— Aberglauben - Von Gertrud Holz «Susi, denke dir, eben hai Assesscr Magnussen zu morgen abgesagt. Jetzt » können wir die Partie nicht ma Ijiit diesen Worten trat die ver witwete Frau Professor Steinbriick indas Zimmer ihrer einzigen Toch fet. »Wie meinst du das, liebe Ma ma?« sragte Susi Steinbrlick gelas sen. »Ich sehe nicht ein, warum wir unsere herrliche Partie aufstecken soll ten, weil es einem unartigen Herrn einfällt, am Vorabend plötzlich abzu schreiben.« »Sust,. herr Assessor Magnussen würde sich nicht erlauben. so Plötz lich auszusagen, wenn er nicht einen ernsten, sehr ernsten Anlaß dazu hätte. Er wurde an das Sterbebett feines Vaters gerufen. Bitte, lies elbst.« Frau Professor reichte ihrer Toch-» ter das Schreiben, aber die wars g hastig beiseite. »Ich-beweise aber noch immer nicht, warum wir deshalb zu Hause bleiben sollen; ich sage dir, Mama, die Partie wird gemacht! Du weißt, es ist die lehte Gelegenheit sitr mich, vor den Ferien mit Dr. Konrad zu sammenzuseirn Außerdem ist alles vorbereitet. Die Partie wird gemacht, sankI bestimmti« « nd ich erlliire die hiermit, daß die Partte nicht gemacht werden kann, liebe Sust, denn durch das nbletben des Assessors sind wir retzebn Personen! Du wirst nun Zinsehem daß wir bierbleiben mits en.« --.- -« -,- , Dust lll le yku aus. »Allo, Jianw das ist der triftige, eheimniövolle Grund! Kösrlich, ah! Entschuldige, Mama, in wei chem Jahrhundert leben wir? —- Jm vierzehnten oder gar erst im dreizehn »Dtr ist nichts heilig, mein Kind«. sagte Frau Mementine strafend und nahm den Kneiser von der kleinen, Wiesen Nase —- das Zeichen ihres sten Mißsallens. Sust lenkte ein. Sie umschlang die kleine Tante nnd beruhigte Ie. »Aber amachen, sie mal, sei ver nünftig. Du weißt och, wie ich mich gefreut habe —- und — —- Dr. Konrad —- und —- aus so einer Wald- und Wiesenpartie ist die rei sendsie Gelegenheit zu gewissen Aus sprache-n Darum haben wie doch ei gentlich den ganzen Nummel arran iert. Und nachher abends, aus dem seinen Motorboot, wenn es poetisch wird," nnd das Brantpaar Langua srsziisner band in band dasist und den Mond besagt, weltentriickt, hin erissen —- wenn Liselotte Müller an fängt: »Und habe von Uhrer weis-seen Fand die Its-neu —- sort einm en« —- dann —- paß mal an , dann M ei bestimmt bei und« nnd ans er deeizehnpersonigen Landpartie wird « das Mitei- elnee einzigen Iachter Heisa-um« genannt Sust, ge her-ein« sei den le ten Worten hatte Snsi" iijikeM liegen rmerisch gen Dimrnel wenn machte ein so drolliges da» rau Prosessor schon idund da b besiegt, lachend ans ihre echter blickte. « Spottvageh da«, denen-nie sie. Susi sah, daß sie gewonnenes Spiel hatte, und fuhr sori, ihre Mutter zu dearbeiten. «Sied. Matti, es ist ja prachtvoll hier bei dir —- es fehlt mir gar nichts, aber — es ist langweilig aus die Dauer, und Dr. Konrad und ich passen so samos zusammen. Er ist sehr gut nnd sehr verliebt in mich, es wird nun Zeit daß wir Schluß ina chen. Morgen abend mn diese Zeit bin ich Braut. bnrrai« Und Sust. das schianle. rohe Mii del. mnsa te illre rundiiese Mama nnd versn te. sie im Tanz herumzu drehen. Händ Cur- armen-· jg squ hix .- tmemoc miet- nichts moraen«. ries Frau Klemenitne atemlos. »Ich sehe nrich nicht zu dreizehn aus die Eisen dadn — nicht ans ein Motordooti Inse. um Gottes willen, das deiin ia risoi sntt seinem Leben spielen — s ist sa das Schictsal geradezu der an rdeei.« der Pia-ne- nun aale ich g sä. etes Susi stirnrnnseind aus ein Iiddsinn ist cnir noch nicht vorgehen-new Es wird dieegediieth sagte sen Greiesoe seit sei-e energisch diieite msbeiieit sum Fen In.u Tien diisen war iae nichts es Miste- dci lot ti- der I ist-se var nun inai die ichs-des ihrer sens so vermistiches .die dein Lichte-den alte-( M sieh. nachdem der Vater site its-er die Inst- aeichiesen dntte ’ ss is s- ims« dem-e San. III Ists III-sie MO- entsesltiiden Geschichte- ss mästen von atel riet-den« m deren-ansinnen vei n IIWU Vers M ils-Wen wa ren. whene- ichiteiiich ieioee its-sie .dnmi· schrie Ins meins and — — U Ue sitts. »Was war — I IIU is iW s- die ein IIII W« sie-see WW Ists timva « wie-ums semi- ist-m , M sei sit-e di« — »Susi, wie wenig bedacht bist du, und willst heiraten —- wen willst du wohl heute abend um 7 Uhr noch zu morgen einluden? Bedenke, wie un passend das ist.« »Ach, Quatschl« entsuhr es Susi. Aergerlich mußte sie sich gestehen, daß der Einwand der Mutter berechtigt war. Das ging nicht an —- nein — das konnte sie niemand zumuten. Doch plöylich erhellte ihr Antlitz sich abermals. »Lene!'« rief sie aus und knipste mit dem Finger. Jn ihren Gedanken kreis war noch glücklicherweise das Bild ihrer blossen, kleinen Schulge sährtin getreten. »Lene«- — rief Susi nochmals er leichtert aus, »die muß mit, die muß mit.« Und schon wollte sie sich den Huts aussetzen, um den Weg zu der Freun sdin anzutretm Da ties die Mut ;ter: »Aber Susi, so lange hast du xdich nicht um die Lene bekümmert, und nun rennst du spät abends aus einmal zu ihr, um sie zum nächstenl Tckge einzuladen. Lene ist seinstthlend genug, um zu empsinden, daß sie als Lückenbüßer dienen soll. Sie wird siir deine Einladung danken -—— und wohl mit Necht.« »Weißt du, Mama, du kannst einem mit deinen Einwänden und »Wenn und Aber« tatsächlich das Le ben verbittern —— es ist gut, ich bleibe hier —- und werde alte Jung ser.« Aergerlich wars sich Susi aus einen Stuhl. ,,Meinetwegen versuche es vielleicht tommt sie doch —- die Lene ist ja gut«, lenkte Frau Professor ein« Siel fürchtete nichts so sehr wie die iible Laune ihres Töchterchens, obwohl sie das mit der alten Jungfer nicht gar so tragisch nahm. Darum gab sie sich ießt einen Stoß und redete Susi gut zu. Jhr selbst lag freilich nichts mehr an der Partie. Hieße es nicht« das Schicksal betrügen, wenn man jeßt einen Nothelfer holtes Es war gewiß bestimmt, daß die Par tie unterbleiben sollte, und sie glaubte nun mal an »Bestimmung«. Frei lich, die Jugend, die glaubte an nichts. ( Aber sie war dann doch froh, als sich Susi zureden ließ und sich auf den Weg zu ihrer Freundin machte, die in einem entfernteren Stadtteil in einer billigen Pension wohnte. »Ich werde so liebenswürdig sein, Mama«, rief Susi, »daß sie mit tonnnt. Hurrat« rief sie nochmals, und Frau Klementine schlug leise seufzend die Tiir hinter ihr zu. Ja, liebenswürdig tonnte sie sein, die hübsche Susi, Aber — — es war doch Zeit, daß sie einen energi schen Mann betam, der ihren Launen »etwas steuerte. Sie selber war zu schwtach Frau Professor seufzte aber rna Magnussen, Senator Magnussen lag. irn Sterben. Sie wischte sich iiber die Au n; sie hatte mal recht fiir den »s iinen« Magnussen ge schwiirrnt, doch der war ais leichtlebig bekannt, und als Franz Steinbriick Ernst machte. hatte sie ohne Zogern den stillen Gelehrten genommen; sie wußte sieh geborgen bei ihm. Aber das ihre Cinzige nun gerade Verlo bung seiern sollte nnd sie srbhlich sein mußte, wenn der Senator vielleicht gerade sanst einschlurnnrerie —- nein — so wasi —- Wie isi doch das Leben sonderbar. —- Sie wünschte tm gebei men doch, daß Lene nicht mittanr, and zu dreizehn wiirde nichts ans der Sache, nie und nimmer. Susi dachte jedoch anders. Lene muß rnit, sie mußl Gewiss, sie hatte das liebe Ding siari vernachlässigt, seit sie arrn und verwaist guriickgebi e ben war und siir das Lehrerinnenexai men «biisselte«. Aber konnte sie denn bie Lene mit ihren eieganten Freun dinnen zusammen einiadeni Sie hielt ihr F- ansangs selber irnnrer vor, daß nichts anzuziehen habe siir die Tees und Gesellschasten bei Prosessors. Auch heute wiirde ihr lim- mii dem Einwand iornrnen sber heute pasie es susi nicht. ihn gelten zu lassen. Sie dachte an Wer ner Konrad. Sie hatte ihn gern, den hübschen, blonden Mann. nnd morgen mußte sie seine staut sein. Wenn sie mal etwas wollte· so psiegie sie es auch burebzns en, und hieri wollte iie. biet wo te sie gangs s-esi. Sie wiirde die Lene schon ge minnen. Leichiiiisig siie sie die hohen Freie-l pen hinaus und g ng dann gleich ohnei siq vorher meiden In lassen. in LenesT einfacher Stäbchen s Lene sit-bei sas bei ihren Vitchern und iernte. .iieni. MI. wie gebt ro diri be riisie Casi die critoanie Meiniiai . isb MII die ans'. fuhr It svkt nnd tehete die Ubert-sehen zierliche Freundin sie-n Liot »Der biissris »zu, diri. sind. und ieb bin Wirst Hidan ich M nidt Istero hear-time Idee das soil anders werde-. gleich - morgen two-X »sie- Ouie. seies- toamsi du denn so spiit her und ie ganz nnoerbosiii Wes is denn paisieeif sragie Lene Ieise-It Vers ins fasset seini Widit yor aisiei ! Wie nor eine bereit-b Iibeoi s« ir runde- rinls Inbsiiei sorgen. und da solis da mit « Iireis. semii iter Ms Ob wird sei-« sprudelte Ins- III-« -Ja. case. is weis M gar — Inicht —- wir allein —- oder geht noch 'jemand mitf« »Ja, gewiß, wir sind —- mehrere Personen«, sagte Susee rasch. s »Und hast da die alle erst fest so Plötzlich eingeladen?« fragte Lene ischelmifch, und ein leichtes Rot trat lin ihre zarten Wangen. »Nein —- das nicht —- aher bei unk- heiden — so alte Freundinnen wie wir sind, da lann doch jedes Ze ;remoniell sehlen«, gab Suse unbefan gen zurück. ’ »Aha, Lenechen, wenn du auch sonst deinen Altersgenossen wenig gleiåsn in dem Punkte gibst du ihnen ni is nach; wenn man dich zu irgend etwas aussordert, hast du nichts anzuziehen. Ader heute lasse ich das nicht gelten, zu einer einfachen Landpartie geht ir gendein weißes Kleidchen, und das hast du — sicherl« Susi trat zu dem schmalen Kleider schrank, und Lene ließ sie ruhig ge währen. »Ueberzeuge dich selbst«, sagte sie lachend. »Hier das Weiße, seini« ries Suse und holte aus dem Hinter grund ein sauber-ed, weißes Kleid her vor. »Wenn es nur nicht so unmodern wäre, Suse —- damit kann ich nicht gehen.« » »Ach, Unsinn, kommt ja nicht daraus an, die Hauptsache ist, daß du lommsi.« »Untnöglich Suse —- mit dem Meid.« — · »Ach was, Jugend und Anmut nnd der schönste Schmuck eines Mädchens sagte mein Vater immer.« Lene sah an dem hypermodernenJ eleganten Habitus der Freundin her-! unter und unterdrückte ein Lächean Es mußte etwas Wichtiges im Spielek sein, daß Suse so sehr viel daran lag, daß sie mitsam. Nun, mochte tief ihren Willen haben. Jhr, Lene, wari es egal, ob man sie wegen ihres un-( modernen Fähnchend scheel ansah. Sie hatte Susi gern, trog der Gegensätze. ihrer .Naturen. Miso abgemacht, ich komme«, sagtej Lene nach kurzem Ueberlegen.« »Um zehn Uhr am Bahnhof, und dann geht es hinaus. Wie ui dir! das tun wird, Schatz«, riefo Suse aus. ".,Aber ijetzt adieu« —- und eben« so schnell, w e sie gelommen, stürmte sie fort Am anderen Mor en versammelte sich die heitere Gesellschaft, die Frau Professor zu einem fröhl en Bei sammensein im Walde fiir en gan« zen Tag eingeladen hatte, vollziihligI am Bahnhof. Es waren vierzeth Personen, und die Sonne fchienx warm vom sirahlend blauen immels Bis Wannfee fuhren sie, un dannj gingen sie am reisenden Ufer der Hast vel entlan bit zu der berühmten Pfaueninfe. i Susi fchkn ehr are-gelassen und neckte sich mit a n herum. Sie trugi ein schönes Spitenileid und eineni großen, weißen Jeder-hat ar» wurde i re Elegan von den an ren jungen men ni terreiehtz aber-fo( schlicht wie Velene Wedel sah reines aus. Doch es störte e wenig, sie! srerite sich iiber den sch nen Tag ine! Grilnen nnd iider das Unsrnhern Das erzählte sie eben Dr. Konrad, der neis den ihr ging. Er hatte bei der Besj riißung einen Blick von Susi emp-: fangen —- nicht gerade sreundlich -—’ der galt seinem »Wald- nnd Wie-; senlostiinr«, wie er s erzend den leichsj ten Tennisanzug rnt dem weichen Sportlsenide nannir. » Susi war innerlich empört, zu ei nem Ansslug in großer Gesellschaft so zu erscheinen! Geschmacllosi Aber sie wollte ihm das später schon abgewöh nen. Wenn er glaubte, durch seine« Zugehörigleit zur Familie ein Recht Fu haben. salopp zu werden, sie würde hn je t ein wenig liegen lassen. »Er wird chon wieder tornrnen«, dachte sie siegeltgewiß. Und er larn wieder! Nach dem Piet niei ine Walde datten sich die sangen Leute bei Spielen amiisiert. während «eau Professor aus einem Tritt-Jovi erten Lager ein Schlöschen machte. Plsdlich ries die wilde Sust: «Zangt rni wall« und lies davon. Als die an ren zur Betinmmg la inen und ilir nachlausen wollten. hatte sie schon einen gienrlichen Vor sprun. Ader das sest gearbeitete. enge leid hinderte ihre Bewegunge seeiheitz sie sielperie. siel lang aus di: Erde und blieb liegen. Jde Ins hatte sich in einein Siiirtchen Draht. das aus dem Walddoden la geson gen. Der Draht hatte das Leder des eleganiea stiesele ieeschraenenh und in den Episen ideer Rede hatten sich die ernten liegenden schaesen tieferes sie ses est. Schnell war Dr. son rad ide. se des sie aus nnd de seeite ideen Iss end der Drude schlinge. Idee ais er die Iesee aus dein Kleid machte. eiisen die seinen Weisen ein. » »Wie schade«. sagte er. »das schöne «sieid.· »Ich ever-U gae sie umsonst-a su eeimj »in nicht ie schlimms· Or ssaiLc sie liedee bedauere-, suche the Zsieid Hi »Es iii überdies-est Ieicht kaltes-. Fee-leise EIN indi De. Konrad tret, Ja einer triefen Wideaetie eine ie ieiideee Rede arm-ziehen due ineid Ue sie deeem nnd daran Hsied Sie summte-. z III bit die ilipeeee delete-enden — Wollte er ihr etwa Vorschriften ma chen, was sie anziehen osteit — Bildeie er sich ein, sie thrannisieren zu können?! — Und er fragte nicht mal. ob sie sich verletzt hatte. Aber sie un terdrückte eine herbe Antwort. Spä ter, dachte sie. »Tai Jhnen auch nichts weht« fragte er nu.c. «Nein«, gab sie kurz zurück. »Das schöne, schöne Kleid —- das isi hin«, bedauerte er wieder. ; »Ich kann mir ja nächsienö so ein Fähnchen anziehen —- wie meine; Freundin.« s Weiter kam sie nicht mit ihrer un gezogenen Bemerkung. Doktor Konrad isah sie vorwurfsvoll an ; »Kommen Sie zu den andern«, sagte Susi kalt und wars den Kops zurück. Schweigend folgte der Dok tor. Susi wollte nun wieder einleu ken; sie war sehr liebenswürdi und versicherte lachend der Gesellschaft, die xte bedauerte, daß gar nichts sei und ie ganze Geschichte nicht derjiiede wert sei. Sie war bald wieder das ausgelassene, lustige Mädel, aber Dr. Konrad blieb ernst und nachdenk lich. »Na, nuchher«. sagte sich Sust ,,wird schon wieder werden.««« Lene Riedel hatte Faden und Na del bei sich und heftete die Rifse an Susis Kleid flink und gewandt zu sammen. Sie machte das sehr lieb und als sie so vor der anderen iniete, fiel ein Sonnenstrahl auf ihre braune Haarlrone. « »Wie Gold«, dachte Dr. Konrad, der das bemerkte Vom Schaut-lag dieses kleinen Un falls brach die Gesellschaft nun aus, und Dr. Konrad gestellte sich zu Lene. Er ging den ganzen Weg mit ihr und hielt sie in einem interessanten Ge spräch fest. Susi ärgerte sich, aber sie ließ es nicht merken. Nach dem Laffen den die Gesell schaft in einem Restaurant gegenüber er prachtvollen Pfaueninsel einge nommen hatte, erwartete sie das vor ausbestellte Mototboot, das sie zu ei ner Rundfahrt auf den lieblichen havelseen beherbergen sollte. Man wollte den Sonnenuntergang auf dem Wasser bewundern, und dann sollte noch etwas ganz Besonderes kommen -— so hatte Susi den Freun digiien wenigstens geheimnisvoll er zii t. Sie fliisterten schon untereinander. »Ob sie sich oerlobt hat — Mit Dr. Konrad« — Es sah nicht so aus. Er erwies ihr nicht mehr als die schuldige höflichteii. Er plauderte wieder lustig und angeregt mit bele« ne; das muntere Lachen der beiden hielt die Stimmung aufrecht und steckte schließlich die andern an. Da klangen pldhlich von der ande ren Seite es flinken, kleinen Bootes Ausrufe des Entzückens. »Mit Dimmlischi Wundervollt Wonnig!« schwirrte es durcheinander. »Hu Dotior«, rief die schwärmeris s Lifelotte, »fehen Sie, wie die Sonne untergeht, wie sie den Kie fernwald beleuchtet! Wie in Perl mutterglanz gehiillt scheinen die dunk len, ernsten Bäume —- oh· wie herr lich, und diese rötlich violetten Re flexe auf dem Wasser —- Susi, Kinder seht nuri« «Beinahe wie am Meer«, sagte Susi in etwas erliinstelter Begeisterung. Kaum war das heraus als Liselotte richtig begann: »Das Mohr ergliinzte woit hin aus« — »Und Sie, Fräulein Lene«, sagte Dr. Konrad und sah lachend feine Nachbarin an, »Sie sagen ja gar nichts — finden Sie es nicht schön — die Fahrt — den Sonnenuntergang —- den ganzen Tags« »O doch«, sagte sie leise und er rsieie unter feinem strahlenden Blick, ?«aber seine chiinsien Empfindungen, idenle ich. redet man nlchi.« Da ergriss er ihre kleine, seine Fond, hieli sie sesi, ganz sesi und liess e nie medr los. ! Frau Professor bekam an diesem ists-ad noch eine furchtbare Szene von fidrer Sust, nachder sie niemals mehr wagte, laut von Votdedeutungem »Be siiennmng« und dergleichen etwas zu sagen. Deswegen-seh Nur klein ist die Zahl der Schau spielee, die so oiel Geisteigegenwnri del-ern das sie einen Fehler. den sie oder andere geMi haben. sofort aus der Gipse verbessern. naiSrliO in wisher Weise verdesern. Zu dieses flogen Männlein Ort is Italien eer allein Rose i. Eines sinds wurde is Tor now-them m zu Inein der . ieki m Mesidrisok W; ei seid-d Jus-. dos der cis-wirkten der den Jrlseleen meiden locke N versink Ierie und soli: .Vee den Ieise-ist« ein iersdeit »der Herr Beseiti« h den Goal klei. Ein Akten Vers Mich-g nnd dann die ims- Mir Ieisede deines-it Rose-i oder irai zesoe send lagen III nie die Zeiss-n give-dess- sii eins-wilder Inde: Lqu dee Lin-. seine Greises ;ieni der Unless Wiss-is di- ist« L- isetten-e del-i- Ekel-: duessee rissen-. me seen ir s· en das ienilese Mitten des z ON — Der unheimliche Rächer. Stizze von Heinrich Goldmanm Der Mann mit dem nerviisen Ge ksichtäzuäen sprang plstzlich vom Stuhl Fund rannte durch den Warteraum Enach dem Bahnsteig, in dessen Halle soeben der sällige Schneltzug hinein donnerte. »Mein Herr —- Jhr Paket!« Er hörte es nicht. · Da nahm ich die Rolle vom Tische, an dem er mir gegenübergesessen hatte, und lief ihm nach, aber der seltsame Mensch war nicht mehr zu sehen. Peinlich berührt, mich des femden Gegenstandes nicht entledigen zu tön nen, dachte ich eine Weile nach, was zu tun wäre, und schon wollte ich mich wieder nach dem Wartesaal begeben, um die Rolle der neutralen Obhut des Schanipächiers anzuvectrauem als ein furchtbarer Lärm mich plötzlich wieder zurückriß und ich — erwachte. Verwundert blickte ich um mich — ich hatte nur geträumt, denn ich lag in meinem Bett. — Und meine Wir tin-klopfte. Dieses Klopfen harre eoen nur in meinen Traum hineingeschallt, und ich war daran ge esen, zu glauben, daß der Lärm auf em Bahnfteig von ei nem Unglück herrühre. Vielleicht, daß sich gar der merkwürdige Fremde aus Verzweiflung über irgendwelches Mißgeschick vor en heranbrausenden Schnellng geworfen habet »Unsinn!« sagte ich mir und rief: »herein!« Da steckte die gute Frau den flei schigen Kopf. durch die Tiirspalte und meinte: »Na, aber — ich bekam es schon mit der Angst u tun. Ein Herr möchte Sie mal sprechens« »Ein herr? —- Wie sieht er ausi« »Nun —- groß und hager, dann hat er einen so stechenden Blick und schilt telt immer mit dem Kopf, als wenn er halb verriickt wäre.« »Wie meinen Sies« fragte ich etwas nachdenklich. »Er schüttelt im mer so«mit dem Los-si« »Ja. »Das ist doch aber merkwürdig! —- Wissen Sie, ich habe eben —- na, führen Sie, bitte, den Herrn ins Wohnzimmer. Und er möchte etwas warten. Jch muß mich doch erst an ziehen. Uebrigens, was will er denn eigentlichi« »Das will er Jhnen selbst sagen.« Meine Wirtin hatte inzwischen mein Zimmer verlassen, und ich erhob mich eiligst. Die Geschichte erschien mir doch etwas komisch. Jch hatte doch eben von einem Menschen ge träumt, gleichfalls von großer Statut und hager, und an dem mir auch ein so stachender Blick ausgesallen war, vor allen Dingen dieses nervöse Kopf zucken. ch muß zugeben, bei diesem iiberi ein tmmenden Vergleich wurde mir unwillkürlich ewas seltsam zumute. Einen Zusammenhang zwischen Traum und Wirklichkeit herzustellen und daran u lauben, war doch sonst nie meine a , aber hier konnte ich nicht um das Zugeständnis herum, daß der Besuchen den mir meine Wirtin soeben beschrieben hatte, auf Grund der Aehnlichkeit mit dem Manne, der mein Träumen beschäf tigte, mit diesem irgendwie in Bezie hung stehen müßte. Ich werde also wohl den Mann, der mich erwartete, in meinem Leben schon gesehen haben, dachte ich, und heute nacht habe ich eben nur von ihm geträumt, sagte ich mir zu meiner weiteren Beruhigung Abe; was will er überhaupt von mir Während ich so darüber nachdachte und mich bemühte, die Fäden dieses Zufallssptels zu entwirren, hatte tch’ meine Totlette beendet nnd trat ins Nebenztmmer. Aber wie vom Donner geritbet, prallte ich zurück. Er war es — von dem tch ge träumt hatte. Ich fühlte, wie mir das Blut nach dem Herzen schoß, und noch ebe ich Zeit hatte« mich zu einer formellen Begrüßung zu sann-kein, kam der an dere atzf mich te und faqte obne etn Wort des Gen ei «daben ste ketne Furcht! Jeb weis zwar alle-. aber ich bin ntcht gekom dåek um Ste zur Rechenschaft zu zie x Ilio. er batte metne Ereequng be imeett Aber wes sprach ee da von Jsteebenfchcflt —- Jch hatte das be iMai-m Gefühl. tn der leiten seit ntdts begangen n haben, wofür ich sue UND-est tte ge ogen eveeden tönnem Witwe. denn ch ganz ebe tieb Ietn wollte. —- sbee net-I. das kennte giebt sein« Und teb b mte ehe- Iet und feste met-en quee fes tne Inse. »He-e se steten cte denn von um« steh U beme. da met etn Ins-es seile des-tade- te seiner-e Inst feines ten-erben Des Itdeevlettsen costs tei. Oe feste dte usw«-Oe Ia den Mut used Wie us met-es Die. des Inde- Ite He- uq etfuss eefk MIMe er Ite eu. - nett nett-se wes-. Ze- set-et I me dem D des sede- eueee na eeesml dieses seien . t« esse ee end bett Ikm U etse Meeese aus see taume- Rosette-m TO Mte seht end-et ete ed feste II sente- Ite see cede . Oe Im W tose. U- t« n us in jenem merkwürdigen Traum in der Hand gehabt hatte, ohne sie dem Be sitzer wiedergeben zu können. Dieselbe Rolle, die der Mann als Geride Begleiter früher einmal getragen haiiei Kalier Schweiß brach mir aus allen Poren, und in meinem Kopf warfen sich die Gedanken schmerzzuckend wie zerbissen-. Schlan genleiber durcheinander. Schon sab ich die Schrecken der nächsten Minute aus mich zulriechen, — da durchbrach die eisige Stimme des Fremden noch mals die unheilvolle Stille: »Hier!« sagte er und übergab mir die Rolle. »Zum Donnerwetter, was soll das alles?« schrie ich wie ein Kind, das sich fürchtet und sich durch lautes Ru sen nur Mut machen will. »Hier finden Sie alles, aber ich nehme Jhnen Jhr Wort-ab, daß Sie die Papiere nicht vor Ablauf von zwei Stunden lesen. Das andere —- sagen — Sie —- sich —- selbstl« Seine Stimme senkte sich dabei von Wort zu Wort und erstarb in einem heiser ausgurgelnden Laut. Während dem war er ganz langsam an mir vorbeigegangen —- bis zur Tür, aber sein Körper tauchte nicht iiber und unter die Bewegungslinie, in der er - sich vorwärts-schob,iurd so schien e-, als glitte er an mir vorbei, lauernd, wie ein Raubtier, das seine Beute be schleicht. Nur in seinen Augen wog ten ietzt die Gluten des Hasses, un , in ihnen gehiirtet, traf mich sein Blick wie ein gezückter Dolch. Dann griff er hinter sich, unsicher tastend. Endlich frnd er die Klinke, und in dieser Stellung öffnete er die Tür. Noch ein Blitz aus seinem Auge. Die Tiir schloß sich. Jch war allein. Ein schwerer Atemzug stieg mir wie ein sinsterer Dämon aus der Brust Jch legte die Rolle auf den Tisch und wollte ’ein Buch zur Hand neh men. Aber ich hatte nicht mit meinen Gedanken gerechnet. Sie tanzten wie losgelassene Jagdhunde um die verdammte Rolle herum, in der sich wie in einer unzugiinglichen höhle die Spur ihrer Beute verlor . . . Es war die zehnte Vormittags stunde. Also um zwölf 17hr —-—!« dachte ich so bei mir. Aber warum durfte ich nicht gleich den Inhalt der Papiere kennen ler nen? Jn diesem Zwange lag doch sicher lich eine Bedeutung. Und bei der Seltsamkeit des ganzen Erlebnisses war anzunehmen, daß etwas in der Zukunft hing, das sich anders gestal ten wiirde, wenn ich die Rolle gleich öffnete. Aber ich hatte ja mein Ehren wort gegeben und ließ daher die Rolle unberührt, mochte auch in dem Unge wissen, das ich vielleicht abwehren konnte, siir mich selbst eine Gefahr au der Lauer liegen. Da setzte ich mi an den Schreibtisch und wartete . . . Die Minuten schlichen vorüber wie zertretenes Gewürm, und iiber mir fühlte ich es wie eine Brandsackel — mein Ehrenwort. Es war eine Qual, die ich in ihren Einzelheiten nicht mehr nacherleben kann. Da endlich holte der Regulator iiber dem Sofa«zum Schlage aus, und schwere Schläge rollten wie dumpf limgende Kugeln in mein zermalm tes Denken. —- Der letzte Schlag war kaum vcrzittert —- da sprang ich auf und verriegelte dieTiir. Dann — nur ich kann meine entsetzliche Aufregung begreifen — schloß ich hastig das Fen ster und räumte den Tisch ab, voll ständig ab. Nur die Rolle blieb auf der Platte. —- Und nun machte ich mich fiebernd ans Wert. Mit zuckenden Fingern löste ich die Berschniirung. Die Rolle entblätterte sich, und heraus fiel das Bild einer wunderhiibschen jungen Frau. »Gertrud!« schrie ich und sank auf den Stuhl zurück. Während aber mein Blicl so iiber das Bild hinwegirrte, versing er sich in den eckigen Schriftziigen eines Zet tels. der unter dem Bilde lag. Jch nahm rein mechanisch das Pa nier zur Hand und-last »Mein Vetrl Im weis alte-. Meine toll hat eftnndem Wenn Sie dte Zeilen le en. hat alles ein Ende: meine rou. the Vergehen und leh —- Jhre tmfe aber soll in dern Sednnten liegen daß Sle mich von metner Rathe hätten abhalten lsnnen wenn Ste hte Ihnen lthergehene Cla pterrolle nach metneen Ioetnange von Ihnen erhreehen hätte-IX »Gewinn« lehrte teh noch-note auf nnd brach vollends ln mteh sulamneen Koth etnneqt flatterten Inetne Ge hen-ten auf npte Stenle dann lttt ei Inn tntr oh tote etn leitet beweist tsor dein sehe. Metne Im lin nn entr herunter-. nnd nett ellee sevelt H notth etwas vom Itnhd nnd U M und flet. nnd tq ntsts als dlnen stehen denen - Isd W ich-sehe dem OIM UMWOL ktt etnene Note teilten nah Ue Ins-n uns Akten Ich unter me III-s- Vtetn Zell sung feines-e m Die-sen Ver Ietlett srtften :etne ntehett n mä sen Nehmt-seen Mn hätt-re- Otteee Inst- eten heitre IQ out-. IWW ee sont- tustilw W Winseln-e Mut einen MUMWR m t: — VII M III-It si t MO- MW Istt en ten-sen