Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, March 19, 1914, Der Sonntagsgast., Image 6

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    ie Entführung
Roman von A. Grotten
—-—
(7. Fortseßung.)
»Was denn?« »
»Daß sie an dem Tage, an dem
Meter verschwand, gegen drei Uhr,
a dem Wege zwischen Schönau und
«nnerödorf, einen Mann bemerkt
han« der sich sehr sonderbar benahm.
Er hat im Gehen oic Arme von sich
gestreckt und dabei immer vom Vater
unser die paar ersten Sätze gebetet,
und zwar ganz lant."
»Der-it Weib kannte ihn nicht?«
»Nein«
»Komm sie eine Beschreibung seiner
Person gedankt« »
»Ja! Groß und mager war er,
hnue einen- kleinen, runden, grünen
Hut und einen braunen Haveloct ge
tragen· Und schwarzes Haar hat er
gehabt.«
»Den Bräuner war es aiso iiichl?«
»Viel-It herrn Bräuner kennt die
Alle. Sie hat seither osl im Tage
lolpn bei ihr gearbeitet.'«
Kt sie Mit demi Fremden gespro-.
. OM
»O nein, sie hat sich vors ihm ver
stksat, weil sie sich slirchtete.«
KIND-weisser Richtung ist er ge
gangenf Nach Männer-darf hin —
odee ist er von dort geiommenik
»Er ist von dort gekommen und
nach Schonau zu gegangen. Beider
kleinen Dritte teilt sich die Straße,
er kann also»auch nach Mühlieiten
gegangen sein.·«
»Ob« zur diirren Pappei,« wars
der here Polizeirat ein.
«0dees zur diirten Pappel,« wie
» deitsolte Palmen gedankenvoll. »Einn
den here Polizeirat, daß dieser be
tende Wir-ein etwas im Schilde
Musik« - -
Jerstl guckte die Schultern.
-. »Mein lieber tslotorny," sagte er
rede-W, »diese Geschichte ist ein
« nicht zu- begrelsen. Einstwellen
en wir eden gar nicht-. Gehen
est nach hause nnd ziehen Sie
Inn, sonst werden Sie mir
« senk. Sie teieen ja vor Nii se.
Mes« trinken te mai den ee
,» .k- sc iß nach deißcks
« «W-habm aber der here Pp
iiäeieat Ieise-Z wandte Poiorny
. o - -
t
- — Wem Siesich nicht um mich,
sondern sehen Sie zo, das Sie was
litten-ei in den Leib kriegen. Reh
m Sie das ganze Brett mit hin
aus, essen Sie nnd kommen Sie
in einer Stunde wieder. So, nun
den deren Lommisstit
bitten, hereinzutomlnen.«
M nieste dem braven, alten
zu nnd zündete sich eine
" eee nn.
Eine Minute später saß Dottoe
steine- dei iden. ,
»Ich-»was Augen Sie zu dem
Juli Wneeikxdegnnn der Polizei
ent. qEin Heer von Mens n ist
ouisedoten worden zne achioes
Mag in dieser Suche. Sechslnni
undjynnzig Stunden sind seit
stimmt Vetschloinden vergangen,
Mein-is wissen- wie nicht das min
, In der Donau wird er liege-M
»seine- svoem Reime Jch km
sie in spurloses Verschwindet
mek o eetliieen.«
« Diese Annahme liegt ja auch
Zeck gab Ietstl zu. »Aber sollte
er selber ins Wasser gegangen seini
Ich kann das nicht glauben Er
Isoe ein so tin-eh teengesunoee
Mann nnd dennd sich in den denk
dne besten Verhältnissenv sowohl
not sein Familienleden als seine
Finanzen anbelangt.«
kCntscheidet nicht ost eine Blut
epaiiung libee ein Menschenlebeni«
erwiderte dee junge Dotier, nee
gerne pbilosondieete .
«Do glaube ist eher, daß diese
Uniwailung ein anderer genaht
Hat —- ieqendein Feind Baume-.
Un selbst-need tann ten nicht glau
M esee nn ein Innocenzens
« Das mit den-. gesätschien Beicse
in Verbindung stedtk
Wild-«
O«
Als-I Man Its-met oder andere
«M«I. II mit stät-aus eng
Weit-. so Hat Mai Ihm-us
bis-Z Bat n Oblieichi eins-kund
Time Nimm-P
dii Stint das heil-i —
imi. weiß ich Miit Jsi
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III-m Ins-m
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"· Wi Mira iska
s »Q- mir
—
Frau Bräuner schrieb: .
»Soeben erhielt ich die heilig
gende Depefche. Jch sende sie Ih
nen, erbitte Rücksendung und Mit
teilung, was- der Herr Polizeirat
»Hu veranlassen gedenten. Ich kenne
alle Angelegenheiten meines Man
nes und weiß, daß irgend etwas
Diffiziles nicht darunter ist. Ob
diese Depesche nicht auch eine Fäl
schung ist, wie jener Brief des
Förfters Poigner an meinen
Mann? Auf alle Fälle bitte ich,
die Angelegenheit weiter zu ver
folgen.« " .
Der Inhalt der Depesche lautete:
»Bin in wichtiger dissiziler An
gelegenheit in Wien. Bin gesund«
Wegen Holzanlauies besorge Dus
das Nötige. Nächste Nachrichtver-I
mutlich aus Gras. Ja etwazehni
Tagen ist wieder bei Dir i
Dein Carl-« «
Der Volizrirat reichte beide Ver-l
piere dem jungen Beamten und
sagte:
»Da ist ja die Aufklärung«
Doktor Reiner las die beiden
Schriftstüele bedächti durch und
legte sie auf den Säch
f ,, , da ist die Auftlärung,«
zwieder olte er, »das heißt, wenn Ver
tBriiuner die Depefche selber auf
gegeben hat-«
»Sie zweifeln daran?«
»Beillncht nur, weil auch Frau
Bräuner daran zweifelt.«
,, auen denken nicht mit dem
Kop —- die denken mit dem her
; . ,. Es tritt teine glauben daß
’ he Mann Ge imntl e vor ihr hat.
L lbstverltiindlch for en wir der
I ache noch weiter na . Sie, jun
ger Mann, ·wte steht- mit dem
Zoll-anlan» Wissen Sie, ob Ihre
richaft damit umging, Holz zu
. -autent«
Leis, der bescheiden an der Tür
;stand, lnm näher heran. Er erzähl
daß in der Tat nener heiser-r
trat siir den Erienhos bald nötig
)-,sei und daß sein herr es sonst im
mer von einem Bauer in Miit-Uri
Lten bezogen-habe Aus dem Erlen
hes wisse aber jetzt niemand, ob der
.»herr das helz schon bestellt oder
scar schen gelaust habe. Gestern erst
jsei darüber geredet worden, daß die
sgniidige Frau vielleicht ganz verges
sen werde, das notwendige Brenn
ibolz zu bei-baten
»Ist wißt lse nichts von einem
helztauslt« bemerkte Ferstl und subt,
zu Dotter Meiner gewendet, fert
««Da ist es nl e nicht wahrscheinlich,
Tbasz andere eute darum wissen,
»als das Ehepaar Bräuner und al
Jlen allt der rihollzllieserant «
köss
Sind xie mit der Bahn ge
los-Zeni« wandte er sich an Leis.
Der besba te -
»Seit ilst hes gleich echt Uhr. Nach
sieben können ie weder zurücksch
ren.« Fersilu ris nach einem abr
lan nnds ert: »Um 8 Ur 30
nd Sie in Groß- -Enzerddors. Von
dort. . ab, das i är gerlichi Schon
ein Minuten sp« ter geht« der le te
ug nach hier ob. Da lonn ch
also heute nicht mehr bekommen,
was ich brauche.«
. » ch könnte berreiten.«
, n der Nu i Nein. neiniAber
jrnergen sriib um 7 Uhr 39 Also
,wckrrr’n Sie Jch gebe Ihnen ei
nein nisries an die gnädige Frau
Der Polizeirat schrieb einen tur
m Pries, mit dein Leis sich ent
ernte.
Es handelt sich urn eine Schrift
prebe Bräuners," sagte Fersti dann
u Reiner. ·Mergen sriih schicke ich
eternn nach Wien. We das Te
Ilr amni ausgegeben werden ist« er
sgrt er aus dem er ten besten Pest
amt Stimrnt die christ aus dein
Unsgubesernrular mit der Bräuners
überein, se haben wir nichts mehr
in dieser Sache u tun Dann muß
rein Bräuner sich chgrduidetn bis ihr
arl noch Erledigung der dissisiien
skiggilegenbeit wieder zu ibr zurück
e r «
rtiichelte ein bischen znnisch.der
I u Dem ttrm —- uno seen ums-r
mirr Nie Tritt
Hei-rein r sich iinltlich wieds
irn tienrnrissariat ensand wurde
nnj Linse geschickt nnd siir morgen
»er stritt
tmtse m neun eiMk apum traf Leu
kund-ei
Mo V III-r suchst must ver
I dem- cQIMMM m Ins
I.7st:.t:—0a w cis-END unt
M !
III JON esdls ,
Weil ich — seit der gnädig
l— fort ist —, nicht mehr hrborksslsek
ITor gewesen hint« brachte er stot
ternd hervor
Frau Bräune-: fah ihn ruhig an
und sagte sanft: «Jch behielt Sie
absichtlich zu Hause, Joses —- und
Sie sollen auch fernerhin zu Hause
bleiben.«
»Gniidige Frau —« , . z
s Wie gequält das klang!
» Und wie ruhig Frau Bräuners
IBlick und ihre Stimme waren, und
fivie sie ihm so recht mütterlich-warm
in die Augen fahl
Josef hatte aber jetzt lein Ver-;
fiänduis fiir ihre Güte Es kochte
offenbar in ihm oor Grimm Seine
Augen schaffen Blihtz seine Zähne
lnirschten, und fein Gesicht war ver
zerrt. Die-Mao» fest an fich ge
drückt, taumelte er aus dem Zim
mer
»Der arme!" sagte Frau Bräuner
ganz laut.
»Das ist aber doch mehr als selt
sam,« dachte Herr von Amberg
Fräulein Mtlesia aber preßte die
Lippen fest zusammen und dachte
Warutn hat er seht gelogen? War
,um hat er gesagt,er habe seit Onlelz
Verschwinden keinen Schritt mehr
vor das Tor gesetzti Vergaß er, daß
er mir damals gesagt; daß er in
jener Nacht heimlich fort wars Weiß
er denn nicht mehr, daß er mir die
gezwgefährliche Geständnis abgelegt
Jst-km Bräune-, dir die Eingrng
ihrer Nichte bemerkte, fing sofort an«
von etwas anderem zu reden.
Der Inhalt der Depesche hatte bei
allen, die darum wußten, eine frohe
Aufregung hervorgerufen. Aber be
ruhigt war Frau Bräuner nicht; fie
glaubte nicht an die geheimnisvolle
diffizile Angelegenheit ihres Gatten.
Außerdem war gleich nach zwei Uhr
noch ein Teiegramm gekommen und
hatte die Nachricht gebracht, daß
Frig gegen Abend eintreffen werde.
Gegen Abend! Und er hatte schon
bei seiner heute vormittag erfolgten
heimtunft — feine Depesche war um
1 Uhr 10 Minuten in Psrama auf
gegeben-—- erfahren, was im Erlen
hof geschehen wart Und von seinem
Gute, das etw eine halbe Stunde
von dein Oert n P ratna entfernt
lag, ionnte man zu ferd oder zu
Wagen den Erlenhof in etwa drei
Stunden erreichen! «
Die beiden Damen empfanden es
doppelt, wie iitig und treu die
Leute im For haufe in diesen trau
äiåen Tagen ihnen zur Seite stan
Nicht eine Stunde lang hatte man«
sie allein elafsent Drei Nachmitta
ge hatte d e Frau Fdrfter bei ihnen
zugebracht und Poigner hatte den
Dienft fo eingerichtet, daß er oder-der
Adjuntt an den Abenden den Damen
Gesellschaft leistete und auch die
Nacht im Erlenhof blieb.
Und erst heute abend .iam Iris
Laundorf, Johannas Bräutigam.
Roß und Reiter waren in Schweiß
gebadet. Iris hatte es also wirtlich
eilig gehabt. Er zeigte auch auf
richtige Teilnahme-für die Damen.
Daß Onkel Karl tot oder in irgend
einer gefährlichen Lage sei, glaubte
er indes nicht, Wer sollte denn die
fen grundgiitigen Mann nach dein
Leben trachteni Daß er weder Geld
noch Wertfachen zur Hasenjagd mit-«
nehmen würde, konnte sich doch jeder
sagen. Der Brief freilich. der ihn
fortgelockt, war ein Rätsel. '
Aber hat nicht fast jeder ein Ge
heimnis in seinem Lebens Ah —
man wird früher oder später die
Anng die man gehabt, belächelnl
So dachte Frz Laundorf. Das
war wirklich feine Ueberzeugung und
sie teilte fich den anderen mit. Die
Damen wurden zufrhends ruhiger-,
wenn auch lange nicht so ruhig, wie
er. Er begann mit dem eben ein
getroffenen Adjuutt ein Fachgespriich
das seitenh»herrn von Umbergt ai
lerdingt recht zerstreut geführt wur
cc
Der Regen siei innrer di ter. ais
der Gras - cnzersdorfee elegras
phesdote dem Critnhofe zu tadeln.
Rosm- diestdtichx JuzchWien
sorge «en, nein ne vit
gsttsss bei-Mist . - , .
Otto ais-. Samei das ich richti«
rief ee vers-sitzt umarmte tu unge
heucheitee Freude Johanna und woll
ie sie. wie er dat io gern tat. der
entstehet-.
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I »Es liegt mir niinrlich sehr viel an
den Leuten,« fuhr Laundorf fort
I»Jht wißt, daß ich gern in den
EReichstag möchte.
E Haben Deine Gäste etwas damit
I zu tun?« fragte Frau Bräuner. ·«
»Natürlich Zwei der Herren find
spolitiich einflußreiche Männer und
die Baronin ——"
Ah — Damen haft Du auch zu
Be schi«
» «Baronin Wenlenitein und ihr
Gemahl haben sich so oft zur Jagd
geladen, daß ich mich endlich einmal
revanchieren mußte. Sie wollten
schon, als Papa noch lebte, meine
Fabrik und das Gut besichtigen;
aber Papa hatte bekanntlich gegen
alles, was modern nnd elegant ist«
eine ausgesprochene - Abneigung; da
konnte ich ihm die Wenlensteinsnicht
bringen«
»Das glaube ich,'· warf Frau
Bräuner ruhig ein »Dein Vater
wa in seinem Verlzln so viel wäh
cher als Da. Menlensiein ist
ein« Menichx de c nicht mehr Offiziec
sein ««'.durfte Und der Michian
seiner Frau stammt gewiß nicht vm
ihrer Gage her! Sie war lange Sa
londajnr. aber ihr Name hat trotz
ihrer kostbaren Totletten itie auf dem:
Theaterzettel gestanden! Ich wunderel
mich nicht, daß Dein Vater die bei-;
den nie empfangen hatt« · 1
»Tanie!"
»Spiele nur hier nicht den Em
pfindlichen, lieber Fris, Du bist es
doch zu Hause nichtt« ,sagte die
trante grau mit einem etwas spöt
«tischen iicheln, worauf Laundors
gereizt erwiderte:
»Es ist besser, ich gehe. Es ist
heute schwierig, mit Euch zu verkeh
ren; Jhr seid so aufgeregt. Also,
Taute, aus ein srohereö Wiedersehen.
Leb’ wohl, Hannm Adieu, Herr von
Limberg-is
Johanna erhob sich, schob ihren
Arm in den ibekam und ging mit ihm
bis in die randa. Einem Kuß
wußte sie auszuweichem aber ihre
Stimme llang doch freundlich, als
sie sagte: »Gott set Dant, dass On
tel telegraphiert hat. Jeht önnen
wir schon ruhiger sein. Laß Dich ja
nicht durch Rücksichten aus mich Dei
nen Gästen abhalten. Ah, da kommt
Martin mit Deinem Pserd.«
Sie öffnete die Tite, reichte Iris
die Hand und iächeite dittet, als er
sie mit der Miene eines Menschen,
dem man unrecht getan hatte, verließ
Wie steif er vom Sattel heraus
grüßte-!
s Tief verstimmi kehrte das junge
Mädchen in die Halle zurück.
Sie sand ihre Tante und Herrn
von Amderg in einem lebhaften Ge
spräch iiber das Telegramnn mit dem
Lois schon nach Floridsdors unter
wegs war. « «
Und in Frau Kernc Stube redeten
die dort versammelten Dienstleute
nur von der Devesche.
Während sie auch dort ;iil)er die
neue Wendung, die die Angelegenheit
genommen, ihre Meinun en aus
tauschten, rannte der stets e srige und
intelligente Stallbur che zur Statiom
um ja den Zug ni t zu versäumen
der ihn mit dem Brief seiner herrit
nach Floridädors bringen sollte.
Nicht alle Dienstleute weilten im
Zimmer der Köchin. Der eine. der
niemals dahintam —- der »hochmiiti
ge« Josef —- sehlte auch heute und
Anna, die man mit ihrer Neigung
zu ihm aufzustehen pflegte. mußte
sich auch heute etliche Spottreden ge
fallen lassen.
Anna, die klug und sehr seinfiih
lend war, siihlte seit der Zeit. da
Pertl sich im Erlenhos so wichtig ge
macht, eine auiilende Unruhe in sich.
Sie hatte Blicke bemerkt und einzel
ne« Reden ausgesangeei, die sich mit
Joses sde chiistigten — mit» diesem
jungen ann, der so scheu und zu
rückgezogen unter ihnen lebte, daß
man aus den Gedanken« kommen
mußte, is sei in seiner Vergangenheit
etwas nicht in Ordnung, der oder
von der herrschast so freundlich de
kneehele meet-. dass lieb diene-C
schließen lies. er sei ein braver-. tüchsss
tigee Mensch. Und als solchen hat
te er sich in auch jederzeit erwiesen
Jedenfalls —- siihlte Anna seit ein
paar Tagen im tiessien rzen --s
war er ihr der liebste iensch aus
dem aanzen Erienliost Sie iragtes
nicht danach. tote und was er srilhni
gewesen; sie sah nur. tote er W
wur: just Sterben traurig. zum erss
zueite n ungiiiellich.
ZU II UTM das die IOII
me Ichdtn u wohl-U
» »M- —- W
III-N Its-K Mu· es sei Ist
Dis Its-Hist DIE-»Wer tun III
: Ists-IN III-u Est- das-M
w Ins us dumä U
It sit III M
Im Im fem- wiss-Um
W W ide- M f- Obst
« Miit-h
WIUIMSDMW
wissan
Sie trug ihr Nähzeug - in ihre
Kammer, nahm ein Tuch um und ging
hinunter in den Garten.
Nur einige Augenblicke wollte sie
frische Lust schöpfen; auch mußte sie
ja dem Hause so nahe bleiben, daß
sie ein ihr geliendes Lauten hören
könnte. «
Jm Freienroar es heute recht we
nig annimmt-. Ueber ihr spannte
sich breilausladend das Glasdach, un
ter dem ,bei schlechtem Weiter die
Wagen anzuhalten pflegten. Laut
tropste der Regen auf das Dach-und
glucksend schoß das Wasser die Rin
ne an der Hausecle herunter. .
I Durch das Tropfen und Rauschen
lFhötie Anna noch etwas anderes: ein
Ibitierliches Weinen! Es war ein
»Mann·, der so herzzerreißend
,schluchzie, und dieser Mann war —
’Joses. Er saß auf dem äußersten
Ende der steinernen Bank, die an der
Hausmauer hinlief. Anna ging
schnell aus ihn zu.
Er bemerkte ihr Kommen nicht.
Tief vorgebeugt saß er da, die Ell
bogen aus die Knie gesiii t, das Ges
srchl in die Hände gepre t.
Sein Leib wurde vorn Schmerz
geschütleli. ,
Da vergaß sie die Zurückhaltung
die sie ihm gegenüber stets beobachle ,
legte diehände auf seine Schultern
und rief voll Angst: ,,Joses —- lie
ber Joses —- warum weinen Sie
denn so schrecklich? Kann ich Jhnens
—
helfen-e« »
Er war emporgefahren und fiand
da, die eine Hand gegen die Wand
gestemmt, die andere in ängstlicher
Abwehr ausgestreckt. J
»Anna —- Sie sind edi« rief er,;
nachdem ,er" sie eine Weile verwirrtj
angestarrt hatte. »Und —- Sie Mich-s
ten mir helfen?« «
Wieder schluchzte er ein paarnral
irampfhaft; sie blickte ihn voller
Zärtlichkeit san. Nichts weiter als
»Jofes« sagte sie, und dabei rannen
große Tränen über ihre-Wangen.
»Ja, wenn mir zu helfen wäre
Sie ldnnten e5!'« murmelte"e«r. Da
richtete sie sich auf, und ein Leuchten
ging über ihr« Gesicht.
« dem ist zu helfen, der noch sei-;
ne hre hatt« sagte sie laut. «Unds
Sie, JOHN-— was Sie auch ein
mal getan haben —- Sie haben Ihre
Ehre nicht verloren! Das glaube ich
so fest, daß mich niemand an sh
nen irre machen wied.«
Er schrie leise auf, riß sie an sich
und.liifzte wild ihr Haar.4
»Du glaubst an michi Du glaubst
an mich!« stammelte er. »Gott
wird Dich segnen, weil Du mich en
meiner Verzweiflung nicht verläßt.«
»Ist-is« s » « s
»Verlange jetzt nichts mehr- Mor
gen werde ich Dir alles sagen. Noch
soll ed niemand wissen, dass Du mich
Hieb hast. Anna, meine Anna,
i «
ch .
, Ein Klingelzeichem das Anna galt,
erklang
Noch ein fester Händedruck, mid
dax Mädchen eilte fort. -
Als sie nach kurzer Zeit wieder ins
Freie kam, war Joses nicht mehr
a.
Erst nach Loid· Rückkunft von
loridtdors sah sie Josef noch ein
mal flüchtig; es war, ais er die
Schreibmappe seines herrn wieder in
dessen Zimmer trug.
Er mußte dabei knapp an Anna
vorbeigehen.
Sie richtete eben das Schlafzimmer
der kranken Frau.
Als er die Mappe holte, hatte er
ihr froh lächelnd zugenickt.
Als er dann wieder durch Frau
Bräunetö Wohnzimneer ging, das
man passieren mußte, um von der
halte her ihres Mannes Gemächer
zu erreichen, warf er nicht einmal
einen Blick in das Schlafzimrnet.
worin Anna beschäftigt war.
Aber sie sah hinaus.
Undste erschrak.
Jngrimmig schloß er die Tür.
durch die er hereingekommen war,
so’hestig, daß ed schallte. Dann
niachte er ein paar schnelid Schritte.
blieb leisle fiele-n Presse die frei-.
geballte band aus und schüttelte sie
wütend. Dabei war er ganz grau
im Gesicht.
Anna stand. nachdem Joses in
Bräunerd Zimmer verschwunden war
noch lange itan var Catseden da.
Atlas war daei« leaate sie lieh
nnd ein Schauer ging dckdei durch
ihre Glieder
thu Kapitel
» »F sa- M Its-« cis-s
- . , III bl- OIIKII Jst-M
. Ihn-M M its-M
. disk MIN- »
noch in der nebeligen Allee zn sehen
Lois dem Polizeirat den Brief itnd
wurde sogleich wieder entlassen.
Wenige Minuten später bestieg der
Geheimpolizist Poiornn eine Brosch
ke, die schon seit einiger Zeit vor dem
sommissafrligt aufst igiei gegartei hat
te, nnd r m nt ei ,
der« Photographie nnd der schrift
probe Bräuners nach Wien.
Beim ersten Posiamte, beidern er
vorüberlarm zieß Poiorny halten nnd
wies das Telegrannn vor. Man
sagte ihm, es sei im siebenten Bezirk
ans dem Post-rat in der Sieben
sterngasse, aufgegeben.
Er fuhr also nach der Siebensierns
gasse, legimierte sich- wies das Te
legrnmm vor und erfuchte den dienst
iuenden Beamten um Vorweisnng
des Originals der Depefchr.
Es war bald gesunden und nun
beugten sich zwei Köpfe über dieses
Original nnd über Bräuners Brief«
den Poiorny danebengelegt hatte
,,Handelt es sich darum, festzustel
len, ob die Handschrift bei beiden die
gleiche isii" fragte der junge Beam
te. «
Potorny bekabtr. «
s »Na — da ist doch nicht ein glei
cher .Zug,« bemerkte der junge Herr
« »Nein, nicht ein gleicher Zug«, wie
derholte Polorny. »Der arme herr
Bräune i«
»Was ifi denn gescheheni«
i »Weggelocki hat man den Herrn
Bräuner aus einexn Hang — am
vierundzwanzigsten Oktober um vier «—
Uhr —- und leither weiß man nichts
gewesen war. , -
Gegen einhalb acht Uhr iibergab «
s
von ihm, denn diese Depesche ifi ja.
sichtlich auch gefölscht.«
»Das isi ja schreeilichi«
«Freilich ists schrecklich. Jest misch
te ich noch bitten, den Beamten zu
zitterem der die Depesche aufgenom
men— hat.« «
Der junge Mann sah nach der
Ausgabezeila »Die bat Fräulein
Bei-einer aufgenommen.«
« st das kränlein anwesendi«
, ie ist been Chef drinnen.«
«Dars man sie störeni«
»Jn einer so wichtigen Sache ganz
stehen« ,
»Alle bitte-«
Der Beamte ging.
Nach zwei Minuten kam er mit
dem Fräulein und dem Bureauvors
stand Miit-.
»Na, was gibt’zi« erkundigte sich
dersaite here lebhaft.
Nachdem Poiorny wiederholt hat-»
te, was er dem jungen Beamten ge
s t, fragte er das Fräulein, ob sie
si? entsinnen könne, wer die De
pesehes ausFegeben habe.
Pa, Fr·ulein Bruckner konnte sich
de en«entsinnen, ez war ein Keliner
aus der «Galdenen Bienech Das
Fräulein kannte ihn, weil in der
»Gott-eisen- Biene« ihre ahlgeiten
einzunehmen pflegte.
» eopold war’t«, sagte sie. »Bis
en ie, here Bormanm der magere,
chwatze mit dem schneidigen
Schnutrbart. »Er stößt leicht mit der
Zunge an und bedient in dem lieis
nen Altoven.« «
herr Born-ann, der junge Beamte,
der auch des öfteren die »Er-werte
Biene« aufsuchte, konnte sich ter der
genauen Bescheeibnng dieses Leopolds
nicht erinnern.
..Vielleicht interessiert es Sie, daß
Leopold mit einem Theresientaler ge
zahlt hat,« sagte das Fräulein. «Jch
habe erst den Kurs nachsehen müssen,
damit ich ihm« richtig herausgeben
tonnte.«
»Ab« «
»Und darum habe ich mir die Sa
che gemerkt-. Statt des Talers ha
be ich dann gewöhnliches Geld in
die Kasse gelegt.«
»Ja. Jch tpnnte ihn gerade zum
Ramenstag siie mein Patentind recht
gut gebrauchen.«
« den Sie ihn schon verschenitf
.- pch nicht« Jch the. W spka
hier.«
Fräsgiein Brut-net ging u ihrem
Amutisch, entnahm der Lade ein
seldtssckxxtn nnd reichte ihn Pt
lornty .
G war eine Münze aus dem h
re IM Sie hatte einen tle nen«
Schnitt, der vom Rande bit um
Kinn des Bilde« der Kaiserin a
m Theresia gin .
Der Weitiv eette den Taler ein.
»Ich betont-ne ihn doch wiederst«
fragte das tieine Postskiiniein de
stitrzh