Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, February 12, 1914, Der Sonntagsgast., Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Der Ionntagsgast
Beilage. zur »Bl«umeld Gewandt-c
-...-f--—--—-—--—
It var eltzneah
Von Ulrich Meyer.
Einen Wundervogel tvlejß ich, dessen
ugel
Weiter sich als Adlers chwin en breiten-(
Weiter ori als über Tal nn Hügel
Fragt er und hinwegZdutrch Raum und
et en
Schnelle-: fliegt er, Swie «der Sonne
XI J.
tra
Kennnst du ihn? Er beißt: »Es war
einmali«
Dieses Wortes Zauberstimnien riefen
Osii ach ist mich and des es Trnbeh
Braten in des der-eng tief ten Tiefe-o
se ken, alter Zeiten adel
Mititifn « ed mich an lieber Hand
i
ndlzeit serned Sonnenland«
All die wunderlieblielzen Gestalten
Kommen wieven die m fernen Jahren
Uns so lieb gen-eilend als wir Alten
Rock wie ihr, gl« l'qe Kinder waren.
Schuh der Abend eis ins Heimattah
Hub die Mutter an: »Es war einmali«
Durch den Wald und iiber sieben Berge
Fristen wir dem lieblichen Schnee
wltt ils
O, wie liebten wir die sie en Zwerge,
Las-schien ihren trippelnd-leiseii Schritt
n
Zins c, Gut-h Däum ius, nnd-saht
e noch heut das Wort: »Es war
einmali«
Seht ihr, all die lieben Märchenlente
Sind auch unsre reunde einst gewesen;
sll M bunte Vo l, von dem n heute
Eure mörelzendursk en Augen l en.
Diese Alten — fleht auch Jahr nm
k —
Bleiben jung und festzle immerdar.
Glücklich seid ihr, weil auf euren We n
Noch Dr Kindheit Sonnenstrahlen fieei
en, »
Nehmt voll Danie- ilJren Liebe-segen, «
Freut euch seiner, denn die Jahre stie-!
en.
Leise, leise reiht ich igre abl, i
M auch ihr einst sagt:li,?kö war ein-!
ma «
vl Ins der Ursatfaltrtx
Rouellette von Reinhold Ortmann.
»Ich wiinsche Jhnen eine gute Rei
fe, Herr Doktor —- und von ganzems
Herzen alles, alles Gute!« s
Fräulein Hanna Baumgartner hat-H
te- sich gewiß rechtschaffen bemüht«
ihrer Stimme einen festen, ruhigen
Klang und ihrem hübschen Gesicht et-«
nen freundlich-heiterm Ausdruck zu
geben, während sie dem Zimmerherrn
ihrer Mutter, dem Oberlehrer Dr.’
Laus Psister, mit diesen Worten diej
nnd zum Abschied reichte. Abers
es war do ein leises Beben im Ton-!
fall ihrer ede gewesen und ein sehr!
verdächtiger feuchter Schimmer aufs
dem Grunde ihrer sanften, braunens
Augen. Namentlich die Erinnerung
an diesen verräterischen Tränenglanz
wollte den Doktor gar nicht verlgk
sen. Jn Gedanken versunken, fu s
er durch den schönen Sommermorgen
dem Münchener Haaptbahnhpk ziJ
Seine Stimmung war bei weitem
nicht so freudig gehoben, als er sichs
ausgemalt hatte, wenn er während»
der letzten Wochen an diesen heißer
sehnien erstenFerientag gedacht. Soll
te doch die Reise in die Tiroler Ber
ge, zu der er sich da angchiclty fiirs
ihn nichts Geringeres be euten, alss
die Fahrt in ein neues Leben, in
ein oerheißungsvoll winkendes Glück!
Jm verflossenen Sommer, während
eines Aufenthaltes im lieblichen Oes
tal, hatte ein gesegneter Zufall ihn
mit Fräulein Althoff bekannt werden
l-«ssen. Er hatte den Vorzug gehabt
sir auf zahlreichen Spaziergängen —
es waren sogar einige Mondschein
peomenaden darunter gewesen — be
leiten zu dürfen. Und er hatte bei
folcher Gelegenheit nicht nur ersah
se-. dal- tie eine von ihren Renten
lebende Waise sei« sondern ihre der
trauensvolle Mitteiltamieit tte ihm
euch die Möglichtei gewli rt, ttese
cinblicke in eine reine, zarte, nur
don den edelsten Regungen dew te
Inndchenseele zu tun. ie Sant
heit und Jnnigtett ihres Gemütsles
den« noch mehr ale der Reiz ihrer
attlichen äußeren Erscheinung hatten
r. han« Pfister mit hoher Bewun
derung ersitilt, aber es war ihm tros
MU m M SNI IU
los-Us- Ieise Stein«-s Usnfchcmä As
tu da- man-m- Umste
w- OIIW Ost-II noch law
F« IIII WWW It fes
. Jus-»s- .. I-.
II r
NUMBER-I IFM am-met sit-«
m I du- It ID
Iuk Mc Its us- stuqu
les-a In Ich-Ist I- zwsss
n- asI
WUO UND-set »Es-W
Om- das II sit IMM- Imva
MINI- su Ost M
WÆIIM is dass I
III-somit
QUI II TIERE-TM Most-ist YOU
Mhck n U- stud
« HI Um NO
Ists-I si- an
II. Ist Ist-. stät-s RO
II »—M Its-Un
END-wärs
tich auch Franc-in Hamm. di- Ists
21jährige Pitin hospitslis in das«
zarte Geheimnis eingeweiht worden
war. Hatte der Oberiehrer vors
diesem liebensw«rdigen Mädchen is
gut wie gar keine Geheimnitse. Mit
ihrem sanften, immer gleichmäßigen
Wesen, ihrem klaren, tresssicheren
Verstande nnd ihrer unbesiechlichen
Wahrheitsliebe war sie ihm ter des
Unterschiedes der Jahre mein nnd
mehr zu einem guten Lamera n ge
worden, der ihm den Mangel an
iniinnl en Freunds a ten vollkom
men et ente, und e en Meinung
ihm in allen halbwegs bedeutsamen
An elegenheiten seines Lebens von
arti erem Werte war, als die irgend
eines anderen Menschen.
Die Korresponden mit Fräulein
Althvfs wiirbe ihm nherlieh nur das
halbe Vergnii en bereitet haben, wenn
er nicht mit anna hätte davon spre
chen dürfen. Und als er vor vier
Wochen —- eigentlichsptyiederummus
eine raum mißzuverfiehenoe »saan
gung« von seiten der Brieff reiberin
hin —- den großen Entschlu gefaßt
hatte, der ftattlichen und Zemiitstiefen
Waise schriftlich Herz un Hand an
zutragen, da war wiederum Fräu
lein Danna die einzige gewesen, die
er in sein Vertrauen gezogen
allein wußte, daß diese erienreise
des Doktors zugleich eine rautfahrt
war, daß ihn auf dein Jnnsbrucker
Bahnhof das holde e Glück in Ge
stalt einer schönen un en Dame er
warte und daß es zwischen ihm und
diesem lebendigen Glück keiner ande
ren Verständigung mehr bedürse ais
der Erzielung eines Einvernehmens
über den Termin der Hochzeit. Denn
Fräulein Paula hatte den Antrag
des Oberlehrers postwendend an
genommen, und sie selbst hatte ihm
das Rendez-vous in Jnnsbruck vorge
schla en, da es ohnehin ihre Absicht
gewe en sei, den Sommer wieder in
den durch so süße Erinnerungen ge
heiligten Tiroler Bergen zu verleben.
Der Wunsch, mit dein Hanna sich
von dem Oberlehrer verabschiedet,
hatte darum eine tie ere Bedeutung
gehabt als das landläufige: »Mutt
liehe Reise!« und es war nicht zu
verwundern, wenn Hans Psifter auch
dein Tränenglanz in ihren braunen
Augen eine tiefere Bedeutung beiinaß.
Zwar schalt er sich einen Narren, aber
er konnte damit doch nicht verhindern,
daß ihn die Erinnerung an diese
sanften, lieblichen Augen bis in das
Bahnhofsgewiihl verfolgte und daß
trotz aller redlichen Bemühung bei
nahe gar nichts von sehnsüchtiger Er
wartung und freudiger Glückshoffs
nung in seinem Derzen aufkommen
wollte. Er hatte sich ein bißchen
verspätet, und als er glücklich in den
Besitz seines Billetis elangt war,
fehlten nur noch zwei inuten bis
zur Abfahrt des Zuges.
,,Jnnsbruck — zweite Klasse ·
Nichtraucher!« rief er dein Schafsner
zu, und freundlich öffnete ihm der
Beamte die Tiir eines abgeschlosse
nen Coup6s, darin, wie Dr. Pfister
bemerkte, nur erst ein einziger Pas
sagier, eine schwarz gekleidete und
dicht verfehle-irrte Dame, saß. Das
heißt —- ganz allein war die Dame
doch eigentlich nicht; denn aus ihrem
Schoß hielt sie ein allerliebst heraus
gepußtes Kindchen, ein rosiges, paus
bäcliges Babh von elf oder zwölf
Monaten, das den neuen Ankömm
ling aus großen, runden. total-lu
menblauen Augen sichtlich interessiert
anstarrte und in offenbar-er Befriedi
gung itber das Ergebnis der Mu
sterung das winzige Kirfchmiiulchen
zu dem teirendtten Lächeln verzog.
Dr. Hans P er war worirarg
und zurückhalten im Verkehr mit
Männern, er war bis zur Biddigteit
fchiichtein den Damen gegenüber,
aber er tonnte binreifiend itebenswiirs
vig und ausgesasm Inst sein.
wenn ei Usan se sum was-, 110 mit
Kindern Mk Uhu W Mut
halbwächflssguw Schüler ihn gern
de wem-. so Im et in der Hi
tm ft feiner Many eis- s
beliebte verwandt-it M usw
VIII du ges In Its Mit Hub-It
MAY-Käs- XX
einem aus« Mut-» Ist-Ut
es i n s ums
LOMII Oft txt
Die Ists-. Ists Its. die e:
ON saht In Ists
m i qui Mim u- MI Is
Imi ;- M III-. Its-b
W Ins-um i is Ins
MI. cis IIM II Ists-I
du cum-M US
us. this Io
Issssn sinnxåtm das-. Is
tm WRMMIM Ists IN- Um
tin III samt-. mitzfassu Rh
Ii Ist-m syst-es IIIM u —
ON ost- swim Inst-I
MM.U·MIM8MII ts
II M m
M F us esse-is
H
durch Zehhgstgz Mienen- und Gehör-!
venspiel als durch gesprochene Worte
gesührte Unterhaltung mit dein sti
ßen Babh, von dem er aus einer to
senden Anrede der Mutter bereits in
Erfahrung gebracht hatte, daß es
auf den Namen «Mimi« höre, ver
mutlich also dem schöner-en Geschlecht
beizuziihlen sei. Niemals —- das im
posante Fräulein Althoss mit dem
tiesen Seelenleben vielleicht einzig
ausgenommen — war ihm eine junge
Dame hereitwilliger und stundli t
entgegengetominen als die blauäugge
zMiuii. Schon zehn Minuten hinter
München streckte sie ihm vertrauens
voll die molligen Patschhändcheu ent
gegen und nahm mit bestrickendem
Eicheln die in Ermangelung eines
anderen versii baten Spielzeuges
dargereichte Tas enuhr entg en, de
ren Gol Ianz und deren ge inmit
volleg T cl-tack Empfindungen des
höchsten Entstickens in ihrem jungen
Herzen auszulösen schien. Still,
aber unverkennbar ohne alles Mis
vergniigen sah die verschleieete, junge
Dame dem Geiändel zu. Als aber
nach ungefähr einstiindiger Fahrt ein
Pfiss der Lolomotioe und eine merk
liche Verlangsamung ver Fahrtgei
schwindigieit die Nähe einer Station
anliindigte, fragte sie in offensichtli
cher Unruhe mit ihrer leisen, milden
Stimme
,,Berseihen Sie die Frage, mein
sHeers- tommen wir schon nach Rus
tein «
»Nein, gnädige Frau —- wir sind
erst in Rosenheirm
»Und wie lange werden wir dort
Aufenthalt haben?«
»Nach dem Fahrplan fiinf Minu
ten.« «
»Ich danke Ihnen, mein Herr! —
Das wäre Zeit genug, um etwas
Milch fiir Mimi zu beschaffen,
aber —- —«
Sie hielt zaudernd inne, und ns
Pfister beeilte sich natürlich, ihr eine
Dienste anzubieten. Doch von ifeinem
Vorschlage, die Milch zu be orgen,
wollte die junge Frau nichts hö
ren.
»Nein, nein, damit werde ich Sie
unter keinen Umständen behelligen.
Aber wenn ich die Kleine wii rend
der wenigen Minuten unter hrer
Obhut zurücklassen dürfte —- Sie
sind bisher so gütig und liebenswür
dig gegen Mimi gewesen —- s—«
»O, ich bitte, gnädige Frau! —
Das Kind wird während Ihrer Ab
wesenheit unter meinem Schuy ganz
sicher sein. Jch liebe die Kleinen fo
sehr. und werde Mimi wie meinen
Augapfel behiiten.«
Wieder ein leises Dankeswort,
dann, da der Zug eben in den Ro
senheimer Bahnhof einfuhr, eine ra
sche Uebersiedlung Mimis auf Hans
Psisters Schoß und ein hastiges hin
ausfchliipfen der schwarzgetleideten
Dame. Die Kleine zeigte sich über
die Entfernung der Mutter nicht im
mindestens betrübt, sie streckte viel
mehr unter vergniigtem Lachen die
Händchen nach des Doktors langem,
blondem Barte aus, und fpihie da
bei das Mäulchen. als erwarte sie
von ihm geküßt zu werden. Sie
war in der Tat das bezaubernfie,
kleine Geschöpf, das Hans Pfister je
mals gesehen zu haben vermeinte,
und er achtete bei dem ärtlichrn Ge
tose so wenig auf den auf der Mi
nuten, das er höchst erschrocken zu
sammenfu r, als plöhlich die ihqu
titr zugeworfen wurde, und als er
gleichzeitig den bekannten Doppelpfiff
des Zugfiihrers vernahm.
«H-:k:« Prkk ks »- Wiss-Mc
ten. Oqu —- cs ist ja noch je
mad zurückeblieb-M
Er wollte mit dem Kopf zum
sitt hinan-. qbn n fuhr us anfi
sogen Ue d must Im weih-.
unfdahebäktdn isdwuuda du okfm
se e e, um m
me du Zug bereist in voll laws
uns us. Ratt-i und in Unsere
Rubin-I fiel dau- cflsn auf ti
Iti IMM. and fil- cus spuk
den vo- rbei-Its Litmd i M
Im CM n U- ns II
IIIMMUI Muts II- Offe- III
END-pl til ins-««W
I
usw tu bit Um usw
Wut Gaste Mc t I. in U
IUIM summ- dsss oc
thilss Ins-Im s- l: hie-.
Im Its-m- sistl My. den It
MO- 100 bisher ais um Ist
stattsam sum Beim s- Ih
Iu M du Its. h
Uhr Isi- III
Mts i III sitt des-nu
In Odium-I ch Its nur«-im
sh. dmu wohn tsc- Hist
III cost-« tm tm
III OIMI stffn tin In cis-IS
Wisse- n VIII-IN Eva km
is saht-II I i sog squ
; III IW Fuss-II is MS
Its-, Inst to. ists Amt-cito
der süßen Mitni wurde ihm die
Fahrt bis Knsstein recht tang. So
Zdaid der Zug hielt, verließ er, das
Kind auf dem Arm, das Coupö und
wandte sich mit einem Bericht iidet
das Gefchehnig an den Zugiiihter.
Der wies ihn achfeizuckend an den
diensttuenden Stationsbemntem und
dieser feste ebenfalls eine recht iiiht
adweiiende Miene auf. Bis jett sei
von Rosendeim aus nicht wegen des
Kindes tekegta diett worden« et
Iliitte ek, und ierdehalten könnte er
es seiditverftändli nicht, da dies
nicht eine dsiettei sche, sondern eine
dayetiiche Angelegenheit fei. Die
Mutter werde In vermutlich mit dem
nächsten Zuge ihrem Bahn folgen,
und da sei ei wohl am besten, wenn
der Den-, der sich doch nun einmal
io freundlich des Kindes anaenomsl
men habe, dicken nächsten Zug hier’
in Kufstein a warte. Darum aber
war fiir han- Pfister nicht zu den
ien. denn er wurde ja in Jnnsbruck
erwartet. lind weii ihm sein Gewissen
nicht gestattete, das hilfelose Wesen
hier seinem ungewissen Schicksal zu
überlassen, iam er nach kurzem
Ueberlegen zu dem Entschluß, es bis
Rudbruck mitzunehmen und ed erst
dort, wo ihm mehr Zeit zur Verfiis
img stand als hier in Kufsieim dem
chuß der Behörden zu übergeben.
Er schleppte also seine fii e Ebrde
ur Zollab ertigu und w r um
oupö zur a, na dem er dem ta
tionsbeamten das seierliche Verspre
chen abgenommen hatte, unverzüglich
naih Rosenheim zu telegraphierem
Einige Minuten, nachdem sich der
Zug wieder in Bewe un geseßt hat
te,’" machte Mimi auf se nem Schoße
einen so ungestümen Saß, dafz er
rasch zugreifen mußte, um sie vor
dein herunter-fallen Ozu bewahren.
Dabei fühlte er, daß sie etwas Be
wegliches, Knisterndeö unter dem
leichten Kleidchen auf der Bru tra
gen mitsse. Er konnte der ersu
chung nicht widerstehen, nagzufehem
und förderte einen offenen rief zu
tage, dessen Lettiire, die unter den
obwaltenden Umständen kaum als
eine Jndisiretion betrachtet werden
konnte, ihn mit neuem Schrecken er-·
füllte. Denn dieser Brief gab ihm
die niederschmetternde Gewißheit, daß
die verfchleierte Dame ihr Kind nie
mals retlamieren würde. Jn ver
zweifelten, herzbrechenden Worten eri
klärte die Schreiberin, nämlich dem
unbekannten Finder ihres Lieblings,
daß sie durch ein furchtbares Schick
sal gezwungen sei, sich des Kindes
auf irgendeine Weise zu entledigen,
und daß man nie mehr von ihr hö
ren würde. Ein beweglicher Appell
an die Menschenliebe und Barmher
zigkeit des Unbekannten schloß die
traurige Episteh die natürlich keiner
lei Unterschrift aufzuweisen hatte.
—- -- Jm Wartesaal des Jnnsss
brucker Bahnhofes gab es eine kleine
Stunde später eine sehr bewegte
Szene. Fräulein Paula Althoff hatte
beeingstigend große Augen gemacht,
als sie den Oberlehrer mit so seltsa
mem lebendigen Reisegepäck dem
Zuge entsteigen sah, und ihr Gesicht,
das Hans Pfifter heute ohnedtes viel
weniger lieblich erscheinen wollte, als
er’s in der Erinnerung bewahrte,
hatte während seiner Erzählung einen
Augenblick sehr start ausgeprägten
Mißtrauenö gezeigt. Als er aber zu
letzt geradezu ertlärt hatte, daß er
gesonnen fei,·fich für den Fall« baßL
me Ismene wr: equ mqe zu eem neue
fein sollte, väterlich dieses ihm vom
ufall in den Schoß gewesenen
neuem ausartet-wem da hatte ch
Fels-leite Paulus tiefes Eemätsl
käme I auf eine Weiie Muth-en
De Dau- Pi et den drit
ten. stoßen Schrecken fes entsan
eeichea Tages bedeutete Und das
Sude der lebhaften Aussiemedeefet
uns We gewesen, des Fesuleiu
due-le sich tu hellem Zone auf Mat
meeeotedeeiedeu entfernte, spähte-d
dee Obeklehm M längerer Miet
free-ehe seit dem decdeigeeufeuen Pe
vteidmsteu den Mittags us nach
Essens- sesteåäesd die Ileise M
k use-if me see stetem
seu Gomit des schndeimstaseai
meet Ieteäem seide- woe en es
seemus Indesse- qu fee-e Ieii
Miste sue-siedet Im M Ich-h
IIO Tem- suwelaee need ie
! M Deme- eese lutes-. ee
se le seen-a e III is Let
qee Seh-Wie stets-lieben is
Idee ee Ine- udeee Ieise- elt die
see III-set Noth Und ai
see-ei Ue Iemeu seen-ne Mem
III-leis des-I- siseth Unse
tesedieees es Muse etseee le
esse-sie IUMU us etsee se sm
tesk IIIUMUII AMI
ke0. see M seid-es IIMII us see
Im- Masse MS sen dessem
iiieedne Oe se one date Ne
tm pe- s met-usw Ue used
Ists I III-. seyen fee-es M
case-W tust Im est
CI- seiie fqlefch Mel Iei- se
men Kinde die natürliche Mutter Jus
niesen, wenn wirklich niemand inm
rnen sollte, einen Anspruch aus das
beilagenewerte Wesen zu erhebeni
Jhre Wangen aber erglühten in
dunklem Rot, als der Oberlehree aus
diese Erklärung hin leise sagte
«So wird es denn wieder einen
Vater und eine Mutter haben —
nicht wahr, Fräulein Oannni —
Und schon urn dieses Kindes willen
sterben wir doch wohl genötigt sein,
nun auch siir alle Zeit beieinander zu
bleiben«
Sie erwiderte nichts, doch see we r
te ihm nicht, ihre band zu erstes-on
und sie liebevoll an seine Brust zu
ziehen.
»So ist es also doch eine Braut
sohtt gewesen, die i da gemacht ha
be.« ries Hans sisier stöhlich
»Und eine, die mich obendrein gleiäk
zum Familienvater erhoben hat« Be
Kot-, das soll mir erst einer nach
un.«
Isr- sichs-italisi
Sligze von Marie Beßmertny.
Die Arbeit war getan und Feier
abend trat ein.
Jeht konnte auch Kiiichen ausru
hen. Sie hatte mit ihrer Mutter das
Abendessen gemeinsam eingenommen.
Das zog sich eine Weile hin, Dann
vereinigten sich alle Familienmitglie-,
der, die sonst bei verschiedener Ar-«
beit verstreut betätigt sind. Jeht es
sen sie absichtlich langsam, um das
Vergnügen länger genießen zu tön
nen, sich gegenseitig zu sehen und
zu sprechen.
Die Mutter ging zu Bett. Mith
chen ordnete noch verschiedenes fiir
den folgenden Morgen. Es war noch.
nicht spät. Draußen fuhren Equipa-’
gen und Droschken nach dem Theasf
ter, und von oben kamen die Nach
barn in fröhlich lautem Geplauder
die Treppe herunter, um sich zur
Soiree bei Bekannten zu begeben."
Käthchen hört taurn hin. Sie in
teressiert sich wenig fiir andere Leute.
Weder besucht sie das Theater, noch
Soireen. Jhre Gedanken sind mit an
deren Dingen beschäftigt. Sie
schließt die Türe ihres Zimmeri und
stellt die Lampe aus die Tischecke,
dicht neben die Rähmaschinr. Dann
öffnet sie den Kleiderschrank und
nimmt vorsichtig ein nicht fertige-,
weißes Kleid heraus. Es ist ihr
Hochzeitstleidl Wie angenehm be
rührt sie das Bewußtsein, ihr eigenes
Kleid auch einmal nähen zu können,
nachdem sie so viele Male schon
glückliche Bräute ankleiden mußte!
An jedem Abend, wenn alle schon im
Hause schlafen, holt sie ihr Kleid her
vor und näht mit zitternden Fingern
und mit der ganzen Liebe, die man
einer Arbeit widmen kann. Sobald
der Stoff rauscht, umdiistert sich ihr
Gesicht und der Fingerhut zittert an
der Fingerspitze, die verschiedene
dunkle, dnrchnahte Punkte an der
Haut zeigt. Aber lange zögert sie
nicht. Sie ist eine tüchtige Schneide
rin und kann keinen langen Faden
in der Nadel sehen. Es ist ja auch
ihr hochzeiisileidi
Einmal erschrak sie hefiig. Ei
schien ihr, als sei ein Fleck auf dem
Kleide, das hätte sie nicht leicht über
wunden. Zum Giiiei war es nur eine
winzige Stelle von einem Wasser
teopfen, vielleicht auch von einer
Tränei.
Aber wozu denn all die Ungin Jn
einein Monei ist zu schon ihn M
eeiii sei-hätte mi es Mut
is- säde uechnm Inmi- Hin-us
It will das neue Jede mii seiner
lieben Frau am eigenen gestiiiiichen
ed besinnen. Sie sont auch damit
endetiicnden. Jde Friedrich ist
sehe verständig, itekdem et noch so
jung aussieht und erst einen sank
iteinen Schmutimi pai.
Die siedet die durch Gedanien
aufgehalten seitde. seit iich wiede- in
seid-uns Miti- untemiedi die
stille der ipiii suec-Dete- Use-d
sunde. Des Licht dee Los-i Dieb
miter- Iiiiicheu denktIm es e set-«
Lasset-is Lesen. en Dies-Moses
e des itsqu Mädchens II
ni ist« ais e Wein
Ian- qu Reise VII-ei sie
Dee schen den et- sei-n esse-i
sOIiiien Dieb
sen dieses Hist-m IieD se net-i
seid Wie-. is det- iie stei- Isi
iwi mi. sie sein — m es
iie sites Mit Ist III Dei
Diam See-m lang-. Im- sie
iesdes etii ihm sites-Mun- see
Ieeeee m die tm hu me tue
is Die sit-Oe Mie- sub sie-U Diese
III iqiiie se Ie- ism stets-set
it es- ie time answer MO
met-et- chs sei-ist
est m Ieise IM. m M eise
MKRHIJINÆsMI ein
Geheimnis ergründen. Sie weiß recht
sich ganze Dramen mit Freude und
Tränen tniipsen können. Mehr ais
jedes andere junge Mädchen erfährt
sie die Geschichte solcher Kleider und
ihren engen Zusammenhang mit dem
Leben! . . . Fast täglich tritt an sie
ein derartiger Fall heran.
Sie wird irgendwo in ein Haus
gerufen. «Naich- Räthchen,« heißt es,
«fertigen Sie mir bald das weiße
Kleid ani« Dann sieht sie ein gliieb
liches Brautpaar, erhellte Zimmer,
den Geistlichen, der seine Hände seg
nend ausbreitet. Sie hört die Gliieti
wiinsehe von allen Seiten und fröh
liches Schergen und Lachen.
Dann kommt auch einmal eine
Equipage dicht vor ihre ’schliehte
Wohnung esahren. Eine Absche, ver
gniigi aus ehende junge ame steigt
Fus, iritt zu ihr hinein und hittei
ie:
Blitz-schen machen Sie mir ein
Balllleid, aber ganz besonders ge
schmackvoll und elegant muss es sein!
Sonnabend brauch' ich's schont Se
hen Sie zu, daß ich damit Ehre ein
legel«
Jn den Falten des seidenen Ball
tleides vernimmt Käthchem wie ser
nes Meeresrauschem helles La u,
festliches Gewoge, Palla- und l
zerweisen.
Bad bestellt die Dame ein Kinder
tleidchen.
»O, Käthchem machen Sie’s mit
Spisem so entzückend, wie Sie nur
können, und auch ein Ditubchen da
zu!«
Mithchen bringt es selbst hin und
findet die junge Mutter gliiclselig lä
chelnd iiber die Wiege gebeugt, des
Kindes Händchen und Fäßchen in
nig liisfend.
Dann später: Käthchem ich« muß
wohl ein Kleid haben, aber bitte, nur
tein helles, dazu bin ich nicht ausge
legt . . . . -
Und endlich . . . ein schwarzes.
ein unvermeidliches Trauerlleidi . .
Ja, ihr Kleider, ihr habt schon eure
Geschichte in den täglichen Szenen
des Lebens! Bald bringt ihr Dei
. terteit, bald Tränen ins haus hinein,
lmit eurem raulsenden Atlassiofs
oder mit dem t s warzen Rreptn
Daher blickt sich K«thchen, die das
alles schon mit angesehen hat, tief
über ihr Hochzeitsileid und sucht das
Geheimnis ihrer eigenen Zukunft zu
ergründen. Erwartet sie wohl Leid
oder Freudi Wird sie nie bereuen,
die ille friedliche Ruhe ihres Mild
-chentiibchens verlassen zu habeni...
Im Dünste-seinem
i Einer englischen Dame wurde beim
sUmzug ein Tisch beschädigt. Der Re
Hpräsentant der Speditionsgesellschast
;lonnte gar nicht ableugnen, daß die
iTischbeine beim Transport abge
brochen waren. Es schien zuerst,
als ob er zu der Ansicht neige, daß
’der Tisch ohne sie besser aussähe und
idaß seine Gesellschaft eigentlich eine
Kleinigkeit siir die Verbesserung In
IAnrechnung bringen solle, aber die
Eigentümerin des Mobilien-s wurde
Jungeduldig Also versuchte er’s auf
sandere Art: »Wo ist Jhr here Ge
Imahli« fragte er. »Ich habe leis
"nen!·' war die Antwort. »Na, das
ist schade,« meinte er, »wenn Sie
einen Mann hsittap der leimte Jhs
nen die Beine in zwei Minuten wie
der an.« »Ich sagte Jhnen schon
sich habe ieinen,« erwiderte die Dame
ierdittert, .und siir solch einetileis
HIUIUU UUIMI Ich CUO still-us
I A —
usuqu- Its-iudi
s Ein Immde namens Msk
ftp-me eine Slaatsaustelluas uho tm,
für die eigentlich Im ein R its-:
uhtm tu Imgk tam, was Mk.
san nicht Duk. Da sich aber stin:
sen erhoben wurde ein soc-Mk is
Ins-sag sei M. um ih- mss Mut
Richtung-m le dis- KM IMP
Im Sk- Iaih Mk
»du Etat-sagtes, Joal IMOI Oh
Linse-m Io- Useiik —- Jlss U
suhsm II Imc Ia- Ists-s
dem-III- list-m- JQ mit IU
si- sm dam. —- Uimoi M
Von-h »Um-. ins M Its-Its
what Mä- Mij Ists-IF
c . wer n .
Oe. III-Its ou Null-Zinsb
IH Un e asi- tt III Ins —
Bis u m Ocme
km Ins sit ali- IM Sm- ·
Mk stattsam M«
is; QW Mk. W .J
MDFW —
WI«M « »Ist-tm ais-s cis-T