Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, December 04, 1891, Image 6
Ists-. -- Wemlich der gegenwärtig in At s W. ca» stattsindenden Ansstellung , wurde vor -,inigen Tagen eine der von der »Sonthern Cotton Hakvester Com pany« evnstrnirten Baumwoll - Pflück Unschinen in Thätigleit gezeigt; zunächst Inn-den die einzelnen Theile und dass Ineinandergreifen des Mechanik-inne den Zuschauern auseinander-gesetzt, wo raus die Maschine ans einem nahe ge legenen Felde das Pflücken begann. Das Feld war seht nneben nnd bot der Ma schine mehr Schwierigkeiten, als durch-» schnittlich der Fall fein würde; trotzdetnf arbeitete sie zu allseitiger Zufriedenheit nnd rief den lauten Beifall der zahlreich anwesenden Fachleute hervor. Die der Hm Zeiwohnenden Fachieute sprachen sich entschieden dahin aus, die Maschine sei ein Erfolg in jeder Beziehung; einige unbedeutende Details würden noch ver bessert werden müssen, dieselben seien aber geringfügiger Art. Wenn man das Untergeftell etwas vergrößere und? einen Drahtschirin anbringe, so könne man verhüten, daß einzelne Vrumwoll kapseln zur Erde fielen, was jetzt noch mitnnter vorkommt; ebenso wird es nö: thig sein, die Stellung und Bewegung der Drahtarme, welche die Baumwolle von den Stauden streifen, etwas zu tin-f dern, um mit absoluter Sicherheit den» Inhalt jeder einzelnen Kapsel einheinisen zn können. Die »Sonthern Cotton Har vefter Company«, welche die Patente; für die neue Maschine eignet, ist mit! dem Arbeiten der letzteren so zufrieden,; daß sie bereits mit der ,,Van Winklej Machine Company« von Atlcmta einenj Kontrast betreffs Konstruktion einer An i zahi der Pflückmaschiueu ais-geschwind hat; die oben erwähnten Nachttseile sol-! III-II m Iainmnssssütssasl len darin abgestellt werden und die Ma schinen für die nächstjährige Baumwol lernte fertig sein. Die Maschine ist ims Staude, an einem Tage 5000 Pfund1 Baumwolle zu pflücken, während eins Arbeiter nur etwa 100 Pfund täglich einzusammeln im Stande ist; es ist dies dieerste Maschine, welche das Problem in zweckmäßiger Weise löst. Schon frü her hat man Maschinen konstruirt, welche die Kapseln von den Stauden pflückten, doch ist damit der im Auge ssehende Zweck nicht erfüllt; um wirk lich praktischen Werth zu haben, mußte die Maschine die Baumwolle aus den Kapseln reißen und ohne ihre Umhüllung sammeln, und das ist es, was die neue Maschine thut. Frauen nnd Mütter tu der armes-H tierischen Politik. Frau J. Ellen Foster die Führerin der Jowaergweiblichen Prohibitionisten, deren rastlosen Anstrengungen die An nahme des ProhibitionGVetfassungsJ Ade-s (der nachher für ungültig er « wurde) und der Erlaß des Pro hibitionsgesetzes und dessen Verschär fnngen im Jahre 1886 zuzuschreibenl sind, ist im ganzen Lande wohl bekannt Jhr Name wurde noch mehr in diei Oeffentlichkeit gebracht durch ihren Streit mit ihren früheren Bundesge nossinnen, den Frauen, welche Prohibi tion durch eine Saume-Partei dem Volke der Ver. Staaten aushalsen wol len. Sie hielt fest an der repudlikanii schen Partei in der festen Ueberzeugung, daß nur durch diese Prohibition zum Siege geführt werden können. Ihr braves (?) Verhalten im Jahre 1888 List ja auch von dem frommen Präsident Harrison anerkannt worden. Jhr so genannter Mann, ihr Ehegatte »par distance,«——da er während des größten Theileö des Jahres seine Frau nicht zu Gesicht bekommt, weil sie fortwährend ans Reisen ist, Reden im ganzen Umkreis der Ver. Staaten hält, gleich viel ob eine Wahl bevorsteht oder nicht, --ift vom Präsidenten mit einem sehr einträglichen Amt in Washington, das einen Gehalt von 83—4000 einträgt, be dacht worden« Frau J. Ellen Foster und ihr Wirken sind also allgemein bekannt. Was aber ist das Resultat der rastlosen Agitation dieser Frau, welche mit ihrem Christen thmn prahlt nnd sich vorgenommen hat, ekle Bin-geh namentlich aber die deut scher Abkunft, aus welche sie, als Un wissende, mit tiefer Verachtung herab hlickt, zu ihrem hohen christlichen und Inallschen Standpunkt heranzuziehen? I Ein sehr trauriges! Jhre Kinder hat ne in ErziehungZ-s (Abcichtungs ) Anstalten untergebracht Die Mutter hat als rastlose Agitatorin. keine Zeit sich mit ihnen zu beschäftiqen i Ein jetzt zwanzigjähriger Sohn ist ein Zögling des (rvenn wir nicht irren me J thodistischen) Cornell College in Mountj Vernun, Linn Co» Iowa Er wurde beim Hazard- Spiel abgefaßt und wegen dieses Vergebens vor das SuperiorE «Gericht in Cedar Rapids gebracht. ! Was für eine Entschuldigung brachte der junge Mann vor? Diese: i »Seit ich neun Jahre alt war, weiß ich nicht, was eine Heimatl) Eltern-i haus) ist. Seit der Zeit war Mutter is Politik und ich konnte meine eigenen« Ue gehen « ( lche vernichtet-de Anklage egen1 sie Frau und Mutter! Nicht ergeben seitens ihrer politischen Gegnern, son- l das ans dem Munde ihres eigenen M! ( Und die Frau will mit ihrem Ehri ( W prahlenle Es ist schwer, da M kein-e So ezn schreiben Da M Die Anti- Ptohibitionis sen seit Sein-« WW zu den hoch W Ins located-; MU LIMWW is sssilsk rnzee »Mei W Mä« —x en: »Seht, wir »Bitte-« sind doch Menschen« Die deutsche Frau Frau nnd Mutter wird sich ibren Kin dern gegenüber nicht eines solchen »Ver brechens«". Ums ist der einzig richtige Ausdruck, so hart er ist), schuldig ma chen. Für He gilt das Wort des großen Dichter und Propheten des deutschen Volkes, Schil«.r’s: »Und x innen waltet »Die zün kige hart-from »Und heucchet weise »Im hear ehe-c Kreise, ’ l »Und lehre die Mädchen »Und wehre. sen Knaben »Und regt obn Ende »Tu· Heringen k. nde.« Möchten doch die anglo-an«terikani schen Frauen, die, wie Frau J. Ellen Festes-, sich in Politik E.ürzen, die aan der Rednertribüne glänzen wollen, diesen( Spruch Schiller’s beherzige-m Es wäre besser für sie, besser für das heranwachsende Geschlecht und besser für’g Land. Wird es aber irmals da hin kommen? Leider müssen wir es nach unseren bisherigen Erfuhr regen be- · zweifeln. l (Davenport Iowa »Deine-i usw« Das Kot-Nase Heils-erfahren Professor Klebs in Zürich veröffent licht in der soeben erschienenen No. 45 der »Deutschen Medicinischen Wochen schrist« eine Mittheilung über die Zu sammensetzung des Tuberkulin, welche nach mehr als einer Richtung hin be merkenswerth ist. Zunächst halt Klebe an der Ansicht fest, daß durch das Mit-— tel tuberlulöses Gewebe zum Schwinden gebracht und eine vollständige Heilung erzielt wird. Dies lehrten die Thier versuche. Die beim Menschen beobach teten übeln Erscheinungen rühren von den in Tuberkulin vorhandenen besonde ren Stoffen her, welche mit der Heilwir kung desselben nichts zu thun haben und ohne Schaden für diese entfernt werden können. Die in dem Rohtubertulin, dem »Tubereulinum crudum« enthalten organischen Basen, die Allaloiden, brin gen nach der Ansicht Kleb’s die schädigen den Nebenwirkungen hervor. Aus wel che Weise es Herrn Klebe, der übrigens seine Untersuchungen im vollen Einver ständniße mit Deren Robert Koch aus« gesiihrt, gelungen ist, die Entfernung je ner Substanzen zu ermöglichen, kann hier nicht näher erörtert werden. Ge nug, daß es dem so ist. Mit diesem ge reinigten Tubertulin hat nun Klebs tus berkulös gemachte Thiere geheilt; das tuberkulöse Gewebe bildete sich zurück, die Bacillen schwanden. · Es ist kommt aber vor allein bei der Verwendung die fes gereinigten Tuberkulins daraus an, die dargereichte Menge so gering zu be messen, daß keine Fiebererscheinungen eintreten. Es muß also ganz außeror dentlich wenig gegeben werden. Dieses durch Ausfällen der Altaloide gereinigte Mittel besitzt nach der Ansicht Kleds’ wirklich die Eigenschaft, die Tuberkelbo eitlen selbst zu vernichten; er nennt es deshalb auch »Tubereuloeidin«—Tuber keltödter—; dasselbe ist niemals fie bererregend und führt in türzester Zeit eine bedeutende Besserung des Zustandes tuberkulös Kranter herbei. »Das het tische Fieber und die Nachtschweiße schwinden: der Appetit nnd das Kör pergewicht nehmen zu, der katarrhalisehe Proceß in der Lunge sammt seinen Zeichen, Huften und Auen-urs. mindert sich aussallend schnell. Die Tuberkel baeilleu werden lörnig, die färbbaren Stücke derselben immer kleiner und klei ner, und endlich verschwinden sie gänz lich. Bei einigen dreißig in dieser Weise behandelten Tuberlulosen hat sich z Ietzt keine uble Nebenwtrlnng ge::. zeigt.« Vorläufig will stlebsz diesesj neue, oder richtiger gesagt, dieses ver besserte Mittel noch nicht allgemein deni Aerzten sur Anwendung anvertrauen f Er selbst stellt gegenwärtig noch Versuche-i dantitan. Außerdem hat er den Aerzsi ten Spengler in Davos und Nolda inT Montreaux die Erlaubniß der Anwen dung dieses Mittels ertheilt, toogegen diese sich verpflichtet haben,ihn1 stets ge « naue Mittheilnngen über den Verlauf der Behandlung und ihrer Egebnine ,u machen. Gleichzeitig kündigt Klebg die unmittelbar bevorstehende Verössent lichung einer größeren Arbeit an. Zur sechtsertiqungEminPaicha o. Seitdem bekannt geworden, daß Eniin Pascha aus eigene Faust einen neuen Zug s nach den noch nnersorschten Gebieten des Congostaates unternommen, hat sich von gewisser Seite das Geschrei erhoben,s Emin habe an Deutschland Verrath be-« gangen und sein Vorgehehen drohe die eolo ialen Unternehmungen des Reiches. zu bren, da England nimmermehr der , artige Expetitionen dulden inne. Trotz dein man eigentlich gar nichts Gewisses darüber weiß, was Emin un Sinne hat, i wird seine Handlungsweise verurtheilt. « Diesen Verunglintpsungen des berühm« ten Forschers tritt nun Pros. Schwein- i furth in sehr entschiedener Weise gegenü ber, indem er der Berliner »Best« unter des-i 31.onobexschkeivt: l Die Berunglimpsnng, die EntinPascha erfährt Ists M eht zu seyen-s aber wir anchets uns ebensowenig m egnnng zu ereisern, wie jene in ihren ngäissen Der Tag ist nichts few-w W W müssen fkchs arg hlcnnrt zn haben. Seit wann ists Je « tet, auf blose Supposition hin Uean von Mi Mprtzk den, nnd noch von englischen Ge biet, I- dee es übrigens ja aus i " « — l ben, »daß fie in der Richtung zum lbertsSee vorzudringen beabsichtigen,« fo heißt das doch noch nicht nach Wabe-· lai gehen. Parblenl Es wäre ja über dies ein materiell gar nicht ansführbares Vorhaben, zunächst aus folgenden Grün den: l. weil Entin faft gar keine Mani tion5-v nnd Waffenvorräthe hat, 2· weil eine bewaffnete Mannfchaft, vierzig Mann, viel z-. gering ifi. Unwahr scheinlich bis zur Unmöglichkeit ist die Annahme einer Rückkehr nach der sie-qua torialprovinz einfach ans dein Grunde-, daß erstens in keinem feiner letzten Brie fe auch nur die Tendenz einer solchen Rückkehr angedeutet war, nnd er hatte es mir gezeniiber gewiß durchblicken las sen, hat er doch andere Projekte ange deutet, die viel problematischer, wenn auch durcle lohaler Natur waren: zweitens würde Entin durch solche Hand lungsweife die Schiffe ini Rücken oer brannt haben müssen, desgleichen auch Tr. Etuhltnann, während int Verhalten beider nichts für eine solche Möglichkeit spricht· Für mich ist dass nächste Ziel Etning einfach eben die interessante Ne gend, die zwischen Alberl Edtvard und Amen-See liegt, oder auf der westlichen Seite, int Gebiet des Kongoftaats, wo das gegenüber der Ruwenzorn die yoyej Wasserscheide, auf der die Quellen der; Kongozuslüsse liegen, das oerlockendstenj Forschungogebiete offen läßt. Jch kann11 nicht errathen, wo dic Grenzen liegen,(» die den Forschungen Emins von Staat-Si wegen gesteckt worden, ich weiß nur eins-« daß die speichelleckerischen Leibkawassen, Englands unter uns sich durchaus unnö-? thig ereisern. Sie wissen, ich schwöres von jeher mehr aus das Buch der Könige ; als auf das der RichtcrlGewisse Damm-« ; heilen aber sind absolut nicht todt zuj schweigen, so das ewige Elsenbein l ver grabenes!), das abgeholt werden soll, I als ob Emin überhaupt etwas gelegen: ist an Geld und Geldeswerth i G. Schweinfurth.« ; ) l sitt Geschichte des Bleistiftö. Im M. Jahrhundert bediente man sich zum Zeichnen eines Stiftes, der aus Blei und Zinn zusammengesetzt war und der gar nicht mit Unrecht ,,Bleistift« hätte genannt werden können. Was wir jetzt Bleistist oder Bleiseder nennen, hat aber mit Blei gar nichts zu thun, trägt also seinen Namen mit Unrecht. Denn der Graphit, das Füllunggmate rial der Bleistifte, ist Kohlenstofs, wurde früher siir ein Bleierz gehalten und Wasserblei genannt. Der schweizerischei Naturforscher Contad Gegner erniähntfE schon in einer Schrift vom Jahre lötjäz die Verwendung des Graphits unter dem Namen Reißblei zu Stifteu und bildet sogar einen ab. Aber noch 1667 war der Grapbit so wenig bekannt, daß er nicht einmal einen lateinischen Namen besaß und der Englander Merret vor schlug, ihn »nigriea fabrilis zu nennen. Eine allgemeine Anwendung erhielt der Graphitstift erst durch die Entdeckung der Graphitgruben in der englischen Grafschaft Eumberland, 10 Meilen von Kett-ich 1683 wird berichtet, daß die aus Graphit gefertigten Stifte in Tan nen- oder cedernholz gefaßt wurden. Die Grube war jährlich nur 6 Wochen geöffnet, brachte aber in dieser Zeit etwa 800,000 M. ein. Der Graphit wurde in Blöcken auf dem Markte « »Black Lead Max-iet- in London zu durch fchnittlich 40 bis 50 Franken das eng-« lische Pfund versteigert, in Stengelchen zersägt, wobei natürlich eine bedeutende Menge Abfall entstand, und in Holz oder Rohr gefaßt. Mit der Zeit er schopfte sich derBorrtli anGraphitblöcken,i so daß nian an Verwendung des Ab , falls denlen mußte, aber es dauerte, lange, ehe man die richtigen Bindeniittel iiir denselben auskliigelte Von Eng land wurde die Vleististiabrikaiion nach? Frankreich verpflanzt, nnd iin Jahrei 1680 sabrieirten die Gebrüder Lito ini Nürnberg schon vier Zotten Stifte.1 Aus einem Pfund Bleiweiß wurden lsZ Dutzend Stiste verse11igt, aus einem? Center Bleiweiß aber nur Is- Pfund geschnittenees Bleiweiß gewannen Zur selben Zeit machte inan Bleististe aus ei- i ner Mischung oon Kohle, Schwefel und: Bleiweißstaub Im Jahre 1726 ließ König Friedrichi Wilhelm von Preußen einen Bleistift macher aus Schwabach nach Berlin loni ; men, über dessen Fabrikation Neunka Enehflopiidie ausführlich berichtet. Die-« fer Bleististmncher schnitt noch den init Schwefel zusammengeschmolzenen nnd in ganz platte Kuchen gewalzten Graphit in Stengel und leimte diese in Linden . holzstäbchem das gab die bessere Sorte. Stifte, oder er in: schte den sein gemath lenen und gesichten Graphit niit Kolo ! phonium, Wache nnd Talg, und drückte diese Mas« e so lange sie knetbar war, in Stückchen des gewöhnlichen Deckenrohrs Später kam als Bindemittel für den ge mahlenen Graphit der geschlemnite Ton aus, dessen größere oder kleinere Beimi schnngsmenge den Stiften mehr oder weni er rte verleiht. Das Sägen der raphitblöcke hatte sich als unbegl tisch erwiesen, daher verfiel ein Prakti lus ans folgende Idee: Er ließ inBuche banmblöcke Minnen von dem Durchnres ser der zukänftigen Bleistiftfüllnngen hobeln wobei aber Rücksicht aus das Zusammentrocknen der Masse zu nehmen wars in diese Minnen wurde die Gra heneing,edrückt nat einein fest Tuchande Deckel über-deckt, und die dieses-ist entsetzt-dei- Stengel waren dannzlnachdeni noch m einein ans-g läht worden, tun Einlegen in die Sei Die zol MW man amh noch in hetiez . andern MÆM , m PMB-WAN sicut-i siebt- m M Wut-s sarbiger Mste werden Bienenbrde Kar tnin, Judigo n. Ol. niit verwendet. Bayern, das große Graphithruben besitzt, errichtete 1806 in Oberze eine lönigliche Bleististsabril, die aber schon 1820 in Privatbesitz überging, nachdem es schon 1706 dein Grafen Graueseld lur Errichtung einer Bleistiftsabril in Tettebach die Genehmigung ertheilt ge habt· Nürnberg hat jetzt 26 größere Bleiftiftfabriten, welche mit 5500 Ar heitern jahrlich gegen 250 Millionen Bleistifte im Werthe von H bis lt Milli onen Marktprodnziren Wein chsifetlscher Getrennt-nnd Ueber die chinesifche Geheimgesellschaft Ko Lao Hwh oder »Liga des älteren Bruder-BE welche die gegenwärtigen Un rnhen in Chitin veranlaßt hat, berichtet man jetzt: Diese Gesellschaft stammt erst aus der Zeit der Taiping Rebellion, wo General TsengsinoiFon sie während der Belagerung von Natiling gestistet haben soll. Es ist eine sehr gefährliche Gesellschaft und beständig noch im Wach sen. Wie der Tien:fi sein Quartier in Hat Flten und der Wu Wei Keaon in Nanling, so hat der sio Lao sein Haupt anartier in Hnnan und Hourn, den Central-Prooinzen. Er giebt vor, die reine chinesische Rate zu vertreten, die Söhne von Hau, denen die Bewohner des Südeno und Westens fast ebenso fremd sind wie die Tat-taten Diese linzusriedenen erkennen die jetzige Wing Dhnastie nicht an, sondern sind, wie der Name »Liga dee älteren Bruders« sagt, Anhänger der Tang Linie, die zwar nach gewöhnlicher Angabe längst erlo schen sein soll; aber sobald eine Thron oacanz eintritt, wird, wie man glaubt, gewiss ein Sprößling des alten Herr scherhauseg austreten. Die Mehrzahl der Mitglieder sind Soldaten, aber manche ihrer Bundesbrüder haben hohe Posten inne, wenn man den Gerüchten glauben darf. Sie find jedenfalls eine verrufene Bande, und die ichlechtesten, gemeingefährlichsten Elemente der Gegenden, wo sie Einfluß haben, zählen zu ihren Anhängern Ein mit den Verhältnissen vertrauter Gewichts mann behauptet, daß, wenn einer ihrer alten Generäle die Fahne des Aufruhr-Z erhöhe, er binnen lürzester Frist lspn,0(m Mann hinter sich haben würde. Ter KosLao ist eine militärische Verschwö rung. Seine Agenten reisen gewöhnlich alg Aerzte oertleidet, sie bringen Nach richten von einem Haupt zum anderen uno machen Brot«-taten uever vaa sehr entwickelte Einweihungs Ceremoniell tvar nichts zu erfahren. Schon früher sollte der Ausstand losbrechen t IRR 1871 t. Es laut zu ernsten llnruhen in Hunan, aber durch einen glücklichen Zu sall wurde der allgemeine Ausstand ver eitelt. Ein Brief, der den Plan zum Sprengen des Pulver-Magazine- in Hip nan enthielt, lam an die falsche Addresse Das Schreiben enthielt auch die Namen mehrerer Häupter der Verschwörung, die ergriffen und hingerichtet wurden. Jn Folge dessen verschwand dort die Verschwörung auf kurze Zeit, herrschte aber fort in den Central-Provinzen. VIII itssiclii Die CheroleesCommissäre haben zu den jüngst erworbenen Indiana-Län dereien abermals ein ziemlich bedeuten des Gebiet hinzugelegt, indem sie den Tanlawaz 80,000 Acres abgehandelt haben. Dieser Stamm weilt aus der alten Nez Peree Reservation im soge nannten Cherolee Outlet, die etwa 90, 711 Arrea umfaß, sv dasz demnach mehr als vier Fünftel des Landes in die Hände der Regierung jäh-ergehen und der Ansiedelnng erschlossen werden tön nen. Der Stamm der Tanlawag ist übrigens start zusammengeschmolzen und dürfte auf den ihm verbleibenden tit,000 Acres enng Spielraum finden. Die Commissäre gedenken auch mit den Pon tad, den Pawnees, Otoes und Missouris Unterhandlungen anzntnüvfen Diesel ben haben Reservationen inne, welche in dem nämlichen Eherotee Dutlet ge legen stnd. Das von ihnen insgesammt eingenommene Land ist ein wenig über 461,000 Aeres groß nnd wenn sie sich zu gleichen Gebietsabtretungen verstehen wie die Tanlawas, so würden weitere W,000 Aeres für Ansicdler gewonnen sein. Weit wichtiger aber ist die Reser oativn der Ost-ges, östlich vom Arkansas Flnß, welche 1,650,600 Ileres umfaßt. Man erwartet, daß davon eine Million Ueres demnächst in den Bests der Re gierung übergeben werden. Auch die i;,(,)»0,t)»0 Acres der Cheroleee und dies Chetpennes und Araphoe — Ländereienz werden nach und nach der Anfiedlungs erschlaffen werden können, fo daß imx Judianer Territorium noch für. gars Manchen eine Form zu holen fein wirds Jn N e w Y o rk machte der 25 Jahres alte Rasse Hirfch erantowely einen, Selbfttnordveriuch, indem er von Ei Schachteln Schwefelhiilzern die Köpfe abfchabte, das Gift in Wasser auflöjtes und die Lösung austrank. Er liegtz jetzt im Hoipitalr. Die Eltern des» ju en Mannes-, welche in Russland wænem sind wohlhabend. Vor M Jahrett wanderte er wider ihren Willen nach Amerika ans, gerieth hier aber in’øI tiefste Elend. Das Wasser des todten Meeres fvlll nach Mittheiluns eines französischen Arztes faft fämtntliche Krankheitsbacils len tödten. Welchen Einfluß es auf den Patienten ausübt, ift noch nicht er-i mitten ! Eine JafaJinQes Even-is eines rei-· chen Mauren fiel in Ohnmacht, als eine kukmäiichs mache-is ihm which-di any . Sie glaubt-, die Kantasieriw zog- vsic W m de- ziugm. f IWHW der W sähs ltkeie siege-. Viele Männer glauben, daß sie die inei sten Sorgen baben.——Eine Woche jedoch würde genügen nm sie eines Anderen zu überzeugen Wie viele Mütter iebt ed nicht, die ganze Nächte mit za nenden oder tranken Kindern durchmachen, und doch des Morgens srisch und sreundlich das Frühstück verabreichen, und oann dem lieben Mann beim Abschied in das Ge tümmel der Geschäftstvelt ein herzliche-z »Gut Glück« nachrusen. Kaum ist der Mann fort, dann fängt schon das Un gliiel an, indem die Magd mit dem schö nen neuen Kasseegeschirr die Treppe bin adsiillt, sich dabei arg zerblänt, und das ganze Service zerbricht. Vielleicht ist es ein Montag. Die Wäsche muß hinaus, da es trüb aussieht und die zum Mittag regnen könnte. Doch das Kamin raucht schrecklich, das Feuer will nicht brennen nnd Alles gebt verlelsrt Oder am Dienstag beim Bügeln ist durch unver nünstiges Schüren und einen glühend rotlien Ofen die Wasserrotzre explodirt. - Am Mittwoch gar wird die Snppe ver ial.;en, nnd der Braten vertrocknet, da der liebe Manr eine Abhaltung hatte nnd eine ganze Stunde nach der regelmäßi gen Zeit (man lebt sonst immer nach der Uhr) aus sich warten läßt-»Die Magd wird brummig und rebellisch, nnd am Donnerstag, an dem man Besuch er wartet, wird sie unverschämt und-geht« Des Mittag-J lomnit eine mitleidige Nachbarin ans eine Minute herüber, bleibt aber eine ganze Stunde, um iible Nachreden ans-zuschwamm nnd der feine Pnddiug, den man mit Mühe und Sorgfalt zubereitet nnd ganz vergessen bat, ist oerlohlt. - Freitag nun muß mit Besen und Etaubtuch von oben bis unten das Haus gereinigt werden. Kaum ist nun diese anstrengende Ar beit fertig. wird die wöchentliche Wäsche, die eigentlich schon arti-Mittwoch hatte ausgebessert werden sollen, hervor geholt, nnd nun gebt ec« ans-·- Ztopien der Strüm pse und Anniiben der abgesprungenen Ftniivie. Alle-I muß schleunigst vor dem Abend geschehen, sonst bleibt keine Zeit übrig, da man durch die Unannehmlichs leiten der Woche ganz ane- dem Geleise gekommen ist«-Jetzt ist es schon Sonn abend, doch die gequälte Hausfrau kann sich noch immer keine Ruhe gönnen. Zum Sonntag will doch der gnte Mann sein liebstes Gericht gelacht haben, nnd die Kinder wollen ihren innchein nnd so wird der Vormittag mit Vorbereitungen siir den Feiertag ausgefüllt-« Damit nun der Tag keine Ruhe bringe, zerreißt der kleine wilde Hans die neuen Hita ehen, und die geduldige gute Mutter stopft noch bie« zum Däminerscheiue ent sig an dem häßlichen Winkelrisz herunt. So geht,der Tag zur Neige, ohne daß es ihr vergönnt war, die frische Luft, die ihr doch so Noth thate, zu genießen. Auch konnte sie noch kein Buch zur Hand nehmen« vermochte sich weder körperlich noch geistig zu stärken. So vergeht eine Woche wie die andere, denn im Hauses halte wird die Arbeit nie aufhören Mit Geduld und Sanstrnnth erträgt die Frau die täglichen Unannehtnliehleiten, die sich bieten, ohne allzu große An sprüche auf Dank und Anerkennung des Mannes-. Nach des Tages Mühen hat sie innner einen freundlichen Gruß und Blick. Auch Theilnahme und Stunpa thie serweist sie dem Manne, wenn er zuweilen mißmuthig gelaunt ist durch uerquiekliche Geschäftssorgem dann hat die Frau stets ein Trosteetooit für ihn, unt die Mißhelligkeiten sortzuscheuchen »Die-, wo die Frau und Mutter ewi gen Sonnenschein ausstrahlen, durch ihre Selbstverleugnung und die Aus opierung aller Eigenliebe, wird der Mann sie schätzen, achten uttd verehren müssen Eine echte deutsche Gräsin, die sieh als Küchensee ihren Lebensunterhalt in New York verdient, ist die neueste Sensation, die aus der östlichen Maro pole gemeldet wird. Ihr Name istI Gräsin Marie von Stumpb und die Stätte ihrer Wirksamkeit ist die Küche ini Gold-Grab Restaurant. Marie wurde eine Grösin durch ihre Heirath mit dem Grasen Louis von Stumps· Der Gras kam vor etwa zehn Jahren nach Ameri ka. Er hatte sich in Deutschland in eine Schauspielerin verliebt, die noch einen anderen Anbeter hatte. Es kam zum Duell zwischen den Rivalen, Stutnps tödtete seinen Nebenhuhler und floh nach Amerika. (Ein Duell muß es immer gewesen sein; Liejsahthit ist,«da«ß es s meistens vie Schutoen Itno, oie Iouye gräflichen Herren nach Amerika sühren.) Jin New Yorler Thalia Theater wurde der Graf mit der Schauspielerin Marie Staat bekannt, heirathete sie und fing ein Geldwechslerggeschöst in der Canali strafze an. Er war darin jedoch nicht erfolgreich, zog in eine bescheidene Wob nung u. Marie verdingte sich als Köchin in dent obengenannten Restaurant. Bis zum Juni hatte das gräfliche Paar in No. 436 Sechfte Straße gewohnt. Seine jetzige Wohnung ist im interhaufe von No. 214 Chrhstie Stra e. Da Marie von ihrem Gatten wenig zu sehen be lontmt und sie auf ihre ei enen Kräfte angewiesen ist, hält sie eg ür angemes sen, sieh von dem gräflichen Acht-nicht« gut scheiden zu· lassen und hat bereits einen dahingehenden Antrag gestellt. Einen Kon von 32 Zoll Umfang bei z sitzt L. . Pakt-r von Washington Er hat den elben an ein Syndikat von stets-l ten verkauft, die schon lange Jahre auf Ablieferung·tparten. Die Apfel nenernte Florida ’s betrtt t drei illionen Kisten von dar V ehnitttith 150 Wu. « O — Opfer ihres see-seh Vor einiger Zeit gelangte durch das Nabel die Nachricht hierher von der Ermordung mehrerer Missionäre in Deutsch - Neuguinea durch Eingebprene der Insel. Ein Privathries schildert ansiiihrlicher das bellagenöwerthe Ge schick, der Männer die ein Opfer ihres Bernses - geworden sind, und theilt anch eine andere nit minder traurige Episode mit. Wir lassen das Schriftstiick hier wörtlich folgen. »Ja Stephaneort hat sich eine Missionsgesellschast »Bornia« niederge lassen. Dieselbe besitzt außer dieser Hauptstation noch zwei andere Staud nenen ans den Sinn-Inseln, direkt vor dein FriedrichWilhetmg Hasen gelegen nnd ans den Damphir Inseln, welche nordlichvon jenen liegen. Eine neue Etation sollte an der Franklin Bai. nahe dem Hatzseldrsmsem angelegt werden. Zu diesem Zweite fuhren zwei Missio näre nach .Ltat«ifeldtHafen, von wo«sie noch ts— -’i Stunden zn ihre-n Ziele lang-«- der Käster inarschiien hatten· Sie traten tnit den Eingeborenen in Un terhandlungen und machten Einläufe gegen mitgebrachte Tat-schartilel. Die Eingeborenen waren freundlich gesinnt nnd die Missionare befiirchteten nichts Zchlinnnes3. Nach kurzer Zeit lehrte der eine tvetnionar nat-n Paysetoihasen zu rück und ließ den anderen aus der neuen Station zurück. Nunmehr fielen die Eingeborenen über den allein gebliebe nen Missionar her, sperrten ihn ein und werden ihn jedenfalls, da hier der Kan uibalisnius noch seine Orgien seiert, verspeist haben· Der zurückgebliebene heißt Büsch, der andere Missionar, der bald daraus ebenfalls sein Leben lassen mußte, heißt Scheith. Derselbe wurde aus seiner Riickreise, als er mit detn JtationsAssisteuten von Mosaik in ei nem tuit farbigen Arbeitern bentaunten Boote am Strande entlang suhr und landen wollte, von einer Horde überfal len, nnt til Begleitern gefangen genom uien und sortgeschleppt. Sicher dürften auch diese siebzehn Menschen von den wilden Kannibalen verspeist worden sein. Der Uebersall war so schnell ausgeführt, dasz die betvassnetett Bootsinsassen nicht einen einzigen Schuß abgeben konnten. Wir bekamen diese Hiobspost erst atn 25. Juni idass Datum deiz Uebeasalls wird nicht ertoiihntj von der ,,Jsabel«. Sosott bildete die :lieit-(ituinea-Gesell schast einen Landuugszug mit l4 Wei ßen und etwa tus- Arbeitern. Wir führten 40 Gewehre und reicheMunition mit uns. Ein Dame-set brachte uns zu derStelle, wo der Ueberiall vorgekom men nur. Von Eingeborenen cvar nich.—:- Fu sehen In mehreren Zügen wurde nach allen Richtungen gegen den dichten, uur hier und da von wenig Gras unterbrochenen lirwald ausge schwärmt. Drei Tagetnürsche drangen wir, ohne aus Widerstand zu stoßen, in’s Innere vor. Die Nächte verbrachten ivir in den von den Bewohnern völlig eerlassenen Hütten Ter dichte Umald hinderte eine weite Aussicht. Kaum wurden einzelne Eingeborene unser an sichtig, so ergriffen sie die Flucht, die nur in den wenigsten Fällen gelang, da sie bei den kurzen Entfernungen sast alle unseren wohlgezielteu Schüssen erlagen. Jm Ganzen tvurden zwanzig Mann e lödtet, die Dörser angezündet, das Vieh als Beute mitgenommen, die Plantagen . zerstört, die Coruebänme umgehauen," über 100 Canoee demolirt. Daß wir die richtige Spur gesunden hatten, be zeugten viele den Missionären angehdrig getvesene Sachen. Daraug wurde der Rückweg zur Küste und ü er Hasseldi hasen nach Stephansort an etreten. Pier erwartete uns eine neueS reisend unde. Bei der KaisersWilhelmslands Plantagen-Gesellschaft, deren Haupt Station in Gorinahasen, etwa drei Stunden von Stephansort entsernt, liegt, toar ein Uebersall vorgekommen. Auch hier sollte eine neue Station etwa eine Stunde weit in den Busch hinein angele t werden, worüber die Eingebu renen ihren Unwillen dadurch bekunde ten, daß sie die dort stationirten sechs Arbeiter Nachts über-fielen und ein sperrten. Sosort setzte sich wiederum eine aus den Angestellten beider Gesell schaften gebildete Schuhtruppe in Bwes gung, um die Kannibalen zu züchti en. Aber auch hier hatten sich diese so ort zurückgezogen 9 Eingeborene wurden aus der Expedition niedergemacht. Sie ben Tage l blieben wir zum Schi der Gesellschiist dort, ohne daß sieh Eingeborenen wieder vorgewagt hätten. Einundzwanzig Fakmey Mepger und Fleijchhiindlek In Philadelphia sind un ter Anklage, Fleisch von lrankem Vieh verkauft zu haben, unter Bürgschaft ge stellt. Aus der Verhandlung ging her vor, daß dort schwnnglzafter Handel mit Fleisch von tuderculosetn und mit ,,lmnp iaw«, einer lade-artigen in ihren Folge stadien Blntvergiftnng hervorrufenden Krankheit, behaftetecn Vieh getrieben wurde Auch Fleisch von ungeborener und solchen Kalt-ern, welche noch nicht das vom Gesetz aus ianitijren Gründen vor efchriebene Alter und Gewicht er rei t hatten, ist dort verkauft worden. Der Kreuz-sag gegen die Schnldi en war auf Veranlassung des Fleischde chauerö der Bundeöregiernng, Dr Miller von der Polizei vorgenommen worden. Einen neuen Prozeß, durch welchen Ienstecglas file ein Siebentel des bishe rigen Kostpreisee hergestellt werden kann, will Roger S Peafe von Minneapolis erfunden haben. Das hundertjädkie anilämn des Beginnes der Uhrenfabrilation in den Bei-. Staaten wird im nächsten Jahre in Tertyville, Conn. ., festlich begangen werden l