Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, March 05, 1914, Der Sonntagsgast., Image 5

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    Mistee Schneespen
r« —
Humorcske von C. A. Watte-.
Wie sie so dasaßen aus der wei
ßen Bank unter dein großen Weiden
haum, der junge Bob Lartin und
sein Mädel, die rehåingige Mary
Huggins, sahen sie aus wie der
menschgewordene Jammer. Trüben
Auges blickten sie vor sich hin auf
die glatte Fläche des Flusses, auf
der die glitzernden Sonnenstrahlen
tanzten, und seufzten herzbrechend
Hie und da sahen sie einander an
traurig, verztveiselnd Und dann
seufzten sie wieder.
Es war aber auch keine Kleinig
keit. Bob und Mary liebten einan
der, wie man nur mit vierundzwan
zig und neunzehn Jahren liebe-n
kann. Die geneigte Leserin erlasse
mir eine eingehende Schilderung die
ser Liebe. Viel Neues käme dabei
ohnehin nicht heraus. Es war die
selbe uralte Liebe, von der die Dich
ter seit Jahrtausenden gesungen ha
ben und noch in Jahrtausenden sin
gen werden. Eine sehr schöne Sache.
solange alles glatt geht.
Bei Bob und Mary ging es aber
nicht glatt, und deshalb eben saßen
sie an diesem herrlichen Sommertage
unter dem Weidenbaum und seufzten.
Eine Zeitlang hatte es- ja geschie
nen, als hätte der alte Huggins ge
gen eine Heirat seiner Tochter mit
Bob Larlin nichts einzuwenden. Bob
war zwar nicht wohlhabend, aber
sein Anwesen driiben auf der anderen
Seite des Flusses wars siir eine
kleine Familie mit bescheidenen An
sprüchen genug ab. Außerdem hatte
Bob ein kleines Erbteil zu«erwar
ten. Und ein gutgewachsener, kräf
tiger Bursch war er auch.
Da war aber vor mehreren Mona
ten in Boltington, der Provinzstadt,
in der die Helden unserer Erzählung
lebten und wirkten, ein gewisser An
drew Diver aufgetaucht, der von ei
ner großen Londoner Versicherungs
gesellschaft nach Boltington geschickt
worden war, um dort eine Filiale
einzurichten. Dieser Diver trat sehr
großspurig auf, ließ sich Karten
drucken, auf denen er als »Abtei
lungschef der Britischen Lebenss- und
Unsallversicherungsgesellschast Kos
mos« siguierte, und gab sich über
haupt den Anschein, ats wäre er in
London eine sehr große Nummer.
Es dauerte nicht lange, da hatte er
ein Auge auf die bildsaubere Tochter
des begiiterten Rentiers Joshua Hug
gins geworfen. Mary lachte ihm ins
Gesicht, als er merken ließ, daß sie
einen unauslöschlichen Eindruck auf
sein Herz gemacht habe. Diver ließ
sich aber nicht abschrecken. Er stellte
sich eines Tages dein Herrn huggins
in geschäftlicher Angelegenheit vor,
besuchte ihn dann öfter und hatte je-»
diesmal eine längere Unterredung mit
i m.
Dem alten Huggins, der als bet
telarmer Junge angefangen und sich
durch Fleiß, Ausdauer und Gei ein
hübsches Vermögen erworben satte.
imponierte der Londoner nicht wenig.
Jeder Parvenü läßt sich durch einen
volltönenden Titel und sicheres Auf-’
treten blenden. Und so kam es, daß
Divers Werden bei dem Alten auf
fruchtbaren Boden fiel. Körperlich
konnte sich der unansehnliche Andrewi
mit dem blassen Gesicht und den ro-’
ten, kurzsichtigen Augen freilich nicht
entfernt mit Bob messen; aber der
Unterschied an sozialer Stellung, an
Zukunftsaussichten zwischen dem
,.Herrn Abteilungschef« und dem
,,Bauer!«
An dem Tage, an dem Bob und
Mary am Flußufer saßen und stöhn-;
ten, hatte Huggins seiner Tochters
rundheraus erklärt, daß sie sich alles
Gedanken an Bob Larlin aus dem;
Kon schlagen müsse, da er dem»
Herrn Dioer so halb nnd halb ihres
Hand zugesagt habe. — » (
Wie die beiden jungen Leuten sich
eben anschickten, ihrem Seeienlchmerz
in derben Klagen Luft zu macheH
und M «men ginise" ewige Tmu 9831
schwören, bemerkten sie. wie sich ihnen
sitemudwiitis ein Rachen näherte, in
dem ein Mann MI. Und in dein
Mann erkannten iie Bube Odeitn
Iked Bauten den ice-isten deieidien
und beliebten Doielwiti vom Rait
wnd Simqu
Ind, der immer deiiek« immer zu
einen-. Scherz unineiegi nun-. iiidiie
sich sueed die Jumineesniene der beiden
Liebenden ne deneiniieeu Traurin
ieii nnd sien dii ekei konnte ee nicht
weites-. und aseiden ges nicht bei
feines Reisen Ost-. den et iede qui
leiden ten-ie.
.W is denn sie cito mi« eiei
et iduen ssn eie ee den Indes ießs
dund sue M In Ie- dieiden cui die
see-i Mie.
w und Iee euädiien ist«
weis suec-idem its Este ji«-is
Liede Iemiiieu dum. Use eins
set-ske- Ie siedet Ia neisee sei-s
use stetem Ist-.
seid sei-die — es- sew Je.
sinke-. D III IIQ e stei
Leeeexeen deihr. —- sen Ieiei set
O I- st- Iiien use-i
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»Hö: »Y
dess iieiee c
Besess- sehen-US
bund-Wie
-«....—- ..--—«-. p-— —
die Mücken; vom andern Ufer hörte
man das Brüllen der Kühe und die
Glöckchen der Schafherden. dellischer
Sonnenftieden. Aber in den Herzen
jBobs und Marys fegten wilde
IHerbststütmr. —
F Das Schweigen wurde drückend."
jUnd um irgend etwas zu sagen, frag·
»Vol) schließlich: »W-) warst Du denn.
IOnkFl Fted?« —
1 »Im Versammlungs-total oee
I ,Royal Arcanum« oben am Fluß.
Jch habe mich vorige Woche als Mit
Tglied angemeldet und bin heute ein
igeschworen worden«
» »Was ist denn das, ,,Royal Ar
canuni«?« frug Maty ohne sonderli
ches Interesse.
« »Das ist eine der vielen Brüder
schafis - Gesellschaften Englands,
oder iuch ,,Orden«, wie man sie
nennt. Wir pfiegen die Geselligleit, l
aber hauptsächlich das Wohltuii.
Gleichzeitig sind diese Orden auch sehr
sichere und zuverlässige Altersversiche
rung-in Alle Mitglieder des Or
dens sind Brüder und haben einander
in allen Lebenslagen Unterstützung
und hilfe zu leisten.«
»Ach, so etwas wie die Odd Fel
»low5?«
»Ja, ganz ähnlich. Auch wir er
Armen uns gegenseitig an gewissen
geheimen Handgrifer und Paßwors
"ien. Ob zwei Mitglieder einander
lin London oder in Petersburg, am
iGoldenen Horn oder in San Fran
cislo treffen: sowie sie sich mit dem
igemiwokt Und dem Hand-griff als«
Ordensbrüder zu erkennen geben,l
Thal-en sie die oberste Ordenspflicht zu
ierfüllein die da lautet: Nächstenliebe
Hind Hilfe.« Er war förmlich feierlich
geworden.
E Dann fielen alle drei wieder in ihr
stumper Brüten zurück. ,
I Mit einem Male sprang Onkel
sFred von der Banl auf, als hätte ihn
eine Natier in die Weichteile gebis
sen
»t »Ich hab’s!!« schrie, nein, brüll
s e er.
H »Was hast Du, Onlel2« srug Boh,
der, gleich Mary, iiber Freds Gebah
ten nicht wenig erschrocken war.
,,Eine Jdee! Eine glänzende, ko
lossale Jdeel«
i »Was für eine Jdee?" frugen Bob
und Mach wie aus einem Munde.
» »Seid Jhr aber schwer von Be
griffen! Jch möchte Euch doch so
gern helfen und zermartere mir den
Kopf, was da zu tun ist. Jetzt,ist
mir mit einem Male ein großartiger
Einfall gekommen. Großartig, sag
ich Euch! Wenn das nicht hilft, so
hitst überhaupt nicht8.«
»So erzähle doch schon, Onlel«,
drängte Bob, und Mary blickte ihn
mit ihren großen braunen Augen fle
hend an. "
»Gleich, mein Junge. gleich« Er
war in solche Erregung geraten, daß
er sich erst den Schweiß "von der
Stirn mischen mußte. »Zunächst eine
Frage. Miß Mach, entfrnnen Sie
sich noch, aus welchem Grunde Jhr
Vater vor etwa zehn Jahren von
Leeds hierher nach Boktington über
siedelt ists«
Mary dachte eine Weile nach.
,,Nein«, sagte sie dann. »Ich entsinne
mich nur, daß Papa in den letzten
Wochen vor seiner Uebersiedelung
furchtbar aufgeregt und zornig war.
Er war ja immer schon recht reizbar
und jähzornig, aber damals war es
einfach nicht zum Aushalten mit
ihm.«
»Den Grund dieser Aufregung ten
nen Sie wohl nichts«
»Nein, Herr Buntet.«
»Dann will ich es Euch sagen. Ge
stern ist in meinem Hotel ein here
aus Leetiö abgestiegen. der Ihren
Vater aus der Straße zufällig traf
nnd erkannte. Dieser gen hat mir
nun recht interessante inge mitges
teilt. Die Sache ist kurz die: Herr
Huggins hatte in Lecds eine sehr
gut gehende Gemischttmrenhandlung.
Er hatte ganz tlein angefangen,
hatte aber ·Glita. war wohl auch tüch
tig, und erwakb sich mit seinem Ge
ichiist ein ansehnlichee Vermögen
Da wurde ee eines Tages bei der
Polizei denunzierh und ed stellte sich
heraus, das et seit Jahr und Tag
in sein Mehl und seinen Zucker
Schweespat getan hatte, um das Ge
wicht der Ware zu erhöhen llm ein
Haar mäke es ihm schlecht ergan
gen. Gilieilicherweise iam ee mit ei«
net hohen Geldstrafe und eines ern
sten Verwertung davon. - Seien
Sie mit nicht bitte-. Mist Isllanx dass
in; davon spreche, ndee « .««
»Ich bin Ihnen nicht böse.« iaqte
Man-. wenngleich the diese Mittei
lungen »Hile peinlich wann «M
iede nue nietii rette ein. was d
alles mit mit Ihm Idee su tun
du«
Das selten Sie qieieb Idee-n ill
se: die Sense les-— I sie seliunqem
Om T ist time itaet gestein
det eeu Wut es feste senten. sei
Itedteeeeednem - sent nieders
Ieger.· III-O see des-it ji«-I sue «
Use in M M est-ist« bei
nee- Ies hist-see- Ostsee
We Iet· est-made satt-. mie
Ie id- Ue M stut- se Ists
sauste iet- Iehd III users-fette
sie use M sitt-seen ·
»Im csiei Med- ist esse-cis- is
saee — seht . .’
»le Istee set eines Ieise-Mit
It tue-s — site elle- eszss eins-i
müsse-i III-see Usid Its-s sQ.
dem andern. Jetzt bin ich mit der
Einleitung fertig, und nun paßt
au ".
Die drei steckten die Köpfe zusam
men-, und Fred Bunler entwickelte
mit behaglicher Breite seine Idee.
Von Zeit zu Zeit brach et in ein
kerzhaftes Lachen aus, in das die bei
den Liebenden fröhiich einstimmten.
Als er geendet hatte. umarmte Volk
stiitmilch feine kleine Mary, und diese
warf sich in ihrer Begeifterung dem
Onkel Fred an die Brust und gab
ihm einen Kuß.
»Ein wahres Glück, daß meine
Alte das nicht gesehen hat,« brummte
der, sich den Mund wischenix
Am nächsten Tage, pnnlt zwölf
Ilht mittags, stand Bob an einer
Häuserecle und lugte vorsichtig links
die Straße hinauf. Nenn oder zehn
Häuser von der Ecke entfernt war
Andrew Dir-ers Eurem-, das dieser
einige Minuten nach zwölf zu verlas
sen pslegte. Richtig, jetzt stand er
an der kleinen Treppe vor der Haus
tür. Bob zog den Kopf rasch zu
rück und bog nach einigen Augenbliki
ten um die Ecke wie einer, der zufäl
lig des Weges gekommen ist.
Als Bob seinen Nelenbuhler ek
reicht hatte, lüsiete ek höflich den
Hut.
»Ach sieh mal, Sie sind es, Herr
Larkin.« sagte Diver. »Ich habe Sie
in dieser Straße noch nie gesehen.
Wohin des Weges?«
««.?lnsschußsitznng im Royal Atm
num«, sagte Bob wichtig. »Ich bin
Obmann des Unterstiitznngö - Ko
mitees.«
»So, st, Sie sind tit. Yl.,'· sagte
Diver, die gebräuchliche Abkürzung
anwendend. »Ich habe schon oft
daran gedacht, mich einem ähnlichen
Orden anzuschließen aber ehrlich ge
standen, ich glaube nicht recht an die
wunderbaren Geschichten von Brüder
tichleit und Hilfe und Wohltätigkeit
nnd den ganzen Zauber, der um diese
Gesellschaften verbreitet wird.
Schließlich sind die Ordensmitglieder
auch nur Menschen, und die Mensch
hest neigt im allgemeinen nicht zur
Briiderlichleit·«
»Da find aber gewaltig auf dem
Holzweg, Herr Diver,« entgegnete
Bod. »Ich weiß nicht, wie es bei
den andern Orden zugeht, aber R.
A. ist tatsächlich eine beinahe ideale
Körperfchaft, die die Nächstenliebe auf
Ehre Fahne geschrieben hat. Fragen
Sie nur Herrn Huggins.«
»So? Jst der auch dabei?« frug
Diver hastig.
»Aber wie! Eines unserer eifrig
sten und werltiitigsten Mitglieder.«
»Hm, hin. Na —- ich sehe Herrn
Huggins heute abend in Percys Bil
lard - Alademie, wo ich wieder ein
Paar Partien mit ihm spielen werde·
Bei der Gelegenheit werde ich mich
bei ihm ertundigen, ob R. A. wirt-J
lich eine so empfehlenswerte Vereini-«
gung ist.« »
»Wenn die Sache Sie interessiert,
so brauchen Sie nicht erst bis Abends
zu warten. Keine fünfhundert Schritt
von hier ist Fred Bunlers Hotel am
Eisenbahn - Platz., Bisnler ist
Großselretär des R. A. Gehen Sie
in feine Bat und bringen Sie das»
Gespräch auf diese Sache. Stellen
Sie ihn einmal auf die Probe. Dann
urteilen Sie selbst.«
»Bunler wird mit einem Fremden
taum über Orden-H - Angelegenheiten
sprechen.«
»Hm — ja —- das ist richtig.
Dann wird es aber auch Huggins
nicht tun. Darin find wir komisch.
—— Halt, vielleicht läßt es sich so ma
.k)en, daß man Sie fiir ein Londoner
Mitglied des R. A. hält. Wenn Sie
mir Jhr heiliges Ehrenwort geben«
daß Sie dem Orden beitreten, falls
die Probe befriedigend ausfallen soll
te, so verrate ich Jhnen das dieswii-«
thige Kennivort und den Handgriff.
Es ist lein schlimmer Verrat, denn
morgen wird ein neues Kennioort
ausgegeben«
«Meinetwegen. Jch verpflichte michs
das-:
d zog ven unum- m em haus
tor und machte ihm km geheimn"
Ausruf vor. Dann stimme er ihmi
ein m ins Odr. Fünf Athamas
später stand Divek in Ind Bau-»
let-i Bei-. hinter du der wobst-hiwa
Wirt feines Amtes walmr. ;
Dim btickie dem WM under-.
waadt ins Gesicht nnd krümmt drei
Fing-et der linken Hand su ein-m ei-;
neniilmlicheu Sohns-M Dann denn-.
t- u sich Uhu vlt Bat und sprach
leise M Ist-muri sin- Dit Wit
tuss Im quasi-u sc MI.
sub sause- Qmm tm bit dau
hmusis m · Echo Sst um
a Mit It Mit-P tief n us·
. km· seit-Oh- Jb N III mä
m III I. IIW II- send-.
Its-tm is at. Im- Ui wies
M Immu. Un darf U hu
snstttmi W Si- ichsss II
WQU — Ich-. « Am I ·
Mi. mit-· St Nun M os
Iu JIII uw mum- Im
aus ät- IMIII BUT Abs n
tm sei-Im cis-usw Am Ists
M- Imässsm D glatt-s- sich
Sk muss u sum-SNE
mmäu May Ist mka M
sog-U Ums Misset
SMQ is Ist-n 90 ums m
OOMML Just n - sei Kon- Isl
m —. ou n N manchomn
III-Ia.
Fted setzte die Miene des Tiefge
kränlten aus. »Reoanchieren! Das
geht ganz wieder den Geist unseren
Ordens. Was wir tun, tun wie ohne
Gedanken an Nutzen Die Regel be-»
;siehlt es. Uebri ens, Bruder Divet«i
»-- er dämpfte feine Stimme zu ei-«
Enem Flüstern —. «sind Sie vielleich:.
thisälli knapp? Genieten Sie sich
mächt, fo etwas kann bei jungen Leu-"
ten vorkommen. Verfügen Sie iibet
meine Börse, Bruder-. Sie können es
mir ja bei Gelegenheit zurückzahlen.«
; Andrew Diver wußte nicht« wie
ihm geschah. Er war wirklich knapp,
’-— sehr knapp; denn er hatte, um
»dem alten Huggins zu imponieren,
stark über seine Mittel gelebt. Jn
diesem Augenblick hatte er kaum mehr
als fünfzehn Shillina tragbares
Vermögen. Es kostete ihm keine ge
-ringe Ueberwindung, Bunkers Aner
-bieten dankend abzulehnen. Er moch
te seine Notlage nicht verraten. Jn
ein paar Tagen war ja wieder der
Erste. Er dankte dem »Brnder Bun
sker'« ans das Allerherzlichste und
sempiahc sich. —- »
I if O
Jn Pereyz Villnrd - Akademie
kam Dioer um noch zwölf Shilling(
ärmer an, als er ohnehin war Atti
»der Tür hatte »zusiillig« Bob im Ge
spräch mit einem anderen Herrn ges
standen; Bob hielt etwas in der
Hand, was wie eine Banknoie aus
sah. Er seug Andrew..ob er» ihm
eine Hennpsunonoxe wechseln konnex
und als Divee verneinte, sagte Bab
,,Dann leihen Sie mir doch, bitte,
»an eine Stunde alles, was Sie bei
sich haben. Ich muß mit dem Herrn
hier verrechnen. Spätestens um 7
sUhr bin ich oben im großen Billard
Tzimmer und gebe es Ihnen zuriicU
;,,Jch pflege abends nicht viel
Geld bei mir zu tragen« , hatte Di
jver geantwortet »Wenn Jhnen mit
zwölf Shilling gedient ist —- Bob
hatte das Geld mit den Worten ent
gegengenommem Haben Sie wirt
lich nicht mehr bei sich?« »Meh
stens zwei Shilling. Die nützen Ih
nen doch nichiö.«
Oben im großen Billardsaal spiel
te Diver mit dem alten Huggins eben
die vierzehnie Partie, jede zu 21X2
Shilling, einer »halben Krone«. Di
ver, der ja Huggins gegenüber den
großen Herrn spielte hatte schon vor
Wochen diesen Einsah vorgeschlagen,
und dabei war es geblieben. heute
Patte gegen alles Erwarten er ent
·chieden Pech; von den vierzehn Par
tien hatte er elf verloren. Es war
ihm äußerst unangenehm, dem Alten
sagen zu müssen, daß er nicht gering
Geld bei sich habe, um ihm den Ge
winn sogleich zu bezahlen. Außer
dem hatte er eine Zeche von iiber
sechs Shilling gemacht, und der Wirt,
Herr Percy, gab grundsätzlich keinen
Kredit.
Dem kleinen »Abteilungschef« war
sehr iibel zu Mut, als Huggins das
Queue niederlegte und erklärte, er habe
heute genug. Bob Larlin war noch
immer nicht da, und der Oberkellner
kam mit dem Zettel, auf dem die
Zeche vermerlt war. Diver bemerkte.
wie Huggins sich wunderte, daß die
Spiel - Abrechnung so lange aus sich
warten ließ. Da tam huggins, der
in Geldsachen sehr eigen war. auch
schon auf ihn zu: »Na, Diver?l«
Jn seiner Verlegenheit faßte Diver
einen heldenhaften Entschluß.
- Er stellte sich vor Huggins hin,
blickte ihn unverwandt an, lriimtnte
drei Finger der linken Hand zu ei
nem eigentümlichen Schnörtel und
scsgie izieuiiich iuui, da Huggins ef
Evasl schwerhörig war): ,,Schwer
pat.«
»Musik« sbciillte Hugging, bleich
vor Wut.
,,Schwetspat!« wiederholte Diver,
dieses Mal ganz laut. ·
Da ereignete sich etwas Schreckli
ches. Mit einem wilden Fluch stürz
te Hugging sich auf Divee nnd ver
sedte ihn einen Schla . daß der
fchtviichliche Andeew ein e Schritte
zueiitltaumelte nnd mit dem Kopf ge
gen nns Quer-te · Gefiele schien
Wie ein bintdtttitigee Tiger Tptang
Hnggins ihm nach. »Wu« Du
willst mich verhöhnen? Du willst
mich unt meinen Ruf dringe-is Du
Schnitt Du Konaille!«
Miit jedes biet ersichtliche Inge
snd Aueenfnngåxeichen hat des Leier
sich eine derbe aniicheiie zu denken.
denn Empfänger M unglückliche In
deer Divee way —
. I O
Der Uhteitung f hat feine se
mitdunsen mn - sey aufs-Reden
ceie jener Szene ins stehen ils-d
Mt neigte te see Haucht su. des
set site passive etwe Iesen id
kbe M im eines beichtet-nistet
titt wes Lende- an. I. s. iti
ee I M ste fes-thun »
sei und Man-e seit-m Ins-H
Ie- Insd iste- Iuniest Ratte-.
m
---- Uns-tau- Ietm seh
deute-e usu- Wmm si- tt· nim»
act Ie- siutu stiftete-: .simsee«(
Zi- Ieest st- Otiie Use-. pm Voll
I» die solle-tit- su ttttesent·« -
f . Nie see-nimm suttetqee III-«
I..’.IU
Mit-D Nat sit-Miss- .Ses eiez
mthtdee Wes-ists kit- stimme
M et einem-O wisse-IS , . .
esse sen »Oui«
Katze-samtnen
Hornoristische Siisze non Helene- Lang-l
ils Mi.
Er stellte sich vor den Spiegel unds
betrachtete sich genau. Er bemerkte
teine Veränderung im Gesicht. Er
begann es zu studi- en Es war
noch das gleichmäßige selbstzusriedenel
Gesicht, das er nun schon seit einer
Reihe von Jahren an sich kannte.
»Diese samose festgerneißelte Ruhe Zießi
nch durch nichts erschüttern Sie!
überdeckte scheinheilig alle Erreguns
»gen, Aergernisse froher und schmerz
Tlicher Zusätligteiten.
Aber heute mußte eine Verände
rung bemerkbar sein. Er war schon
mit diesem Gefühl aufgewacht. Es
hämmerte ihm in den Schläsen, das;
Gehirn schien zu roklen; das konnte
doch nicht nur die Folge von dern
überreichlichen Seltgennß sein«
Wieder besah er sich genau. Ank
dem Gesicht war nichts heraus zu be
kommen.
Da tlingelte das Telephon.
»heillo! Hier Przycvih. Wer dorti«
.,.«Reizenstein ..
WServus Was ist denn loss«
»Ich wollte Dir nnr gratulieren.«
» r gratuliereni Wozu denni«
»Nun, Du hast Dich doch gestern
aus der Hochzeit berecth
»Noch teine schlechten Mike-«
»Na hör rnal das ist aber toll.
Das war der beste Wis- den Du ge
macht hast; und wenn inan Dir gra-l
Jiaiieri, häiist Du es- fiir einen schlech
Iren Mini«
Przywih griff sich an den Kopf.
Das Gehirn rollte nicht mehr, seht
ireiselte es.
. Er hatte sich verlobti Mit wem
denn?«
; »Na, alter Junge, bist wohl fehr
»gliictlich?« s
.,Selbstverstiindlich, so überglück-?
lich, daß- ich gar nicht weiß —
iSchluß!« brüllte er in den Apparat
s Er wollte nichts mehr hören. Erf
trat wieder vor den Spiegel. Nun
war die Veränderung da. Ein blö
des Gesicht starrte ihm entgegen. Das
Gehirn stand still.
Er empfand nichts von dem liber
wältigenden Glücksgesilhl, das so ein
Ereignis zu begleiten pflegt. Nuei
eine ungeheure Angst schniirte ihtn’
die Kehle zu. Verlobt! Mit wem?»
Mit wemi
Er erinnerte sich an ein Theater-;
stück, in dem ein Mann in einer ähn- ?
lichen Situation sich befand. Er!
hatte das damals sur Blödsinn er-«
klärt, Gehirnerweichung des Autors.
, Er griff sich an den Kopf. Ob
vielleicht auch bei ihm Gehirnerwei
sung —- —-— —- i
Die Post lam. Gute Freunde gra
tulierten. Diese Niedertrachti Heim
tiiaisch verschwiegen sie alle den Na
men der Braut. Die Verlobung an
und siir sich hatte etwas Anheimeln-:
des. Er hatte schon oft daran ges-»
dacht, zu heiraten. Es gab so viele
langweilige Stunden und noch mehr»
abgerissene Knöpse. Auch beiant ihms
das Wirtshausessen gar nicht mehr-J
Und es meldete sich auch bei ihm schon ;
etwas das Rheuma. Da war so
etwas Liebes, Süßes, Molliges an?
der Seite ein ganz gutes Gegenge
wicht. Aber zum Donnerwetter, wie
nannte sich dieses liebe, süße, tnollige
Gegengewichts
War es seine kleine Tischdame,
das blonde Stadiratsiöchierleinis
Gar nicht übel. Oder sein visia-"
dis? Die schöne junge Witwe mit
dem versengend-en Blicks Sehr upori,
totschick, ein entzückender Flieh ader
zum Heiraten gehörte etwas Mut.
Oder —- er schüttelte sich und ver
suchte mit Gewalt den Gedanken zu
rückzudrängen, vergeblich. Jmmer
wieder tauchte die lange schliisrige
Latte aus Hinterppmmern vor ihm
aus, die gekommen war, in der Groß
stadt etwa-l salonsiihiger und stilgei
rechter u werden« Jdr Scha ttenwae
ein gro r Geldsaek. Ader selbst diese
lBegleiterscheinung machte sie nicht de
Ugehrenswert Oder am Gerne im —
nun dekam er einen moralischen
"dexenschnss. der ihm sede Beweguan
sreiheit nahm —- die spmmersdrossiqe.
rvtdaari e Nichte des rules, die kein
ir. lein f, lesn ch ans sprechen konnte
i und ver der man alles erraten mußte-.
avos sie logie? Fiir eine Ballpanie
liess sich eine solche Konversniion schon
ertragen, aber siirs ganze Leben. das
wäre eine ungeheure Ansordereerw
. Mitiierweile war ed zwöls litsr ar
worden. llrn diese seit besann dee
sonntigiiche Biene-M ans der Nie-·
sure-ande- Vieiieicht sand er da eine
mitleidige Seele die seinen Use-m
snidsedevund aussriiedie Vielleidt so
spar die doide ieids.
« tieanedilrast sein er aus dem Glas
ipe die Musik id lie. ans und ad
then den ils-e in der sein-renne dii
senden Den-en ietne Speer.
Da piii US kenn ihrs Iek Mii
see-our eines seiten vers-trauten
sen-ernie- eines-I W Ue ice-II
time linke die ten-erte- III
Note Erste-e diied er I;
dei Ier stiefv- iie IS Mitte-er
Einen IMNI daQOe ee deren-.
anzuweisen Miste n M;
leine- Wes-it eeae einen euei
eure-sen und iriesie Mdes des-di
meinen petition
die riet-e Kiste die-site Im eine-l
Hierin-alt me des- ee sitt eines
·---.
Silbe oerstand Dafür blieb dk
Lange stumme wie ein Fisch.
Es tat ihm ordentlich wohl, als
der Schwiegervater in kurzen Worte-«
dankte, nach seinem Ergehen hartn
1os sragie und dann mit den junges
Damen weiterging. Also von diesen
war es keine.
Da lani auch schon mn die Eile
die schöne Witwe. Totschick wie im
mer, mit lachenden Angen, die Ziele
suchten. Als sie ihn bemerkt hatte,
tain sie mit aiiggestiectter hand auf
ihn zu. Also sie —- er mußte schlies-.
ten, so saß es ihm in der Kehle, seist
er sie zaghaft begrüßte. .
»Was haben Sie denn, Herr von
Przywitz? So eine Trauunichinichts
Miene ist man ja an Ihnen gar nicht
gewöhnt. Oder sollte es viellecht ein
kleiner Kater sein? Sie waren al
lerdings gestern sehr arti-knickt »Seht
animiert'«, wiederholte fie gedehnteind
sah ihn, wie es ihm schien, durch
bohrend wie ans etwas wartend ans
Er siihlte wie er erblaßte. Nun
würde es kommen. Aber ves iani
nichts. Sie bemerkte in einiger Ent
Frnung Bekannte und verabschiedete
ich schnell. Gott sei dank. auch idies-«
Attacke war abgeschlagen.
Verschiedene junge Damen dont
gestrigen Abend treuzten noch seines
Weg, opfre ihm besondere Aufmerk
samkeit zu schenken. Und schon
wollte er nach Hause geben, als ils
seine Tischdaine, das niedliche Stadi
ratstiichterlein entgegenkam. Sie M
stehen und reichte itzin erriitegy die
Hand. Es war ihm, als ob ihre
Hand in seiner zitterte, dazu der fett-iv
same Blick —- -- tein Zweifel, se
loar’ö. Und als sie nun gar nochf
selbstverständlich an seiner Seite wei
terschritt, wurde er immer sicherer.«
Er besass sich die Kleine genau; sie
war wirtiich niedlich, allerliebst, im
mer froher Laune, verstand gut sie
plaudern und hatte eine liede natilrs
liche Art und Weise. Da batte es
das Schicksal also gut mit ihm ge
ment.
Unwilltiirlich bogen sie in eine stic
lere Straße ein. Stumm schritten
sie dahin, bis endlich die Kleine la
chend fragte: —
»haben Sie mir denn gar nichts
zu sageii’i«
Jeßt war er ganz sicher. Diese
direkte Aufforderung konnte nur
darauf zielen. Er überlegte.
»Nun, wenn Sie mir ni ts zu»
sagen haben, haben Sie es velleicht
Papa, den ich eben auf uns zukom
men sehe.«
,,Dars ich?«
»Ja, warum sollen Sie denn nicht
dürfeni« « "
; »Also Sie haben mich liebs« » .
s »Ich —- Sie —- liel)"t" tain es is»
erschreckt, halb freudig von ibren »«
pen, während glühende-s Rot ihre
Wangen bedeckte und ihre Augenlider
sich senkten· «
Er hörte keine Frage, sondern eile
Bestätigung heraus.
»Sie wallen also meine tleine liebe«
süße Frau werden?»«
»Ich — ich f Ich —«
«Doch das weiß ich ja schon, Ists
sind ja schon seit gestern einig.«
Sie sah ihn an, Staunen im Blitz
Dann plötzlich, wie von einein Ie-»
danten ergriffen, lachte sie leise.dit
sich vkiii und sagte fest: s ·
Und sie schritten gliickselig des
ahnungslosen Papa entgegen. —
O If If
Als Intttngs im Knsino Pt «
den Kameraden für ihre Gege,
u seiner Verlobung dankte, fade- M
sich verlegen an. Und als der W
jor, der es gehört, sich mit der F «
an Przywin wandte: »Sie haben
verloth Mit wem denn?« must
aus dieser Vertegenhett EntfeW ,
Sie stießen ihn an, flüstert-n eh
was von »du-neuen Utt —- U
machen —- Spah berstet-ein« bis · :
endlich ein Licht einigt-II Er
überlegen und agte no M
j »Jntvol)l, Here Maive.« "
? »Bist-wie um Some muss-» est-s
xSte doch veenttnttts, dringen III M
doch nicht tn dte Tinte.« flttM II·
um ihn het.
Unbeirrt und ungerührt fuhr es
stott:
s »Mit Senat-in List-it Momen«
i Dann weidete et sich an den Iet
duyten Gesichten- dek Komm-dein U·
leisten tltigeken Anzdemt getrost-M
nte er jedem etazetn dontbne Ue
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