Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, February 19, 1914, Der Sonntagsgast., Image 3

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    Der Ionntagsgast
Beut-rings »Bit- ocmfktheranami
M
.,I« v
sonst-w
Von Clkra Hatt.
Gedenkft du jener goldnen Mehrsteige
Dawir durgstreift in junger Seligkeit
Des stillen Oees blühendes Gestade
Der Pinienhaine tiefe Einsamkeit? -—
Es war ein Traum. —- Deö Lebe-n
hattet Wille
Hm Meere zwischen Iliich und mich ge
Ha
Dein Leben ging durch Kampf und Sieg
in Stille
Fioß meins dahin, von Stürmen- unbe
wogt
Dis du auch ewi fern, in tiller Stzmdc
M meine See e u der einen in,
as von Se n uchtsqual gesune —
Und eife fühlst n, daß ich bei dir bin
streitet-angeln
Erzählung von Thuouelde Schuster
,,-— —- und wenn ich mal groß
bin, heirate ich Dicht« schloß Klein
Jrene ihre Danlesrede und schaute
mit den schönen blauen Augen zu dem
braunen Bub empor, der ihre Puppe
geheilt hatte.
»s— —- und ich — ich heirate Dich
qucht« erwiderte der Bnb ernsthaft
und suhr sich mit den blinden durchs
dichte, chwarze haar. Er überlegte,
dann sagte er: »Aber erst — erst
werde ich mal was anderes! Ich
werde erst mal Malert Mei t Du,
dann male ich selbst Dir B lderbtis
cher —- soviel Du willst —- und so
Schön —- ach so schön wie der Himmel
tst —« «
. »Ja«, meinte Jrenr. »Ich will dann
viel Bilderbiicher haben«, und sie bet
tete die trante Puppe in den Wagen,
während er ihr von den »Himmelsbiii
. «’ vorschwiirth
Daß» Jrene später den Hans heis
iete, war ganz feststehend. « Daran
konnten auch die Jahre nicht riitsteln,
die in sliegender Eile Schleier iiber
die Jugendzeit breitetem Und der
alte Oberst, der Vater von Haus«
hatte nichts dagegen, liebte er doch
schon Jrene wie sein eigen-lind
Jrene war .Waise. Nie hatte sie
die »Mutter gelannt,«und« den Vater
hatte seen-»ich nur noch dunlel in Er
innerung. Er starb als Jrene noch
itn zarten Kindesalter war. Alle
sagten, ei sei sein Glück gewesen.
Denn eine häßliche Krankheit hatte
ihn befallen, die zu einer vollständigen
Erblindung geführt hatte. Jrene
war die alleinige Erbin des kleinen
Vermögens. Sie wurde von einer
Muhme erzogen, die das Nachbar
hiiuschen mit dem herrlich großen
Garten besaß.
Warum sollten sich also die Nach
barskinder nicht heiraten? Nichts
stand als Hindernis im Weg. ’
« Doch Hansens Entschluß, Maler zu
werden« trübte dem Vater gar man
che Stunde. »Maler bei den heutigen
Zeiten! Der Sohn eine-i alt-en Sol
’ daten will den Pinsel siihrern statt
den Degen! Nein, es geht nicht! Ich
müßte mich vor meinen Kameraden
und vor mir selber schämen —«— einen
Hungerleider als Sohn zu haben —;
denn Maler sind nun einmal die ge
botenen armen Teufel!« So ereiserte
sich der alte Oberst.
Erst nach langem Bitten Jrenens
ließ er sich umstimmen. »8war«,
sagte der Vater und drohte lächelnd
mit dem Finger, »hast du es nur der
Jrene zu verdanken. Jhren bitten
den Sternenaugen lann man nichts
abschlagen. Und Du, Schlauber
ger, hast das gewußt! —- Doch wehe,
wenn Du ihr nicht Dein Eheverspres
chen hälisil«
Reine Sorge«, jubelte haus. «Du
weißt doch, daß ich sie zur Frau haben
will — aber —- als Preis i- als
Siegeilohn —- toenn ich am Ziel bin.
dann hole ich sie mir.«
bang zog nach Miineheu nnd ai
beitete sleißig Wenn er in den Fe
rien nach Haue lam, brachte er se
deomat Bilder mit, die von seinen
Fortschritten zeugten. Der alte Oberst
tonnte zusrieden lein. und dennoch
umwoltle sied mehr und mehr settte
Stirn. Dan- drouchte Geld, otet
Geld zu seinem Studium. Nun
wollte er gar noch nach Italiens Der
Hinter sad wohl ein. daß die Reise no
ttg set. um die volunan die seist
dein Klinitler zu gebe-. Gerne könnte
ee th- dte Reise. M loose das
Geld nehme-ei Das viel-. sundhost
viele Seid. seagie ee sich in schloslosin
Kirchlein
-.—susg
bitte Dich, erlaube mir, auch etwas
site Hans zu tun. Dir hast bis jetzt
alles allein geopfert —- gsnne mir die
Freude —- mir ist es Glück zu wissen,
Paß er sorgenfrei nach Italien geben
ann —-·«' ·
»Von Deinem Geld! Rein, Kind, «
das geht unmöglich!«
»Willst Du mir nicht die Freude
gönneni« Jhre Sternenau n schauten
ihn bittend an. Da oertummte er,
nahm die Papiere und tiißte sanst
ihre schönen, reinen Augen. »Was
wird Hans dazu sagen?«
»Nein — nichts darf er wissen!
Er könnte sich gebunden fühlen durch
sein Gewissen. Aber Du weißt,
ein Künstler muß sich srei fühlen«
nur seinem her-gen soll er gehorchen
Sende das Geld in Deinem Na
men.«
Und der Vater schickte das Geld
und schrieb. ,,heilig sei eg Dir
—- aus liebetreuen "nden kommt e3.«
hanö ging nach talien. Voll Un
geduld waren seine Briefe. »Das
Ziel ist nahe —- ich kann ja kaum
noch die Zeit erwarten, urn mir den
Preis zu holen —- doch warum
schreibt mir Jrene jetzt so selten und
so wenigs«
»Sie ist etwas erkrankt —- gedulde
Dich«, antwortete der Vater. ·
Da trieb es den Künstler heim.
Nach brauner stand er vor dein jäh
überraschten Vater," siegesheiter streckte
er ihm die Hände entgegen. »Da bin
icht Nun. Vater, nun gib mir mein
Glück! Mein Bild ist aus der Aus
stellung verkauft. bin am Zielt
Wo ist Jrene —- wo « 4
Langsam, langsam ließ sich der
alte Oberst in den großen Lehnstuhl
sinken, dann sagte er mit halber
Stimme und wandte sein Gesi t ur
Seite. »Jrene ist mit der u me
verreist. Sie bedurfte der Erholung
—- unä —- ja ich schrieb Dir ja ,
Dn so te nicht so schnell kommen —
es sei Zet —- — «
»Ja, das schriebst Du mir — und
erade darum lomtne ich. Sag, was
ist mit Jrenei Jst sie lriinier —
o-——der, -—-?« Die Augen de5««SohneI
öffneten sich angstvoll und weit; « «
»New nein-, sQu- irrst«-,- beruhigte
der Vater. »Sie lebt — sie ist auch
gesund —- soweit —- aber s—« er
schwieg, fein Kon senkte steh. Was
ollte er sagen? Jrene hatte ihn gebe
ten, die volle Wahrheit zu sagen. Er
hatte es auch versprechen. Doch nun
brach ihm die Kraft. Sein tapferes
Soldatenherz itterte. Stumm wandte
er sich ab. r brachte keinen Ton
über die Lippen. - s ’
Jn hans wurde es totenftillj ganz
still. Er sah den mpf des Va
ter-, und vor ihm rhob sich ein
Wahngebilde, das ihn hohnlachend
angrinste. Sollte es wahr seini —
gxte Jrene ihm die Treue gebro
? — Hatte sie einen anderen ge
- ndeni
Noch am selben Abend fuhr er hin
nach dem kleinen Gebirgsftiidtchen, in
dem sie zur Erholung weilen sollte.
Lang, unendlich lang schien ihm die
Fahrt. Sie währte zwar nur eine
Nacht. aber sie war für ihn lang wie
ein Menschenleben
Vor dem Dorf, weit draußen fand
er das haus. Es war von einein
prächtigen Pakt umgeben. Tief atmete
er auf. Da hinter dem hohen Gitter
des Tores lag sein Schicksal, dort war
tete es auf ihn. Kurz entschlossen
drückte er die Kinle nieder und trat in
den Garten.
Er fah ein weißes Frauenlleid
schimmern. Sollte es Jrene sein? —
Langsanr ging er vorwärts. Er hatte
sich nicht getäuscht
Sie faß in einein start-stolz das
Gesicht war gesenkt. Mit langsamer
nd schnitt sie junge Bohnen in eine
chiissel auf ihren Schoß. Das
dlonde Haar umftand licht und lose,
wie ein froher Schein ihr Köpfchen
So hatte er sie immer im Geist vor
sich gesehen und so fand er sie wie
der. Und die Morgensonne warf
einen goldenen Schleier um die
iuoge Mädchengestain daß sie wie
vertiiirt erschien. Die Vögel sl en
Ein und her und olckten die gestreu n
rette-Irren und lockten durch ihr Glie
eäitseher immer weitere Gaste her
shuwwww
ubUHMÆ
»Jrenei« Wie ein Grauen kroch ess
be arr« ihn- ernpor. Sein Bin-! hatte
die Wahrheit erraten. Er stand wiet
einer, der bei der geringsten Bewe-·
gung zu Boden stürzen muß, wie ein,
gefällter Baum. Ein Entsegen ohne
gleichen umklammern seine Glieder.
Er konnte die Gewißheit nicht fassen,
die so brutal seine Träume zerstört.
Aber er mußte ed glauben, deutlich
stand es ja vor ihm. Jrenes Stet
nenaugen waren erloschen — leer ihr
Blick, sie war erblindeii "
Keiner von beiden sprach ein
Wort. « ». -
Nach wie vor, warfen die Sonnen
strahlen ihren goldenen Schleier, noch
wie vor san en die Vögel ihre frohen
Weisen. J m schien aber alles bei-—
schwanden, er sah nur eine trostlose
Finsternis. -
Mit leisem Wehmut sank Jreue in
den Sessel zuriiet und schlug beide
hände vor das Gesicht. Sie verstand
wohl Lein Schweigen. Aber sie wollte
tein pfer von this, und nicht ihiti
sein Gliiel zerstören. »Geh, geh —«.
rief sie flehend, abwehrend. «
Da stürzte er ihr zu Füßen. Ein
wildes Schluchzen schüttelte ihn, Trit
nen stürzten ihm aus den Augen. Er
konnte keine Worte sormen nnd wühl
te seinen Kopf in ihren Schoß »Jrene
— meine Renil « «
Und sie strich mit weicher Frauen-s
band durch sein schwarzes haar und?
suchte ihn mit sansten Worten zu tröis
sten. J ,,bin ja nicht — unglück-;
lich, Han el —- — Es ist ja eins GlückJ
daß es jekt schon laml Du tegsts
nach Italien zurück —- —« ies
suchte nach Worten der Liebe und fonds
teine —- — Heiße Tränen stelen in
sein haar. !
Er erhob sich, langsam, s erghasi.s
Sein Arm legte sich um «i ren Leibxs
ihr Kopf legte sich an seine Schulter-s
»Jeene,’ mein bist Du — meint« sitt-«
sterte er und suchte ihreri Mund und!
iiiszte die sich Sirtiubende. s
Noch am selben Tag fuhren sie ins
die heimat zurück Und am Akkde
als der Himmei seine let-ten Rosen-i
streute, traten sie zusammen in Pack-I
ters Stube.
Nim» gib mir mein Glitt-l ·—— Pa-«
mi« 1 , ·
Da streckte der alie Oberst stoh dem
Sohn die Hände entgegen. »Deine er
lenne ich mein Fleisch und Blut. Drei
hieltst Dein Wort! Schilhe die Sterij
nenaugen, die Du fandsM sagte er in
nig und zog Jrene an sich und liißte
ihre beiden Augen. . :
Iee Calqpfchnsm «
G- t u- vem over-am "v
( schsch . säh VuxbaumJn M
" Der Schuhmacher Geors Valentin
Köhler wohnte am Stempr So
nannie man die stille Walde-te, wo
Wildrosen, Efeu und Farnkraut eine
Felsengruppe übertleidetem deren
mächtige Steine wie ragende Trüm
mer einer verfallenen Burg den »tret
keligen Busch« überragten. Dicht bei
densragenden Steinen stand sein ein
fchichtiges Häuschen. Darin wohnte
er mit seiner M’rieliöbeih und feinen
sieben Kindern, die in ihrer Größe
wie die Orgelpfeifen abgestoft waren
und beim Essen den ganzen Tisch um
spanntem
Da hieß es, sich bei der Arbeit spu
ten, damit die gesunde Schar geatt
werden lonnte. Und viel Ziel durfte
auch nicht verloren werden, weshalb
der Schuster immer im Galopp war,
wenn er einem Bauern du« Maß
nahm. Au mit seinen Rechnungen
machteess urkr
JGGMCL M f- MMIL . . So
undiooiel.«
Acad brauchte es da einer spezifi
zierten Rechnunqi .Zeit ift Midi« so
dachte auch der Schuster am beseli
gen Busch. Er war ja ein ehrlicher
Kerl. Und die Bauern spare-W io
zufrieden und lebten den Jdrgoelte
wegen einer guten Arbeit und feiner
Hilfst t.
Die Befchetdeudeit fah ihm Noli
aus den Knopfiächern der-see und
stand idm in den wa ers-lauen Unzen
sue er su eine-e ums. so natur
ee scheu en der heimste die Ia pe
unter den Im und ie das " -
I in die freundi fie- Zaum
I We idu ieiiedi sei reiten fei
nere Ortes-essen und mi- idm man
chen satt drei ein. den ists eine
gis-eri- in leim- geunese Schuh-Mk
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M- ttsiy Fumimäk MI;
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MIW sts M eisin
X Mit-O
Was-IMMpr
Mut-UN
« Er ftand im Stammhaum der
KÄFER als direkter tief-berechtigter
verzeichnet und gehörte zu den fünf
Vertretern der weitverzweigten Fami
lie. Sein Teil allein würde den Wert
eines großen Bauerngutz weit liber
fteigen, ließ ihm der Justizrat in
Darmftadt mitteilen, der als Rechts
anwalt die Herausgabe der Erbschaft
betrieb.
«Jeffes, fou ’n Geldfpel«, rief die
M’rielisbeth, »was fange mir ndrn
zdomit ou’?«
- »3’näichfcht wirW Heifl e biss’t
Afffrifchiert un ’D nötrtgfcht Bettzeig
zou’g’fchafft,« sprach der Jbrgveltesstm
Orafttdn und lächelte dabei feinen
Kindern zu.
Von diefen hatte jedes feine befan
deren Wünsche, die alle zu erfüllen
dem Vater bedenklich schien. Der
Hannmärt’l verlangte unbedingt zu
spiel, der wollte zwet site auf einmal
jhaben, einen für den vnntag und ei
nen file den Werltag, und der Frih’l
wünschte sich zehn Märbeb
; »Glaabt d’n dihr«, sagte der Schu
Mer verweifend, »ma tnnt’ in
dem GerfchM welgerntF —- das
follte dann do die Bauern foaget W
hat un zwv Märw’l fein gkoad ge
nung!« » -
—
Das Mele Geld ließ den Jörgveite
doch nicht mehr zur Ruhe kommen.
Und zu diesen argen gesellte sich«
feine neue Ausregung Der Justizrai
jin Darmstadt wünschte ihn persönlich
i sprechen. Das gab ein Hin und
r mit dieser Reise, dergleichen der
stiegvelte in seinem ganzen Leben
t getan. Ueber die Kreisstadt
hnaus war er nach nie gekommen,
nnd die Eisenbahn hatte er nur drei
mal gesehen. Da lvnnie nur der
Vrtiidiener raten, der-« Baschiiam Als
«ehemaliger Soldat war der in Darm
stadt bekannt und hatte, wie er sagte,
Kirch irn Theater mitgespielt. Und
»der Baschtian gab ihm Audlunst iiber
Ich Weg, Eisenbahn, Straße, Ein
s , Essen und Trinken.
»Es-Das mußte man dem Galoppschus
I- lassen —- ek hatte nz für die
ise sein ,,’rauigemoschtert .
s,riihrte ihn aber meriwtirdig und ei
LM betrübsany daß sein Eintr sen
in der Residenz — das mit sahrp an
miißiger Verspätung geschah —- dort
leinerle Aussehen erregte, spurlos
tauchte r unter im Strom der Rei
sender-. Das beliimmerte ihn ein we
nig, den Miterbrn der Millionenerbs
schalt )
Zuerst besuh er sich den Bahnhosb
dlaß und lenlie dann in die Rhein
straße ein. Um ihn slutete und
hasiete das Leben, vor sich sah er
Innr die lange, breite Straße mit der
Ludtvigssiiule und am Ende das
isten-n
! »Meinagend«, sprach er vor sich hin,
»in svu e Straße tönnt’ ma unser
sgvnz Nescht’l d’ha’m stellel«
i Sein Blick schweine nach allen Sei
!ten. Nach vielem Fragen stand er am
iZieL Der Herr Justigrat wohnte in
seinem schönen hause mit breiter, läu
sekbespanntrr Treppe.
! »Ui —- nt ut«. seufzte der Jiirgi
Ivelte »wir tumm’ ich do enuss!«
i »Borsichtig und bei jedem Schritt
die Teppiche vermeidend, schlich er
aufwärts. Rechnunggrat Soundso«
H— »Kommerzienrat Soundso« —
LBaurat Soundso« las er an den ver
sschiedenemTiiren und schüttelte den
»Kopi. »Was-H die norn all se rore
Ihneka dachte dek singe-ne Jau
jmer bellemmender ging sein Atem,
denn die vielen .Röte« ließen ihm dar
han« gar »hvuch« und geheimnisvoll
erscheinen und woden ihm um die Ge
stalt des Jnsiizmis seitfcm Miltsstiisi
hatte Züge !
Gang oben. vier Treppen och.;
stund der Name des Ju Matt h- »
rend der Schuster vor tig die Glorie -
sog. schaute er klopfen n Herzens aus
die dunten Scheiben des Moral-schlaf
:ser. iiin Schreiber össnete ihm und;
lsiihrte idn in die Schreibstubr. hier-s
»desah er sich den Galoppschuster vom»
stieps bis zu den Zithen und winkte
»Du mit einer nddigen handhabe
xgnng aus einen iuhl. ;
; Dir Her-ge des Schuster-; ob Seine(
, würden der Herr Justiz-at zu
x pack-u sci. reinen du Schinder mit
jinissenen blickst und tilgte hin-in er
znnigr sich nur einen Augenblick gedul
zdern Seine Mir-neben dritte eben sechs
selber ein-en neuen Kinn-nnd in einen
jdertrtttetien Mag-sacht Dann wurde
!ee nach Namen. Stand und Begehr
gefragt
st- mthtt Man Ist
lt30·-IMMIM IItst
. W tt Is 1
s III-II III-tu I.
. I t- IIIA fI Is- sich
We mIII-nist- Itttswtsttj
usw-W Ums sti- schnitt-s
»Isttsst«sttt-sstts-IssstssstI
ich noch niemols nit gewebt —- ’nl
guter Rot könnt’ nix fcharre«, gab
dieå Schuster mit bittendem Blick zu
r . «
,.Bor allem den gehorsam ergebe
nen Diener zeigen, schon beim An
llopfen an der Türe — ganz unteni
und hübsch leise, und innen eine tiefe
Verneigung gemacht,« belehrte i der «
Schreiber und zeigte dabei me der
and nach dem Sprecheitnmer des
uftiztats.
Der Galoppfchuster schlich auf den
Zehenfpitzen zu der Tür, krümmte
den Klopffinger unter dem laß
unbb blickte fragend auf feinen atk
ge er.
«Tieser, immer tieferl·« flunerre
ihm dieser topfnickend zu.
est hatte et der Jörgvelte ke
gri en. Vorsichtig ilopfte er ganz un
ten am Boden an, zuerst nur mit
dem Finger durch die Lut tippend,
dann mehrmals leise die immertiire
berührend.
Auf ein herrisch ilingendes »Her
ein!« öffnete er behutsam und trat in
das eine Stufe tiefer gelegene» im
mer, in dem er den Herrn Just grat
am Schreibtisch sihend erblickte. Bei
feinen devoten Bitt-klingen und strah
fitsen hob er aber die Türe qui ih
ren Angeln und wie er sich wieder
verneigte, fiel diese polternd aus sei
nen Mitten und drückte ihn zu Boden.
Wie eine Schildkröte aus ihrem Pan
zer, hob der Schuster den Kopf un
ter der Dolzdeeie empor und sagte mit
sie nden Augen in dem verbreiten
G chi:
»Geh Hochwürden, ich tumm’ schäu’
g’ichlkche!«
Der Herr Jufiisrat lachte laut auf,
der verdutterte Galonpschufter sam
merte in weineelichem Ton:
» "b"s nit gearn gedouim hoch
lviir , —- ich sein der Schuhmacher
Georg Valentin Köhletz un mich's
wirreri —- Wanw norn o de Erb
.verduhling nix ausmecht!«
Schnell kroch er unter der Tiire
vor und hob sie mit Hilfe des her
igeeilten Schreiberd, auf de en Zit-.
gen eine gravitätische Ergeben it lag,.
n We Angeln
,, e sind wohl sehr erschrocken, lie
ber Manni« fragte ihn wohlwollend
der ustizran
« ell schun, hochwilrden —- wann’s»
glott mit de Erbschaft giiiht, sein ich’
schun z’frerei« - i
Dabei schritt er auf den alteni
herrn zu und bot ihm die harte Ars
beitshand... ’
« Der Rechtsanwalt erhielt auf seine
Frage die nötige Austrian machte
eine Bemerkungen und entließ den«
Schuster mit der frohen Aussicht, dass
die Erbs aftsangelegenhrit vorerst
recht giinst g stehe. Der Jörgvelte
war überglücklich »
Beim Weggehen mied er wogte-eis
lich die Türe und hielt sich me nach
einer Ecke zu. Wie er aber rück
wärts wieder seine Biicllinge und
Kratzfüße ausführte, hörte ers viö lich
unter seinen breiibeschuhten F ßen
wir brechended Glas. Er trat den
ganzen prozellanenen Spannan unter
seine Sohlen.
»Holt! alle Beil-eitlen hpchwiirdem
ich häb' meinagend den Spazlnschte
vertrere; sieh S’e um's on de Erb
schaft oab!'«
»Schon gut, Herr Köhler, —- glück
liche Reises«
Mit vielem Danisagen verließ der
Schuster auch den Schreiber und
schlich behutsam, wie er gekommen, die
Treppe hinunter. Draußen verneigte
er sich noch einmal gegen das aus,
um die tiefe Verehrung ein-sinkst
Zernddte er vor dessen Bewohnern einp
un .
Wieder zu hause angelommen, hat
te der Jörgvelte mit dem Baschtian
eine lange Unterredungz er tonnte gar
nicht fertig werden, iiber seine Erled
nisse auf der Reise und bei Seiner
Dochwiirden zu erzählen.
«Sou ’n broave. nierertröchtige
Mann höon ich noch nie nit 'iunne.
site-order uii sei Bis rnus mn dachte
in sein'-n houche Haus« sunscht gitt’s
Schrei-se « tin gut deroore dvicht du
mich auch« daschtiath norn in n’sl
Stiel ironisch gtitthit —- mit dem
desche ihn-dient- Doein. gtsad ich.
wills du mich befeuern-P
·Wteseut· srngie der nnd-re liber
rasche
»Der Her-Oe wone ntr tote 'n Seid-s
« -- heilt-se g«dmrct"
Der Nichttun lacht-. dass ihm die
Atti-un in die Augen Kunde-.
D« Maler-sehns» biet Imr Der
Ködieeseven Millionen teian Pfennig
dein-euren und die nnd-ten Erst-ess
tigten need nicht« its bit-O then sen
»der geniert Dereinst-til nieste listig
nie die Erinneruan nn einen Irrt-tr
eentl ekle-seen Our-ten Gott« und an die
Welle arm tin-nimm
sen-s due stets-sm.
Aus dem Werke Friedrich Kekiiu
«Erinnerungen an Beethoven« sei hier
einiges mitgeteilt:
Ein paar hübsche kleine Einzelziige
über den Meister hat Grillpnrzer in
einer Unterhaltung Jahn er iihlt. Gin
mal ging Beethoven in rillpoezerd
Ge enwart zum FlugeL machte ihn
one als wenn et spielen wollte, brach
in ein lautes Gelächter aus und schloß
ihn wieder. Er fugie zuGrillparim
,,J beneide Sie, daß Sie ein Dich- «
iee nd, was kann so ein armer Mu
siker outdriicken.« —- Jn einem
Hause ließ Beethoven das Ien er ins
Vorzinimer, wodurch allein die Trep
pe Licht erhielt, zumauern und schalt
über die Tyrannei des Wirted, der das
nicht dulden wollte.
Eine reizvolle kleine Beethoven-err
innerung hat Friedrich Kerst selbst
noch ermitteln können. Er ging im
Jahre 1903 in heiligenstadt bei Wien
Beethovens Spuren net-Z und machte
dabei eine alte Frau arie Schnei
der ausfindig, die Beethoven noch
gekannt hat. »Sie erinnerte si noch
lebhaft des alten, sonderbaren rrn,
der täglich nach dem Nußbuch ging,
den Hut in dem Nacken und die Drinde
aus dein Rücken. Alb Kind von etwa
sieben Jahren habe isie sich mit ihren
kleinen Freundinnen ost den Scherz
erlaubt, im Reigen vor ihm, der mit
diisterem Gesicht daher kam, einher -
tanzen, bis er sie drohend dreschen-E
Sich sehr erschrocken stellend, sto .
die Mädchen auseinander, um inach
wenigen Schritten das Spiel von neu
em zu beginnen.·'
« Viele Einzelziige iiber Beethovens
Leben nnd Gewohnheiten entstammen
den Mitteilungen Doiezaleks. Pole
zalek, zehn Jahre jilnger als Beetho
ven, lernte ihn durch seinen Lands
mann Krumpholz kennen, den Berti-p
ven, so gern er ihn hatte, entsehltch
pudeltr. Dolezalek stagte Beethoven
betressd einer Stelle im Finale der D
MolliSenate, ob denn das gut sei.
Beethoven: »Fretlich ist es gut, aber
du bist ein Landsmann von Rump
hol-z, in denen harten bähmisR
sKops geht das doch nicht hinein.« .
IKomponisten waren damals gegen
Beethoven den sie nicht verstanden,
und »der ein böses Maul hatte«. Do
lezalet brachte Albrechtsberger eine
Arbeit itber ein Beethovensches Quar
tett. Albertbberger:. »Von wem iß
denn das Zeugi« Dolegalek: »Don
Beet—hoven.« Albrechtbbergen »Ach,
gehen Sie mir mit dem, der hat nichts
gelernt nnd wird nie etwas Ordents
liches machen." Nach Dolegalels Be
hauptung, die Schindler sreilich be
streiten wollte auch Kaiser rang von
sBeethovens Musik nichts w sserrt »Es
lstectt was Revolutionäreb in der Mu
siki« soll er davon gesagt haben. Ueber
Beethovens Lebensgewohnheiten er
zählte Dolezalek, man habe ed ihm
nie angemerkt, daß er verliebt-war,
wenn das Gespräch aus Zoten und
dergleichen kam, beteiligte ersieh nicht.
Er kneipte gern, war aber mii ig im
Eil-klein Bei der Phantare mit
Chor sprang er aus, lief an die Pulte
und zeigte, wo es war. Beim Dir-i
gieren schlug er Schuppangigh den
Bogen aus der Hand. Das Sepiett
wurde beim Fürsten Schwarzenberg
zuerst gespielt und sehr bewundert.
»Das ist meine «Schiipfung«, sagte
der Tonmeister. Schon bei der Probe
zur »Eroica« hörte er die harmonien
nicht immer deutlich und vermißte sie,
wenn sie spielten. Krast beschwerte
sich, eine Passage liege nicht in der
Hand. ,,Musz liegen!« besahl dieser
Napoieon der Tone.
—Lakonlfch Lehrer »Was
um bist Du gestern nicht in du
Schale serv-finst«
Schäfer-: Meine Schmfm hat
Verlobung gggektk m- .
Ledmx . ou II r Cl
Verlobung der Somit-I how
M erst Muts-d Mel-It . . du
was wohl cis-s endet-P
Schmu: »Hei-. eh Cum-IF
usw Jst Im
im Grolls tschi sitt so me. de
SI- hnm Idol Muts-IMM- MIN
uchn nimm-oh WI
»sein- Ohtht Ituä zis- sitt
to www Mit
»Ist . . sit-I erst-«
tIm m einst«
« Q» tkluhdt Tos.
stil- dms Ism- Ists-.
Lotsen-f
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