Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, October 23, 1891, Image 8

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    Irrt-Imago
so- c. s.
III ade- Stopp..". : «.: » .:d
Saaten Orükn ins «,1 tm gen-»U.
Its schwanken Lehrenmeers goldne Brei t«
Cis im dahin so geschwind —- geschivind —
Det Wind weht über- die Stoppel.
Die sie-M die litten so kahl ins Wind: .
sie buntem ln en Blumen drin —- J
III-. ach, sind ? Dahin, dahinl ;
Ia sind meer is esqwiav — geschwind-— »
Der Wind weht lt r die Stoppel. 1
(
Inn mag dich-e fee-nen- im Herbste-wish
so Hing die blühende Ia end hin,
Fahne dein Leben ? Dastm dahinl
. Chiu. dn mendes Wenchenlind —
Der Wind weht über die Stoppel.
sa- rusnt imd tauschen der DerbstearoindP
NO der gesetzes des Lebens J te
e Smde nahet, da Gott e sa t
In deine-r Leber-. dn Mens nd —
Der sind weht über die tdppeL
Küsse. s
Reine Wien me Her-Inn Heil-ers.
l
I
- l
Sie hatten sieh gegenüber gestanden, E
Mit krachen-der Brust und in dem bei I
finnnngdlofen Aufruhr ihrer Gefühle s
·ch Dinge gesagt. die um so tiefer vers !
-" ehren. als sie verriethen, was sich ins
ldpein tiefsten Winkel ihres Innern vers
arg. s
»Das vou Dir. Das wagst Du zu !
sahen IP « ;
Erschiittert, zerschmettert war sie in T
einen Sessel zurückgefallen und ihre
weinende Seele hatte die Fluthen hin
aufgedrängt in die Augen.
Und am Ende war er wortlod auf
und ahaegangen und es gab keine lauten s
Worte wehr, sondern nur Gedanten,
nnd in jedem saßen Tropfen Reue, und
zntetzt waren Mitleid nnd Liebe zusam
mengeströmt und nur ein Drang saß in ;
seinem Innern —- sie zn versöhnen. ;
Ader die Zunge ist für das versöhnende
Wort oft gelähmt: Tage, Wochen, :
Monde — und Jahre. —- I
Und so verharrten sie wie zwei unbe- »
wegte Wegsieine, denen keine Sonne
Würme einzuslößeu, die ieine Gewalt
Ei einander zu neigen vermag. — Der
ag tatn und ging, der Mann, ein hö
Mer Beamter im Ministerium, verließ
orgens die Wohnung und kehrte unt .
drei Uhr zurück. Sie saßen wortlod bei
Tisch, jedes zog sich in sein Gemach zu
rück bis zum Abend, nnd wenn der
junge Rath daheim, wand wie unt die
Mittagsstunde. Guten Morgen! Gute
Nacht, waren Laute, die sie nicht inehr -
rannten.
Einmal, nach Verlauf von acht Ta
gen, schritt er in den Garten. den man
vont Baliontintmer. eine Treppe be
schreittnd, erreichte. Die Ratt-r lag in
dein holden Zaudern des Scheideneh
Nach wehte die Sonne sanst zwischen
den viel esiirbten Gebüsch-en Abend
sonneas ein verklärte die Gegend. Als
er den Blick dein verlassenen Hause zu
wandte, sah er seine Frau gebeugten
Was sich einein kleinen Roudel na
- in dein noch einige Rosen mit mat
·ten Farben ans den Stielen schwankteir.
Da nahm er den Weg zurück nnd
seine Arme streckten sich aud, sie an sich
B ziehen. Aber was entstanden aus
rang und Wille, blieb ungeschehen;
sie wartete auch nicht seiner, sondern
verschwand hinter den Bäumen und er
trat in's Hans. Thdricht, unnatürlich,
analvoll sondergleichen aber er konnte
nicht sprechen, nnd sie — in dem Glau
ben, er wollte nicht — wagte nicht, in
stumm-r Liebe, wie so vst früher-, seinen
Hals zu umfassen
Ant folgenden Ta e sand er sie Mit
tags denn Nachhan eiointnen nicht im
Wahnsinn-ter- Eine lange, schmale
Siickerei sür eine Stuhlriickenlehne lan.
nls ad die Frau unerwartet ansgestort
nnd Alles lassend, emporgesprungen sci,
aus Sessel nnd Fnßbvdm Er hob die
nahst-nie Arbeit empor und ward er
innert, daß sein Geburtstag sich nahte.
Also war Alles in ihr wie sonst! -—
Ihre Hände mühten sich siii ihn
wußte. wenn iisre Finger sich sieisss
riiiirten. wenn das Auge so sei-wer
niiitbig dreinblickte, ihre Gedanken wa
ren der ibretn Manne, der sich von iur
gewandt. Uns Zarisinn verließ er das
Zimmer, leise austretend; sie sollte nicht
wissen,.daß er gesetzen hatte, was iie
verbergenwolltr. So hatte ein äußr
rer Umstand eindringlicher gesprochen,
als tausend Worte es vermochten, nnd
doch, als er iiir gegenüber saß, erstarb
ihm wieder jeder Laut. Stumm und
ansdrncksias waren ihre Mienen.
Nichts rührt-e sich darin, was ihn er
munterte.
Am Abend saß sie an ihrem Schreib
tisch und schrieb über eine Stunde. Er
wüßte« der Brief ging zu ihren Eltern
die in einer holsteinischen Brot-inzwi
stadt lebten. Jbr Vater war dort ein
angesehener, ivohlsitnirter Justizratuz
die Familie war groß, aber sie hielten
eng zusammen. Jedes Weh des Einen
traf den Anderen, ais seid ihm selisst
Lschehen Ei wußte jedes Wort, was
Fschried ohne daß er es sah: »Ich
eie ihn namenlas —- deshalb leide ich
anch so steinernes-» Einmal stand er
ans Nun —- nnn —- «
Er sollte sie umfassen Da regte
sich der Kanarienvagel dem man vei
n, die Decke über das Bauer zu
und da sie nun ausstand, unter
sieh wieder-, wozu seine heiße Seele Un
etwas Anderes brach einiizc
, III-später die Rinde seines Innern
thsurtein der Markt, er sei ge
.- steter Mich ihren Das-new Er
Osak- , Its-; siesarf sich mit sol
Mann über
ren en,d oder -
» « Its-at set-G so stritten
« , Mi- Innd,s se
Herzen drohte. Ia, als sie
den Sargdecke schiießen wollten, schrie
sie so erbarmenstehend und verzweif
lnngsvoll aus, daß er nach abpeschiitteb
tem Traum sich entsetzt empor-richtete
nnd lange brauchte, ehe er Vorstellung
von Wirklichkeit n trennen vermochte
Und als sein lick im Zwielicht desI
eben sich nahenden, die letzten Dunkel
abstreifenden Morgens unwillkürlich
zur Seite nirg, wo sie schlummerte, atts
er das stille, blasse Gesicht, die Hände
wie bei einer Todten aefaltet, auf der!
Bettdecse ruhen sah, ais er ihren Atisem i
nicht hist-he als nun in der Rachwit .
tut t des Geschehenen ihm der granfw ;
isiic danke karn, sie sei vielleicht nicht mein «
nn: er den Lebenden, da löste sich daz«
Bind, er sprang zu ihr umsaszte ihrenj
sei-ten Kopf mit dem blonden Haar nnd
preßte seine Lippen zärtlich aus ilIie
Lippen -
»Mathilde —- Mathilde« —- flüsterte
der Mann.
Und halb noch im Schlaf. halb aber .
in bewußter Wonne ihn endlich wieder ;
Y- haben, streckte sie die weichen, weiszets
rme aus nnd zog ibn, ansstöhnend
vor Seligkeit, an ihre Brust nnd gal
den Kuß zurück.
2. J
»Du reisest also wirklich Mittwoch ?«
»Ja, und Frau von Bernutz will
schon mit dem Mittagszng fort. Ihr
Mann wütischt’s —«
»Hm —-—«
»Und wie wird s nun mit Dir. 9«
»Ich dense oin fünfzehnten abzu
reisen Wenn die Geschäfte in der
Gesandtschast es erlauben, schon etwas —
frühen
«Und es bleibt bci Mentone?«
,Ja!«
»Schreib’ mir einmal, Rette !«
»Natürlich —- und Du — auch. i«
»Ich schreibe zweimal die Woche.
Du wolltest mir noch das Reisegeld
gebett, Reue-·
»Hier habe ich es schon eingesiegelt
Es sind tausend Mart Zch denke,
damit reichst Du. Im Uebrigen, wir
sind ja nicht ans der Welt —
»Nein — Wirst Du bisweilen an
mich denken, Neue. « «
Was ist passirt? Meine Frau wirdi
sentimental «
Er sagt’ s laltsrostig, ironisch und sie
niiisz fast lächeln, daß er ihr nicht glaubt
daß er es ansieht als das, was es ist:
eine iiihaltlose Flor-tel
Jiach acht Jahren haben sie jegliches «
Band zwischen sich abnestreist, sie geht
ihren, und er geht seinen Weg. Aber
weil auch er das thut, sagt sie: »Ein- E
mal gab’s doch eine Zeit, ivo die »Frage «
Dir nicht absiird vorgekommen wäre,
Reue. Freilich jetzt, roo Du nicht weißt
ob Du Diana Phrvne oder Elisa deii
Vorzug geben sollst —- .
»Sprich doch keine Thorheitenk
Wie? Du leugiiest, daß Tu
Er antwortet nicht. Weshalb sichs
Erklärungen geben« 9 Weshalb über
Dinge sprechen, über die man itillichwei !
geiid einen Komproiniß geschlossean
—- Und niin wird die achtsahrige kleinr;
Natalie, die während der Eltern Abwe-;
senheit zu der Schwiegermutter gegebens
ioerden soll, von der Banne in o Zim- i
nier geschoben. Tag talie Gesicht des I
Mannes nimmt einen oouig andereiii
Ausdruck an. Er hebt sein Kind empor
und küßt es mit einer Art leidenschast
licher Bewunderung; er kann sich an
dein dunklen Kopf nicht satt sehen, und i
die Laute, die aus deni Munde del-I
Kindes drin en, klingen ihin berau- !
schend. Au bleibt er wohl ein Stünd
chen in den Gemächern seiner »
liebiost sein Kind, schwatzt init ihm und I
hatschelt es. i
Um nächsten Mittag —- eben hat er
einen Brief an Fräulein Diana in den
Kasten geschoben, in dein er mittheilt,l
daß »sie« abgereist und daß er Abends (
unt sechaeinhalb Uhr sie in ihrer Woh i
nung abholen wird « steht er vor dem ;
Eoiioe erster Klasse und schwa t, deni
hochausgerichteteii Stock in der aletot- ;
rasche, niit seiner Frau und deren
Freundin- Jetzt aber pfeift der Zug,
der Schafsner erscheint eilig und bittei
zurückzutreieii Rasch berührt der1
l
Manna die Wange seiner Frau, liiiil
gewohnheiisgeinaß, wie man niit dein
Kopf nickt oder die Schulter zieht
Adieu —- Adieul Gute Reise l«——
«Kdmui’, Munk, Muntl« ruft eradei
in dieseiii Augenblick die kleine 9 atalieI
nnd blickt sich zu dein anhänglichenl
braunen Dachohund rnit den aus-warte s
ekehrteii turzen Beinen herab. Erz
gar so treue, gute Au en, derMiinU
Und heftig greift sie no dein Kopf det
Thieres und drückt ihr süßes Mündchen «
vzärtlich an seinen Kon i
Auch das Kind t eilt Küsse aue aii
fremder Stelle. O versteh» noch
nicht ioie sein Vater und seine Miit
get Aber eo wird-U noch ininier besser 1
even —
i
-
« Z.
Gerade am Tage vorher bat sie ihren
siebzlgsien Geburtstag gefeiert. Jhr
cft’s, als ob noch von benl lauten Ge-« I
wühl, dem Flnrllingeln, dem Fragen,
Blicken, Schwalzen und Melben ded
nnrn i en Tages, von der beißen Enge, «
bem- äserllinsen, Stikhleriicken und
biscn die Nacht dauernden Wirrwarr
etwas in der Wohnung zurückgeblieben
fei, Trotz der alten, wiedergelebrten
Ruhe nnd einsamen Stille. Es rnbl
nuf ihrer Seele eine Schwere nnd eine
Unruhe, ein Sehnen nnd Verlangen,
vie fie es nur empfunden, früher, al
sie noch jung war. Leise lasiet dir
Dämmerung an die Scheiben. In den
beiden, mit alten Mabelm vielen Bil
dern und hübschen Kleinigkelten bitln
jbefeymy teppichbebcckeen Gemächern
Käfig-bewi- nt o; reach attezi hüng
- n n ’ n · In ,
Hbie Iwagnddbåtbtänne sin Wo
HW « W —- I i
« .
Tieser lehnt sich die alte Dasein den
Sessel gener und während ein langer.
stiller enszer ans ihrer Brust seht,
ein Seus er der Wehmath, daß llee
dahin, dag. ihr die Tage geWt sind.
wie dem Ge augenen, der das Todes
uriheil der Richter erwartet. kommen
die Erinnre-nagen anges lichen und
vermehren noch die Uan in ihrer
Brust.
Sie waren so reizoolL schlank und
morgenschöa, daß sie nicht anders alsl
«die Rose von Gnaden« genannt wurde.
In Einden ist sie geboren.
Der Mann, der sie werdend uni
lreiste, Tage, Wochen und Monate, war
ein junger Banineister, und sie ist auch
seine Frau geworden. Einst stiegen sc
hoch hinaus in einen Kirchenban, ihre
Eltern, er. andere, sie selbst. Er reiaitc
ihr aus den schmalen Treppen die Hand.
immer hörte sie hinter sich die Stimmen
der übrigen. Aber zulehh bei eint-r
Biegung, wo, wie hieher, wieder ein
freier Absatz, verklang das Geräusch der
Schritte unten und jie war nun allem
mit ihm in dem satt dunklen Routine
Nur von oben drang aus einem dri
schmalen Mauersenster gleichsam furcht
sam ein Lichtstrahl herab, der etwa-I
Helle gewährte.
lind da sagte er weich und zärtlich:
»Nose von Emderh ich habe Dich lieb,
sehr lieb« nnd liißre sie ausihre rothen,
weichen Maochenlippen.
Und sie ihn —
Seitdein sind ——- über fünfzig Jahre
vergangen, nnd schon vor Zwanzig Ian
ren ist er ins Grab gesen t. Sorgen
los, beginnt blieb sie ohne Leideserben
zurück. Der Mann war ewesen, wie
eben die Männer sind, ot rauh und
heftig, aber er besaß ein Herz, das ver
diente, in einem goldenen Schrein aus
bewahrt zu werden« und er bereitete ihr
durch seine Liebe und die bewundernde
Schätzung ihres Wesens so viel Glück,
wie ed einem Menschen, der weiß, das;
nicht immer die Sonne scheinen kann,
nur immer werden kann. Auch wird
sie nun, während sie gerade das
denl1, ruhiger, die alte Sanstninth
und stille, gottergebene Freudigkeit zie
den-wieder in ihr Juneres ein, sa, etwas
von Lebendwonne und Sehnsucht nach
warmer Liede erfüllt pliihlich noch ein
mal ihre Brust.
Das Fräulein ist fort, sie besucht
Verwandte, sie lehrt noch nicht zurück,
die Magd sitzt in der Hinunter bei ihrer
Arbeit. So erhebt sich die alte Frau
selbst. langsam und vorsichtig, entzün
det eine Lampe, setzt eine stille ausund
iifsnet einen hohen alten· mit Figuren
lunstvdll ausgelegten Schrank, dein
beim Oeffnen der Duft berblichencr
Rosen nnd Lanender entströmt. Jn
ihm befinden sich die Erinnerungen
ihrer Jugend nnd unter diesen sucht sie
ein Gedicht hervor, das er ihr schrieb
var fünfzig Jahren.
Die Augen der alten Frau feuchten
sich, und sie drückt mit ihren dünnen
Lippen einen zitterndem langen Kuß
auf das vergilbte Blatt.
Als aber nnn eben die Thür vorn
Flur rasch geöffnet und die Gestalt des
Fräuleins, eines hübschen, blonden
Mädchens, sichtbar ward, errsthet die
Greisin, als sei sie bei etwas Verbote
nem, Unrechteni ertappt. Sie schiebt
hastig — bebend —- das Gedicht in die
Schranlschublade und gewinnt nur
mühsam ihre Fassung zurück. Dann
aber lächelt sie über sich selbst und sagt
en deni gewohnten, ruhigen, milden
Tan: ·Cchan urück,Marie? Nun,
steht Alles wohl — Erzähle l«
Und langsam nimmt sie den Weg
.unt Sessel. lehnt sich zurück und laßt
ich, ihr sanfles Auge erhebend, berich
ten, was draußen ist.
Ein humoristischer Gauner-. Jii
Glaagotv trieb, wie englische Blätter er
zähle-n bis vor Kurzem ein Spitzbube
sein Wesen, der bei seinen Liebereien
besonders viel liebeiinutii und Laune an
den Tag legte· In einem Damen
skonsettionsgeschast liatte er in einer
stillen Nacht nicht nur so oiel zusam
mengerasst, wie seine Hände ohne gro
ßes Aussehen tragen loniiten, sondern
er war auch init seineiii edlen Leibe iii
weibliche Hüllen geschlüpft, nachdem er
sich seines schädigen Anzuges entledigt.
Diesen hatte der Gauner dann mit
Wollsacbeii und Triiota en ausgestapsn
so daß er menschliche Form und Hal
tung annahm ilsin eine Sirt Kopf aus
gesetzt darüber die Mütze gestulpt —
recht in den Nacken und dann den uni
steii Wollmensch, mit dem Rücken der
Tlilir zit, an den Ladentisch estellt, zur
angenehmen Ueberraschung Zur artbes
saitete ieonsettioneusein iar selb t hatte
alsdann mit dem Packet dat- Weite ge
sucht. —- Derartige -Streiche vollsiilsrte
er meyrsach Lange blieb er, troy sei
ner Frechheit und Unoersrorenheit, der
Polizei verborgen, bio er iibei einer ge
nialen Unverschämtbeit, deren Rei er
nicht widerstehen konnte, zu Fall am.
Er stahl nämlich einein Kaufmann sein
Unohangeschild Und was machte ee
damit ? Er brachte es dein Kaufmann
selbst in den Laden und bot es isni zum
Kaufe an init den Worten: »Ich
glaub’ Sie können das Ding gerade
gebrauchen l«
tin place-sc
Ein romantischea Ffiiulein stillt in's
Wasser nnd ist nalse daran, zn emin
ten. Bewußtlod wird sie ak« Land
bra t. Zu Hause eettiiet sie i ret
aniil ,nui den heirathen zn m en,
der sie Zereitet hat Der Vater ist da
gegen. «Unni«aglichl« sai er.
er verheirathet?« fragt
aber er ist —- ein NeusnnMder Pan
Ins eine W
Teudchenx Mm sierindein
ais-JU- sheu Tom net-—- mis
—Ma;i:a sin Verlegenseigå
Icin Zottstenciesesseies m dein
I Is. Saphirs-et
! —
s Daß int Leben des Soldaten dir
itsiebe eine große Rolle spielt, bewei
gseii schon die vielen Lieder, in welchen
Ider Sohn des Mars sein Liebchen
fseiertz und auch das Sprichwort »ein
anderes Städtchen. ein anderes Mitr
,chen« verdankt sa seine Entstehung de:
ibiinsigen Gewohnheit des Militiirs.
"ntit dem Garnisonstvechsel einen Weib
rsel auch in der Liebe eintreten zn las
sen. Freilich gehört die Liebe zum
sanßerdienstlichen Plaisir des Soldaten
Hund es diirite der aus dein Posten
stehende Krieger gewiß nicht einmal
.tvagen, siir sich den stantus anjnstini
men: »Stet1’ ich in finst’rer » iittets
nacht so einsam aus der stillen Weichh
«3n diese Situation konnte den vertin
ten Kriegersmann nur ein Dichter stei
len, der selbst nie Posten gestanden
Ja, auch jenes Gedenien an ein »Fei
nes Lieb’,« das der Dichter ist das
liebeschtvetlende Herz eines Nachtpostenszi
legt, möchte man sür dichterische Inn
Hain halten« wenn es nicht doch ones-.
snahmen von der Ne ei, also Sei »
daten gäbe, die vom » Zechielfiebe:·«
ni t belzastet sind. »
ine olche riitzrende Ausnahme war J
im vorigen Jahrhundert ein gesunden
Niederbayer, ritt Mengersknecht ane.
Straubing, der nach München »ein j
rücken-· mußte nnd seine »Mariandis«j
auch in München nicht vergessend. viel ;
mehr als Ltticlto in Uniform rührend -
sein Herz in Briefen ergießt. Man
leie: "
pries eines sen-kleinste nach Stran
ng. .
Muttchett,1778.
Liebe Mariaitdll
Der Fuhrmann, der Dich allemal ans «
schreyt, wenn er beiz en durchgetrie
ben nnd einen Gruß non ir ansgeriel«» ?
tet hat, ist gar ein braver, bethenderz
Mann, der einen Heller veruntreut ;f
er« hatte inir es, weißt wohl, sonst auch «
nicht gesagt; nnd der hat mir, ich weid H
nicht was ich gleich gethan hab’, gesagt,
nnd dein glaub ich’e, daß Du schon gweyk E
mal mit einem Lesterreicher Fähndrich
aus dem Qelberg gegangen, und einmal l
zum — Bräu mit ihm hinein geschliif
chen bist. Das bat mich schlakerisch wild .
gemacht, nnd half mir edenit, Du wärst
mir lieber mit einem ’ litten oder Pan- :
turen gegangen; aber das beßte ist,
daß es mich gar nicht verdrießt, nndss
daß ed mir Ein Ding ist. Ich bab’?
Tit viele Maaß Bier bezahlt,ee« ist«
darum nicht ansgerupst, aber ich liab’z
nichts als ein schädiges Hutbandi vonj
Dir, nnd das kannst gleich wieder haben. ?
Da hast Ins jthl Mariandll Ma
riandl! Tn wirst mich so gewiß noch
einmal zerritten, daß ich gar nicht wic
der zusammen zn bringen bin. ;
Jch hab’ Dir·d schau lange sagen I
wollen« was ich mir unter-weilen gez ?
denit babh wenn Du Dich sa erieben ;
und gestrichen hast, wenn wir m teinan- »
der gegangen sind, und uns einer narli J
dem anderen begegnet ist; aber bey mir s
bist halt so sart getrappt, und da ists
alles leicht gut gewesen. Du wariis
sanft schon eine wackere Gesellin, wenn F
Du nur den Fehler nicht hättest; aber-s
der ist Dir nicht mehr abzugewiibnetnk
und mithin glaub’ ich ganz und gar-«
nicht, daß and unserem Heyratben je- .
male etwas werden kann. Wenn tax-l
Dich hatte gehen gesehen, ich glaube,!
ich hätte mich in der ersten Rasch an:
euch Benden ver rissen, aber nun ist es
mir weiter Ein ing, ich mag nnd will .
Dich nicht mehr, und mit uns ist ec?
aus. lind das beßte ist, wie ich sag·,1
das es mich gar nicht verdriißt. Neues-s i
kann ich Dir nicht schreiben, als daß »
wir künftig die Träbern selbst essen ;
werden« womit wir die O en von »
Euch Jerans gemästet haben. as wird i
eine iiatb und Jammer werden« liebes
Mariandl, das wird eine Noth nnd I
Jammer werden ! s
Wenn ich nur wußt’, ob es gewiß-!
wahr ist« was mir unser Fuhrinannt
fesagt hat, aber frei-lich ist es wahr;
o saht-« meinetwegen hin in’d drey
T---- Nam! Es ist lein gutes Haar
an Euch allen, und d’ruin ist kein Er
gen, und Stern beh Euch, und d’ruin
sind die Oesterreicher herauf mai-schin
Llii mich darfst gar nicht ine r denken,
ich benk auch nicht mehr an ich, und
das beßte ist, daß es inich ar nicht
verdriißt. Behiit Dich G tt, und
vergiß inich nicht, mit uns ist es ane.
.
I .
Ist-set Iee Its-iudi.
(Vieser Brief war gänzlich zerrissen,
dermiithlich, weil er in etwas Nasses
eingetvickeli worden, und der Heraus
« geber Ioiiiite davon nicht mehr als sol
- gende Worte zusammen bringen-)
Handzeilen —— bald in Ohnmacht ge
Isaueii s-- Schau ineiii lieber —- der
tOesierreicher —— es hat ihn so sehr ge
5 hungert — Generatio werben —- grobe
kBaiein — Mönche-i -—« iiiir gar so un
Irecht thust —- Eselbthse —- Hutbandl
s — bald zu todt geweint —- iraiit bin «
i Rai-meiner —- Ochseii von Wald —
j ewig Getreu-.
« I
I
tin-m m- spukte-can
Gemeint hast? Liebe Mariandel
kDai ist mir recht zu erzen egangeii
sitiid ich b’ seit dein ortiua ula keine
jkalche eue gehabt, baß «ich mehr
z a gahzdriiig sehn und nicht gleich
Hillleii glauben will, ivae inau inir
irr-St Jch habe mir schon gleich, so
i d der Brief geschrieben gewesen ist.
!aedachi, ich bin zu hitzig gewesen, aber
s weil der Brief schon geschrieben var, so
s b« ich mir aedeiiti, ich schickeihii ’i·ad
a mein satt auch. Jeb bin haliJchoii
o; ich möcht Dich oft init stiften treten,
tm kauert-, wem- isi Dich hakt-, satte-,
lieb’s Mariaiibh hernach gleich siedet
sitt auch, und ieiit mich gleich nieder
ttiid hernach that ich Die alles iste
get-Mit
I » Igieiiai da ais-ji Da Itzt-h lcsii drei
.»« pp- -»-·- .
sqicken in meinen dami, wenn Da
mich einmal kriegst Wenn ich in die
Rai sammt-a wirst Da meyncn, der
iitetz e Ia kommt, Bauten und um«
l wird- gthen, aber la? mich um«
gehen, wie ich Las ich bin g eich wie-dei
gut: und kais ir hernach einen Mo
nen Haubenfieck. Laß Dich nur nicht
verführen, daß Du eine Generatian wer
den« denn da wiik ich angesetzt nnd
kriegen maß ich Dich, es geht, wirkt witt.
Häher ich glauikeö geht bald audcrsx
denn Straubing lassen wir ihnen nicht«
da wird nichts Wans, und so blein cis
in Ewi ieit nicht, wie es ist ist, tsczxrk
bey Eilig sind die feinsten Ochsen drum
Sapekmeni, was hab ich im Kloster fu«
Siuck gesehen, die haben gewiman und
est-essen, daß es eine p rcnde was-.
ennd was abgiebi, so bin ich gleich
bey der Höck. Ich bitte Dich gar schön.
und fchtck mir das Hutbandl wieder-.
und verzeih mit’6 halt, daß ich Tit Un
recht gethan hat-U
Aber wenn ich Dicscintnal erwischen
fall, daß Du mit einen andern geizi
Sapekment MaciandU behüt «L:"
GLtk, und sey gescheit-!
Tin nnd der sententchen Jn
Tillts s Armee hatte ein gemeiner Sol
dat nach der Eroberiiiig von Magdedurg
eine große Beute-—ineiii sprach von
30,000 Dukaten -— gewonnen iiiid so
Elend wieder im Würfelspiel verloren
iiiis ließ ihn erhängen, nachdem er zu
ilsm ge agi: Du hättest mit oieseinl
Gelde sein Ledtii wie ein Herr leden1
loniien; da Du ii- aber selbst nicht zu»
nützen verstehst, so laiiii ich nicht ein-s
gehen was Du meinem Kaiser niitzeiiz
oiist « s
Ost ers-sein
lliiteroffizier: BorallenDim
gen kniißi Ilir Euch bestreben, Euren
orgesetzten gegenüber gefällig zii sein
Wenn Sie nun ich n Zutritt-h daß ich
inir einen Cigarrenstnirimel anbreniieiiJ
will nnd mich Ich einem Streichholzl
umsehe inne haben Sie dann ziis
thun?« —- Kiiuddn »Sofort ein
Streichlsolz mit einer neuen Cigcirrel
zii dringenl«
i
II Iir’ so schi- Ieveseir. I
A.: »Sie leimen doch den Bureaii :
vorsteher Zechniiiller, der mehr in dci
Weinstiibe, als iin Bureqii sitzt. « Der »
selbe hat wegen dieses Umstandes von i
seiner vorgesetzten Behörde jüngst eiiie
ordentliche Nase erhalte-U —- BJ
«,Nnn da kann ergari zufrieden sein !
iienii die seinige war ici chon danidlaii!« i
Proklamstiom i
Registkitnng der Stimm
geben
Tie Behörde der Superviforen für
die Regiftrirung aller gesetzlich berech
tigten Stimmgebee welche sich vor ihnen
einfinden, on den folgenden Tagen ver
sammeln:
Dienstag, den is. Oktober lsttL
Mittwoch, den H. Oktober tut-L
Donnerstag, den Zie. Oktober tn91·
Freitag, den Zo. Oktober Wu.
Samstag, den 31. Oftober Intu·
Von acht Uhr Morgens jeden Tages
nnd bleiben sie in Siynng bis neun Uhr
Abends an genannten Tagen
Die Registrirnngspläve in den ver
schiedenen Wahldistrikten der Stadt sind
wie folgt:
District No. I—((5kfte Ward östlich
von der Mitte von Vine Straße) an
Plain Straße, gegenüber dem B. ä- M.
Depot
District No. 2-— Weste Ward westlich
von der Mitte von Vine Straße-) im
Sprinenhauo an Kintboll Ave.
District No. :t—-—(Zweite Ward öftltch
von det- Mitte von Eddy Straße), No.
304 West site Straße, Williams ö- Kett
Gebäude. «
Tiftetkt No. 4—(Zwette Ward weit-F
lich von det- Mitte von Eddy Straße),(
No. l 12-3 West 3te Straße, Tennsj
Leihftall. I
Distrikt No. --.-——(Dkitte Ward öftltchI
-——, j I
— —
von der Mitte von Kimball Ave.), Ne.
512 Oft Zte Straße, in dein alm- f
i Wafcherei-Gebäude. "
Tistrikt No. 6——-(Tsritte Ward west
lich von der Mitte von Limbqu Any in
der City Hall.
Tiftritt No. 7——(Bierte Ward östlieh
von der Mitte von Elm Straße in
Himan lcqrpenker Chor-, Locuft Dirn
ȧe zwischen 6ter nnd 7ter.
DistriktNo. 8--—-(Vierte Ward west
Jich von der Mitte von Elm Straße),
iim Sprivenhang am Clm Straße.
« Oben genannte Plätze werden eben
.t·alls die Stinnnpläyc sein.
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und erfuchen wir alle Freunde
dieses beliebten Kalenders sich
holt-möglichst ein Exemplar zu
holen. Preis L« Cekits.
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die in einem Möbclgeschäit ersten Ilkangeg verlangt werben, vokräihig.
) Besondere Aufmerksamkeit schenken wir dem
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« » cskspNiedrige Preise nnd reelle Bedienung wird allen unseren
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l Uhu-. Y. Wenn-w Rassiren
That ein allgemeines Bank-Geschäft!
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I Um die stundschaft der Deutschen von Grund Island und
lUmgegend wird ergebenst gebeten. JOHANNES GROTZKY.
SONDERMANN & GO.,
Capital $100,000, Ueberschuss $45,000.