Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (Nov. 20, 1891)
sei 17 Grad unter Null. Heime-redis- von Eint-a Friedländceikertben . MDr. Paul hatte eine schlaflose « M. Er wälzte sich ruhelos in den Kissen und hatte nun bereits das vierte Mal Licht gemacht, um zu sehen, wie spät es sei. Aber der unbarmherzige Zeiger seiner altnwdischem wohl von irgend einem Großvater ererbten Cyliuderuhr rückte so langsam vorwärts, als hätte er es eigens daraus abgesehen, den armen Doktor zu ärgern und ihm deutlich zu machen, daß die schönste und tveiseste Tugend, die sich ein Mensch hienieden aneignen könne, die göttliche Geduld sei. Davon schien jedoch Herr Paul keinen gäßen Vorrath zu besitzen, denn nach er eine Weile fest die Augen zuge driickt, dann krampshast an ein vom Winde bewegtes Aehrenseld gedacht, von 1 —— 100 vergeblich gezählt und alle an - deren Mittel, die es noch zum Herbele cken des launenhasten Gottes Morpheuxz iebt, versucht hatte, fing er laut zu suchen an. Aber auch das nützte nichts-, und er beschloß, sich die sehtende Nachtruhe durch liebliche Gedanken zu ersetzen, die allerdings geeignet waren, den ohnehin erregten Doktor vollends zu ermuntern. Ja, er brauchte seine Phantasie nicht anzustrengen, um sich ein schönes Bild hervorzuzaubern,das trug er ja seit lange in einem verborgenen Winkel seines rzens, und seit gestern hatte er die - offntsng, ja die Gewißheit, daß er es in absehbarer Zeit von diesem versteckten Ehrenplatze holen könne, um ihm einen viel offizielleren, hoffentlich für immer. In seiner Seite einzuräumen Fräulein Lena Schmidt, die Tochter des unter ihm wohnenden Professore, hatte ihm gestern, als er sie wieder — natürlich zufällig - auf der Straße traf und, da sie doch denselben Weg hat ten« bis zur Hausthüre begleitete, hoch erröthend gestanden, daß sie seine Ge fähle theile, daß sie ganz die Seine wer den wolle, wenn — ja, wenn das un barmherzige »wenn« nicht wäre! — nun also, wenn der Papa seine Einwilligung ertheile. O, die Bätet! die Väter! Wie viele Poesie, wie viel Glück haben sie mit ihrem praktischen Verstand schon ver nichtetl Nun, sür den Herrn Doktor war es nicht so schlimm, denn der Direktor des Gymnasiums, an dem er als Hulsslehs ver angestellt war, hatte ihm vor einigen en im Vertrauen mitgetheilt, daß er ihn zum Oberlehrer vorgeschlagen, und daß er bestimmt hoffe, die Genehmigung derRegietung zu erlangen. Sollte er damit durchdringen, so mußte der offi eielle Ernennungsbrief am 18. Dezember eintreffen, und so war es wohl nicht zu verwundern, daß der Doktor die Nacht vom 17. zu diesem wichtigen Tage so unruhig und schlaslos verbrachte. Denn wenn er die Anstellung bekam, so entschied sich auch in anderer Bezie htmg sein Schicksal, denn dann war er ja selbst für den Professor ein ganz an nehmbarer Schwiegersohn. »Ja, wenn man wenigstens einen Dienstboten hätte, der einem die Stube ordentlich warm heizte, dann wäre die ser schlaflose Zustand doch erträglich-C sgrollte der Arme. Seine Gemüthsstimmung war auch erklärlich, denn die eisige Kälte, welche die Dezember-jage gebracht hatten, machte sich selbst im Zimmer fühlbar-, und Decken und Betten konnten nicht genug dagegen schützen. Um 9 Uhr kam erst die Aufwärterim um aufzuräumen und einzuheizen, und vorher hatte Paul keine Hoffnung, eine etwas angenehmere Teni atur zu erlangen. Endlich schlief der Geplagte ein und wurde erst des Morgens durch ein Ge-? räusch an seiner Entreethiir erweckt. Jat Halbschlas wurde ihm klar, daß Das der Postbote sein müsse, der gewiß das so sehnlich erwartete Schriftstüet in den Brieskasten gesteckt hatte. Sofort war er ermuntert, und glühend vor Er wartung, der furchtbaren Kälte uneinge denk, sprang er aus dem Bett, schlüpste dein paar Pantoffeln und stürmte, « sich Zeit zu nehmen, irgend ein an W Kleidungsstckck überzuwersen, aus Der Postkasteu war leider außerhalb des Entree zu öffnen, aber zu so früher Stunde war natürlich noch Niemand im Hause, und der Doktor eilte in hoff nungsvollster Stimmung hinaus-. Schnell öffnete er den Kasten, der Brief fiel ihm entgegen, er riß ihn aus: ja! ja! da stand ele seine Ernennung zum Oberlehrer am Xschen Ghmnasiuni. So hatte er sie also sicher, seine schöne Stellung und mit ihr hoffentlich sein füßeö Bräutchenl Herr Paul machte trotz seines etwa-J man elhaften Kostüins vor Freude einen Luft sprung Jm selben Moment: ein Krach, ein Schlag, —- die Hausthür unten war wohl geöffnet worden, -—-— nnd durch den Zugwind war ——-— seine Entreethiir in’s Schloß gefallen. Schreck Vithi Schrecklich! Tücke des Schicksals, ,,»dn sublitne au ridicule il n’y a qu’un pos«, o wie richtig, wie wahr! Der neue Ober-lehren Bräutigam »in M stand da ohne Strümpfe, ohne - , ohne Entreeschlüssel, ja, selbst ohne die Hoffnung, diesen trostlosen Zu stand vorläufig enden zu können, denn II m gerade 8 Uhr, und vor 9 Uhr .-·« Ist-seine Aufwärterin nicht zu erwarten. « « M U Grad unter Null war dies gerade Use demin Lage. s sie- hoech, de kam« Jemand die W imst- Wuch Iris-d ezv aus«-Meiss- n »Me YY - « zu nein o er " « peimMWur —’, ietwas angemessener-en Kleidung verhel sen konnte. Hossnungsvoll blickte Here Paul hin ab, aber —- ein marlerschütternder Schrei! Ein weibliches Wesen hatte ihn Iansgestoßen und rannte in großen Sprüngen aus die stehenden Zur-use des Aermsten nicht achtend, die Treppe wie der hinab! s »O Jotte, nee, nee! Jotte, nee, nee! z Er is überschnappt! Schrecklich! Schreck lich! « »Fräulein, um Gottes Willens Aber so hören Sie mich doch!« ries der Un glückliche, der das Dienstmädchen aus der dritten Etage erkannt hatte. Aber das Mädchen hörte nicht. sondern lies schreiend und jammernd zur hinteren Hausthür hinaus. Was nun thun?!! Hier bleiben und sich den sicheren Erkältungstod holen 9 Was halfen ihm dann seine neue Stel lang, seine Braut, seine Aussichten? sNeim das war unmöglich! Aber hinab gehen, wo »sie« wohnte, nein, Das konnte er nicht, er konnte ihr doch nicht so seinen ersten Besuch machen, er würde ja lebenslänglich durch seine ungewöhn liche Visitentoilette lächerlich! Ueber ihm wohnte eine alte Dame, aber zu dieser gehörte das Dienstmädchen, das eben so entsetzt vor ihin die Flucht ergrissen; sie war wahrscheinlich die Hintertreppe hin aus gegangen, und er war sicher, daß sie und ihre Herrin ihm keinen Zutritt I gewähren würden. I EineWetle stand er zitternd und zahm klappernd da, aber es war ja unmöglich, diese Kälte zu ertragen; trotz seines jglühenden Herzens fühlte sich der Herr Doktor wie in einen Eismantel gehüllt. Er konnte vor Frost kein Glied mehr rühren und hatte die Empfindung, lang sam zu erstarren. l »Alles ist besser, als hier zu erfrieren,« murmelte er und stieg in seinem weißen IUnichuldsgewande die Treppe hinaus. sEr klingelte. Eine kurze Weile mußte ler warten, die dem Gemarterten zur iEtoigkeit wurde, dann wurde die Thiir geöffnet, aber nur, um mit einem erneu i ten Aufschrei hestig in«s Schloß geworfen zu werden« I ,,Gnä Frau! Gnä Frau! Kommen Se um Jottes willen. der Jeschnaopte tin bei uns Einbrechen! O Jene-, Je ses !« rief die mit lebhafter Phantasie de gabte Küchensee »Aber mein liebes Frät·lein, so hören Sie mich doch!« »Nee, nee, ich will Nischt hören! Jehn Se man nach Dalldors, oder too Se sonst herjekomnien sind!« rief die Unbarmberzige und stemmte sich mit zganzer Kraft gegen die ohnehin geschlos sene Thür. I Aber der Doktor hatte gar nicht die Absicht, Gewalt anzuwenden, um sich Zutritt zu verschaffen; er versuchte es vielmehr mit Sanstmuth und Zärtlich leit »Liebes, süßes Kind! Erbarmen Sie sich doch! Jch bin ja nicht verrückt-l« »Nich verrückt? Kommt im Hemde und will mir eenreden, daß er nicht je schnappt is! Jetzt sehn Se man, sonst rus’ ich die Polizei-« Was sollte er thun? Hier half lein Zureden, kein Bitten, sie hatte ein stei nernes rzl Lang am trat der Aermste den Rückzug an, die Zeit war ihm so langsam verstri chen, er hatte die Empfindung, als ob er schon einige Stunden hier stände. Ganz geknickt langte er wieder in sei ner Etage an, aber soeben schlug di-, nahe Turmuhr acht Mal und danach noch zwei kurze Schlage, es war also zi und er hatte die Aussicht, noch eine halbe Stunde in dieser angenehmen Situation zu verharren. Geduldig setzte er sich aus eine Treppenstufe, nahm seinen Brief, den er in Ermanglung jeglicher Tasche noch in der Hand hielt, vor Augen nnd begann zu lesen. Ader selbst die Gewiß heit des nahen Glückes konnte ihn nicht set-wärmen »Was hilft es niir und ihr! Lena kann doch unmöglich einen Eigbloct bei rathen!« seufzte er, und er hatte Recht, denn er war in Gefahr, wie weiland die selige Madame Lot zur Salzsaule, lang sam zur Eissäule erstarrt zu werden Er sprang aus und versuchte, durch gym nastische Bewegungen seinen Zustand erträglicher zu machen: er hüpfte von einem Bein zum andern, hantirte mit iniaginären Hantelnz aber Nichts hals, die Kälte stieg langsam von den Füßen beraus, und im ganzen Körper schien er keinen einzigen warmen Blutstropsen mehr zu haben. »So will ich denn bei ihr um Erbar-: inen flehen! Ich kann es nicht ertragen! Ich sterbe hieri« hauchte er, denn er hatte nicht mehr die Kraft,lai1t zu iprc chen. Er wankte hinab und klingelte Männertritte wurden hörbar, dann die Sicherheitstem lzurückgeschoben und die Thür geöffnet. »Um Gottes willen, Mensch, wie se hen Sie denn aus!« rief der Professor und wollte mit Entsetzen das Entree wieder schließen. »Er-bannen Sie sich! Erbarmen Sie sichl Jch erfriere !« ries sein zutünstiger Schwiegersohn und war allerdings schon blauroth vor Kälte anzusehen. »Sie ersrieren? Nun natürlich, wenn Sie in dem Kostüme spazieren gehen,« brüllte der alte Herr. »Es ist eine Schande, am frühen Morgen schon so betrunken zu sei-, daß Sie Ihre Etage nicht einmal mehr sindenl« und er wollte enträstet die Thür z.uwersen UhrderDotht fühlte, daß es sich fest Inn Leben oder Tod handelte, er nah-i seine letzten Ernste zusammen und stesmte sich qeoaltsain zwischen Thit mtsbeknkunss Sieb-eh Msmwiq sit-W san, es ist Ia eine Schmach, so her-in zu laufen l« : »Aber Das ist es ja! Hören Sie mich doch erst an. Ich wollte-der Briefka sten» meine Erwartung-die Anstellung »Ihr Fräulein Tochter-Sie verstehen -—« stieß der schon ganz verwirrte Hei rathseandidat heraus. i »Meine Tochter? Ich verstehe abso « lut Nichts! Was hat denn meine Toch iter mit diesem standalösen Kostüme zu Zthun?« ! ,,Lassen Sie mich ein! Ich will Jhnen IAlles erklären. Ich kann nicht mehr « hauchte der Unglückliche. « Und wirklich, er sah so matt und elend Hans-, daß der Professor von Mitgesühl ergriffen wurde, die Thüre von neuem kösfnetey seinen seltsamen Gast unter den Arm nahm nnd ihn in sein Studierzim smer führte. s Hier sank der Aermste aus ein Sopha, sein nun ntitleidiger Wirth sloßte ihtn setwas Cognac ein, hüllte ihn in warme zTeckem aber es schien wenig zu nützen, denn er sah leichenhast aus und lag mit Igeichlossenen Lidern, wie von einer tiefen · Ohnmacht umfangen, in den Kissen ETer Professor war in Todesangst Er glaubte es mit einem Sterbenden zu thun zu haben. Wenn er nicht mehr zu sich tam,toenn er hier seine Seele auiithanchtek1 L Gent O Gou! l f Da plötzlich schien etwaö Leben in diel IJamtnergestalt zu kommen, er bewegte Hich langsam, seufzte, öffnete die Augen und schien offenbar den alten Herrn zul erkennen, denn er lispelte vernehmlichz ! »Herr Professor, ich habe die Ehre, ; Sie um die Hand Jhrer Fräulein Toch ster Helene zu bitten.« Dies war allerdings der seltsamste Heiratheantrag der wohl je gestellt wurde; aber obgleich das Erstaunen des alten Herrn erst sehr bedeutend gewesen sein soll, so müssen doch die Ernennung zum Oberlehrer, die schwarz aus weiss zur Stelle war, und die angenehme Ausv sicht, eine von sechs heirathsfähigen Töchtern zu versorgen, das ihrige dazu beigetragen haben, den Schwiegervateri milder zu stimmen, denn am Mittag« desselben Tages ilingelte Herr Doktor-F Paul nun in ganz anderer Toilette, be « lleidet mit schwarzem Frack und weißer. Weste, nochmals an derselben Thür. Dies-mal- wurde ihm willig geöffnet» und zwar nicht nur die erst so bartnäctigs verschlossene Entreethür, sondern auch die zärtlich ausgebreiteten Arme des Schwiegerelternpaare5. Der Zustimmung seiner Lena war et ja vorher sicher. Aber einen kleinen Zwist hat er doch bald mit ihr gehabt. Sie wollte nämlich durchaus wissen — was der Professor feierlich gelobt hatte, den Damen zn verschweigen«———, warum er heute früh so heimlich bei ihrem Papa gewesen und warum sie und ihre Mama keinen Zutritt zu dem Zimmer hatten. Aber Das hat sie nie erfahren, denn Das würde ihn ja vollends um seine Autorität gebracht haben, und die soll ohnedies feiner kleinen Frau gegenüber Hnicht gerade hervorragend sein. H Die neue Frau Oberlehrer versteht mit »seltener Eleganz und Sicherheit dass lPantiiffelchen zu schwingen. Aber wer sstünde nicht gern unter dem Sees-ter xeiner geliebten und reizenden Frau! kNicht wahr, meine Herren Leser? l Butsu-stehes Tie vullanischen Erscheinungen bei der Insel Pantellaria sind wissenschaf: lich von ganz besonderem Interesse istser eine starte des- Mittelländischen Meere-s rnit eingezeichneten Tieseiistuirn Izur Hand nimmt, erlennt sogleich, das; s diese-.- Meer in zwei grosse Betten zerfällt stoelche durch eine schmale Straße niit geringer Eeetieie zwischen Zieilien und der Miste von Asrila zuianmienhangeik iTort zeigt der Verlauf der Tieseuliuie von 100 Faden, daß in einer geologiich ziemlich neuen Zeit Afrika und Europa sich einander beträchtlich nahe lamen, und läßt vermuthen, daß, wenn wir noch weiter in die Vergangenheit zuriiclleh ren, beide Festlander ziisainnienhingen Diese Schlüsse werden durch die geolo gischen Verhaltifse bestätigt. Tsiesenis gen Schichten, welche in großer Ausdeh nung im Tunesischen austreten, finden wir auf dei Insel Sieilien wieder. Die jüngsten tertiären Bildungen im südli chen und südwestlichen Theile dieser Jn sel umsäumen auch den Rand deg Syr tenineeres, und daß dort Hebungen des Bodens stattgefunden haben, die durch lange Pausen der Ruhe unterbrochen wurden," beweisen die den Geologen so wohlbekannten Terrassen· Die Sieili sche Straße ist also ein erdgeschichtlich junger Durchbruch, aber—und das ist eben das Merkwürdige——die Versuche der Natur, dfeses Thor wieder zu schlie ßen, haben bis zur heutigen Stunde nicht aufgehört. Die unterirdische Eruption, westlich von der ganz vulla nischen Insel Pantellaria ist, bildlich gesprochen, ein solcher Versuch, und er ereignet sich auf der subniarinen Sattel von weniger als 1000 Faden Tiefe, der diese Jnsel rings umgiebt und aus dem tiefen Meere einporsteigt. Norddstlich von Pantellaria hat sich ein ähnlicher Vorgang im gegenwärti en Jahrhundert zweimal wiederholt. Zu der Zeit vom 28. uni bis s. Juli 1831 erhob sich zwif dem Ufer von Seiacea aus Si eilien undPantellaria ein Fels aus dem Meere, der eine Rauchsäule ausstieß, welche bei Nacht feurig leuchtete Die neue Insel erhielt den Namen Nerita oder auch Julia imd Ierdinandea. Der Boden derselben war monatelang so heiß, daß was ihn lauen betreten konnte. Er bestand aus Schlatter- uud vullauiss Sande und die wersæifcheu Ab « waren sehr M. Der Uns-its iems W Its m ihre , rdßte Höhe 150 JuderMitte befand Fich e n mit heißem Salzwaffer gefüllter Krater Das neue Eiland hatte übri gens wenig Dauer, unaufhörlich spin teu die Wellen Theile desselben hinweg, im Dezember 1831 war es fchou von der Meeresfläche verschwunden und bildete 10 Fuß unter dem Seespiegel eine Bank von 200 Fuß Durchmesser Jm Juli 1863 zeigten fich bei diefem untermeeri scheu Felsen abermals vulkaniiche Er icheiuiingen; wiederum stieg eine Jnfel über den See-spiegel hervor bis zu tzom Höhe, aber auch diesmal hatte die Neu bildung keine Dauer, dass Meer spülte sich nach einigen Wochen fort und zuletzt blieben zwei Faden Wasser über der Bank. Jetzt scheint nun die vulkaniiche Thätigleit sich westwärts verlegt zu ha den oder dort einen Ausweg nach oben zu suchen. Ob mit dauerndem Erfolge, muß die Zeit lehren. Vielleicht find auch die Stern-Bänke, das Kiith Riff und TalbotNiff in der Sieiliichen Straße nichts anderes als Ueberbleibiel unterieeiichei Ernptionen Daß über baupt zwischen Sicilieu und Juni-:- das Meer von den alten Ufern zurückweicht und ehemalige Inseln laudfeft wurden, ist zweifellos. Die alten Hafen von Karthago, Utica und Biierta sind längst trocken, und wo, wie im Hafen von Porto Farina, noch zu Anfang dieses Jahrhunderts Schiffe ankerteu, findet jetzt kaum ein Boot Wasser genug unter dein Kiel, um flott zu bleiben. Recht Ameeitanifched· Der Superintendent der Schulen im East Felieiana Schulbezirt im Staate Lousiana legt in seinem Berichte an den Zelntlrath u. A. die folgende, die Ver hältnisse in jener Gegend recht drastisch charakterisirende Empfehlung vor: »Das Tragen von Schußwafsen in der Schule sollte positiv verboten werden. Wenn die Leute ihren Jungens gestat ten, aus so nneivilisirte Art umherzw laufen, sollte ess ihnen doch nicht erlaubt werden, mit ihren Schieszvriigeln zur Schule zu kommen, um die ttiuder ande rer Leute zu Krüppeln zu machen oder gar todtschieszeu.« Ter Schnlinspektor liat Recht! Wie sollen denn die armett Schulnteister den Rangen dass· A B C beibringen, wenn die Ruhe alle Augenblicke durch das tlrachen von Revolverschiissen gestört wird. Das tinallen mit wirklichen Re oolvern macht den Jungens oerniuthlich unendlich mehr Vergnügen, ali- uns derzeit das Schießen mit harmlosen Pa: pierlugeln, das uns so manche Schul stunde versüßen hals, aber, wie wir uns recht lebhaft erinnern, wurde uni- dies unschuldige Vergnügen derzeit selbst von unserem seelengguleiiZeichenlehrer nur ungern, und eigentlich sehr gegen seinen Willen zugestanden Es wird den Leb rern im Feliciana Schultreiie deshalb Niemand verdenlen, wenn sie gegen die Verwendung von Revolvern während der Schulstunden protestiren. Wie in aller Welt kann der Zchulmei ster dem Jungen den Unterschied zwischen den Buchstaben A und B eintrichtern,--— an ichwerere Lektionen wie z. B. das Eiuntalein-:, ist unter solchen Umstän den wohl taunt zu denken, —- wenn ihm urplötzlich ein barfiißiger, sjahriger Eckilingel einen geladeuen Nevoloer. Kaliber th, unter die Nase hält? Wenn es so einem Jungen nun einmal einsac len sollte, aus seiner Ansicht zu behar ren, daß die ganze Einpaulerei nnnöthig sei? Ta wird dein Lehrer schliesslich nichts anderes übrig bleiben, als ilein bei-zugeben, und solche Vorsälle müssen, wenn sie sich ost wiederholen, doch seine Autorität bedenklich erschüttern. Für die liebe Jugend holen natürlich solche Zustände manche-J Angenehme. Welcher Lehrer wird z. B. nicht gern jedem Jungen die Erlaubniß, hinauszu gehen, ertheilen, wenn die Bitte mit ei net entsprechenden Bewegung mit dem Revolver begleitet ist? Und selbst die unglaublichsten Entschuldigungen wegen verspäteten Erscheinens in der Schule,«« einer der vielen Prüssteine sür unsere sindige Phantasie während unserer Fle gcljahre,—— dürften kaum als ungenügend zurückgewiesen werden wenn der Lehrer gleichzeitig aus zarte Weise an die Mög lichkeit, daß so ein Schießeisen mitunter gar leicht losgehn erinnert wird. Ein Lehrer, der da unten in Louisiana ausgewachsen ist, zuckt vermuthlich nicht einmal mit den Wimpern, wenn eine Kugel an seiner Nase vorbeistreift, die ein lin el »zum Scherz« aus ihn ab gescho at, aber ein Fremder würde sicher in der ersten Zeit in solchen Fällen nervits werden und das würde vielleicht eine Stdrung des Unterrichtö verursachen. Schon deswegen verdient die Empfehlung des Schulinspettors von Jdem Schulrath berücksichtigt zu werden. Vielleicht ist die »Entwasfnung« der u ! end aber keine so leichte Arbeit, d ßtss sich am Ende aus andere Weise Rath Gegen unsere Papiergeschosse pflegten unsere Lehrer derzeit hinter dem Rathe der »Deckung« zn suchen, aber gegen Revolverkugeln mischte sich die dünne eretterwand als-«- nnznlijnglicher Schutz Fern-eisen. Wie wäre es, wenn den Leh Trern von der Schulbehörde ein kleines iGatling - Geschüh geliefert würde, rnit dein sie von einer gesicherten Stellung Evas ganze Schulzimmer bestreichen kön T nen? Sonst dürfte der Unterricht kaum 3 nennenswerthe Fortschritte machen. Dem sSchnlrath des Felieiana Schulbezirke List dieser Vorschlag respektvoll zur Be Iachtung empfehle-n (Liu«oln, Nebr. »Fr. Presse«.) wqmw s Der Sultqn von Morotco hat in sei Ineni Garten eine Miniatur « Eisenbahn bauen lassen und führt täglich einige Stunden aus derselben spazieren. Deutsche Farmctn Hin- Lob aus dem Munde eines : Analo· ·Amckikaners. T er Deutsche hat Erfolg, weil erspar fam und fleißig ist. FM ist ein tüchtiqckct Lascdtvirth, als der cinqkbokenc Amerikanen i U In der in Tean erscheinenden landsj wirthschastlichen Zeitschrift »Farm and! Rauch« beschäftigt sich der AnglosAmej rikaner Dunean Rathbone eingehend mit; den Erfolgen, die die Deutseh-amerikani-l schen Farmer jenes Staates aufzuweiseni haben. Die St. Louiser ,,Amerila« eitirt aus dem betreffenden Aufsatzc die« nachstehenden trefflichen Bemerkungen : l »Jeder Beobachter weiß, daß unseres deutschen Former fast ausnahmslos er H folgreich sind in ihrem Berufe Wie; arm der deutsche Bauer bei seiner An kunft auch sein mag, in einer verhaltnißi » mäßig kurzen Zeit ist er der Besitzerl einer eigenen Farnt, nnd stets im Stan T de, seine Schulden, fallez er solche hats zur Verfallzeit zu zahlen. Diese Thatsj sache ist allgemein bekannt. Nicht allge· I mein bekannt ist aber die Ursache solchenl Erfolges unserer deutschen Former. Von; Solchen, denen diese Ursache ein Geheim s nifz ist, oder welche aus Vorurtlseil oder! Eisersiichtelei der Wahrheit die Ehre zu« geben sich weigern, hört man nicht selten die folgende Aettßeritng: »Die Deutschen habcn Erfolg, weit sie höchst ärmlich ic l ben, und dabei arbeiten wie die Skla,O .ven.« Nichts tann nntoahrer sein, als-s diese Behauptung Der Schreiber dieser Zeilen hat unter den Deutschen in bar ri-J, Waller und Austiu Couutiess ge wohnt, er hat mit demselben vielfach iui geselliger Weise und als Geschäftemanni verkehrt: er weiß daher, was er schreibt Wiilsreud die Deutschen auszerordentlichi fleißig nnd sehr sparsam find. so sind sie" s nicht-:- tveniger als geizig. Sie versagen ; sich keinen erlaubten Genuß, den sie mit fihren Mitteln bestreiten können, nnd ihr ; Leben ist viel gennszreicher, alsål allge ; tuein angenommen wird. Thatsachez »aber ist, der Deutsche überschreitet selten: Iseine Mittel. Falls aus irgend welcheuii - Grunde das Einkommen sich vermindert, Lio versteht es der Deutsche, sich deiuges l niiiß einzuschränken Selten erstreckt sich Idieie Einschränkung auf die Nahrung i NachiueinenErfahrungem und es fehlte ! i i i I mir nicht an Gelegenheit, ein richtiges-. Illrtheil zu fällen,—- lebt der deutsche Far i smer entschieden besser, als der eingei bereite Durchschnitts Auierikauer. i Ter Grund dees Erioges der deutschen ! Bauern istan die Thatsache zurückzus. ,iiihren, dasz sie tiichtigere Landwirthei »sind, als die anterikanischen Farnter.j I Sie erzielen größere Ernten und verlau: ! sen deren Ertrage zu höheren Preisen,I alsgl ihre amerilattiichen Fachgenossen! Tie Letzteren könnten nur dabei gewin- i nen, wenn fie die Art, in welcher der Teutsche die Landwirthschaft betreibt,i beobachteten und nachahmten. s Wer hat je gesehen, daf; ein deutscher-z Fariuer drei Viertel seines Landes- mit-; Baumwolle ttnd den Nest mit Mai-Z be i stellt? Wann ließ ein deutscher Fartnerj sein Welschkorn im Felde, bis es voni dem Piaiswirbel zerstört war? Wann schnitt ein deutscher Former sein Getreij de, um es im Felde dem Verderben durch Wind und Wetter Preis zu geben? Der deutsche Bauer betreibt den Acker » bau, um Gewinn daraus zu ziehen. Er weiß, dass solches bei dein angeführten Verfahren nicht möglich märe. Jnt Counttt Harris befindet sich eine grosse Niederlassung wohlhabender deut scher Former. Das Land war ursprüng lich von so geringer Beschaffenheit, dafz lein »Ameritaner« dasselbe begehrte. Jn seinem natürlichen Zustande würde man aus dem Lande laum ist Bushel Maik- vom Aere geerntet haben. Auf den niedrigen Flächen gedieh kaum das wilde Gras. Augenblicklich dürfte es. schwer fein, in Tean eine Gegend von gleichem Flächenraum zu finden, aus. welchem eine so große Anzahl wohlha-« bender amerikanischer Fartner wohnen, als in jener deutschen Niederlassung Die deutschen Landwirthe haben Er-! folg in Gegenden, in welchen ainerilani sche Iarnier zu Grunde gehen. Ein großes Maß von Arbeitsamleit, eine weise Sparsamkeit und andere ute Ei genschaften sind nicht ohne Einåuß auf das stetige Fortlommen der deutschen Bauern. Sie allein würden aber nicht genügend sein, wenn der deutsche Bauer te Landwirthschaft nicht im Allgemeinen verfländnißvoller betriebe, als fein ameri lanischer Nachbar. Es ist offenbar, daß die deutschen Farmer den Vorzug land wirthschaftlicher Bildung genießen. Seit über einem Jahrhundert hat man in Deutschland die Landwirthschast syste »matisch gelehrt und betrieben. Die egrdszeren Vesitzungen stehen unter der kLeitung von Männern, die als Land wirthe wissenschaftlich ausgebildet wur-« den. Die Feldarbeiter befinden sich gleichsam in der Lehre bei Leuten, die ihrem Berufe theoretisch und practisch vollkommen gewachsen sind. n dieser Wanst hatdai Sol landwirths ftlichen Ui end alle Csch en der Ackerbau trei thenden Wut-g durchdrungen Eintritt-nichts Rats in Domm lass« Wie bereits telegraphiich mitgetheilt, traf vor einigen Tagen Herr Mas· J. Murphy, Spezialagent des Ackekbaus .Miuisterinms der Vet. Staaten, im Auftrage des Ministeri Rusl in Berlin ein, um die Aufmerksamkeit der deuts ;fchen Regierung auf ein neues Brod izn lenken, das angeblich mit Wahrhaf tigkeit, Geschmack und Haltbarkeit den Vorzug der Billigkeit verbinden und einen Ersatz für Roggenbrod bieten foll. Herr Murphh hat ans ie einein Pfund Wais mehl und Roggenmehl bei einem Berliner Bäcker Brode anfertigen lassen, die in fertigem Zustande vier annd wiegen sollen. Die Herstellungsloften für ein solches Brod betragen einschließlich der Fracht nnd des Einfnhrzolles auf Maiss mehl nach Aussage des Ameriianers nicht mehr als ungefähr Its Pfennige, während iiir ein Roggentrod von demselben Ge wicht linr Zeit iiber 60 Pfennige bezahlt werden. Ees wird außerdem behauptet, daß man das Maismehl in diesem neuen Brod nicht durchschmecke Ferner ems pfiehlt Herr Mnrphn noch als-« Ersatz für Weizenbrod ein anderes Brod, das zu gleichen Theilen ans Weizen: und Mais mehl hergestellt wird nnd ::: einem viel niedrigeren Preise auf den Markt ge bracht werden kann, als das gewöhnliche Weizenbrod Durch Vermittelung des amerikanische-n Gfandten Herrn Miepo natte Verr Murphn eine unterredung mit dem Chef der Verpslegungsabtheis lung des Kriegsininisteriums, Wirkli chen Geheimen Kriegsrath Engelhard, der sich Proben der genannten Brod iorten vorlegen ließ und den Wunsch ans-sprach, in den Militär-Bäckereien Versuche mit der Murphy’schen Mehl mischung anstellen zu lassen. Jn Fo ge dessen hat Murphh sich sofort telegra phischans Amerika Maiømehl bestellt, dass zu Versnchszwecken der Vers-fle gungssabtheilung desKriegsniinisteriums iiberwi sen werden soll. Wenn sich die ser- Brod bewähren sollte, was vorläufig noch abzuwarten ist, so könnten sowohl die Bevölkerung Deutschlands-, wie die Maiebauer in den Ver. Staaten große Vortheile daraus ziehen. Da auch Ru nicinien ungeheure Massen von Maig liefert, so wiirde die Möglichkeit vorlie gen, durch dse genannte Mischung stets Deutschland ein uahrhaftes und dabei billiges Brod herzustellen, -—-— vorausge sent, daß die Angaben des Herrn Mur pbn sich auch als richtig erweisen· Die Weltauestelttmg am Sonntag. Den wenigen religiösen Gesellschaften, welche sich zu Gunsten des-I inenhaltens der Chicagoer Weltanestellung an Sonn tagen ausgesprochen haben, hat sich vor sturzem auch die ilnitarier Conserenz der« Staates Illinois angeschlossen Dieselbe verlangt nur zur gleicher Zeit, daß die Maschinen ani Sonntag außer Betrieb sein sollten und hält es im Jn teresse des sinanrielten Erfolg-Z des Unternehmens sür wiinschenewerth daß der Eintrittspreisz an jenem Tage er mäszigt werde, wodurch größere Besucher massen herangezogen werden würden. Einer der Redner bei dieser Conserenz wie-Z daraufhin, daß aui der Philadels phiaer Ansstellung im Jahre 1876 der Zonntagszschlusz der reine Schwindel ge wesen sei· Anscheinend war die Aus stellung geschlossen, aber in Wirklichkeit war sie osieu, d. li. nicht sur die Masse des Publilnnu bei eriniiszigteni Ein trittizprei5, sondern iiir eine beträchtliche Anzahl »Bevor3ngter«, die aber keinen rothen Cent iu die Casse zahlten Jeden Sonntag besuchten Tausende von Per sonen die Ansstellung, und zwar mit besonderer Erlaubniß und aus Einla dung der Direktoren hin. Diese Bevor zugten hatten nicht nur freien Eintritt, sondern auch den großen Bortheil vor den Wochenbesuchern, daß sie die ausge stellteu Gegenstände mit Behagen besich tigen konnten, ohne von der »Crow·o« gedrängt und in ihrem Vergnügen be helligt zu werden. Den Sabbathsana tikern zu Liebe wurden die »Vielen« aus«-gesperrt, aber die wenigen Bevorzug ten wurden losteusrci eingelassen und er freuten sich noch außerordentlicher Pri vilegien. Der Redner fragte dann, ob die Di rektoren der Chieagoer Auestellung einen gleichen Hocuspocug zu treiben gedach een; ob sie, den puritanischen Eiserern zum Gefallen, zum Schein die Ansstel lung siir die große Masse schließen, sie aber siir die paar Privilegirten össnen wollten. Die Leute, welche während der Woche ihr Eintrittsgeld bezahlten, würden dann am Sonntag ausgeschlos sen, und die, welche sich nut den »Man gers« gut ständen, könnten das Vergnü gen am Sonntag umsonst genießen. Wenn die Chieagoer Direktoren das Beispiel der Philadelphier nachahmen wollen, würden sie bald die Entdeckung machen, daß ihnen das Publikum with rend der Woche wegbleiben würde. Solche Heuchelei, dein pharisäischen Ele mente zu Liebe und um das Publikum zu täuschen, sei das Allerverttchtlichstr. Dssenhalten an Sonntagen und Einstels lung des Maschinenbetriebd an denselben sei die beste Lösung der ganzen Streit srage. (»Anz. des Westen-H Man schreibt aus Austin, Texas: Jni Laufe der von-ergangenen Woche sind nicht weniger ais 16 Baumwolle-i Reinigungsinafchinen (Gins) durch Feuer zerstört worden; außerdem haben in mehreren Counties verheerende Prä rie: und Waldbrände gewüthet. Wie ein Bericht aus Groveton, Trinity country sagt, ist so zu sagen das ganze iCounty abgebrannt. Die esfarniers ha i ben ein paar Tage und Nächte arbeiten iniüssem um mit Mühe und Noth ihre Fenzen nnd Häuser zu retten. Was iin bevorstekendeu Winter aus dem Vieh werden oll, sei die Frage, welche die Farmer dort lich stellen, da alles Gras in den Niederungsländereien total abge brannt sei.