Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, August 21, 1913, Der Sonntagsgast., Image 7

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    Judilämn der Elektrttiemas
feher
Die Verwendung der Clettrizith
spielt heutzutage eine wichtige Rolle in
unserem Leben. Immer neue Lebietc
erfchließen sich der Anwendung des
elektriscin Stromes, und selbst in den
entferntesten Tälern des Gebirge-L
auf den entlegenen Dörfern, in Ge
genden, die außerhalb unserer soge
nannten Kulturwelt liegen, treffen wir
die eleltrische Beleuchtung an. Viel
leicht nur noch kurze Zeit wird es dau
ern, und sie hat sich ini vollsten Sinne
des Wortes die Welt erobert. Nicht
weniger bedeutsam ist der Nasen. den
uns die Ausbeutung der Elektrizität
file Kraft weck bringt. Wir treiben
mit i r aschinen, gewinnen damit
Meter e, erzeugen Hitzegrade, an deren
Erreichung man früher niemals zu
denken wagte, und fast täglich erschlie
ßen sich ihrer Anwendung neue und
wichtige Gebiete
Aber wie überall, so geht es auch
iet. Das, was wir täglich sehen und
außen, an das gewöhnen wir uns
nur allzu leicht. Wir nehmen es als
etwas Vorhandenes, ,als etwas gewis
ohne iiber den Weg nachzudenken, auf
dem es zu uns gekommen ist. Ohne
uns der Männer zu erinnern, denen
wir alle die Errungenschaften verdan
ken, die uns heute unser Leben in so
mannigfacher Weise be. .uem und be
haglich gestalten, und die uns in in
dustrieller wie wirtschaftlicher Hinsicht
so bedeutend fördern.
So ist es auch mit der ElektrizitäL
Wem verdanken wir vie Erkenntnis,
die uns heute in den Stand seht, alle
die Errungenschaften zu genießen, die
uns die Verwendung des elektrischen
Stromes in so mannigfaltiger Weise
darbieteti Wir wissen zwar so man
ches von Siemens, Edifon und ande
ren Elektrotechnikern der Neuzeit —
aber"’ wären ihre Erfolge wohl jemals
möglich gewesen, wenn nicht schon vor
ihnen Andere die Möglichkeit gehabt
hätten, die Gesefe des elektrischen
Stromes zu erfor cheni Erst dann
konnte sich ja die Elektrotechnik ents
wickeln, als man durch rein wissen
schaftliche Untersuchungen in weit
gehendem Maße festgestellt hatte, durch
welche Naturgesehe das Gebiet der
Elektrizität beherrscht wird.
Lassen wir in diesem Sinne unseren
Blick rückwärts schweifen, in längst
vergangene Zeiten, und beobachten wir
die Forscher, denen wir die Kenntnis
von den Erscheinungen des elektrischen
Stromes verdanken, bei ihrer Arbeit,
so werden wir bald bemerken, daß sie
sich fast durchweg und in erster Linie
einer Vorrichtung bedienten, der heut
zutage nicht mehr jene hohe Bedeutung
zukommt, wie einst: der Elektrisieri
maschine.
Wenn wir heute elektrische Ströme
erzeugen wollen, so stehen uns dazu
weit gewaltigere und mächtigerehilfs
mittel zu Gebote. Die Dynamo
maschine liefert sie uns in beliebigen
Mengen und in jeder von uns ge
wünschten Abart. Früher aber, ehe
die Dynamomaschine erfunden war
und ehe man jene Maschinen kannte,
die man gewissermaßen als ihre Vor
läufer bezeichnen muß, da beherrfchte
die Elektrisrerrnaschine das ganze Ge
biet der Elektrizitätslehre. Mit ihr
wurden alle-Versuche ausgeführt, durch
sie wurden die wichtigsten Entdeckun
gen gemacht, deren Ergebnisse wir
auch heute noch ausnutzem Sie hat
uns die Schleifer eines geheimnisvol
len unbekannten Naturgebietes gelüs
tet. Nicht als ob sie heute vollkom
men aus der Welt verschwunden wäret
Noch immer spielt sie in den wissen
schaftlichen Laboratorien eine wichtige
Rolle, wo sie dazu dient, bei Forschun
gen der verschiedensten Art helfend
mitzuwirken und alle jene, die sich
Kenntnisse auf dem Gebiete der Clet
trizitätslehre verschaffen wollen, in
diese einzuführen .
Angesichts der unendlichen Summe
des Wissens die die Elelttisiettnas
ichine der Meni beit bereits til-ermit
telt bat und d sie ihr in Zutunft
vielleicht noch eeichllesen wird sowie
angesichts des unseheueen Student
den iie itiitete. tit die enge naq ums
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wohl berechtigt dr. in dont
erfunden tot-ehe Dasteh nicht enon
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Recht. diese Zeit sit ideen Geduetstnq
anzusehen und anäetig das M
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iweiieten Unterhandlungen fand sti
envlich im Jahre 1669 in dem Buch
hänvler J. Janssvn von Waesbekge
zu Amsterdam ein Betleget. Da je
doch vie Herstellung ver prachtvollen
und vertrefflickzen Abbildungen lange
Zeit in Anspreh nahm, erschien das
Buch erst 167.«. Es ist eine ver wich
iigfienVeröffenilichungen auf dem Ge
biete der Physik, worin auch vie von
Gueticke ersundenen Instrumente, vor
allem das Batomeier, eine eingehende
Darstellung erfahren. Trotzdem bekam
der Verfasser eigentlich gar lein Hono
rat vafiir. Es wurden ihm ledigqu
75 Jrerexemptare sur me erste uno tx
für jede weitere Auflage zugebilligt.
Jn diesem Vuche ist nun auch diesbe
schreibung der Elettrisiermaschine ent
halten. Ehe wir auf sie und ihre Ve
deutung näher eingehen, diirfte es
wohl angebracht sein, turz ihres Erfin
ders zu gedenken, dessen Lebenslauf
reich an wechselvollen Schicksalen war.
Otto Guericke ist am 20. November
1602 als Sohn eines reichen Kauf
herrn zu Magdeburg geboren. Er
wurde sorgfältig erzogen, besuchte ver
schiedene Universitäten, wo er sich
hauptsächlich demRechtssiudium, dane
ben aber auch dem der neueren Spra
chen, der Physik. Mechanit, Mathema
tit und Vesestigungslehre widmete.
Dann folgten Reisen durch England
und Frankreich Jm Jahre 1624
lehrte er in seine Vaterstadt zurück, wo
er sich zwei Jahre später-mit der Toch
ter eines Magdeburger Patriziers
verheiratete. Alles versprach eine
glückliche Zukunft, aber schon nach
wenigen-Jahren wendete sich das Blatt.
Magde urg wurde von Tilly belager
und von Guericke, der vom Rat zuin
Kriegsherrn ernannt worden war,
verteidigt. Nach seiner Einnahme
plünderten die über die hartnäckigteit
der Verteidigung wütenden Tillhfchen
Scharen zuerst Guertckes Haus, er
selbst wurde gefangen genommen, se
doch gegen ern Lösegeld freigelassen
Er verließ seine Vaterstadt und fristete
sein Leben mit allen möglichen Arbei
ten. Teils reparierte er Uhren, dann
half er beim Festungsbau, hierauf de
trieb er Landwirtschaft undVierbraue
rei, bis er endlich, nachdem er schon
vorher in seine Vaterstadt zurückge
kehrt war, sich dort wieder eine geachte
te Stellung errang und 1646 zu ihrem
Bürgermeister erwählt wurde. Zahl
reiche diplomatische Missionen fiihrten
ihn auf weite Reisen. Doch verlief
fein Leben in der Folge ruhig; er starb
im hohen Alter von 84 Jahren.
Wann Otto Guericke, der später
vom Kaiser auch in den Adelsstand er
hoben wurde, seine Versuche mit dee
Elettrisiermaschie begann, hat sich nie
genau feststellen lassen. Hingegen ist
die Ursache, die ihn schließlich zu dieser
Erfindung führte, bekannt. Der eng
lische Gelehrte Gilbert, der Leibarzt
der Königin Elizabeth, beschäftigte sich
viel mit Versuchen iiber Magnetismus
und Elektrizität. Diese Versuche
wollte Guericle nach prüfen. Um nun
die Elektrizität bequemer als nach dem
bisherigen Verfahren erzeugen zu tön
nen, goß er aus Schwefel eine Kugel
von der angefahren Größe eines Kin
dertopses. Er steckte sie aus eine eiserne.
mit einer Drehturbel versehene flache
Hand an die Kugel, während er diese
mit der anderen Hand drehte, so ent
stand Elettrizität in größeren Mengen.
s Damit war die erste Eleltrisiermaschi
ne geschaffen, der freilich noch eine:
) der Hauptbestandteile unserer heutigen
Maschine, der sogenannte Konduttor
fehlte, eine metallische Hohltuaeh die
dazu dient, die erzeugte Elektrizitäi in
größeren Mengen anzusammeln.
Troß der primitivenEinrichtung sei-«
ner Maschine gelang es Guericke doch,
mit ihr eine Anzahl wichtiger Entdec
tungen auf dem Gebiete der Eleltrizi
tätslehre zu machen. Vorher tannte
man nur die elettrische Anziehung.
Guericke beobachtete, daß eine Flaum
feder von der geriebenenKugel zunächst
angezogen, dann aber wieder abgesto
ßen wurde, was ihn zur Entdeckung
der eleltrischen Abstoßung führte. Fer
ner beobachtete er. daß sich die er eugte
Elettrizität in einem feineren aden
fortpflan te. Daraus schloß er, daß
es mögli sein müsse, sie weiter zu lei
ten: damit war dte etetrrrfche Leitung
entdeckt. Endlich erkannte Guericke
auch. daß eleltrtsch geladeneitärder un
ter Umständen leuchten und bel den
Entlndungen ein Knistern hören lassen.
So lab er auch die ersten eleltrischen
Leutch- und die bekannten Schallers
scheinungen. die später eine so große
Rolle spielen sollten.
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bestandteil der Elektrisiermaschinr.
Erst später erseyte man sie durch eine
Glasscheibr. Als dann in der zweiten
hälsie des achtzehnten Jahrhundert-.
der Professor der Physik zu Witten
berg« Geokg Matt-Tag Bose, noch den
bereits oben erwähnten Konduktor er
funden batte,da war die Elektrisiermm
schine in ihren wesentlichen Teilen vol
lenoet. Freilich folgten noch oieleVets
besserungen, und es wurden besondere
Abarten erfunden, aber in der Haupt
suche blieb nach den eben beschriebenen
Veroolltommnungen nicht mehr viel zu
tun übrig.
Allenlzalben begann man sich nun
der neuen Maschine zu bedienen. Sie
hat uns die Erkenntnis zohlreicher
wichtiger Gesetze aus dem Gebiete der
Eleltrizitätölehre vermittelt und so den
Boden vorbereitet, aus dem dann spä
ter diese Lehre ihre prattische Ausnuks
zung finden sollte: die Wunder unserer
heutigen Elektrotechnit wären obne die
Erfindung der Elektrisiermaschine nie
mals möglich gewesen.
Dr.Franz Kittler.
—
Verliere öffentliche Uhren
Die Zahl der von der Stadt Berlin
auf Straßen und Plänen aufgestellten
Uhren ist eine recht begrenzte. Zurzett
verfügt die Stadt über 57 öffentliche
Uhren. Jn diese Zahl sind die Uhren
einbegriffen, die an den auch der Re
llame dienenden Uraniasäulen ange
bracht sind. Der Betrieb dieser Uhren
wird von derGesellschaft »Normalzeii«
besorgt, die dafiir von der Stadt ein
jährliches Entgelt von 28,000 M. er
hält. Die Gesellschaft sendet Personen
nach dem Standort der Uhren, zur
Kontrolle darüber, ob die Uhren in
Ordnung find, hat auch sonst siir Jn
standhaltung Sorge zu tragen. Diese
Art der Uhrenregulierung erinnert an
die Jnstandhaltung mancher Dorf
uhren, paßt aber fur eine Stadt wie
Berlin längst nicht mehr. Es ist wie
derholt in der Stadtverordnetender
sammlung zum Ausdruck gekommen,
daß es an der Zeit ist, auch auf diesem
Gebiete endlich einmal Ordnung zu
schaffen und mit dem zurzeit iib ichen
System der Uhrenregulterung zu bre
chen. Eine Regelung wäre sehr einfach
herbeizuführen. Die Stadt Berlin
läßt eigene Kabel legen, welche die ös
fentlichen Uhren miteinander verbin
den. Jm Rathause wird eine Schalt
vorrichtung angebracht, durch welche
mit hilse elektrischen Stromes die Re
ulierung sämtlicher-Uhren erfolgt. Die
Zeit wird von Minute zu Minute an
gezeigt. Das hat den Vorteil, daß es
nur noch einfacher Zifferblätter zum
Anzeigen der Zeit bedarf, so daß das
Uhrwerk fortfallen kann. Durch diese
Einrichtung werden dieUnterhaltungs
und Reparaturlosten wesentlich herab
gefeyt Die Stadt ist in der Lage, die
Zah der öffentlichen Uhren zu vermeh
ren, ohne erheblicheKosten, und Stadt
teile mit öffentlichen Uhren zu beden
ken, die schon jahrelang darauf warten.
Jn Charlottenburg besteht die Einrich
tung bereits. Die Stadt Berlin listin
te in Aussicht nehmen, später auch
sämtliche Uhren anzuschließen, die von
den einzelnen städtischen Berwaliun en
benuht werden, wie Uhren in Schu en,
in Feuerwachem Krankenhäusern und
anderen Dienststellen. Die Zahl der
gesamten Uhren in den städtischen Ber
waltungsstellen beträgt über 1800.
Beim Legen der ersten Kabel kann aus
späteren Anschluß gleich Rücksicht ge
nommen werden. Auch Private tön
nen auf Wunsch angeschlossen werden.
Dem Vernehmen nach, sind die Vorbe
reitungen zu dieser Neuregelung des
öffentlichen Uhrenwesens soweit gedie
hen. daß es nur der Beschlußfassung
der städtischen Behörden bedarf und
vor allem der Bewilligung der nötigen
Mittel, um eine Regelung herbeizufüh
ren, die schon lange sich als notwendig
herausgestellt hat.
Ende-te Oasen-enge
Professor Alfeed Indien Veney vom
Regierungswetterbueeau veranschlagt
den Regeniall bet der jüngsten Flut
tntasttovbe tn Ohio auf 15,000.000
Umfas. d. b. feiner Schtiinng noch
würde die Gefamtqnantttst »1F3,000.·
wo Ieeee Land vi- sn emee wie von
einem Ins Leder-ein In Rat-Muß
bedeutet dies deren M.400.000.000,«
dte sich in vier Taqen tn den O »
Mus nnd dessen NebenMIe eeno en.
etne Wassermean Ue etn stetem-te
von d Meilen Länge. b Meilen Veette
nnd s Meilen dsbe vollständig tlltlen
Miene Auf der satte von etwa U
seltenen Moses per Aal-Muts würde
dtes einen Reue-statt non 5.MM.·
M.000 Satt-net tns Oel-let des M
Muses bedeuten und. not die AM
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Der Kampf inne Dasein
Das Wesen der Mimiiry wird ge-.
meinhin erlliitt als die Fähig-;
leit gejagtet Tiere, sich in Fotmä
Und Farbe ihretUnigebung anzupassen, !
so daß sie von ihren Feinden nicht iol
lei t gesehen werden und diesen eher(
ent liehen können. Bekanntlich haben s
die Menschen aus der Lehre der Mimi- J
kky die Nußanwendung gezogen, ihre !
Soldaten im Felde mit grauen oderl
braunen Unisormen zu bekleiden, dasj
mit sie vorn Feinde nicht sobald erblickt .
werden, und auch der Jäger, der einen
grünen Rock anzieht. wenn et im gril
nen Walde sich möglichst dicht an das
Wild heranpieschen will, auch er solgt
dem uralten Naturgesetzr. das in der
Mitnilry seinen Ausdruck findet. Zahl
teich sind die Beispiele der minntriei
senden Tiere. Tiere, die aus den wei
ßen Schneefeldetn in den Polakgebiei
ten hausen: Polatfiichse, Schneehöh
net, Schneehasen, hermeline und an
dere mehr, tragen ein weißes KleidL um
so eher ihren Feinden zu entgehen;
und auch der Eisbär besißt einen wei
ßen Pel , nicht sowohl als hilfsmittel
für die Flucht als vielmehr, damit er.
dessen weißes Kleid sich nur wenig vom
weißen Schneeseld abhebt, besser an
seine Beute heransckflei " n kann. Aus
derselben Ursache oll im gelben Wü
stensande das gelbe Fell den großen
Raublahen gute Dienste leisten. Ber
schiedene grüne Vögel und grüne Rau
pen hausen zwischen den grünen Blüt
tern. Rote Fische spielen zwischen ro
ten Korallem andere Wassertiere, Me
dusen vornehmlich, sind farblos wie
das Wasser selbst. Die graubraunen
äffen zeigen die Farbe des Bodens
lieben an i
eißgraue Schmetterlinge
weißgraueri Kalkfelfen; rote Raupen
leben auf Java zwischen roten Blüt
tern. Spinnen zeigen die Farbe der
Baumrinde, an der sie haften. Afrika
nische Eidechsen besign nicht nur die
rotbraune Farbe des odens, auf dem
sie sich vornehmlich aufhalten, sondern
sie weisen sogar weißgraue Flecken auf
der haut aus, die an die kleinen weißen
Blumen amErdboden erinnern. Andere
Tiere passen sich nicht nur in derFarbe,
sondern auch in der Form ihrer Um
gebung an. So ähnelt das Seepferds
chen dem Meerestang, zwischen dem es
sich tummelt. Eine dünne Raupe, der
»wandelnde Ast«, sieht einem vertrock
neten kleinen Zweige ähnlich, ein
Schmetterling, das «wandelnde Blatt«,
einem grünen Blatte. Einem trocknen
weige ähnelt auch die ruhende Stab
euschrecke. Viele Schmetterlinge, de
ren Flügeloberseite in den glünzendsten
Farben prangt, führen an der Unter
seite ihrer Flügel nur schlichte, un
scheinbare Far en, die der Baumrinde
angepaßt sind, an der die Jnseitens mit
hochgeschla enen Flügeln hängen, so
daß nur d ese Unterseite sichtbar wird·
Selbst Pflanzen weisen mitunter Mi
mikry auf. Das betannteste Beispiel
ist das kleine Mefembrhanthemum in
Südafrika, « eine kleine, saftige Eis
pflan e, die von den weidenden Tieren
sehr egehrt wird, zumal sie in jenen
steinigen, trockenen Gegenden lange
Monate hindurch die einzige genieß
bare Pflanze ift. Vielle cht wäre sie
darum längst mit Strumpf und Stiel
ausgerottet, wenn sie nicht eine ehr
große Aehnlichkeit mit den kleinen ie
seisieinen besiiße, zwischen denen sie
wächst, so daß wohl manchmal die
Tiere auf der Suche nach Nahrung an
den vermeintlichen Steinen vorbei
laufen.
Die angeführten Beispiele bezeichnet
Darwin als »protective refemblance«,
als eine schützende Aehnlichkeit, die das
Tier oder die Pflanze ihrer Umgebung
oft so anpaßt, daß diese gleichsam un
sichtbar werden und so ihren Verfol
gern entgehen. Allein es gibt auch noch
eine zweite Art von Mimitry, die
,,aggresfive relemdlance", eineAehntichs
leit, die das gesagte Wesen nicht den
Blicken der Feinde verbirgt, sondern es
weit eher ausfallen liißt und ihm die
Gestalt und Farbe eines anderen Tie
res verleiht. Gleichwohl ader verfolgt
auch die a gressive Mimilrh den Zwec.
das geiag e Tier seinen Berfolgern zu
entstehen, und sie erreicht ihn. — Denn
das mimitrierende Tier ahmt in orm
und Farbe nur solche Tiere-net , die
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(
j
i
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me- e ice , unt ungenee par m. I
Ho hauste he, en vee mqu !
jene we ed In hoben. von der eess -
Zeus Mien. Diese Krieg-le » em
mnp enn- Dafein. vie eine gewisse;
. sehnt tt mit der Sitte wilder IM- !
see-schonen. veien Zuge in die Schicchi
schreckenerregende Krieg-lachen vorzu
disden. nicht verkennen läßt« findet
behielte zahlreiche Beispiele en der
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Beiden. denen die sie-eh die does der
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sie-stehen« Ue te 00 sei-e mw
passe d. hätte-ne u
— e M M . .
OWN- ete M II ers-e
Meslleeen h W see ehe Ue
andere Gattung in ihrer Heimat zuj
Hause ist. Beide nachgeahmte Arten «
schmecken gleich den Helitoniden sehri
schlecht und werden darum von allen
Vögeln gemieden. Andere Tiere, die»
selbst wehrlos sind, ahmen in ihrem
Aussehen wehrhafien Tieren nach, die
sich zu verteidigen wissen. sobald man
sie angreift. Der Kuckuck ähnelt dem
Sperber, die fliegende Eidechse auf
gar-a erinnert an den Speck-L Der
esia-Schmetterling und der Cis-lobe
rhombussKäfer ähneln der schwarzen
» Wespe. Manche Fliegenarten sehen
Bienen ähnlich, manche Grillen den
heuschreckem Die harmlose Crhtho
lampussSchlange ähnelt der sehr ais
tigen Korallenschlangr. in deren e
sellschafi sie sich oft findet. Die »zwei
töpfige Schlange« auf Sumatra weiß
gar durch einige eigenartige Flecken am
Schwanzende einen zweiten Kopf am
Schwanz vorzuttiuschem so daß der
; Angreifer fcheinbar zwei Feinde vor
« grch sieht. Etwas ähnliches ist es um
s en sogenannten »Augenfleck« mancher
l Raupen, die aus dem Rücken eine Zeich
’nung tragen, welche an ein Auge ers
innert. Nollt sich daher die Raupe zu
einer ganz bestimmten orm zusam
men, dann sieht ge fast w e ein Schlan
geniopf aus, un der kleine Vogel, der
auf die Raupe jagte, erschrickt vor der
vermeintlichen Schlange und flieht.
Selbst bei Pflanzen hat man eine der
artige Mimilrh, die nicht vorhandene
Gefahren vortäuscht, schon sehen wol
. len und aus die Taubnessel verwiesen;
s manch einer hiitete sich vielleicht schon
vor einer vermeintlichen Brennessel, die
doch nichts anderes war als eine harm
lose Taudne el, der die Brennhaare
fehlen, die a r gleichwohl der wehr
hasten Nessel ähnlich sieht und auch an
denselben Standorten zu finden ist.
All das ist llar, logisch, leuchtete
auch dem Laien ein, so daß bald eine
ewaltige Mimilry · Bewegung ein
seßir. Ueberall fuchte man nach Bei
spielen flir die Mimilry und fand sie
auch, fo daß die ganze Naturerschei
nung zu einem Schlagworie von allge
mein gültiger Bedeutung wurde.
Doch mählich, ganz allmählich la
men die Zweifel . .. Zugegeben soll
ohne weiteres werden,daß ie Mimilry
wirklich eine Schutzform ist und zu ei
nem Schuß fiir das geiagte Tier wer
den kann; auch daß mimilrierende Ci
enschaften sich gleich andern vererben,
foll nicht bestrit en werden. Aber ist
dieser Schutz wirklich so bedeutend, wie
man gemeinhin annimmti
Jst all dad, was wir heute als Mi
milry, als eine zweckdienliche Schuh
farbe ansehen, wirllich eine solches
Oder ist nicht vielmehr im Kampf ums
Dasein die Mimilr nur eines von vie
len Hilfsmitteln, e net, dessen Bedeu
tunlf weit überschiin wirdi Zahlrei
Gr· nde sprechen dafür, daß die M -
milrn als Schuh nicht die Bedeutung
haben kann, die man ihr zu geben be
strebt war. Wäre sie z. . ein so be
deutender Schuh, dann mit ten zwei
fellos die mimitrierenden iere sehr
häufig sein, da sie ja am leichtesten den
Nachfolgungen ihrer Feinde entgehen.
Doch just das Gegenteil ist der Fall.
So sind z. B. unter den Schmetterlin
gen gerade die, die keine Schu farven
aufweisen, die Kohlwei linge, «berall
am zahlreichsten. Fär- ig besteht auch
die vermeintliche Ae nlichieit mit Blät
»tern oder Baumrinden. mit anderen
Tieren oder mit dem Erdboden nur so
lange, als man nicht scharf hinschaut,
oder so lan e, als man sich mit der be
treffenden ietart noch nicht genau be
schäftigt hat. Wir unterscheiden ja
meist auch keinen individuellen Ge
liichtsausdrucl bei ein elnen Tieren der
)felben Gattung — est nicht einmal bei
!fremden Vollöstämmem deren Vertre
ter alle einander »so ähnlich« sehen.
Doch wer längere Zeit inmitten eines
solchen Vollsftammes lebte. wer sich
vertrauier mit den Tieren beschäftigte,
dem schwinden die Aehnlichkeiten in
Un Physiognomie-h und er met vie
zunutschbdh Sol-on ver Schmetter
IIMCIsammlet schärft sein sage und
Hebt die begehrten alter ins der
Ochs-sinds und der se ist vor dem
HJssa nicht sicher. auch wenn fein Saat
W- Hatbc des Bodens trägt. ikd
W oder tin usw-du Tin. tm
Ists-. du im adm- i— wenn auch
etwas rissest u! —- sulebt mit de
Mmfamille bi. noQ etwas Wir u
Rufes-O e besser ein ilzeictgm T et
durch Ue tmitks gecch It wird. um
Ho Ostia missen die Ins-n des ias
Den u Wem werd-Ums ja des dun
m und uim des Vergnügen« wegsa
Esset Und sind nun diese Au tu
. kf genug. um tm du Mimim it
stut- su UND-In dann wird männ
’uss Ue M finde weslot Mem
lkm sum « Or not-Wuns
IW du- agmdeu m und M
mt IM- II I Ums-das und darf
kaHt Ins-Im das Mk uns ums-O
Ucmpt einem bit-m- IMO Einem-m
zsik gut Cum-ch- vociiltasssw oder
I Ost-no may Ist mu- I Im- WI
m sum mit sus- Jutmst m
ssdemst. So is auch es- III-Ihm
Zufa- zu insnt III-u Mk uns im
G Mut-l sit-Du Ists-Mu; is
Its Ih- oiu. des Its-Ists hist-as
D so M bin Ins III-II its-Ut
u II is use-M Im III Un.
w Its g- etm Oft-Mist us
Mit-«
Immer asi- MQIM IIO in II
M this II- lh Wams
III Uns di Its-tm «
m
sitt III
III m? »W- uc Im
(
’ Ober-seite, sondern auf der grünen Un
terseite der Blätter, von denen sie fich»
durch ihre rote Farbe sehr abheben.
Das gelbe Ordensband, das so oft als
ein trefflich-es Beispiel für die Mimikry
ausgegeben wird, da die Unterseite sei
» net Flugel eine Zeichnung aufweist, die
Jan von Flechien überzogene Mauer
,ftiicke erinnert, macht gleichwshl keinen
lGebrauch von dieser Mimitrh. Denn
sei sitzt fiir gewöhnlich nicht an Mauer
«ftiielen, sondern an andern recht heil
erleuchteten Plänen, die seine »Seht-s
farbe« wertlos machen. Die Ameisen
öste, eine im Ameisennest lebende Jn
feltenary sehen den Ameisen selbe
ähnlich, obgleich sie doch mit diesen ist
engster Freundschaft leben und keine
Gefahren von ihnen zu befürchten ha
ben. Als eine überflüssige Vorsicht er
scheint auch die Mirnitry bei den gro
ßen Wüstenta en, denen ihr gelbei,
fandsarbenes leid dazu helfen soll,
ihre Beute besser zu beschleichen. Was
soll ihnen diese Deckung durch die Bo
densarbe, da sie doch in der Nacht fa
gen, wenn —- alle linken grau sindiw
Wäre die Mitnitry w eilich ein so gu
ter Schuh wie gemeinhin angenommen
wird. dann würde sie sich unzweifelhaft
bei viel mehr Arten und Gattungen
zeigen. Denn die Natur ist eine gute
hauofrain die bewahrte Einrichtun en
auch im ausgedehntesten Maße zu n t
zen versteht· Jnobesondere würde sie
die hilflosesten Wesen am ehesten im
Kampf ums Dasein durch die thitrh
eschiitzt haben. Doch diese Voraus
setzungen treffen nicht zu. Weder ist
die Mimikrh sehr häufig — der wirk
lich einwandsreien Beispiele gibt es nur
wenige -—, noch findet sie sich vorzus:
weise bei den hilflosesten Tieren.
jungen Tiere im Entwicklungsstadium
die doch am ehesten eines Schutzes be
diirfen, mimiirieren nur selten. Auch
tann der Schutz. den die Mimitry ver
leihen soll, schon um deswillen nicht
sehr gros; sein, weil er fa nur auf einer
optischen Täuschung beruht. fiir die
Augen berechnet ist, während doch die
meisten Tiere mit dem Ohr oder mit
der Nase sagen, ihre Beute wittern wie
die hunde und Wölfe, oder sie erlau
schen wie die großen Kahem
Ganz wertlos aber scheint vollends
der Schuh, den die »Agressive Nesems
blance« bietet, die den Tieren eine
Schreck estalt verleihen soll. Wird eine
Fliege, te einer Biene ähnelt, dadurch
weniger gefährdet fein? Wird sie so
nicht vielmehr auch den Vögeln zurn
Opfer fallen, die aus Bienen Jagd
machens Die Raupe, die durch den
Augenfleci einer Schlange ähnlichs
wird, muß sie nun nicht jene Tiere
fürchten, die Schlangen sresseni Und
welchen Nutzen soll vollends die harm
lose Erhthrolampus - Schlansge davon
haben, daß sie der giftigen prallen
schslange ähnelt? Der Mensch wird der
vermeintlichen Giftschlan e nur um so
schärfer nachstellen. Un das Tier,
das Schlangen frißt, macht zwischen
giftigen und ungistigen überhaupt ei
nen Unterschied. Nur dort. wo das
gesagte Tier einem ungenießbaren an
dern ähnelt, wie dies bei den Schmet
terlingen, die Bates am Amazonens
strom beobachtete, bei den Pieriden der
Fall ist, nur dort erscheint diese Aehn
lichkeit —- vielleichti — als ein Schuh.
Jn den andern Fällen aber ist er gänz
lich illusorisch
Somit bleibt die Mimiiry. die ais
solche nicht abgestritten werden kann,
nach wie vor eine rätselhaftk Erschei
nung, und die Frage nach’ ihrer Kau
salität steht wiederum zur Erörterun .
Zugegeben kann und muß werden, då
in manchen, in zahlreichen Fällen du
sie dem Tiere einSchntz verliehen wird.
Nur muß man sich die Mühe nehmen,
die wirklichen Fälle von den vermeint
lichen sorgfältig zu scheiden und die
legteren augzuschaltem
So wie der Soldat im feindiisen
Gelände just nich-i die exponietisiieit
Stellen aussuchi, sondern in den w
braunen Ackeeiuechen Deckem fu«
von denen ieine Unifoem sich nfci Inn
veklich a i. so mögen wohl such si
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mimiieieeende Tiere mehr M M
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unbemeeii zu bleiben. Denn das I
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sien Lebeneinieeeiien handelt. einen
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vorn te n abzulehnen Auch die III
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ietien mögen wohl auch die- die
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