Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, March 05, 1914, Der Sonntagsgast., Image 3

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    Der Ionntagsgast
Beilage zur »Blopmsield Germania«.
sie Viktorie-tm
.- ...·.-,..«.»·»»
Erzählung von Alfred Maher-Eckhardt.
Nein, wie der Matten sich verän
dert hatte! .
« Das war wahrhaftig nicht mehr
der tolle Malt-en vom Regiment, der
immer der erste war, wenn ein Sekt
gelage oder Jeu vorgeschlagen wurde.
War ihm freilich auf die Dauer
auch schlecht bekommen. Denn nach
dem er zuletzt in einer Nacht 40
, Mille verloren hatte, machte sein alter
herr kurzerhand Schluß und spe
dierte ihn nach Amerika.
Was er in den 6 Jahren dort ge
tan und getrieben hatte, wußte man
nicht. Genug, als er vor zwei Jah
ren zurückkehrte und das Majorat
übernahm, hatte er sich voller Eifer
in die Arbeit gestürzt und die Wirt
schaft glänzend in die Höhe gebracht.
»Hab’ ich drüben gelernt, das Schus
·ten!« pflegte er zu sagen.
Und solide war er gewordeni Ge
radezu übertrieben! Neulich, auf
dem Herrenabenty — jeden ersten
Donnerstag im Monat pflegte Mal
ten einen zu veranstalten, —- hatte
Baron v. d. Linken von den Königs
Ulanen in aller Harmlosigkeit ein
kleines Bakkarat vorgeschlagen. Höf
lich aber bestimmt erhob der Haus
herr Einsprache:
»Lieber Lanken, —- so ungern ich
meinen lieben Gästen einen Wunsch
versage — gejeut wird in meinem
hause nicht! Es ist ein Gelübde!
Stat, Whist, Voston, L’Hombre —
so viel und hoch Jhr wollt, —- aber
bitte kein Hazard!«
Uebelgenommen hatten sies gerade
nicht, aber verdutzt waren sie doch alle
gewesen. Zum Glück erschien justas
ment der alte Friedrich mit einer rie
sigen silbernen Bowlenterrine, deren
Inhalt sich ais einfach ersttlassig er
n- es.
Das hatte er also drüben nicht ver
lernt, das Bowlebrauen, dessentwegen
er seinerzeit im Ossizierkasino so gro
ßen Ruf genossen hattet Und Geiz
mass auch nicht, die Solidität, —
nur Marottet
Urgemiitlich waren die Abende bei
Matten darum doch. Alle tamenj
gerne wieder. A heute saß man;
mal wieder nach isch so nett beiJ
Kassee und Zigarren in dem behag-’
lichen, mit dunkelm Holz vertleideten
Arbeitszimmer. Da tat einer diei
Aeußerung: s
»Nun seh’ mal einer den Prohls
Malten —- seit wann tapezierst Dus
denn die Wände mit oeritablem Pa-»
piergeldi Du, der Typ des wirt-’
schastlichen Hausvateröl Denn das
ist doch, wenn mich nicht alleök
täuscht — — —« .
»Ganz recht, lieber Freund! Dasi
ist eine Fünfhundert-Dollarnote.« !
»Und das schöne Geld hängst Du;
hier unter Glas und Rahmen an dies
Wand?« !
»Ja, siehst Du, mit dieser Fünf-J
hundert - Dollarnote hat’s nämlich
so eine eigene Bewandtnis. Das ist’
eine selbst erarbeitete, mit den Fäu
sten dem Leben abgerunaene, er-.
darbie, erschwitzie, erhungerte Fünf-T
hundert - Dollarnote! s
Jch hab’ Euch bisher nie von mei-;
nen Eriebnissen jenseits des Guten-;
teiches erzählt. War auch nichtsi
groß Ausregendes dabei. Wieviel
Arbeit, Energie, Mühe, Entbehruw
gen und Hoffnungen ich aber etnstl
in jenen Papiersesen gesteckt habe,
will ich Euch nicht vorenthalten.
Dann werdet Ihr's verstehen. l
Wie ich nach Ame-M kam. wißt
di ja. Natürlich war das bischen
W. das äf, M mi: Jam, M Mk
Wochen all-. und mi- clm Den Ich
IWI mehr bu. GU, von Mann
Standpunkt qui hatte n ja recht.
Um da die Eltern leichtstnulqek
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Der Schuhmann auf seiner Dienst
runde musterte mich argwöhnisch
Die amerikanischen Arbeitshiiuser ge-«
nossen solchen Ruf, daß ich den Tod
des Ersrierens unbedingt-vorzog. Jch
rappelte mich aus und wankte aus
dem Parl.
An der Ecke der Madisonstraße
fühlte ich, wie mir im schneidenden
Wind die Sinne zu schwinden droh
ten. Jch taumelte, — mit Mühe
wich ich noch eben einem vorübersaus
senden Auto aus, — da fuhr mir
von hinten etwas an die Beine. Jch
stürzte aufs Pflaster.
In einer schmutzigen Kneipe in
einer Seitenstraße erwachte ich. Je
mand versuchte, mir ein Glas Whizty
zwischen die Zähne zu zwängen.
Begierig schluckte ich das scharfe
Zeug hinunter. Dann lallte ich rein
instinttmiißig: »Hunger!«
Jm Nu stand ein Teller mit Brot,
Stücken kalten Fleisches und den un
vermeidlichen «Pickles" vor mir.
Heißhungrig verschlang ich alles.
Eine rauhe, aber nicht unsreundliche
Stimme fragte: »Mehr« Eine
zweite Portion erschien; eine derbe
hand schlug mir aus die Schulter:
»Na, iß man, Junge!«
Nötigen ließ ich mich nicht. All
nxaäthlich kehrten die Lebensgeister zu-«
rn .
Ein ebenso schmierig wie gutmütig
aussehender Mann saß mir gegen
über und sah meinen Leistungen zu.
Es war ein Lumpensammler, des
sen Karten mich umgeworsen hatte»
Jch mußte noch ein Glas Whislh
leeren und ihm dann erzählen, wiss
mir ging.
Kopffchüttelnd sah er mich an.
Dann meinte er: »Könnte gerade ei
nen Gehilfen brauchen, der meine ist
vor drei Wochen an der Schwindfucht
gestorben. Appetitlich ist mein Ge
s äft ja gerade nicht, aber es nährt
se nen Mann. Was meinen Sie,
Fremder-? Jmmer besser als nichts,
dent' ich. Jch gebe Ihnen Nachtquar
tier, Kost und drei Dollar wöchentlich
bar, — bis sich was besseres findet,
dächt’ ich
»Ich besann mich nicht, sondern
schlug ein. Merkwürdig, sobald der
Magen aufgehört hatte zu inneren,
kehrte der Wille zum Leben zurück.«
»Ich folgte dem Alten in fein Quar
tier —- in eine der greulichften Spe
lunken des New Yorker Elendbier
tels. Das Nachtlager bestand aus
einem Haufen ftinlender Lumpen, die
ich tagsiiber zu fortieren hatte, was
ich schnell lernte. Jeden Abend kam
der Alte mit einem Karten »frifcher
Ware« heim. Jch sage Euch — das
wäre ein Geschäft gewesen fiir Leute,
die sich vor Bazillen fürchten!
Brrr —- — —! Aber der Verdienst
war gut. Jeden Mittwoch war Lum
penbörfe, da gab’s blanke Dollar
stiicle. Jch erwies mich bald als so
tüchtig, daß der Alte mein Gehalt
verdoppelte.
Aengstljch hamsterte ich jeden ver
dienten Cent beiseite; ich wollte, so
bald nur möglich, mich nach einem
etwas reinlicheren Erwerb umsehen.
Der physische Ekel war zu groß.
Nach dreiviertel Jahren hatte ich
200 Dollar beisammen. Damit
tauste ich einem Italiener, der sich zu»
verbessern suchte und einen Obslhani"
del eröffnete, seinen Standplan an.
der Börse und das handwerlszengj
ab und wurde Schnhpuhen »
Das Geschäft ging auskezei net. J
Bald tonnte ich mir reinl let-I
dung und Wäsche bescha sen. so das-;
mir Sonntags lein ensch meines
Werttagsbeschiistignng ansah. Aber!
immer noch lebte ich wie ein tttetzil »
half Jch hatte einen grossen Wams
Eine Bat wollte ich mir loose-n
Jn dreiviertel abren hofste ich so
weit zu sein. le Vorhalle-: tonnte
ich ln weiteren 10 bis 12 Jahren so
viel verdienen. daß ilr mein Alter
gesorgt war. Mein ater hatte nur
mehr seine Pension — oant meenem
Leichtsinnt
Da las ich eines Sonntags in ei
Isem lletnen Cnsis »s— die etnztse ser
streuunz ote tch mir gönnte in
etner älteren deutan Zeitung. das
metn O tm. der Unsere-lehren und
sein So n plssliq infolge eines
Cliendaduunsallee um Lesen cito-s
enen teter. Its-n sen te met- Vater
Eise des Mc oeato ein. Ob der
Unter steten stell-eben Inle nieste
Ist ntetlen hattet
m sehe-den Lake mocktety «
tlmi und stieg erste sonst-let oh
let-e Amte ttle net-d da lebe-. see-s
tns Oasen xltse da Hemmt ZIrrt
sie-steiner- Useu ent- su-- Ur
nlche von set-ein date-. tonm- non
unterei- nlles Its-re Mel- Meter
we stock teil erne- Johee m to
setbs we Masseneeseert
M tote-I End luetoe tllnlqen i—
les esse am w Ja time th
eseetasyeen ist« see selbst mit-Ie
sun license-He tm zu treue-« Das
Oetoet ten-e te ell- Imk Im
me satte ne mit- miss
Meine Ersparnisse auf der Bank-l
betragen gerade 500 Dollarg. Jchl
ließ sie mir in einer Note auszahlen
—- der, die ihr da seht —- und hängte
sie über meinen Arbeitstisch Als
Andenken und als Mahnung gegen
etwaige Anwandlungen von Leicht-.
sinn!«
Alle waren schweigsam geworden,
bis der alte Herr von Krillwitz, Mal
tens Gutsnachbar, das Eis brach.
,,Malten,« rief er, »Du bist doch ein
ganzer Kerl trotz Deiner Jugend
streichet Diesmal ist das Erbe an
den Rechten gekommen —- ein Doch
unserem Gastgeber, meine herunt«
Sie erhoben die Gläser; aber ed
war, als ob etwas in der Lust läge
Die aktiven Ossiziere, v. d. Lanten
und v. Brockhausen, entschuldigten
sich bald: sie hätten morgen stübzeiis
tig Dienst. Die anderen Gäste folg
ten, und kurze Zeit danach erloschen!
die Lichte-r im Schloß. —
»Nun aber ’raug mit der Kost
aus dem Sack, alter Freund,« sprach;
drei Wochen später Matten zu Krillis
wid, der ganz unverhofft vorgesahren
war. »Ich seh’ Dir an —- Du basts
was Unangenehmes —- also schieß«
los! Hab’ ich jemand auf den Fuß«
getreten?« »
»Jjja — das heißt, direkt beleidigt,
nein, behüte; aber —- —« ’
»Na, zum Donnerwetter, was
gibts denn? Du druckst ja um die»
Sache ’rum, als ob ich weiß Gott
was aus«-gefressen hätte —- was ist
denn los?«
Krillwitz trocknete sich den Schweiß
von der Stirn.
»Junge, Junge! Wie konntest Du
nur neulich in Gegenwart von aktiven
Herren Deines eigenen Regiments
Deine Lumpensammler- und Schuh
putzer-Memoiren so ossenherzig aus
lrcmen! Und als Krönung des
Ganzen vollends noch diese Pläne der
Bari Wir leben doch hier nicht
unterm Sternenbanneri Der Lan
ten und der Brockhausen haben vier-«
zehn Tage lang täglich unter sichs
Palawer gehalten über die Sache und
wußten nicht, wie sie sie deichselsx
»sollten; nach deren Ansicht hättest D
nämlich damals lieber Haratiri
machen sollen; jeht kommen sie zu·
mir als Deinem alten Freund, ich
soll Dich aus den — nach ihrer An
sicht — einzig anständigen Ausweg
verweisen. — —- .
»Kurz und gut, sie meinen, nach
der Vergangenheit seist Du als Re
serveofsizier der Königsulanen un
möglich. Und Du möchtest doch sie,
die Deine Gastsreundschast genossen
hätten, nicht in die Verlegenheit brin
gen, die Chose ofsiziell anhängig
machen zu müssen. Das Alter heit
test Du glücklicherweise ja — Du
möchtest doch Arbeitsiiberhäusung an
geben — wer Dich kennt, glaubt’ö
Dir ja —- und um Deinen Abschied
einkommen. Dann wäre alles Pein
liche vermieden. Und noch eins —
sall’ aber nicht hin! — Privatim
wollten sie ja gerne weiter mit Dir
verkehren —- wärst ein Ehrenmann
—- aber als Ossizier ihres Regiments
müßten sie eben handeln, wenn Du
kein Einsehen hättest. —- -· —- So!
Nun ists musi«
Bot Erstaunen hatte Matten die
Zigarte aus dem Munde fallen las
sen. Eine halbe Mute lang todte
er sprachlos Kelllwis ins sicht.
Bau brach et in ein dröhnendes Ge
lächter aus.
»Na — die Betten sind ja wirklich
zu qiitiqs Und ausgerechnet Unter
Dich verteiechen sie sich und bekennen
Dich mit der Meiste-U — —- steuer
Kerl —- nmht Du Hasses-landete
bebe- mef dem Wege See-see — --«·
Etat seichwiiw bekannte Den v.:
Aeillws ehrlich. Jst-et Scherz bei-»
feste, alten. was willst Du mak
Wesn ich Die taten does —- —«
BeendiCeud klopfte Matten dem.
attea Freunde auf vie Schulen-.
Deinen Hat cease ich und setzes
tim ich ist voraus! Namelich wird
dae III-fette us eingeteiedt. fo
feet. is fis-es ist-me »s— und mau»
Du Im eise- Oefsses m sei-N
Its-II Du den Wiss stets selbst
wie nnd Läßt ihn eui set Pest ein-l
Weise-L — met It. sent-is
see Use sen-. seiden wie die
IM- P
»Im sue-eh M die dem- Em
IQM 'ne Ins-P beweise-is kee
Die meistenqu seh man dem am
des on.
Je- des-a die-wi- Dn sm« sie
Mute-I Im uns Ums Im ·Iee sus
ws spie-m Jemand-mie- usw
Idva see-m set-M tm. me liess
» II somit den Fu Mit sein Odem
I Musik«
O s .
Im Momen- ONM Ins Festes
Besten Fing am fes-ie- Noch-um
New wem-» emi- In demnadmde
Aue e. d. Wiese- uuss v. Mosis-sum
Mit-sie dass-. sei-Chiusi- mu Its
suesemesidsuust ten-essen und
schwamm im Gesellschaftstrubei der
» «atnison. und Lanten — —- —
Lanten war — wo Matten berge
-«lbmmen war. Wohin die Karten
schon manchen gebracht hatten. »Drit
ben.« Unmittelbar nach dem letzten
kgianöver war’s über ihn hereingebro
» en. —- —- —
; Draußen lag der Schnee einen hal
ben Meter hoch. Um so gemijtlicher
anß es sich um die dampfende Wunsch
chiissel. Einer aus der Runde
meinte:
: ’ »Na, Malten, hier ist«-s doch besser
Jalö im New Yorter Zentralparl,
Pasi«
LDie Bemerkung war nicht sehr
ttvoll nnd rief einige Verlegenheit
Ebervor. Herr o. Millin sprang
lglücklicherweise ein und lenkte ab:
L-s-»herrschasten, ich bitte Euch, ultt
Fischtt Da ist nichts zu lachen. Seht
itnah was ich hier habe — v. b. Lan
. en.«
I DDamit zo er ein Blatt Papier
»aus der Tasche, bas augenscheinlich
Inrspriinglich nicht gerade zu Brief
Jpapier bestimmt gewesen war. Und·
ier las vor:
s »Mein lieber Herr v. Krillwitzt
; Bot allem, bitte, entschuldigen Sie
sdas Papier, auf dem ich schreibe. Jch
,bi,n buchsiäblich u arm, mir auch nur
n enzigen riesbogen kaufen zu
Innen; und in eins der großen Wa
srenhäusey wo solches jedermann gra
Itii zur Verfügung steht, darf ich mich
meines zersetzten Anzuges halber nicht
jiteinwagem Jch würde sofort hin
. saewieten werden«
, »Sie sind der einzige Mensch, an
den ich mich wenden kann in meiner
Not. Sie haben teine Ahnung von
der Entseßlichkeit der Lage, in der ich
imich befinde. Jch hause hier im
selendsten Stadtteil von ganz New
York; wir sind zu 13 (Dreizehn!)
auf einem Zimmer, das vielleicht halb
so groß ist, als eine für 12 bete nete(
Mannschaftsstube einer preußtchen
Kaferne. Meine Schlafgenofsen ge
bren zum schlimmsten «Gesindel der
iesenstadt. Besiiße ich fünf Dol
lars —- ich wäre meines Lebens nicht
sicher hier. Wovon ich mich alle 2»
bis 3 Tage ernähre, will ich ver
schweigen. Sie würden vor Ekel eine
Woche lang nichts e en können. Ar
beit zu finden ist f r unsereins hier«
geradezu unmöglich« Wie gerne grifse’
ist selbst zur niedrigsten. Aber der
ungelernte Arbeiter hat in den Ver
einigten Staaten heutzutage über
haupt keine Aussicht mehr, anzukoms
men. Glauben Sie mir, Maltensi
Erzählung von damals ist mir oft;
»eingefallen. Jch habe verstehen ge-i
lernt. Jch bitte Sie inständig: wen-;
den Sie sich an meine alten Freunde,
daß sie mich aus dieser Hölle be-«
freien. Fürchten Sie nicht, daß ich
nach Deutschland komme. Jn Kanada
vliegen jeßt die Verhältnisse annähernd
so, wie vor 50 Jahren hier« Dort
gibts Arbeit, dorthin möchte ich. 300
bis 400 Mark würden genügen. Aber
um des Heilands willen nicht an«
meine Adresse, auch keine Briefe! Jch
würde sie gar nicht bekommen. Alles
ans Generallonsulat, wo ich in drei
bis vier Wochen nachsragen will.
iJhr unglücklicher Bodo v. d. Lanken.«
»Da muß was geschehen, wir wol
len zusammenlegen!« hieß es einstim
mig.
» »Laßt nur,« meinte Malten und
nahm die eingerahnite Banknote von
der Wand —- ,,dai hier genügt.
Krillwiß, Du erhältst hiermit den
ehrenvollen Austrag, das Ding in
heißem Wasser vom Karton adzulös
en.und dein armen Kerl zukommen
gi. lassen. Jch denke, ich hab« keine
Mahnung mehr nötig, — ließ ich sie
Junge-. Du Uns-»du es fu«-( tust-Fisch
nach Proderei aut!
Profit. meine Herren! Allen, die
Ibereuen!«
— ....-.--..-.-.- —
a · III Inuho
Onkel cui auf einu- umsoan
schen säh-i m mich . .
Mut-Inn den end man Ida detI
dass sub-tm . . I
Rom imäytsm in ehe-II
Mäs« Ysitmäzs M MI
s h Its-II
Wiss-Inst It· wish W « III
III-I di- ut IM IN IQII
Vi- Mosis IIWQI IMUI
IIuaqu a- neu YOU us
Its-m Its-Ub- Ihiis Ists-n —- RFI
IIIM M W In
Its-II » III m fass-III II
uns amst- Ist-owns I
s —k::: Fro- Æ ME- »s!
Iris-Ist Wiss Its-It .
» Ru- hms me m Ia Amt-i
Inn-may U. Im Is- dts W
Im Iowa-Ost
sie Musik«-. « l
Slizzc von Gnlp de Perainond.
Es war ihnen unmöglich, so zu-»
samtnen weiter zu leben. Sie lie-«
ßen sich scheiden, das Gericht gadi
niemandem recht, beide hatten schuld,"
nnd da dieser Ehe zwei Kinder ents?
sprossen waren —- noch dazu zwei
Zwillinge — so beschloß das Ges?
richt, daß die Kinder geteilt werden»
sollten. s
herr und Frau von Giriannes
hatten sich aus Liebe geheiratet. Ein?
Blitzschlag war es bei ihnen gewe·
sen,. ein Strohseuer... eine Tor
heit....
Sie war ein entzückendeö Geschöps.
schlanl und zart; er ein stattlicher,
kräftiger Mann. Der Kontrast hat
te sie beide angezogen. Zwei Mo
nate nach ihrer Bekanntschaft heira
teten sie und fuhren nach Rissen Ein
entzückendes Paar! —- xreigte man
allgemein, wo sie sich se n ließen,
und es war kein leeres Gerede...
Jtn fünften Jahre ihrer Ehe ver
kehrten sie nur noch durch ihren An
walt miteinander
Wie das gekommen wars
Als die Flitterwochen vorüber, da
hatten sie zu ihrer großen Verwun
derung gemerkt, da sie sich lang
weilten. Aus der sangewe le wurde
die schlechte Laune geboren; tägliche
Szenen verbitterten ihnen das Dasl
sein, und bald glich ihr Leben einer’
Hölle aus Erden. (
Er enrpuppte sich als ein vrurarer,
eifersiichttger Gatte; sie war eine
arte, nervöse Frau. Schlecht waren
sie beide nicht, aber ihrem Dasein
fehlte die Liebe, die treue unwandel
bare Liebe, die alle Fehler vergessen
macht, alles verzeiht und alles er
tragen läßt. Von Tag zu Tag wur
de die Kluft zwischen dem jungen
Paare größer, und manchmal blisztes
es wie Haß in den Augen des Man
nes auf, wenn feine junge Frau lei
dend war. So lam es, daß sie sich;
eines- Tages in ausgesprocheners
Feindschaft gegenüberstanden. I
Wohl hatte die Geburt der Zwil
linge für einige Zeit einen Waffen
stillstand « hervusedracht, und. If
schien, als« wollte das Verhältnis
zwischen den beiden-sich wieder bes
sern, denn sie liebten ihre Kinder
aufs zärtlichste.
Aber schon nach kurzer Zeit ent
standen wieder Meinungsverächiedeni
heiten, die bald in Zwi igkeiten
ausarteien. Die Schwierigieiten
mischten sich hinein und schilrten das
Feuer, das nur darauf wartete, um
hell aufzulodern. Ein vollständiger
Bruch war das Ende vom Liede, und·
sie trennten sich...
Während der Scheidung waren die
Kinder den Großeltern anvertraut
worden« Endlich mußte jedoch Klar
heit in vie Sache gebracht werden.
Das Urteil lautete auf Teilung der
Kinder, und rau von Girianne
sollte sich entchließen, welchen von
beiden Knaben sie wählen wollte.
Sie war schon mehrere Male bei
ihrer Schwiegermutter gewesen uno
mit dem festen Entschluß hingegan
gen, sich einen von den Knaben zu
holen. Aber jedesmal war sie un
verrichteter Sache wieder heimgeiehrt.
Die Wahl zwischen den beiden wur
de ihr schwer; sie liebte mit derselben
großen mütterlichen Liebe, und wenn
sie sich sagen sollte, welchem sie den
Vorzug gäbe, so fand sie nur Trä
nen, bittere Tränen der Qual und
ver Neue...
Ei war unmöglich ssmi verschie
denen Naturen zu indem als bei
diesen Zwillinserr. ter. m keimt
anim form- öhmsq ins. Im
sein samt. blonden Ich Its-r
isnadr. ul how-h der ein-u
»Du-der f ou um Kosfeusase Uber
mth war braun und lksftts and
versprach ein III-aim- Mann zu
weiden wie it n Ame-.
Wen feste sie wähle-If Ihren
blonden suche-I oder den namen
m dem Manne Cis-sich ind. un sen
fle. ttos alm. MS geschehen Ida-.
sum statt- csusie. esse das das
plus ist MI is Mast nnd M
fs Mk
Sie soc M n Its-IN ums keus
ti N III Mc Int- Qat sind.
tut se IIW es II is. wim
ss aus-G Instan II- Rut
m. »Um · as Unruhe M its IM
III.
Und sum Mis- IsMi las Oh m
Aha-h ed be Im Im- UU Ins
I- IO sum nim- Iosnk «
m sum osu emsig-s wiss-.
M Ihm Its-»
NO sein ou m Ists-» Mk
O- N« Ist-sc su- usfmu ad
»Im on Ombe- m Ins-it »Im
tmdsf TM OGU M Isi
quqt Ins-I ,- mt II
Lettau-»du sinds-II IOII IS
tm das-u Ums-. hu Ists ma
pmf muss- Iamf — »si
tud sh. s- um « Miit M
die nach Freiheit gelechzt hatte...
Der Schritt, den sie getan, war nie
wieder gut zu niachen... Jhr Leben
lag klar vor ihr... einsam, freud
und liebeieer würde es sein!
Doch war es nicht noch besser, ein
einsames, ruhiges Leben zu führen,
als ein Leben voll Zank und Sireiii
Wenn sie an die häßlichen Szenen
dachte, so mußte sie unwillkürlich die
Augen schließen. Der Gedanke daran
verursnchte ihr geradezu körperliche
Schmerzen. Die täglichen, qualdols
len Szenen hatten ihren Leib und
ihre Seele ausz grausamsie gepei
nigt! — Jhr Leben war in den leh
ten Jahren ein Leidensweg geweseni ’
War es nicht so besser?...
Vielleicht! —
Und dieses einzige kleine Wort,
das siir sie zu leich die Dämmerung
der Vergangen eit und die Morgen
röte ihrer Zukunft in sieh bars,
quälte sie und steigerte ihre Angst
ins Unendliche...
Ehr geschiedenee Gaiie sing unter
de en an, ungeduldig zu werden« Er
wiederholte nochmals energisch die
Aufforderung. sich endlich zn ent
schließen... zu wählen... ja, er
drohte ihr sogar, einen von den Knu
ben zu sich zu nehmen und ihr den
anderen einsach zuzuschickem
Jhr blieb also nichts anderes
übrig. als die letten Schritte zu
dem Caldarienberg zu erklimmen...
Schmerzlich bewe ten herzens gin
sie zu ihrer S wiegermutter, se
entschlossen, nicht allein zurückzukeh
ren.
Als sie in den Solon trat, sand
sie auch ihren Gatten dort. Er er
hob sich bei ihrem Eintritt und ver
neigte sich schwei end. Länger als
ein Jahr hatten te sich nicht gesehen.
Er schien ihr schöner nnd stattli
cher als sonst mit dem wohlgepslegs
ten, herausfordernden Schnurrbart
und den schwarzen, schmetchelnden
Angen... Auch sie schien ihm be
achtenswerter als je. Der tiefe,
sehnsüchtige Blick ihrer schönen Au
en schnitt ihm ins herz. Jan und
schlank wie ein Mädchen sah aus.
jAber warum daran denteni Das
hatte« keinen Zweck mehr; ej war zu
Ispän .
»Gnädige Frnu,« sagte er endlich,
und er gab sich Mühe, seiner Stim
me den sesien Ton von seither zu
geben, »ich sreue mich, Sie noch ein
mal zu sehen. Da können wir un
sere Angelegenheit ja gleich ins Rei
ne bringen. Welchen von den Jun
gen haben Sie gewählti« —
Sie konnte ni t gleich antworten;
»ein S luchzen steg ihr in die Kehle
und er ickie die Worte. Die Mut-«
ter lehnte sich in ihr aus« ihr Schmerz
Jwar der größere, sie rie:
; »Sie müssen kein herz haben, daß
Sie eine solche Frage an mich rich
ten und mich zu einem Entschluß
zwingen wollen. Liebe ich nicht bei
de Kinder gleich herzlich...? Habe
ich sie nicht beide in Schmerzen ge
boren. ..?«
Er stammelte gerührt:
»Ja, aber das Urteil... es ist
mein Recht« · . .
»Ja, Sie haben das Recht ader
Sie haben nicht das Recht mir ei
nen solchen Vorschlag zu macheni
Nehmen Sie einen von den Kur-den«
weichen Sie wollen« dense rnicks
soor dem Gefes. Ader versagen Sie
von einer Mutter niedi das ii«e zwi
Eichen idem Kindern wählt«
E Er fiidiie, wie idrn, denr starken
Manne die Tränen deiZ in die
Augen stiegen. Seine rnu war
besser ais er! — Es war under-rni
worriiid von ihm. das er on. nie
den Gedanken gedodi dam. die dei
den Kinder voneinander zu irenneee
Sie duiie recht Muiieriiede enide
ren war iiir ein Kind ein Ledeno
Ene Sonne. ohne Licht und Meisen
- ..«Jeanne. murmelie er nnd dengie
Eiich iiei iiber die ichnrnin Ieise nd.
Edie sich ihm entgegenstreckte» on
Ene Du diii besser nie ich!.. Jepiie
Edie Jungen. ich will M Opfer drin
Egen denn re iii iiir mied ein c
Eich iniie Dir niie deide.. die tut
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