Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, March 05, 1914, Der Sonntagsgast., Image 6

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    Die Mutter-.
Skizse von Alice Stein-Landesmann.
Sie kannte die Strecke ganz genau.
Oft—genng war sie diesen Weg ge-·
schrein —All die wechselnden Bilder
rechts und links von der Bahn hat
ten sich- ihr eingeprägt —- sie wollte
nichts anderes denken während der
langen Fahrt. Und fce klammerte
sich-an diese -«bunten Eindrücke, als
ksnnte sie aus diese Weise das Ziel
verdecken, binauszögern —- dieses
weite Feld, vor dem ihr graute, und
zu dem sie doch hineilte, Tag siir
Ja , um die gleiche Stunde.
It mußte gleich der diistere Fa
brilhos zum Vorschein kommen, jetzt
der große Koblenplatz mit seinem selt
snm riihtenden Fliederbusch inmitten
all der tkiibselig schmutzigen schwarze-·
Wl —- jetzt die grüne Wiese mit
den Fußballspielern und nun die vie
len kleinen Lauben mit ihren bunten
zähe-schen den dürftigen, liebevoll ge
lFten Beeten ——- aber dahinter gab
ne Art Jahrmartt . .
Sie wandte sich nb und schritt durch
das leere Knpee zum andern Fenster-s
bin. hier konnte sie aus den Flußs
ierblicken, der träge dahinzog,;
astciihne und Schleppdampser tragt
nnd bnid die Lichter der großen Stadt .
s In würde. Bald — am Abends
—. n»«tur r Zeit — wag konnte bis»
mi- gkt hin sein« l
ssran Adele preßte die Hände zu
sammen Von der andern Seite ta-(
men schwach die Töne der Leiertasteni
music heraus —- dort unten drehte sich
ein DarusselL leeischten die Lustschaw
teln -— das wollte sie nicht sehen.
Als ob ich zum Kirchhof sahre —
mußte sie denken. Und sie schalt sich
selber, ohne doch Herr über ihre qual
ws gereizte Phantasie werden zu kön
MI
»Mein Junge —" nmrmelte sie me-·
Gar-lich
»Wenn nur heute nichts passiertf
Angstvall flatterten ihre Gebeinen
Ja, es wiirde sein wie immer —- sie
würde die staubige Straße hinunterge
hen und dann unter hundert anderen
Menschen dastehen und warten, bis ver
iiinsende Vogel sich in die Luft er
gab und ihren Sohn hinabsiihrte in
das Blaue —- sort zu den Walten
—- — Rudolf. Rudolii
Kein Schrei tann ihn zurückhal
ii«ii. keine noch so zärtliche band ihn
hindern.
Er ist Fliegen
Jst das noch Mut zu nennen, wag
ihn beseelt? Es ist ein Rausch, ein
Fieber, ein Wahnsinn, der ihn nicht
otlii t. Aber was braucht sie nach
Griin n zu suchen'i Diese Sehnsucht
sag der öhe — sie ist sein ErbteiL
or eben Jahren begann ihr
Satans um diesen einigen Sohn —
dgmais, ais ein sinnlosee Schicksal ih
res, Gatten zerschmettertr. Als ein
Cinmtoinb diesen baumstarten Men
schen tnii seiner geliebten Maschine
In hoben segteki ihn zermalnite — —
Diessrau starrte mit großen ent
s Augen vor sich hin. Nie ver
gii — niemals! Sie ist nur
ais-«- vetwundert, baß sie weiter-s
III-.- qber dann sckiieszi ihr das
M in- bas bleiche Gesicht Sie be
seei wieder —- sie wollte ja leben
iei : Rudolf war da! Sein Eben
, in jeder Faser, jeder Bewegung
iihnliehi Jhm gleichend in ai
letn s- zu ihrem Trost! Jhm glei
chend auch iu seiner Sucht —- zu
M Elends
»Es-Ist ein Kind damals - ebe"H
K. Ihre geworden. Sie zieht visit
e on in Ihr-.- Oeimat —- eine
. vertchlafm Stadt. Es- ttt eine
Sie weiß got-satt ek muß
I werden — und deshalb darf
es stät dort bleiben. wo tausend
ltcdleitm —- wo die Lust mit
. mtt Ptönm mit Bettchten
l l t M. Wo et täglich hört und
—- von —- — Illig-m
Rudolf wild Musik studieren C
Iutslatth Eins Mutter temst
Nicht Mka —- Du Inst
Its FIE- woraus-Mk
W MINI. Ost IMM Mk Lieb
Ut It m findet mithin helf n, d I«
— Hauf zu Ins-keckem
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W: Ist-Ists Bindung.
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Und dann der kleine Satz, hastig
hervorgeftammelt in einer Dämmer
ftunde am Ofen: ,,Laß mich Flieget
werden wie Vater!«
Seine Stimme isi leise, als er dies
spricht.
Und doch hört sie ein Dröhnen in
der Luft.
Dies ist der Moment, vor dem ihr
graute seit langem —- den unerhittlieh
deutliche Träume sie schon so oft zu
durchleben zwangen.
Rudolfs Arm schlingt sich zärtlich
um ihren Hals, und doch sieht sie ihr
Kind mit zerbrochenen Gliedern am
Boden!
Und jeht sitzt sie hier und fährt
zum Flugplatz hinaus, wo er heut
wie jeden Nachmittag aufsteigen wird
aus feinem Flugzeug
Sie hat ihm versprochen, nicht mehr
hinauszukommen
»Es macht mich unruhig —- willst
Du, daß ich unruhia bin2«
»Nein, nein, mein lieber Junge -—
ich weis-, Deine Hand darf nicht zit
tern!«
; Und sie liigt jeden Abend, wird er
.finderifch, erzählt von Besuchen, die
sie empfangen, von Bildern, die sie
angesehen, von Eintäusem die sie ge
smacht hat. Und steht jeden Tag in
mitten der fchauluftigen Menge und
verfolgt ihn aus derFerne mit hungri
Hem angstvollen, befchrvörenden Blit
.en.
Könnte es nicht ein Jahr hindurch
schneien regnen« stürmen —- tönnten
nicht Aufftiege verboten wer-an Gibt
eh iein Wunder, das ihr den Sohn
erhält?
Der Zug steht. Es ist »die« Sta
tion.
Sie steigt aus, geht die Treppen
hinunter, bis zu dem Schild, das sie
haßt, das eine große, schwor e Nie
senhand trägt und die Aufschrtfh
»Zum Flugs-last«
Wenn sie diese Stelle beim Rück
gang passieren wird —— —- —- jedes
mal der entsetzliche Gedanlel
Nein, nein, sie siindigi. Sie kann
ihm schaden. Es gibt Gedankensiin
den, sie muß sich hüten!
Ein vorbeirasendes Autornobil hüllt
sie in eine Staubwolle. hinter ihr
reden die Leute·
Sie geht tapfer vorwärts Rudolf
sieigt niemals vor 4 Uhr aus — eii
sehli noch eine Viertelstunde.
Da grüßt sie jemand.
Sie erschrickt, besinnt sich- eilt zu
dem Deren zurück und redet ihn an.
»Wenn Sie meinen Sohn sprechen
sollten —- biite nicht sagen, daß ich
hier bin. Jch soll nämlich —- er will
nicht — ·- «
«Selbstoerstiindlich, gnädige Frau,
gernl Jch verstehe, Sie wollen ihn
überraschem Habe die Ehre —- Wie
derxhenN
ie läßt den dichten Schleier her
unter. Da sind so viele junge Leute,
die sie vielleicht erkennen.
Nun muß sie ein Stück iiber die
kaum noch grasbedeckte Wiese. Sie
eilt zur Kasse, wird mitgeschoden
durch die schmale Breiiertiir und ist
angelangt.
Drüben, dem weißsestrichenen
Schuppen. gili ihr ersier lick Bot
der dunkel giihnenden Oeffnung schim
mert etwas Helles. Der Eindeeler steht
schon im Freien. J
Sie hat ein scharfes Glas —- jehti
kann sie erkennen: Rudolf und Schil
iingj. sein Mechaniker, bantieren be
reits an der Maschine. Man hört den
Propeller herumfurren.
Ftüii Aoiie Its-ji« Wie vie MUIE
des Arbeiters davonfiiegt Rudolf hat
den del-n schon aut, die Schusbrille
noch auf der Stirn.
Er trägt eine braune Hülle über
dem Anzug.
Was die Mutter nicht siebt, erseht
ihre Phantasie.
»Mein Irr-Fe, mein geliebtes Kind
ä; mein Wisse-. sei vorsich
Sie bewegt lau-n die Lippen bei
diesen Worten. Und während Tris
m iW Miei verdient-in MIt BE
nn den Abend. wo iie ieine dond dei
ten. itber fein Mitebendes itdtes
dem itan und feine frische Stirn
nre Ideen wied! Wenn alles Ist se
linst — Denn. wenns —- -- —- —
Der drüben gebt ioii« fast je
Ema-se drum ink.
Ein thut-e Saaten iit hörbar —
iest gieitet der sit-parat iibee den pp
den. nnd nun erhebt et sub --—- ad —
er schwebt. T
Si iii idr need iedeemei eins
Uns-der W ein gravis-seh we dein
se Firme
Iitssdiis its-sinnt er M ins-er
Uhu —— set iiiest ee in einein Iei
n der dir Hed- W
II er ist- ii«. ihr M »
ssee — inei- se hin-n III eeieers
m. Du sieb- M «- es is ein
ein-W sit-irde- cni dieiees ler
nen Reinen beset.
sie We survive Ists-» en
wende-. nieste Mi Miit-d
Inte und Its-te It est-eisenb
- est ums ins-se das-u eisi
m Isme
Jst-Wiese W
ten und schützen vor dem Sturz, wie
ihre Hände früher das Kind auf fei
nen schwachen Füßen stützten, als es
die ersten Gehversuche machte.
Ein Seufzer hebt ihre Brust. Der
Sohn ist ihr entrückt — sie lann
nichts mehr für ihn tun. Und auch
kein Hindernis darf sie sein für ihre,
wenn seine Liebe ihr bleiben soll.
Will sie ihm wohltun, so muß sie
glauben, wie er glaubt, freudig, opfer
willig —- -—— —- —
Was ist denn? Weshalb geht der
Apparat so rasch zur Erde? Seht der
Motor aus? War das ein Wind
stoß? Rudolf —- Rudolf!
s Nein, er hebt sich wieder —- ach,
ter will zeigen, was er kann. Er
schwebt schon hoch oben, wie rasch und
sicher er da hinfltegt!
» Aber nun — er wird doch diesem
Zweidecker ausweichen können? Es
sieht aus, als müßten sie im nächstenf
»Moment zusammenprallen —
Die arme Frau biegt sich instinktiv
zur Seite, als könne sie dadurch seine
Richtung verändern — haarschars
sausen die beiden Flieget aneinander
vorbei. Ein trockenes Schluchzen sitzt
in rau Adelens Kehle. Jhr Herz
llopt wie ein Hammer.
»Mein Junge, mein guter Karl.
—- —« Sie flüstert Schmeichelwort
vor sich hin
Sie sieht ihn plötzlich vor sich auf
dem weißen Wickeltischchen. Sie und
ihr Mann stehen bewundernd neben
dem nackten, strarnpelnden Kind.
»Sieh nur, was er sür einen
prachtvollen Brustkasten hatt« sagt
der Vater und sein Lächeln wird son
nig.
Stolz erwiderte sie: »Er ist Dir ja
so ähnlich!« —- — ·- —
Und jetzt fliegt er dort oben den
sonnoergoldeten Wolken zu — allein,
den Kon erfüllt mit tollkühnen Plä
nen, in einsamer, sinnverwirrender
Höhe —- -- —
Es wird dunkler
Sie kann den Hals lanm noch
drehen.
Da beginnt der ,,Vogel« sich zu
senken. L
-Wie geschwind es heute geht — da
—- driiben scheint er ganz glatt gelan
det zu sein.
Jhre Knie versagen plötzlich —- die
Spannung läßt nach. Sie muß sich
niedersetzen.
Aber weshalb eilen die Leute hin
über? Was rufen sie? Man sieht ja
gar nichts. Jst denn etwas passiert?
Eine eisige Kälte durchstriintt sie.
Mühfam bringt sie das Glas an
die Augen: der Eindecker steht allein
und leer. Alles strömt zu dem Zwei
decker hin.
So, also der! Nun ja, aber Rudolf
ist doch nicht verletzt —- Rudolf ist
doch wohl nichts geschehen?
Kann sie noch so rasch laufen?
Darf sie sich denn zeigen? Alles ist
einerlei. Sie muß ihn sehen!
Jemand, der neben ihr rennt,
spricht von dem Leutnant Gärtner,
der sich die Beine gebrochen haben
soll bei der Landung.
Frau Adele lacht. ohne es zu wis
sen. Rudolfs Freund —- so —- — es
ist möglich, daß Leutnant Gärtner
auch eine Mutter hat, die um ihn
zittert. Aber ihr Junge ist heil geblie
ben —- heute wenigstens.
Sie hält inne· Schweratrnend steht«
sie still. »Was ist denn gewonnen?·«
muß sie denken.
Und es durchzuckt sie gleich einer
Gewißheit: sie ist verurteilt, in ewi
ger Angst zu leben! Jhre Tage wer
den hingehen in steter Erwartung des
Schrecklichen!
Wie ein Fluch liegt es auf ihr.
Ihr-Gang wird schleppend, als tril
ge sie das gefährliche, bliniende Flug
tier aus dem milden Rücken, als drück
gen seine stolzen Flügel sie zu Bo
en.
Es ist eine alte Frau. die seht die
blasse Hand niit dem Fernglas em
par-hebt
Sie sieht Rudolf neben dem verun
gliigten Kollegen.
Sau two. sum-G Iowa um
den sites-stets TM ne t M th
sttad zu dem dumm« m state
helfen den atmen Ist-et Indus-ch
sms W du- Omin da Dräht- nnd
OW. Heute so —« taumelt- die
Mut-.
Und die Inl- dn Umsmäfluss
Atmen-at sit.
II- cso i t eben n- Msm Isc
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v sei-P «
i
0
, Die Schuld des Ehe-Feuern
ListriminabSkizge vom Waltcr Brügge
Ballon.
Also ich soll Euch wieder mal ein
Erlebnis von mir erzählen? — Na,
schön denn, ich habe da eine Geschichte
auf Lager, die Euch interessieren
wird. Aber Ruhe am Tisch bitte ich
mir auf-!
Jhr wißt, ich hatte Anfang des
Jahres eine tleine Zwei-Zimmer
Wohnung in der Princeton Street.
Gerade keine sehr angenehme Gegend,
»der in der Nähe des Hasens, aber es
war eben Ebbe in meiner Kasse, und
jein jeder kann ja nicht in der fünften
»Avenue wohnen. Eines Abends, ich
las eben den »New Yorker Herald«,
hörte ich vor dem hause unten ein
Auto vorbeifahren. »Nattu«, denke
ich, »wer erhält denn hier so vorneh
men Besuch?« Da kommen auch schon
Schritte die Stiegen herauf, und ein
paar Augenblicke später klopft es
kräftig an meine eigene Tür. — Ei
nen Korridor gab es in der Wohnung
nicht, die Zimmer lagen direkt am
Treppenflur. —-·- Ehe ich noch rufen
konnte, ging die Tür auf und herein
spazierte ein ziemlich großer, schlan
ker herr im seierlichen Gehrock und
einen spiegelnden Zylinder auf dem
Kopfe.
Das scharsgeschnittene Gesicht mit
der hohen Stirn, der Adlernase und
dem hervorspringenden Kinn war mir
gut genug bekannt. Jch hatte es
schon tausendmal gesehen, wenn auch
nicht in natur-m so doch in allen?
möglichen Abbildungen, von denen zu’
jeder Zeit die illustrierten Zeitschrif
ten und Schaufensterauslagen wim
melten. Kein Zweifel, der Mann da
vor mir war niemand anders als —
der Präsident von Amerika!
Wäre ich hierzulande aus die Welt
gekommen, so würde ich ihm wahr
scheinlich, nachdem sich das erste Er
staunen gelegt, mit einem gemiitlichen
»Wie gehts, herr Präsident!« die
Hand geschüttelt haben. Aber als
gebürtiger Curopöer konnte ich mich
dazu nicht entschließen. Jch begnügte
mich mit einer stummen Verbeugung
und rückte ihm dann einen Sessel
herbei. Er nahm Platz, stellte den
Zylinder sorgfältig neben sich aus
den Teppich, schlug ein Bein über das
andere und sah mich aus halb zu
sammengeknissenen Lidern eine Weile
behaglich an. Dann sagte er: »Altes
Kamel!«
Nun lacht Jhr, und ich kann Euch
versicheru, ich tat dasselbe, wenn auch
erst nach ein paar Setunden, die ich
benötigte, um ein möglichst dummes
Gesicht zu schneiden. ,,Tom Howardl«
rief ich, mir aus den Schentel klat
schend: »Du bist es! —- Da bin ich ja’
nett hereingesallen. Ein Wunder ist
das aber nicht. Die Maske ist groß
artig! Kein Theatersriseur könnte
Dir das nachmachenK
»Ach was, die Maste«, knurrte er.
»Als wenn es damit getan wäret
Sie nützt einem verd...«. wenig,
wenn man es nicht versteht, die
Sprachweise, Körperhaltung Gesten
und alle sonstigen Eigentümlichkeiten
des Originals anzunehmen. Jch war
acht Tage in Washington und bin
dort meinem Vorbild wie ein Schat
ten gesolgt, um jede Einzelheit seines
Wesens bis ins Kleinste zu studieren.
Na, die Mühe war wenigstens nicht
umsonst. Jch glaube jetzt dem Pris
sidenten nicht weniger zu gleichen, als
ich in früheren Fällen dem Richter
Parier, dem Bankiers Addock und dem
Komponisten Her-rings geglichen habe.«
Um es gleich zu sagen, mein Freund
Howard war aus den höchst wunder
samen Trick verfallen, unter der
Maske irgend einer allgemein be
kannten Persönlichkeit den Leuten die
Taschen auszurauben Jn solchen
Fällen redet er, in seiner jeweiligen
Verkleidung, aus der Straße, aber
auch in Masern Lesesiilen und son
stigen össentlichen Orten vorher dazu
ausersehene Personen an. Seine
Opser sind ilber die unverhosste
,.«Chre stets sehr erfreut und nichts
Basis III-v cosku IF k-- Mal-sub
wir m hauen-te u pvu j sie weih
ma- m oespkache um sek- Most-l
sen erleichtern könnte Wenn ne dann
ihren Verlust gewahr werden, ist
doward natürlich schon längst überx
alle Berge.
»Du-m mal have to es any w in
cis-Mord ihn nehmet Mast auf
Mut sank-com a Mit-c um«-u
Wes ists aus me ne Fragt
.Ua"! Gemisch wiss D. .Det
Ppmislicaät nah Abydos-lö
I
..cu redi! M Kost XII smM
M cum kashssufahew Das
III u W must aus Its-Id
Ists IM- Insi sit Indus-b
Efe- IOIU W samt-. u Its-O
I Josu- IMU Its- NO
III-Ins leih-OW.
U- n EIN fu« inm- IIWDI fid
IMIII QIMO «
WI W Miit fu- des-in
MI. Du ans Im- Msims M
us MO« Im Ums
miu Ihn- S Ist-. c III-m la
Muts-III ask-Its sit-. It II:
»Is- M ins-ei
MMTMwsw m M
Kentucky-Bahn«, für die er gewisse
Vorteile zu erreichen wünschte.« »
»Ah, sehr gut,« unterbrach ich ho
wards Bericht. »Und während er
Dir sein Anliegen vortrug, nahmst
Du ihm....«'
»Seine Kassenscheine? — Leider
ging das nicht. Er hatte sie nämlich
noch gar nicht bei sich. Aus der
»Oceanic« hatte sich in letter Stunde
ein Maschinenschaden herausgestellt,
so daß das Schiff erst heute abend
um zehn Uhr abgehen kann. Stain
ford erzählte mir das ganz nebenbei,
danach kam er sofort wieder auf sein
Sorgeniind, die Kentucky, zu sprechen.
Jch erinnerte mich aber nun plötzlich,
eine wichtige Verabredung zu haben
und bat ihn, mir den Schluß des
Vortrages nach seiner Rückkehr von
Europa zu halten« Davon wollte er
jedoch nichts wissen; er drang in mich,
ich möge ihm noch heute irgendwann
im Laufe des Tages eine Viertelstun
de widmen, in meinem Hotel oder
sonstwo. Leider wäre mir das nicht
möglich, erwiderte ich. Jede Minute
meiner Zeit sei besetzt. — »Wirtlich
jede?« —- Jch tat, als rechne ich
eifrig nach. »Warten Sie,« sagte ich
:dann, ,,urn neun Uhr hole ich meine
lFrau in der Prinreton Street ab,
wo sie eine Jugendsreundin, die in
bescheidenen Verhältnissen lebt, be
sucht. Kommen Sie dorthin, wenn
Sie wollen. Es wird sich da wohl
fiir uns Gelegenheit finden, noch ein
paar Worte zu wechseln.« —- Irr
schien überrascht, versprach dann aber
pünktlich zur Stelle zu sein. Offen
bar glaubte er, der Präsident sei sei
nen Wünschen nicht ungünstig gesinnt,
wolle aber mit Rücksicht auf die
Volksstimmung ein öffentliches Zu
sammensein mit ihm vermeiden Es
tut mir leid, den armen Woodh in
ein so schiefes Licht gebracht zu ha
ben. Aber jeder ist sich selbst der
Nächste, und ein Restaurant oder der
gleichen als Rendezvousvrt zu wäh
len, schien mir doch zu riskant« .
Jch hatte Howard ungestört zu
Ende erzählen lassen. »Du sprachst
von der Princeton Street«, sagte ich—
jetzt. »Hast Du Stainsord etwa hier
her zu mir bestellt?«
Howard nickte gelassen, »Alle-:
dings, das tat ich. —- Er kann jeden
Augenblick hier sein.«
»Den Teufel auch!« fluchte ich.» Da
hast Du mir etwas Schönes einge
brockt. Früher oder später muß der
Schwindel herauskommen und dann
wird man sich nn mich halten«
»Du mußt Dir eben in den näch
sien Tagen eine neue Wohnung mie
ten. Wegen der Kosten mach’ Dir
seine Sorgen. Du betommst natür
lich Deinen Anteil vom Geschäft.
Hauptsache ist, daß es jetzt tlappt.«
»Ich bin dessen noch gar nicht so
sicher,« siel ich ein. »Daß Du den
Präsidenten spielst, ist doch eine höl
lisch gewagie Sache. Es wäre besser
gewesen, Du hättest Dich mit einer
bescheideneren Rolle begnügt. Den
halben Tag läufst Du nun schon in
der Maske herum. Bedenke, wie
viele Leute Dich da gesehen haben.
Hat nur ein einziger von ihnen Ver
dacht gefaßt und nach Washington
telegraphiert, dann ist's aus. Dann
können wir uns auf den Besuch von
Policemen —« »
Cine hastige anddewegung ho-’
war-di hieß mich chweigen. »Es ist
jemand aus der Treppe,« flüstette et»
»Da ——- das Hüsteln kenne ich. Esi
ist Freund Stainfp:d. Er ist zu!
Fuß gekommen, das sieht dem aitenx
Knauser ähnlich.« !
:J·.h ging zur Tiix und öffnete. Ein
kleiner beleidter Mann mit bartlosemi
Gesicht und grauen hartdlictenden
Augen stand mir gegenüber. Es sind
keine Nameneschilder an den Türen,«
sagte ek. »Ich will zu —«
»Sie sind am richtigen Ort, Sini
Bitte. treten Sie nur nädet.« Ho-!
ward hatte sich seht-den Und schritt
in würdevollek haltung dem Bin-J
tömmling entgegen. «Geitatten Sie.
Mk. Sininsoed,« fuhr et spit, «daß
ich Sie mit« —- etdlinzeite mir sie-—
.mit Mk. Wedtter besonnt make-e
Vte Dame vom use ist leidet ek
teantt. Meine eau ist noch bei
ihe ten Msisimneee.«
Der Millioniie entgegnete ein paar
gieiesqtiitt e Wette. Dann seIte ee
iich aus de Einladung depends mit
biete-n an den stehen Mitteitisch.
mädeend im ee mie. »in seinem sicht
lichen Misinllen. mit meiner Zei
Tteeng in einee Iensteeeete bequem
sandte .Die Leute sind in isten
Räumen iedk beides-tief senkte sog
Wed im Iiiiiteetsn Oder mähe
Iit uns schen die seieiichit dee
III-se »Me- Mim Spenden
wie anpösit das Insekt ee
seide«
Stint-sie- nisee hast-send und
Ieise are sen Ieise-nisten seinee
W etne IIUU Gästen dem-.
die ee ais Ies- Itid usedeeteeee Kein
even ee U is eines Weite den Cis
i enge-. und denn ta- ee esiiekeee
seen beides eu» eisee Eies-en Oeteeei
eneesI eee see see-ne We esse-se
MI- Innn W. Oe We stritt-i
esse-sitt sei-Oe Gesundheit end
spiwa ee sei ieenen seit-sie
"een es- Iees site tegee Wie ee
i- meet-Fee- dkeeu Mem me
knieen c e eine s Ins-es Oeette
ei eine Heini-Mee- Oieeteeee sen-ten
esse M meine hat Wie-see
IIV Im. fee-· diene bei-time
h weist-Im seitens se
suchet-s. Im nächsten Augenblick· kam
sie wieder zum Vorschein und mit ihr
eine dickleibige schwarze Brieftasche,
die er sofort verschwinden ließ. Das
war indessen noch nicht alles. Auf
dieselbe lunstvolle Weise, mit der er
seinen Raub herausgeholt hatte,
schmuggelte Howard jetzt ein dem er
sten völlig gleichendes, mit altem Zei
tungspapier vollgepfropstes Parte
feuille in die innere Westentasche
Stainsords ein. Er war eben hier
mit fertig geworden, da wollte es
mir scheinen, als mache sich aus der
Straße draußen eine gewisse Un
ruhe bemerkbar-. Jch tümmerte mich
jedoch nicht weiter darum. Aber als
dann ein paar Minuten später unten
im Hause Stimmen laut wurden und
gleich darauf die raschen Schritte ei
nes Mannes die Treppe herauslamen,
wurde mir unbehaglich zumute.
Der da draußen war jetzt in un
serem Stockwerk angelangt. Die
Schritte verstummten. Ein kurzes"
Pochen an die Tür —- sie flog aus —
und aus der Schwelle erschien ein rie
senhafter Kerl von einem Schutz
mann.
Jch war von meinem Stuhl em
porgeschossen, und auch Howard hatte
sich im ersten Schreck rascher erhoben,
als sich mit der Würde eines Präsi
denten vertrug. Stainford streifte
ihn mit einem verwunderten Blick,
dann wanderten seine Augen zu mir
hinüber. Jch gab mir die größte
Mühe, meine Bestürzung zu verber
gen, doch ich fürchte, das gelang mir
nur schlecht. Der Millionär runzelte
die Stirn. Ob sich in diesem Augen
blick bei ihm ein Verdacht gegen uns
regte, kann ich nicht mit Bestimmtheit
:sagen; halte es jedoch für wahrschein
Jlich, denn er griff mit einer schnellen
Bewegung in die innere Brusttafche.
Gleich daraus hielt er das ihm un
terschobene Porteseuille in der Hand
Aber ehe dies noch geschehen war,
trat ein Zwischenfall ein, der sich
mit Blitzesschnelle abspielte.
»Schutzmann!« Howard, der seine
Fassung längst wiedergewonnen hat
te, hatte das mit heller, scharfer
Stimme gerufen. Der Blaurock trat
unwillkürlich ein paar Schritte in
das Zimmer hinein. Jn demselben
Moment geriet ein kleines, in der
Nähe stehendes Tischchen ins Wanken
und stürzte um. Es konnte sehr gut
den Eindruck erwecken, als trüge eine
Ungeschicklichieit des Schutzmannes die
Schuld daran. Jch hatte aber zu
fällig genau gesehen, daß Howard
selbst dem Tischchen insgeheim einen
Stoß gegeben hatte. Um seine Füße
vor einer schmerzhaften Berührung
zu bewahren, wich Stainford einen
Schritt zurück, wobei ihm die Brief
"tasche entfiel. Bevor sie jedoch den
Boden berührte, hatte oward sie
aufgehoben. Mit einer keinen Ber
beugung händigte er dem andern sein
Eigentum wieder ein.
Merlt ihr etwas? Ja, es war
wirklich sein Eigentum, das Statu
ford zurückerhieli. Howard hatte,
um nicht auf handhafter Tat ertappt
zu werden, die Brieftasche rasch ein
zweites Mal vertauscht! —- Und nun
wollt ihr wissen, was der Schuß
mann tat — ob er Tom Howard
entlarvte? J bewahre, er war weit
entfernt davon.
Howard fragte ihn ganz ruhig,
was er wünsche- und da stellte sich
der Brade in Positur: »Herr Präsi
den wollen verzeihen. Es handelt
sich um den Führer des Autos un
ten. Er hat vor ein paar Minuten
den Wang gewendet und dabei ein
Kind umgestoßen. Die Berleyungen
scheinen nicht schwer. Doch muß ich
meinen Vorschriften nach den Mann
mit zur Station nehmen. Er wei
gert sich aber zu gehen und behauptet,
er stände augenblicklich in Diensten
des Präsidenten Da bin ich nun
herausgekommen nrn zu sragen, wie
sich das derbiilt.«
ward hatte ihn mit geduldiger
»An merisarnteit angehört »Der
iMann s rtcht die Wahrheit,« sagte
see »He lii en Sie ihn nicht weiter
LIC- diirge r idn.«
; Ein paar Gesunden später war der
Sehnt-sann verschwunden. Leider
konnten wie auch- stainsord nicht
tiinaer halten. Nachdem er si von
dem Vorhandensein seiner Inn noten
iiberzeugt hatte. z er die Use und
rasste eilig seine Todten zusammen.
Oe sei die Miit eit siie idn. wenn
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