Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, August 21, 1913, Der Sonntagsgast., Image 8

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    Gertradelchein
Siizze von Laufs KukoL
Wir saßen in meiner bescheiden,
Eber gemütlich eingerichteten Jung
gesellenbudr.
Rosen standen auf dem Tisch, und
in den Gläsern funkelte goldgeiber
Wein. Blaugraue Rauchwölichen
umzitterten die dunkelbehängte Lam
pe, und kein Geräusch störte die an
dachtsvolle Stille, als das leise Tit-s
ten der lleinen Standuhrs aus ders
Komm-ode. l
Wir hatten musiziert — Bach,
Beethoven, Mozart, unsere Lieblinge
—- dann hatte Hans mit seiner schö
nen, eindrucksvollen Stimme etwa
vorgelesen; ein iurzes Gespräch
knüpfte sich daran, und nun träum
ten wir vor uns hin, sroh in dem
Gefühl, einander zu haben und sich
innerlich noch so verwandt zu füh
len wie vor zehn Jahren. —
hestiges Klopfen an der Tür ließ
uns beide erschreckt aussahren. Aus
meinen Rus erschien Frau Bergen
meine Wirtin, und überreichte mir
eine Depesche.
»Ich fand sie eben im Kasten, als
ich nach hause iam,« erklärte die
Brau. ««Vosientlich ist ei nichts
ichtiges;, denn ich bin schon zwei
Stunden sortgewesen —- so lange
sann sie schon dringelegen halten«
Ali die Frau draußen war, ent
ialteie ich das Papier und überslog
es.
»Mensch, der Rols hat einen Inn
seni Vier lies! hier lies! »Mitt
iiger Stammhalter soeben eingetrof
sen. Freu« Dich mit mir und
mackfs mir bald nach. Fröhliche
Seit , Dein liicklicher Rols.«««
« Abs-Reif —,« rtidelte Hans.
Ach — isi das der Figchlagi Die
aite «Rachteule«, wie i ihn seither
iiiulieriei«
»Ja, seeilichik antwortete ich.
·Ilber der Name pain seit Jahr und
Tag nicht mehr für ihn. Kannst
Du Dich seines Abganges noch ent
sinnent«
«Ra, und od,« lachte mein Jreuna
Menge-in wie sollie ich das Origi
nal vergessen! Osi genug hai er
doch unsere fröhlichen Zusammen
.Iiinsie durch seine melancholischen
Unwandlungen gestört Freilich war
er dann immer einfichisvoll genug,
sich siillschweigend zu drücken, wenn
er merlie, dasz seine Stimmung nicht
»Ja der unserigen paßte. —- Das
merkwürdi sie war doch der Ad
schied. J weiss noch genau, welchen
Schreck ich bekam, als ich an jenem
Abend sein Zimmer beirai. Er haiie
uns zu einem »gemililick:-«n Abend«
eingeladen. Und was war es? Das
reinste darernssest Weiß der Teu
sel, wo er, der unseres Wissens mii
seinem weiblichen Wesen verkehrte,
liislich diese vier bilddildschen Mii
l dergelriegi dalie, die uns, als
Ddalisien derileidei, begrüßten und
nachher diese wilden, orienialischen
Tänze vorsiihrtem Und ich seh ihn
noch, wie er, als wir alle um ihn
herum iobien und iolliem in sich
ukarnengesunien aus dein Stuhle
so , plöglich sein Glas nahm« es
aus einen sag leerte, gegen die Wand
wars —- direli aus die Photographie
eines kleinen Mädchens, die dort
—- und dann hinausrannir. Er
kam nichi ·wieder. Wir vermißien
ihn auch wohl kaum, als wir end
lich. mii unseren »Odnlislen« am
sein hinausmankien in den erwach
ten Morgen«
»Ja, das war sein Adschied,« siel
ich ein. »Es-Später bekamen wir dann
sehr vergniigie Ansichislorien aus
Tirol, aus Italien und schließlich
aus Iegypien.« .
«Uus der Reise hai er wohl auch
seine seiige Frau lennen gelernii«
se ie mein Freund.
ls ich dejubie. suer er spri:
.»Nenschensiind, nun erilär’ mir
dies. was dai den plötzlichen Wan
del sei dem ungen demrii Se, der
Islanchelis . der Weiderseind und
sasi Ledensiiderdriisskge. gidi uns
ein solches seit verschwindet pruni-pp
scheeidi uns iiderrniiiige Karten und
—- Mlodi Ich um Schlussi Das
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er stundenlang mit ihr »Mühle« oder
»Dame« spielte.
Oft genug aber saß »Gertrudel
Ichkn«, wie er fie getauft hatte, allein
an seiner Seite und harte ihm stau
,nend zu, wenn er von Hamburg,
JBerlin, vom Meer und von fernen
sLändern erzählte. Denn sie war nie
iiber die nächsten Berge hinausge
kommen. Er aber sah, wie die
Sehnsucht aus ihren Augen leuchtete,
wenn er von all dem Schönen in der
Welt sprach. -
So ging es wochen-, monatelang.
Gertrudelchens Augen giänzten und
ihr Mund lachte vor Glück, wenn er
zur Tür hereintam, und er fühlte
sich unendlich wohl dort, wenn sie
nur da war. Nichts besonderes er
eignete sich. Nur von einem Abend
hat er mir erzählt. Als er in die
Gasse einbog, in der das Caer lag,
kam sie ihm atemlos entgegengelau
sen. hinter ihr her tortelten zwei
junge Burschen, die ihr unflatige
Bemerkungen zuriesen. Sie schmieg
te sich ängstlich an ihn, und er droh
te den Kerlen mit seinem Stock, wor
auf diese sich höhnisch auflachend in
eine Seitengasse zurückzogen. Das
Mädchen erzählte ihm hastig, daß sie
bei einem Bäcker in der Vorstadt ge
wesen wäre, um noch einiges zu ho
len; daß dann piiihlich die beiden
Burschen aufgetaucht'wären und sie
leich in der emeinsten Weise belä
tigt hätten. nzwischen waren sie
vor dem Hause hrer Mutter ange
langt. Sie stand stark atmend vor
ihm und hielt noch seine Hand, urn
ihm zu danken. Er legte, wie um
sie zu beruhigen, seinen Arm um ih
re Schulter und sah ihr in die ver
ätigstigten, tränenergiillten Augen« -
Plötzlich, als sie o enganeinanderJ
geschmtegt dastanden, und er die
Wärme des kleinen Mir ers durch
seine Kleider hindurch piirte, stie
gen bisher nicht empfundeneWiinsckse
in ihm aus, und er fragte ganz
unvermittelt
,,Sag mal, Gertrudelchen, hat
di schon einmal ein Mann ge
tii ts«
Sie sah ihn erstaunt an und sagte
einfache »Nein, noch nie.«
»Aus Ehre und Gewissens Nicht
einmal mein Vater —- den kenne ich
sa gar nicht-«
Er faßte das Köpfchen, das sich
gesenkt hatte, unters Kinn und
eugte sich zu ihr hinab.
Jn demselben Au enblick öffnete
sich iiber ihnen ein Fenster, und die
schrille Stimme der Mutter ertönte:
«Gertrud, bist du da unten? Komm
sofort hereint«
Das Mädchen erschrak so, dasz sie
sich sosort iasriß und ins haus
siiirmte, während Reis traurig und
verstimmt fortging.
ts- sIs s
An den solgenden Abenden lam
er wieder wie sonst und plauderte
unbefangen und heiter mit Gertra
delchen.
Endlich war seine Zeit um; er
mußte zurück nach Berlin, aber er
erwähnte es mit keinem Wort.
Als der lehte Abend kam, schlug
er vor, ein paar Lieder u singen
EO war gZufällig ein alter itherspie
ler da« ols nahm die alte, blinder
geschmilckte Gitarre von der Wand
und so sang die kleine Gesellschaft
jene schönen, schwermiitig - süßen
Lieder, wie sie nur der Siiden kennt
und singen kann. Allen Schmerz und
alle Sehnsucht sang er sich fort.
Gertrudelchen legte leis ihr Köpf
chen an seine Schulter.
Als er aber einmal in ihre dun
leln, trauri en Augen sah, mass
mit dem Singen vorbei.
Schnell leerte er sein Glas, naht-i.
eine Verabredung vorschiisend hastig
Abschied, und stiirnite hinaus.
Dem Mädchen. das ihm bis vor
die Tiir gesolgt war, ries er noch
u: .B’biit di Gott, Gertrudeichen.
us Nimmerwiedersehenl« —
Vlm nächen Morgen saß er im
Berliner Disug
THE-Im mochte elsm Augenblick Po ·
Bd einher sein Irr-Man
e u ou m unt a
W m w m- ichs-it
I usw halbes Just meins Mc
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kaum steter lim. sah-III sum
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itslsckt aber Mut san-m etsalmr.
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Tisch ehe llmm Umfaka selts.
VII-m sum MI. und el- tote
Mem Um Ue Massen-km
It set m cum-s le IMM.
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Wiss-s III sein
sie-I til h ds- U
Päps- fstssW tm Ia
Ums Its II s gdu III
nicht mehr aushalten könnte und bei
nächster Gelegenheit durchbrennen
und nach Berlin kommen werde.
Da setzte er fich·hin, und sehte
ihr klar und deutlich auseinander,
daß er sie gewiß sehr gern habe, daß
et ihr aber nie mehr als ern treuer
und zuverlässiger Freund sein kdns
ne.
Darauf lam keine Antwort; nur
nach langer Zeit ein Brief, der nichts
enthielt, als einen in Papier gewickel
ten goldenen Reif mit einem roten
Rubin.
Das war ihr letzter Gruß.
if Il- III
Ein paar Tage darauf schrieb ihm?
sein Freund, der sich in dem Städt-!
chen aufhielt, daß man die lleine
Gertrud H» die er doch auch kenne,
eines Morgens aus dem Neckar ge
zogen hobe. Das Motiv der Tat
sei unbekannt.
Als ich mir jetzt eine Zigarette
anziindete, sah mein Freund auf und
sagte
,,Der arme Kerl! .-Jetzt verstehe
ich ja seine Melancholie. Wie ge
mein von mir, daß ich ihn immer so
gehönselt habe. —- Aber — wie kam
denn mit einemmal dieser Um
schwungi« —
»Das sollst du gleich hören,« sag
te ich, nachdem ich mein Glas aus
getrunken und wieder gefüllt hatte.
»Er hat es mir selbst erst später ge
schrieben. Also fünf lange Jahre
lastete er Druck aus ihm. Jn sei
ner grin erischen Art hatte er sich
ganz in den Gedanken fe ,issen,
daß er der Mörder des il chenö
sei. Er kam nicht darüber hinweg,
und daher seine Anwandlungen bei
unseren sidelen Zusammenkiinsten. —
sDa geht er eines Tages durch die
Franlfurter Allee und hört hinter
sich« seinen Namen rufen. Er dreht
sich um und sieht eine einfache Frau,
die ein Kind aus dem Arm hat,
während sich zwe andere an ihre
Schürze hängen.
«.herriee, her-r Zuschlag, kennen
sSie mich dann gar nimmeri«
s Er siet genau hin. Dieser sitdi
deutsche lan in der Stimme, diese
zugen, diese ase. Mein Gott, das
Ia — —- «
- »Gertrudelchen,« entsährt es ihm.
«Also doch!« antwortete die Frau.
»Ja, ich heiße jegt Gertrud älschle.
Mein Mann ist Schlosser. ir sind
hierher gekommen, weil der Ver
dienst ba unten im Schwabeländle
so schlecht war. Jetzt haben wir hier
die Portierstelle, und es geht uns
ganz gut. Wollen Sie uns nicht
mal besuchen? Kommen Sie doch
Sonntag nachmittag zum Rassen da
tönnen Sie meinen Mann auch len
nen lernen. Er ist ein rechter
Schwab. Jch lernte ihn damals
kennen, kurz nachdem ich so
trant war, wissen Sie. Zuerst woll
te ich nichts von ihm wissen. Jch
war so närrisch zu der Zeit, so
menschenscheu und lebensiiberdriissig
daß ich's am liebsten der Gertrud
vom Konditor Hiibner nachgemacht
hätte, die man eines Tages aus
dem Neckar sog. — Ja, ja, das wa
ren böse Zeiten, und da ·war’s mein
Glück, daß ich den fri iennen lern
te. Er war so becheven und so
lieb und gut zu mir und — Gott ja
—- schließlich ist'- bochbei uns Mä
dels die Hauptsache, daß wir einen
ordentlichen Mann kriegen. Und der
meine ist ordentlich; Sie werden ihn
ja lennen lernen -—-«
Rols entschuldigte sich mit einem
eiligen geschäftlichen Gang. Zu Hau
se tratnte er in seinem Schreibtisch,
bis er einen vergilbten und adgei
grissenen Brief sand. Richtig, da
stand nur, daß die kaum fiel-zehn
jährige Selbstmiirderin, eine gewisse
Gertrud H. aus T. sei, und das
man das hübsche und lustige Mädel
allgemein gern gehabt habe. —- Rols
schlug sich vor e Stirn und lachte
laut aus. Gertrudelchen hieß Hilf
nerl —- Und darum also filns Jahre
lang diese Oriac —- — Er zerriß
M Brief in hundert Fetzen und
rannte hinaus. denn das Zimmer
war ihm u eng geworden. —- Am
nächsten bend gab er unt das be
wußte Fest ·-— ein Jahr draustar
er bericht. —
J schwieg, trank mein Glas ans
und ah Hans an. Der lächelte still
vor sich hin. dann gos- er uns beiden
ein. hob bat Glas und sagte nurr
»Ich glaube. das eine he nach
her hat den Verlust der iins qual
Men Jahre wieder weit macht. —
Ra verst. Roist Junge all lebet-F
Im nahen Kirchturm schlug et
gwitis.
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» suchst W:
M II M VII - P
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w ’ » » must-so
Mkpkwhmmws
Wer tm sie nur ?
Erzählung von Alsred Mahektickhardt
»Tja·. Kinder. — ob in unserer
höchst realistischen Zeit wirklich noch
immer jede gute Tat ihren Lohn sin
det, weiß ich nicht; aber das eine
weiß ich; in meinem Musikantenleben
ist mir wenigstens einmal ’ne ausge
tochte, perside Gemeinheit ausgezeich
get’bekpmmen und zum Heile gedie
en.
l »Ihr, die Jhr nicht mit zum Bau
Igehört und nur Publikum seid, habt
sja gar keine Ahnung, wie unsereinem
jedesmal das Herz in die Hosen
sinkt, wenn so ein Premieretag heran
naht! Jhr denkt, das geht höchstens
»Ansängern«, so, oder brauchte wenig
stens nur denen so zu gehen; wer
mal ’nen Namen hat, schüttelt's nach
her so aus dem Aermel und läßt ru
hig alles an sich ’raniommen! Ja,
Prositt Jch kann Euch sagen, je
älter man wird, desto nervöser wird
man in der Beziehung, und je mehr
sogenannten »Ruhm« man schon ein
geheimst hat, desto mehr steht nachher
auch aus dem Spiele! Die Anfänger;
die haben’s guti Das hat nichts zu
verlieren, und mißgliickt der erste An
lauf, dann gelingt's vielleicht beims
zweiten oder dritten um so besser.
Aber unsereins —- — —
»Mir wird schon immer pliimerant
umute, wenn jemand mich abends
cm Caså ausstagk »Nun, wann dür
sen wir denn Jhren nächsten Schlager
erhossen«, oder: »Na, herr Giulah,
haben Sie schon ein Libretto für
Ihre nächste Operette?« hat sich was,
Schlageri Anspuclen möchte ich die
zudringlichen Kerls am liebsten —
und muß noch obendrein ein liebens
wiirdiges Gesicht machen zu der al
bernen Fragerei und mich in den
Schleier des Geheimnisses hiillen
»Vollends gisten aber —- — ach,
was sag’ ich, gisten! Blut schwihen
möcht’ man bei dem Gedanken, dasz
die nächstbeste Operettendiva es in
der hand hat, einem die Premiere
völligi zu schmeißen und die Arbeit,
das ingen eines ganzen Jahres oder
sogar mehrerer Jahre zunichte zu ma
chen. Einsach blödsinnig, das! Als
ob meine Musik an sich nicht genau
dieselbe und gerade so gut wäre,
wenn so ’ne Theatetprinzeß mal falsch
singt oder miserabel mimtl Alle
Mühe, Arbeit und Fleiß —- und wenn
es das Werk eines Genies war, sind
vergebens ausgewandt —- wenigstens
solange der unglückliche Autor noch
lebt! Glückt’s ihm, als berühmter(
Mann zu sterben, dann kommt frei-?
lich manchmal auch noch das verun
gliickie Opus wieder zu Ehren —
aber wer hat was davon? höch-»
stens die Erben, also die Leute, dess
nen man's gerade am allerwenigsteus
gönnt! » z
»Allo, es war vor drei JahrenJ
und wir steckten damals mitten in«
den Proben zur «Prinzeß Matscha
kerl«; Ihr wißt ja, was sür’n Bom
benersolg es nachher geworden ist.
Solange ich dran arbeitete, war ich
ja auch voller Siegeszuversicht gewe
sen — wie immer beim Schaffen.
Sonst könnte unsereins überhaupt gar
nicht schaffen! Aber als dann die
Proben ansingenl Schon nach den
beiden ersten kam leich wieder das
insame, niederträchtige Gefühl: Jetzt
braucht bloß die X. nicht bei Stim
me»zu sein, oder die Y. aus Eifersucht
ihre Rolle zu verpasem und alles ist
lutW
,,und using —- axs oo ras- ge
ahnt hätte! Acht Tage vor der Auf
fllhrung bricht unsere Raive — die
Wehr-da —- mitten in der Probe zu
samtnen.
«Jhr könnt Euch ungefähr vor
stellen, in we Verfassung ich nach
cause kam. a lag mein diesjälp
reger Erfolg im —- -— —! Denn eine
neue Pri eg Matschekerlfinden, war
für die n sie Zeit einfach unmög
UQ Dir Meiüngsbofer —- eine vor
icglkche prahlende —- war so sein«
u artieokratifchZ ine Austern. mein«
ch. Die Frei-erbaut wiederum war
allsuderb —- und dann auch n mager
ln der Erschean ; der Ue nie
tzmub das Mensche l Maul-L Und
weiter kam bei uns il rbeupt nie
mand in betraor.
Elle — wütend war sue keine
see-Mutes Nr meine Seinen-ung
JQ wäre einfach use liebsten stack
ehe-im Da finde ich auf dein
eibkifch essen seies. der während
meiner IWeINe angemessen
Oct
. redete-r Reis-IF — W
his. O- — see sie-IN »der-»
ehre-e tier« Dreien Dis Its-er
IS II edit-. Its-: .W
Insect da is eise- eueee Ieise
es Veru- Mir. est D W
see-. see U m Lisette-Ihn es
; eere Un- see-et es Ist-. III-.
I seen As III seidene
ke. est-II m t sehen dass
esquisses-us M does h UI
III Its-des Use Säe Isme
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bewegt-TI- -- O Ieise tue III-«
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s stetem-a Mundwerk
; .Ie WI- nses Lese- we
iiO en Mem Is- M-·
I Cis satte ed ers-O m Ieise
Efeienm tm ers-u «- U seh-e
km one-Ums .dm M
gieisiey ·- eine Dame ist drau
en —«
— —- Und noch habe ich kaum
Zeit gehabt, die Karte vom Teller
zss Rehssssdd d, da sti..!mt,2 agch schon
ins Zimmer, fliegt mir an den hals,
küßt mich, daß mir Hören und Se
hen vergeht!
»Mein lieber, lieber Meister, hab’
i Jhne endlich? Müssen Sie mich
für a undankbare Kreatur gehalt’n
hab’n — all die Zeit so gar nix
von mir« hör’n lassen. — —- Aba
;schun’s mi doch nur mal an, was
aus mir g’worden is! Gelt, da
Tchaug’ ns? Und dös allz verdankt "
nur ana —- — .
»Jetzt, — aus den Kopf stellen
hätt’ ich mich können —- ich wußte
nicht, wer die Person war! Aber —
wie der Blitz durchsuhr’s mich, als
ich das entzückende, frische, blonde
Ding da sah: das ist die »Prinzeß
Matschakerl« wie ich sie brauche,
oder keine —- —!«
»Ich hielt es also siir angebracht,
Erinnerung zu heucheln,- und sing an:
»Ja, liebes Fräulein, —- das freut
mich wirklich —-« da lacht sie mich
so lieb und treuherzig an.«
»Ja, was sallt Jhna denn ein!
»Sie« und »Liebeö Fraulein!« Für
Sie bin und« bleib’ i die Cenzerl —
und Sie sagn Du zu mir, —- so
g’börtö sie —- -—«
»Hu dumm wenn etnen sein Ge
dächtnis so a lut im Stich läßt!
Aber es half nichts. Wer A sagt
muß aüch B sagen. Also, frisch wei
ter geheuchelt!«
»Na, Cenzi. wenn Dass nicht an
ders willst, —« aber wie ist’5 denn,
haben wir denn auch was gelernt,
können wir wa3?'«
»Na, un obt Darf i Jhna mai
was vorsmga?« Und schon stand sie
am Flügel und hatte aus dem No
tenständer den Klavierauszug der Lu
stigen Witwe herausgegrisfew
»Dars i bitt’ni« fragte sie schel
misch — ich segte mich nieder, sie zu
begleiten.
»hm, —- wirtlich nicht übel, die
Stimme. Nicht eben allzugrosz, aber
gloetenrein. Und bot allem -—- die
Erscheinung; man sah, —- der steckte
das Theater im Blut, — die »schmiß«
teine Rolle.«
»Hör’ mal, Cenzerl,« sagte ich, —
»Du bleibst ’nen Monat hier?«
Sie nickte. »Fteili!«
»Kannst Du in 8—14 Tagen ’ne
größere Rolle singen, wenn ich sie
Dir einstudiere?«
»Ihr hättet mal sehn sollen, welch
ein Glücksstrahl in dem hochrot auf
slammenden Gesichtchen auslenchtete.«
»Jessas, die Ebri« treischte sie.
»Aber freili, tunnt i dös!"
»Probiere das mal,« sagte ich, gab
ihr das Heft und schlug die ersten
Takte des Austritt-liede3 der Prin
zesz Matschaterl an. Nach einer
Viertelstunde wußte ich genug.
»Komm mit zum Direktor!« —- Das
Auto raste mit zwei Glücklichen zum
Theater. Sie hatte eine Rolle zu
treieren — und meine Premiere war
gesichert.
D . I
«Ra, wie gesagt, —- die von Euch.
die an dein Abend im Theater waren
wissen’s ja noch, wie toll das Publi
kum sich gebärdeir. Das Rat-wesw
misse, vulgo Lorbeer,- hagelte und
schneiie nur so herab aus mich nnd
die Cenzerl — und noch heute wird
die Opereiie allein in Deutschland all
wöchentlich an mindestens dreißig
Bühnen gespielt.
»Bei-n Premier - Souper nach der
Vorstellung planischie denn auch alles
nur so in Wonne, Hochgefiihl und
—- Seki. Nicht zum wenigsten die
Censi.
»Ich verdaniie ihr wirklich einen
großen Teil des Erfolges. Einsach
entzückend war sie gewesen und ge
spielt daiie sie, als ob ich ihr die
Rolle wahrhaftig aus den Leib ge
schrieben gehabt diiiir. Ich hieli’s
denn auch siie angemessen, in einein
wohlgei tenu Speeaj do- ausdrückiich
hervorst
.Knnin doiie ich geendei, —- da
klopft die cenzerl ans Glas« spei
aus und rusi, den Seiiielch d
schwingend:
«Unsee lieber Meiner dai mioedis
lich schamrot emachi mit sein Toaiii
Idee sreui case nii g',sreui —- nei
ognl That-« also auch alles
rangIseIi niei sein dad- l her
ed'n. um ernseeni liedn Meiner an
eil der Danmsduid adieng«n zu
tönt-. die i eolns ichsidi dlni Denn
see Ide« i ohne unieen ileikn Mei
see tm'! Unser liebe-. iieda pei
Esee sell ieks —- Mi«
- »Hei-send siei m goss- the-ne
willst ei- sei-de Mk Hi
Hin o. usw« Mio ehe-. dein
der Oeii nnd dee Leim des spend
F Isfi IMMI wie-. hielt-I IW
e. Is- ieme Veeie les-me O
III-w Ia- dndiniek M sit lieh
die Insie solle-. «
sen-Mso eieiiQ MJHI in use
Heii AMICI DE- denn ne da ins
see need its-see Io- Dankbarkeit
III steh-sie- Ind ell Its sissd
Atti Eise des Dis inie ice-n si
leeimies II M iike endli«
sei leider sei estv
»Was nai- « des Leise-et
Im».2 Mksxsnsss »s
Iesee see-W dirs-seen Hee
L-— ich hab’ mir’g ganz genau ge
merkt!«
«Sechs Jahre? Aber Cenzi —
wart’ mal, vor sechs Jahren — da
mnk ich nm dipso Zkti doch wenn MU
recht ist, in Mehadia!«
»Ganz recht —- in Mehadim im
Karolyi - Hotel.«
»Na ja, — und — und?«
»Na, da war i doch Stubenmadt
—- und da haben S’ mir doch gra
ten, i soll zum Theater gehn! —- —«
»Ich war einfach paff. Wie vor
den Kopf geschlagen. halt, da zuckte
es mir durchs Gehirn, wie ein elek
frischet Funke, als ob ein Nebel
schleier weggesogen würde —- — —
,,Durch den Zigarrendampf hin
durch sah ich mein Hotelzimmer in
Mehadia — —- — Wieder saß ich
dort am Schreibtisch, —- mit der Jn
strmnentierung meines Requiem be
schäftigt —- —
WWaS Giulay, Du schreibst Re
quiemö?«
»Ach so! Das habt Ihr natürlich
auch nicht gewußt — das ich viel
mehr Kirchenmustk als Operetten in
meinem Leben geschrieben habe und
noch zu schreiben gedenke! —- Na,
kann ich Euch natürlich nicht übel
nehmen! Also, ich sehe mich da wieder
in meine Arbeit vertieft —- und wie
der tönt die Stimme des frischen
österreichischen Stubenrnädelg, das
aus dem Korridor den Teppich segt
und dazu so greulich falsch »Verb
affen, verla—assen« singt.
»Zum Verzweifeln! Da soll ei
ner arbeiten! Und Tag für Tag
singt die Person zur selben Stunde,
just während meiner Arbeitszeit, das
Lselbe Lied, und immer falsch!
»Ich drücke aus den elektrischen
Knopf. Cenzl erscheint: »Er-F Herr
befeblen?«
»Hast Du da so hübsch gesungen,
Cenzii« s I
»Blutrot wird sie. «Freili, gnii’
Herr —- aba, wenn’5 den Herrn
stört ...«
,,Stören? Bewabrel Aber schade
isi’s drum!« —
»Schad'? Ja wieso denn?«
»Weil Du ’ne allerliebste Stimme
hast« Damit ließe sich was machen.
Dulsolltestzur Bühne, Kind! Ich,
gerfMusitdirektor Giusay sage Dir
as
,,Jessas, gnä’ Herr, is idenn dsb
wirkli wahr-T«
»Aber gewiß! Nur —- sieh’ knal
Cenzi, durch das ungeschulte Singen
hast Du die Stimme schon angegrif
sen und wirst sie noch ganz verderben!
Folge meinem Rat und schone die
Stimme zunächst ein Viertel- oder,
besser noch, ein halbes Jahr. Dann
gehst Du zu Herrn Professor X. in
Wien, an den ich Dir einige Zeilen
mitgebe. Der wird Deine Stimme
dann prüfen, und das Weitere sin
det sich — — —
»Tränen standen ihr in den Augen,
als sie sich bedankte. Und ich — ich
hatte von da ab Ruhe und konnte
mein Reaieum ungestört zu Ende
bringen.
»Und das -- das war heute meine
»Prinzesz Matschakerl« gewesen —- —
-»Jhr verdanke ich den größtes
Teil meines Bermbgens!«
hie them des anbietet-h
(Sehr frei nach Schiller.)
Drei Worte nenn ichldie —- inhaltts »
Die Menschheit gebtfnucht sie nicht
el ten.
Leicht kann man mit ihnen bei Klein
und Groß
Für geistvoll und lieben-Zweit gelten.
Drei Wörtchen nur: »aber?b und «ah«
ünd «oh« ,
Jn wechselnde-n Toniall gesprochen.
Bald etnsi, erschrocken, Wiss-d bipeitetk
to
Die haben schon manchen bestochem
Zum Beispiel sobald-jinwo Gesellschan
Von Krankheit und Sterben mai
reden,
So sage nur: aber und ab nnd oh,
Das wirkt nnd das tröstet auch jeden.
Und weicht san dem sehr die Lange
Mana.
Von Liede und Dwzeitsteiek «
Sei sag e nur: Idee und ad und od,
Das teeut Schuld widstetdmann und
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