Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 18, 1913, Der Sonntagsgast., Image 4

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    Des Hauses Stolz.
Roman von M. Lorenz
! c
il it .-. -
cis. Fortsetzung)
Jelia lachte: »Als ob’s nicht auch
reiche Leutrianis gäbe!«
Der Vater schüttelte den Kaps.
»Die sind seltener als die weißen Ra
henl« sagte er trübe.
»Und die Großeltern,« meinte Jels
la, »die lassen mich auch nicht im
Stich.« -
»Daraus willst du te nen«i'« sagte
Frau Manom »Du wei t doch recht
gut, daß sie jetzt, wo Onlel Franz
rnit amtlie bei «hnen lebt, nichts
erildr gen können. ie habenjelber
aus Edelleirnen ihr tnappes Auskom
men.«
Jella sprang aus« »Gott, es isi
aber auch ein Unglück, solche armse
lige Familie zu haben. Jch bin seht
sast swanzi Jahre und habe nicht
mal das tätivilegium Jeder Magd,
mir den Mann nach meinem Herzen
zu wählen.« «
Sie wars den hübschen Notlops
entrllsiet in den Nacken und ltes hin
aus. Ernst Fidus ries ihr nach
«Das Fräulein von Osterin ist auch
in anderen Voraussetungen erzogen;«
alt eine Magdl«
Oh e ei noch gehört hattet Kaum.
Die utter wußte, jeht ging sie zur
alten Lasse, liess sich von der die
»He-wen legen und eine glanzvolle
tunst prophezeien
»Wie lomtnt Jelia nur aus diese
deens« sragte Ernst Fidus, und die
herstin rückte dicht an ihren Sohn«
heran und sliislerte:
. »Sie ist so schrecklich verliebt in
Udo Vensseh er hat ihr ja im vori-:
gen Jahre schon mächtig den Hof-ge
macht, und je t, seit sie hier aus
geht, tsi er heiter ihr au Schritt
nnd Tritt. Aber er hat nichts nnds
ist ersi ein Fahr ettva Oberleutnant.»
Du kennst i n ja noch, Ernst-« siigte
sie hinzu, »ein lieber, seiner Mensch
—- aber die Mutter ist Witwe — ei
sind eine Wen e Geschwister — das
ilt also unmlln ich.«
»Wenn sie einander aber so gut
sind«, meinte Ernst Fibus, warum
Fbt er nicht zur Jntenbantur. Sie
’nnten sich sa einschränken, und ich
glaube, wenn Jelta will, tann sie
alles.« ,
»Sie will aber eben nicht-, seufzte
die Mutter-. »Sie ist verwöhnt und
spielt das Fräulein Kommanbeuse.«
iDer Oberst lachte
.Kinber, tvas ihr da usammenres
bett« Er legte sein eitungsblatt
aus der Dant- und sehte ch in seinen
bequemen Lehnstuhl ausrecht. Dann
sagte er: !
»Eure Auswege sind zu trumm sitr
meine Tochter, und baß ein Freiherr
von Beyssel den Berus wechselt, um
ins Elend zu heiraten —- bas könnt
ihr von ihm doch auch nicht verlan
geni«
»Aber Vater, wenn es nicht anders
geht«-. sagte »Ernst thus. x
»Man überlegt o etwas vorher-,
unt- ivenn ber Fliet Fwistben den bet
ten ernstlich wird . versitgte der
Oberst, «nun dann verseten wir den’
jungen Herrn eben in ein anderes
Reginient. das weit genug entfernt
liegt, um ihm die Chancen eines Wie
bersebens zu nehmen«
»Wenn aber selta unglücklich wird.
lieber Manni« agte schüchtern Frau
Manna
« Da lachte der Vater. «Siebt die
aus, als ob sie sich eine unglückliche
Liebe u Herzen nehmen würdei
Keine pur, und außer einem Visi
zier iammt siir sie nichts Heiratbas
ret in Betracht.«
»Und den gim biet nicht, ver
Betst-dass genug hätte« meinte die
Muts-n
DREI« Weste der Obeka »Du
Icllp ist es at wes- der P«rin im
witmch Ue Gen W Jahren f t ihn
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Mit-Obw- IIOM Schritt-«
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M II usw Instit-III
—
lich. Wenn ich mit Jelta vierhändig
spiele oder mit ihr am Schachbrett
sihe, findet Mama allemal gerade eine
Arbeit, die unauffchiebbar von dem
Mädel gemacht werden muß. Das«,
fuhr der Oberst fort, »erbittert nun
alles andererseits das Kind . . . und
es ist nicht immer gerade leicht, zwi
schen den beiden Frauen zu stehen,
die sich ank- lanter Unverstand das
Leben zur Hölle machen.« ·
»Von Mutterchen hätte ich derglei
chen wahrlich nicht gedacht,« meinte
nachdenklich der junge Leutnant.
»Aber du hast wohl recht. Jch habe
es bei Giihowö auch beobachtet, daß
die Grösin auf Rina in gewisser
Weise ei ersiichtig ist«
»A propos Rina", nahm der Oberst
das Gespräch wieder auf. »Wie ist
die schwarze Hexe gewordeni«
»Ein famoses Mädel, Papa!« sagte
Ernst enthusiafiisch. »Sie hat ein
feines Verständnig siir menschliche
Leiden und tann so reizend eingehen
auf alles, was man ihr anvertraut.«
»Du bist ihr gut, Ernsti« fragte
der Vater. —
»Seht gut, Papa,« antwortete er
raskvund überzeugt
» eist du, aß sie sehr reich ists«
»Wer? Rinas«
»Ja«, sagte Ostern-is der Aeltere.
« hr Vater hatte eine roße herr
s ast in Ungarn, die wrd siir Re
gina verwaltet und bringt jährlich
einen Gewinn von weit über hundert
tausend Mart«
Erst Fidus war das eigentlich
sehr g eichgliltig, er wollte von seiner
guten reundin ja nichts, das Geld
oder eldettvert revritsentierte, aber
et freute ihn, daß sie sich mit all den
heimlichen Wohltaten, von denen er
durch Frau Ante wußte, keine Ein
schränkungen an erlegen brauchte.
Die Jbeenverbindung, die sein Va
ter an ihn und Ran von Rott tniipfi
te, lag hin sehr fern.
Er s te dann abschweifend: »Ba
ter, übers Jahrt«
»So Gott will, erleben wir-B
noch«, meinte herr von Ostern-it,
und ein triibet Lächeln zog iiber seine
it .
Z Wie eine eisige Dand griff es an
; Da schlang der Oberst den Arm
um den Sohn und ltifite ihn aus die
freie, schöne, weiße Stirn.
»Ernst idus, wenn ich nicht mehr
bin, bewii re dichl Der legte eines
Stammes darf nicht fabnenfi chttg
werdenl«
»Das weiß ich, Vater. Aber du
wirst leben «- und ich werde tun
’diirfen, was allein mein Gliick isti«
rief der Sohn.
»Das mußt du mit Regina von
Ratt besprechen« Der Oberst zwang
»sich zu diefem Scherg.
Dann gingen ste zur Ruhe.
« O I I
Es war eine alte Gewohnheit, um
Silvester im Offiziersiaftno u Mete
rid einen Ball zu feiern. ie Zeit
war ja freilich nicht sehr glücklich
gewählt, weil das Offizierlorps sehr
liickenhaft vertreten war, denn die
meisten erren weilten noch auf Weih
Inachtsur aud. Dasiir stellten die
Issbne des Städtchens, die wieder da
lbeim bei ihren Angehörigen das Fest
lverlebt hatten, ein ziemlich großes
Kontin ent an Tänzern Die jun
gen Madchen freuten sich immer ganz
besonders aus diesen Ball, denn da
gab es doch mal andere herren zum
Tanzen, als die das gnn e Jahr zur
Verfügung stehenden Offiziere und
Referendare vom Landgericht.
Ernst Fiduö hatte auch eine Ein
ladung in die Oberförsterei gebracht.
in der die Zwillinge mit aufgefordert
Piurden —- Es sollte ihr erster· Ball
e n. .
Frau Sowie war zwar prinzipiell
dagcguy »die Kinder schon aussu
flllptm aber mirs dockz Emsts l
tot Urhqu war. wollte sie e n
Ums-es tun.
Dllde tanzte I com jubelnd mit
Karl um den gto m EWMO der
Votum-Im spähend crust sich ans
Ida-: Netzt W Und . »Hm Wof
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Das-such sum ou IeIm Geh-.
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ais Amse- tw u.
—
Sie stellte den großen Flikktorb,
den sie mit beiden händen trug, mit
ten auf den Tisch und sagte:
»Nun, da muß ich wohl«; und sente
sich an den Flügel. »
Frau Shloie und dec» Oberforster
kamen hinzu und gesellten sich zu»den
Tanzenden; da sie kein G enuber
hatten, stellten sie die beiden leinen
sich eaeniiber, und die Jungchen woll
ten ch halbtot lachen iiber die ernsten
Komplimente, die Vater und Mutter
ihnen machten.
Es war ein lustiges Menuett, und
glückselig lachte Anne ihrem Partner
m die Augen.
Er nahm dann die Zusage der gan
zen Obersörsierei mit nach Meieritz
zurück.
Nun war der Ballabend da.
Griifin Laporse war schon ange
kommen und -!reute sich, die Enlel an
diesem Abend tanzen zu sehen.
»Mich wirst du nicht viel das
Tanzbein schwingen sehen, liebe Groß
mama,« sagte Ernst idus, »aber die
Jelka,’daö ist der re ne Kreisel«
Zum ersten Male, solange sie leb
ten, feierten die Hochwertschen Zwil
linge die Silvesternacht nicht im
Walde. «
Anne want bitter leid, und wenn
die hoffnung nicht gewesen wäre,
Ernst diesen Abend zu sehen, hätte sie
sich nicht entschlossen, mit zur Stadt
zu fahren. -
»Muttichen«, sagte sie, als sie mit
Frau Shloie und Karl in der alten
Familieniutfche saß, die der Obertsr
stet schon von seinem Vorgänger liber
nommen hatte, »Muttichen, es wäre
viel nettes-, wenn wir zu hause blei
ben und mit den Kleinen Blei gießen
könntean
»Laß nur, Annele«, sprach Frau
von hochwern »Es ist gerade gut lo.
Mußt dich nachgerade an Welt und
Menschen gewöhnen, denn wer sich lzur
Kiin lerin aukbilden will, darf ein
Ein edlerleben führen.«
»Ach, Mutter-them ich möcht’ ja
wohl singen lernen, aber bloß bei dir,
und immer, immer im Wald daheim
bleiben«, sagte das holde Mädchen.
rau Syloie lachte. »Damit witt
de du nicht viel profitieren,« meinte
sie, «ins Leben muß man hinein, ins
fri che, bunte Le «n, in die schöne,
we te, große Welt.
»Ja, Muitchen, mit dir,« fliisterte
Anne.
«Bewahre, allein, auf eigenen zwei
gilßem mein kleiner Schasch sagte die
berfiirsieein. »Seit, Karl, das wäre
was Eine-, wenn die Malinger
und die ili Lehmann und die Melba
und wie sie alle heißen, immer an
Mutter-z Schürzenzipfel fitfzen, wenn
sie ihre großen Rollen singeni«
Anne mußte lächeln, aber sie fiihlte
sich doch sehr betlommem und vor dem
Auftreten dermaleinsi hatte sie grosse
Ansst.
un hielt der Wagen. und gleich
hinterher tlingelte der Schlitten vors
itasino, in dem ver Oberfiirfter mit
Dilde und Fräulein Wendler saß.
Man hatte nicht geruht. bis das alte
Fräulein mitgetommen war. Die hei
ven Kleinen wußte Frau von ech
wert gut verwahrt in der Obhut hrer
alten Köchin Lene. Fräulein Wend
ler hatte natürlich start proteftiert,
aber der inweis Hildes. daß sie doch
fehen mii se. ob ihre Zitgltnge ir
auch Ehre machten, hatte sie brstimm ,
schließlich dochemitsufahrew
Die Ordonnanzen flogen herbei,
ven Damen beim Aussteigen behilf
lich zu sein, aber ehe sie den Schlag
erreichen konnten, streckten sich zwei
Arme nach Anne aus, zwei weißbes
hanvfchuhte, schmale Männerhände
umfaßten sie, und der Leuinant Ernst-«
Fiduk von Osterwisi hob Anne von
Buchwert aus dem Wagen und führte
sie ins Haus. Frau Sylvie und die
anderen folgten auf dem Fuße, und
vie Zwillinge fchliivften Seite an
Seite in die Geweron
Wie sie hübsch ausfahen in den
«aleichen. weihen Kleidern. mit den
silberhlouven Haaren und den griinen
Tannentriinzem dilve so frifch wie
eine start-. junge Rose. lustig und
unt-erfroren in var Gewähi blickend
und alte Nutzenvune oen Bruder
Karl, den sie am Arm hielt. tneifenv
und eine kleine Bemerkung iiber viese
und fenen machend. Anne. wie ein
Mantis-wen io weih und zart unv
l t« va- Kiipichen ein wenig scheu
so reift mit Nm Wie-Ich ivqs des
sunge Reirut oor her Schlacht haben
mag —-— bang und doch als — be
klommen und voch la iro — ----- lo froh.
Sie ging as Ernst von Osimoik
seit- ts den Saal. und drinnen emp
Hfing sie vie Lrau Obern Mir-Jena
stimmt-Isi
isnkak .
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Ihnwsume
DMIQMDMUUQIUIUD
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UND- km M w m MSW
H w » MMMMM «
awwwwwwswwhwmms v
-
III
Laporte. ««-,,Gniidigste Gräfin werden
gestatten, daß ich mich hier mit auf
den dautpas pflan , damit diese Zu
dringlichen« — sie ah,neelend auf die
Leutnants von Treu und Eberhard
—- »die noch immer nicht reifen
können, daß eine Mutter ball iihiger
Töchter nicht mehr tanzt, endlich zur
Jugend zurückkehren.«
Treu und Eberhard ließen sich der
Gräfin vorstellen and wichen nicht
von Frau Sylviei Seite, bis die;
Musik begann und sie merkten, daß»
die reizende Frau wirklich nicht»
scherzte.
Jelka war sehr zerstreut, trotzdem
Beyssel sie zum ersten Walzer auf
gefordert hatte; man hatte geriichts
kweiie verkauten hören, der Prin Ho
hengrat-Meieris werde das Fe mit
seiner Anwesenheit beehren. Alt er
damals vor zwei Jahren in Meierih
war, hatte er bei Osterwic lo iert,
sich lebhaft mit dem damaligen alk
fis Jelta beschäftigt und wirklich
An alten gemacht, sie fiir den hof
siaat seiner Mutter zu ewinnen.
Das war an Jelkas Jugen geschei
tert, und nun —- nun kam er viel
leicht wieder, und die Sache ließ sich
eher besprechen, denn «Jelka kannte
des Vaters Wünsche, und da es mit
Udo Be ffel doch fehr lange währen
würde, Falls er überhaupt ans Hei
raten dachte, fo war die Berfor ung
bei Hofe nicht fo ganz von der nd
zu weisen.
Frau Stadsargt Britmtner hatte
sich direkt. hinter te alte Gräfin ge
setzt und machte ihre boshafien Glos
en über die Oberförfterin, der sie ja
immer fchon Schönheit und Anmut
neidete.
Plöhlich gerade als Anne hoch
wert mit Ernft Fidui von Ofterwih
zur Quadrille antreten wollte, gal«
»ein seltsames Geraune an der Saal
tiir. Der Feftordner Hauptmann
Weizmann winkte wild zur Musik
der Kapellmeifter wurde feuerrot, die
Musiker griffen nach den Stadt
trompeten, und löklich tönte hell
eine Begrüßun s an are durch den
Saal. Die Fl geltiiren waren auf
gefprungen, und Prinz Alexander
DohengratsMeierih trat, gefolgt von
feinem Adjutanten, in den Saal.
Der Obert stand ftrarnm an der
Tite, alle rren drängten herbei,
sauch einige efonders neugierige und
Tvorwikige Damen. Der Prinz grüßte
lächelnd und fchritt, gefolgt vom
-Oberften, auf den hautvas, wo die
;iilteren Damen sich befanden, zu.
Er kiißte Frau von Osterwih die
hand und fa sich suchend um.
’ Reben Frau Svlvie tretend, fragte
;der Prinz
« »Sind die Fräulein Töchter auch
friert-«
l Frau von hochwert bejahtr. Auf
»der Jnsptzierungsreife damals war
Seine Durchlaucht auch auf Wolfkegg
eingekehrt und hatte die Kinder von
damals feiner Beachtung wert gefun
n.
I »Ah!« machte er und feste das
fEinglas etwas kokett in fein linlee
:Auge. »Volld, die jungen Damen«,
fund sich gegen »die Mütter verbeu
igend. sagte er zu Osterwitz:
I »Laffen Sie nur, befter Oberst,
Hch werde mir selber mein Feld er
Lobern gehen, und Sie, Berun (das
lwak du Matt-un folgen mirs-«
Mit dichtem etwas felbftgefälligen
Schritten eilte der Prinz durch den
Saal. wo fein Erscheinen die Ju
Igend gerade beim Eintritt zur Qua
drille gestört Me. . Einige junge
Damen und ihre Kavaliere saßen
noch unter einer blühenden Palmen
gruppe, plaudernd und Eis essend,
in den hellen Mudeiraieffeln, die dort
eine Art Wintergarten markieren soll
ten
Als Seine Durchlaucht sich näher
te, erhob man sich und die jungen
Mädchen machten ihre tiefen Tanz
stundentnictie, während die herren
heim und Pallasch im Arm. sich vor
dem hoben Deren vermeinten.
Oe winkte heradlaliend ab. »Bitte.
P Mk- stFkkkaickmk
nne un san en .
trat er di auf Jelta von Oster
wld u and Me:
Juch- u Juv- npse m doch qui
dem zarten Kussplein von vor zwei
Jahren aetoordent Jeit würde die
ndiirittn wohl kaum mehr eine
diednuns mit ihre Knien-e erhal
tustu
se senkte alle noch ganz genas-.
was damlsstch trusen hatte
dann Akt-:- er .Dari ich
usw des Mitmens
. ·. nnd sit
eines Meliss- sltt arti Udi
ARMM ustees-Leit- des W
mit-. see sittnw die atte
dmed nnd-Its
ad Iei- taumW Mut
Ums-!
Ist Mit-it Ies. WI
Iue Reis-u cftoz USE-Mist
nd ils is he W
its-te Ist sah-et Insme
Ist-des
sen-. eisleis m Ofen-i '.
se Ihm-In m
Wortes-M die its-thus.
Gespann-Pult
Exe- MADE-Inei
I Wie »Mo- www-Oe
Nile-. das ej tret-e statt
sitt Ist-. me- Iosmte sie sec
mw Mem Dem-» di
tau Fürstin haben nrich fiir zu jung
den« um die Stelle auszufül
len.«—- «
J Prinz Alexander erinnerte sich und
meinte, daß jetzt wohl das hofdai
menalter erreicht fei, und fugtedann
hinzu: « .
»Wäer Sie, daß man mich Ieht
verheiraten will? Nun, wenn dann
der hofftaat meiner Gemahlin zu
sammengestellt wier » »ti- ich nnr
lerlaubem Sie in Vo chlag zu drin
:gen.«
T Jelta verdeuate sich nur, aber vor
ihren Augen flimmerte es. »Tante
Brittnrner hatte ihr ja so viel des
Schdnen von solcher Stellung er
zählt, und dann —- franziisifche Ro
«nn1ne, in denen hoffräulein und
Fürsten eine etwas gewagte Rolle
miteinander spielten, hatte diefe lie
be Tante Sidonie ihr auch genügend
oft in die Hände gespielt. «
»Wir wollen die Quadrille eröff
nen, Fräulein von Ofterwih,« fagte
dann der Prinz unvermittelt und
stand auf.
Alles eilte herbei. Des Prinzen
Gegenüber war Ernst Fidus rnit
Anne. hilde tanzte mit Beyssel in
demselben Viereck, und ihr gegen
iiber des Prinzen Adfutant mit der
Tochter des Meiekiher Bürgermeisters
Fräulein Klara Settetorn.
Im Verlaufe des Balles änderte
fich das Bild noch mehrfach. Nur
ein Paar blieb in aller Brandung
des hochbraufenden Bergnilgenö betei
nandsen Ernft Fidus von Osterwih
und Anne von Oochwert
Behffel, der nur zu bald bemerk
te, daß Jella nicht von der Seite
des Prinzen lostam, forderte Gilde
des öfteren auf, und dt Adjutant
BaronBerun fand, wie es fchien, auch
eitel Wohlgefallen an Annes Zwil
ifchwefter. «
ilde bot ihre ganze naive Frische
sorglos, forderte Bilde des öfteren
auf, und der Adjutant Baron Be
run fand, wie es fchien, a eitel
Wohlgefallen an Annes Brot ingss
fchwefter.
Htlde bot ihre ganze naive Frifche
sorglos und ahnungslos auf.
Fräulein Wendler rief sich Karl
im Laufe des Abends heran, machte
ihn auf fein Schwerfterchen aufmerk
fam und bat: ,,Wachen Sie doch da
rüber, dafz der Hilde leine Dummhei
ten in den Kopf gefetzt werden«
Karl ging mit diefer Botschaft zur
Mutter, und Frau Snlvie sagte
freundlich und ohne die geringste Be
unruhigung: « z
»Mein guter Junge, das ist ein
mal. Nachher im stillen Waldwin
ter bringen wir das alles wieder in
die Neid-E - —
So ließen-sie sich hilde amiisieren
und Anne in stiller Seligkeit neben
Ernst
Alt dann die Silvesterglocken um
Mitternacht erklangen und sich die
ganze Gesellschaft urn den Prinzen
drängte, um ihm zu gratulieren, da
stand Vilde dicht neben Herrn von
Verun, und Jella hielt den Arm des
Prinzem der ihn leise zärtlich an sich
drückir« -
»Ich wünsche Eurer Durchlaucht
die Erfüllung all Ihrer Wünsche!«
sagte Jella, und er flüsterte mit hei
ßem Atem: · «
»Wenn Sie die Erfüllerin dieser
Wünsche sein werden, so bin ich der
glückseligiie Manni«
Der Oberst stand neben Seiner
Durchlaucht, und die Ordonnanz
fiillte den silbernen Ehrenpotal des
Regiments.
Der Prinz hob den Becher
»herr Oberst von Osterwitz, ich
danke Jhnen fiir die freundliche
Aufnahme in dem Kreise Ihrer Offi
ziere und Damen. Herr Oberst, ich
trinke auf Jhres Regiments glorreis
che Zulunfi, ich trinie auf die Da-.
men, die biet im Saale versammelt
sind, und ich trinke aus das Glück
des Hauses Osterwitz. Hoch! Hoch!
Hochr- »
Die Gnadrnsonne, die dein Ober-!
steupaare leuchtete, . biendete Frau
Manon. Sie sani förmlich in sich
auf-innrem nnd die Gräiin Lavorte
sittfterte der armen Sidonie su
«Dat ist ver siolzeste Augenblick
meines Lebens.«
Der Oberst erwiderte auf das er
tauchie Deus dobengratMeteritz und
aus die iiinftige junge Fürstin Alci
rat-den
Der Prinz lächelte. .8n diese-n
Mitei. mein den Oberst.« sagte er.
.bedars ich auch Ihm Mitwirkend.
äch bitte us das Verirrt-idem dass
Je Iris-Mir Ischtee a s Dos- und
Ihre stei- su seiner tiinsiigeni
sei-a in tout-if
Das me die Mönng des Nei
Qiidrend des coan dane- M
die Weichen Verm still ein-«
ferti. les ne seteiiineie Asdent
die Ich iis unterhalten Iris
FMd III- idres see-endet dir-di
r r
III-M Nisus-I
»Ist usi
MMMIUIMIIU
NR — CI In COM
Nin-Absch
I u—
kraft-Musik« ji«-i
Wiss-Musc- M
L DE
werde ich dir sagen, was du nun »
zu tun hast-—
Und das junge Mädchen fiel ihr
um den hals. »
»Du sollsis es dann auch gut »sta
den liebe, arme Tanie Sidonie!«
rief Felta in einer bei ihr sehr
seltenen Aufwallung ihres glück
eligen, iibervollen Herzens.
Oberfiirsterg langten gegen 1 Uhr
nachts wieder im Walde an. Die
Danien waren in der Kutsche, Va
ter und Sohn im Schlitten gefahren.
karl saß nachdenklich neben dem Va
er
»Komisch,« sagte er plötzlich.
»Weißt du, Papa, nie hätte ich ge
dacht, daß Hilde größere gesellschaft
liche Erfolge zu verzeichnen hätte wie
Anne. Man irrt sich doch in seinen
Voraussetzungen sehr oft!«
»Weil man nicht objektiv genug
im Urteil iiber seine Angehörigen ist,«
sagte Hochweri. »Aber hilde «
was destechend Frisched, was Anne
abgeht. Die Sensitiven sind sti- den
Ballsaal nicht geschaffen, und die
Txge des Gemüte spricht da- nicht
rn « «
»Aber unsere Anne ist ein reizen
ded Mädel,« meinte Karl eifrig. »Es
sind die obersliichlichsten Männer, vie
sich da selber im Lichte stehen!«
) Der Obersörster lachte. »Na, den
sVogel abgeschnier hat heute doch die
stote Jellaz der hat der Prinz das
zbochmiitige Köpfchen ganz gehörig
jverdreht,und—unter uns—den gu
Jten Osterwitz verstehe ich nicht. Daß
da nichts Gutes bei herauskommen
kann, ist doch tlar wie Kloßbriihe!«
J »Der arme Erni,« meinte Karl.
«,,Der wird sich auch geirrt haben,
wenn er denkt, daß es was wird mit
; seiner Künstlerlausbahn!«
! »Es ist ihm wohl auch nicht so
recht ernst damit,« sagte Hochmut.
»Doch, Vaters« verteidigte Karl den
Freund. »Es ist ihm heiliger Ernst: ,
cber die ganze Familie steht sei
nen Plänen feindlich gegenüberWie
tann er sich da durchsehen mit sei
nen Hoffnungen und Wünschen?«
»Und sein jetziges- Berus,« meinte
der Vater, ,,ist ihm ein Greuel; es
ist ein furchtbares Schicksal, sein Le
ten in einer Beschäftigung hinzubrim
gen, die einem keine Freude macht!«
.,,Er hofft so aus das Wort seines
Vater-Of sagte Karl -,,Aber du sollst
sehen, sie lassen ihr-XIV nicht tot-,
und er muß sein Joch eiter schlep
pen bis- ans Ende, denn die Leute
sind maßlog eitel, und jetzt die Prin
zengeschichte mit der Jella macht al
le noch verdrehter!«
»Die Mutter ist dagegen,« verset
te der Obersörsier. »Aber was will
das sagens Sie ist desto mehr durch
drungen davon, daß Ernst Fidus die
Tradition seines Hauses hochzu
halten hat.«»»
Sie hielten vor der Obersörstereix
Mutter Sylvie hatte ihre beiden Mi
ien aus den Mänteln geschliitÄ und
Hilde sah aus schlastrunlenen ugen
unter dem weißen Kapuzchen hervor;
sie hielt die Hände voll Ballstriinßa
während Anne sich rasch des Man
tels und der Kappe-· entledigte und
ins Eßzimmer eilte, wo eine Katas
se Wasser zu stehen pflegte. Sie hat
te nur einen einzigen kleinen Strauß
aus weißen Hyazinthen und seßte ihn
sofort in ein Glas Wasser-.
»Von wem hast du alle die Blu
men, hildes« fragte die Mutter.
»Ach! Wenn ich das wüßte!« sagte
das kleine Mödel und gähnte. »Den
großen mit der Rose von diesem
ilauunisormierten Adjutanien des
Prinzem weiß nicht, wie er hieß!«
Dann sagte sie gute Nacht, ließ die
Blumen in der kalten Halle liegen
nnd stieg die Treppe hinaus. Anne
aber trug ihr Sträußchen sorgsam
vkrhiillt durch das Treppenhaud nach
a en.
»Was hast du denn dat« sragie
Hilde sich reeiend, als sie Annes Be
streben metlte, das Blumenglas nicht
sehen zu lassen . .
«Eine weiße Haazinthe!« sagte sie
nur« und Hilde war viel zu milde«
dnn weiter zu fragen. ,
Launi entlleidet. siel sie in ihre
Kissen. und ehe sie erst gewesen-a
Abendgebei zu Ende gesprochen
schlies sie schon den sesten, gesunden
Schlaf der Kinder.
Anne oder lag noch lange wach
tr. dieser Neuiadrsnacht. und ein
ixeimliedes Weinen machte ihren sei
nen Mund tret-en. und Tränen ran
nrn iider ihre Wangen.
I s I .
Ernst ssidul war nun nach Part
dont-n inrtietaetehet
ca Ungern er in die Zeiten gereist
war. so ihm IIan es ihm nie-.
m er die Dei-nat nnd alle. die er
liebte und die zu ihm gessen-n vie
deraeieden dam. iicd in das Lesen
n- Qiens und den veränderten Hee
Simses wieder eueittieesiinm.
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