g—— Ziel-e macht blind. Ein Erlebnis von A. Gaber. Sie lag am Strande, sest einge buddelt in den löstlichen, weißen, trockenen Sand, der so feinpulverig zwischen ihren Fingern hindurchriesels ie wie rinnende Tropfen Wohlig, in genießendem Behagen dehnte sie die schmiegsamen Glieder. Seit gestern abend war Berta Müller hier in dem beliebten Ostsee bade, um eine Woche der töstlichen Freiheit zu genießen. Es waren Fe «ri·:c.tage, die sie sich selber gegeben hatte, gleichsam als Schlußallord ei ner unfreiwilligen Arbeitspause, in der sie täglich aus der hostigen Suche gewesen war nach einer neuen Stel lung. Nun endlich war es ihr ge lungen,- ein neues Engagement zu finden, das sie zum nächsten Ersten antreten sollte, und die wenigen Tage, die noch dazwischen lagen, wollte sie hier am Strande der Ostsee ver-leben ehe sre sich wieder in ein neues Joch einspannen ließ. »Ruhen Sie sich den Sommer über man aus. . .« hatte ihre Wirtin, die freundliche Frau Blum, gesagt, als Berta ihr, in der Sorge um die Zu kunft, einmal das herz augschiittetr. Aber Berta Müller sagte dieser Rat nicht zu. Das mühsam ersparte Geld marlweise zusammengetrageru an dem so manches Bersagen, so manche fleißige Stunden hing, das sollte sie jedt nach und nach ausessen in ödem Nichtstun! Mit sichert-after hast machte sie sich auf die Suche nach einer neuen Stel ung. Das Restgehalt, das Berta am Ultimv erhalten hatte, reichte aber nicht allzu weit, so sehr sie sich auch einschränkte. Sie mußte von ihrem Guthaben aus der Sparkasse hun dert Mark abheben, und nachher nochmals hundert. Sie lebte so dürs tig, daß sie fast son Kräften lam, und jedesmal, wenn sie den Weg zur Sparkasse antrat, weinte sie still vor sich hin. ,,Fahren Sie aber vorher noch ein paar Tage fort, am besten an die See. . ." hatte dann ver neue Chef beim Engagement zu ihr gesagt und forschend in ihr blasses Gesicht ge blicki. »Sie müssen sich erholen. nachher geht’s gleich strarnm los bei ung." an der Freude, endlich wieder eine Stellung gesunden zu haben, war Berta mit einem billigen Ertrazug an die Ostsee gefahren. Di- traumhafte Stelle der Mit tagsstunde, in der Berta im Sande lag, in wohligem Behagen, wurde durch den hellen Sang einer Män nersiiknme unterbrochen. Wie elek trisiert sprang Berta aus und blickte sich um. ’ Unweit von ihr, am schaumiiber spülten Strande, schritt ein junger Mann vorüber, in lilagestreistem Sporthemd, hochgelrempelten Bein kleidern, und der weiße Gischt der Wel len spritzte über seine nackten Füße. Die Erscheinung wirkte so packend komisch, daß Berta sich nicht ent halten konnte, hell aus zu lachen. Nun sah auch der junge Mann zu ihr herüber. Jäh unterbrach er seinen Sang. »Richt auslachen —- mitmachen!· ries er Berta zu, und wie zur Be kräftigung seiner Worte trat ee ntit den Füßen das Wasser-, daß es hoch aussptiihie. -— Er sah ihr Zögern. »Fiitchien Sie sich?« fragte et herüber. »Aber man ist doch eben hier, um naß zu werden!« . Blitzschnell schoß es ihr durch den Kaps, daß sie ja sehr hübsche Füße habe, die sie jedem zeigen lonnte; und Schuhe und Strümpfe waren ganz neu. . Sie ließ sich also in den Sand nieder und entledigte sich der Fußhüllen, so wie sie es beteitg ein Dutzendmal bei den Badegästen arn Strande gesehen hatte. Und plöt lich stand auch sie amWasser und fühlte mit ptickelndem Behagen, wie das kühle Wasser die weiche haui ihrer weißen Füße liedloste. Sie wes einen schnellen Blick zu dem Fremden herüber-, den ee mit ei nem bewundeken Augenaufschlag quir tieet.s. Dann zog ee mit tiesec Bee nctauna den Panama. »Verzeiht-ask Oniidigste, daß ich vergaß. . . Mem Name lsi Vollut — Iris hallet-. ——— Jch hatte auch de eeiie das Vergnügen Sie bewundern zu diieien —« del Beinl sc Meter — alk die dort Jdke Autiiitsoisite ad stattetenl' seeta eesliidie tu seliaee Freude. Veiul ö- Meies wae die Niema, del dee sie zuse seite- auteeten laute. sie date also eines dee neuen Kollean ope lUie am das waei deee Mut use en den-in lsma um das sit-sitze eld ldeee Me iene zu Mantuas-. eie soäldeete ide die Mamdeiten de- sdeie. die Wesens-sue dee Kulisse-e und Damen et gad lde so e einen tueer limeiß usee Im Wech- meses dee Its-us und Ivutzte ieiae til-le steil Mitge Isonmoie not-laue Mem ole dem mindres laws-meinte Oe was ist-um m sehnte-Ists Wunlid gewesen« ein mal same cum stiftend-en Deus festen zu let-en tie- eeieea Lumpen des dessem meWIi Musen iåilllltse Xin tell couueuiceiu und Wust seel Ischwamm in einem Meer von Selig keit. Lichte Zukunftzbilder --ormten1 sich aus phanrasiischen Hof-ann en1 zu festen Umrisfen. Acht —- ir wollte ja gern arbeiten und mitverdies nen, wenn sie sich mal verheiratete. Es erschien ihr als etwas Selbstver ständliches, wenn eine jungverheiratete Izssrau den Uebersiuß an freier Zeit, lden die neue Wirtschaft ließ, in klin gendes Geld wandelte zum Nonen sdes Hausstande. Aber hinter diesem ,Arbeiten stand das sichere Geborgen sein, der Schutz des Mannes und — die Liebe. » Fritz Hollus hatte ihr zwar keinen theiratsantrag gemacht bis ’etzt: aberi fer hatte schon öfter die iöglichteit: seines solchen angedeutet. s Einmal, als sie einander im Boot !gegenübersaßen und sinnend in die irotgoldene Glut der untergehenden iSonne schauten, die die See in ein »Meer von Blut zu verwandeln schien, ssagte Hollus zu Verta: s »Ich weiß nicht, Fräulein Berta, ob« sSie mich Jhres Vertrauenö für wür s dig erachten. . . .« Berta errötete, aber sie schwieg. — Da begann er von neuem »Fröulein Berta, ich muß Jhneni ein Geständnis machen. « ch bin! nicht so, wie Sie denken. ch bins Ischleche — Leichen-sum bin ich . . . "ja! Wissen Sie, wie es mir geht? IJch sitze fest mit 20 Mart in der -Tasche. Mehr habe ich nicht. Gott, das Geld ist rund und rollt davrn An das Geschäft will ich nicht schrei ben; es macht keinen guten Eindruck, wenn man sich auf die Erholungsreise sVorschusz senden läßt. Wenn ich nur jemanden hätte, der mir etwas purnpt. . . Andernfalls muß ich abrei sen, Knall und Fall. — —- Können Sie mir nicht ansheiseni Sie erhalten es sofort wieder, wenn ich nach Ber lin zurücktomme!« Berta war erblaßt. Wenn er fort ging, dann war sie hier ganz allein. Sie hatte sich so fest an ihn ange schlossen; wie ein einziger-, langer Flüctötag war die Zeit hier gewe et» »Wieviel brauchen Sie denn?« fragte sie freundlich. Er antwortete nicht gleich. Sein Auge suchte das des Mädchens, seine Hand lag aus der ihren. Berta wurde verwirrt und senkte den Kopf. »Ich muß 300 Mart haben. . .'« sagte er. »Wenn ich alles zusam menrechne. . . und ich möchte doch noch hier bleiben, solange wie Sie. . , aber dann bin ich auch meine Schu’ den los. Geben Sie mir das Geld, Fräulein Verta, ich zahle Jhnen ein einhalb Prozent mehr als die Spar kassen an Zinsen.« Der Schreck fuhr Berta durch alle Glieder. Was verlangte er da? thr Heiligtum, das mühsam ersparte Geld! » »Was wollen Sie denn!« sagte er leichthin. Sie brauchen das Geld seht doch nicht, und wenn Sie’ö auf die hohe Kante legen, so ist's doch im Grunde ganz gleich, wo es liegt Jhre Geldstücke sind es längst nicht mehr, es steht mir auf dem Pa pier. . . Und Sie bekommen das Geld wieder, sobald Sie es haben wollen!« Und Berta dachte: »Warum denn nicht? Jch sag's einfach im Ge schäft, daß man ihm vom Gehalt abzieht. . .« Laut sogie sie: «Jch will Jhnen gern helfen. Aherich fürchte. daß die Sparkasse nicht so viel aus zahlen wird auf einmal, ohne Kündi »gung!« »Das lassen Sie meine Sorge seini« meinte er lächelnd. »Wenn Sie mir Jbr Sparkassmbuch geben wollen?« Beria hatte es bei sich. Sie trennie sich nie davon, wenn sie iortreiste. Es wurde ihr schwer-, es fortzugehen; es war, als schneide sie sich ein Glied des Körpers ab. Aber sie iai es schließlich dennoch nnd war froh, daß sie sich überwunden hatte, um der Liebe willen. Nachher war sie jedoch schmerzlich eniiiiuschi. Sie hatte geglaubt. dqß er sich mii ihr verlohen würde, der danlharen Freude iiber dieses Zei chen großen Vertrauen-. Ader er -«;0- Vom Some Uni- densioch war der lesie list-end ihres Beisammenieins der schönste, der- lie erlehie. weil sie da noch io reliloe glücklich war. Am anderen Morgen mußte sie ad reifen. . Sie fuhren auch nichi zusammen denn Er mußte Geschäfte halber noch einige Tage zurückbleiben wie er sann Als sie ar. der aediineien Couoeiiir siond iideimanme sie dass ,Geiiidl vlsdkkch is. Nil sie iW um den Voll iiei und ihn iiisie — » iiisir ; .Led' wohi!· iassie er Deine doch nichi lo; ich iomsne ia bald noch. iind geiihe alle im Geichiiie von I mirk ! I O O sei-n nachiim Morgen emi serea am neue Stellt-im un und bereist noch einer Stunde umsi- iie. das sie mem- Schwindler um com Mii im war einem G eriirer sei page harre die Juliqu del Iris gs Meter rotem we sie-ei Woche-i verloren di er tm anl- schreiben »macht does-. odne mais Unflei tm gu steilen sie zu begieichen II ««miche on m Firma sum er los ii made cis-de see nsu dann iorigeeeL nnd niemand ernste modin . . ! — Hko die Piave-Kunde kais-· s Skizze von Banns F. Schasselhoser. Ob er wohl tommen würdest Unruhig riiclte sie den Lehnsessel hin und her und dachte an ihn. Dann zog sie die schweren, dunkelgrünen Borhiinge vom Fenster zurück und blickte hinaus. Die Sonne war eben im Untergeben. Blutrot waren die Berge ringsumher, schwere Lichtm n überfluteten die sriihreisen Korn elder. Voll siebernder Unruhe ließ sie ihre Blicke über die Gegend gleiten und lehnte sich anscheinend müde in den weichen Lehnsessel zurück. Halb dunkel herrschte im Zimmer. Und sie dachte an ihn. Ob et ihrem Ruse Folge leisten würde? Und selt sam — ihr wurde aus einmal so bange ums Herz, am liebsten hätte sie geweint. » Seit drei Jahren war sie verheira te, ein allerliebstes, kleines, herziges Bürschchen machte ihr die Erde zum Paradies und hals ihr ost über ban ge, düstere Stunden hinweg. Und das war ihr einziger Trost und versüßte ihr das Leben. — Ach ja, die Menschen haben recht, wenn sie sagen —- Reue kommt zu spät! Ost, wenn sie mit ihren Ge danken allein war, und wenn die Dämmerung leise ins Zimmer huschte, da kam ganz unwillkürlich die Erin nerung an längst Bergangenes. Und da wurde ihr immer so schwer ums Herz, so bang zumute, eine drückende, schwere Last verspürte sie aus ihrem Herzen. Draußen, in der weiten Welt, weilte einer, dem sie einst alles hätte sein Binnen, der sie unendlich geliebt und siir sie alles getan hatte Tiefen Groll im Versen war er von ihr gegangen, als sie ihm gestanden Pilz-daß sie«einen anderen liebe. Vc n Buc, Mlc cc km ck Ilc clllllllcs ca gesehen hatte, den hatte sie nie mehr vergessen tdnnen, denn in di ernBlick hatte so viel Traurigkeit, ehniut, Sch erz und Entsagung gelegen, daß sie ch nach und nach wohl bewußt wurde, einen Menschen unglücklich ge macht zu haben. Und er war hinaus in die weite Welt gewandert, um — wie er beim Abschied sagte — den Tod zu suchen. Viel hatte sie seitdem nicht von ihm gehört, einige Karten griiße aus fernen, entlegenen Welttei len, aber das war auch alles. Und nun war er wieder zurückge kommen — nur für einige Zeit, denn die Sehnsucht nach der heimat war zu mächti . Ob er sie in ihrem heim aussuchen würdet Wohl hatte sie ein klet nes, dustendes Briefchen von ihm er halten, daß er sie heute aussuchen würde, aber sie konnte nicht recht daran glauben. Sie wollte ihn schon sehen. Oh Erstlich im Laufe der Jahre verändert Längst vergangene Zeiten wurden; in ihr wieder wach. Was war ihrs nur damals in den Sinn geommen,i ihn, den herzensguten Menschen, ab-; Zuweiseih zu verstoßen und einemb an-» eren die Hand zu reichen? an an gen, düsteren Nächten wälzte sie sich oft schlaslos auf ihrem Lagen umher Jmmer wieder sah sie ihn im Traum erscheinen, wie er sie mit einem tief traurigen Blick ansah und die Hand nach ihr ausstreckir. Sie wollte alles das wieder gut machen, was sie ihm angetan hatte. Aber wie, wie? Zurück konnte sie nicht mehr, schon ihres Kindes wegen nicht. Ob er ihr verzeihen und ob er über haupt kommen würde?. . . Und er kamt — Plötzlich stand er vor ihr, wie aus dem Erdboden ge wachsen. »Guten Abend, Erna«', sagte et mit wohltlingendee. milder, weichet Stim me. Jhr heez pochte siiirtnisch. Sie wollte etwas sagen, aber ihre Kehle war wie zugeschniirt, unentwegt blickte sie ihn an. · Ja, das war et! Sein Gesicht war tief gebräunt, sein haar von der Sonne get-leicht, aber der at miitige Zug mn seine Lippen war I selbe geblieben. und auch die treuen, blauen Augen hatten sich nicht verän deri. »san«-« Endlich brachte sie dieses Wort het vok, nnd ais ee feinen Namen aus ihrem Munde hörte. da schien es ist« als ob in seinem Auge eine Träne schimmern Mist-. Stumm lieh et sich neben ihr nie dee nnd feste idee Dank-. Rudig lieh sie idn gewähren, nur in feine treuem blauen tin en blickte sie. in denen eine stumme niiase en iieszn Nie-. nie wallten He fase- ----—· . . Ieeade Du must es III-un Leis. die mich usqiiisiick set-est t! sub-deutend iva ti- 60 m . · IJie XIV-wenige seichte setiider. ieiie. ieäneseeiichz dueQe essene sen itee iitiimte staut-Lende Abendtsit in He dastie Beans : Die seiden denseeiies nicht. wie die Dämmerung beeiideeiseiietx esse I Iiie seen-i isten in einein Ieieiseeee sen verschwinde-. Use-meet Mitten Wirt-M in die lasen und seesanden Die ieniie ee feine-n Mit en sei-n zupd iie deinem-. spie eine Atem nnd Idee nnd-em- iieee feine iennvetiseanns seen Wegen same-. « Te sen-see am ihm Erian ees »Ich-eng « Und-. since siin s — Eingebung folgend. sank sie vor ihm in die Knie und erfaßte seine Hände. .Hunsi, du guter, uter Dansn ver zeihe mir, was ich D r getan habe.« Bittend und flehend sah sie ihn an, und er entgegnete mit milder, sanfter Stimme: «Erna, so will ich Dich nicht sehen. vor mir brauchst Du nicht niederzu tnien! Obwohl ich nii trq ungiiuii lich fühlte, so have ich ir doch schon längst verziehen!" " »Du guter, guter Mensch, wie ich Dir danie!« Und sie setzte sich neben ihn und blickte ihm ins Auge, und er strei chelte ihr Lockenhaar —— wie vor Jah ren einmal! Und dann lehnte sie ihr Köpfchen an seine Schulter, ihre Lippen näher te:. sich immer mehr und mehr den sei nen, und dann fanden sie sich zu ei nein langen, iangen Kuß —- wie vor Jahren einmal Dann kam wieder die nüchterne Wahrheit über die beiden —- er wurde um einen Ton bleicher, ihre Wangen glühten, während ein tonvulsioischeii Zucken ihre Lippen bewegte. Und dann fing er zu sprechen an. Jn einfachen schlichten Worten schil derte er ihr alle-, was sich seitdem in seinem Leben zugetragen hatte, als er von ihr Abschied nahm« Und sie hörte aufmerksam zu, und als er geendet hatte, da schimmerten in ihren Augen die hellen Tränen. »Und Du, Du hast mir wirklich verzeihen tönneni« »Ja, denn ich habe Dich so innig lieb gehabt, das ich Dir nicht grollen tonnte!'« »O, Du lieber, guter Hausr. Weißt ich habe Dich auch nie so recht ver g n-.ttinnen, denn Du warst ja tin so gut, so unendlich gut zu mir. Tagsüber fand ich Zerstreuung genug —- nur wenn die Dämmerstunde tam, da weilte ich bei Dir, da dachte ich stintner an Dich, die Dämmerstundr. sweißh lieber Hansi —- die gehörte ;Dir, nur ganz alleini« i Lange sprachen sie noch miteinan ?der, und schon lange war die Nacht ’herabgesunken, als er aussiand, um Jwieder zu gehen —- siir immer und Jewig. « Mit ausgelöstem Haar und mit» gesenktem haupte stand sie vor ihm, und als er zum Abschiede noch einige »sreundliche, süße Worte zu ihr sprach, da brachte ein abermaliger Tränen strom ihre Stimme zum Stocken. » Und dann ging er. —- Jm Türrahs men blieb er stehen und wandte sich noch einmal nach ihr um. ; »Erna, denle nicht mehr an mich, la längst Vergangenes vergangen se n. Jch aber werde Dich nie und nimmer vergessen und immer wieder Deiner gedenkeni« —- Und sort war er —- sür immer und ewig. Laut ausschluchzend sank sie in den Lehnsessel zurück und barg ihr trä nenbenentes Antlitz in beide Winde Der sonderbare pas-steh Unter den Reisenden, die am Mor gen eines Septembertages 1823 im Postwagen von Epsom nach London fuhren, besand sich auch ein Mann, der, in einen großen Mantel gehüllt« den gut über das Gesicht gezogen und die ände über den Leib gelangt anscheinend schlafend, in einer Ecke des Gesährtes lehnte. Anfangs sand man dies in der Annahme, der Pas sagier habe in der vergangenen Nacht wenig Schlaf gesunden und suche nun das Versäumte nachzuholen, ganz na türlich. als jedoch die Fahrt schon nahe an zwei Stunden gedauert, ohne daß der Mann auch nur die leiseste Bewegung gemacht hatte, wurde die Reisegesellschast von einem unheim lich-en Gefühie ersaßi, und einer aus duiieur rnii der Au ordnung, den Schläfer zu wecken. » as wird nicht gehen«, erwiderte der Rosselenker. uDieser Gentlenran hat gestern leider ein kleines Mathem gedabi.« —- »Sei ;Was ist ihm denn geschean Jst er an efallen worden. hat et ge IPriige oder ist er betrunkeni« rag Eten die Reifenden durcheinander-. — )..I0 nein,« aniworieie der Kondui jieur mit Wetter Hinde. eine-fee »Gewinn«-n T gestern in Opfern ge xbenti werden und reift nun nach Lon Fdan zu einem Arzte. dene er feinen Ostsee ver-mache hat« Man sann Mich Ase vorstellen, weiche Wieknna Messe iiieilun auf die Reisender macht-. Arn u war der Wagen leer. nnd e Geben-te der einzi e Pa agier, den an dieser-n Tage de gut-mer Post nach London beför e. ihrer Miitewandie sizan den Kon L j «- sesedener senkt hieb Pi Cissentlru .. .. und name »Wie I seeeede Ietenöesiin nieer I : »Mein Ihnen dann nie an Enc- bsens net-u speise-; m- mais Lin alle Use-see senkte-M ---sp schade! Ieptt »Er-. gee ;Lindemnn. es hilft nieste. der Hes Hin-L est-Mem werde-et ! arise-it Use eeiiede Spuk-e doe. sieh hab' sie ee weise M ein soc-m see-e Mist-M new-OF » H a e n s e r. Meismzäseinee Wen-er Cdee een tszads ee MINI »gedeieaiee Inn »Am i fees In Edwi wieder eine Akte irn den gut-»in — l Von Knrt Küchler. Karen saß aus einem Findlingt-’ block am Strande, hatte die Ellbo gen aus die Knie und den Kopf mit den blonden Zöpsen aus die Hände! gestükjty und schaute angestrengt iiber kn- Dsk See gim hoch Ule trieb breite Wellen den Strand hin-; aus. Der weiße Schaum verzischte vor Kareng nackten Füßen. Die Wollen hingen schwarz unterm grau en Himmel und der Wind sprang wie ein Teuel über die Grüste und Hügel der ee, schoß den Strand hinaus, trieb ein wildes Spiel mit Kanns feuchten Kleidern und zerrte die Fleck-ten ihres blonden Haares zu wehenden Stiöhnen auseinander Karen saß reglog Ihre Lippen waren blas-, und sest geschlossen. Jb re Augen irrten über das Meer und suchten in Angst und Zorn. suchten Iwie sturmvetslogene Vögel, die rast los in letzten Kräften, iiber grenzen loie Meeregslachen slattern und das Land nith finden können das sie Ianaltvoll uchen. i Karens Dochzeitstag sollte heute Iseim Beim Kiister war schon das; Gioctenläuten bestellt, der Pfarrers hatte ihr schon am le ten Sonntags Jheimlich den schönen exi seiner» shochzeitspredigt ins Ohr gesagt, und ium den Altar in der kleinen Kirche Ibing schon der Kranz aus grünen iKiefernzweigem besteckt mit prangen den Rosen. die sie selber aus zinnoi berrotem Seidenvapier lunstvoll gest dreht hatte. In Karens Kammer lag anf dem Tisch der Myrtentrauz und der grosse weiße Schleier ans kfeinem Füll. Auf dem Bett war daz« sweisze hochzeitstleid mit den gelben iSpihen aus Mutters Trube ausge breitet; auf den Stühlen lag hoch aufgestapelt das Leinen des Braut ietsatzes. Und auf das Kopftissen lihreg Bettes batte sie das Mnrtrnsi siräußchen gelegt, das sie fiir ihn geil banden and ihm mit blanlen Augen gezeigt hatte, als er vor sechs Tas; Igen mit den Kameraden in die Hoch see hinausiegelte zum Fischfang. zum legten Mal vor dem seligen Tag. Nun griff seit vier Tagen der Sturm mit wühlenden Fingern in das Meer und jeder Windstoß war wie ein unheimlicher Schrei des To des, der grimmig iider die See fuhr und Gräber öffnete, wo ertMeni schen fand und Schiffe von Men fchenhändem »So grausam tann der Herrgott im Himmel nicht sein, mien Deern.« hatte die Mutter gesagt, als Karen am dritten Sturmtag vor ihr kniete und mit trostlosen Augen zu ihr auf schaute. Und als der tleine Damp fer der Rettungsmannschaft in die See hinausfahr, hatte man sie fest-« binden miissen und heute, an ihrem» hochzeitstag, saß sie seit Stunden am Strande, regloö wie Stein, und schaute mit hoffnungslosen Augen über das Meer. Jhre Füße gru en sich tief in den Sand und die her aufrollenden Wellen warfen ihr die dicken Tropfen bis an die Knie. Da erschien mit einem Mal ganz weit am Horizont ein kleiner schwar zer Punkt. Er ging hin und der und auf und nieder, verschwand hin ter einer Welle und stand wieder am Horizont. Karen sprang auf. »Knut!« Der Schrei sprang gegen den Wind. zerriß in Fehen und ver schwand im Raufchen der See und im Gefang des Windes. Karen spähte mit heißen Augen hinaus. So gewiß fie noch aimete., L- gewiß fühlie sie: was dort in der "ketne auf der See tanzte, das war» Knuis Boot, und der darin fan rang mii Rieienlräfien zum Stran de, wo Herren auf ihn wartete, Ka ren, die Braut . . . Und-lecken riß ihren Rock vom Körper ursd schwang ihn wild. Des Sturm. egen den ihr Nufen verzwei felt anl indire, fuhr in den Rock jhinein und baufchie ihn auf, fo dafs ; sie Miihe hatte, ihn zu halien. lillsee ;plöhlieh fiel ihr ein: der Rock warf idunleb wie die Wollen am Himmel.: der Abend lam herauf —- wie ldnnie sinnt ihre drenlle Fahne in all der anrrnerunn feheni Und fie ließ den Rock in den Sand gleiten. iagie den Sirand hinauf. lief über den Deich. i sprang die Tonne des kleinen Haufe :hinauf. ddrie niehi nuf den Rief der Welches-denen Mutter. griff nach demi Brduifehleier, den fchon der rlhen· »in-ne fehrniieile. rannte zum tran-. de und fedwong den Schleier. dafe er wie eine weiße Flor-Inn wie eine weiße. fedniiichliae Doehzeiliilarnmh » durch die Wien-neueren lodern E M bist-II nul der See band der Iser sinnli. hob lieh nnd fenlle siiQ c r er dlied llein wie ins In IfseQ Manchmal We er file Minu lees erriet-verreden dann ließ linken voll Tini-il den Arm Kalen. die be ede- wieder fah and voll heiser Hof · nasse den Schleier fehl-ass, den Hur der Stelle hielt. soc der Rhe Ilhenlronz delefiine wr. Ihre Zins Fee zerdruellen de- likat-z und ein iklzdinden me dem andern wurde Tod-s Winde M in die Luft net-ir :Ml send ins Meer neune-en s Sehteeee wehee und linke-ed steh flog in Uner und Liede ilder die See sind sei-ne ieie ein name-ein Isr iee Mc nee Id- Wn als seelisb des Mai ihr-e Seen Ists W Dem I Strande ziehet-. ais liefen mei ihres — Schleier hundert unsichtbar-e Ketten-« die sich urn das Boot stand-retten »und um den Mann, der seiner Braut rnige ntämpsie. Und siehe da — der unlt wurde größer und größes aus den Schatten, die aus den Wol ken fielen und aus der See krochen ldsten sich immer deutlicher die Unr risse eines Bosttes und eines Mannes, · der unaålaisig in die Riemen griff. Und Karen schwang den weißen· Hochzeitsschleier und ries, den Sturm überschreiend, den Namen des Bräut tigams über das Meer. Jmmer nä her tam das Boot. Das Meer gab sein Opfer zurück. Und nun sprangen helle Gedanken vor ihr aus und tanzten wie srii liche Lichter durch Ebre Seele. Se sah wie in fliegenden Träumen den stillen Gartenkvinlel, wo die Flieders bitiche so dicht standen, daß kein fremdes Auge sehen konnte, wie zwei junge Menschrntinder sich tiißten.« Und während der weiße Hochzeits schleier im Sturmwind knisterte und rauschte wie eine Fahne von schwerer Seide, dachte sie an das helle Mäch das durch ihre Mädchens-Immer geflo gen war, als sie am Sonntaa dor der Fahrt in die See die Pracht des dusienden Linnens, das schimmern de Brautlleid nnd die iließende Fein beit des Schleiers zeigte. Und wäh rend sie schon erlennen konnte. wie Knut seine Ruder mit Riesentriisien durch das störrische Wasser zog, wie der Bug des lleinen Fahrzeugs ieiissi tie-« in die Wellen schnitt, freute sie sich der Zukunft. die nun wieder hell und reich vor ihr lag wie ein Sonn taa im Frühling. Immer näher lam das Boot . . . « - Da ließ sie den Arm fallen nnd der wehende Schleier sank in sich zu- . sammen wie eine verlöschende Flam me. Sie kniete nieder und breitete sehnsüchtig die Arme aus« sie sprang« aus und lief in die See. bis das Wasser gegen ihre Knie schan Und gerade wie nin Horizont die Wollen augeinanderrissen und das gelbe Rot der untergeheiiden Sonne aliihend übers Wasser floß, knirschte das Boot in den nassen Sand Jne Vsot saß Knut mit schlafsen Armen und blutigen Händen, die das Ruder nicht mehr halten konnten. Das« Gesicht, eben noch rot von der unge heuren Mühe, war wei wie der Schleier der Braut, die uaen waren ohne Glanz und von der Stirn ran nen unaufhörlich die Tropfin Wort loe reichte Kann ihm die Hand, um , ihm aus dem Boot zu helfen Er hob den Arm, aber es war keine Kraft mehr in ihm und schwer sank die Hand des Mannes aus die Boots bank. »Knut!« Er hob sein Gesicht zu ihr auf und lächelte in seiner Seligkeit die nichts Irdisches mehr hatte. Banns fliisierte er, heiser, we einer, det» das Sprechen verlernt hat: ." »Kann ---— Du —- — alle —- alle — tief unten im Meer —- nut ich — geretiet fiir Dich siir unsere Doehzeit — Karenl« . Dann schwieg er. Sein Kopf-. sont borniiber. Kuren schrie, Wes-» te in die Knie und sing in ihren A -.. men einen Mann aus, in dein « .· Leben mehr war. Der schwere Ast-Z per zog sie mit hinab ins Boot. ' «,«, Ganz weit am horizont, wo die» Wolken sich geöffnet hatten wieIth slii el, erlosch der les-te rote Gans-« saren schritt durch die Nacht. Jn ihren Armen tru ste. unter einem. weißen bochzeitli en Schleier. eine-, schwere List. Sie ging langsam, und schwer, mit gesenktem haupt, wie ein tiesdemiitiger Mensch. ·’ Gedunlen erfroren in dem einen: n wurdest gestraft weil Du zu sriih an Glück und Zettunst dachtest, wiily rend er noch draußen ans dem Mee re in Todesnot Dir entgegentämpste". Der Wind schlies, der Himmel wnr hell von Sternen, und nur int Rauschen des Meeres lag noch bev Atem des Sturmes Karen trat ins haus der Mut ter, stieg schwer mit ibrer Last die« Treppe hinaus, ging in ibre sinnr mer und te te den toten Bräutigam aus ier Bei , ans dein noch das weiss see Brauttteio ausgebreitet lag. Und der Kopf des Mannes ruhte aus detit Mnrtbenstriiuszchem das sie ihm lrentrf an dir Brust hatte stecken wollen, und das Brauitteits snit den gelben »Stsinen aus Mutter-s Trube wurde« nnsr vorn Wasser des Meeres, das nrrb in den Kleidern des Toten war. Die Mutter sinnb in der Tiir unb· in ibren alten Winden zitterte die Lampe. die gelb ins Zimmer lenkb teie. wo Kur-n in ihrer doeb eitss nacht die Tosenwnetse hielt. are weinte nicht. Aber dte Mutter er bebte unter den- Leid, das hinter bist sen verborgenen Tränen wor. Cis wuttte weinend innen. das wo erlie. die vor ieebs Tagen zur-r siehst-s deuansqesenelt waren. aus been Orts de des Meeres ruhten. Abrr D blieb ittit Ihren Mut-te unt Deren IIUI durch das kleine Fenster usd ins. II eine schwor-re sitt-mir das derer-b «’i.l.’eer. brts tttm Istrntsem sein er - rousebendes Lssd »ein Und denkt Hin-bieten stits He Sterne. W« . - - - «.-·----«— » Orte-drunten Zenos-W »Pu betete abend nah-sit Mess MIN Tit neu it Use stM IIÅII sdflss Tit Ade-Des IIIIIIUIO IIKUK w Initst In »He Viele-anius den dich schnitt-l .