Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, November 06, 1913, Der Sonntagsgast., Image 5

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    Dur Gut. ·
Skizze von Hans Hauptmann.
Man lebte ja nicht gerade in ei
nem weltverlorenen Nest, — aber der
Vortrag im Kasinvverein war doch.
ein großes gesellschaftlich-g Ewig-l
nis. Jm Turnus der winterlichen
Gesellschaftsabende hatte ja schon
mancher bedeutende Mann dort aus
dein Podium des alten Saaies gestan
den; und besonders die Forschungs
reisenden von Ruf hatten fast ohne
Ausnahme in das Daniel des
aufhorchenden Auditoriums hinaus,
mit einem langen Bambusrohr ihre
Lichtbilder betastend, den Ruhm ihrer
Taten geheroldet. Diesrnal jedoch war
es ein Sohn der guten Stadt, einer-,
den alle Müllers und Mehers vom
Stecktissen an werden gesehen haben,
der von seinen gefahrvollen Abenteu
ern in fernen Wildnissen erzählte.
Das war eine Angelegenheit, die je
den gewissermaßen persönlich interes
sierte. Kein Wunder, daß die Wirtel
in der Sonne und im Löwen an die
sem Abend ihre leeren Stammtische
umtnurrten, und daß der Nähaoend
bei der Frau Apotheler um eine Wo
che verschoben war.
Die Damen sieberten. Hat-old
Merter war nicht nur der Beau der.
kleinen Stadt und umflittert von den
rühmlichen hindeutungen aus aller-?
hand pitante Erlebnisse, er war auch
reich und dicht an der Grenze, die
der: Freiheitsjahren des Mannes von
der ortsüblichen Tradition gezogen
n-ar. Und jetzt kam er gar mit dem
eldenlorbeer um die s ön gevuaelte
tirn! Dem Empsin n aller er
schien dieser junge Mann als der von
einer verschwenderischen Schicksals
laune gestiftete große Preis, um den
alle Mädchen der Stadt, wohl gegiir
tet, ein hißiges Rennen zu laufen "t
ten. harold selbst teilte diese An icht
und hütete sich, durch irgendeine merk
bare Bevorzugung die übrigen Kon
turrentinnen zur Erllärun des Reu
geldes zu veranlassen. it immer
gleich« okzqubemdek Liebengwükdigreit
sireute er seine vielsagenden Blicke und
ermunternden Bemerkungen aus, so
daß jedes der Mädchen einer gewissen
Gewinnchance sich heimlich erfreuen zu
dürfen glaubte.
Diese trügerische Freude war nun
allerdings mit einer störenden Ner
vosität gepaart, die den Zuckertrant
zärtlicher Freundschasten sogar mit
einem Tropfen Wermut verbitterte.
Sie äußerte sich überdies in einem
plötzlichen Erwachen stürmischer Sym
pathien für Harolds blonde Schwester,
die man bisher als eine hochnafige
Pute sast ängstlich gemieden hatte.
Lcrchen konntel sich der Besuche und
Berabredungen kaum noch erwehren
und fah den Stoß der Stammbücher,
die sie mit Einzeichnungen versehen
sollte, täglich anwachsen.
Dabei hatte sie mit der Unterstüt
zptng des Bruders beim Einräumen
seiner Sammlung-en so schrecklich viel
zi-, tun. Er liebte die Arbeit nicht.
Jede körperliche Anstrengung war ihm
ein Greuel. Man mußt-: ihm ein Po
dium mit feinem Klubscssel von Zim
mer zu Zimmer tragen. Darauf
thronte er dann inmitten der zahllo
s-« Kisten, die er in Südamerita mit
Hunderten von ethnographischen Ras
riiäten vollgestopft hatte, und über
wachte Lvrchen und seinen Diener
beim Ausvaclen und Einordnen in die
großen Schriinle. Helferinnen hat
tet. sich genug gemeldet, war-en auch
bisweilen einmal zugelassen worden:
doch hatten sie, statt sich nützlich zu
machen, den Anlaß lediglich zu einer
Art Bubltanz um des Paschas Gunst
Verwendet, ohne daß die Arbeit dabei
irgendwie gefördert worden wäre
Als nun aber Harold ungeduldig
zum Ende drängte, voll Begier seine
Schätze der öffentlichen Besichtigung
preisgeben zu können, da hielt Lor-:
eben selbst nach einer passenden Assisi
stentin Umschau und halte Else Powins j
lel herbei, die sich dem Bruder bisheri
als einzige ferngehaltrn hatte. s
Des hübsche lind stille Mädchens
duntietie nun mi größtes Enesigteiti
und zäktxichmx Umstcht en den eesi
staunlich mannigfachen Dingen otzneI
sich Lottchen durch ein noch fo gerin
ges Anzeichen von Koteneeie lä ig.
ze. machen. Was aber der Sehn-e eek
cl- ein eiihmliodek Takt erschien dass
empfand dee von Itauenhutd ver-!
wöhnte evld als eine beleidigende
seen-ed Mguns nnd der Ton, in!
dem et der geschäftissen CI sein«
Unwessnnsen states. wurde Indus-d
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s kam die-de be sen Riß-en est-(
inahmem mit rasch erfundenen oben-!
Iteuerlichen Gefchichten als die Tro
Iphäen irgendeiner waghalsigen Tat
anzusprechem Aber auch dieser Kniff
führte nicht zu dem gewünschten Er
frlgz ja, das schweigsame Verfunlen
sein deö jungen Mädchens wurde nur
immer auffälliger und machte sichs
der Empfindlicheit Harolds nun erst
recht als eine empörende Gleichgültig
leit bemerkbar. Der Verdacht stieg in
ihm auf, daß diese sanfte Brünette
ihn und seine Fahrten nicht ernst
nahm; daß ste, klüger als die ande
ren, Wahrheit und Dichtung streng
voneinander zu scheiden verstand
Vielleicht erriet sie alle diese Dinge,»
die sie mit emsigem Fleiß ordnen
hals, als die teuer erlaufte Trödler
ware aus den Haupt- und Hafenstäl
ten, in denen er als der anspruchs
volle Gast der besten Hotels die be-!
quemen Tage verlebt hatte, die seineI
Phantasie nachträglich mit so unge
heuren Anftrengungen und Gefahrenz
zu füllen beflissen war? Sein schlech-!
tes Gewissen bestärtte ihn mehr und
mehr in dieser Vermutung und ließ
sihn diese schemenhafte Klugheit has
.sen, von der er sein Ansehen bedroht
ngaubtr.
Gleichzeitig jedoch schlich sich ein
scheues Jnteresse für Eise Potointel
bei Harold Merier ein. Die ängst
zliche Belauerung ihres Wesens machte
seine Augen plöhlich mit seltenen Nei
Izen bekannt, die das bescheidene Müdi?
Ichen auszeichnetem ihm aber entgan-;
ian waren, solange er sich auch hier
sals den Ueberlegenen gedacht hatte.«
Das Gefühl der Unsicherheit ihrer
TGedanlenwelt gegenüber schürfte ihm
jden Blick für das sinnlich Wahrnehm
Hbare an ihr. Noch redete er sich ein.
Idasz seine aufniertsame Musterung
sihrer Gestalt ihm nur ein Mittel
ware, in das Geheimnis ihres Jnnern
einzubringem aber da wärmten ihm«
lschon züngelnde Flämmchen das herz
und überraschende Erkenntnisse füll
ten ihm gleich hastigen händen all
die zarten Stoffe hinein, auf-I denen
eine dauernde Leidenschaft dariw ce
locht wird.
Bei jeder andern würde die Ent
deckung dieses Vorganges den ver
wöhnten Liebling der Frauen sofort
zu einem kühnen Eroberungsversuch
hingerissen haben, und die zitternde
Bereitwilligkeit Eises— würde is entlarvt
worden sein. Diesmal aber sah ha
rold sich von aller Zuversicht und von
allem Selbstbewußtsein völlig verlass
sen, wie ein im Dunel Tappendc,
der sich der Nutzlosigkeit seiner Kraft
unwiigbaren Gefahren gegenüber be
wußt ist. Ost hatte er den Wunsch
daß ihn ein Zufall einmal mit Else
allein ließe, und begann auch schon
ihn dadurch vorzubereiten, daß er den
Diener aus dem Zimmer schickte; bis
ur gleichzeitigen Entfernung der
chwester indessen vermo te er sich
dann wieder nicht auszusch ingen und
erwartete sie, zwischen Furcht und
Hoffen, mit dem Bangen eines Schü
lers vor dem ersten Liebesrausch. Als
aber eines Tages wirklich eine kupple
rische Laune des Schicksals es gefügt
hatte, daß er und Eise eine geraume
Zeit ohne Zeugen waren, da trug Ha
rold so schwer an der vermeintlichen
Unnahbarkeit des geliebten Mädchens«
daß er sahst mit Iinkisch übertrie-!
)bener Absichtlichkeit aus der Tür stol
jverte !
Er sah das Weh der Enttiiuschung
)nicht, mit dem ihre schönen Augen
Iihm nachstarrten. Er wußte nicht
daß dieser versäumte Augenblick ihrer
zarten Sehnsucht der letzten Hoff-.
nungsanter gewesen war, daß sie im;
snagenden Zweifel an ihre Würdigkeit
»ein: so deutliche Absage seit langemt
schon zum Grenzftein ihrer Herzens
nöte bestimmt hatte.
Als Lorchen kurz daraus das Zim
mer wieder betrat, lag Eise inmitten
des trovbischen Wirrwarrs leblos
auf dem Teppich. Ein gellenders
Schrei lockte Harold und die Diener
schast herbei. In hilsloser Vestüri
zung umstanden zehn Menschen das
blasse Ovser seiner unglückliche-i Lie
be. während die jammernden Ge
;;ckmister den starren Körper verzwei
;seii reinem-n J
I Der Ueme Junge des Partien
lWie den Einfall. einen Itzt zu ho
sleih und war schon unterwegs. als
»a- « ee an e even
ed Mit Ich f dies Noi
folgten unnen. Irgend jemand kam
Land endlich qui die Idee. die Beant
xweetmsq der Frage zu versuchen die
Felle seit eines Wettetstunde ratlos
Iduechelusudee schrie-: Joas M gesche
Ieuf wes M denn essen-lieh ede
iesk se entdeckte Ists kurze-I Is
deu ek- wiwisei Wäsche-sen Im dem
Ies eisee Ist-stimme MMHIMO in
clses sechste-.
·ds —- peee sem- s-·
heult ist-Ich auf
.sume —! D Con. e Im —I
Oktki U see fiet —- cume »st·
« I II III NO IW .III
s- Iee engem-des sum hätt-am
III case-esse Catieseu edu. Oe
Nod vie BRUNO-Ide- dessestse nnd
me- IU Idee den beweise-sm
söepee sue-I lauqu Ies- Ose aus
des schlag des demse. Mo IW
» ems- duud. us den Viele m W
lesh Wi- sse-m Troper findt m.
Muse-, Its-tm seyn idm den Im
pe. III ee »He-d dato-f Uns-s
ais-ödes- mut Ue and-me me »me
Ieuemssde Wende .c Gm. o
Mit-! II M M am Same view
----·--- «-.·- -· -
tet!" schrie Harvld , »hier —- hier —I
da ist es Herr Dottorl"
Das Fläschchen hielt er dem Arzt
zitternd hin und klagte sich an
»Und ich bin schuld —- ich hab'
es ihr gesagt wie man es mache n
m«ß« daß Use-g fürchterliche Gifti
so am schnellsten wirttl O Gott v
Gott!«
Ein atembetlemmendes 'Schaudern
lief durch die Menschengruvpe Alle
vohrten ihre Blicke in das ernste Ge
sicht des Arztes, der an dem Fläsch
chen roch. So entging es allen, daß
Else die starren Augen aufschlugl
und, wie aus einer tiefen Ohnnrach :
erwachend, mit verständnislosemi
Sthaunen von einem auf den anderni
is — i
»Woher haben Sie dast« fragiei
jetzt der Arzt, indem er den scharfen
Blick auf Harold heftete.
.Jch— ich habe es getauft —- von
einem indianischen Händler —- ich
weiß es nicht genau —- aber ich glau
be, in —- Buenos Aires ——-« stam-«
melte Harvld.
Der Arzt kipvte das Bläschchen auf
seine Fingersvihe und berührte dte
benehie Stelle mit der Zunge.
»Das ist WasserK sagte er dann. .
Ein Zucken lief durch den Körperl
Elses und streckte ihn mit einen-u
deutlich wahrnehmbaren Ruck. Als
der Doktor sich ihr nun wieder zu
wandte, waren ihre Augen von neuem
test geschlossen, aber eine lebhafte Röte!
floß vom Halse aus über die schmalen
Wangen und bis in die bleiche
Stirn hinauf. Der Arzt beugte sich
nochmals über sie, horchte auf den.
schnellen und starten Schlag ihres
Herzens, und richtete sich dann lä
chelnd auf.
»Eine nerviife Afseltion, sonst
nichts«, versicherte er; »geben Sie der
jungen Dame einen Schluck Zitronens
limonadez Die Rihwunde an der
hand —«
Er nahm ein Stückchen Englisch
pflaster aus seinem Besteckkasten, feuch
tete es an und klebte es auf die ver-;
leiste Stelle. i
Dann empfahl er sich, und auch
alle anderen verliesen sich nach unds
nach aus dem Zimmer Kaum siihlte
Else, daß sie mit Harold und Lor-!
chen allein war, als sie zur gren
zenlosen Ueberraschung beider flink
ausschnelltr.
»Fräulein Else .—-!« oerwunderteI
sich harold Ein ganz verwandelter’
Mensch stand vor ihm, nicht mehr
das scheue, in seine Jnnerlichteit ge
heimnisvoll verlorene Mädchen, son
dern eine erbitterte junge Dame mit»
lecl ihn anblitzenden Augen. hoch-!
»mütig legte sie den Kon zurück in den«
)Naclen, zog die rechte Schulter wie
lzur Abwehr nach vorn und durchsägte
»mit einem Blick die elegante Gestalt
Ides jungen Merter vom Scheitel bis
zu den Füßen. Jhre Lippen beweg
ten sich. Sie war versucht, ihm seine
schauerliche Geschichte zu wiederholen
von dem blutigen Kampf inmitten der
amerikanischen Wildnis, bei dem er das
absolut tötlichePseilgift erbeutet ha
ben wollte. Aber in solcher Möglich
teit erschien ihr jetzt dieses entgotterte
Jdeol, für das sie ihr Leben hatte
hingeben wollen, dasz sie es nicht
Einmal mehr ihres Zornes für wert
ielt.
Sie lachte lurz auf und ging.
. »Was ist denn logi« fragte Lorchen
ratlos.
Harold fing an zu verstehen.
Sein Kon glühte, wie nach einein
tollen Gelage.
»Sie ärgert sich, daß sie- nicht txtl
ist!« brummte er. l
Iiu steieetstiickleiee vie der Istacht
voee est-dessem
Am frühen Morgen des 17. Au
gufi 1870, dem Tag von Graveloiie,
kiti der Mai-scholl Cankobeti, von
Vetneville nach Samt-Prian um die
Stellungen um dieses Dorf, das ihm
der Motschall Bazaine on ewiefen
dotie, zu besichii en. Er mengte
eben, von den Offzieeen feines Sies
bes und von feinem Geleite gefolgt.
auf ein Feld, als ein Reiter in der
Unifotkn dee franzssifchen Dei-gener
ihm eniaeaeaeiti. Der Makfcholl tief
ihn zu sieh heran und verneigte non
ihne einige Austiinfir. Der Dquonee
gehokchie und sagte, daß et ne se
gieiiung des Dauvitvnnnan nenden
Bad-eine gehöre. Er hatte eine ausge
zeichnete hemmen weihte sich ut zu
benedmen und antwotieie any alle
Im en in tadelioievn synopsis-. se
wue e bald wieder. nachdem ee den
Mensche-I iser feine peoenpien Uni
Ivoeien beisiedi i heite. entlassen.
Pisilies währen des Weit-minnt
drehte sich can-ohne neu und ish.
daß de- sto-Wische Den-net dieeii
ans die kindlichen stelle-M zuein.
Ein Ueedadt tauchte is ihm asi:
feste see Pech-m Iieseide ein
Dei-siedet Wien feinf se lie Ich
Mut bei sie-eine iidee die Zu ess
eneniesem feines Midian erkundigt
und eediei die Inmer das ee keine
Deaqoem use Mr dahe. Dee Benge
nee wac. wie dee Marions Mite
oecstedme. ein pkeuhsicdee cMsieL
des M- oeeilesvet m die sei-Miete
Stelle-nie esneefediapen baue und Ich
bund feine Demut-den und seen
Rede-ei Ruiieeim leitete
—«---««-s ---
Druckfehler Am Grade
dee weites-denen Lin-diese Linn de
Lfisps Des-« Ists-site Tab BERLIN-I
m aus«
Der kleine Hut.
Von Minna von« Heide.
Auf der Plattsorm der Elektrifchenl
stand der Professor der Chemie Dr.
Franz Webringhasen und dachte dar-,
über nach, daß es eigentlich Sündes
sei. von der wundervollen Frühlings-i
tust auch nur eine Minute ohne Not
ungetostet zu lassen, aber es war und?
blieb eben ein Jammer um die Knapps «
heil des Zeit. I
Alles rannte, rettete und sliichtetel
sich aus der Schönheit der Natur in
die engen, staubigen Wagen, um nur
ja noch zurecht zu kommen.
Die gertenfchlante zierliche Blon
dine zum Beispiel, die da von der
Tiergartenseite her noch atemlos üb-:
den Fabrdamm gelaufen kam, paßte
sicher besser zu dem entzückend sprie-1
ßenden ersten jungen Grün. als in
irgend ein dumpfiges Bareau, in dass
sie samt ihrer seierlichen schwarzenJ
Attemnappe sicher im nächsten Augen- i
blick, bineinspazierie. ;
Die Kleine stieß dem Herrn Pros?
sessor in der Eile ibres Aufstiegs leicht «
an den Arm, sah auf, entschuldigte
»sich und tauchte in ihr eigenes Blut
unter.
Die Stimme war Dr. Webrings
bosen eigentümlich bekannt vorgekom
men. Er besann sich, kam aber zu
ileinem Resultat. Und die tun e»
Dame durch das Wagenfenster mts
Jeizgni Nachprüfen belästigen, mochte er»
sm . s
; Wer aber beschreibt Franz Web-!
Fringbosens Erstaunen, als die besagte;
Zjunge Dame nicht nur an seiner Hat-»
tieftelle mit ausfieigt, sondern als sie»
Isich vor seinem Laboratorium beschei
sden einen Augenblick zurückbielt, um
Iden Deren Professor zuerst eintreten
»Hu lassen. s
; Der Professor lachte: »Sehen SieJ
liebes Fräulein Erler. so weit ist es
inun schon gekommen mit meiner
Kurzsichtigleit. Nächstens erkenne ich
ohne Brillengliifer meine eigene
Mutter nicht mehr.« i
; hedwig Erler war ein wenig ber
wirrt. »Ich glaube, here Professor,
»es ist der hut.«
; «Der hast« Der sonst so ernste
;Mann lachte fröhlich auf. »Freilieh,
nun tann ich mich liber meine Au en
wohl etwas beruhigen, denn ogne
Schuld ist dieser Dut allerdings tat
Jsiichlich nicht.« Und in der halb an
sdiichtigem halb naiven Art seines Be
trachtend fuhr er fort: »Das ist nun
Hso mit den Damen, der but drückt
Eihnen den Stempel auf. rüher unter
dem endlosen Rand vers wanden Sie
»so ganz und gar, daß ich von Jhrem
fMenschen weiter nichts gesehen habe,
wenn wir uns gelegentlich begegnetem
iUnd nun mit einem Ma dieser«
Ilustige tleine Puntti Wahrhaftig,»
Fräulein Erler, so efallen Sie mir
hundertfach besser. as hütchen sitt
aus Jhrem Kon wie der Punlt aus
dem «i«. Ganz famost«
hedwig Erler war im Kern ihres
Wesens einSchalt. Die scheue Zurück
haltung, die ste fremden und refer
vierten Personen gegenüber hatte, war
das Ergebnis einer sorgfältigen Er
ziehung und ein ihr angeborener Tatt,
sobald man aber einmal bei ihr durch
den Schmelz gelangt war, gleich gab
es einen hellen Klan .
»Dein Herrn Professor würde in
der Sonne auch besser ein leichter lich
ter Kleintrempiger stehen als so ein
diisterer antiter Kalabrefer!«
Franz Wehringhofen sing das schel
mische Aufblitzen mit seinem ernsten
Auge verwundert ein« öffnete seiner
Setretärin galant die Tür zu seine-as
Bureau und trat aufgeräumt nach ihrs
ein. »Das habe ich ja gar nicht ge-!
wußt,« sagte er in bester Laune, »daß
Sie so munter sein tönnenl Jch habei
mich bei Jhrer Jugend ofi gewunderH
über Jhren großen Ernst.«
Aus Hedwigs Augen war mit ei
nem Schlage der ganze rohsinn ge-»
schwanden. aSeit meines Paterss
Tod und dem Zusammenbruch seine-J
großen Betriebes habe ich eben nie!
etwas- anderes mehr gesehen als tiefens
Crn .« i
das hatte wohl viel-H
am MAX-ringsum Stimmf- sich erst
Pest wiede- dston. aus wie sum-II
paus- »Z« Zustäde war. und wu
»Ist-us Rom et eigentlich immer von
ihr send-Imm- hatt-.
, Auch deute vergaß et feine Umge
bang nnd sich seht bald wieder undj
erst am Abend als dsoig idk Nil
Itsuuduchth Ebnen s nd· Vu- Pto
tssok" km sprich-un sagte fiel ihm
das Mädchsn wi- Usd als u
käm and ein-III muädn den Its-Mel
Mk esse sticht-M ists-I such Sols-s
Mie. d d n. in Ia uns-wohne
Ochs-Its stumm a eine Weilt
usistss Ist-.
Dos- slssu zu III dsmi U
IOI Si Ums uns aus-u
Id- IIII Nu sue- Mm In I -
m. M n u fdsh sum
II das III ists
so III-Im III-In m Its Miit-.
I III-fand edit-O and des alm
MU crust-sauern us mm Wie
sue Gomit-I sinds-. da, ums its-c
hauks sichs dass-s ImM eben fes-to
Tit komm Mann main on tm
so as- s Ins »Hm-kund um td selbst
wes-r im und frohtixd Imisizkth
Da Gas u su- fide-s mem- Is Mk
Jede dies-m timmcd Its-Miso M
txt-a May Lag-Miit »Im-aus« obs-;
auch um im asimmsuissm H das-n
staat-it Its-Lug cmsmssssnhm Ahn-U
san-« und swna und mh Ho tm jun-;
t——
ges Leben und sein eigenes achtlos
dabei hingleiten. Und da lam nun io
ein drolligeg kleines Gedicht aus
Stroh mit einem Bandftumpf dran
und stahl fich bei ihm irgendwo hin,"
wo entschieden schon längst etwas ge
srssen haben mußt-»
»Dente dir nur, Mutter,« sagte der
an Jahren noch junge Gelehrte, als er
zu der liebaussehenden alten Dame«
ins Haus trat, und erzählte ihr um
ständlich und ausführlich, was ihm.
heute passiert sei. (
Die Mairone lächelte giitig», Dem-i
nach diirfte es mit meinem Regime:st
bald einmal vorbei sein.'« ,
»So schnell wird das doch wohl
nicht gehen, Mütterchen. Vor allen
Dingen muß ja erstmal die Kleine
selbst wollen! Was mich anbetrifit,
bin ich. glaube ich, tatsächlich schon
lange in das Mädel verliebt, nur habe
ich es beschämender Weise selbst nicht
bemerkt.«
»Genau so war dein Vater,« sagte
Frau Wehringhofen.
»Und doch seid ibr so glücklich ge
wesent«
«Ja,« fagte die alte Frau still. Und.
nach einer Weile fitgte sie leise Muqu
»Wenn das Mädchen lieb und gut ist«
Franz, dann verliere nur nicht allzu-!
viel Zeit mehr, die Hälfte der Dreißig
hast du nun bald überschritten.«
Und diese Worte seiner Mutter
nahm Hedwigs Chef sich zur Notiz.
Nur wenige Tage später sagte er zu
dem jungen Mädchen, als es sich am
Abend mit dem üblichen Gruß verab
schieden wollte: »Warien Sie doch
noch einen Augenblick, Fräulein Erler.
denn wenn es Jhnen recht ist. wiirde
ich Sie heute Abend gerne begleiten.«
Hedwig war zunächst ein wenig
erstaunt, aber nicht unangenehm be-.
riihrt oder ablehnend. lind Franz.f
der sie halb willig, halb zögernd stehen
sah, warf seinen Dut, den er, bereits
in der Hand hielt, wieder auf den
Tisch. »J glaube, es wird nicht
einmal gehen rauszen unter den Men
schen. Zudem — Sie sehen, bei mir
ist es auch heute noch der antile Kata
breser, trog hrel deutkichen hinwei
sesi Wir änner sind und bleiben
eben ungeschickt.« I
vnng schlug var kz, daß sie on
Si liige nicht mehr hätte zählen tön
nen. Jhr war wunderooll bang und
wohl zugleich, und fie fuchte vergebens
nach irgend einem bef eienden Wort.
Da trat der Professor kurz ent
fchloffen ohne weiteres auf sie zu und
griff nach ihren beiden banden:
«Fräulein Erler,« fagte er in einer;
ganz eigenen und innigen Erregung,»
»ich weiß mir felbfi kaum eine Rechen
chaft abzulegen, wie das nun fo
chnell gekommen ift, aber ich muß
Sie doch fchon ohne das neue hütchen
recht fehr lieb gehabt haben, anders
kann ich es mir nicht denken. Und
wenn ich mir nun vorstelle. ivie oft ich
in diesen letzten paar Tagen heimlich
mit meinen Augen zu anen gin
und häufig einmal von Jhnen dabei
eriappt wurde —- —«
Hedwig hatte ihre langen dnnllen
Wimpern über ihre Augen gesenkt, da
mit der Professor mit feinem scharfen
Forscherblick nur nicht gleich den gan
zen großen törichten Jubel sehen
konnte, mit dem fie diefes zu ihr kom
men mit den Augen erfüllt hatte.
Aber Strahlen werden durch teinen
Vorhang gedeckt.
»Ich fehe es ja doch, Hedwig«
fagte Franz leife. »Sieh mich doch
an und fage mir, ob,-Du mich wieder
lieb hasti«
Aber Hedwig neigte den Kopf nur
tiefer und wußte iich vor der Größe
ihres Glücksempfindens nicht zu fas
en.
«Liebes kleines Mädchen! —- —«
und behutsam legten die beiden ener
gischen Männethönde sich den etgilbs
ten blonden Kon on die breite Brust.
»Bist-it Du es wie die Uhr da drin
nen ttcktl Jch hätt« es bald ganz ver
gessen, wie stiirmif sie noch pocht
nach ihrem Hierhi. n sag es nur,
gan heimlich und leise — lWl Du
mi liebl«
»Ich habe Dich lieb s- ——- —- —«
hat war bei der weiteren ne
Mietttqeu Bekräftigung in leiuee
iie tin Wege.
Deo spie-m passe-es
Von Hans Laus-im Jede-. v. Reihen
itetn.
hauptmann Atem machte sich
langsam ieei aus des lanaentdedeten
Untat-sung letnek bloudtltpiigen
Mel-. Dann trat ee dicht ein den
trennen Ofen lchtttelte M itöltetud
undDE wär-nie M spi. Hosen stände
Das Mk ein satt-enden
sceenull fiie deinen Ilion-. alte tote.
Neu U Mi·
t. du sum Kul. Und sQ:
tun NO ne alte ein Its-te- site-;
Ostil D dies lies- tste eine
Use-leiste
.M Int lOoI stets come oee
hause-nun III-ihr Jan-m
bitt-is rede-MS somit du Its-Ies
ltmd d i leihe Time-Dies memk
Dass nieste es M dem mitne
Gsssmmlensk in dein das tleim
heim-de- als minnt und wollte
Miem ei H sent-Mut nmtm i
Du tlttmette es le ein satte lies
ckiet dumme Amme-m M« dies
Man dannen-ans ganz ist«- muss-«
»Gott Mond-. bist Zu Mitwel·
Sie meinte one-postae am Mk
l
Bursche »Mein uns m tm mit einen-;
..-. --—.·
verlegenen Gesicht an der Türe
»stramm«. -
»Die Schneiderin von Frau Haupt
mann ist da.«
»Es täte ihr leid. Sie hätte selbst
so viel Außenitände und Rechnungen.
Und da könnte sie das neue Kleid von
Frau Hauptmann erst anfangen,
wenn sie hundert Mark Anzahlung
triegte.«
»Wa —- —,« wollte Thieme lod
donnern.
Aber Feine Frau machte ihm ein
Zeichen. Dann bestellte sie dem Bur
schen
»Sie bekommt heute nachmittag Be
schied-«
Der trollte ab, und ihr liefen die
hellen Tränen de Baden herunter:
»Denke doch nur, wie entsetzlich
peinlich. Das aebt schon die ganzen
Tage so. Schuster. Schneider, Bäcker,
Fleischer, —- akle Lie-eranten sausen
das Esaus ein und präsentieren plötz
lich ihre Rechnungen. So viel ich«
konnte, habe ich lezahlt Die Leute
werden direkt unverschämt. Man gibt
uns nur noch aeaen BarzablungJ
»Die Bande ist wohl verrückt.
bin doch ein reicher Mann. Was o
denn das heißen?
Jch gehe nachher auf die Bank. Die
Kerls bekommen ihr Geld und tetrs
tiict mehr wird ge — -—-«
Tirrrr —- es klingelt.
Der Bursche.
»Die Pußmacherin schickt die Rech
nung.«
,.Qimmeldonnerwett —- —«
Tierrr.
»Der Schuster sagt, er könne nicht
lönaer warten.« »
Der Hauptmann lchnautt und will
an die Tite, die kleine Frau pipit leite
vor sich hin.
Titrrr —- der Bursche meldet
,.De: Herr Oberst lassen fragen. ob
der Herr hauptmann zu sprechen tit« -
»Ja,« feucht der, »Im Salon«.
Und mitten tm Salon iteht der
Oberst, halb Gewitter, bald Balsam.
»dem-r Hausener-in —- t tornme
hier direkt tm Mansvert ttel zu »
Ihnen. —- Eine höchst veinliche Auge-,l
legenhett. —- Meine Frau erzählt mir
von einem Geriicht.«
Sie sollen derart eerschuidet und
zablunasunfiibig fein, dass anen die
Gläubiger das Haus —«
Tier-er
»-— Daus einrennen.
Man will Sie vertlagen und pfan
den lassen.«
»Verzetben Herr O —- —«
»Ja —- mir ist die Sache unbegreif
lich. Wir alle hielten Sie siir aus-«
gest-rochen reich
Dabei leben Sie doch gar nicht
-extravagant.«
Dem Oberst iam plötzlich eine un
angenehme Idee.
»So-gen Sie, Herr Hauptmann, in
meinem Ossizieriorps wird doch nicht
etwa gejeutW
»Aber Herr Oberst!«
»Na, umso besser. Jedenfalls wiins
sche ich bis morgen eine Aufstellung
sämtlicher Schulden Hoffentlich löst
es sich rangieren — —-« ·
»Bei-seiden Herr Oberst. Aber das
kann-ja gar nicht in Frage kommen.
Jch habe außer ganz unbedeutenden
laufenden Außenständen, die heute
noch meine Bani bezahlen wird. kei
ne Schulden. Mein Vermögen ist in
bester Ordnung.«
»Das begreife ich nicht mein lieber
Hauptmann. Dann miißte doch irgend
ein heimiiickifcher Bursche das Gerücht
ausqesprengt haben»
Da soll ja gleich —- —«
Schnaete —- —— Ei verflucht seht
sogar das Teleohon.
»Einen Augenblick. Herr Oberst —
hallo — Hauptmann Thieme —
wet? Hauptmann von Gloedenc —
Ja· Max, was qibisi —- — Wieso
vorsichtig fein? —- —- Freilich, freilich,
sehr peinlich sogar --- —- s
meine Köchini —- ——- Schulden m
sies —- — So in, ich verfiel-. ,
sum Donau-weisen Sei eine -
ipinne —- —--" Mit einem Sei nblickk
øLierzeiizen here Oberst. die I
liche Initegnna« «
; »Alle meine Kiichin Iieeui die ce
Yeiichie aus« sagst Qui Ra. danke
END-F ·
Missi- -— Um Poe-e ges-.
Einen Augenblick. Heu Äneis-·
Der cmupinsann eeihi die Tilki
auf:
.Minna -Miiii·ninnaaani«
»Ja-noli "
Minna itebi aeknienv in bee Einst
und streicht die Sei-Um nlait
.Minnn. ifi das ! abrk Sie ioses
übeenli in dee Wadi reziidii bade
wie lönnien unieee Sonnen n
mein iiezniiienf0
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geandioim Sie .
»Ja. was is i Ihnen denn eins
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