Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, November 20, 1913, Image 3
Y- spstz · » Erzählung von E. Dürangrr. Jtnmer dichter und dichter fielen die schweren Schatten der Dämme rung. Jch saß im Schaufelstuhl und beobachtete, wie die matte Herbstsorp ne ihre scheuen Strahlen heimholte, einen nach dem andern, wie die Schatten hereindrangen und jeden Gegenstand im Zimmer verschlungen, beobachtete, wie das sterbende Lichts sich gleichsam aus einen einzigen Punkt « ionzentrierte — aus das Klavier am Fenster. Als es schließlich ganz sin ster ward, sah ich immer noch die dunkle Silhouette im helleren Fenster rahmen. Wie sie sang! Bald jubelnd und lachend, bald weinend und schluchzend, bald bittend und lockend, bald zor nig, bald demütig. Schwermütige Volksweisen, Lieder mit den heiter sten Trillern, weiche Romanzen, herr liche Arten voll dramatischen Lebens, religiöse Hymnen, alles entströmte mühelos ihren Lippen. Dann erhob sie sich, schloß das Flavier leise und ging ans Fen ter. . Während ich ganz still dieser bei - tenden Frauenseele lauschte, überl« men mich die verschiedensten EmpsiIH dungen. Zuweilen vernahm ich beut-s lich — besonders bei den zarten Lie besliedern —- dasz sie nur ftir mich? sang, sitt mich allein. Jedoch im? nächsten Moment erschreckte sie mich,1 dann war sie mir eine Fremde, mit« frem en Gedanken und Neigungen. Doch eins fühlte ich während der ganzen Zeit: wenn sie doch mein wer den möchte! Dann kam der Schlußgesang mit seiner hinreißenden Kraft und Lei denschaft, seiner Me cholie und Sehnsucht. Da verst d ich plötzlich daß es eins galt, jetzt oder nie, daß es nicht das Schicksal, sondern das Leben selbst war, daß uns von Ange sicht zu Angesicht gegenüberstellte. Wie drückend still es war. Nicht ein Laut außer dem Widerhall der vielen Lieder, denn die Lust war noch davon gesättigt, die Stille schien noch davon zu beben. Jch ging zu ihr: »Ftiiulein Ka rin.« Sie zuckte erschrocken zusam men. Jch reichte ihr meine Hände. doch die ihren lagen still aus dem ·Fensterbrett. Mir war, als hörte ich Zhr unruhiges, kleines Vogelherz klop en. »Karin«, wiederholte ich, denn ich empfand eine so mächtige Sehnsucht nach Wärme, nach einem Funken Sympathie. Sie blickte jedoch nicht auf, die langen, schwarzen Wimpern » ruhten auf den Wangen. Da verschrumpfte in meinem Jn nern alles, wag sich vor wenigen Mi nuten zusammengedrängt hatte. Wie klein und nichtig fühlte ich mich! Was kann ich ihr bieten? Arbeit, Entfa gung. Jedoch von neuem durchflutet mich eine Woge von Zärtlichkeit Meine Gedanken kleiden sich in Wor te. Jch beschreibe den einsamen, klei nen Pfarrhof, drinnen in dem stil len, tiefen Walde. ich spreche von schneeheschwerten Tannen, von Schlit tenfahrten mit klingenden Schellen in sternllaren Nächten, von dämmrigem Kaininfeuer im niedrigen Zimmer, von langen Winterabenden mit Bü chern und Gesang. Ich spreche von sonnigen Sommermorgen mit Ler chenjubel unter dem klarblauen Him mel, von der kleinen Kirche unten am Meer mit weit offenen Tit-en, Or gelmusik, Sonntagsfriede, Gesang un ter dem Gewölbe. ,,Gib mir Freiheit und Glück dazu.« Hatte sie das nicht eben gesunaens Begehrte sie also nicht: Freiheit in der Natur. Glück in der Liedes Aber ihre Hand, die ich auf dem Fensterbrett einfing, war ebenso kalt wie zuvor. Nur der Augen feuchter Glanz sagten mir etwas von ihrem Innern. Schließlich schüttelte sie leise den Kopf, und dann redete sie. Nein, sie konnte nicht, denn sie hat te Pläne, große Pläne, war ed mir nicht verständlich gewordeni Der lleine PsaulpoL der grosse Wald-, ach sa. das könnte wohl glücklich ma chen, aber es könnte auch zum Ge fängnis werden, eine Mauer, die tö tet. Nein, sie wagte es nicht. Sie wollte hinaus und singen. hinaus in das grosse. freie Amerika, das war Ihr Traum. Od. vor Tausenden zu fin gen, die Fädenåu all diesen dessen zu fühlen, das ewusetsein zu haben mit seinem Gesang ihre Sorgen u betäuben. ihre Träume zu leiten, ihr Gemüt In erwärmen! . «.:".·:« XVI-Essa- « »k ms In. « Im c se IWI Ists Mist. DON- m«. stimme ht. und In ihn-, Ists nun-h IIUW »Ja-«- - sue-W ask . k Mit-IM- I MU- Icsm III-. KI- ma n as m. tut-I M II fast-. Oh IIW INC. sit Missi xss II. Iin W sit. IU II deckst-I Q. du Muts s· III sitz-It U III Mit-S — Ist Ich « II haft u M; Xb , Kind-« Ol- dssss II Ists es III Um M vom-. »Ja, ich liebe Dich, Du weißt es. Aber wenn ich tm Walde bei Dir stürbei« Ich tat mir Gewalt an. Ich löste meine Arme und stieß sie von mir. »Dann reise, reise doch, je früher je beserk . . . Jahre vergingen. Hin und wieder kam ein diinner Brief mit vielen Stempeln. Jm ersten Moment pack te mich stets ein heftiger Schmerz, so daß ich ihn ungelesen ins Feuer werfen wollte. Doch ich beherrschie mich und las ihn. Ja, diese Briefe wurden mein einziger Lichtstrahl Denn tief im Jnnern nährte ich gleich sam eine Hoffnung, eine wahnsinnige törichte Hoffnung, die ich mir selbst kaum eingestehen wollte, ebenso we nig wie ich meinen Stolz demütigen wollte durch das Anerkennen der bit teren Enttiiuschnng, unter der ich bei ständig litt. Es waren nun fiinf Jahre vergan gen. Jch wurde zu einer benachbarten Familie geladen. Die älteste Tochter war ein heiteres, häusliches, schlich teö, junges Geschöpf, das sich mir überaus vertrauensvoll näherte und dadurch mein Interesse erweckte. Sie glich einer frisch ausgebrochenen Blu me. Aufrichtig und noch so welt sremd. Wie ein sprödes, zerbrechlis ches kleines Ding erschien sie mir, das man behiiten und beschützen mußte. Deshalb siei erte sich auch wohl bei jeder neuen egegnung mit ihr mein Bedürfnis nach einer Frau. Nicht zum wenigsten wirkte vielleicht aus mich die sichtliche Bewunderung, das un mittelbare Vertrauen« das sie mir enramsnbrackith Jeiihling und Sommer vergingen« und immer noch widerstand ich der Versuchung. Jedoch als die Herbst -stiirme um das Pfarrhaus tobten und in den hohen Föhren ringsum sanften, da wurde mir das einsame Leben Tfchließltch zu schwer, und ich begab mich auf den Hreiersweg urz vor Weihnachten verheirate ten wir uns. Es war ein grimmig kalter Winter, und wir genossen in tensiv unser häusliches Leben. Meine kleine Frau zwitfcherte wie eine Ler che, und ihr fröhliches Lachen, ihre Possen und Einfälle, ihr Plaudern und Liebkofen gaben mir täglich Be weise« ihres Glücks. Gegen meinen Willen war ich auf ein Piedestqc ek hoben, von dem ich halb belustigt, halb ärgerlich aus das Spiel hinab sah. Denn sie betete mich an wie ei nen Gott, und ich mußte wohl auf meiner Hut fein, um das Ideal der Vollkommenheit, das sie sich in mir geschaffen hatte, nicht zu zerstören. Eines Nachmittags zu Anfang des neuen Jahres —- wir hielten gerade am hellen Kaminfeuer ein Schlum mersiiindchen «——- brachte der Postbote einen Brief aus Amerika. Er kam unerwartet. denn ich hatte seit fast einem Jahr keine Nachricht mehr be kommen. Meine kleine Frau war ei tel Neugier. Jch lachte sie aus und sagte ruhig: »lies ihn«, denn ich hatte keine Veranlassung, ihr den Jn halt zu verheimlichen, da die Briefe bisher niemals etwas enthielten, was nicht jeder hätte wissen können. Sie as-: »Wieder ist ein Weibnachtsfest ge kommen und gegangen wie alle ande ren nein, nicht wie alle anderen! Vierzehn Tage vor dem Fest bekam ich einen liebenswürdigen Brief von dem Verein der Skandinavier. Man ÄDÄ wes-Ä Cis-now Fuss mousvcsssoo ·0 »u« neu-« upon-u »u« Uvsvaouvvu s bereiten, den Heiligabend mit ihnen zu feiern und fragte an, ob ich wohl in ihrer Kirche ein Solo singen woll te. Jch sagte natürlich zu. Am 24. goß es den ganzen Tag in Strömen. Jch war nervös und in unbeschreiblicher Spannung Wel che Freude, wieder einmal richtige Weihnachten feiern und mit Lands leuten zusammen sein zu können. Denn meine vielen Konzertreifen ha ben meine ganze Zeit in Anspruch ge nommen und dadurch war ich völlig isoliert. Endlich wurde es Abend, und ich fuhr durch das liirmende. rastlosr. New York zur Kirche. Gerade als ich eintrat. begann das Orgelfpiei. Ich begab mich sofort hinan zum Chor. ch, Kopf an W M sc all bit Rechts-Ida dort Inst-. ci- Wim ms nimm-den Träne-we In m. freundliches Mist-. sehn-Mqu h ebt-. alles solt du heim-h satt der Neben in du sen-. Ue M MI mI, und Ue N M III muss-s Und Ins Im- sss cho- smnm cis Von-. Seit »O Jahres sum sc Mme West-Midas III-Ist Dit fea Madam mis- IG ab Ist-Max Mem-II bade kd owns so GW »Men- voii m »Um sama Im Zoll m Lichtern unt-I dm Des-I M iit-Mc du Miso-tun minnt sit-it ! Und wie dule fass es Mk Du krimi- tiis um note-. Jq mag-« Jede du Wul- sllc sus- Mai-. kam Zumutungen-In sum-Q ms nsd Ism- IMIMI Ists-I Us- » Im dein-w und swim W sog-z m- ais-s aus- sau. sam- time-! um III. M Hob h I- Ostbmgx ist-. di- siwum Ia sitt pqu sitt-n Umng mtmsh Ists sum koser I Do- nau-wie ! Admi- U s jsm Im aus m sichs Ost-Ins sang, kam sum erften Male eine so grenzenlose Leere iiber mich. ein nas gender Schmerz, eine wilde, nahe-l zwingliche Sehnsucht. Und wie eine Vision fah ich plötzlich oor meinem inneren Auge zwischen fchneebeszers ten, Tannen tief drinnen im ilde einen kleinern ländlchen Mart-Hof An dem einen Fenster rannte «ein Baum ganz fiill und friedlich, doch der Pfar rer mit dem bleichen, ernfien Gesichtl und dem großen, warmen Herzen saß! einsam am Tisch neben einem leeren· Stuhl. ! Und der leere Stuhl ergriff mich zumeift! —- — — Nun singe ich nicht mehr. »Ich will hinaus.« Nun heißt es: »Ich wills heim.« Und das klingt wie ein sehn fuchtsvoller Angftruf. —- — —« Der Brief fiel meiner Frau aus der Hand. Sie hatte ihn zu Ende gelesen, ohne zu zucken, doch nun war es vorbei mit ihrer Selbstbeherr fchung. Jm Moment war ich von einem fo grenfenlos heftigen, bitteren Kummer ergr ffen, daß ich unter dem Schlag stumm den Kon fenlte. Doch plöss lich fühlte ich zwei warme Hände an meinem Gesicht und hörte eine schluchzende Stimme: »Sie war Deine Liebe, nicht wahri« —- — Da stand ich also vor dem großen Konflikt meines Lebens, ich mußte mich sammeln, mußte eine Antwort geben, glaubhaft und ohne Aufschub. Mein Gott, was follte i sageni Meine Jugendliebe leugnen Meine Frau betrügeni Dagegen proiestierte der Priester in mir. Alfo diefe Liebe gestehen, die niemals reifte, ein unab änderlicheö Unglück dadurch vergrö ßern, daß noch ein Dritter darunter leidet, ein unschuldiges Kind in die trügerischen Jllusionen dunkler Mäch te einweihen —- dagegen firiiubtk sich ebenso bestimmt der Mensch tn mir. Eine Weile führten diese beiden einen verzweifelten Kampf umv die Herr schaft, und ich muß gestehen —-mit einem Seufzer wurde ich meiner Ju gendliebe untreu. Der Mensch war als Sieger hervorgegangen. Fest begegnete ich den prüfenden Blicken meiner Frau und besiegelte die Ltige mit einem Kuß. »Nein, mein Kind, ich habe ihre Neigung niemals erwidert. Das war nur eine Schwärmerei ihrerseits. die sie sich in der langen Zeit da drau ßen bewahrt hat. Sie glaubt, dasz ich hier siye und mich nach ihr seh ne, aber wenn sie erfahren wird, daß ich glücklich verheiratet bin, wird fie sich rasch beruhigen.« Durch die lalte, finstere Winter nacht eilte·ein Telegramm hinaus in die neue Welt, die Antwort auf den Angstruf, in sich selbst ein Ruf voll bitteren Schmerze3, der mehr brennt als aller Kummer meines bisherigen Lebens. Nur zwei Worte sagten al les: Zu spät! pte set-»te- seht-aufstie. Eine lustige Episode aus dem Paris der napoleonischen Zeit veröffentlicht ein Pariser Blatt. Der Paiser legte bekanntlich eine ausgesprochene Anti pathie gegen den Beruf der Juristen und insbesondere gegen die Rechtsan tvälte an den Tag. Ein Pariser Advolat namens Catrez, der den Ehr geiz hatte, sich die Gunst Napoleons zu erobern, kam eines Tages auf einen zwar ivenig iosegialem aber-, wie er glaubte, seinem Zwecke sehr dienlichen Einfall: er beschloß, einer Anzahl sei ner berühmtesten Kollegen einen Scha-, bernack zu spielen. Eines Tages er-« schien er bei einem der angesehensten Pariser Rechtsanwälte, bei dem Abdo taten Manne, und bai ihn, ein Pro menioria zu unterschreiben, in dem die Gefliigelhiindler von Fldche bei dem Polizeimtnister Beschwerde gegen das Monopol erhoben. das durch gewisse Bestimmnn en ihren Konkurrenten aus dem ans - Gebiete eingeräumt set. Um seinem Kollegen gefällig zu fein. unter etchnete Blaque ohne weite res das i m dargelegte umsangreiche SchriftstttrY und mit dieser Un fchrtst ausgerüstet ioar es Entree nun ein leichtes, 20 weitere Unterfchristen berilbmtertliartfer Adootaten zu fami mela. Wenn zufällig einer der Kolle gen. die er ausfuchte.0elegenbett erdat as Schriftitiick erft zu lesen. eriliiete Saite-. er iitnne den Schriftsas nicht zurücklassen. da die seit dränge, und reqichtete auf die Unteelqrifn ill et geniiaend Unterschriften deifainnun Fu Oasen glaubte tiefe er das Manu trtpt stattlich diente-. und die Ihne laten. die sorglos nnteeieleeieden hat ten. neusten nun en ihrem begreif Ileden Gottese- entdetten. das He ein tonitthe Gedicht ein Spott-Iebtest out die Redenduslsetchkiit instkchen den- iiteftitael tun spielte und Man-i teieeltch Init time Unteetedetft erriet-en hatte-. Nase-leere und snit ihm der wage Tot aneitsieeten lich löblich til-er bieten trete-d. der den mit ihrer ita teetOrift gar sie total-ten Ideen-ten gatpiett ers-Orden kom. Idee der liede ber m Gauen erteete M »so-guten teIt en Ieinetn tin-eitelm Wes-e wenn Freud-r denn die fix-liegen wandten tich beneettltdeinseite von Ida-I ad; er cis-e M hats dar-nat wen immer Ist-nie insect sind ihm-» Irr-et Jahre isäm Meeisismt nnd Weim nei le die Sie-l neckst-wies Hart « Von Frip Müller »hiist Du die Liesl nicht gesehen?«l fragte die Mutter. ! ·Nein.« sagte ich, »ich bin froh-« wenn ich sie nicht seh'.« Denn dieJ Eiesl hatte mit am Morgen. als ich nvch schlies, »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten« ins Oht get-losem Aufs einem Knmcm den sie mit Seidenan piek umwickelt hatte. Und es war nicht das erstemal, sondern das zehntemal sicher, daß sie mich so aus meinem schönen Traumland riß. Und als ich sie haschen wollte, um» ihr die Meinung zu sagen, flatterte ihr Hemdlein schon an der Tür und, wupp, war sie im anderen Zimmer bei der Mutter im Bett. Natürlich, wo man ihr nichts tun konnte, dem Feigling. Und das schrie ich ihr auch durch die Tür nach, daß sie ein Feig ling· wäre. » · u-· s LI» it »Das schrie sie zurau, »Ich m- our ja doch ein Mädel, und da müßte man ja Feiglingin sagen, und des ibt’s gar net, des Wort, also tann ich auch kein Feigling sein, Du dum mer Bua.« Da trommelte ich vor Wut an die Tür, so dasz der Vater rusen mußte: »Wer jetzt teine Ruh gibt, der triegt eins hinter die ;Ohren.« Das sagte Vater jeden Tag drei mal, glaube ich, und »Ohren« be ;tonte er mit Bleigewichten. Aber ich Jtann mich nicht erinnern. daß er uns .je eine Ohrfeige gegeben hätte. ’ Obgleich wir’s sicher » manchmal verdient hatten. Wenigstens die Liesc. Und darum hatte ich ein gu tes Bruderrecht, der Mutter jeßt zu sagen: »Die Liele Nein, ich bin roh, wenn ich sie nicht seh’.« »Hans, weißt Du vielleicht, wo die Liesl ist?« fragte die Mutter weiter-. Aber auch Hans schüttelte den Kopf Und laute ,an seinem Vieruhrbrot ruhig weiter. . »Ach, gnä Frau,'« sagte da die Gusti, uns-: Mädchen »die wird schon wiederkommen.« , Aber die Liesl lam nicht. Der Hans mußte über den Fabrithos ins Kontor laufen, wo Vater war. Ob er die Liesl nicht gesehen-hättet Nein, er wußte nichts. Aber er tam m:t dem Federhalier hinterm Ohr aus der Tiir und ging sehr rasch aus ein Wasserioch zu. Gott sei Dank, es war bedeckt. Noch heute sriih hatten wir ihn rusen hören: »Das Wasserloch wird nach Benut 2zung immer zugedeckt, verstanden, Herr Krausei« Und err Krause, der Portier, hatte ein teses »Jawohl, Herr Direktor!« über den Hof geru sen. ,,So,'f sagte je t Vater, »geht nur wieder zu der utter und sagt ihr, der Liesl könne nichts geschehen sein, ich liime selber gleich.« Das berichteten wir treulich der Mutter. x »Wasserloch?« wiederholte sie. — ,,Wasserloch? Wie ist mir denni Was hat die Liesl neulich gesagi?" O. wir wußten gleich, was Mut ter meinte. Liesl, die eigensinnige Liesl, hatte neulich irgend etwas gar nicht durchgeseht Da schwieg sie eine Weile mit tränenschweren Au gen. Dann aber holte sie zu ihrem legten Trumpf aus: »So, jetzt geh’ ich in den Hof und fall’ ins Loch,« sagte sie. Das meinte Mauer Iesn »Ja-en Mutter,« sagten wir, »die Bretter liegen ja darüber.« »Ja, wenn sie aber,« beharrte die Mutter. »wenn sie aber, nachdem sie hineingesallen ist —« »Na, ich mein’,« unterbrach sie die Gusti roh, »wenn jemand in den Brunnen fällt, dann kann er nachher nicht noch selber die Bretter wieder drüber decken.« »Und sie war gar nicht böse vor e,« seyte ich hinzu. »Sie hat ganz rnv mit ans gespielt, die Liele « »Ich wli doch selber einmal zu Deren Kranse geben« sagte Mutter. Und dann iibeeqnerten wir-zu viert den großen Fahtithosi de-« mit nase ren Kinderspieien so vertniivit tit dns ich mich an nichts besinnen kann ans meiner LZuge-tin es tauche denn dahinter gie dee grosse Des ems. Der des mit seinem Eisenias iet, seinen Säcken voll seiner-i and Kalt Erim years Direktor.« lastecerr sie-use mit der tiesen Stimme, ·nein. die Lieei iit hier nicht durchgehen men. Jch miiste iie do doch gesehen seiden —- sQMR sie nur. wie enn die Ist ih. Da ist noch teiner durchkreisten-km Freie Direktor, den ich seicht qeiepn hätte· Und dann iiveeiion er das Ian trosdreti. wo die hundertsiinszis Mem-stummen immer hingen. die die Irdeitet He Kommst-e niitennedis men seiten wenn iie me ist-seit tu Ienen. Vor enge seen we see-. bis euti eine arme-. l .Drr Geister Max Inn der Greises rei sehti.· feist-e M Mutter sen-us mend is set ins-it .Giesereii" Meduse-site die Miet ter. Jiim eile-me wirke-. see Meist kneied IN nicht in die Gießerei i« Und Wn Wesen me wieder en thieet Idee den Instiidki Wen der »Msensisriiteiinnj» Die ist«-Nin ne HIM eilt-s Wes-Den wie Cis-New ci s·en durch die hatte Ganze See-sam bilndel tnisterten aus der Masse in den hellen Tag hinein. Dämmer dröhnten. Dampf quoll aus eben ausgegossenen Formen, die der Sand bedeckte. Jn dein Getöse beugte sich die Mutter an das Ohr des Gießer meisterö. Der schüttelte den Kopf. Gott sei Dank in der Gießerei war der Lieöl nichts passiert. Wo aber war sie denn? Wir standen wie der aus dem Fabriltzose, die Mutter der Hans, das Mädchen und ich, und sahen einander voller Sorge in diel Augen. Voller Sorge? Hatte ich nicht eben noch gesagt: Froh sei ich, wenn ich sie4 nicht sähe? Ach was, das war ja Dummheit. Die Liesl war doch un-; ser LiesL und wenn sie auch heute morgen wieder aus dem Komm mit dem Seidenpapier — Ach. dort tam der Vater aus dem Kontor. »Nun, habt Jhr stei« rief er schon von weitem. Aber er sah die Antwort aus un seren Gesichtern. »Das ist doch ein Nichtsnun,« sagte er. »Wo habt Jhr sie denn zu- ; lebt gesehen?« i «Jn der Küche,« sagte Mutter. ! »Nein. im Kinderzimmer,« sagte unser Mädchen. »Aus dem Speicher,« sag te ich »Aus der Kellertreppe,« behauptete Hang. Ja, ja. die Lietl, die slinie Liebl, die war immer überall und nir -gends ; »Da bleibt nichts übeia·. alt das hause Wohnhaus noch einmal durch Msuchen nach diesem sitrchterlieben » ödel,« entschied Vater. »Na,« sehte er hinzu, »ich soll sie nur finden, ich schlage sihr eins hinter die Oh sren —« I Aber als er sah, daß der Schlag i hinter die Ohren gar keinen Eindruck aus uns machte, setzte er hinzu: »Wenn sie da ist, Mutter, muß ein Exempel statuiert werden. Wir tou den sie einmal einen Tag lang, einen halben Tag lang einsperr —« I »Ja, Ia « seuszte Mutter, »wenn sie nur erst da wäret« Und dann ging ein Suchen im Hause los. Jn alle Zimmer liesen wit, vom Keller bis zum Dach blieb nichts vergessen. Biermal, siinsnial schliipsten wir unter die Betten. Die Kleidetschriinle rissen wir aus. Und als der hans einmal sogar die Kom modenschublade aufmachte, da Mute kein Mensch. Nein, nein. uns war nicht zum Lachen. »Aber ich denke,« tam mir eine hartnäckige Erinnerung zurück, »ich denle, Du hast heute sriib, als se mit dem Seidenpapiertamm —- ---« Jch aber bei-scheuchte die häßliche Er innerung, indem ich halblaut vor mich hinsang: »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten -—« Wirklich, das Lied war doch schön, war doch wunderschön, und das Sei denpapier am Kam-n gab ihm noch was Extraschöneö, sowohl, was Ex traschönee. « »Was brummst Du denn das« sagte Vater. »Ich glaube gar, der Junge lann noch singen, wenn — wenn —« - Mutter begiitigir. »Ich schlag« Dir eins hinter die Ohren, Junge,·' setzte Vater wieder milder hinzu. Und dann hatten wir das Oberste zu unterst gelehrt im ganzen hause — «die Liesl war nicht da. Die Mutter sing zu weinen au. Das Mädchen wischte sich die Augen. Aus Hans und mich wälzte sich eine schwere Last. Und nur der Vater ballte noch einmal die eine Hand und drohte: »Nun, sie soll nur kommen, dieses Ungliictstindtu Aber wir konnten sein Gesicht nicht dabei sehen. Er hatte-es abgewendet. Und dann ging der Vater doch noch aus die Polizei in die Stadt hinein. Mutter hantierte mit roten Augen in der Miche. Ungemiitlich stand die Gusti umher. Jch rechnete zum zehnten Male an Jener Schni nusgabe herum, die ein jedesmal an ders beraustarm Und der han« ging noch einmal in den Vot hinan-, wo es schon-dämpan wurde. So ver gina eine Viertelstunde oder so. « Auf einmal ward die Titr ausgeris sen. hani stitrmte herein mit einein toten Kops und mit witden Armbr wegungen. Er wollte reden, aber er konnte nicht oder er wollte nicht -«—— was weist ich. Wir drei natürlich Ioie drangen mit Tonne-gedeutet aus sitt-U »Hast Du -—- t« uBist Du »i« M is Of« .So us« M —t· Wahn hist WUOM III III sinkt stimm- III-MU af Isi- IIIM IM Ist U· nnd sitt-o us Its Ochs aufs-»F EIN Uusikhs U nd um- I Its-F r stoss- W u as- cns II- Zehe-Mit- III fas ten Mit Mit nickt cis sm. Iudn Uhu hu It Ists-its H gis- M fonds-Ost »U- litt This sadmdot Ins m- Instit Nutqu tschi-( U Ums-. Im roh dum- Wst Im III in m U mit m ju- Wiss-h dass-. Kam vo- id »W disk-g Its-ed III-II III-I stts M des-O Im Pakt- stw ; W Mit YOU spat-n Ist m sum-. IM I ksshuwsa cui Ist sit-H ;Z7; Fig-!14 unter Hansels Leitung aus den gro ßen hausen Eisenschienen zu. Um den ging Hans herum — Ach, da war die höhiung, wo wir Kinder uns heimlich ein »Es-aus« ein gerichtet hatten, mit heimlichen Bret tern und einem heimlichen Tischtein nnd einem heimlich-n Bis-allein Und jetzt hatte Hansrl die heim iiche Tür, einen groben Jntesack,- zu rückgeschlagen, zum drittenmal den Finger an ten Mund gelegt und »Bscht!«·«« gefagi. —- Da drinnen saß die Liesl auf der heimlichen Vani. mit dem Kopf aus dem heimlichen Tisch unt —- schlief. Friedlich hin gen ihr die beiden Zöp,«- vorn her über, friedlich gingen ihre Atem zügr. Und jetzt war es der Vater selber, der »Bscht!« machte, nachdem e: die Mutter mit einem langen Blick an gesehen hatte. Und auf den Zehen spitzen ging er zu der fest Einge schlasenen hin und strich ihr leise übers dlrnde Haar, o, so leise.... Und dann hatte er sie gan sachte aus den Arm genommen, ü er den Fadrithof getragen, wobei er trog der Last so aufrecht ging, so auf recht —- und behutsam aus das Bett gelegt. Und Mutter hat sie ausge z en, die LiesL so still und zart, un zugedeckt. Und die LIM, unsere Liedh war nicht einmal aufgewacht dadei. Und hat auch sicher besser jene Nacht geschlafen als wir alle denen die Träume mit ganz schreck hasten Ausgiingen iibet das Gesicht und das Herz fuhren. . , ·s Und am Morgen, als ich nach ei nem bösen Traum doch noch-einmal eingeschlafen war, iam in meinen Schlaf ein Singen: »Ich weiß nicht,f was soll es bedeuten —«, und ich I hörte das Tremolieren des Seiden pcrpierlammee.v Und es erschienmir Tals die siißeste Melodie, die ich ? ) malsshörtr. Ganz vorsichtig habe ich so getan, als wenn ich noch schliefe. Ganz vorsichtig habe ich dir Augen s deckel einen winzigen Spaltbreii ems- « gemacht — da stand dke Liesi das jmeinem Bette. die friscke Liegt in iihrem Hemdchen, mit ihrem Seiden ;papieriamme an den Lippen und — jsprungdereit, um gleich zu fliehen,· ;wenn ich zornig erwachen —.wiirde.· iJch aber schlang pldßlkch meine bei-« s den Arme um sie und iiißie sie und « herzte sie. Zu Tode erschrocken hielt sie still —- dad hatte sie halt nicht erwartet. « Und dann kam der Dansl aus sei nem Bett herübergelruscht und die Tür aing aus« und die Mutter·tunds. der Vater kamen fröhlich undiachend auf die Liesl zu. "- « »Vaterunser« tu strenges-ge it In manchen Teilen DW , II betteht noch dte entfallende Sitte des ·.Wettermachens«. Jeder Mann need jede Frau, Mägde und Kinder,«ttdkt macht tn seinem Monat und can let-« nem Tag das Wetter, d. d das Wit ter, das an feinem Gedurtsthe eh tritt, wird seiner Einwirkun? Inge-v schrieben. Jst das Wetter ich aktde heißt es von der betreffenden Festes sie «raset«, stürmt es. so ,fchtlt He ihre Knechte und M3,ade«, ttt es« se belig, so ist sie »mürrtsch«, scheint die Sonne. dann «liichelt« ste, regnet es; dann »weint« sie. fällt Schim- fp schüttelt sie »bede« (Werg). Will« ein Dörfler verteilen, so fragt ex: »Wer wird morgen das Wetter kna cheti?« « »Die Frau des Niegese .S«Jansen!« —- ,,Dann haben we nur schlechtes zu erwarten, denn dte tst immer böse und zorntgt'« Jst das Wetter an einem Tage schön, so wird die Frau, die es ge macht hat, gerühmt, nnd man fragte »Was tann die Frau des Peter Thet sttan so froh gemacht habenf«, und eine Nachbarin bringt tbr ctn LIM chen Katfee oder Wurst als Bonifa auna in ihr Hart-. — »Was mag doch dem Hans Land so minder sein, daß ed so ftttrentf« fragt der benachbarte Bauer, ntenrnt etnere ste netttetn und etsen Teller. verdtrt beides unter denr Nod und trttt n bang Lundene Tür-, leat dann den Backttein vorsichtig auf den Teller nnd spricht: »Melletcht fehlt M et was, womit Du Detne Augen trock nen tannftk fest to matt« ·- Deus Wnd aeht auf den Scherz ein« et ste ««t dem Rache-ne etnen Stadt. einen Ecken-we and etn sutteedeot site Iet nen anten Witten an. CI ttt nämlich in Deine-start etn wettdeedeettetee Votteth· einem Meist-den« der trau eia itt und wettet. einen VIII-Zu doe ,m bieten. danett ee etwcs haft-, um ktickt zu trocknen. NTWOW Pia-K ZU k tdm mifs Minim- dik sitt-th ihm euu ist-Im W u — III-Im is um m stie- IUFI Hm Ohan othng Um Mit IN mi. f- Its sum-th- Msm . III VI W dmh » IIIW Maus « sitt »Ok- ftth Tod« II — We r « «- W EIN-U Ums Its W — fo