Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, November 06, 1913, Der Sonntagsgast., Image 4

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    Der Gollliäugglet
Lieb-ersetzt von Anna Kellnrtx
(8. Fortesetzung.)
»Du lieber Gott,« sagte die Grä
sin, »es ist doch nichts Gesiihrliches.
Mr. Bunter, vor allem doch nichts
Ansteckendes?«
Da beging der unglückselige Baron
einen großen Fehler; ohne die Ant
wort seinem diplomatischen Freunde
zu überlassen, versetzte er rasch: »Ach
nein, Ladn Grillyer, es ist nur eine
Ertältung.«
Der Ausdruck im Gesicht der Grö
sin veränderte sich.
»Nur eine Eriiiliung?« wiederholte
sie. »Na, das ist doch wahrhaftig
nicht der Rede wert.«
»Es ist eine sehr hestige Erkal
tung,« entgegnete der Baron.
Um diese Zeit Hattensich die Au
gen der Damen bereits ein wenig ans
das gedämpste Licht gewöhnt, und
Bunter konnte sehen, daß sie sich
priisend icn Zimmer umzuschauen
begannen. ·
»Das ist wohl eine Hustenmedizin,«
sagte die Gräsiin indem sie einen
Blick aus die Etitette der großen Fla
sche wars.
Der Baron war so unvorsichtig,
dies zu besahen.
»Jede halbe Stunde zwei Eßlössel
voll zu nebst-ein« las die Grätins
»aber das ab’ ich in meinem Le
ben noch ncht gebiirt«, subr sie er
staunt sort, »daß man eine hustens
medizin in solcher Dosit nimmt! Und
Jbr husten scheint ja gar nicht arg
su sein, lieber Baron.«
»Der Doktor bat mir’s so oeri
schrieben,« entgegnete der Baron.
Noch erstaunter wendete sich die
Gräsin zu Bauten
»Ich dachte, der Doltor hätte sich
nach nicht deutlich ausgefproelyeni«
fragte sie in argwöhnischem Ton.
Als der Baron diese Worte hörte
warf er seinem Freunde einen Blick
voll unterdrückter Wut zu.
»Der Baron bat den begreiflichen
Wunsch die Damen zu fchonen,«
verieste Bunter ernst; »deshalb hat
er sich nicht lehr genau ausgedrückt
Diese Medizin ist lein Mittel gegen
den hutten.«
»Ah,« bauchte die Gröfim
Ladn Alieia batte inzwischen tei
nen Blick von dem Badeichass gewen
det. und plöhlich rief sie aus: »Da
sind a Goldfitche drint«
A er Mut begann den Baron zu
verlassen.
»Der Doktor hat sie angeordnet,«
begann er, dann verbesserte er sich:
»das heißt, ich ich bab’ Fische
ern-« »
Die Gröfin betrachtete den ungliieH
lichen Kranken prüfend, dann wendete
sie sich wieder feinem Freunde zu.
»Mr. Bunler,« fragte sie in stren
gem Ton, »wollen Sie mir nicht end
lich lagen, was dem Baron fehlt-t«
Bunter fah ein, daß er zu bewi
schen Maßregeln fressen s mußte.
»Der Hund st sofort erschaffen
worden.« antwortete er mit Grabes
stimmez »e! ist infolgedessen unmög
lich, eine genaue Diaanoie zu stellen.«
»Der hund?« riefen die beiden
Damen in einem Atem aus. »
»Deine abend«, fuhr Bunter fort,
»werden wir das Schlimmste —- oder
das Bette —- wissen.«
»Was meinen Stei« stammelte die
Gestirn indem sie einen Schritt vom
Beile zurücktritt-.
..Das ttt eme Brot-ex antwortete
Mutter. indem et auf das Wasser
ichass wies; «teitt Opfer der schreckli
chen Krauttteit. die man Weißt-scheu
, duudss oder Tollwut nennt, erträgt
es .. . .«
Aber die Griisin ließ ihm tettte
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Herz. daß in diesem Moment Alicia
in ein hysterischeö Gelächter aus
brach.
Die Grösin blickte die beiden jun
gen Leute einen nach dem andern
wütend an, dann sagte sie: »Ja mei-;
nem Leben bin ich noch nicht so be
leidigt worden,« und ging zur Tiir
hinaus. Ihre Tochter folgte ihr.
Als die Tür sich hinter den beiden
Damen geschlossen hatte, lachte Bun
ter, daß ihm die Tränen iiber die!
Wangen flossen. aber sein beleidigteri
Freund schien die Situation nichtl
mit dem gleichen Humor zu betrach-!
ten. !
»Sie Schust!« schrie er in rasen
idem Zorn. »Sie Schutte! Das ist
jdaö Ende unserer Freundschaft, ver
istehen Sie mich? Können Sie mit
Pistolen schießen?«
; »Mein lieber Baron", antwortete
;Bunier, .,es fällt mir nicht im
lTraume ein, einen so schn
.Scherz in so uniünsilerischer Weise
zu beschiießen.«
»Sie wollen sich nicht mit mir
schlagen, Sie Feiglingi Sie Mem
me! Jch weiß kein Wort, das Sie
genügend tennzeichnett«
Bunter zwang sich, seine Ruhe wie
Irzugetvinnenz endlich erwiderte er
mit einem Lächeln: »Es ist doch
eigentlich nichts passiert! Die Schuld
siillt doch aus mich, und die Sympa
thie, nach der Sie sich sehnten, ist
Ihnen sicher!«
»Sie falscher Freundi« donneete
der Baron ihn an.
»Mein lieber Baron«, wehrte Bun
ler ihn ab, »wessen Schuld toar e-,
daß der Plan sehlgingi Wenn Sie
alles mir überlassen hätten, wie ich
Sie bat . . .«
»Jhnen itberlassen!' wiederholte
der Baron wütend. »Ich hab’ Jhnen
ohnehin schon zu viel überlassen, Sie
Treuloser, Sie Verräter-! Das war
nur eine List, sich die Lady Alicia zu
gewinnen. Unterstehen Sie sich nicht,
’noch ein Wort zu mir zu redenl«
Mit diesen Worten stürmte er aus
dem Zimmer-.
Eine halbe Stunde später, alt noch
immer teine Svur von dem Baron zu
sehen war, entschloß sich Bunler, ein
wenig auszugehen. Aus der Treppe
bemerkte er Ladv Alieia im Korridor.
Sofort ging er aus sie zu
Sie begann mit leiser Stimme, der
man trohdem den Aerger anhörte:
»Ich habe die beiden Briefe, die ich
Ihnen an die bezeichnete Adresse
schrieb, vom Postamt als unbestellbar
uriiclbelommen mit dem Vermut,
aß man dort nicht einmal Jhren
Namen tenne.«
»Das überrascht-mich nicht«, sagte
»Es war also eine salsche Adressei«
fragte sie vorwurssvolL »
»Es war nicht die meine«, antwor
tete er.
»Sind Sie Psarrer gewesen«
»Nicht, daß ich wüßte«, lautete die
Antwort.
t sSie haben es aber doch behaup
et «
»Damals war ich doch in einem
Jrrenhaus.«
Sie sah ihn mit einem verächtlichen
Blick an, er jedoch lächelte belustigt.
»Sie haben mich hintergangen«,
sagte sie, »und hren Freund, der
viel zu gut ist iir Sie- schmählich
behandelt. Haben Sie etwas zu
EJhrer Entschuldigung anzusiihreni«
» »Nicht ein Sterbenswörtchen«, er
iwiderte er vergnügt.
s »Ich glaube nicht. daß wir uns je
wiedersehen werden«, schloß sie, »we
nigstenb ist es sehr unwahrscheinlich.«
»Dann leben Sie wohl, Ladv Ali
cia, und viel Glück!«
»Adieu!« antwortete sie kalt, siigte
aber noch hinzu: »Meine Mutter ist
natürlich sehr böse aus Sie.«·
Als Bunler die Treppe hinabgina,
sagte er sich: »Mit werde ich wohl
wieder allein aus Abenteuer ausge
hen müssen« 1
Vl.
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dss can Tut-vernimm des scsl
tout Um ihn vielmqt dazu ge«
drang-. Wem Immo- sa optici-m
ahn er made die Ins e Nacht von;
einst Empfindung s Ku. sm- Ue
MI- Iempmmst an use-um« et war
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spmt n Mai III-, und als san-.
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staut-Um gebeut-. same-Mc et tm«
angehn-wem unda- u sue Til- sum
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»Und Iebt- Sh ims« !
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Im mus- Oim muss muss-.
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W ges- sm Ist-im Wom- sen-out
und m ·" sc W mit-u des-m is
w WI. Ism- u sich mu
- est-W Wurm Tum- sp must
» u cui-Ins Bei-St muss Unum
Icsosut todt-. M Im im- Nun
p- ksnt Ism- Ic Its-In im do
sissk In w Ins Busen tu IesV-,
im n Ists It uns-I I Ism
lSessel sallen und versank in tiefesl
Nachdenken, während er die Zähne
fest zusammenbiß.
»Ich nehme Jhre seraussorderung
an,- Herr Baron Rudolf v.«Blitzen
berg«, sagte er zu sich, »aber die Was-l
sen werde ich selbst wählen.«
Er nahm ein Telegrammsormular,
schrieb ein paar Worte daraus und
schickte es ab, dann begann er hastig
zu packen. Eine Stunde, nachdem derl
Baron fortgegangen war, verließ er
das HoteL
Als der Baron sich einige Stunden
später von einem Hotelbediensteten
seine Sachen packen ließ, machte er
eine Reihe vor-. Entdeckungen, die
seine Gemütsruhe sehr ins Schwan
ten brachten: nicht nur seine Jagd
lostüme fehlten, auch sein Gewehr und
seine Patronen waren verschwunden,
und so sehr er aua, suchte und fluchte.
so war keine Spur davo:: zu finden.
»Diese: Schurke!« ries er aus.
»Das hött’ ich nicht gedacht, daß er
auch noch ein Dieb ist!"
Es war nicht erstaunlich, daß er in
Brierley in nichts weniger »als lie
benswürdige-r Stimmung ankamsut
seiner Uebefaschung hatte Sirt
Richard ihm einen Wagen zur Bahnt
geschickt; da aber nirgends in der
Nähe einer zu haben war, mußte er,
nachdem er ein paarmal wütend aus
dem Bahnsteige aus und abgerannt
war, sein Gepäck beim Stationsoors
stand lassen und zu Fuß nach
Brierley Parl marschieren.
Nach einem beschw--lichen Wege
tam er müde und schmuhig tm
Schloß an, und mit einem unterdrück
ten Fluch zog er ebenso energisch wi
entrüstet die Glocke. -
»Baron v. Blihenberg«,« sagte er
hochmütig zum Kellermeister.« Es war
war kein Wagen am Bahnhos.«
Der Mann sah ihn argwöhnisch
an. -
»Der Baron ist bereits heute früh
hier eingetroffen«, gab er zur Ant
wori.
»Der Baron? Welcher Baron? Ich
bin der Baron v. Blitzenberg.«
»Ich werde Sir Richard holen«,
versetzte der Kellermeister.
Gleich daraus kam ein siarler Derr
mit einem blühendem Gesicht herbei,
von drei Freunden begleitet, die
offenbar se r neugierig und über
irgend etwas sehr vergnügt waren.
Zu seinem Entsetzen erkannte der
Baron in einem von ihnen Bauten
der das schönste Jagdhabit des Ba
rons angezogen hatte.
»Was wollen Siei« sragte Sir
Richard streng.
»Hal) ich das Vergnügen, mit Sir
Richard Brierley zu sprechens« ent
gegnete der Baron höflich, indem er
seinen Hut abnahm und sich tief ver
beugte.
«Jawohl.«
»Dann muß ich Jhnen sagen, dasz
ich der Baron Rudolf o. Blitzenberg
b n.«
»Gehen Sie, mein Lieber«, ließ sich
in diesem Augenblick Bunker verneh
men, »ich kenne Sie. Der Mensch«
wendete ex sich Zu Sir Richard, »hat
mich schon einmal belästigt. Er ist
ein Abenteurer und nicht ganz rich
tig im Kopf. Er ist mir aus Deutsch
land hierher gefolgt. Gehen Sie, ge
hen Sie!«
»Sie sind ein Abenteurer, Bunker!«
schrie der Baron wütend. »Sie
Schurke! Er ist kein Baron, Sir
Richard: wendete er sich zu diesem.
Dann sagte er wieder zu Bunker:
»Wollen Sie mich schon wieder täu
schen, Bunier?«
»Ich fürchte, Sie werden ihn ein
sperren lassen müssen, Sir Richard«,
sagte Bunker zu Sir Richard, und
dem Baron drohte er: «Morgen wer
den Sie sich vor der Polizei verant
worten, mein Lieber.«
Der Baron verlor so aUe Selbstbe
hetefchung. daß et vor Wut unaettkni
leerte Töne ausstieß. doch alle feine
seteueenngen machten nicht den se
eieegsteu Eindruck Sie Richard hatte
schon sich ein Les-gemeine eehcltem
m thue die Abs-be e Baums mits(
teile-, scho- mil dem Mutes-send In
sei-esse Pers einst-treffen und Its
ee deine wieMch lam. nasse ee alle
denen feson Menge-u R einem
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In einen entlegen-e Musel desi
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sse we n- ides weisse-eu.
mee eae dem o Insekt sum
see-tu stetem-te Im de- Odeeo
sen Same see-ei Impe- m seen-.
dee does Mast sum Ies- fass-Oe
Essen- edee same weise see-idem
Wem- ue Medeas sage-kame- Um
los-m IWIU Ue Zuge III den
Lippen der Hausfrau: »Ist Dr. Es-«
cott nicht getornrnentk
Baron Bunter hielt inne nnd der
Oberst bemerkte, daß er zufammen
fuhr.
»Jawohl, er isi schon vor einer hal
pen Stunde gextornmen —- da ist er
Ia.«
Während er noch sprach. trat die
Bunter wohlbekannte Gestalt ins
Zimmer-, und nachdem er Ladv Brin
ley begrüßt hatte, setzten sich die
Gäste in Bewegung
»Wer ist der hochgewachfene Herr
dorts« fragte Dr. Escott seine Tisch
dame, als sie durch den Vorfaal gin
gen.
»Das M der Baron v· Blihens
berg«, lautete die Antwort. »So ein
unterhaltender Mann! Wir sind
bereitsv alle’in ihn verliebt.«
Bei Tische bemertte der falsche
Baron, daß Dr. Escott ihn beständig
mit seinen neugierigen Blicken ver
folgte, aber er verlor darum nicht fiir
einen Moment seine gute Laune, noch
ließ er die-Unterhaltung ins Stol
ten geraten. Geistreich und wihig wie
immer, plauderte er in seinem somi
schen fremden Aszent sc anregend,
daß alle in seiner Umgebung ihm
lauschten. Als die herren sicks ins
Billardzimmer begaben, erklärte man»
ihn für den reizendsien Deutschen, der!
se englischen Boden betreten hatte.1
Troßdem wurde Dr. Esrott immers
argwöhnischer, und Bunler fühlte«
daß er ihn nicht aus den Augen ließ.
Er spielte eine Partie Billard mit
dem Obersten Savage, und Dr. Es
cott erinnerte sich, mit welcher Be
wunderung er seinerzeit Franris
Beveridge zugesehen hatte
Bunter wußte sehr wohl, welcher
Gefahr er sich aussehtr. wenn er seine
alte Geschicklichkeit entfaltete, und die
anderen sahen bald, daß er vom
Billardspiel nicht sehr viel verstand.
Nicht nur waren seine Stäsze sehr
ungeschickt, er schien die einfachsten
Regeln nicht zu kennen, so dass Sir
Richard und Trelawney ihn bald ein
wenig aufzuziehen begannen.
Als Oberst Savage neunzig und;
Bunler fiinfundzwanzig Points hatte, s
sagte Ttelawneh lachend: »Ich weite;
sehn gegen eins, Baron, dass Sie dies
Partie nicht gewinnen werden!« s
»8ehn, wass« fragte Baron Bun-!
ler, und der Oberst machte bei dieser
Gelegenheit die Bemerkung, daß er
sum erstenmal das W lorrelt aus
sprach.
»Louisdor«, antworiete Trelawneh.
» Die Versuchung war unwidersteh
ich.
»Einverstanden«, sagte der Baron.
Nun spielte er in einer Weise, dass
Trelawneys Gesicht immer länger und;
länger und Dr. Escott immer aufge-l
regter wurde, bis der falsche Baron
lächelnd sein Queue niederlegm er
hatte die Partie grandivs gewonnen:
Alles schwieg, und Trelawney
reichte ihm schweigend zwei Fünf
pfundnotem während der Oberst,
ebenfalls ohne ein Wort zu sprechen,
zu seinem Whisty zurückkehrte. Dr.
Escoti konnte sich nicht länger zu
rückhalten, sondern fliisterte Sir
Richard leise etwas ins Ohr, worauf
beide das Zimmer verließen
Der falsche Baron plauderte ge
lassen noch ein Weilchen, obwohl ihm
niemand mehr zuhörte, dann bemerkte
er, daß e: jehi die Damen im Salon
aussuchen wollte.
Zwei Minuten später iehrie Sir!
Richard, der sehr beunruhigi schien,
wieder mit Dr. Egcoii zurück.
«Wo ist der Batonf« fragte et. i
»Ja den Damen gegangen«, ani
wotieie Trelawney, dann fügte er
hinzu: »Hol’ ihn der Teufe1.«
Aber der Baron war weder bei den
Damen, noch war sonst irgendwo im
Hause eine Spur von ihm zu finden.
»Er ist foti«. sagie Si: Richard.;
« »Was soll das bedeuteni« fragief
Ttelanpnem ;
Oberst Savage lächelte grimmigi
nnd sagte: .Bielleichi will ee deini
andern seitiigek die Dame von ieisi
nein Gewinn geben-« I
»De. eacvii witt- Itnen PMB-;
geben iennen«. bemeeiie Sic»
Ii id. i
Alleine dem-sc i ie Dr. see-du«
.dek Mann. dee Maria all saeonl
e. Hli nbeeg einaestdilchen dat. ist;
nie-can anders als ein diiedst schlau-»
et nnd entichiosenee Jerstnniser. Eis
brannte ans oee Instaii den staat-;
med. m ich Isisteni din. dems.
nachdem et nei« ias etaioedei hast«
eiiiee hat man iin in London seie
adee sie ee Insekt-Inne- ist«
weis its namens nicht ;
daraufhin sei-de en eCie sont-I
ans-eines da entlasten uns snii den-«
»de- ists-I dreister-Ie- use
de- eoeieeiiiidstes sendet sei-eint
HVee site sei-. das ei sen see
Ini- VIIIII it Lende-i
syst-. Des-ei eieiee Ieise sie-z
ev III ie miaessd und(
eiseiiia me. en et- Ieii seej
kam eine eeeeeiiitte sede- dem-;
meist-ei »O ieine diese-Me- m
si. see-ei«e-osisea II meii en«
seien sein Mist M eue. eiiiiv
»du Weines-M Zieht-new Neuen
eisis. das III-nies- Iesoevu ie
Diese ciswsden ee »in-ed avisnmiien
hebe. einee deseeen Qui-se mässig
Idee
; Hi
Die seiest-den m Oneeiee Wei»
shatte sich zur Ruhe begeben. Dem
Baron hatte man das Zimmer des
Usurpators angewiesen. Die große
Liebenswiirdigteit und Gastfreunds
schaft Sir Richards und der anderen
Anwesenden hatten den Zorn des
Barons allmählich besänftigt, so daß
er seine legte Erfahrung bereits von
der humoristischen Seite betrachtete;
den Nebenbuhler Bunler war er nun
auch glücklich lozgrwvrden — beru
higten Gemiits xvar er nach Mitter
nacht zu Bett gegangen und schlief
auch gleich den Schlaf des Gerechten.
i Es war drei Uhr morgens. Das
sFeuer war heruntergebrannt, tiefes
»Schweigen herrschte im Schlosse, nur
tvon Zeit zu Zeit unterbrach das
JSeufzen des Windes in den Zweigen
der alten Bäume die Stille. Da lie
ßen sich plötzlich leise Tritte auf der
Treppe vernehmen, die im Korridor
verstummten; ein Weilchen später
waren sie vor der Tiir hörbar-, die in
das Zimmer des Barons führte, leise
wurde die Tiir geöffnet, jemand
steckte zuerst den Kopf hinein und
trat dann ein.
Der Baron schlief noch immer urd
träumte von Bunter. Sie fuhren in
einem Hansom zusammen irgendwo
hin, Bunler erzählte eine von seinens
lustigen Geschichten, da erfolgte vlözix
lich ein Krach, der hansom schiens
einen Luftsvrung zu machen, über-I
schlug sich —- und der Baron er-!
wachte. , i
Zuerst glaubte er. er träume nochl
immer. Das elektriscbe Licht war
aufgedrebt und das Zimmer war so
bell wie bei Tage; was aber das er
staunlichste war: Bunter saß ans
dem Bett des Barong und betrachtete
ibn mit einem halb nachdenllichen,
halb belustigten Ausdruck.
»Ich hoffe. Sie süblea sich in die
sem behaglichen Schlosse wohl, lieber
Baron«. sagte er.
Der Baron war nun ganz munter,
aber so erstaunt, daß er nicht imstan
de war, seine Gedanken zu sammeln
und eine Antwort zu geben.
»Aber vergessen Sie nicht, lieber
Baron,« fuhr Bunter sort. »Ur-blasse
abliirei Jch habe den Baronen von
Bayern einen Rus gemacht, dem Sie
nun gerecht werden müssen«
Der entrüstete Baron batte endlich
seine siins Sinne wieder beisam
men.
»Wenn Sie sich nicht im Augen-·
blick entsetnen,« sagte er, indem er
sich halb erhob und aus seine Ell
bogen stiitztr. ,,werde ich Lärm schla
gen.«
»Sie scheinen ganz vergessen zu ba
ben, daß Sie mit einem gefährlichen
Tollbiiuöler sprechen, der höchstwahr
scheinlich stets sein Rasiermesser bei
sich führt,« warnte ihn Bunter.
Der Baron erbleichte ein wenig,
doch sragte er mit sesier Stimme:
»Was wollen Sie eigentlich2«
,,Erstens will ich mein Kammzeug,
etwas Wäsche und Kleider und meine
Handtasche. Es ist alles viel schnel
ler gekommen, als ich voraussah«.
,,Nebmen Sie sich, was Sie wol
len," antwortete der Baron
»Dann möchte ich ein wenig mit
Ihnen plaudern,« suhr Bunter sort,;
»ich glaube, Ihnen eine und die an
dere Erklärung schuldig zu sein —
vielleicht auch eine Abbitte-—, und ich
fürchte, dies ist die lehte Gelegen
heit, die ich je haben werde.«
,,Sprechen Sie.«
»Jch sehe natürlich voraus, daß
Sie nichts gegen mich unternehmen
werden« bevor Sie mich zu Ende
gehört haben. Sie werden es be
greiflich finden, daß ein Verfolgter
vorsichtig ilt.« ·
»Ich werde Sie ungehindert fort
lassen," tagte der Baron.
»Ich danie Ihnen, Baron.«
Bunter treuzte die Arme über die
Brust, lehnie sich mit dein Rücken ge
aen das Fusende des Bettes und he
gann in seiner halhlpiittilchen Art:
»Sie gehen doch su, daß ich Sie zu
weilen recht gut unterhalten habe.
Vaeanp Der Baron antwortete
nicht.
»Das ROTHE Ich Mit Zeiss sechs
suntee fort. «daaeaen leugne ich nichts
das ich eine Zeitlang einzig und al
lein non Jheee Glitt gelebt habe.
seit. liehee Baron will ich Ihnen
ahee einmal eine wahte Geschichte et
sahlen und bei der Gelegenheit gleich
erwähnen. da dies eine Gunitheseis
gutes lit. die taten lett tehe lan
ee Zeit teineen Menschen eewielen
he.«
der sann halten« erwiderte ehee
tein Vett. x
.Wne Ledensaetchtqtss erzählte
svntee weiten .hesinnt litt steh in
set fest- ste menhett dee se
eenanselt en c atmä Use I
mtsn III-. see sti. Kiesenw
hat. das-I habe is nicht leitest
set-nennt JQ mischte etsta0 et
nes Tafel in see Inhalt sit see
stetiqu eise- a ehe-me
Misteistett der seines In « statt
eine stehe items tskltiltteeunq
eaea anse- tetn mah. die ttes’
tat- tetee Nichttun-eng haltet nat,
satte sendet-sites m meines segnete-«
tang, hat and nett meiner nein-seng
Geistidte ntQtt u tan. Fluch gnu
sc tO. des Ost ( IINU mit visit sitt
see Daue- umi Bitt ich ist-nur«
End-te zu mit lam. sei-se no em ach
dete- MenlO »st- Mlee cis-» iceer
tet. dies tann to reiste-i meinte imm
Igelhaften Grdächtnisses natürlich
znicht beurteilen -«- denn ich hatte
Yganz und gar vergessen, wer ich war,
ich hatte überhaupt alles vergessen.
was sich auf mich bezog. Jch fand.
daß man mich Francis Beveridge
nannte, aber ich weiß ganz bestimmt.
daß ich nicht so geheißen habe.«
»Wie seltsam!" rief der Baron
»aus, den die Sache wider Willen
Jebhnft zu ; interessieren begann.
»Das allermeriwürdigste ist aber,
sdaß ich leider bis zum heutigen Tage
inicht weiß, wie ich heiße."
» »Ja, aber warum sollte man Jbi
nen einen andern Namen gegeben ha
ben?« fragte der Baron.
»Das ist ja eben das Rätsel. War
um? Jch wollte, ich wüßte eg!«
Der Baron betrachtete ihn mit un
verhoblenem Interesse.
»Wie fonderbar!« murmelte er
nachdenklich.
»So war ich Plötzlich gezwungen,
in einer Jrrenanitalt zu leben und
auf einen neuen Namen zu hören,«
fuhr Bunler fort. »Da ich nicht
einmal zu sagen wußte, wie ich hieß,
lonnte ich natürlich auch keinen ge
gründeten Anspruch darauf erheben,
aus der Anstalt entlassen zu werden.
ich gehörte förmlich hinein wie eine
der dortigen Pflanzen. Uebrigens
will ich auch gern zugeben, daß mein
geistiges Gleichgewicht nicht völlig un
gestört war. Herrgott, was waren
das zuweilen für lustige Zeiten! Ha
haha!«
Seine Lustigkeit war so ansteckend,
daß der Baron herzlich mitlachen
mußte, aber plötzlich sagte er mit
warnender Stimme: »Nehmen Sie
sich in acht, Bunker, man könnte Sie
hören!«
,,Desfenungeachtet«, erzählte Bun
ker weiter-, »war ich sest entschlossen,
aus dem Jerenhause zu entfliehen,
und es ist mir· auch gelungen -—— wie,
das wird Ihnen mein Freund Dr
Escott bereits erzählt haben.«
Der Baron grinste und befahre.
»Ich tam also nach London und
hatte am allerersten Abend das Glück
die Bekanntschaft des Barons Rudolf
v. Blitzenberg zu machen — wie Sie
wissen dürften. Zu meiner Entschul
digung kann ich nur sagen, daß ich
die Details, die ich Ihnen damals
anfiihrte, aus meiner Einbildungss
kraft schöpfen mußte-da ich doch von
meiner Vergangenheit nichts, aber
auch gar nichts in Erinnerung hatte.
Jch weiß ja schließlich nicht einmal,
ob sich nicht einiges wirklich so ver
hält, wie ich erzählt habe, und da
ich nun einmal die Wahrheit absolut
nicht zu sagen vermochte, so unter
drückte ich den Wunsch allmählich«
»Sie Schwindleri« warf der Ba
ron nicht ohne Bewunderung ein.
»Sie haben ganz recht, ich war ein
Schwindler, und es verursachte mir
ein königliches Vergnügen. Jch sag’
Ihnen, lieber Baron, wenn Sie je
einmal das Verlangen haben sollten,
zu erfahren, wie unbegrenzt das Le
ben sein lann, so werden Sie ein Irr
sinnigeri Da ist man vollständig un
verantwortlich fiir seine Schulden
fiir seine Verbrechen und —— tust
not lenst — für seine Reden. Sie
ronnen sich gar nicht vorftellen, wie
das den Horizont eines Menschen er
weitert. Die ganze Zeit hindurch hab’
ich natürlich mein Gehirn zermarteri
—- das sich übrigens in vieler Bezie
hung zu feinen Gunsten verändert
hat —, um herauszubeiommem wo
und wie ich früher gelebt, wag ftir
einen Beruf ich gehabt habe, wenn ich
überhaupt einen hatte, vor allem
aber, wie ich heiße.'«
Waben Sie gar ieine Erinnerung
an die Vergangenheit?« fragte ihn
der Baron.
»Doch. Jch erinnere mich an ein
großes Landhauc. das, glaube ich.
mir gehini hat, aber ich habe teine
Ahnung davon, in welchem Teile des
Landes es fich befindet. Jch iann
mich auch nicht an meine Familie
erinnern. und da fich während mei
nes Aufenthalts meines Wissens nie
jemand nach mir eriundiat. mich be
fuan but, so wurmte Ecke. Its-se XII
ieine Verwandten habe. Vor meinem
geistigen Auge itehen eine Menge cr
eigniife auf — feltliche. ihr-etliche er
aiiiiiehe. auch ehrenriihrige —. ich er
innere mteh auch deutlich vieier iste
fichter. aber ich iann keinen suiarns
menhang lindern Sie erinnern lich
doch auch. Baron. daß in London
mich zuweilen jemand angesprer
oder geariisi dati0
Revis lehr qui. und im fiiseer
hab' ich mich auch immer sevundert.·
serieste der sure-r
.Vie dtirfien mich ruht getan-et
und erkannt haben« Jn gewiIes
sinnt ded« in euch ich se getrennt
aber wenn man feinen eigenen It
ses nicht weis und sei-de Mutt
isiie seen ideniiiisieri sied. in ein
Jerenhsue eedeordt en werden le iit
man degreiilitserroere niOi Iede er
picht dareui site Mitknntieemiten sie
erneuern. Keins-ern Sie M need
Baron wie ich in Es tfaderi«e-os·
ON in den versweise-sen Ideen nnd
"!ideieiatendern ein«-. Einst-m its-ertei«
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