Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, November 13, 1913, Der Sonntagsgast., Image 4

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    Der Naniwa-Flor
Uebcrictzt Von Anna Ncllner.
(9. Fortsetzung.)
,,Haben Sie ihn gefunden?«
»Nein. Wenn ich mich wenigstens
su .erinnern wüßte, mit welchem
Buchstaben er anfängt! Manchmai
glaub’ ich, es fei M oder N, dann
wieder bin ich überzeugt, es fei E.
Jch zweifle nicht daran, daß die Zeit
kommen wird, da ich mich erinnern
werde, aber bis dahin bin ich dazu
verdammt, als ein Namenlofer um-»
herzuwandern.« ·
Er erhob fich Und lachte launig. i
»Jetzt, lieber Baron«, fügte er!
hinzu, »will ich Jhnen noch meinenl
herzlichsten Dank fiir Jhre Güte fa-t
gen, dann muß ich mich auf die!
Strümpfe machen, bevor der Hahnf
kriihi. —- Jch glaube, das ift meint
Kammzeng.« I
Der Baron schien etwas auf dem»
Herzen zu haben; er fah Bnnker qu
wie er verschiedene Kleinigkeiten su
fammenpackte und in eine kleine
Handtafche tat, dann plahte er plöt
liicheherauk ,,Lieben Sie Ladh Ali
c a «
»Ach, die hab' ich wirklich ganz
vergessen.« fagte Bunkm »ich hiitte
Ihn-en längft faaen follen, daß ich
fie fchon von früher gekannt habe,
und daß fie einem ils-glücklichen in
Eianttvood grobes Mitgeitihl bewie
ien nnd mit Rat nnd Tat beige
standen hat. Das ift alles-«
»Sie lieben iie alfo nicht«, fragte
der Baron hartnäckig.
»Ich, mein lieber Freundi Rein.
Sie können fie haben und die Griifin
ebenfalls.«
..,Und Ladh Allein, liebt fie Sie
nicht7«
«,,Bei meiner Ehre, nein. Jchi
glaube sogar, daß sie mich leiness
Wortes mehr würdiaen möchte, wenn»
sie mich wieder träse, weil ich ihr
mancherlei erzählt habe, was sich lei-«
der als nicht wahr herausgestellt hat«
Wenn Sie mir plauben wallen, lie-»
her Baron, ich habe einige Ersahrunsi
aen in solchen Dingen und lann diel
Omen nur als günstige bezeichnen.
Ihm sehn nichts weiter an Mut.«
Das Bett trachte, dann spie es mitj
vullanischer Kraft eine Menge Kis
sen und Decken aus. und endlich
sprang der Baron aus den Fußboden
und umarmte Bunler mit aller
Macht.
»Ach Bunler, verzeihen Sie mir!
Jch habe nicht wie ein wahrer Freund
gehandelt, ich war unverzeihlich arg
wöhnisch. und Sie haben ganz recht»
gehabt. daß Sie mir zur Strase den«
Streich aesvielt und sich hier als Ba
ron v. Stisenbera eingeführt haben.
Der Baron v. Blinenderg hätte sich
anders aegen feinen Freund beneb
men müssen. Sie haben mich unter
halten, Sie haben mich belehrt. Bun-.
ler, Sie haben meinem Herzen wohl-’
getan. Mein lieber Freundl« -
Zum erstenmal, seit Bunler den
Baron kannte, war ihm ein wenig
nndehaglich zumute; er lächelte zwar,
aber das Lächeln war entschieden ge
zwangen.
«Mein lieber Freund«, wehrte er
den Baron ab, »was Ihnen nicht
einfälltl Sie werden noch einen
Meint-et ans mir machen. Und ei
gentlich maß ich Ihnen de ein Dorn
im Auge gewesen sein. Jeh habe Ih
nen nichts zu verzeihen. lieber Baron,
sondern bin Ihnen ungeheuer dani
bar.«
»Ich war grob und hab’ Sie be
leidiat. Bnnler. Verzeihen Sie mir?"
»Von ganzem setzen, wenn Sie
«es asielut wollen. aber .. .«
»Und Sie werden mich nicht ver
leiten. sondern hterbleideni«
»Na-i Zwei Baume auf ein
meli Nein, mein lieber Freund. be
denken Ste, in welche Verlegenheit
MJW Kellermeiltee bringen witt
O
« eh· Sie Iniiisen bleibe-e Juni-e
ich bitte Sie.«
»Und tout würde wohl mein
Freund De. Seel-it dazu lageni
Rein. lieber heran, wenn ich bliebe.
te wiirde ich mit dem nachtten Zuge
M Tit-entwand befördert werdens
·Uen»n ich mit Sie Richard spre
che. derben Sie das nicht en beiiiechs
tenG sanken verlassen Sie lich ani
In .« -
.Ceiei bleibt Gefes. lieber linken.
nnd is bin einmal ein erlläeter Toll»
United Kein. nein. lest beis- ee
We voneinander ges-me und
II Mele- 000 bettelte leis ert
tagen ersten-. das ich Itee sen-e
ies disk
M seien its-h ihn deiettbt an.
m..IIIe-n cis sittlich teil Juno
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»Qielli0. knien
-IIO Wei
«M Its allerersten Zug nach
sue-ak- -
Jiss Ist Indes Sie Mel en
, IIIIIIP
«» Ie- Iamen indem Wie-en
Oh Mr ei I met
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ums-pp einen Insoweit-etc
« ee weites ·ee is lese u
s teil-er ted see-de ems. um H
» « I
»Haben Sie Geld genug, Bun
ter?«
»Dan! Jhrer Großmut und meiner
Gefchichtlichteit im Billardfpiel —
fa. Uebrigens muß ich Trelawnev
ikinmal die zehn Pfund zurückgeben.
iHenie freilich bin ich nicht in ou
Lage, auf mein Gtwissen Rücksicht zu
nehmen-" «
i «Neh1nen Sie sich wenigstens ern;
Fpaar Zigarren rnit, damit Sie eiwasi
"zu rauchen haben, Sie armer namen
lofer Freund, bat der Baron.
Barfuß und nur mit dem Nacht
bernd bekleidet, griff der Baron in
feinen Koffer und zog eine große
Schachtel mit Zigarren heraus.
i
»Die haben Sie immer gern ge
raucht und felbft ausgesucht, Bun
ier", faate er, ,rauchen Sie sie und
denlen Sie dabei ein wenig an mich-«
»Wenn Sie wirllich darauf befie
hen, lieber Baron, so nehm ich mir
ein paar zur Erinnerung mii«, er
widerte Bunier lächelnd.
»Alle, Bunler, Sie miissen alle neh
men, ich will ieine einzige davon,
ich kann ja andere bekommen«, dräng
te der Baron. »Nein wirklich, Sie
miiffen alle nehmen, Panier-«
Bunier öffnete feine Handtaiche
und tat die Zigarrenfchachiel hinein.
ohne ein Wort zu erwidern.
»Und Sie müssen mir fchteiben,
Panier-, und Jhre Adresse angeben.
fuhr der Baron fort, »damit ich Sie
auffuchen kann, wenn ich wieder nach
London komme. Jch werde keiner
Menschenseele ein Sierbenewörichen
davon fagen. Wir foupieren dann zu-»
fammen. und vielleicht haben wir
wieder ein Abenteuer-«
»Sobald ich ein Zimmer gefunden
habe, teile ich Ihnen meine Adresse
mii,« versprach Panier-, »die-mal
werde ich freilich nicht in unferm alsi
ten Dotel wohnen. Alfo leben Sie1
i
recht wohl, lieber Baron: ich wünfche
Ihnen viel Glück auf der Jagd und
viel Gliiet in der Liebst« -
,,Adieu, mein Freund, odieu!'« fagte
der Baron und drückte ihm herzlich
die hand.
Jn der Tiir wendete sich Bunler
noch einmal um und fagie. »Ein«
ift zu bedeuten, wenn Sie meinems
Rate folgen und fich einmal als Irr-i
sinniger ausgeben folltent es ift fehri
unwahrfcheinlich, daß Sie das Gliiel
haben werden, einen fo guten Freund;
zu finden wie ich, lieber Baron.« !
Er schloß geräufchlos die Tür hin-j
ter fich. s
Balle fiinf Minuten stand der Ba-!
ron noch in der Mitte des Zimmers,!
den Blick auf die Tilr gerichtet, hin
ter der Bunter verschwunden war;
dann drehte er seufzend das elektrier
Liebt ab und fiteg wieder ins Betts
zurück. »
Vierter Teil.
I. «
Der Schnellsu aus Dauer näherte
fich der hauptfta t, es war Abend ges
roorden, und die Leute sahen den Zeig
wie einen us eheuren Gilihtourm
variiberbraufen. n einem Wage-rab
teii erfter Klaffe fasen zwei herren,
einander gegenüber. Sie hatten den
Kanal glücklich hinter fich gelassen,
London lag vor ihnen, und der
Dampftolben der Lotoenative fchien
eine triumphierende Melodie anstr
fchlagem
»Es ift vollbracht, Ttviddle, mein
Freundi« faate der eine.
»Gott fei Dant. daß es über
fianden iftt« verfehte der andere.
»Und m-ir!« torrigierte der erfte.
»Jawohl, Welsb. du haft deine
Rolle faneos gefpielt.«
»Ach, war das eine Vesi« feufzte
»Meiste.
i »Ja-wohl«,"ftimmte Twiddle ein.
s »Mir tnt’s erenilich leid, daß es
ffchan noriiber ist«, fuhr Weifh fort,
finde-n er. einen dedauernden Blick auf
jdie Toupölampe warf; »gern ask-'
ich die Ueberrefie meines Charakters
und die Oeffnung auf ein öffentliches
Begräbnis dafür. wieder in dem Zu
ge zu Iden. der uns nach Paris
«beachte!«
Zwist-II Juki-Lin
Miit dem gleichen Kopfweh
Muth
«Jiewobl, bei Gott! Und neit der
feiben durstigen Gut-gelt«
»Das ift nun alles vorbei«, meinte
Twiddle philstvpdiich und doch auch
ein wenig nervss. »das heise. das
cradfiiche davon.«
.Iliee ift vorbei. Twiddle, di an
ten Diesen und die anten Weine. das
made-ebenen vor ans artitateatifchen
weihe-. die Msdchetn die uns
nachfeniztem nnd die tierbeuaunarn
und seasfssn seine-ers da dich an
due Seminarien der meinen Ontet
aeeanm satt Wein di- ich nieder der
todt-liest samt seth unter dei
n Ontetn iich neetnee Ufsene tein
Baronet wehe befinden
stn iaedoniidts Lächein isteite we
sieine Lin-n
a »Und der same en svaetfchlaIP
genas- Taste-ist«
Idee one-dank meinen Etat-ene
daeene die zum Wind sie-n Moden
weist-en wtiW Na, ed dad« We ihm
wie-seidene M mitbet- Mitg
keon Hefe eint sei-te insee Its-satt
Zeiten need-it au· wie setzenan eines
Eise-n ten adeitqen denen Mien. M
ierd ins-I Meere In meinst wes-seen Oe
kiiaie seinetw
i »Wer reitet-en soffenmt sie in die
Lage kommen, sie wiederzusehean rief
der Doktor aus.
Eine kleine Pause trat ein, dann
bemerkte Twiddle: »Wir sind noch
lange nicht fertig. Jeht müssen wir
den Mann wieder heraustriegen und
feinen Freunden znriiäbringen.«
»Natürlich geheilt«, sagte Welsh
lachend.
»Wie es ihm auch dort geht?«
»Das werden wir bald erfahren.«
Wieder schwiegen fie eine Weile«
während der Zug unaufhaltsam wei-1
terrollte.
Welsh besonders schien in tiefes
Nachdenken versunken Zu fein.
»Und das Honorar « fragte er
endlich
»Ich werde wohl einen Scheck be
lommen«, antwo:tete Twiddle.
»sehr-hat« tschi- Wetsix. »Du1
weißt recht gut, was ich meine. Esj
ift zwar eine heilte Frage, aber darum
muß sie doch erörtert werden.«
»Was muß erörtert werden?« wie
derholte Ttotdvlr.
»Nun, die Teilung der Beute.«
Twiddle nahm einen würdet-allen
Gesichtsaaedruck an.
»Du wirft deinen Anteil fchon be
lommen«, fagte er letchthtm
»Aber welchen AnteiW
»Nun, du haft doch hundert Pfund;
beansprucht.« f »
»Ein Fünftel der Summe
Twiddle —- wiihrend ich do den
Betrug infzeniert und dann rnrner
weiter draufle zu lügen gehabt hab'! .
Das ist doch nicht dein Ernst, mein;
Freundi«
»Ja, alfo wieviel willst du denn?"
»Erinnerst du dich an die tritt-I
fche Zeit, da wir uns faft verraten
hätten?« .
»Da du dich fast verraten bät-:
teft, willst du fagen«, lorrigierte
Twiddle. s
»Da wir uns fast verraten hat-«
ten«,,wiederholte Welle »und du die;
ganze Gefchichte fahren laflen undI
Ferfengeld geben wolltest? Damals
hab’ ich dir unter gewissen Bedin
gungen den Vorfchlag gemacht, den
Löwen in feiner Höhe aufzufuchen und »
ihm alles aufzuklären, und richtig
wurde er dann unfer intimfter
Freund, und wir waren gerettet. Er
innerft du dich zufällig noch, unter
welchen Bedingungen ich mich damals
dazu erbot?«
»Nun?« «
»Dreihundert Pfund fiir mich
zweihundert für dich«, antwortete
Welfli in sehr entfchiedenem Tone.
«Unfinn, Freund«, entgegnete
Twiddlez »wenn es denn fchon fein
muß, wollen wir redlich teilen: jeder
gweihundertfiinfzig Pfund. Bist du
arnit ufriedeni
Welf gab leine Antwort; die
Fröhlichkeit des lustigen Abenteurers
kchien er plöhlich eingebüßt zu ha
en.
Endlich sagt er: »Ich muß wohr
Schweigend erreichten sie den Bahn
hos nnd stiegen aus.
Zuerst subren sie in die Wohnung
Tioiddles’; ais ihre Blicke durch das
Fenster aus das lebendige Leben und
Treiben der Stadt fielen, besserte sich
ihre Stimmung wieder.
»Wir wollen uns einen vergnügten
Abend mache-ti« ries Welsb aus.
»Ein kleines Souper im Westen«,
schlug Twiddle vor; »vielleicht ein
Tingeltangei. . .«
»Er ceteka«, sitgie Welsh lachend
hinzu.
Der Doktor hatte seine Ankunft
Hggezkigtz im Speisezimmer war der
Tisch gedeckt, ein Feuer brannte im
Kamin.
»Ab. wie gemütlich das aussiebti«
rief Welsh aus.
»Ein Brief siir mich«. sagte Twidds
le, »vermuilicb. von Bitson.«
; Er las ihn, reichte ihn Welsb bin
.iiber nnd bemerkte: »Ich muß sagen,
»das ist eine Unversrorenheit sonder
gleichem«
Welsb last
»Lieber Georgei
; Ich bab’ mir drei Wochen Urlaub
Iaenommen. Es tut mir leid, Deine
iPraxis im Stich lassen zn miissen
,aber die Leute werden die Tiir nicht
Ieise-sym« bis Du wieder N IM.
Es sind im ganzen zwei Patien
«ien dagewesen. gezahlt hat aber nur
einer von ihnen. der zweite ist ans
geheimnisvolle Art verschwunden Das
muß ied Dir mündiieh ouesiibeliebee
erzählen. es bat Zeit. aber wenn ich
nicht irre. nahen er mancherlei aus
Deinem Ordinationozimmee mit. so
eusn Beispiel eine Rechnung die an
Mem Tage gekommen war.
It tren« tatst isten aus Deinen
isietsedeeiedt Led’ wobst
Dein treuer
Themas Qilsonf
Eise stets-u s« legte Mete
.Me We eine u i«
Useis ists site i in set
kner Adresse-W com-ein« est-se
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was site-A lsO Ue Weils M
z steil-Die Imme.v nnd one Ist-.
Heeren-Ue Qlenfmddsn tut ein« et
»Ien selei in see hanc
»Das Essen«, sagte Twibdlr.
»Bitte, Derr Doktor, der Brief ist
schon vor vier Wochen gekommen,
aber die gnädige Frau hat vergessen,
ihn nachzuschicten.«
»Der Teufel ruchl« tief Twiddle
aug, und griff nach dem Brief.
Er tat einen Blick auf das Anvert,
fuhr zusammen uns sagte nervös:
»Aus Clantwood, von Dr. Cangles
ton.'«
»Sie-us von Mk.Beveridg-?« seagte1
Welch lachend. I
Kaum hatte der Doktor die er enl
Zeilen gelesen, sa durchfuht es hns
wie ein elektrischer Schlag. Ter!
Brief fiel ihm aus der Hand, unds
tiefes Entsetzen malte sich in seinenj
Zügen. i
»Himmel Herrgott, nun ist alless
ausl« rief er. !
»Was ist aust« schrie Welsh und»
hob den Brief aus. «
»Er ist aus und davonl«
Welsb sah ihn einen Augenblick ers?
staunt an, dann brach er in ein herz
lichez Lachen aus. f
»Das ist ein Riesenspaßl« rief er;
aus. »Ich weiß nicht, warum bu!
Pich«sa aufregst. Nun fini- wir ibn
as.
»Und das Henorar?« verfeßte
Twiddie. »Ich werde keinen roten
Heller bekommen, wenn ich ihn nicht
zurückbringen tann. Und die ganze
Geschichte wird jeßt an den Tag kom
men.«
Als Welfh sich völlig bewußt wur
de, in welcher fatalen Lage fie fich
nun befanden veränderte fich ein Ge
sichtsausdruck in nichts wen r als
erfreulicher Weise. Eine ganze Mi
nute lang fluchte er hintereinander,
dann trat tiefes Schweigen ein«
Twiddle fand zuerft feine Fassung
wieder.
»Zeig’ mir den Brief«, sagte er.
»Ich habe ihn noch nicht einmal zu
Ende gelefen.«
Welfh las ihn laut vor:
»Lieber Twiddlei
Jch muß Jhnen leider dir unange
nehme Mitteilung machen, daß der
Paiient Franris Primide den Sie
in meine Anftalt brachten, entflohen
ift. Wir haben die nötigen Nachfor
fchungen unverzüglich angestellt, lei
der ift es uns bisher nicht gelun
gen, feiner habhaft zu werden. Wir
wissen nur, daß er mit dem Eilzug
von Afhditch Junction nach Lon
don gefahren ift, man hat ihn auch
noch gesehen, ais er St. Eufton’j
Croß Station derlie . Wie er sich
ohne Geld, ohne Wii che und Kleider
verborgen halten kann, ift mir uner
iliirlich.
Da weder fein Vetter Mr. Welfh
noch fonft jemand Ertundigungen
nach ihm eingezogen hat, wende ich
mich an Sie und hoffe, daß diefer
Brief Ihnen poftwendend nachgefchickt
werden wird. Ich muß noch hinzu
fügen, daß die Flucht Beveridged eine
ungewöhnliche Lift verraten, und daß
man. dagegen unmöglich hätte Vorkeh
rungen treffen können. .
Jch wünsche Jhnen viel Vergnü
gen und bleibe
Jhr treuer
Adpiphui S. Congieton«.
Schweigend fahen die beiden ein-«
ander an, dann rief Welfh zornig
ans: »Du mußt ihn wieder erwifchen.
TwiddM Glaubst du, daß ich mich
umfpnft in Gefahr begeben und fo ge
plagt habes«
»Ich muß ihn wieder erwifehenf
Du tuft ja gerade fo, als hött’ ich
ihn iozgelaffeni« erwiderte Twiddle
.entriiftet.
»Dort-m mußt du ihn aber doch
wieder zur Stelle fchaffen«, entgeg
nete Weish.
»Ich tümmere mich einfach nicht
mehr um ihn«, verfehte Twiddle mit
der Rücksichtsiosigieit, die der Ver
zweiflung entspringt.
»Nichts Dann willst da alfo, daß
die Geschichte bekannt wird?«
.1tteinetwegen.«
Weifh fah feinen Freund prüfend
an, dann sprang er auf und fagte:
.Du bedarfft einer Stärkung. mein
Freund. fchau’, daß das Dienstmäd
cesen iich ein wenig been-X
i Rath dem erften dann vertreten sich
ihre Oefiebrsziige ein wenig auf, nach
»dem zweiten betten fie ihre Fassung
wiedergefunden und alt sie fertig wa
ren. begannen fie mit frischem Mut
neue Pläne zu machen.
»F möchte darauf wetten, daß
der enfch noch tn London ist«. be
gann Welth. »Er hatte weder Geld
»O stäer und Kleide-. und an
kiskn Freund tann er M auch niQt
meidet haben- fons wiirdes fis
fes-n die CI- anf dein M die
Wie erg n. Und es gibt ein
mt keinen rt auf der Hamen Det
,eeu, seit. wo ein stean tiefe-drei
leim. der is Rat ts. N is It vers
kmks sama tate- ivte in san-.
Jst weis das aus etc-see Oktob
Teush d- vir til-erstes mausie
Unen- III et ists-Its ten Ue s
ism is des Ism- soriiim Use-«
nein-it its-den W tat-. fa is
kim m its-r mir-Wiesen Itr
Tmåsm uns aus«-then Oetssathtettis
wende-· der imv Leim »etwas«
»und data mitten III ieM auf die
Hof-« sehr-. Jst due start stets
; du du eini·
Here ei ach Use-. ti« sm
IgZ tu Its-M es eetme a.
ist Its rissest ein-at Leu-s er d
IMI hebe-f sei-te Zwiddia YOU
Brief ist vier Wochen alt, vielleicht
haben sie ihn inzwischen eingesau
gen.«
»Das ist sehr unwahrscheinlich«, Ist-l
hauptete Weish. »Das hätte er dir
geschrieben. Uebrigens, eine Fragel
tann ja nicht schaden«
»Ja, aber wenn es ruchbar wird,
daß ich zurückgekommen bin«, ries deri
Dottor plötzlich aus«-, »und ich ihn
nicht mitgebracht habe?«
sfiAuch in diesem Falle wußte Welfhl
. at.
»Du mußt sofort wieder wegsah-’
ren«, sagte er, indem er sich erhob,«
»du darfst teine Zeit verlieren«
»Wie meinst du das?« fragte ders
Doktor ganz perplex. !
»Wir laden unser Gepäck wieder»
auf einen Wagen, mieten urisz eine an-:
dere Wohnuna —- ich weiß, wo wir
billig eine finden werden —-—, und
wenn man wirklich nach dir fragen
sollte, so muß es eben heißen, daß du
noch aus dem Kontinent bist; Ei dars
natürlich niemand erfahren, daß du’
heute hier warst.«
»Ist das auch der Mithe wert?«
«Waö?« schnauzte ihn Welsh an.
»Ob es der Mühe wert ist!« wie
derholte Ttviddle einaeschiichtert.
»Es geht um siinshundert Pfund,
von unserm guten Namen nicht zu
reden«, antwortete Welsh, »und da
fragst du noch? Kommt«
Der unglückliche Twiddle erhob sich
seufzend. Es begann ihm langsam
auszndiimmerm daß die schmacht-alle
Erwerbuna eines Honorars doch auch
ihre Schattenseiten habe
II
»Ich lann mich nur als Geistlicher
oder als Wachmann ausgeben«, über
legte Bunier, als er in seiner
Coupöecle saß, »das scheinen mir die
Berussarten zu sein, die am wenig
sten einer Beliisiigung ausaeiekt sin .
Tragen doch beide eine Ltvree, die
allein schon, wenn anders der Trä
ger etwas gesunden Menschenver
stand besitzt, gewissermaßen ein Be
weis dafür ist, daß er seine fiinf
Sinne beisammen hat. Mir sehen
zwar alle Wachmiinner so ziemlich
egal aus, sie werden aber doch wohl
voneinander zu unterscheiden sein, und
da jeder seinen zugewiesenen Plan
hat, so könnte ich schon durch meine
bloße Uebersliissigleit Bedenken erre
gen.«
» Er zündete sich eine neue Zigarre
an und blickte zum Fenster hinaus.
»Ich werde also doch lieber in
den geistlichen Stand treten«. sagte
er sich. Das »Amateurkostiim eines
Pfarrers ist auch bequemer als das
eines Wachmanises. Man ist in die
ser Beziehung auch sehr tolerant,
glaub' ich: jedenfalls werde ich den
ersten ebrwiirdigen Kollegen, den ich
streife, sehr gut studieren.«
Mit solchen weisen Betrachtungen
vertrieb sich Bunler die Zeit, bis er
—- es war noch friib am Morge
und eisig kalt —- in London ankam
Er fuhr sofort in ein kleines Ho
tel in der Nähe der Rings Crosz
Station, und dem Besitzer gereichte
es zu ganz besonderer Genugtuung,
eine solche Respeitspersom wie Seine
hochwiirden Alexander Butler es
war, in seinen Mauern zu beherber
gen.
»Wie gut, daß ich meinen neuen
Namen mit dem gleichen Anfangs
buchstaben gewählt habe wie Bunker«,
dachte der neugebackene Geistliche, »eB
bringt mir sicherlich Glücks
Es ilberraschie freilich ein wenig,
daß der hochwiirdige Herr einen
Frackanzug trug, auch Hut und Win
terrock machten einen weltlichrn, um
nicht zu sagen modernen Eindruck;
aber im Laufe des Gespöches erwähn
te Butler so nebenhin, dasz er auf
dem Lande bei Freunden diniert und
es nicht der Mühe wert gesunden ba
.be« sich umzuileiden. Nach dem Früh
stiiek zog er einen ebenfalls weltlichen
Anzug aus Loden an und ging zu sei
nem Schneider, der zu seiner"Ueber
raschung, wie er aus feine Frage er
fuhr, sein geistliches Habit noch nicht
bergeschickte hatte.
Er subr in ein sehr bekanntes
Mastintostiimgeschöst und lehrte mit
einem großen Poet wieder; einige
Minuten später war er endlich so.
an ezogen. wie es sich schielte; er;
sel si machte die Bemerkung, daß ei
ils-n cuiszsleL wenn Geistliche sich altl
Laien vettleideten. Was er vons
dem umgekehrten Falle hielt, sagte er;
nicht« :
Etwas später tdeilte er dem tha-L
teliet zu deslen Enttauseding mit,
das er wahrscheinlich noch am selben
Tage abeeisen würde; dann ging er
aud.
Eine balde Stunde daraus befand
er sich in der steckt in der vor tue-l
das Wo nun-en statt sundesis
ite. und s lendeete langem ans
des- pause des de. Jtotddle vor
itbsee. Das Mute-u des Sprunle
meet war beugtergelesen. tetn
Laut lieh M ten ganzen hause ver
nehmen. nichts erregte seine Ins-nett
samt-in
Langia-i ging et cui die andere
fette der Strasie Staude-. we ee in
einem hause gerade segensiliee in ei
nem Zins-» tret er te Sirt-limited
eis- saete nicht-. die die Kulisse-se
te : »Ist-unter zu deinen-ein« ;
Ists-nötigt W er die Glocke und
bald data-i cis-m then eine seitab-eg«
eine-the Mai-. die Witten sen-in
to daue. Jan-ist« W einen sit-su,
war Schlaf- und Wohnzirnmer zu
vermieten. Wollten der hochwiirdige
Herr eintreten und sich die Wohnung
ansehen? Er trat ein, besichtigte die
Zimmer und schien befriedigt; sie
wurden bald handelseins, nnd nun
begann Mrs. Gabbon, die von der
Zinses-n Erscheinung nnd den seinen
Manieren sowohl als ron dem
Stand ihres neuen Mieters nicht we
nig entzückt war, sich in Lobese:he
bungen über die Ruhe, Bequemlichkeit
und tausend andere Vorzüge der
Wohnung zu ergehen.
»Gerade, was ein hochwiirdiger
Herr braucht, sagte sie. »Sie ziehen
auch mit Vorliebe hierher. So habe
ich zum Beispiel auch im zweiten
Stock einen, dessen Namen Jhnen
wohl bekannt sein dürfte, den hoch
würdigen Herrn John Duggs —- Sie
werden einen sehr angenehmen Herrn
in ihm finden. Jch will ihm gleich
sagen, daß Sie hier sind, er wird sich
sicher sehr freuen, einen Kollegen, wie
man sagt, zu treffe-M
Mr. Butter schien die Nachricht
seltsamerweise nicht mit der Freude
aufzunehmen, die Mer Gabbon er
wartet hatte. -
Er sagte nur »Bitte«, aber ganz
ohne Interesse.
Jm stillen dachte er: »Der Henker
hole den hochwürdigen herrn John
Duggsl Aber ich muß die Zimmer
haben — wer wagt, der gewinnt!«
Als er in das Hotel zurückkehrte,
ergriff er die VorsichtsmaßregeL in
den Laden eines Buchhandlere ein
zutreten und sich eine tleine Auswahl
theologischer Werte anzuschaffen, die
antiauarisch zu haben waren. Er
brachte sie und sein geringes Gepäct
noch am selben Nachmittag in die
neue Wohnung.
Dann setzte er sich in sein Wohn
zimmer und blickte durchs Fenster auf
die Straße hinab; aber das Nonleau
war noch immer herabgelassen, und
das Haus machte auch sonst den
Eindruck, als wäre es nicht bewohnt.
Alexander Butter begann also seine
Nachforschungem indem er seine Wir
tin aufsuchte.
»Ich leide öfter an Hexenschusz,
Mes. Gabhon,« begann er.
»Es tut mir sehr leid, das zu
hören, hochwiirdiger Herr,« versetzte
die Wirtin. »Und wie gesund Sie
dabei aussehen! Aber freilich, man
weiß nie, was in einem steckt. Mit
ten im Leben sind wir....«
»Hexenschuß,« ergänzte der Geist
e
Mes. Gabbon war »ein wenig be
treten.
»Ich lann also vielleicht in die
Lage tommen,« fuhr Butler sort,
,,einen Arzt in brauchen....«
»Da empfehle ich Ihnen den Fu
Smith,« unterbrach ihn Mes. G -
bon. »Er hat meinen armen seligen
Mann in seiner letzten Krankheit be
handelt und ist ein ungewöhnlich ge
schickter Doktor, wie .iu) sehr wohl
wissen muß, weil ich ja....«
»Ich zweisle nicht daran, ME.
Gabbon,« sagte Butler; »allein ich
möchte doch einen Arzt in der Nähe
haben, wie zum Beispiel Tr.
fTwiddly dessen Schild ich da drüben
ehe....«
»Den würde ich Ihnen nicht emp
sehlen,« versetzte Mes. Gabbon, indem
sie verächsich die Lippen iriiuselte.
»So? Warum denn nicht?«
»Mrs. Brown, die Dame, die im
Nebenhause wohnt, hat ihn zu ihrem
Dienstmädchen rusen lassen, und die
Medizin, die er ihr verschrieben hat,
hat ihr nicht geholfen. Das hat mir
die Mes· Btown selber gesagt.«
»Aber im Notsull....«
,,Uebrigens ist er gar nicht hier."
»Wo ist er denn-«
»Es heißt, er ist verreist; ich lenn’
ihn nicht ....«
»Ist er schon lange sort?«
Mrs. Gavbon dachte eine Weile
nach.
»Schon seit Mitte Novembek.«
»Ah-es« tief Butter Ubektascht aus.
»Wie meinm Sie, bvecwükdigek
Heers«
»Seit Mitte November. sagen Sie?
Wie lann sich ein Arzt so lange Ue
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»Sei-te Prale ist nichts der Rede
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