Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, November 27, 1913, Der Sonntagsgast., Image 4

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    Her Tollhiiugøler
Ueber-sent von Anna Kellner.
(11. Fortsetzung und Schluß.)
Jn diesem Augenblick, als sie sich
aus der neuen Flasche einscheniten,
erschien ein junger Geistlicher im
Saale, der hinen der entsernteren
frische ins Auge faßte.
»Das bedeutet Glück, Ttviddle!«
rief Welsh mit einem Blick aus den
jungen Geistlichen aus. »Nicht? Al
so aus gut Glückl« siiate er hinzu.
indem er sein Glas erhob und dem
Freunde zutrnnl.
Der junge Geistliche lam bei den
Worten Welsh’ gerade an ihrem Ti
sche vorüber und zuckte laum wert
lich zusammen, aiz er den Namen
rernahm. Er wars ihnen rasch einen
Blick zu, blieb stehen und setzte sich
dann in ihre Nähe, aber sa, das; er
lTinen den Rücken zuwendete. Daraus
gien machte Welsh verdrießlich ein
ichen, etwas leiser zu sprechen.
Dem Kellnen der mit der Speise- i
Iurte lam, erklärte der Geistliche, daß
er aus einen Freund warte, mit dem
er zusammen essen wolle; er bat ihn,
ihm ein Abendblatt zu bringen, und
war bald ganz vertiestsdarim .
Die beiden Freunde sprachen zusi
erst leise miteinander, nach einigen!
Minuten jedoch schienen sie ihren
Nachbar zu vergessen, denn von Zeit
zu «eii wurden ihre Stimmen laute-. J
,, avon können wir später reden«, E
hätte Welsh, »wir haben ihn ja noch !
en .«
,,Jch will es aber lieber jetzt er
ledigen,« antwortete Twiddlr.
»Aber eigentlich ist es ja längst;
erledigt,« erwiderte Weish.
»Na-V beharrt- Twivdle. l
»Allo, was schliith du vori« !
»Daß jeder die Dälste bekomme —
»Du glaubst also wirklich, dass
du aus die hslste Anrecht hasti«
sragte Welsh entrüstet
»Das Risilo habt eigentlich ich
allein u tragen,« sagte Twiddle. »
Jst-ist« entgegnete Welsh. »Und ich H
habe nichts aus« Spiel gesetzt-i Geh s
reden wir von etwas anderem.« :
»Bitte, degehr’ nur nicht mit mirs
aus,« ries Twiddle, der schon ziemsj
lich erhigt war, »und seg’ dich nitklli !
Mist hohe Roß — du hist jetzt nicht ;
mehr Mr. MandelliEisingtoni« ;
Der junge Geistliche suhr hestiai
usammen, dann schlug er mit der
aust aus den Tisch, daß es dröhn
te und ries mit lauter Stimme aus:
»Gott sei Dant, nun hab ich ihn
Ondlichi« s
v.
- Dieser ungewöhnliche Ausdrucks
eies unter den Anwesenden natürlich
großes Erstaunen hervor.
»Damit« ries Twiddle aus, und!
wendete sich um; da sah er auch schon ;
ten jungen Geistlichen vor sich sie-;
ken. der ihn mit der größten Span- :
stunk andliettr. l
» ars ich Sie sragen, herr Dei-i
tor, was Sie von dem errn wisil
sen, dessen Namen Sie oeden« ge
nannt hat-rni« sragte er Beidle
böslich.
Der oon Gewissensbissen gepeinig
te Doktor sah ihn sassungslos an
ulle Farbe war aus seine Gesicht
Ader die Nerven seines reundes
Welsh waren störten und als dieser
dem jungen Geistlichen ins Gesicht
blickte. blitzten seine Augen in trium
phierendem Lichte aus.
Er ist’s!« ries er aus« bevor
thddle seine Geistetgegenwnrt wie
dergefunden hatte. »Er is« —
Mk e oder Bunter oder wie et
sich sen nennt! —- stellvert«
Qui Kellner auf einmal, die be
jinis Ist-brav des-standen hatten.
eilten auf feinen Ruf herbei.
Butter war überrascht: et hatte
seht nimmt das die beiden ver
wirrt fein wiss-dem nicht alm, das
« me Unless-Ihm diese Form an
nehmen Mut-.
.NMIM ckt.« begann et.
Un Wiss tustme Itzt-, Indem n
U- Odetkellm zwief- «holm Sie
W Zwist-sum Izud einen Wod
uogtskmnfschs II Mast-upda- iqt eåu
ca m I M o Im- o s
Miit-f
du Kesse- giu auf vie Tät zu.
all stiller ihm m ch folgte und ihn
aushielt
.Uotm Sie noch ehe MMMR
few n is hemmt-tm Und-. die
II III-I käm guten Rad-M m
tw misse. »Ist-' ich wie cis Jn
IIIOIII cqu Umk. wiss Ue das
W set-'
III M Wle wes dmitt qui
III DRI- Isms Ich-« und die
W II. Its M im Speise
lc III-fest- Ivmos. tot-Im mu
I Miit sekds ins Guid Mk
III M Wem des Imm- Geist
ZMI IMM- sa met-A nnd N
has- ei m- « von-m
El Um M dost ist«-zu um
M IM- Mc .« Im III-its aus
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00 Mist NO Ist Wet- Im
Mo km- mrws in ftms Its-III
Miim Om- ssu muc- est-tm
, III Bei-m nun su wisse-. III-m
III-is mum- wns m. Jst kei
»; W Ums Itsflsmws disk-T
W
»Sie werden es vielleicht doch be
reits erraten haben,« verseyte Butter
mit einem Blick aus Weish.
, Die thllner begannen zu lachen
«und Wetsb raffte sich zusammen. J
»Dies ist mein Freund. Dr«
Twiddle,« saate er, »ein Arzt, der;
in London wehtbetannt ist. Er
wird anen bestätigen, daß dieser
Mann irrsinnig ist und in einemi
Jrrenhause unteraebracht wurde, daß
er aber nachher aus der Anstatt ent
sprang. Jst es so, Twiddle?«
»Jawohl,« antwortete Twiddie,
tessen Farbe langsam zurückzutebren
begann. ,
»Wer sind Sie, mein Herr?« frag
te der Wirt.
»Hier ist meine Karte,« versetzte
Wetsh und reichte sie dem Wirt
»Gib auch deine her, Twiddle.«
Twiddie kam der Austritt-ertan
nach. und der Wirt betrachtete beide
Bisitentarien.
E »Mein Name ist Mandell-Essing
on.«
·,,Sein Name·. . .« wars Welsh
ein.
mHaben Sie eine Karte bei sich,«
fragte der Wirt.
»Leider nick.t,« antwortete er.
»Sein Name ist Jrancit Bede
ridae.« saate Weish.
»Mandell - Essington,« erwiderte
dieser ruhig.
«Vielleicht noch ein Signalementk
fragte Weish höhnisch
,.Ein Gentleman.« antwortete
MandellgEssiugton gelassen. A
»Sonst kein Berusi«
»Nein,« versetzte Mandat-Eising
ton, »es wäre denn, man faßte das
Amt eines Frieden-richten, das ich
bekleide, ais Beruf aus.«
»Und doch der-kleidet er sich at
Geiftltchee!" rief Welsb triumphierend
aus, indem er sich an den Wirt wen
dete.
»Sie sind kein Geistlicheri« fragte
der Wirt argwöbniscb.
»Gliieklicherweise nicht.« antworte
te MandelliEssington offen.
»Warum tragen Sie dann ein
eistliches Habiti" fuhr der Wirt
ort.
»Aus Hochachtung vor dem Beri1s,«
erwiderte MandelliEssingtom dessen
Zunge wieder mit ihm davonlief.
,bab’ ich es angelegt, nnstandsbais
der musz ich es ia wohl bebalten.«
»Wabnsinnig,« sagte Welsb mit ei
rer höchst dramatischen Gebärde, die
nicht wirkungslos blieb — die An
wesenden waren geneigt, sich seiner
Ansicht anzuschließen.
»K·onnen Sie keine andere Aus
kunft über sich geben« fragte der
Wirt.
« »Gewiß. Herr Wirt.« antwortete
Mandell-Essington, »ich habe sogar
»den dringenden Wunsch danach, nber
ein öffentliches Nestaurant ist nicht
der Ort dazu.«
Haken Sie doch endlich einen
Kweispänner und einen Wachmann,«
iagte Welsh von neuem.
Jn diesem Augenblick trat ein neu
er Gast in den Sprisrsaah und bei
seinem Anblick erhellte sich das Ge
sicht MandellsCssingtons, und er
tielt den Kellner mit den Worten su
rueb »Warten Sie noch einen Augen
«bkiek. bier iommt ein Verr. der mich
tennt.« ’
Alle wendeten sich um und erbiicks
ten einen seingelleideten jungen Mann
mit blondem Schnurrbart und fröh
lichem Gesicht·
»Ah, Bunier!« rief er aus.
Nun hätte man erwarten müssen,
daß die Bestätigung dieses Namens
die beiden Verschwörer angenehm be
rührte. statt dessen brachte sie eine;
merkwürdige Wirkung hervor:Twidd« I
Jle tant ganz in sich zufammen, unvI
stell-it Weiib verließ feine Unver
IZOSnitheit volltommen. Keiner von
J beiden sprach ein Wort, ais der Ba
ron von Biihenberg seinen Freund
nett großer herzlichteit betzrllstr.
»Id. rnein Freund. es tut meine-n«
rsen wohi. Sie wiederzusean
der was ist dok«
uLtielier Darauf antwortete Man
tellissingtom .es trat tich ein un-·
Iiiebfameii Mibmeftseedniö ereiqneizl
diebetdenderrerrbter«.« .
Or hielt innr. denn der Vers-!
starrte Zuerst Uei . dann Tkiddte
mit erstaunten steten an.
»Id, Mr. Mondes-cisngton.·
riet er sus. «ivenn ich nicht irref
indem er M an Wetts- wendete.
Dieser zögerte einen Amenbiiet
andren erwiderte er: »Nein. Sie irren
Eos tit M unmitgttch. Sie spa
ren M in Wettve in Vom-P
recime der , ren. . nd du is
itqu Dr. Beurtei«
. et-. to —-—a.« Ins-rette dieter
sitt eise- stit seit Wetts
Uteder Petrus-en der Var-n su
ers den eisu- tssns den anderes
n- Mnr Miso-new nie der jun-e
Mistw. ten diese Unirrrediena meet
ciQt seniq itrerrotitktr. den Meer
itagtec
,» .Aie hatten dreien Meniwen iiir
Hir. Kannst Wien-zwa. iseree do
wertm
site rserr tm » M naives-III
Ists-time der Miso-.
Zws Um Läu- ckn ten-me Arie-ist«
.- Qaren e«
As bei-rein is meinem WidiotiP
J« irren im. one-I Deus wies
ziseewtte Weist
k »Und Mem we Nr· tiefer W
iss-P Jutzte Winde-g Wir-Hist
»Bevor ich nach England abreiftr.
Er reiste mit diesem herrn. Tr
Twiddle,« versicherte der Baron.
Mandell-Essington ging ein Licht
auf.
»Aus Gesundheitsrücksichten?« wie
derholte er, dann sagte er mit einem
höflichen Lächeln zu Weish: »Da
riiber wollen wir doch ein wenig
sprechen, mein Herr.«
»Bedauere sehr. aber ich muß ge
ben,« erklärte Welsh und griff nach
seinem Hut und Rock.
»Wie?" Ohne. Ihren. Tollhäusler2«
fragte Mandell-Essington.
»Das geht mich eigentlich nichts
an, sondern Dr. Twiddlr. Bitte,
mich durchaulassen.«
»Nein, Mr. Welsh,« entgegnete
Mandell-Essington. »Wenn Sie
ietzt gehen. dann wird es in Gemein
kchattdesWachenannes sein« den sie
durchaus holen lassen wollten«
Ton und Blick des jungen Mannes
länan so drohend, daß Welfh stehen
te .
»Dariiber wollen wir ein wenig
:prechen, Mr. Wellh.« wiederholte
MandelliEssington deutlich; ,,hitte
Maß zu nehmen. Ich habe an Sie
und hren Freund Dr. Twiddle meh
rere ragen zu richten-«
Wellh murmelte etwas zwischen
den Zähnen, hängte aber Rock und
Hut wieder hin, setzte sich und fah
MandellsEsstnaton rnit größter Un-«
tserlchämtheit an,
»Legen Sie log, Mr. Mandelli
isssington — Beveridae —- Bunler.
rder wie Sie sich sonst noch zu nen
nen pflegen,« bemerkte er.
Ohne diesen Worten die geringste
Aufmerksamleit zu schenken, wendete
fech Mandell-Essington zu dem ver
blüfften Wtrt und sagte zur größ-;
ten Enttiiuschzsng der anderen Zu-.
ksörerx »Dars ich Sie bitten, uns ietzt
ein wenig allein zu lassen, Herr
Wirt? Wir haben eine private Ange
legenheit miteinander zu besprechen.« I
Nachdem sich alle Nichtbeteiliaten
entfernt hatten, holte Mandell- Essings .
Ion einen Sessel siir den Baron ber- s
kei und alle vier sehten sich um den i
runden Tisch
»Wolle.r Sie zunächstdie Giite ha
ken,« sagte MandelliEssinaton zu
Welle »wir ganz genau mitzuteilen
was Sie von Mitte November bisi
setzt gemacht hat-ens«
»hol mich der Teufel, ob mir das s
einfällt!« antwortete Welsh
»Mein Herr-· wendete sich der Ba- T
ron wiirdevoll an Weish. »ich weiß«
nicht« wer Sie sind, aber daß Sie
kein Gentlemcn sind, das sehe ich.
Wenn Sie sich in Gesellschast von
Gentlemen —- und Adeligen —- be
finden, miissen Sie schon die Güte
haben, anständig zu sprechen-«
Welsh starrte den Baron an, ohne
etwas zu erwidern: aber die Wir
kung, die er damit erzielte. war
schwach .
»Vielleicht können Sie mir die
Frage beantworten. herr Doktor die«
ich an den Mr. Welsh richtetei«
fragte MandellsEssington den jun
gen Arzt.
Der arme Mensch wars einen Blick
ous seinen Freund, zögerte und stam
melte endlich: »Ich — sehe
die Notwendiakeit nicht ein.«
Mandelessinaton zog ein Papier
aus seiner Tasche hervor und reichte
es Dr. Twiddle mit den Worten
Vielleicht sehen Sie seht die Not
wendigkeit ein. Derr Doktan
Als der Doktor einen Bli ek aus die
Rechnung siir die letzte Wäsche des
Franc-is Beveridge wars verließ ihn
der lehte Funke von Mut; er blickte
seinen Freund hilflos an dieser aber
erwiderte den Blick mit einer Miene
grenzenloser Gleichgiltigteit. Twiddi
ie betam plötzlich tugendhaste An
wandlunaen.
»Was wünschen Sie su wissen,
inein herri« fragte ee.
Erst-C- ,wie« standen Sie Dazu-.
iibeebnupi ein-as mit mit zu iun zu
siebenf«
» Weist Inn-ei ichnell eint .Wenn
ek’s nicht weis. so fast ihm mässi
Teniddlek
Met« ver Mist-m Arm-us zur
Tugend Mn sollstiinhiq zu fein . .
»so made ers-chi. Sie unter Inei
ne bsui n nehmen« witheend . . .«
Zösetnd it ee inne.
.Mdeend ich nicht ganz webt
Dan« ergänsie Mondes- sington
Lächelnd-. ·nichi DOM«
Ich feste snii Ihnen cui Reisen
sehens·
.Id!'
Idee ich Wie seine geose Luii
dass-. und o uns to snmäie
Miit Inie n sprichs. ihn mit
»mian
Mdusd sie seid is Maniqu
einivemenk
. o.·
« Sohde ladet Mondes
ssisidw ·tss III its lage-; pi
« Oe ceeiesuieii deeuiqe deek
- Iwiddie isgie Mut und Wie:
Jst sei-wen iedk . . . .
Da unterdes-O id-« M Bau-n mit
ten Wem-: »Wie Ieemtee tii Id
msiism Rau. Hutte-P
.M.:ndeåsissiinaien. liebes si
ten-"
Des Oasen bekamen same
miss- dann ste. Imm- am sm
oui seist-sen sage-. Nun spendete
u L met-Sei As Miieru eine
Hio ein Lunis-» II its-sinnen in
wein dene- nnd nennen sich em
ziiteneieuun und ers-Wien wie Its
strer Familie und Jhren Gütern
s Sie — Sie —- Sie gemeiner Schust!
Vunker, ich tann mit solchen Leuten
nicht an einem Tische sitzen!«
Mit diesen Worten erhob er sich.
s ,,Einen Augenblick noch, Baroni"
Jbat Mandell-Efsington· »Bevor wir
Jdiese Herren ihrer vielversvrechenden
betrügerischen Laufbahn überlassen
Habe ich nach einige Fragen an sie
Izu richten.«
i »Was sollten Sie siir HonorarIp
;lommen« fragte er Dr. Libidle
f ,.Fii-nfhundert Psund,« antwortete
Ete dieser.
Mandell-Essington riß die Au
gen aus.
»Taraus gibt man mein Geld
ou3?« Dann suhr er sort: »Aus
Jhrer Sehnsucht, mich wieder in Ih
re Gewalt zu bekommen, schließe ich.
Mß Sie das Silndengeld noch nin
bekommen habean«
,.Nein,« antwortete Dr. Twiddle,
»ich gebe anen mein Wort, daß ich
es noch nicht bekomme habe.«
»Aus das gebe ichänicht. uiel,,'«v
versetzte Manbe11- Ess gtou; »es ist
wohl überflüssig, Ihnen mitzuteilen,
daß Sie sich umsonst bemüht haben.«
Er betrachtete beide, als wenn sie
seltsame Raubtiere wären; und subk
tort. »Sie, Mr. Welsh, sind ein ab
aeseimter Schurke; es sreut mich·
Ihre Bekanntschast gemacht zu haben.
Sie können jetzt gehen.«
Als Welsh trotzig sitzen blieb, siigte
er hinzu: »Aber auch s osort, ver
standen? Sonst werden Sie zu Jhrer
Beförderung einen Zweispiinner und
einen Wachmann draußen vorsinden.«
Welsh setzte sich schweigend seinen
Hut aus, wars den Rock iiber den
Arm und ging aus die Tür zu. als
ein Kellner ibm entaeaentrat.
»Jhre Rechnung, niein »der-P
»Mein Freund zahlt schon site
mich,« antwortete Welsh.
»Nein, Mr. Welsh,« ries Mandells
Essington aus« »bezahlen Sie vJhre
Zeche nur selbst!« Welsh sah den
Wirt bereits aus sich zukommen, er
suhr also mit der hand in die Ta
sche; zuvor jedoch wars er Twiddle
einen Blick zu, der diesem nichts Gu
tes verhieß, wenn sie erst wieder al
lein waren.
»Sie, herr Dottor,« wendete sich
Mandell-Essington hierauf an
Twiddle, «scheinen mir ein-unglück
lich tonstruierter Zweisiiszler zu sein.
Sie lassen sich in ein höchst origi
nelles Abenteuer ein; aber Sie find
nicht gescheit genug. es auch anstän
dig zu Ende zu führen. Hof mich
der Henker, ob ich die Geschichte nicht
ganz anders angestellt hättet Bevor
Sie aus der Gesellschaft von Gent
temen verschwinden, muß ich Sie
noch um eine Gesiilliglett bitten. Sie
werden morgen in aller Frühe nach
Elankwood fahren, dem Dr.- Conglk
ton vorlägen, was Sie wollen, nnd
meine gesetzliche Entlassung. oder wie
der Schwindel sonst heißt, erwiesen.
Dann gehen Sie zum Teufel oder.
was wohl aus dasselbe herauskom
men wied, zu Mr. Welsh Sie wer
den tun, was ich Ihnen gesagt habet«
»Ja-a, ganz bestimmt,« stotter
te Twiddlr.
»Und nun machen Sie. daß Sie
Zorttommen —- je schneller, desto bes
er.«
Als der niedergeschlagene Doktor
fort· war, sagte der Baron ärgerlich:
«Diese Schustent Sie sind wivtlich
viel zu nachsichtig, lieber Freund.
lSie hätten sie verhaften lassen sol
en.«
»Lieber Baron, ich bin den beiden
Halunken eigentlich zu Dank ver
pflichtet: ich hab’ in den letzten Wo
chen das vergniigteste Leben von der
Welt gesiihrt. und dann: hab’ ich
nicht meinen besten Freund kennen
gelernt?«
- »Ach. Dunst-P rief der Baron»
aut. »Aber-was sag'- ich du« Sie
sind nicht nicht sanken und doch
—- darf ich Sie in Erinnerung sein
zfdön Mist-is Tage noch so nen
-nen.«
J »Es M mit ein Vergnügen, Ueber
sann —- 0M ichs »Im ps
Iesen.·
»Ja-Mk fasse du sann msiend
.an ich Ihnen noch eine Reuig
HM IIZMUM«
. Liedes sann· das hab' ich de
utts matenk
I mich m met-! Musche- ei
tntt Umst«
Don ganzem Demn. Umst
Freunds·
M
—- ssfeä Nishi-sind
nli. Datu- ,«!o. seien cis. den
got-L IMM- IIII md seine
sma nnd Its Inn Wem-Im
fckhd. u is du« nnd in den des-I
dem — us tin .«
Cis-seit MI- . fes-n Ist
.i.m m sus. m IM Ists-ist
NI is seen um« Mon.
» E ä n Dich Im tm IMM
jsm Heils-M- Imnw Hm III-I
M Niktissencn Indus mo- N
TSMMOMI in wim- EUH aus
Hain-ihr
;- MMM »Ein Mist-ei must t
HMMSP
s. si- ssndlet Tons-: Jan
Du Tun sin- nm das Du cis
wm sinds-An nimms- mit-·
Dank JMM me Ins-n Es Fe
HIL nnd dx Ism- Is »in »W
xis »O du Gift-Ei drum-II
III. welche Lus, Zoldat m
sei-.
Brasilianische humoresie « von Carl
Efüler.
Zeserino war ein stiimmiger Mu
lattenjiingling. Er mochte etwa 18
Jahre alt sein, genau konnte das
niemand angeben. Jrgendwo aus
rem Camp von Rio Grande do Saul
war er geboren worden, aber man
hatte dies Ereignis nicht siir wich
tig genug erachtet, es amtlich zu re
gistrieren. Er war da, das zu wis
sen genügte ihm urs denen, die mit
ilsm in engere Berührung lamen. Als
Aparicio Saraivn in Uruguay Re
volution machte, war Zeierino über
die Grenze gegangen und Kämpfer
Jsiir Freiheit und Recht geworden.
Als solcher hatte er geplündert und
Igestohlem wo es etwas zu plündern
Hund stehlen gab, und stets war er
’mit den anderen tapferen Freiheits
helden vorsichtig iiber die brastlics
mische Grenze gegangen, sobald die
HSache gefährlich zu werden begann,
Eines Tages hatten ihn aus brasis
lianischem Gebiet handseste Kolonis
sten deutscher Abstammung bei ei
nem hüpnerdiebstahl erwischt und
ihm eine so ausgiebiae Knüpvelmap
Isage verabfolgt, daß sich Zeserino
nicht erinnern konnte, jemals in ser
rsem Leben auch nur annähernd »so
gründlich behandelt worden zu sem.
Der Polizeidelegado, vor dessen Fo
rum man den Hühnerdieb schleppte,
hätte ihm auch seinerseits gern
die Rute der Gerechtigkeit zu kosten
gegeben, er nahm aber davon Ab
stand, als er die Vorarbeit auf dem
gelben Fell Zeferinos sah. Er schick
te unter sicherer Bedeckung den jun
gen Bürger der freien Revublit, oh
ne sich um dessen eifrige Proteste zu
kümmern, nach Pcrto Allegre an sei
nen Freund, den Major Seraphim
Costedidtda Silva, der in seinem
Bataillon stets Verwendung fiir Ret
ruten hatte.
Zeferino wurde in der Kaserne ab
geliefert. «
Nach einer ermahnenden Anfprache
des Caho, des Unterossiziers, der in
den herzen feiner Untergebenen zu
lesen verstand, vertraute man 3eferi
no die Ausriiftungsgegenstände an,
die den Mann auch aiißerlich als;
Soldaten kennzeichnen. Zum ersten
mal in seinem Leben mußte Zefert
no seine harten, breiten Plattfiiße.
in Stiefel zwängen. So verlangte2
es die Würde der brasilianifchen
Armee. Auch die übrigen Uniform
stiirte paßten Zeferino zwar nicht —
die Hosen waren zu lang und die
Aerniel des Waffenrocis zu kurz —
aber das fatalfte Kleidungsftiick fiir
ihn waan und blieben die elenden,
viel zu engen Stiefeln.
Zeferinos Unterscheidung-Mermis
en zwischen Mein und Dein war
·iets »nur schwach entwickelt gewesen
und hatte sich während seiner Tätig
teit als Revolutioan ganz und gar
vermischt. Als er an einem Sonn
tag nachmittag zum erstenmal die
Erlaubnis erh elt, für die Zeitdauer
von wei Stunden die Kaserne zu
verla en, ermahnte ihn der ahnungs
volle Cabo fehr eindringlich, sich
teine Unannehmlirhteiten zuzuziehen.
Aber Zeferino schlug die guten Leh
ren in den Wind und eilte, so schnell
es in den vermaledeiten Stiefeln he
hen wollte, zu einem jener Portugie
sen. die von den Soldaten so gern
graue Mäntel tauften. Ohne be
sondere Ueberrrdungstiinste «anwen
den zu müssen. erhielt der Portugiese
von Zeferino bereitwilligst außer dem
Mantel auch die Stiefel und schließ
lich die ganze Uniform. Beserino
taufchte dafiir ein Paar alte Pluder
hosen, die bequemen Pomvachas ei
nen defetten Schlavvhut, einen löcher
reichen Ponchry einige Nickelmiinzen
’und einensuckerrohrschnaps ein.
Arn Abend machte sich der Cabo
auf. um seinen durchgebrannten Ret
ruten zu suchen. Er war verant
wortlich siir den Kerl, und der Ma
sjor würde es ihn entgelten lassen
»wenn Reserino. der neue Mantel und
me upq gut erhaltene Untier-a deu(
ist-tote verloren seien fes-Mem (
s Der cobo hatte ein-n feinen Split
jsimt CI gelang ihn-. Maine auf
;zustetu. noch ehe et die Stadt vers ·
Hasen dem Om- u mit von
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Ein-Mist gekauft scie. band quij
wiss-m sont-ad ehe elende Imm- «
jidudc eine Hunde-. Ue einem Jus ·
List-m usw-. m Sen-tagt das-s
»Im-Gunst aus dm fak- Vtoso ou E
Imm- daute vers-sinkst ;
P samst- IIIIM Mai-et Mi«
gn aus« knis- sgi da Erd-. imsj
Jus Its ds. us dr- ek WH
Jvm du MMI KIMI Is. usdj
JO- n Ich cui di- somkimu sei-;
ist-stin- msosd. »Mi- 001
lwas-is W Festes Miit VMNQIU
tm summie- Mostsii es und
Its- lsm Ohms-MI- m um«
Je Ia z II Muts Muts-it Hoffm
m di- IIQM OW- Isth vom
Zw- m um«-h Entom u usw
un usw«-Ide- Iauckdmdw spuk«
fes-«- Komm-.
Omb- iam tin Its-m Roms-I
»un- dam met-act m du Sei
so in Ist Inst du Zakkirun Ins
Tos- cads Its-n m Mam- ms Him
mmuu M Mi- oc its-to ist«
Ae sum-U du Amt-Egi- m
Such-tu mit »Ihr kund « fus
Jknsäugt « ksm Titosmy du us ds
Anblick eines Hahnesrmrfes versun
ken ist und sich durch Wetten enga
giert hat, kann man nicht so ohne
weiteres verhaften und in die Kriter
ne führen. Das wäre in hohexn
Grade unfein. Das haiie Zeit. VII
der Kampf zu Ende war. Der Cabo
behielt seinen Mann im Auge und
verfolgte gleichzeitig den Verlauf des
Kampfes. «
Der schwarze Hahn war der ro
bustere der beiden Kämpfendem auf
ihn hatten die meisten gesetzt. Auch
der Cabo. des es nicht für schicklich
gefunden hätte, gewissermaßen zu lie
bthen, setzte ans den schwarzen Hahn
einen Milreis. Referino batte vor
Beainn des Kamvfes den roten Hohn
rriifend in die Hände genommen, et
taxierte ihn als einen zähen. aus
jdauernden Gesellen. der mit dem
jfchwarzen Hahn schon fertig werben
!wiirde, und fo wettete er aus den
Hinten Hahn. »Als eine halbe Stunde
Inach Beginn des Kampfes der schwa
»ze Hahn, iibel zugericlpteh am Boden
slag und sich nicht mehr zu erheben
vermochte, strich Zeierino, mit lauter
zStininie den roten Hohn lobend nnd
jvreisend seinen Gewinn ein.
J Der Cabo befand sich in einer fa
tnlen Lage. Er hatte zwar gewet
tet, aber er hatte damit nicht trete-b
net, eventuell auch zu verlieren. Er
tonnte nicht bezahlen. Als der Italie
ner von ihm den verlorenen Milreis
verlangte. da stellte es sich beraus
daß der Cabo lein Geld bei sich bat
te. Zu wetten, ohne bei einem Ver
luft bezahlen zu können, wird auch
kim Lande Brasilien übel vermertt
und meist auf der Stelle durch ein
paar Messerstiche aeahndet.
Zeferino, der bisrtr. wie der Ita
liener den zahlungsnnfäbiaen Cabo
beschimpfte, nahm sich seines Vorge
setzten an. Er hatte die Anwesen
heit seines Cabo schon tönast bemerkt,
wußte, was ihm bevorstand, wenn er
in die Kaserne zurückgebracht wurde.
Der Eabo selbst hatte es ihm oft ge
nug ermahnend in die Ohren ge
schrien. daß er eine Promenade um
den Feigenbaum machen miifsr. wenn
er auch nur eins seiner Montieriinas
stücke vertaute oder seinen Urlaub
überschreite. So eine Promenade um
denFeigenbaum ist rinetißliche Sa
che, die dem Spießrutenlaufen, wie es
-ur Zeit des alten Fritz in der preu
fspisehens Armee Gebrauch war. täu
schend ähnlich siebt. Das alles aber«
hatte Zeserino nicht abgehalten in
aller Gemütsruhe das Ende des Hab
nenkamvfes abzuwarten. Er wußte,
daß der Cabo nicht fo sehr aegen
den guten Ton verstoßen und ikn et
wa mitten während des Kampfes ver
haften und ihn nach der Kaserne
bringen würde. Zeferino ignorier
te also vorläufig die Anwefenbeit
seines Vorgesetten genau so dieser
die des Deserteurs.
Aber nun schob Zeferino dem Cabo
einige der kleinen Papierscheine in
die hand, die er gewonnen hatte,
und brachte den Jtaliener dadurch
Zum Schweigen. daß er ihm in der
gewandten Art der Campbewobner
mit einem seiner Plattfiiße so vor
den Bauch trat. daß der Sohn des
schönen Neapel nach kurzer Luft
reise auf den Rücken zu liegen kam.
»Freund Zeferino,« fliiiterte der
Cabo dem Teserteur zu, »wenn dieser
Kampf zu.Ende ist, muß ich dich in
die Kaserne bringen.«
Zeferino, dessen Augen glühten,
der mit ganzer Seele lsei dem Hah
nentainvfe war, niate nur stumm.
Freund Zeferino,« sagte nach ei
ner Pause wieder der Cabo, »du
hast mich zu großem Tanle verpflich
tet. Jch bin fortan Dein treueiier
Freund. Aber in die Aaserne muß
ich Dich doch bringen« und die Pro
menade um den Feigenbaum wird
Dir von dem Major nicht geschenkt-«
Viel mehr. als die Worte des Ca
bo,- interessierte den Zeserino. daß der
Hahn, aus« den er gewettet hatte. wie
der der Sieger zu werden versprach.
»Munter, mein schöner Adler-!
Beiß ihm nicht in die Federn, stich
ihm die Augen aus, du Lieblina der
Muts-e Msitieck« in endete Des-ein«
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Und Nu Dahn-IM- auch diesmal.
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