Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 18, 1913, Der Sonntagsgast., Image 8

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    Eine Apachea Lin-. »
."I
t
Jan Max Hoffmann
bProfessor Dnmoulim der berühmte
Mmiketz nnd sein Assistent Paul
Most hatten nach dem Abendessen
ans dem nach dem Garten zu gelege
nen Teil der Villa ein verdächtiges
Geräusch gehört und gingen nun eifrig
« d den Korridor entlang, um
O nach dem Laboratorium zu bege
Jn der Mitte ihres Weges blieben
sie stehen« und der Professor flüsterte
einem Gefährten ins Ohr: »Wie ichs
mir gedacht habe. Die Einbrecher
sthen hier in der Falle. Wir wollen
ihnen einen gehörigen Dentzetiel
eben. Jch werde irgend ein wissen
fchastliches Gespräch anfangen, wie es
mir gerade einfälli, und Sie müssen
Haraus eingehen Jagen Sie ihnen
nicht und Angst ein, soviel Sie nur
nen! Lassen Sie Jhrer blutriin
Meer Phantasie freien Laus! Jch
Z; es wird ein Hauptspasz werden-"
· r Assistent nickte schweigend und«
unterdräiate mühsam ein Lachen.
»Ich bleibe dabei,« begann der Pro
fessor mit lauter Stimme, als iie das
Laboratorium heiraten, »daß das ein
zige Heil unserer von verbrecherischen
Aste-sen til-erfüllten Städte in der
e latei- Autmeezung der Schäd
linae lieth .. ,
u«S·ie«-«ss-gehen soweit, zu behaupten,
««« das Beste site alle Verbrecher
ohne usnahme eine energische Ope
katisn ist.
, «Sli meinen, daß die Neigung zum
seit-re n eine Krankheit sei, die aus
Eiruxgichem Wege behandelt werden
neu
«Ctcheri«
Sie Mein also die Verbrecher
sitzt töten. sa, nicht einmal gesan en
ehe-d sondern einjaeh heilent
d der wi enschasi iehen Ansicht« da
als Rat en; betrachtet werden
Nil Mk« ·
etn lieber ochon,« rief der Pro
·or" eifrig, « e müssen bedeuten,
Ue berufsmäßigen Verbrecher am
. » EIN eine operative Behand
« ihrer abnormenBetanlagung zu
, würden Ich wünsche nut, mit
F Mienheti geboten, einen oder
des-i sitt meine experimen
ieile » uns in die blinde zu be
Meeren nd wenn es die abgeseims
» Vers-»Hei wären, ich wollte
die seistiateii meiner Theorie
setpeifen —- init dem Messee!«
»Sie würden das fehlerhafte Ge
hirn berausfchneideni«
sang recht lieber Mechani«
JKommen wir noch einmal auf
itnfere heutie Auseinanderfetzung u
heeraörofeffori Sie fpra en.
yetermit, und daß man damit
iojz eines feink- nnd dick-es »
Wesen Gekdfchraniei mit Leichtigkeit
ernu itfpeengen könne«
HW rief der Professor ver
IN »Gut, daß fie mich daran er
tmni Nehmen wie einmal diefe
eiserne Spindeniiir hier und denten
» - das wäre der u fprengende
»Damit ier ha ich ein ver
te onarnitit an dem Ende
s s· M Knpferdtahtet befestigt. «
den Spindenfchliiffel im.
M um und zog ihn ab. »Stil«
W er mit feist lauter Stimme fort »
M werde ich das eine Ende hier
Tit das Schlüsselloch einführen und
M andere Ende dei: Drahtes mit der
tieitrifchen Leitung verbinden. Jn
den«- Augenblick, da die Verbindung
fiellt i findet eine ungeheure
un denno faft unhörbare Explosion
statt. die de Tiir aus ihren Angeln
Wand zuglei fo furchtbar nach
Einen schlägt, dß alles, was darin
Der Profe or hielt einen Au en
slis Minne. nn an der Jnnenfeite
der TA: wurde ein lautes Klopfen
neenebmbay und zwei liebende Stim
Mit Dirnmttlent :dilfel hilfst Wir
weilen heraust«
MM Mk Wi- metMrdigP
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III-Wer Zsimte ptöslichä die
Mich und sie sahen wes is as
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Wahrhaftig, ich werde es tun, die ge
eigneten Objekte find dal«
Die beiden Cleriden knickien usam
men. »Tun Sieg nicht, Herr roses
isor! Wir sind arme, arbeitslose
zMechanikek Wir haben niemals vor
sher solch Ding gedrehi.«
i Statt jeder Antwort packten der
HProsessor und sein Assisient je einen
zam Kragen. Aber gegen den ftähler
Inen Griff der sportsgeiibten Gelehrten
Ewaren sie machtlos.
I Der Professor langte von einem
snahen Simö eine kleine Flasche, wäh
rend er mit der anderen Hand seinen
Mann eisern festhielt. ( Von der Flüs
sigieit träufelie er etwas auf das
Halstuch seines Gefangenen, und ehef
sich dieser bewußt wurde, was eigent
lich geschah, lag das jetzt einen betäu-;
benden Geruch ausströmende Tuch ihm !
über Mund und Nase.
Die Wirkung war fast augenblick
lich. Der Mensch haftete, leuchte und
röchelte, und dann sank er vor den
Augen seines entsehten Genossen wie
eine leblose Masse aus die Diele.
Bei dem schrecklichen Anblick wurde
der andere halb ohnmiichiig — auch
er aimete etwas Sonderbareö ein —
und brach gleich daraus ebenfalls zu
sammen . « -«
Als der eine wieder u sich kam,
lag er feiiges nallt auf r Platte ei
nes großen ische5. Der Professor
stand vor ihm und hielt in der einen
Hand ein blinlendes Messer, in der
anderen eine eiserne Zange. Das ver
mochte der Daliegende zu sehen, wenn
er seine Augen nach der Seite drehte,
sonst war er nicht imstande, ein Glied
in bewegen.
,,Ab,« sagte der Professor, »Sie
sind erwacht?«
,,Gnadei Erbarmen, lieber Herr
Professor«, ächzte der Dieb, dem der
Angftfchweiß auf der Stirn stand.
»Ich will Ihnen die Art der kleinen
Operation erllären,« sagte der Ge
lehrte freundlich. »Ich bin nämlich
fest davon überzeugt, daß die verbre
cherifche Neigung weiter nichts ist als
eine lranlhafte Stelle im Gehirn
Um den Betreffenden zu kurieren,
braucht man also nur die schädliche
Stelle herauszuschneiden Wir wer
den nun J re böse Veranlassung ent
fernen un Zetschaffene Menschen
aus Ihnen ei en machen. Jlfr
Freund wird im Nebenzimmer von
meinem Assisienten behandelt«
Der Professor zog seinen Rock aus«
streifte die Hemdsiirmel zurück und
prüfte noch einmal die Schneide und
die Spise seines Mr ers. »Ich werde
also jetzt ans Wer schreiten. So
lange die ziemlich gefahrliche Opera
tion währt, werde ich Sie natürlich in
gen Zustand der Betäubung versehen,
enn —«
Ein marterschiitternder Schrei, dem
eine Art Todesriicheln folgte, erklang
aus dem Nebenztmmen
Der Professor wiegte bedauernd
ein haupt. »Ihr Freund scheint zu
riib aus feiner Betäubung erwacht zu
ein,« erklärte er ernst.
Er se te die Spihe seines Messers
an die chliife des ebundenen Man
nes, — aber dieser fal- es nicht mehr,
I war bereits obnmlichtig gewor
n . 00
Als er wieder zum Bewußtsein
lam. lag er noch immer anf dem
Tisch. In seinem Kopf p ie es, als
wenn er von einem Mmie ehammer
bearbeitet würde. Er merkte, daß er
von seinen Banden befreit war, und
es gelang ihm mühsam, eine Hand zu
erbeben. Vorsichtig iastete er nach
dem lion und entdeckte, daß dieser fest
in eine gewaltige Bandage gelegt
war. Es war also lein böser Traum,
es war grausame Wirklichkeit, dies
schreckliche Operation war an ihm
Hvollzogen worden! Jeder Zweifel an.
wer Wahrheit des Ganzen mußtei
chwtnden, als durch den Afsistentenj
t: völlig geb nein Zustand sein
Fee-und betete-ge ühtt wurde dessens
Eule ebenchs eine dicke Bande-gez
MS :
»Bitte- meine Wen. seien Sie
«foedeete det geniale Gelehrte
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ngt durch die Polizei dont-in zu eins-i
men. Sie zündeten Licht an und be
schaute-i sich. . I
»Me:kwiirdig! Kein Blut zu
sehen!« stellten sie beide fest.
»Und ich fühle gar keine Schmer
zen. Du auch nicht-I«
»Nein.«
Sie begannen, vorsichtig an den
Binden herumzutasten. Dabei ver
schob sich die Bandage bei dem einen
mehr und mehr und glitt plötzlich her
unter. Es zeigte sich — nichts weiter
als sein ungeiämmter, sttuppigee
Kops
s Auch der andere wickelte jetzt hastig
jseine Bandage ab.
Und dann schauten sie sich wütend
beide an und schlugen mit den Fäusten
aus den Tisch, schimpsten und fluch
ten: »Das ist Betrug! Man hat uns
geschwindelti Gemeinheit! Gemein
eit.!« —————
Von der Wissenschaft des Profes
sors Dumoulin halten sie gar nichts
mehr. Sie glauben weder, daß er
Diamanien verfertigen könne, noch
daß er ein großer O erateur sei. Aber
seine Villa meiden se vorsichtig, und
wenn sie in jene Gegend kommen,
gehen sie stets in großem Bogen unt
sie herum.
« tWie der Statt-m Ini.
Von FriHJJtüller.
Der here Staatsrat war nralt
geworden. Und als es ans Sterben
ging, war er allein. "’
Natürlich hatte der Ditner den
Doktor rasen wollen. Aber der
Staatsrat sagte, es sei nur eine all
gemeine Schwäche, und es sei bald
vorüber-. Beides war genau die
Wahrheit. Nur dasz der Diener sie
vom Leben ans erfaßte, der Staats
rat aber aus dem Einsallswiniel ei
nes Sonnenuntergangs. Und so
kam es, daß der Staatsrat allein
sterben darste. Es ist ieine kleine
Gnade, keine Trauermienen um das
Sierbebett zu sehen. Keinen Doktor
Sanddiimme iiberö Flußbett werfen
sehen, wenn unser Fluß es eilig hat,
im Meere ein umiinden. A
Still lag er Staatsrat in den
Kissen und erwartete den Tod. Es
sch en ihm würdig, ganz allein zu
sein, wenn seine Masestät, der Tod,
sich aus Besuch ansagt. So hatte es
des Staatsratt Herr, der König,
stets gehalten bei den Audienzen. So
hielt es sicher auch der größere Herr,
der Tod, am liebsten, wenn er Au
dienz erteilte. Der Staatsrat lächelte
ein wenig, wenn er dachte, was der
Tod wohl sagen würde, wenn er ihm
den Arzt vorstellte.
«Gestatten, Majestiit — der Sa
nitiitirat Kellingbausen«. Oder auch:
«Gesiatien, Majestiit — meine tief
trauernd hinterbleibenden Freunde
und Bekannten, die Herren. . . .«
»Was habe ich mit diesen da zu
schaffeni« hätte zornig Seine Mase
stilt erusen, «dir habe ich die Audienz
ertei ti«
Nein, der Staatsrat war doch froh,
dem Tod unter vier Augen gegen
überzntreten — nein, unter wei
Augen — der Tod, der hatte eine
Augen. Und konnte dennoch alles
sehen? Wie sonderbar . ..... Der
Staatsrat dachte nach. Er konnte
ganz ut denken, er hatte keine gro
ßen chrnerzen — leicht zog der
Fluß dem lesten Meere zu. ·
Wie war das eigentlich? Starb
er wirklich ganz alleinli Ja, soweit
es sich um Menschen handelte. Aber
starb er nicht im Angesicht seiner Ta
ten? .Ja, das war schon richtig.
jAber seine Taten wurden ihm nicht
sliistig. Mit diesen hatte er sich schon
J
btee n audeinandergesekh ald ee
czp ete, daß es zum etten Gange
Deren Front war et entlang
läesegtttten und hatte ihnen tn das
äu e ge sehen —- nicht eind, tm dein
er etned hätte ntedekfchtnsen mästen.
Nein. feine Taten witeden dte Un
dtes nicht Ideen.
te aber stand ed nett den Dtns
send Dei staatdmtd sagen knoch
teie eteeen Leisten Lamms kund tm
um waren etne Wen-e
Ich. dnd hatte ee vergef en:
senden Dtn neu nean
Wem meinen o tat used-. ein
Jenseit stät dee LedJ nnek
Dort drüben stand etne Lade e s
ten. Itn Sommetts sperrte se ·
nen Deckel ans. tn evted Band
Uns den-d beend —- nh set-e Orden.
ps- Ivte set-net Innn denn den Oe
deee Ihnde Satnttette ennn nnd
Bett mn etne Iedet Ied, ten Ine
Islt seine Ieise sede- Ieedn and
ntde see sede- Und seien seeli
tteees Ine die des-i dte meins-lese
nkmelsssl M— FM nd,-d ette see-L
Bd MM ZU M
W de die- qui««ei-W««« m
ne beim-un cis-u
—
! uoek da kam-u vie Bücher ichs
daj Regai herunter und zogen voi
iiber, eines nach dem andern, mit
dem Rücken und der Ausschrift dem
Staatsrat, ihrem Schöpfer, zuge
wandt.
»Schon gui«, lächelte bät SMALL
rat. Und wie die Bücher vorüberge
zogen waren, da waren sie auch schon
vergessen.
»So —-— noch etwasi Dann aber
schnell, wenn ich bitten darf —- mir
ist, als könnte Seine Majestät in
jedem Augenblick kommen —- also,
darf ich bitten?!«
Der Staatsrat hatte es laut und
ein wenig ungeduldig gedacht, und
wieder machten seine alten Augen
einen leichten halbireis. Aber sie
konnten nicht mehr deutlich sehen.
Feine Nebel wallten von der Decke. »
»Also denn«, dachte der Staats
rat, »die Dinge wären auch erle
digt.«
»,,Trä——trä!« .
»Was ists« T·’«
»Ich bin-s — tra—trii!« l
Da sah der Staatsrat oben aus«
dem alten Schrank etwas blinlm.s
Aber er wußte immer noch nicht.
recht, was es war.
,,Trii—trä, trä—trö, trä—trii!«
Nein, jetzt so wag, das war ja
eine Kindertrompetr. Wie larn denn
eine Kindertrompete in sein Sterbe
zimmeri
,,Trii-—trii, lennst dn mich nicht
mehrt«
Nun, das war denn doch —- was
hatte er, der Staatsrat, ie mit Kin
dertrornpeten zu schassen —- er, der
niemals Kinder hatte nnd noch we
niger Trompeten Wirklich nie
mals. . . .? :
»Trä—-—trii, trä—trii!«
»Ei, der Tausend, jeft erkenn ich
dich — bist du nicht me ne alte Kin
derirompete, die —«
»Trä——trii, natürlich bin ich’s.«
»—- die mir Mutter schenkte, und
mit der --«
«Trä—trä, natürlich bin ich’s.«
,,—- und mit der ich als kleiner
Bube in die Schlacht zog?«
«Trii——trä, natürlich zogst du in
die Schlacht mit mir.«
»-— und die immer unterm Kissen
meines Kinderbettes lagi'«
»Trii——trä, natürlich lag ich unter
deinem Kissen.«
«-—- und von der ich mich nicht
trennen konnte, im Gymnasmm nicht,
und aus der Dochschule nicht, und die
jahrelang zu oberst auf dem Pfeiler
meiner ottordissertationen lags«
«Trii—trä, natürlich lag ich aus
dem Pseiler deiner verstaubten Dot
tordissertationen.«
,,—-· und »die ich alle Silvester ein
wenig sür mich blies, ganz verschwie
gen, daß es niemand hören tonntei«
«Trii—-trii, natürlich bliesesi du
mich in der Silvesternacht.«
«——-und die ich ganz vergessen hatte
in der legten Zeits«
»Trii—-trii«, sagte die Trompete,
und war heruntergesiiegen, urn gleich
den anderen Dingen auch am Bett
dorbeizuziehen
»—- nnd die mir —- ich weiß nicht,
warum —- das Liebste war?«
»Trii-—trii, natürlich war ich dir
das Liebste«, sagte die Trompete und
wollte den Weg der andern Dinge
ziehen.
»Dam« rief der Staat-rat und
zitterte, »haltl dich möchte ich mit
nehmen!«
«Trä——trii, ich weiß nicht recht, ob
es der Tod erlauben wird — trä—
trä, träiiii....«
Was war das nur? Plöhlich
wurde aus dem Kindertriitrii eine
Fansare, eine heilige Fansare —- ab,
da stand ja schon Seine Majestiii, der
Tod. Und zu seinen Ehren blies die
Kindertrompete, wie Fansaren blasen.
Dannward es wischen zwei Hansas
renstiißen still, o still.... Und der
Staatsrat nnd vie Kindertrompete
sahen fragend Seiner Maiestiit ins
AMGL Die aber lächelte nnd
s e» , In kamt Inm- um«
Les Ist dem S sen zum-it
cis jeder mit —- tommt alle sein' i
Und da M il ein hol-I fsssm
Fu anf. Tun das schika Rki
Staatsrat Im Im mit hour
Tot-. Und vorm marschierte die
Trost-m und blies IIWIIO
«Tts·—ttii. Mikmiädt . . .«
»das-u mai-ais mo- Fakt
fsch du III-ihn am Schli- eine-»
Indiens zum MM . »unter alte-«
Staatsrat soll mit euer Kinderkreise-J
Im In du dank gestorbn- Msk »
»Mit ihm Mumttmsmk sc te
da IM sub f te nachdenkäs
nassein Kuhmilch-l
III Voll-I Its-unt
ZEI
is
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»F
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Z- Hi
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Ein Kinder-ice.
Stizse« von El. Talents-Stirbt
« »Nicht zu denGroßeitern reifen, Ba
ti? Gar nicht zu den Großeltern?«
Es klang fo ungläubig, enttäuscht und
traurig aus dem Kindern-und Ein
schön gepflegter Garten in einem Bor
ort Berlins —»— ein Mann mit vor
nehm wirtendem Aeußern und zwei
Kinder darin —- ein Knabe, achijiihs
rig, ein kleines Mädchen oon fünf,
bildhiibsch Der Knabe blond, blau-Ein
gig — das Mädchen dunkeilociig, mit
schwarzen Samtaugen im schmalen,
brünetten Gesichtchen. »Aber Vati —
——« Nicht fassen konnte es der Junge.
Er hatte mit dem Schwesterchen
fchon immer darauf gewartet, daß
man Neifevorbereitungen traf. Jn den
Nachbarsvillen kamen die Kinder mit
ihren Mantis und Fräuleins schon
wieder und sie waren in diesem Jahr
noch gar nicht fort gewesen. Es war
aber eine felbftverständliche Voraus
fehung, daß man, wie alle Jahre, crft
zu den Großeltern und danach an die
See ging. Und nun hatte Vati eben
gesagt, in dief Jahr keiften sie nicht
erft zu den roßeltern. . . Nicht zu
den Großeltern ....! Hans - Ulrich
ließ die kleine Hatte in den Kies feil-s
len. Er starrte immerzu den Vaters
an. l»Der stand, den Kops geneigt, aUJ
trii e er schwere Last Und soj
eltjam bedrückt tam seine Stimme
eß : (
»Seid artig, Kinder —- auält Eu-«
ren Vater nicht! Rein — dieses Jahr!
reist Jhe nicht zu den Großeltern. Jhri
dürft aber dasiir gleich an die See sniti
Eurem Fräulein!« Keine Antwort —
teine jubelnde Kindersreude . . . . End
lich das halb von Tränen erstickte
Stimmchen Klein - Giselas: »Mir
mit Fräulein ...? Kiinnte denn da
nicht Mami ein bißchen wieder mit
tommeni«
Hans - Ulrich stieß einen kleinen
Schreckenslaut aus. Gott —- das Gi
selchen vergaß doch immer wieder, daß
es nicht von Mami sprechen sollte. . . .
Sie war doch wirklich noch zu dumm!
Nun wurde Bati sicher wieder böse —
oder so sehr, sehr blaß und trau
ri
gBiber nichts von betdem. Er hielt
nur einen turzen Augenblick die hand
vor diehAugem als ob ihn die Son
ne blende und sagte dann ganz ruhig:
»Mein Liebling — das kann sie nichti
Und nun sei hiibsch artig —- komm,
gib Bati einen Kußi« Der Mann
nahm das seingliedrige Geschöpfchen
au den Arm und küßte es ——· mit
leidenschaftlichen, heimlich zuckenden
Lippen. Wie ähnlich Gisela ihrer
schönen Mutter war . . . es packte ihn.
Mit bebenden händen stellte er
sie nieder und hob seines Knaben
Kinn. »Und Du, Hans i- Ulrich —
Du bist mein verkiiindiger Junge und
serbrichst Dir nicht weiter den Kopf,
weil es in diesem Jahre anders i
wie sonst, verstehst Dut« « «
Jawohl —- Hans - Ulrich verstand,
und er siihlte sich auch verpflichtet, des
Vaters Boraussehung zu erfüllen.
Ueberhaupt —- immer sollte er der
»Versiiind« e« sein Fräulein war
verlobt un stickte sast immer an ihrer
Ausstatiung da mußte er Giselchen
beaufsichtigen. immer schön »verstiin
di « mit ihr spielen. Zärtlich beugte er
si zu dem Schwesterchen nieder. »Na,
Giselchen, nu wollen wir mal weiter
spielen. Weißt, wir können mal se
hen, ob wir noch Burgen bauen tön
nen —- mit unserem Sand gehi’s am
Ende auch. Weißt noch« wie vorigedi
Jahr am Strande?« l
»O ja, weiß noch! Die hat aber
auch Mami mitgebaut. Und die steck
te dann so schöne Föhnchen darauss
und spielte mit ung. Meinst, das-l
Fräulein das tuti«
»Mit —«, sagte Dank - Ulrich be
stimmt. »die hat teine Zeit —- die
muß doch siicken!«
»Und Vatii«
I
»Da-M Ra —- abet Eise —- dcs Ml
doch 'u Mann! Und «u Mann spieii
doch nicht mit Weine Mut-ers Ver hat
does erstreckt keine m«
Da wette es um s stehe Miit-d
WJIQ man Im seist Msmi vat
ie immer welche-nnd die Insecten
Mutter uMsoIenwith
teier und mai M heu« Der Me ·
um kaum die Its-es Nu die RI
chem a dont - Macht Insect-me
ins send ein etwas UMOI
teilnehmende- sug. Dam- btssee is
pwxlid in feinen Kerkers auf. It usu
Ias e die Meise. it nett Ist mit Ies
IeII Ia siegt-O die Its-en ab nnd
abn- I »O w Ema OW
U fes III —- U M die not
me me We Ists-'
Eos Ic. Umsika usw
III-l Ist-IF Ae IM- Iot f
III DI- ud IM- M Ists sti
II
« II- IW WIND- —
M II .
E Im Ost—
Großeltern wohnen aber ·doch so weit
fort — da können wir doch nicht
hinli«
Hans - Ulrich gab ihr einen gelin-v
kdeu Schuh-. »Na hskk — hin Du
Idumml Wir fallen doch ins Seel-ad
steif-m und von da ist'! doch ni» .
lweiil Johann sagt, er siihre mit ien
Igalben nie länger wie zwei Stunden.
a ja — und wir —- wir laufen
eben —- —-—«
«3wei Stunden?«
»Nii —- wir brauchen viere! Kannst
Du viere laufen?«
s Giselchen überlegte Einmal
Jwar sie mit Fräulein in Berlin von
Geschäft zu Geschäft gelaufen. Im
merzu —- immerzu. Aber da hatte
sie schließlich weinen müssen, so arg
weh taten ihr die Fäßchen »Nun«,
hatte darauf Fräulein zu einer Be
lannter gesagt, »wir sind auch vier
Stunden unterweggl« Also war sie
doch schon einmal so lange gelaufen.
Und,wenn es ihre siisze Mami len
ging, da konnten ihr gern die Fii chen
noch einmal so weh tun, das wollte
sie chon ertragen. Also nickte sie jent
energisch mit dem Köpfchen-s »Ja, ich
kann auch viere laufen!«
I s s
Eng aneinandergeschmiegt saßen die
Kinder im Strandlorb. Meetwiirdig
ru . dachte das Fräulein. So konn
te e etrost and Auspacken them
Kaum atte sie sich entfernt, da liyte
es ins Hans - Ulrichi Augen aus.
Und mit seltsam festem Druck umfaßie
feine Knabenhand die des kleinen
Schwesterchen-: »Komm, Giselchen —
nun wollen wir rasch fort —-l«
Als das Fräulein wieder an den
Strand lam, war der Korb leer
Sie fand kein Arg dabei, denn man
war ja alle Jahre hier, und somit die
Kleinen nicht sremd. Sie suchte zu
nächst in aller Ruhe, spähte überall
umher zwischen den fpielenden Kin
dern — von han« - Ulrich und Gi
sela war nichts zu entdecken. Nun
packte sie die Angst — sie lief hin und
her und forschte und fragte — gkng
schließlich nach der Wohnung zurück,
erfuhr aber hier nur, daß die Kinder
nicht da waren. Sie wir ratlos.
Stand und weinte. Gemartert oon
der Vorstellung, daß vielleicht ein Un
gliicl geschehen sei, erwog sie ein Te
legramm an den Herrn. Ob sie es
gleich absandtei ,,Natiirlich gleich
«
— . riet man ihr. So aan das
Telegramm ab.
Die Hand des Manne-, welche die
Depesche hteli, zitterte stark. Und
voll unsagbarer Seelenqual war« die
Fahrt nach dem kleinen Badeort an
der pommerschen Küste. Seine Kin
der wurden vermißt —- -; Gott im
himmel — sollte er auch sie verlier-cui
War er denn wirklich noch nicht be
rast genug siir den Taumel einer
tüchtigen Leidenschasti Wie glücklich
war seine Ehe bis vor kurzem gewe
sen! Und eine einzige Stunde hatte
alles zerstört. Seine Frau, unver
söhnlich bis zum äußersten, ging von
ihm, trotzdem er wußte, daß sie unter
der Trennung ebenso litt wie er.
Er stöhnte lurz auf. Dann saß er
still s-— ganz still und regungslos —
nur das Herz klopfte ihm so start
und angstvoll, daß er seinen Schiag
bis zum halls hinauf spürte. End
lich am Ziel. . . Der Zug stand.
Ganz langsam, wie ein Schwer
lranler, stieg er aus Es war
bereits finster-, als« er in der Woh
nung eintraf, die in diesem Jahr das
Fräulein zum ersten Male mit den
Kindern allein bewohnte. Und gleich
dieses Unglück geschehen Er war
im hause drin. Niemand trat ihm
entgegen. Doch vom- Schlaszirnmer
der Kinder kamen Stimmen —
Stimnien —- —
,..dedio t« schrie derMann aus,
und noch etnmai: «.Vedivig!« lind
stitrnrte vorwärts und hielt seit-. Weib
irr: Arm und herzte die in ihren Bet
ten emporspringenden Kinder. it
ternd — sprachlos vor Glück. is
endiich seine Frau ihm mit ihrer lie
hen d heruhigend iider das Ge
N need ihm ergshiie daß e:
et nicht mehr ohne ihre Lieblinge h«
aushalten können -—s- sie nur einmal
eine turze Stunde hohe iehen wollen.
Mit iiihein Erschienen aber habe re
die Kinder schon aus der Landsiro
eirossein Deine - llirich sein Sehn-e
chter sorglich an der Hand führend.
sie in den Wagen hatten« in grösser
site naeh hier sahren und, nachdem
Ie den Tatbestand ersehn-. vor at
ieI then ein heruhiaendee Tit-gransen
Lean »s» sei das Minist- siir sie ge
en.
ti- s des Mannes sage des
ihreist Ists-Dass .Sed.nhi
III- dec en seid und seine
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