Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, August 21, 1913, Der Sonntagsgast., Image 3

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    Der Ionntagsgast
Vettereutgz »W! oemäld Genua nie«.
—
Nematoidea-n l
i
Von Clara Weiner.
Um alles magst du mich befragen,
Wofür ich litt,«wofiir ich stritt,
Was sonnig mir von meinen Tagen
Und was m Schmerzen mir entglittl
Nur eines muss ich dir verschweigen,
Das nur mein Leben und Gedicht
Durchlenchtet hat so sremd nnd eigen: »
Um meine Sehnsucht skag’ mich nichtl ;
i
n meiner Seele Schrein gegossen, !
uht sie unieillbar, qro und klar
eald — und die Sinn e ist verflossen
a ich ihr stiller Hüter war. «
Sud sinkt mein Tag, noch strahlend
eben,
ern künd« ich: er war schön nnd lichti
ach was ihm seinen Glanz gearben —
mcine Sehnsucht srag’ mich nichtl
YOU des Liedes Priester waren,
It die Glut, die si ver htt,
II stert uns der Tag a eich Ze- ren
Den Glück schmückt oder Leid bes wert.
Und siisåe Qual bleibt uns zu tragen,
Dis hei ans großen Augen bricht.
Viel will ich liinden dir nnd sagen
Um diese Sehnsucht stag« mich nichtl
Js—
Ins Ueruenliofliiuro
Von Darrtz Nitfch.
Es lam Horft Clsmann unerwar
tet, als er in das lleine Gebirg-stülpt
chen hohenftein versetzt wurde, um
dort die Leitung der Filiale der
Dezmarcher Bank zu übernehmen. Er
war erst seit zwei Jahren bei der
Bank tätig und beiam als verhältnis
mäßig junger Mann diesen ehrenvol
len Ruf. Elsmann nahm die Nach
richt mit gemischten Gefühlen an,
denn er ging nur sehr ungern von
der Residenz fort.
Die Bank befand fich in den Par
terreräumen des Eckhauses am
Maritplatz und der Rosmarinsiraßr.
Es gehörte dem Schneidermeifter
Martin, der Elsmonn in der ersten
Etage auch zwei miiblierte Zimmer
vermietet hatte. Dort sorgte Käichem
des Schneidermeifters achtzehnjiihri
ges Töchterlein, mit liebevoller Sorg
falt für Elsmanns Bequemlichkeit.«
Mitchen war ein liebes, natürliches
Geschöpf; harmlos und ungeiiinstelt.
Eine arroganie Großstadtpflanze
würde Kätchens oft titftliche Naivitiii
für Dummheit gehalten haben. Kät
chen war aber nicht dumm, sie hatte
sogar guten Schulunterrichi genossen,
war jedoch noch nicht aus hohenftein
herausgekommen und hatte.sich ihre
frische Kindlichieit voll bewahrt. Jhre
hervorsiechendsten Charaktereigenschaf
ien waren Mildherzigteit und selbsts
lofe Hilfsbereitschafi. Sie wollte
immer und jedermann helfen. Dabei
gehörte Kätchen zu den beften Partien
Hohensteins, denn ihr Vater besaß
außer dem stattlichen Hause am
Markt noch ein ertragreiches Gut vor
der Stadt, und er war sogar hoflies
ferant. Martin hatte dem jagdliei
benden Fürsten, der sich öfter in Ho
henftein aufhielt, fchon manchen Jagd
anzug gebaut. Und alle diese väter
lichen Herrlichkeiten, sowie die vielen
Staatspapiere, welche Elsmann in
seinem feuersicheren Tresor aufbe
wahrte, und über deren Wert er da
her besser als jeder Hohensteiner un
terrichtet war, erbte Kettchen allein,
denn sie war das einzige Kind. Doch
Elsmann hatte isn Herz in der Re
sidenz gelassen, ätchen konnte ihm
daher nicht mehr gefährlich werden.
Seit dreiviertel Jahren war MI
mana nun schon in hoheusieim Es
war ein schöner Semmermorkem als
er nach feinem Frühstück tin-eite.
Bald darauf trat Mitw, Ins de
fcheidenem starkem .mit dem Messen
breit ins mater. Sie fah tote eine
tenfritche airofe arti.
Muth was gibt es neue-. seita
iein Mit t« fragte Etwa-m tä
chelud. vf Ihrem Geheithte steht
eine Reufgteit qetchriebert.«
»Es ist eine Karte out der Ies
dens da. re Direttisyu erwiderte
Mitckeu u sich Und dritte gefchsfiis
des citd
»Mit der seither-et Mes. set-es
sie hat«
, Miste-er Ihm-e M tue-tm etse
ttetu Umhe. see-u er see-se en
der Iesveu erhielt. W see
die Karte r m der sechste-.
N tat dee tote Goet- most
.cte is m den-Mk , «· n
ttiiete Am I itis. »Der
see-ede«
soSie Oase- die satte »Rechte-.
stiftete-i Vers-Otte- Me dess
tgteettt es- entsittmp
ritt-eurem tun-m die tun-fes dene
thwe feines ten-Ists MU. M
ein ede- eurer-streichewa
ideen- deeeee Weitem-ins tetdsi ti
entcseiies Lilie sagst-.
the wem- aeems Ssi id- der
Iris-Des
tlijwtiestte m Ist-i ens- IeI :
.Seees R- Uih dirs ist die Aste
etetes Ists-ei M ermi- um ais-u
Dies-M Nim. Der arise den is
—
in Verlegenheit. Lesen Sie nur selbst,
herr Direktor.«
Er nahm die Karte: »Du bist ein
beneidenswerter Glückspilz, lieber
Studiensreund horst und Direktor,«
schrieb Mabr, wie immer mit Um
gehung der ossiziellen Ueberschrist.
»Darssi dort in reiner Gebirgslust
Tag sür Tag lostenlos Ozon lneipen
und wirst dabei auch noch von einem
goldigen Wesen höherer Ordnung,
genannt Kätchen Martin, betreut.
Könnte ich doch an Deiner Stelle
sein, Bruderherz. Jch sage Dir, mir
bat die endlich sanft and selig ent
schlasene Wintersaism schauderbast
zugeseyt Jch lause mit einem total
zerrissenen Nervenlostiim herum. Und
bier ist leine Stätte,,ivo ich ei repa
rieren lassen könnte. Ließe sich Dein
herr JZauswirt nicht dazu erweichen?
Der ann ist-doch hofschneider und
muß sowas können. Oder lieber
»noch sein boldseliges Töchterlein, das
Mädchen mit dem zärtlichen Namen
Kätchetn Hat es solche Niiblunst
nicht gelernt? Ich sage nochmals: Du
Glückspilz. Womit ich verbleibe
Dein wohlassritionierter Freund und
"Großstadtopser, genannt heinz
: Mth««
« -. - .- « LI
s Clsmalln lachte ullo regte ur
Karte beiseite. Dieser Unsinn fah
fdem Freunde so recht ähnlich. Er
swußte auch, daß Mabr statt Nerven
zsystem stets Nervenkostiim zu sagen
pflegte. Und das brachte er in seiner
»kleinen, kaum lesbaren Handschrift
Ialles auf eine Postkartr. —-—
»heinz Mahr darf man nicht tra
gisch nehmen, Fräulein Kätchem Er
spricht und schreibt oft mehr, als er
verantworten kann.«
»Ist es der Herr, dessen Photogra
vhte hier aus Ihrem Schreibtische
steht, Herr Direktor?« fragte Kät
chen und betrachtete sinnend das
Bild.
»Der mit dem großen Renommier
schmiß auf der rechten Wange! Aber
sehen Sie ihn nicht zu genau an, er
ist ein Windbund.«
»Das glaube ich nicht," erwiderte
Kittchen bestimmt. »Er hat gute und
treue Augen-«
Dann verschwand das Mädchen mit
kurzem Gruß. Es war allem An
schein nach heute mit dem Direttor
nicht zufrieden.
Als Elsmann mistags sein Zim
mer wieder betrat, war die Karte
Mabrs verschwunden. Doch er be
achtete es taum, es stand ja olmedies
nichts daraus. — — —
Vier Tage später, an einem Sonn
tag Nachmittag, wurde die Tür zu
Clsmanns Zimmer ausgerissen und
ein schlanter. eleganter Herr stiirmte
herein.
»Da bin ich, Freund horst und
Direktor,« rief der Fremde und btelt
dem erstaunt vom Buche aufblictens
den Elsmann die Hand hin. »Hast
Du keinen anderen Gruß site- mich,
als dieses unhöflich erstaunte Ge-.
sicht? Jch bin der freundlichen Aus
sorderung Deines Kätchens in Person
gefolgt und bringe mein Nervenlostiim
gleich selbst. Die Post wollte es als
Muster ohne Wert nicht befördern.
Es sei noch nicht einmal so viel
wert.«
«Du sprichst in Rasseln, Demz.
Doch das wird sich alles auskliiten.
Einsiweilen sei herzlich willkommen.
Mache es Die bequem. Willst Du
eine Etstischungi hast Du schon zu
Mittag gegessen? Du kommst doch
diteii aue der Residenss«
«Uin Euch unangemeldet zu liber
easchen. mein Lieber. Gesiessen habe
ich schen, ndee mi lasset ö. Wenn
sich in diesem ga lich aussehenden
hause eine Schale schwat en Bohnen
tassee austreiben iieste, o wäre ich
danibak.«
Cismann deiieite aus den elektri
schen Anat-s neben der Tite.
»Alle-deme, Jde seid adek edildet,
Ade Ileinstiidteei So toae Ehe ich
nicht einmal in meiner Du und
iebe in dee sogenannten Siesidenx Ich
inus innnee sue Tiie dinauedeiiiiem
Feau kniise eau Anwei«
sie W tas mittle« mit sei
nee eneeIis Glis-nie schrie. senkt-e
leise die Ist Ieiissnei und Isitlien
sieeite m III-schen eeinx .Sie et
scheesen sich. den ieeiiot. Sies
mn schreien sie denn sei see-Pest
Sie nnd nicht allein. VII-s s
einen-. deee Dteetteek
des-« sum-e- aus nnd blickte das
Witwen Init leuchtenden lose- an:
ksdae ist Mänteln ski ni und
nicht andere Ude ists In I due IV
chen sue dem lieben Namen nnd dein
kUisideeetten fsteiten wtyeßeiit P
stetse Oexnz saht- deeedeiee se us
sein Kante-u tu mein Fee-nd ee en
sue-gegen Meint weit Idee-n see-I
Istesen. Weis-de Ins-n mit seine-e see
ieismn Neidesioiiitnt ziehest-s sue
söieiin Jan sen-life ee iieisee ieiisii
Eiidnuingen weil siedet-leite Kämen
TM doch Reden-winden »so-ten hatten
issie sentence in Idee-essen
—
Elsniann blickte erstaunt von dem
Freunde zu dem errötenden Mädchen:
»Ganz klar ist mir der Sinn dieser
Worte noch nicht, aber ich glaube zu
ver teben. Fräulein Miichen bat Dir
ges rieben, horsilk
»Ich hatte Herrn Mabr geschrieben,
Herr Direktor,« nahm Kötchen jetzt
schüchtern das Wori. »Weil er mir
leid tat. Weil ich sah, wie ausge
zeichnet der Herr Direktor sich in ho
benstein erholt haben. Sie waren
sehr blaß und nervbs, alt Sie zu
uns kamen, herr Direktor. Und des
balb habe ich Derrn Mabr geschrie
ben, er möge doch auch nach hoben
stein kommen. Mein Vater und ich
würden sicher alles tun, um sein zer
rissenes Nervenloftiim wieder zu re-.
pages-III
-«. - --.- -
Kacqcn qullc anfangs Ilscccllc llllll
mit zu Boden gerichteten Augen ge
sprochen, dann aber fand sie ihre
tindliche Harmlosigkeit wieder. Und
als keiner der Herren sie unt·erbrach,
fuhr sie mit leiser Selbstverspottung
fort:
»Anfangs war ich mir iiber das
Wort Nervenkostiim nicht klar. Jch
glaubte, dasz es sich wirklich um ein
Kostiim handele. Jn der Großstadt
soll es ja merkwürdige Sachen geben.
Als ich den Brief geschrieben hatte,
belehrte mich erst mein Vater, daß
das Wort wohl nur im Scherz siir
Nervensystem gebraucht worden sei.
Aber er fügte lächelnd hinzu: Sende
Deinen Brief ruhig ab. Wobensiein
möchte seit kurzem gern Luftturort
werden. Vielleicht verdankt es Dir
den ersten Kurgast. Dann wirst Du
aus dem Marltplatz ausgebauen.«
Bei den letzten Worten lachte Kät
chen mit ibrer silberbellen Stimme
und sah Elsmann fröhlich an. Der
stimmte lustig mit ein, von der an
mutigen Art des naiven Kindes ge
fangen genommen. Doch heinz Mahr
blieb ernst; der elegante junge Groß
stadtmensch war hier in eine ganz
neue Welt geraten. Er hatte mit den
gefährlichsten Männerversiibrerinnen
gespielt und war Sieger geblieben.
Diesem einfachen, in ihrer Schlicht
heit und Natürlichteit doppelt reizen
den Mädchen gegenüber versagte sein
oft bewundertes Plaudertalent.
Doch das dauerte natürlich nur
wenige Sekunden. Heinz Mabr ließ
sich nicht lange verblüffen.
Aus den drei Tagen, die Mabr in
Hohenstein bleiben wollte, wurden
vier Wochen. Und dann schied er
auch nicht eher, als bis ihm Kätchen
versprochen hatte, vom kommenden
Jahre ab dauernd die Aufsicht iiber
sein Nervenkostiim übernehmen zu
wollen. Und zwar-, weil dies der
Welt gegenüber besser aussieht, ais
Frau Rechtsanwalt Käte Mahr.
III — j
Ote unendltche staunend-sum r
Eine Probe von dem verwickelten
Zeremoniell, das an eurvviitschen
Fürstenhösen und in diplomatischen
Kreisen Brauch ist, gibt ein hübsches
Histörchem das sich am deutschen Kai
serhose zugetragen haben soll·
Zu Ehren des Geburtstagssesteö
des verstorbenen Königs Eduard von
England gab Kaiser Wilhelm ten
Jahre 1907 ein Festmabl aus dem
natürlich der britische Botschaster.
Sie Franl Laöeelles, eine der im
Mittelpunkt - stehenden Persönlichkei
ten war. Fu Ebren dieses Geistes
als Reprii entanten des brttischen
Königs und Volkes sollte die Musik.
sobald er ausbrechen würde, die eng
lische Nationalbvrnne anstimmen, und
diese sollte solange erklingen, bis der
Distschaster fernen Wagen bewegen
und dieser ans-er Sichttveite todte.
Sie Irank Lascelles verabschiedet
sich. Pitnltlich seit die Kapelle ein
dns seierliche »Gott tara the
Kinnl« ertönt. Da aber kaum
brausen die ersten Töne durch den
Saal. launt sind sie an das Obe
des gerade die Trevvenstusen hinabge
benden Votschastert gedrungen. alt er
sieben bleibt und sein Doupt ent
blbst —-- etreu der Wische-I Sitte
tvetche heischt das. so ld die Ra
tionatbnenne ertönt. ein sedee is hebt
und den ut siebt. Da and er
nun. und d sattelte blies und dilet.
Schon war dte Nationen-me sit
Inde. und der sotschosier Iand M
tin-er ba. ttnd sean sollte spielen.
bis sein n ander Acht-ritt let.
dtts Himmel. Der Indes-reibt titst
rasch von nettes besinne-. su
Writen Mute ertsstx liest ums
»k- tcws sap- eiisaqttu. m
qui-de in der lauen Hause tpes e
Schritte weiter nennt-gen ts. set
still und tttvlcttt tritt-Lichtle. Bier-tat
Met; die Kapelle dar Jle sun
ttus tctttstsp Anverwandten bis tild
ttes einen- snmmerhrrtt ein LW
aufsteht- Jdm nein-g es deren crust
die Inn-ist bald Tags Ist-eiser- tu
dringen. sit das St Krittel But-stattl
ber schon einen Stettin-Ists beteue
miett dritte, endli-« ttt stim- WOC
sietqert und dass-tolle- Ist-III
I:
grant- szGordsns per-«
Slizze von Adolf Stark.
Erst wollten die andern nicht recht
tnittun. Die Sache war doch zu un
gewöhnlich und riskant. Wenn man
so andern Leuten ins bang fiel, un
gcladen, unangemeldet, mitten in die
Arbeit hinein, wer weiß, wag es
da für Zwischenfälle, Verdrießlich
teiten, Unannehmlichleiten und V t
stlmmungen geben konnte. A t
Frau Ellen drang durch, wie immer,
wenn sie sich etwas in den Kon ge
leht hatte, nnd der Erfolg gab ihr
recht. Er verstand den Spaß. Und
im Dank-umdrehen hatte sich ln dem
Alelier eine reizende llelne Unter
haltung entwickelt, die bis zum Abend
dauerte. Man saß auf nmgeslür -
ten Kisten oder am Boden, da ni t
genug Stühle da waren, trank den
ee aus Wallerglälerm well Tom
nur zwei Teel alen besaß, wenig
stens bler tm eller, nnd unterhielt
sich präbtiQ viel besser als bel al
len tivesoscloclrs und Abendgesell
lchalten
Frau Ellen triumphierte. sat
weiter kam Fred Klayton, der
artgesottene Junggeselle, der Her
zenöbrechen von dessen Junggesel.en-·
heim die Frauen unter sich allerhand
geheimnisvolle Geschichtchen erzähl
ten. Uebrigens, Klayton war auf
den Besuch gefaßt, wenn er auch das
Datum nicht genau wußte, denn es
sollte ja proarammiiszi ein Uebersali
sein, und entfernte vor ichtig alle Bil
der und sonstigen Andenken, die er
neugierigen Blicken nicht aussehen
wollte. So gab es auch hier keinen
Mißton und auch ferner derlies alles
nach Wunsch, weil Leder der Herren
wußte, daß nun de Reihe an ihn
kommen mußte. Man amtisierte sich
trefflich. Aber schließlich war man
bei allen berumgekommen, wenigstens
bei allen, wo man sich einen Unter
halt versprach.
»Ich fürchte, es ist zu Ende: sagte
eines Tages Frau Ellen, als sie i «
re Freundinnen bei sich versammet
sah, in dem kleinen Boudoir, wo nur
die Damen Zutritt hatten, wo sie un
gestört ihre Pläne schmieden, ihre
lleinenGeheimnisse austauschen konn
ten. »Ich fürchte, ei ist zu Ende.
Es sehlt am nötigen interessanten
Männermaterial. Die legten zwei
lieberfülle waren bereits herzlich sa
de. Das liegt nicht an meiner dee,
sondern an denBesuchten, deren eim
ebenso nüchtern und langweilig ist
nie seine herren. Ein Königreich
sür einen interessanten Mann.«
Fanny Brown tlaischte in die
Hände. »Ich badUWir überfallen
Dr. Grab-nann, den geheimnisvollen
Gelehrten. Man erzählt sich aller
hand Sonderbareg über seine Experi
mente und Forschungen. Das wird
hochinteressant.«
Frau Ellen schüttelte den Kopf.
»Das geht nicht. Er gehört nicht
zu unserem Kreise. Er verkehrt ja
gar nicht in der Gesellschaft."
»Oh, das tut nicht« Fanny war
ganz Feuer und Flamme. »Er ist
ein Genileman, er wird uns nicht
die Tür weisen. Uebrigens, mich
kennt er, er bat bei uns schon einmal
gespeist. Und Bessy kennt er auch.
deren Mann ist ja sein Kollege. Paßt
Fuss das wird die Krönung des Wer
es.«
De. Strohmann empfing den
Schwarm der Besuches- mte einem
gewissen Ernst, aber. Fanny hoffe
recht, ee war ein Gentleman und
eoenn der Uebeefall ihm vielleicht
unangenehm war. ban- omkek et
tie- wenlsßeni enle keiner Gebärde.
Rot Frau Ellen. fonfl die munieeste
von allen. wae merkwürdig aufge
regt. Its De. Geopmann erschien
izatte sie sogae einen kleinen Schwä
cheankall und wäre obnmächteg e
evotden. wenn Fanny the nicht ta ch
lice Mechsiäfcdchen gereicht Jest
ging ne bineee den anderen beein.
die ee unt. nenqleess nnd sogleich
ein klein besche- ansltch alle Ue
zondetdaeen met-Institut unt-Ue
eeten se denn send
Juden VII-einan- Isuea betete
witl auseissnIeMer.
. nd has II f« hoffte
san-s III W auf n I
Meies aus eines esse-es Massen
le Insdz In ehee beseelt-ten MA
Meie III-eite. m Ieise-fide- e
satte-. eine dientest-eh Its-seie- - e
IUA Midas-ist
XII M IM- deesc fasse de.
Messen-.
Masse dee Damen lachte-. se W
ees Ue Inn-en site eines W
Idee De. Inqu sehe III
Ost:
Were is III-Ia u. meine Dem
see sechs III-I wesen. hat Or
sue Ieein esse-Idee Hm tm Heide·
myå sendet- ----s :
. tell-M eg-« einen Idee-II beva
bea- ieeeu ;
Oe Nimm Im danne. »An-«
W
aber das Herz eines andern. Das
ist eine seltsame Geschichte. Wenn
es sie interessiert, will ich sle hnen
etjiilslem Bitte, nehmen Sie las.
rSillzle genug sitt alle sind vorhan
sen.
Sie haben wohl schon von Doktor
Catkell gehört? Der Mann ist jal
heute eine Berühmtheit. Damals
war er noch ganz unbekannt, und es
toae ein Zufall, daß ihn einer unse
eet Sekundanten als Arzt mitbrachte.
Meine Geschichte beginnt nämlich mit
einem Duell. —
Eigentlich beginnt sie schon trugen
denn jedes Duell hat seine Ursache,
und wenn zwei Menschen, die vor
dem so gute Freunde gewesen waren,
irie lifer Gordon und ich, einander
an enem kiihlen Morgen auf zehn
Schritte Distanz mit der Pis ole in
der Hand gegenüberstehen so gibt
T- da natürlich eine Vorgeschichie.
Aber damit will ich Sie nicht lang
weilen. Was dem einen Schicksal
ist, ist dem andern shetubm . Also
beginnen wir mit dem Duell.
Wir schossen beide gleichzeitig, ie
der von dem sesten Willen beseelt,
den andern aus dem Wege zu räu
men. Und da wir gleich gute Schlit
zen waren, erreichten wir unser Ziel.
sieine Kugel traf Frant Gordon in
den Kopf und verletzte wichtige Dirn
teile. Da gab es nichts mehr zu
retten. Jch selbst erhielt einen
Schu ins Herz und wäre verloren
ewe en, wenn nicht Dr. Carrell am
la e gewesen wäre.
ie kennen doch Carrells verbliisi
sende, geniale Arbeiten. Sie haben
wohl alle gelesen, daß es ihm gelun
gen ist, Säugetier - Herzen, die aus
dem Körper geschnitten waren, Wo
chen und Monate lang lebendig zu
erhalten, so daß sie klopften nnd schlu
gen, wie im lebenden Organismus.
Bei mir hat er Grbßrres geleistet.
Franl war verloren, aber sein setz
irae gesund, während das meine tot
wund war. Carrell vertauschte ganz
einfach die beiden Organe. Eine
kühne Operation, aber sie gelang.
Wenn sie genau zuschauen, so wer
den sie dort drüben im Glae noch»
tie ileine runde Oeffnung s n, die
Franks Kugel machte. Jch aber lebe
und trage sein herz in meiner
Brust.«
»Und was sagt ihnen dies Herzi«
sragte Frau Ellen. Jhre Stimme
klang matt und gepreßt.
» as heer Das sagt ar nicht-.
Herzen sprechen nicht, sie s la en nur
und llopsen, und ziehen sich b öweilen
lramnsbast zusammen, in Schmerz
Zder Lust. Und noch etwas: sie lie
en.« «
»Wen? Komische Frage. Natür
Psin um derentwillen wir beide
is gegenüber standen. Sehen sie,
Frau Ellen. das ist eine eigene Sa-l
che. Jch trage Frank Gordons Verz»
in meiner Brust und eg versieht sei
nen Dienst, als wäre es mein eige
nes; aber mein Gehiern da droben
in meinem Schädel das empfindet
dies Herz doch als etwas Fremdes.
Sich selbst lann man bekanntlich
nicht objektiv beobachten. Mein
Hirn aber beobachtet Frant Gordoni
Herz. Das ist tein angenehmer Zu
stand, das können sie mit glauben
besondees nicht im Anfang, ehe neun
sich daan gewöhni hat. Meine ei
gene Liebe, sehen ste, die war nat-»
gesät-It als ich vom Krankenkan
aufstund. Seht leichi begreifl ch.
nicht wohe, das ders, das Jie gem
gen dalie. war ja ioi. Doei biinFi
meine Liebe im Spirits-s nnd men
Dien, das llnee. endige, veeniinxiiqe
hlm spottet ilbee lie. Wie ann
man lich in ein Weib mlieben. das
niedis Gutes an sich dei. ais eine
schöne Larve, ein Weil-, M falsch
nnd fchlechi und iiielilch ist. Idee
Gott-on- es biet in melnee Brust«
das liedi e noey immer, its-helles
Peediqien meines Dienes. I iil
ein eechi iötiedies Ding das, dies
cease Ders. und will ieine Vernuan
annehme-X
yko Ellen lchln ibee Au en zu
ilmi wild-. ilm Ie Wien iie blauen
Märchen-usw die alle Männer see
Mem iell nele and Miseiie r
lseisnsz. Ida sind iie eilte ii l
des-. liesee Beim- Vas passini
le III s R- ingi stehen« ·
sur-en i wies Iedi sei-l
n
.V0 dies-". icgie ee iue und
let-et »Es onlan dei- kuw
uns-U die Linien-. file seine lie
lse Liede. die Fee-sung iäsi leis-es
est-me »du-Im wisse ei one-e se
limi. sie five-l Geld-III Liede. M
bild- .ili«’ siehe wish-erwiesen bis
sie-se heutiges Tag-X »
seen Mie- eedop M: Eies-I
Ini« iiedet toller-. iue Idee Isi
Nfene und sie eeikneiilesnde AND-;
b. M bin Hishi-Qui wZi If III
Hil nnd wes finde dicht- JIQ weis
i· du«-i Mit-ei Weise-ne Den. II
inne IIMI »me· lieb-se Gestad ists
inne qui While-II
4
Als es dunkel wurde, schlich Frau
Ellen zu Fuß nach Dr. Grobmanns
aus. ret Stunden lang halte
e zu ihrer Toilette gebraucht, hatte
ihre Kammerjungser zur Verzweif
lung gebracht, aber zuletzt war sie
selbst zufrieden mit ihrem Aussehen.
Siegesgetviß lächelte sie ihrem Spie
gelbild zu. »Ich wette auf Frank
Gordons Herz gegen Grohmanns
hien!« Dann wars sie einen dunkeln
Mantel um und ging
Ein alter Neger empfing sie II dek
Türe und geleitete sie grinsend in
ten Solan. An der Tiire blieb er
sieben. Die schöne Frau stamvsti
un eduldig mit dem Fuße aus. »Pr
ru en sie ihren Verm-«
Der Alte grinste wieder. »Der
Derr sagen, ich solle warten, bis
Dame kommi, und ihr diesen Brief
geben.«
Sie riß den Umschla aus« Auf
kein weißen Papier itan n nur vier
Worte: »Das Oirn hat gesiegi.«
»Wie ist Dein Darf« schrie sie·
den Diener an· Erschrocken sulyr er
zusammen. »
»Mkstek sind fortgereist, weit, tveit
Weg— Er sagen, er kommen nie wie
det.«
stebeibetefe etrefe Ostens-.
Jn einer englischen Zeitschrift ver
öffentlicht Fräulein Clayton Cooper
die ihr zur Verfügung gestellten Lie
besbriese einer chinesischen rau an
ihren Gatten. Die Dame, ie ihren
Gatten über die häuslichen Ver
hältnisse auf dem Laufenden hält, ist
die Gattin eines hohen Beamten, der
seinerzeit den Sühneprinzen Tschung
aus seiner Weltteise begleitet hat.
Die Sprache ist durchweg poetisch.
So schreibt Kwei - Li —- das ist
der Name der Schreiberin --"in ei
nem Briefe: »Jeder meiner Pinsel
striche wird Dir Nachricht von mir
geben« Du wirst den Umschiag nicht
mit rauher Dand abreißen, wie Du
es mit den großen amtlichen Brieer
tust. Noch wirst Du das Papier in
Deiner hand zusammenballen. Du
wirst es nicht tun, weil Kwei · Li Die
Wort der Liebe daraus geschrieben
ihae nwei - Li, die Dir mit jedem
’Pinselftriche eine Faser ihres Her
zens endet«. Wir werden in den
Briefen in die interne-i Verhältnisse
eines chinesischen haushaltes einge
führt, wo die Frau dee Familien
oberhauptee als unumschräntte herr
scherin waltet. Sie verhängt Stra
fen iiber die Gattinnen ihrer Söhne.
So berichtet Kwei - Li ihrem Gut
ten, daß ihre Schwiigerin, die Frau
seines jüngeren Bruders, von dee
Mutter wegen ihrer Puhsucht zur
Strafe den Befehl erhalten habe, täg
lich einen Text des weisen Konfus
ziuö auswendig zu lernen. Sie siigt
Haber hinzu, daß ihre Meinung nach
sdie Strafe ganz ungerechtfertigt auf
ihre arme Schwägerin von der furcht
baren Schwiegermutter herabgedons
nett sei, denn »für mich ist sie der
swahre Geist des Lachens. Wenn ihr
sgliickliches Lachen erklingt, dann freu
en sich die Götter.« Sie schildert
dem Gatten weiterhin, wie dte
Schwögertm dte er noch nicht zu Gr
Istcht bekommen hat, aussieht. Lan
fgeh wundes-volles hear hat sie.
»Aber et tft ntcht so dicht, tote das
meine«, fügt sie htn3u. Sonst tst
ste aber des Lobes voll von des
Schönheit ihrer Schwägertm und
diese Stelle threr Vrtefe tltnqt et
gntltch gänzlich nnweibltch. Eines
aged vertraut dte schon tm hohen
Alter stehende Mutter the Erset
nn nd- Schnikssi des Handelt-e au.
um tte ttber das Ferntetn des Gatte
htnmegsutrsttem .Ste tagt. etn der .
m mitten tn der Urbett lebt un
webt, das tqnn ntcht treuem and
neetne Tage sind voller Arbeit. M
flehe del Mor ens trttd auf, enan
metn Haar, be nge dann der Msttek
ihren Tee und spreche the metne chr
eebtetunq ane. Dann tefe tch Ret
und Wasser tn tbren Sei-Mel- ver
den Ame des Küche-Indien und ess
de eine ttetne Machnteese en. das-It
der Tag etn sittetlteser need-IN . t
tettoe sind dte Liebeser taten tte
.dorumente hundert-DE dte tn Ue
Seele etnee est-etlichen Man Ist-W
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