Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, March 19, 1914, Der Sonntagsgast., Image 6
ie Entführung Roman von A. Grotten —-— (7. Fortseßung.) »Was denn?« » »Daß sie an dem Tage, an dem Meter verschwand, gegen drei Uhr, a dem Wege zwischen Schönau und «nnerödorf, einen Mann bemerkt han« der sich sehr sonderbar benahm. Er hat im Gehen oic Arme von sich gestreckt und dabei immer vom Vater unser die paar ersten Sätze gebetet, und zwar ganz lant." »Der-it Weib kannte ihn nicht?« »Nein« »Komm sie eine Beschreibung seiner Person gedankt« » »Ja! Groß und mager war er, hnue einen- kleinen, runden, grünen Hut und einen braunen Haveloct ge tragen· Und schwarzes Haar hat er gehabt.« »Den Bräuner war es aiso iiichl?« »Viel-It herrn Bräuner kennt die Alle. Sie hat seither osl im Tage lolpn bei ihr gearbeitet.'« Kt sie Mit demi Fremden gespro-. . OM »O nein, sie hat sich vors ihm ver stksat, weil sie sich slirchtete.« KIND-weisser Richtung ist er ge gangenf Nach Männer-darf hin — odee ist er von dort geiommenik »Er ist von dort gekommen und nach Schonau zu gegangen. Beider kleinen Dritte teilt sich die Straße, er kann also»auch nach Mühlieiten gegangen sein.·« »Ob« zur diirren Pappei,« wars der here Polizeirat ein. «0dees zur diirten Pappel,« wie » deitsolte Palmen gedankenvoll. »Einn den here Polizeirat, daß dieser be tende Wir-ein etwas im Schilde Musik« - - Jerstl guckte die Schultern. -. »Mein lieber tslotorny," sagte er rede-W, »diese Geschichte ist ein « nicht zu- begrelsen. Einstwellen en wir eden gar nicht-. Gehen est nach hause nnd ziehen Sie Inn, sonst werden Sie mir « senk. Sie teieen ja vor Nii se. Mes« trinken te mai den ee ,» .k- sc iß nach deißcks « «W-habm aber der here Pp iiäeieat Ieise-Z wandte Poiorny . o - - t - — Wem Siesich nicht um mich, sondern sehen Sie zo, das Sie was litten-ei in den Leib kriegen. Reh m Sie das ganze Brett mit hin aus, essen Sie nnd kommen Sie in einer Stunde wieder. So, nun den deren Lommisstit bitten, hereinzutomlnen.« M nieste dem braven, alten zu nnd zündete sich eine " eee nn. Eine Minute später saß Dottoe steine- dei iden. , »Ich-»was Augen Sie zu dem Juli Wneeikxdegnnn der Polizei ent. qEin Heer von Mens n ist ouisedoten worden zne achioes Mag in dieser Suche. Sechslnni undjynnzig Stunden sind seit stimmt Vetschloinden vergangen, Mein-is wissen- wie nicht das min , In der Donau wird er liege-M »seine- svoem Reime Jch km sie in spurloses Verschwindet mek o eetliieen.« « Diese Annahme liegt ja auch Zeck gab Ietstl zu. »Aber sollte er selber ins Wasser gegangen seini Ich kann das nicht glauben Er Isoe ein so tin-eh teengesunoee Mann nnd dennd sich in den denk dne besten Verhältnissenv sowohl not sein Familienleden als seine Finanzen anbelangt.« kCntscheidet nicht ost eine Blut epaiiung libee ein Menschenlebeni« erwiderte dee junge Dotier, nee gerne pbilosondieete . «Do glaube ist eher, daß diese Uniwailung ein anderer genaht Hat —- ieqendein Feind Baume-. Un selbst-need tann ten nicht glau M esee nn ein Innocenzens « Das mit den-. gesätschien Beicse in Verbindung stedtk Wild-« O« Als-I Man Its-met oder andere «M«I. II mit stät-aus eng Weit-. so Hat Mai Ihm-us bis-Z Bat n Oblieichi eins-kund Time Nimm-P dii Stint das heil-i — imi. weiß ich Miit Jsi suc· In moussi- Miasma ; M mais indu- Das Ost-i VII-sit m yaii S miom sind miin » mu III-m boi h MS b zu IRS-: PM »Im sieh Usz MS mai-i- i , . II List eine Mw Zusä Its Quid-iustit- ou Ums-u NM O ins-« PMOQ im pms im Zi— GUFUJII IUIOJKFQODEI » — Ist-is sit p IIM Mi - III Hut » III-Q- isastris N III-m Ins-m Gib M Its-Mission m W Mit-Mc - "· Wi Mira iska s »Q- mir — Frau Bräuner schrieb: . »Soeben erhielt ich die heilig gende Depefche. Jch sende sie Ih nen, erbitte Rücksendung und Mit teilung, was- der Herr Polizeirat »Hu veranlassen gedenten. Ich kenne alle Angelegenheiten meines Man nes und weiß, daß irgend etwas Diffiziles nicht darunter ist. Ob diese Depesche nicht auch eine Fäl schung ist, wie jener Brief des Förfters Poigner an meinen Mann? Auf alle Fälle bitte ich, die Angelegenheit weiter zu ver folgen.« " . Der Inhalt der Depesche lautete: »Bin in wichtiger dissiziler An gelegenheit in Wien. Bin gesund« Wegen Holzanlauies besorge Dus das Nötige. Nächste Nachrichtver-I mutlich aus Gras. Ja etwazehni Tagen ist wieder bei Dir i Dein Carl-« « Der Volizrirat reichte beide Ver-l piere dem jungen Beamten und sagte: »Da ist ja die Aufklärung« Doktor Reiner las die beiden Schriftstüele bedächti durch und legte sie auf den Säch f ,, , da ist die Auftlärung,« zwieder olte er, »das heißt, wenn Ver tBriiuner die Depefche selber auf gegeben hat-« »Sie zweifeln daran?« »Beillncht nur, weil auch Frau Bräuner daran zweifelt.« ,, auen denken nicht mit dem Kop —- die denken mit dem her ; . ,. Es tritt teine glauben daß ’ he Mann Ge imntl e vor ihr hat. L lbstverltiindlch for en wir der I ache noch weiter na . Sie, jun ger Mann, ·wte steht- mit dem Zoll-anlan» Wissen Sie, ob Ihre richaft damit umging, Holz zu . -autent« Leis, der bescheiden an der Tür ;stand, lnm näher heran. Er erzähl daß in der Tat nener heiser-r trat siir den Erienhos bald nötig )-,sei und daß sein herr es sonst im mer von einem Bauer in Miit-Uri Lten bezogen-habe Aus dem Erlen hes wisse aber jetzt niemand, ob der .»herr das helz schon bestellt oder scar schen gelaust habe. Gestern erst jsei darüber geredet worden, daß die sgniidige Frau vielleicht ganz verges sen werde, das notwendige Brenn ibolz zu bei-baten »Ist wißt lse nichts von einem helztauslt« bemerkte Ferstl und subt, zu Dotter Meiner gewendet, fert ««Da ist es nl e nicht wahrscheinlich, Tbasz andere eute darum wissen, »als das Ehepaar Bräuner und al Jlen allt der rihollzllieserant « köss Sind xie mit der Bahn ge los-Zeni« wandte er sich an Leis. Der besba te - »Seit ilst hes gleich echt Uhr. Nach sieben können ie weder zurücksch ren.« Fersilu ris nach einem abr lan nnds ert: »Um 8 Ur 30 nd Sie in Groß- -Enzerddors. Von dort. . ab, das i är gerlichi Schon ein Minuten sp« ter geht« der le te ug nach hier ob. Da lonn ch also heute nicht mehr bekommen, was ich brauche.« . » ch könnte berreiten.« , n der Nu i Nein. neiniAber jrnergen sriib um 7 Uhr 39 Also ,wckrrr’n Sie Jch gebe Ihnen ei nein nisries an die gnädige Frau Der Polizeirat schrieb einen tur m Pries, mit dein Leis sich ent ernte. Es handelt sich urn eine Schrift prebe Bräuners," sagte Fersti dann u Reiner. ·Mergen sriih schicke ich eternn nach Wien. We das Te Ilr amni ausgegeben werden ist« er sgrt er aus dem er ten besten Pest amt Stimrnt die christ aus dein Unsgubesernrular mit der Bräuners überein, se haben wir nichts mehr in dieser Sache u tun Dann muß rein Bräuner sich chgrduidetn bis ihr arl noch Erledigung der dissisiien skiggilegenbeit wieder zu ibr zurück e r « rtiichelte ein bischen znnisch.der I u Dem ttrm —- uno seen ums-r mirr Nie Tritt Hei-rein r sich iinltlich wieds irn tienrnrissariat ensand wurde nnj Linse geschickt nnd siir morgen »er stritt tmtse m neun eiMk apum traf Leu kund-ei Mo V III-r suchst must ver I dem- cQIMMM m Ins I.7st:.t:—0a w cis-END unt M ! III JON esdls , Weil ich — seit der gnädig l— fort ist —, nicht mehr hrborksslsek ITor gewesen hint« brachte er stot ternd hervor Frau Bräune-: fah ihn ruhig an und sagte sanft: «Jch behielt Sie absichtlich zu Hause, Joses —- und Sie sollen auch fernerhin zu Hause bleiben.« »Gniidige Frau —« , . z s Wie gequält das klang! » Und wie ruhig Frau Bräuners IBlick und ihre Stimme waren, und fivie sie ihm so recht mütterlich-warm in die Augen fahl Josef hatte aber jetzt lein Ver-; fiänduis fiir ihre Güte Es kochte offenbar in ihm oor Grimm Seine Augen schaffen Blihtz seine Zähne lnirschten, und fein Gesicht war ver zerrt. Die-Mao» fest an fich ge drückt, taumelte er aus dem Zim mer »Der arme!" sagte Frau Bräuner ganz laut. »Das ist aber doch mehr als selt sam,« dachte Herr von Amberg Fräulein Mtlesia aber preßte die Lippen fest zusammen und dachte Warutn hat er seht gelogen? War ,um hat er gesagt,er habe seit Onlelz Verschwinden keinen Schritt mehr vor das Tor gesetzti Vergaß er, daß er mir damals gesagt; daß er in jener Nacht heimlich fort wars Weiß er denn nicht mehr, daß er mir die gezwgefährliche Geständnis abgelegt Jst-km Bräune-, dir die Eingrng ihrer Nichte bemerkte, fing sofort an« von etwas anderem zu reden. Der Inhalt der Depesche hatte bei allen, die darum wußten, eine frohe Aufregung hervorgerufen. Aber be ruhigt war Frau Bräuner nicht; fie glaubte nicht an die geheimnisvolle diffizile Angelegenheit ihres Gatten. Außerdem war gleich nach zwei Uhr noch ein Teiegramm gekommen und hatte die Nachricht gebracht, daß Frig gegen Abend eintreffen werde. Gegen Abend! Und er hatte schon bei seiner heute vormittag erfolgten heimtunft — feine Depesche war um 1 Uhr 10 Minuten in Psrama auf gegeben-—- erfahren, was im Erlen hof geschehen wart Und von seinem Gute, das etw eine halbe Stunde von dein Oert n P ratna entfernt lag, ionnte man zu ferd oder zu Wagen den Erlenhof in etwa drei Stunden erreichen! « Die beiden Damen empfanden es doppelt, wie iitig und treu die Leute im For haufe in diesen trau äiåen Tagen ihnen zur Seite stan Nicht eine Stunde lang hatte man« sie allein elafsent Drei Nachmitta ge hatte d e Frau Fdrfter bei ihnen zugebracht und Poigner hatte den Dienft fo eingerichtet, daß er oder-der Adjuntt an den Abenden den Damen Gesellschaft leistete und auch die Nacht im Erlenhof blieb. Und erst heute abend .iam Iris Laundorf, Johannas Bräutigam. Roß und Reiter waren in Schweiß gebadet. Iris hatte es also wirtlich eilig gehabt. Er zeigte auch auf richtige Teilnahme-für die Damen. Daß Onkel Karl tot oder in irgend einer gefährlichen Lage sei, glaubte er indes nicht, Wer sollte denn die fen grundgiitigen Mann nach dein Leben trachteni Daß er weder Geld noch Wertfachen zur Hasenjagd mit-« nehmen würde, konnte sich doch jeder sagen. Der Brief freilich. der ihn fortgelockt, war ein Rätsel. ' Aber hat nicht fast jeder ein Ge heimnis in seinem Lebens Ah — man wird früher oder später die Anng die man gehabt, belächelnl So dachte Frz Laundorf. Das war wirklich feine Ueberzeugung und sie teilte fich den anderen mit. Die Damen wurden zufrhends ruhiger-, wenn auch lange nicht so ruhig, wie er. Er begann mit dem eben ein getroffenen Adjuutt ein Fachgespriich das seitenh»herrn von Umbergt ai lerdingt recht zerstreut geführt wur cc Der Regen siei innrer di ter. ais der Gras - cnzersdorfee elegras phesdote dem Critnhofe zu tadeln. Rosm- diestdtichx JuzchWien sorge «en, nein ne vit gsttsss bei-Mist . - , . Otto ais-. Samei das ich richti« rief ee vers-sitzt umarmte tu unge heucheitee Freude Johanna und woll ie sie. wie er dat io gern tat. der entstehet-. » »O km E »F » « i 2 wtuuwkbsw « m m . v RAE w I .. WMWMWWWM Lme W m hu HNMUWI um UND-NR WWWWMM M EVEN-» HEXE ..« W www GIVE . Mkm I »Es liegt mir niinrlich sehr viel an den Leuten,« fuhr Laundorf fort I»Jht wißt, daß ich gern in den EReichstag möchte. E Haben Deine Gäste etwas damit I zu tun?« fragte Frau Bräuner. ·« »Natürlich Zwei der Herren find spolitiich einflußreiche Männer und die Baronin ——" Ah — Damen haft Du auch zu Be schi« » «Baronin Wenlenitein und ihr Gemahl haben sich so oft zur Jagd geladen, daß ich mich endlich einmal revanchieren mußte. Sie wollten schon, als Papa noch lebte, meine Fabrik und das Gut besichtigen; aber Papa hatte bekanntlich gegen alles, was modern nnd elegant ist« eine ausgesprochene - Abneigung; da konnte ich ihm die Wenlensteinsnicht bringen« »Das glaube ich,'· warf Frau Bräuner ruhig ein »Dein Vater wa in seinem Verlzln so viel wäh cher als Da. Menlensiein ist ein« Menichx de c nicht mehr Offiziec sein ««'.durfte Und der Michian seiner Frau stammt gewiß nicht vm ihrer Gage her! Sie war lange Sa londajnr. aber ihr Name hat trotz ihrer kostbaren Totletten itie auf dem: Theaterzettel gestanden! Ich wunderel mich nicht, daß Dein Vater die bei-; den nie empfangen hatt« · 1 »Tanie!" »Spiele nur hier nicht den Em pfindlichen, lieber Fris, Du bist es doch zu Hause nichtt« ,sagte die trante grau mit einem etwas spöt «tischen iicheln, worauf Laundors gereizt erwiderte: »Es ist besser, ich gehe. Es ist heute schwierig, mit Euch zu verkeh ren; Jhr seid so aufgeregt. Also, Taute, aus ein srohereö Wiedersehen. Leb’ wohl, Hannm Adieu, Herr von Limberg-is Johanna erhob sich, schob ihren Arm in den ibekam und ging mit ihm bis in die randa. Einem Kuß wußte sie auszuweichem aber ihre Stimme llang doch freundlich, als sie sagte: »Gott set Dant, dass On tel telegraphiert hat. Jeht önnen wir schon ruhiger sein. Laß Dich ja nicht durch Rücksichten aus mich Dei nen Gästen abhalten. Ah, da kommt Martin mit Deinem Pserd.« Sie öffnete die Tite, reichte Iris die Hand und iächeite dittet, als er sie mit der Miene eines Menschen, dem man unrecht getan hatte, verließ Wie steif er vom Sattel heraus grüßte-! s Tief verstimmi kehrte das junge Mädchen in die Halle zurück. Sie sand ihre Tante und Herrn von Amderg in einem lebhaften Ge spräch iiber das Telegramnn mit dem Lois schon nach Floridsdors unter wegs war. « « Und in Frau Kernc Stube redeten die dort versammelten Dienstleute nur von der Devesche. Während sie auch dort ;iil)er die neue Wendung, die die Angelegenheit genommen, ihre Meinun en aus tauschten, rannte der stets e srige und intelligente Stallbur che zur Statiom um ja den Zug ni t zu versäumen der ihn mit dem Brief seiner herrit nach Floridädors bringen sollte. Nicht alle Dienstleute weilten im Zimmer der Köchin. Der eine. der niemals dahintam —- der »hochmiiti ge« Josef —- sehlte auch heute und Anna, die man mit ihrer Neigung zu ihm aufzustehen pflegte. mußte sich auch heute etliche Spottreden ge fallen lassen. Anna, die klug und sehr seinfiih lend war, siihlte seit der Zeit. da Pertl sich im Erlenhos so wichtig ge macht, eine auiilende Unruhe in sich. Sie hatte Blicke bemerkt und einzel ne« Reden ausgesangeei, die sich mit Joses sde chiistigten — mit» diesem jungen ann, der so scheu und zu rückgezogen unter ihnen lebte, daß man aus den Gedanken« kommen mußte, is sei in seiner Vergangenheit etwas nicht in Ordnung, der oder von der herrschast so freundlich de kneehele meet-. dass lieb diene-C schließen lies. er sei ein braver-. tüchsss tigee Mensch. Und als solchen hat te er sich in auch jederzeit erwiesen Jedenfalls —- siihlte Anna seit ein paar Tagen im tiessien rzen --s war er ihr der liebste iensch aus dem aanzen Erienliost Sie iragtes nicht danach. tote und was er srilhni gewesen; sie sah nur. tote er W wur: just Sterben traurig. zum erss zueite n ungiiiellich. ZU II UTM das die IOII me Ichdtn u wohl-U » »M- —- W III-N Its-K Mu· es sei Ist Dis Its-Hist DIE-»Wer tun III : Ists-IN III-u Est- das-M w Ins us dumä U It sit III M Im Im fem- wiss-Um W W ide- M f- Obst « Miit-h WIUIMSDMW wissan Sie trug ihr Nähzeug - in ihre Kammer, nahm ein Tuch um und ging hinunter in den Garten. Nur einige Augenblicke wollte sie frische Lust schöpfen; auch mußte sie ja dem Hause so nahe bleiben, daß sie ein ihr geliendes Lauten hören könnte. « Jm Freienroar es heute recht we nig annimmt-. Ueber ihr spannte sich breilausladend das Glasdach, un ter dem ,bei schlechtem Weiter die Wagen anzuhalten pflegten. Laut tropste der Regen auf das Dach-und glucksend schoß das Wasser die Rin ne an der Hausecle herunter. . I Durch das Tropfen und Rauschen lFhötie Anna noch etwas anderes: ein Ibitierliches Weinen! Es war ein »Mann·, der so herzzerreißend ,schluchzie, und dieser Mann war — ’Joses. Er saß auf dem äußersten Ende der steinernen Bank, die an der Hausmauer hinlief. Anna ging schnell aus ihn zu. Er bemerkte ihr Kommen nicht. Tief vorgebeugt saß er da, die Ell bogen aus die Knie gesiii t, das Ges srchl in die Hände gepre t. Sein Leib wurde vorn Schmerz geschütleli. , Da vergaß sie die Zurückhaltung die sie ihm gegenüber stets beobachle , legte diehände auf seine Schultern und rief voll Angst: ,,Joses —- lie ber Joses —- warum weinen Sie denn so schrecklich? Kann ich Jhnens — helfen-e« » Er war emporgefahren und fiand da, die eine Hand gegen die Wand gestemmt, die andere in ängstlicher Abwehr ausgestreckt. J »Anna —- Sie sind edi« rief er,; nachdem ,er" sie eine Weile verwirrtj angestarrt hatte. »Und —- Sie Mich-s ten mir helfen?« « Wieder schluchzte er ein paarnral irampfhaft; sie blickte ihn voller Zärtlichkeit san. Nichts weiter als »Jofes« sagte sie, und dabei rannen große Tränen über ihre-Wangen. »Ja, wenn mir zu helfen wäre Sie ldnnten e5!'« murmelte"e«r. Da richtete sie sich auf, und ein Leuchten ging über ihr« Gesicht. « dem ist zu helfen, der noch sei-; ne hre hatt« sagte sie laut. «Unds Sie, JOHN-— was Sie auch ein mal getan haben —- Sie haben Ihre Ehre nicht verloren! Das glaube ich so fest, daß mich niemand an sh nen irre machen wied.« Er schrie leise auf, riß sie an sich und.liifzte wild ihr Haar.4 »Du glaubst an michi Du glaubst an mich!« stammelte er. »Gott wird Dich segnen, weil Du mich en meiner Verzweiflung nicht verläßt.« »Ist-is« s » « s »Verlange jetzt nichts mehr- Mor gen werde ich Dir alles sagen. Noch soll ed niemand wissen, dass Du mich Hieb hast. Anna, meine Anna, i « ch . , Ein Klingelzeichem das Anna galt, erklang Noch ein fester Händedruck, mid dax Mädchen eilte fort. - Als sie nach kurzer Zeit wieder ins Freie kam, war Joses nicht mehr a. Erst nach Loid· Rückkunft von loridtdors sah sie Josef noch ein mal flüchtig; es war, ais er die Schreibmappe seines herrn wieder in dessen Zimmer trug. Er mußte dabei knapp an Anna vorbeigehen. Sie richtete eben das Schlafzimmer der kranken Frau. Als er die Mappe holte, hatte er ihr froh lächelnd zugenickt. Als er dann wieder durch Frau Bräunetö Wohnzimneer ging, das man passieren mußte, um von der halte her ihres Mannes Gemächer zu erreichen, warf er nicht einmal einen Blick in das Schlafzimrnet. worin Anna beschäftigt war. Aber sie sah hinaus. Undste erschrak. Jngrimmig schloß er die Tür. durch die er hereingekommen war, so’hestig, daß ed schallte. Dann niachte er ein paar schnelid Schritte. blieb leisle fiele-n Presse die frei-. geballte band aus und schüttelte sie wütend. Dabei war er ganz grau im Gesicht. Anna stand. nachdem Joses in Bräunerd Zimmer verschwunden war noch lange itan var Catseden da. Atlas war daei« leaate sie lieh nnd ein Schauer ging dckdei durch ihre Glieder thu Kapitel » »F sa- M Its-« cis-s - . , III bl- OIIKII Jst-M . Ihn-M M its-M . disk MIN- » noch in der nebeligen Allee zn sehen Lois dem Polizeirat den Brief itnd wurde sogleich wieder entlassen. Wenige Minuten später bestieg der Geheimpolizist Poiornn eine Brosch ke, die schon seit einiger Zeit vor dem sommissafrligt aufst igiei gegartei hat te, nnd r m nt ei , der« Photographie nnd der schrift probe Bräuners nach Wien. Beim ersten Posiamte, beidern er vorüberlarm zieß Poiorny halten nnd wies das Telegrannn vor. Man sagte ihm, es sei im siebenten Bezirk ans dem Post-rat in der Sieben sterngasse, aufgegeben. Er fuhr also nach der Siebensierns gasse, legimierte sich- wies das Te legrnmm vor und erfuchte den dienst iuenden Beamten um Vorweisnng des Originals der Depefchr. Es war bald gesunden und nun beugten sich zwei Köpfe über dieses Original nnd über Bräuners Brief« den Poiorny danebengelegt hatte ,,Handelt es sich darum, festzustel len, ob die Handschrift bei beiden die gleiche isii" fragte der junge Beam te. « Potorny bekabtr. « s »Na — da ist doch nicht ein glei cher .Zug,« bemerkte der junge Herr « »Nein, nicht ein gleicher Zug«, wie derholte Polorny. »Der arme herr Bräune i« »Was ifi denn gescheheni« i »Weggelocki hat man den Herrn Bräuner aus einexn Hang — am vierundzwanzigsten Oktober um vier «— Uhr —- und leither weiß man nichts gewesen war. , - Gegen einhalb acht Uhr iibergab « s von ihm, denn diese Depesche ifi ja. sichtlich auch gefölscht.« »Das isi ja schreeilichi« «Freilich ists schrecklich. Jest misch te ich noch bitten, den Beamten zu zitterem der die Depesche aufgenom men— hat.« « Der junge Mann sah nach der Ausgabezeila »Die bat Fräulein Bei-einer aufgenommen.« « st das kränlein anwesendi« , ie ist been Chef drinnen.« «Dars man sie störeni« »Jn einer so wichtigen Sache ganz stehen« , »Alle bitte-« Der Beamte ging. Nach zwei Minuten kam er mit dem Fräulein und dem Bureauvors stand Miit-. »Na, was gibt’zi« erkundigte sich dersaite here lebhaft. Nachdem Poiorny wiederholt hat-» te, was er dem jungen Beamten ge s t, fragte er das Fräulein, ob sie si? entsinnen könne, wer die De pesehes ausFegeben habe. Pa, Fr·ulein Bruckner konnte sich de en«entsinnen, ez war ein Keliner aus der «Galdenen Bienech Das Fräulein kannte ihn, weil in der »Gott-eisen- Biene« ihre ahlgeiten einzunehmen pflegte. » eopold war’t«, sagte sie. »Bis en ie, here Bormanm der magere, chwatze mit dem schneidigen Schnutrbart. »Er stößt leicht mit der Zunge an und bedient in dem lieis nen Altoven.« « herr Born-ann, der junge Beamte, der auch des öfteren die »Er-werte Biene« aufsuchte, konnte sich ter der genauen Bescheeibnng dieses Leopolds nicht erinnern. ..Vielleicht interessiert es Sie, daß Leopold mit einem Theresientaler ge zahlt hat,« sagte das Fräulein. «Jch habe erst den Kurs nachsehen müssen, damit ich ihm« richtig herausgeben tonnte.« »Ab« « »Und darum habe ich mir die Sa che gemerkt-. Statt des Talers ha be ich dann gewöhnliches Geld in die Kasse gelegt.« »Ja. Jch tpnnte ihn gerade zum Ramenstag siie mein Patentind recht gut gebrauchen.« « den Sie ihn schon verschenitf .- pch nicht« Jch the. W spka hier.« Fräsgiein Brut-net ging u ihrem Amutisch, entnahm der Lade ein seldtssckxxtn nnd reichte ihn Pt lornty . G war eine Münze aus dem h re IM Sie hatte einen tle nen« Schnitt, der vom Rande bit um Kinn des Bilde« der Kaiserin a m Theresia gin . Der Weitiv eette den Taler ein. »Ich betont-ne ihn doch wiederst« fragte das tieine Postskiiniein de stitrzh