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Was wird der 63. Bun
destongrefz tun?
Große Unsicherheit.
Jrn Lande ist man sehr gespannt
-darnnf, was von dem nächsten
Kongrcß in Bezug auf Trnftes und
truståhnlichr Korporationen zu ers
warten ist. —- Erhiilmng der
Frachtrqten scheint für viele Eis
seanhngcfellfchnftcn eine Lebens
frage zu sein. —- Mitgliedcr den
Kongresses sind auf das Anti
trnftpronrnmm dko Präsidenten,
was er wahrscheinlich in seiner
Inhresbotschaft entwickeln wird,
sehr gespannt —- Bnrneti odrr
Dillingham Eimvnndcrnngobiil
wird wahrscheinlich angenommen
werden.
Washington, D. C» 28. Novem
ber. Aus den vielen Brief«-in wel
che den Kongreßmitgliedern von
ihren Wählern zugehen, wird der
Schluß gezogen, daß die amerika
nifche Gefchiiftswelt der bevorstehen
den erfien reguläreu Sitzung des-«
CZ. Kongresses mit etwas beforgten
Blicken entgegen fleht. In vielen
Teilen des Landes soll sich groffe
Unsicherheit bemerkbar machen, fiir
welche sich keine vernunftömiifzigeki
Gründe finden lassen. Die Mit
glieder des Rangreffes werden fast
täglich befragt, was sie diesen Win
ter zu tun gedenken. Man tut-i
wissen, was für eine Gesetzgebung
in bezug auf Trusts und truftiihn
liche Korporationen zu erwarten ist.
Auch über die noch fchirebende Fi
nanzvorlage wird nähere Auskuan
erbeten. Daß die Geschäftsleute
des Landes an dem von den Eisen
bahnen gestellten Gesuch fiir die Er
höhung der Frachtraten start inter
essiert sind, ist wohl selbstverständ-»
lich, aber ihre Vertreter iiu Fior
greß können ihnen darüber kein
Auskunft geben, weil kein Mensch
wi sen kann, was die zwisrlnsnstaat- .
li e Handelskoinmiffion mit diesem
Gefuch tun wird
Diefe Frage erweckt jetzt hier das
größte Jniereffe, weil auch die gro
szen Bereinigungen der Eisenbahn
bedienfteten ihre Vertreter hierher
geschickt haben, um zu Gunsten de!
Erhöhung der Frachtraten zu agi
tieren. Daß sie das mehr iin Jn
terefse der Lohnerböhung als isn
Interesse der Eifenbahnen tun.
braucht wohl kaum gesagt zu nie-:
den. Präsident Willard von der
Baltimore Fr Ohio - Bahn, welcher
an der Spitze der Vertreter der
Bahnen zu stehen scheint, sagte den
Senatoren und Abgeordneten ganz
frei heraus, daß diefe Frachterhiis
hung eine Lebensfrage für die inei
sten Bahnen ist. Sollte die Er
laubnis znr Erhöhung der Fracht
rateu von der zwischenftaatlicheu
Handelölommission verweigert wer
den, fo wäre das nur ein weiterer
Schritt zur Uebernahme derEisenbah
nen durch dieR ierung. Auch würden
Vertreter der Fahnen dann den Re
gierungsbefitz der Transportgeseii
fchaften selbst befiirworten.«
Aus einer mir zur Ansicht gekom
menen Privatkorrefpondenz eines
hiesigen deutschen Journaiisten nut
»einem früheren Mitglieder der ge
nannten siommissiom welcher jetzt
an der Spitze der Abfchähung deis
Besinnung der Bahnen steht, ist er
sichtlich, dafz die Bundesregierung
Vorkehrungen fiir eine eventuelzs
iiebernahnie der Eisenbahnen trifft
Man fängt an, die Methoden der
preußifchen Regierung bei der Ver
Istaatlichuug der deutschen Privat
bahnen zu studieren, und man
spricht davon, zum näheren Stu
dium iunuseteuie Männer nah
’Deutschiand zu fchirten Was nuxi
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ebunq gegen die Tkuits out-e
Lkönnen die KoIanszchIIe
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Twetden für Sonderbotfchastrn tesi
Tierviert werden.
! Da Präsident Wilson mehr als
einmal gesagt hat, daß Trusts
welche ihre iskzefchjiste innerhalb der
sgesetzlåchen Schranken halten, von
ian nichts zn befürchten haben, so
ist man schon jetzt sehr gefpanntJ
damni. ian fiir Trusts er als nnsi
ichiidlich bezeichnen wird· Bis erl
sich even-J deutlicher ükser Teilst-T
startelle nnd Snndilate ausfpricht,«
werden die meisten Kongreszleute»
nicht imstande fein, die an sie gest
stellten Fragen zn demutsvoan
Auch müssen die Depefchem welch-ej
in den letzten Tagen von hier ans
über den zu erwartenden Feldzug
des Janizdepartements gegen die
Tenits mit großer Vorsicht nnfge
stammen werden. Das Jnstizdepars
tunent ist in bean auf die Klagen,
welche es- einleiten n-ird, Immer fein
zuriickl)altend, nnd es ist ziemlich
sicher, daß der Bnndesaeinsralans«
matt feine Taktik nicht veriindernr
wird, bis der Präsident fein Anti-;
trnft - Programm entwickelt hat-i
Diese Depefchen haben aber sehr viel
znr Beruhigung der Gefchäftöweli
leiqetragen wie so viele andere.
welche von biet ausgehen. Wie
schon gesagt, wird sich die Tätigkeit
des Kongresses in den ersten Mo
naten der bevorstehenden Sinnng
wohl anf die Bewilligungen nnd die
Routineaeschiifte beschränken. Die
Antitrnst - Vorlage-u und andere
Bills der Adniinistration werden in
den sioniitees zurückgehalten wer
den, lsis eine Finartzvorlage Gefels
geworden ist. Das ist vor Mitte
Februar nicht gut möglich·
Nicht weniger als 60 Prozent
der Bestimmungen der Bill, wie sie
dein Plenum des Senats ohne
Empfehlung des Komitees ein
berichtet wurde, sind neu oder we
nigstens von den ursprünglichen Be
stimmungen der Vorlage wie vom
Haufe angenommen, verschieden. Jm
Konserenztomitee beider Häuser wde
es zu interessanten Szenen kommen,
nnd es ist in diesem Komitm wo
die Administration ihre Wünsche
geltend machen muß. Also braucht
sich die Geschäftswelt ilber die Fi
nanzvorlage noch nicht zu ängstigen.
Leider wird die blödsinnigeBurnetti
oder Dillingham - Einwanderungs
Bill schon in den ersten Tagen der
Sitzung aufgenommen und auch an
genommen werden. Das Veto des
Präsidenten Taft hat auf die Mitej
glieder des alten Kongresses, welches
Mitglieder des jetzigen sind, nicht den«
geringsten Eindruck hinterlassen, undl
die Politik spielt in der Beschrän
kung der Einwanderung so gut wie:1
gar teine Rolle Die Bill wird ins
beiden Häusern eine große Mehrheit
erhalten, und es ist kaum zu erwar-«
ten; daß ihr Präsident Wilson im:
Wege stehen wird. Präsident Wil-I
son ist nicht der Mann, welcher aus
die etwaigen politischen Folgen sei
ner Handlungen Rücksicht nimmt, und
in allen Fragen, in welchen seine
Administration nicht selbst die Ini
tiative ergriffen hat, wird er sich
von dem ausgesprochenen Willen des
Krngresses leiten lassen.
Der Vorschlag, welcher im Komi
tee fiir Wahlen und Privilegien des
Senats gemacht wurde, den vom
Volke des Staates Maryland er
wäzhlten Bundessenator Blair Lee
nnd den vom Gouverneur von Ala
book-« vajnntsn Sknliink Groß zu
ihren Sitzen, siir berechtigt zu erklären.
findet viel Unterstützung im KapitoL
Man will dadurch einen gordi
schen Knoten durchhauen und einer
sehr kuriosen Situation entgehen.
Gegen die Zulassung der genannten
beiden Herren können Einwendun
gen erhoben werden. Ohne dasz die
Gesetzgebung des Staates Maro
land gesetzliche Vorlelirnngen fiir die
Wahl der Bundessenatorrn getrof
fen hat, tsesiiit der lstaaoerneur des
Staates las-Un dass Recht, eine solche
Wahl anzuordnen und das Recht des
litonverneurs von Alabama, einen
Senator zur Besetziing einer beste
henden Brutus Z» ernennen, scheint
durch dass neue Amendement zur
Bundeslenstitution recht fraglich ge
worden zu sein. Nun will der Kon
aresi durch Bundesgesetz die Besei
zung solcher Umfangen bestimmen,
. bist die liieseimxtsanacsi der Staaten
Tit-ne eigenen Verordnungen gemacht
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