Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, August 14, 1913, Der Sonntagsgast., Image 7

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    II Dust is nur« .
Von F. Danzig.
O still -"s—dein Kind, es schläft ja nur,
Tränmt seinen fei,önsteii Traum
Erkennt verklärt die eigne Spur
Jn. weiten Weltenraum.
Sieht sich nnf einem Wollenblatt
n einer blauen Au,
auf fallen Tränen schwer nnd satt
Von einer schönen Frau.
Tureh jede hüpft die Sonne schnell
Da sie wie Tau zerfließt,
D aus dem Bächlein warm und hell
No eine Blume sprießt.
Sie grüßen alle Dich bei Nacht
Mit ihrem goldnen Schein,
Dein Kind pflückt sie dann freudig sacht
Für’s liebe Mütter-lein
MI
Die Unterschrift
Slizze von Flernming Algreeniussing
Das Telephon llingelte. Der
Großlanfmann Emil Bonnesen feste
seinen Namen unter den Brief, den
er soeben geschrieben hatte, und er
griff dann bedächtig den Hörer.
»Hier Cmil Bonnesen!« —- — —
«Hier Kreditbnnl!« wurde geantwor
tet, — —- —— ,,Einen Augenblick!
Der Herr Direktor wird gleich ans
Telephon tommen!« —- — »Danke!«
sagte Bonnefen und dachte darüber
nach, was der Direktor der Kredit
bant ihm wohl mitzuteilen haben
Könne. «
Kurz daraus yorre er oie Stimme
des Direktors.
,,Guten Tag!« sagte Bonnesen.
»Sie wollen mich sprechen. — —
Wieli Was sagen Sie? Mein Konto
wäre überschritten? —- — Gestern?
— —- Aber ich habe ja gestern-gar«
keinen Eheck ausgestellt. —- — Ue
ber 5400 Kronen? — — Jch verste
he keine Silbe. — —- Nr. 97717 —
— Jch werde die Sache sofort un
tersuchen. —- —— Kann ich Sie in
einer Viertelstunde treffen? Dante
schön! Dann komme ich also ·selber
zu Jhnen. Bis nachheri«
Bonnesen legte das Hörrohr lang
sam aus der Hand, lebnte sich in sei
nem Schreibtischstuhl zurück und
schaute nachdenklich vor sich hin.
Ein Scheel mit seiner Unterschrift,
iiber 5400 Kronen, war gestern
nachmittag auf der Bank abgehoben
worden. Und nun ilingelte der Di
rettor der Bank ihn an und teilte
ihm —- der Ordnung wegen —- mit,
daß« sein Konto dadurch um
1500 Kronen überschritten worden
sei. —- Herr Gott, Emil Bonnefon
war natürlich gut für den zwanzig
sachen Betrag, aber die Bank wollte
es ihm doch jedenfalls mitteilen —
wie gesagt: der Ordnung wegen. .
Bonnesen begann, sein Scheckbuch,
das ans dem Schreibtisch lag, zu
untersuchen. Und richtig: das For
ws Nr. 9771 fehlte.
Der Großtaufmann runzelte die
Stirn:
Schau, schau! Man hatte also
einen Verbrecher in seiner Nähe.
Das war ja recht behaglich —wirk
lich bebaglichi Aber wer von dem
Personal konnte es fein? Er ahnte
nicht, wen er der Tat verdächtigen
solle. Ueber eins aber war er sich
klar: Vorläufig durfte niemand er
fahren, daß das Verbrechen entdeckt
war!
Es klopfte an die Tür.
»Herein!«
Der Buchhalter Wampthon trat
ein. Ein kleiner-, gedrungener Bur
sche mit roten Aepfelwangen, Knei
fer und blondem, ein wenig trausem
Haar, das in der Mitte gescheitelt
wol-.
.. s- - - me -- ««« -
»Es-US glsl ID, Ackllcllf Icllglc
Bonnelem
»Der Resse des Herrn Großlauf
manns wünscht den Herrn Groß
kaufnmnn zu sprechen!« erwiderte
Wams-then gekränkt. Er wurde nicht
gern daran erinnert, daß er als
«Riellen« auf die Welt gekommen
war und erlt lelt einem halben Jah
re Wann-than hieß. Damals war er
mn dtele Namensveränderung ein
gehen-um« weil er keinen lo all
täglichen Namen wie Rlellen führen
wollte. Und nun btes er alle Warnen
then und war glltelllch ttder dielen
Rennen. denn-le er lend,nach altem
englilchen Adel lchmeeltr. Seit der
Ramensönderung hatte er sich auch
ellrlg nnl das Studium der engli
leben Sprnede verlegt, nm deren
letchteeen Volksveln nnd Redewendun
sen er leis llott nen sich worl.
»Mein Nellee« Donnelen ltanv
mel. ..Ich. elelnlz las Lallen Sle
lhn dereinloenneen2·
Inst-alter Rtellen - Wams-eben
Reste-nnd lne vorderen sumqu
see-.
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Manne. see me Io- eeeed wartete
.Dk1nte!« — Ver les-se Muts
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It steter nd Oele ei Ete. dem
wird’s unterschrieben fiir Dich fertig
liegen. Jch möchte es gern ein biß
chen genauer durchlesen, und jetzt
muß ich zu einer Konserenz in die
Stadt.« -
»Dante!« sagte der Neffe. Und
er fijgte hinzu: »Du denkst ja dran,
Onkel, daß zwei Unterschriften zur
Beglaubigung nötig find.«
»Als-we dran denken!« versprach
der Onkel. — »Aber wir können
jetzt ja übrigens ein Stück zusam
mengehen.«
sit II Ist
Eine gute halbe Stunde später
befand sich Bonnesen wieder in fei
nem Privattontor. Er stand drü
ben am Fenster, ganz in die Betrach
tung des Schecks vertieft, den er in
der Hand hielt. Der Scheck trug
die Nummer 9771, lautete auf 5400
Kronen, trug das gestrige Datum
nnd die Unterschrift: Emil Bonne
sen. Und diese Unterschrift war mit
fo einzigartiger Geschicklichkeit nach
geahmt, daß der Großtausmann,
hätte er nicht gewußt, daß er selber
diesen Scheck nicht unterschrieben
hatte, darauf geschworen hätte, daß
die Unterschrift feine eigene und nicht
gefälscht sei. Jeder Strich, jeder
Punkt, jeder Schnörtel ftimmte.
Bonnefens Augen wandten sich
für einen Augenblick von dem Scheck
ab. Nachdentlich glitt sein Blick in
der Stube umher bis er bei dem
Dotument verweiktz das fein Neffe
auf dem Schreibtifch hinterlassen
hatte. Und die Bürgfchaftsertlärung
fiel ihm ein, die er feinem Neffen
versprochen hatte. Er steckte den
Scheck in eine Schublade. sente sich
an den Schreibtisch und begann, das
Dotument durchzulesen. Dann schrieb
er seinen Namen darunter, ging hin
und öffnete die Tiir zum vorderen
Kontor und rief: ,,Knudsen!«
Proturist Knudsen, iiltlich und
graugesprentelt, trat ein und blieb
abwartend an der Tiir stehen.
»Ach, Knudsent Sehen Sie doch
Jhren Namen hier drunter! Drüben
ist Tinte und«Feder·« .
Der Großlaufmann reichte ihm
das Dotument, indem er aus den
großen Tisch zeigte, der mitten im
Zimmer stand. Knudsen unterschrieb,
während der Großkausmann sich wie
der an seinen Schreibtisch setzte.
»Und dann können Sie Nielsen —
oder jetzt heißt er ja Wampthon —
bitten, zu mir zu kommen. Es sind
zwei Beglaubigungen notwendig.«
,,Jawol)l!« sagte der Prokurist
und ging.
Mr. Wampthon tam herein.
»Hören Sie mal, Sie,Engländer,«
sagte Bonnesen, ,,schreiben Sie Ih
ren Namen neben den Knudsens. Es
«ist nur zur Beglaubigung.«
,,Well!« erwiderte Wampthon, un
terschrieb und verschwand wieder.
Der Großlaufmann blieb allein
zurück und dachte an den falschen
Scheck. Nach einer Weile meldete
der Buchhalter von neuem den. jun
gen Bonnesen. ·
»Ich lasse bitten!« sagte der Chef.
,,Please!« sagte Wampthon wieder,
und der Studcnt trat ein.
»Ja, nun ist die Sache in Ord
nung, mein Junge!« sagte der Onkel.
»Das Papier liegt dort auf dem
Tisch.«
»Ich danke Dir, Onleli« sagte
der Neffe, breitete das Dotament
aus und besah sich die Unterschriften.
Sein Gesicht nahm einen erstaunten
Ausdruck an.
,,Stimmt etwas nicht«-« fragte
der Ontel, der es bemerkte.
Bonnesen junior reichte senior das
Papier-.
»Du warst zerstreut, Onleli Du
hast Deinen Namen an zwei Stellen
geschrieben. Aber man lann ja sei
ne eigene Unterschrist nicht beglaubi
geni«
»Ich weiß nicht,« was Du meinst,
mein Junge!« Der Onkel nahm das
Dotument von seinem Neffen in
Empfang. Und sein Erstaunen
kannte teine Grenzen, als er die
drei Unterschriften las. Seine Au
gen bohrten sich fest in diese drei
Namensziige hinein, als wollten sie
alle Tinte in sich aufsaugen. damit
das Papier wieder rein und blant
würde.
Da stand:
Kinn Donneien
Vogtes-hist durch
A. staut-im Gmtt Domain-.
Der Grosfqutmauu pochte Most
an m gefälsctm Scheel und Mit
ein-u iufckwm zischt-den Am
aus. Uns-Mfo betrachtete du Ris
sc Hm DIM Und dicht III-It
W Mee- sseck »Es-sc
n ; n Ins Im :
Wo M In schmi- snu t
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IIQQ III ins-It il ei III IMUQ
IM ad soc- IudtMnI Int
Krwwasnsusmuus
stehe II di- W seh-M das
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su. km Ist-M ad ih- is
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W ist-Mk W if IM.
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Isuum!· mit-su- n- In
Jus Inn I U.
in Ia U- ms sat
soösses m w cis-sc sc M
— I- Iidu m W III-I
m III: ..Iosfshss«
Herr Wampthon tam herein.
»Schließen Sie die Türe!« sagte
Bonnesen, und Wampthon befolgte
diese Aufforderung Dann breitete
der Chef das Dotument mit St ge
fälschten Unterschrift vor seinem
Buchhalter aus.
»Mein Kompliment!« sagte er und
seßte den Zeigesinger aus das fal
sche Ernil Bonnesenc
Wampthon zuckte zusammen, und
seine Aepfeltvangen erblaßten ein we
nig. Aber er war frech von Geburt
und ließ sich nicht einfchiichtern.
»Ich begreife nicht was der Herr
Großtausmann meinen?« sagte er
»Begreifen? Hier ist nichts zu
begreifen! Jch bat Sie vorhin. Ih
ren Namen zur Beglaubigung dahin
zu schreiben. Statt dessen unter
schreiben Sie mit meinem Namen-—
und Sie machen das so gut, daß ich
selbst keinen Unterschied erkennen
kann. Wollen Sie mir erklären,
warum in aller Welt Sie sich darin
geübt haben, meinen Namen nachzu
ahmen? Nun?«
»Ich habe den Namen da - nicht
geschrieben!« behauptete der Buch
halter, ohne mit der Wimper zu
zucken. »Man hat mich überhaupt
Entcht aufgefordert, meinen Namen
irgendwohin zur Beglaubigung zu
setzen. Jm übrigen verstehe ich Jhre
Jnsinuationen nicht« .
Und mit einer Verbeugung ver-;
ließ Mr. Wampthon tiefgeträntt das
Privattontor seines Chess ;
Onkel und Nesse sahen einander-(
an.
s I
Als Buchhalter Wampthon nun
wieder aus seinem Bureaustuhl saß,
eifrig an seinem ederhalter kauend,
dachte er bei sich elbst, daß er doch
rechtes Pech habe. Da hatte er nun
gestern nach reiflicher Ueberlegung
diesenCoup mit dem gesälschten Scheck
gemacht, unt mit dem Gelde ins Aus
land reisen zu können, denn in der
heimat waren die Verhältnisse nun
mal zu eng für ihn —- und nun b·e
nahm er sich so sinnlost Diese ver
fluchte Beglaubigzngsunterschrift
würde ja ohne Zweifel die Entdeckung
der Scheckfälschung beschleunigen.
Aber M. Wampthon war nicht der
Mann, zu meinen, was einmal ge
schehen sei, set nicht zu ändern. Jm
gegenteill Mit einem bißchen Frech
it...
Und gerade in dem Augenblick, als
der Großkaufmann Bonnesen be
schlossen hatte, nach der Polizei zu
telephonieren, klopfte es an seine.
Tür, und der Gentleman von Buch
halter trat wieder ein.
,,Nun?« fragte Bonnesen in einem
Ton, als wolle er sagen: Willst Du
nun gestehen, Schurke?
Aber Wampthon nahm ruhig seine
Brieftasche hervor-, zählte vor dem
aus den Wolken fallenden Chef 5400
Kronen in großen Banknoten aus
und sagte:
»Der herr Großkaufmann müssen
entschuldigen, daß ich heute morgen
vergessen habe, dieses Geld abzulie
fern. Es ist der Betrag, den ich ge
stern nachmittag auf den Scheck ab
gehoben habe, den ich von Jhnen be
kam, bevor ich fortging. 5400 Kro
nen müssen’s sein. Bitte!«
Und abermals verschwand Mr.
Wampthon. . s
Wieder sahen Onkel und Nesse
einander an — und diesmal mußten
sie lächeln. — —- »Der bringt? noch
mal zu was!«, sagte Bonnesen. Das
ist sicher. Der hat die Frechheit und
die Kaltblütigteit dazu. Aber jetzt
möchte ich doch gern die Genugtuung
haben, ihm seinen Abschied zu ertei
len!«
Der Großkaufmann stand aus, um
zur Türe zu gehen. Aber wieder
klopfte es und wieder trat der kecke
Mr. Wampthon ein.
»Ich habe vorhin vergessen, dem
Herrn Großkaufmann zu sagen,« er
iliirte er in äußerst höflichem und
bescheidenem Tone. »daß ich am Er
sten meine Stellung zu verlassen
wünsche. Nach den Jnsinuationen.
die Sik gegen mich vorgebracht ba
ben. können wir selbstverständlich
nicht länaer zusammen arbeiten.«
Mr. Wampthon verbeugte sich und
verschwand.
U- fswqi Its-Nod
Eine du seltsamsten Arm-, »Mac
weige« zu schneide-h war h der
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Die Ruthe.
JEine Münchener Geschichte von Fried
I rich Fretsa.
Heute freilich gilt der Bildhauer
kaftssvt Hans Strack als ein ern
ster Künstler, als eine große bildneri
fche Kraft, die sich mehrfach bei Wett
bewerben und den frei geschaffenen
Werten erwiesen hat. her vor zehn
Jahren war es erheblich anders. Von
Bogenhausen bis Nymphenburg und
von Biederstein in Schwabing bis
nach Sendling hinab war Hans
Stract nur als das größte »Urviech«
bekannt, das es damals unter den
jungen Künstlern gab. Und das
wollte etwas heißen; denn wo so viele
frische und lustige Leute zusammen
toinmen, wie in München, gibt es
immer eine Reihe von geistreichen
Kerlen, die durch ihre Einfälle ver
bliifsen und die Zwerchsälle der Mit
menschen in die siir die Verdauung
so wohltätige Bewegung des Lachens
versetzen.
Aber Hans Stracl war der Meister
von allen.
Er sing hübsche, junge Malerinnen,
die in irgend eine Malstube einej be
glaubigten Professors gehen wollten,
von der Straße fort und arrangierte
siir sie Malturse, bei denen irgend
ein Freund den staatlichen Professor
vertreten mußte; und tamen Eltern
und Verwandte, so wurden sie von
allen Berühmthecten Münchens in ir
gend einem gut eingerichteten Atelier
in den vornehmeren Stadtteilen von
München oder Bogenhausen empfan
gen. Man kann sagen, daß Hans
Strack auf diese Weise viele hoff
nungsvolle junge Damen davon ab
gehalten-hat, mittelmäßige Kunstwerke
zu liefern.
Jn Einfällen für das Anbandeln
war er unerschöpflich. Da besaß er
einen Forterrier, der aus den Namen
Chamberlain hörte, ein tluges und
seinem Herrn tief ergebenes Tier.
Dieser Hund war dressiert, an einer
sehr langen Leine zu laufen, die er
aber, gewöhnlich zu einem Bündel zu
sammengepackt, selbst im Maule trug,
während er ganz dicht neben feinem
Herrn daherschriit, der das Ende der
Leine um das Handgeleni gewickelt
trug. Witterte nun Chamberlain ein
hübsches junges Mädchen unter vier
undzwanzig, so ließ er das Bündel
Lederschnur fallen und begann zu
laufen. Dann beschleunigte auch Hans
Strack seine Gangart, bis der Hund
das Wild überholt hatte. Und nun
begann Chamberlain Kapriolen und
umtanzte das ahnungslose Ding, bis
es sich mit den Füßen in die Hunde
1eine verwickelt hatte. Hans Strack
pflegte dann mit höflicher Miene sei
nen Hut zu lüften, auf Chamberlain
zu fchimpfen und das Mädchen von?
den hemmenden Stricken zu befreien.
Auf diese Weise konnte er ungeniert
das Objekt, dem er sich angenähert
hatte, einer Otularinspeltion unter
ziehen. War er mit dem Ergebnis
der Untersuchung zufrieden, so pflegte
er das Mädchen. zur Entschädigung
silr sein Mißgeschick nach Hause zu
begleiten. ;
Damit fing es dann immer an.
Aber noch größer war seine Kunst,
seine Mitmenschen zu foppen. So
hatte er sich einmal Briefdo en der
Maffeischen Lotomotivfabri ver
schafft. Jn einem würdevollen, höchst
undeutlich unterschriebenen Schreiben
forderte er feinen Freund, den sona
tischen Kunstgewerbler Rebniß, der
sich gerade in Florenz erholte, in
schönster Maschinenschrift aus, umge
hend ein Lotomotivprojett für die
Masseisirma auszuarbeiten, das sei
nen tünstlerischen Anschauungen ent
spräche. Alle, die damals mit Herrn
Redniß zusammeniamen, erzählten, es
sei ein Spaß sür Götter gewesen.
Herr Rebniß war von dem Austrag
entzückt. Tagelxmg grübelte er über
Ornamenten, die zum Schmuck einer
Losomotibe dienen könnten. und über
legte, wie ihre Ist-km beschaffen sein
müsse, bis endlicl ein Exemplar in
mehrfachen Ansichten gezeichnet war.
Auf dem Bauche dieser Lolomotive
prangte ein Relies, das den Segen
der menschlichen Arbeit darstellte: Te
legeapbenstangen. Telegravbendrähie.
Cichenlaub und zuckende Blitze waren
eu lunsireiehen Ornamenten aus dem
Rücken des Ungetüms verarbeitet. Die
Scheinwerier waren oben am Schorn
stein befestigt so daß die Lotomotide
nachts vielleicht an eine Giraiie mit
zu kurz gerate-rein Hals gemabnt da
ben könnte Mist Tage lang sprach
Rebniß in Floreni von nichts ande
rem. als von seiner Laionwtive, inde
dann til-erarbeitet und new-is nich
München und itellte lich endlich am
peomenadenplas in den sueeaus von
Maiiet doe.
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III wohl-i III-I du seid-I
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M . — III III-I Ins Inl
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inst- Mtmänt Im ma
MII est-s aus: mit sag
iI s- Ias Inst Im W- eisms
II M III-I ans
MM W Im- Iudiu Inst Ist
antun. ists M m Im In dass
I——
Strack war. Durch Jahre trieb er es
so, aber er arbeitete auch dabei wie
ein Pferd, und eines Tages ging er
nach Afrita und brachte sich, da er»
immer eine große Vorliebe für Tiere»
besaß, ein paar junge Löwen mit. .
Jn der ersten Zeit ging er mit den;
Tieren, die er an einem ledernen!
Strick führte, im englischen Gartens
spazieren und freute sich, wenn dies
Vorübergehenden von den nettens
»Schnauzeln« oder »Jogdhunden« ent-!
zückt sprachen. Es sind reizende Ab
bildungen dieser Tiere auf die Nach-i
weit ijberiommen, aber tote eg nunl
einmal den Gesetzen der Natur ent
spricht, aus den tleinen Löwen wur-s
den allmählich große Löwen, und ei-!
nes Tages waren sie brutal genitg,?
den armen Chantberlain zu zerreißen
und anfzufressern wodurch dieses so
ruhmvolle Tier immerhin ein bemer
kenswertes Ende fand. Es darf nicht
verhehlt werden, daß Hans Strack
der Tod seines treuen Hundedienerss
sehr nahe ging und er beschloß, die
gefährlichen Kahen aus der Löwen
grube, die er selbst neben seinem Ate
lier, das in einem alten Schwabingee
Garten lag, angelegt hatte, in einen
schmiedeeisernen Käfig überzusiihrem
den er sich bei Hageubeck in Hamburg
bestellte.
Der Käfig lam an und die Ueber
sührungder Löwen sollte am nächstens
Tage am Nachmittag mit einem klei
nen gesellschaftlichen Gepränge voll
zogen werden. Die beiden Tiere, ein
Männchen und ein Weibchen, zollten
dabei endgültig ihre Namen er alten,
und zwar Endymion und Resi; von
solchen Namensgegensäfzen versprach
ich Hans Strack febr viel.
Bei der Uebersiihrung hätte er die
Tiere durch den Garten etwa sünszig
Meter lang von der Löwengrube zu
dem in einem Gebüsch liegenden Kä
sig geleiten müssen. Dieses sollte sein
letzter Ausgang mit den Tieren sein.
Aber mit welchem Schreck wachte
zder gute Hans Strack aus« als er
morgens um sechs Uhr von seinem
Ateliernachbar Burwig geweckt wurde,
der ihm aufgeregt mitteilte, er wäre
in den Garten gegangen und da hätte
er gesunden, die Planken, die iiber die
Löwengrube geschoben wären, seien
bei Seite gerückt und die Tiere wä
ren ausgebrochen.
»Unsinn!« sagte Strack, sprang aus
und zog die Hosen an. Aber als er
zum Ateliersenster hinaus aus die
Grube schaute, sah er, daß Burwig
recht hatte. Jn diesem Augenblick
läutete das Telephon. Er stiirzte hin
und hörte:
»Hier Polizeistelle Roger-hausen
Sie sind doch der Bildhauer, dem, wo
die zwei Löwn ghören· Sagen’s,
diis sinds wohl Ihre zwei wan, die
eben draußen beim Petzwirt Fleisch
gstohln haben! Schaugn’s, daß die
Viecher bald wieder lriegn!« Da
hätte einer den Hans Strack sehen
sollen, wie schnell er sich sertig anzog,
um hinauszukommen Aber er kam
nicht hinaus. Denn von neuem ras
selte das Läntewert des Telephons.
»Hier Jsmanina. Hören’s. Sie
sind doch der Bildhauer mit die zwei
Löwnii A gan e Gansherdn habn’s
zammgsressnl echzehn Gäns! Das
Stuck lost mindestens vier Marti«
»Das hört doch der Satan!« sagte
der Strack zu Burwig. »Wie die
Tiere lausen können! Erst waren sie
in Bogenhausen und ietzt sind sie in
Jsmaning. Wie reim ich mir das
zusammens«
Der Burwig meinte: »Das ist ganz
tlar, die Leute haben erst jetzt sestge
stellt, daß es Deine Löwen sind. Sie
haben doch zuerst sragen müssen.«
,,Ja«, sagte Strack, ,,wo finde ich
nun diese Tieres«
Aber in diesem Augenblick ging das
Telephon wieder und eine Stimme
liess sich vernehmen: »die-: Sendling.
Kommen«s doch her und holen’s Jhre
Löwn. Sie haben sich vor die Mad
chenschui hingelegt und lein Kind
lann zur Schul hinein —«.
»Teusel! Wo ist mein Radi« schrie
der Bildhauer. »Ich muß sosort nach
Sendling.« Aber wie er es aus dem
Atelier iiihren wollte, merlte er, dass
falle Lust aus den cchlsuchen entwi
chen war.
.Is, pas m ein Meers-· fluchte
;ee, Jamm, eveene man diese Maschine
segnet-A quttkvnteetsste viel-M Ge
rade hatte ee den einen Reisen voll
gepumem da meldeee sich das Tele
Wes abermals- .dtee GrünwulIh
deee hell-denen schau W doch
Use-Inn das Idee zwei sum wie
Die due-n o III me
falle-. send sinds beis- Aufstei
mseesi emes hie Usde .Uedeeqll
ad diese Iteedee«'. Geh ee entset
le. Js- eueu smal. me Is-"
Iehs M stets-nd eteee se
Idee sein site-umk«
« Uns ole das Jede-des Ideedee Illi
keth IdMe ee Wisse-. Idee w es
ssee esse-ei Muelee wm ee fees
siehet-use Idee-sieh
III-m w dem ee: Ehe
Mie. Ieeeee Isme- seh he
che- misieesseeh bese- Ite «
esse-e. fes-I »U.
W s· te Sees-It M Ieh—
ei- Mn ee use Iow- .Isa. does
se III see suche- OMIIL
It U see- m ee ee eeee III-ess
hause-e II IQeI
ee
kee Inesets sie-e- sse-se sue III
Ostsee ts- emi tes sum-. Mk
—
faßen Endymion und Resi ganz fried
lich in ihrem Käfig beisammen, die»
Reste einer reichlichen Fleischmahl eit
waren noch zu sehen. Aber ne n
dern Käfig standen alle Freunde, die
Hans Sitack einmal in feinem Leben
genasfiihrt hatte. Und deren waren
nicht wenige.
fff
site königlicher set-ed sei thedel
Jn einem Buch über König
Eduard Vll., das der Chef des
Automobilparis des verstorbenen
englischen Königs, veröffentlicht, fin
det sich folgende Aneldote: Jch war
eines Tages vor dem König erschie
nen, der mich nach einer kurzen Un
terredung in äußerst ungnädiger
Weise entließ, ohne daß ich mir mei
nes Wissens irgend etwas hätte zu
schulden kommen lassen. Nach rnir
wurde der erste Kammerdiener des
Königs empfangen, der gleichfalls
nur sehr kurze Zeit in den Gemä
chern des Herrschers verblieb. »Der
König«, fagte der Diener, »fcheint
hcute sehr übler Laune zu sein, da
er alle Mitglieder des Hofftaatez be
reits nach den erften Worten, die sie
mit ihm wechseln, mit einer brüsten
Handbewegung entläßt.« Jm Vor
zimrner, das zum Arbeitslabinett des
Königs führte, herrschte daher de
greiflicherweise eine gedrückte -Stim
mung. Endlich ließ der König den
Türftehet, der vor seinem Gemach
Wache hielt, zu sich rufen, um ihm
einen tleinen Auftrag zu erteilen·
Kaum hatte jedoch der Mann »sich
dem König genähert, als dieser» hn
anherrschte: »Um Gottes willen, was
haben Sie heute zu Mittag geges
tenr" Stotternd zählte der Mann die
Eänge des Meniig aus, das an die
sem Tage von der Hoshaltung den
Beamten des Hauses, sowie der Die
nerschast verabreicht worden war.
Darunter tam auch »Beessteal mit
Zwiebel« vor. »Entsetzlich!« ries der
König. ,,Deshalb also dustet heute
mein ganzer Hof nach Zwiebel. Die
ser Geruch benimmt mir den Atem
und macht mich noch ganz lrant.
Unter solchen Umständen kann ich
heute mit keinem Mitglied meines
Hosstaates sprechen.« Dieser Vorfall
gab den Anlaß, daß von nun ab in
der Hostiiche die Verwendung von
Zwiebeln streng verpänt wurde. So
lange König Eduard Vll. lebte
durfte auch lein Gericht aus die
Marschallstasel kommen, das mit
dem verhahten Knollengewächs in
irgend welcher Verbindung stand.
s
tot unaufhörlich heirateeede
Ihipssko
Aus stillen Aliltfrrlebuisftll gttp
jüngst ein ameritanischer Geistlicher
folgende Geschichte zum besten: Ein
junges Paar sprach eines Tages bei
ihm vori und wünschte ehelich zusam
mengetan zu werden. Beide machten
einen guten Eindruck und waren re
speltabel gekleidet. Der Pfarrer holte
Zeugen und machte die beiden zu
»Mann und Frau«. Hernach gab es,
wie üblich, ein kleines Frühstück mit
Kuchen und- Wein. Nach einer hal
ben Stunde brach das Paar aus, und
der junge Ehemann überreichte dem
Pfarrer-eine Zwanzigdollarnote —- er,
hatte gerade lein ,,Kleingeld«, wie er
hinzusügtr. Er bat ihn, davon auch
die Wirtshausrechnung zu bezahlen
Sie hatten dort nur gespeist und die
Pferde untergestellt. Ter Nest sollte
sür ihn sein. Hocherfreut über die an
ständige Bezahlung, bedantte sich der
Pfarrer herzlichst, und das junge
Paar ging aus und davon. Doch
selten hat ein Pfarrer sclch ein langes
Gesicht gemacht, wie dieser, als er
zum Wirtshaus tam und die Zwan
ziadollarnote vorzeiatr. Sie war
nämlich falsch, und siir das Privileg,
das junge Ehepaar verheiratei zu ha
ben, lonnte der ehrwürdige Herr aus
seiner Tasche alles bezahlen. Doch
einen Trost hatte er. Seinen Amts
briideru ging es nicht besser. Denn
in den nächsten Wochen las er in der
Zeitung, dasi das Paar eine Rund
reise durch die Staaten gemacht, und
sich an Hunderten von Orten aus ähn
liche Weile hatte ,.trauen« lassen.
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