Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, August 07, 1913, Der Sonntagsgast., Image 6

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    Kam Inlands
Daß ein Wirt seine Wirt
f.';:-ft an Sonntagen offenhatien
t an, fo lange er keine Getränke ver
t.s.1ft, ist die Ansicht des Generalun
:-.-·:«.!ts Owen von Wisconsin Di
fiittsanwalt Keetvan von Chitton
hatte dein Generalanwalt mitgeteilt,
Lng er darum ersucht worden fei,
Haftbefehle gegen Wirte zu erlassen,
weiche ihre Lotate an Sonntagen of
fcn hielten, aber keine Geschäfte be
tsiebery sondern nur den Leuten ge
st.1tteten, im Schatten der Wirtschaft
zu sitzen. Der Generalanwalt er
tliirt, daß das Offenhalten im Sinne
des Gesetzes nur bedeute, daß nichts
bxrtauft werden dürfe, daß aber Of
fenhalten fiir irgend einen anderen
Zweck nicht gegen das Gesetz verstoße.
Irr Generalanwalt hat ferner ent
schieden, daß eine Käfefabrit am
Sonntag nicht betrieben werden dür
fe, auch dürfe ein Former am Sonn
t.:g keine Milch in der Fabrik ablie
fksrn, da beides nicht dringend not
t..«endig fei.
Daß jemand 30 Jahre lang
eine Form eignet und dann die Ent
deckung macht, daß er doch nicht der
rechtmäßige Eigentümer ist, dürfte
jedenfalls auch zu den Seltenheiten
gehören. Ein Mann in Cato bei
Mantison Wis» kaufte vor ZU
Jahren von einem andern 60 Acker
Land« die durch einen Steuer-Besitz
titel in dessen Hände gelangt waren
istls er nun das Land verlaufen woll
t·-, verlangte der Käuser einen »Ab
stralt« auf das Land und da stellte
es sich heraus, daß das Land nicht
ihm, sondern der Ber. Staaten Re
gierung gehört, welche bekanntlich
steuerfrei ist· Bot etwa 60 Jahren
wurde nun d s Land aber aus Ver
sihen besten «t und das Steuer-zer
tlfitat verkauft. Der Käufer des
Zertisilats ließ sich später einen
Steuer-Besitztitel ausstellen und ver
kaufte das Land dann an den jetzi
oen Eigentümer-desselben Die An
gelegenheit ist jetzt dem Bandes-De
partement in Washington zart-Schlich
lung unterbreitet worden.
Nicht achtend die eigene
Todesgesahr, umgeben von einem
Kreise von Männern, die sich scheu-—
ten, ihr Leben zu wagen, rettete in
Fond du Lac, Wis» Frau A. Beecher
ein Kind von sicherem Tode· Der
tleine, 8 Jahre alte Floyd Brown
war mit einem geladenen Draht einer
Hochspaunungslettung in Berührung
gekommen und konnte sich nicht von
dem Draht freimachen. Seine Hilfe
rufe, die immer schwächer wurden,
hatten bereits eine große Menschen
menge versammelt, unter der sich auch
eine Anzahl Männer befand, die sich
aber scheuten, den Draht zu berühren.
Frau Beecher aber ergriff schnell ent
schlossen ein trockenes Stück Holz
und es gelang ihr auch, den Jun
gen, der inzwischen das Bewußtsein
verloren hatte, frei zu machen. Doch
nicht zufrieden mit seiner Befredmg
ging die Frau sofort daran, das
Kind wieder ins Leben zurückzuru
ten, wobei sie durch einen Putmotor,
der kurz darauf an der Unglücksstiitte
eintraf, untersttidt wurde. Schließ
lich waren die Bemühungen mit Er
folg geirönt und die Aerzte erklärten,
daß das Kind gerettet werden wird,
wenngleich mehrere Finger amputiert
werden müssen.
Eine photographische
Blihtichtuufnahme verursachte kürzlich
in der Nähe der öffentlichen Schule
an 7. Ave. und Fuctory Str. in New-·
att, N. J» eine bedentltche Pantt.
Die Stnatsgesundheitsbehörbe veran
ttattetr unter den Ansptzten der Antts
Tubertulosis-Afsoctertion in dem an
dte Faktor-n Straße angrenzenden Hof
der Schule WandelbtldersDarstelluns
gen itber das Leben tn TenernenthärU
fern und dte Verhütung der Schwind
fncht. George A. mitten, als Ver
treter der Gesundhetöbehörde, mont
puttette dte Bildermoschtne. nnd Er
nest D. Gatten, Setretär der Anti
Tntterkntosis —· Association titndtate
der aus etrvn 1200 Personen besie
denden Zaschnuersmengh die dicht ge
drängt in dem date stand nn. daß
er etne Bttcttchtstäutnnhme von ihr
rnnchen werde Auf der Straße ttnn
den etwa weitere 1000 Personen Dte
rette Patrone versagte. dte lWette
ging tos, etn KncrtL etn Ruthttsen
und dann etn Schreie «Dnn«inrttbonri
b3«. Indern nun Männer. Frauen
nnd Kinder tn wildem Duca-einander
nat been Bote ttrebten und vte Menge
unt der Straße steh nach dern Hofe
währt entband etn Mt unentwtw
darer Knäuel qesittntterenden tenret
ensee Menschen Nun tacn das Der
starr-eiteln der Richter-wenn dte
Miete-III atamteet worden neuern
Ist stertnn war met Ins the
. tttntne betonnene Mänan
heite- tn der swttWt einen Fett
Its den M Its-stehenden Amme nte
WORK End Irr-en and re Luft
des-W gelang se WWM di
sn beruhtkren und
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II III G MM Wust-er nn
- riet-e W t- m Mr n
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« III VI — hiermit
m est , Irr-reites
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Der Klavrerttorch schein
die Familie des Farmers Joseph
Chicota aus Laona, Wis» in sein
Herz geschlossen haben. Vor sechs
Jahren ließ er die Frau ihren Mann
mit einem Zwillingspärchen beschen
len. Achtzehn Monate später wars
Gevatter Adebnr den Eheleuten wie
derum ein Zwillingspaar die Kontin
esse hinunter und nach weiteren acht
zehn Monaten fand er sich bei der
amilie mit weiteren Zwillingen ein.
Jetzt nun brachte er sogar Drillinge
Der von dem Storch so ungewöhnlich
ausgezeichnete Erbegatte gnb den drei
jüngsten Sprossen die Namen Woo
droiv Chicota, Wilson Chicota und
W· W. Joseph Chicota.
Ein kaltbliitiger Einbu
cher wurde dieser Tage zu früher
Morgenstunde in der Wohnung oex
EIGjährigen Rachel Turner, einer dei
reichsten Frauen Von Antlantiv City,
oon einer Kronlenwärterin, Marga
ret Rosello, die in die unteren Räume
lum, um Arznei zu holen, bei der
Arbeit überrascht. Ruhig und ge
ilnssen erklärte ihr der«Räuber: »Ei
znen Laut in den nächs’-.ii zehn Minu
tten von Dir und eö ist Dein Tod«
Er zwang die Wörterin, mit dem
Revolver in der Hand, vor ihm her
zu gehen, während er sich seine Beute
auswähltr. Diese bestand ans etwa
81000 wert Schmucknmren und einer
Menge Stil-erzeug. Er packte alles
sorgfältig zusammen, schloß die Wär
terin in den Parlor ein und verliesz
das Haus, das in der Nähe des Ho
tel Brighton, in dem exllusivsten
iWohnungdistrilt der Stadt, gelegen
st.
Das neue Spiritnosen
HLicenzgeseh in Washington bestimmt
daß Gasttoirte betrunkenen Personen
sund Gewohnheitssänsern teine geisti
gen Getränke verkausen dürfen. Was
s,eiu Bei-unterm ist, und wann ein
Mensch betrunken ist, haben die Gei
srichke jetzt einigermaßen ausgekliiqelt
kund die Gasttvirte können sich darnach
leichten. Aber sie wissen nicht, wie
Isie Getvohnheitssäuser von Gelegen
Iheitstrinkern unterscheiden sollen.
IMajor Sylvester, der PolizeicheL
stveisz es auch nicht, und der einzige
Ausweg wäre wohl, die sämtlichen
Gewohnheitssiiuser der Bundeshaupt
stadt nach und mich zu photographie
»ren, so daß die Gasttvirte eine ,,Säu
ser--Galerie« anlegen, und jedesmal
einen Vergleich anstellen könnten
Jioenn ein ihnen unbekannter Gast ei
ineu Trunk bestellt. Aber da steht
Jdas Gesetz wieder im Wege. Richter
Titus-h hat nämlich erklärt, das Ge
sseii qebe der Polizei nicht das Recht
Tcstetvohnheitssauser zu photographie
Tren, wenn sie kein sonstiges schweres
Vergehen kegingen. Die Gastivirte
der Bunteshauptstadt sitzen in einem
wirilnlien Dilemma
Aus Gram über den Tod
ihres vor zwei Jahren verstorbenen
Mannes nahm sich Frau Olivia B
Heinphill in Louisville das Leben
indeni sie eine Quantität Carboltäu
re trank. Angestellte im Cave Hilp
Friedhose sanden die Frau bewußt
slos über deni Grabhügel ihres Man
snes, Roscoe HemphilL liegen und
sman glaubte zuerst, daß sie nur ohn
mächtig geworden sei und brachte sie
nach dem Bureau der Friedhof-Ge
sellschaft. Dort starb sie, noch ehe
ein Arzt zur Stelle eilen konnte
Man hatte die Frau ini Laufe der
Woche fast täglich weinend am Gra
be ihres Mannes knien sehen. Nie
niand beachtete sie kürzlich, als sie
nach der Mittagsstunde wieder er
schien und das Grab ihres Mannes
aufsuchte. Gegen vier Uhr bemerkte
ein Totengräber die regnngslose Ges
ftalt der Frau über deni Grabe, ver
sncbte die Besinnungslose aufzuheben
Hind bemerkte, daß ein kleines Fläsch
chen, das die Ausschrist »Carbolsiiu
re« aufwies, zu Boden glitt. Mit
jHilse eines anderen Angestellten
zbkachte nian die Frau dann nach
idem Biere-tu und rief zwei Aeritr.
sDiese konnten indessen nur noch den
sTod der Frau feststellen
Der seltene Fall, daß ein
Many-«- Mmm Leichenbeftottet, der sich
Jeimc nach dem Tode annahm-u MI.
eine gxksßeke Summe testamentatllch
vermocht. ist unlängft in Bkootlyn
not-gekommen. Der Erst-sieh wel
fm feinem le ten Willen eins unge
visdnllche VI Immang einiügte. ist
ein Minn- sinbtllant namens Wit
Iiam Firmen. du vor einigen Wochen
im Alter von 82 Jahren statt-. Der
wus- Rochlos wird auf lldet Ble
qetchädh und da ver Scham auf
Miit weitem Erdboden keinen ein
must Wahns mehr Wie. to m
MUI a feinen Bika Kam Mut
hinhält-sich Hm VII-gerin. zwei
aufsalee fixqu und feinen »Un
dntam«. Magen war Mäu- as
sum Ascesi-Ists mein-o und gu
M vor eins-tm Indes-a ist Hei-um
Jm guts-it Mk dtaptttßkm welche
im im Ichamnmousithn tin
III-II m. M Mm Momäwvslqmim
Med- Mt U Jus-es den am
Mimu its-Most hat Imd la des-um«
den dir-Hi wohnt-. Kote I. Stdn-.
so seist die MMUQ MQU Ihm
Tage das Topas-m m sagst eng
Fäs» II IIMU im W HERR M
Wust-I III-ff set mä cum IM
Itn di- dsmåsiwks TM- MI
M , san-. mim Onwn Hm
m- - Ist-et m LIMINML
Most-s III M- Jmsdtm II
-nsw« its-m
Eine gesehn-ice nächtliche Sturm
landung der »Bist-tri- Luise«.
Ein äußerst gesährliches, aber auchi
lehrreiches Abenteuer hatte, Toie derz
Korrespondenz »Herr und Politik«
von Augenzeugen geschrieben wird,
neulich das in Potsdceiii ftätioilikktcs
Zeppelinluftschifs ,,Vittoria Lnise« zui
bestehen Tag Lustschisf hatte in dens
späten Nachmittagöstunden esoei sei
ner regelmäßigen Passagikriahrten
glatt und ohne jeden Zinischeusall
Ibsolvisert Es war noch eine dritte
Fahrt, und zwar zu, ,militiirischen
Zwecken, besonders zu sunkentelegras
phischen Versuchen in Aussicht ge
nommen, zu der sich eine Reihe von
Disizieren eingefunden hatte-. Jn
zunschen aber hatte der Wind etwas
ouigesrischt und er drohte stärker zu
werden. Aus diesem· Grunde hatte
der Führer des Lustschisfeö, Kopitän
Wien-, gegen eine Fahrt zuerst starke
Bedenken Schließlich beschloß man
aber doch, aufzusteigen Und die
Liiiziere bestiegen die Kabine. Dann
begann die Fahrt in die Umgebung
non Bote-dann Die aus dein Flug
ulatz Anwesenden sahen mit Besorgs
nisz, daß dar Wind tatsächlich stärker
wurde, Er bog ordentlich die Bäume
am Flugplatze und iegte mit sinken
artiger Geschwindigkeit über das
Feld. Vor allem aber hatte er biiis
gen Charakter und stand senkrecht
gegen die Hollenwände. Es zeigte
iich bald, wie begründet die Besorgi
nis war· Als das Luftschiss zurück
tacn undilanden wollte, gelang es
den nur 50 Mann starken Hilfs
mnnuschassten nicht« die Seite zu hal
ten. Der Wind trieb das Schiss
ab, und die Haltetaue mußten lot-ge
lassen werden. Die ,,Vi"ttoria Luise«
cunme wieder hochgehen und einen
s neuen Landungsverfuch machen. Dann
war es wegen des Windes nötig
einen großen Boden über Potsdain
Zu machen- um wieder von der rich
tigen Seite kommen zu können. Auch
der zweite Versuch mißlang, ebenso
wie die späteren. Einmal gerieten
die Säle in Telegraphendrähte Jn
zwischen wurde es, da die Schleifen
fahrten viel Zeit in Anspruch nah
men, immer dunkler, das Luftfchiff
hob sich bald kaum noch vom Abend
himmel ab. Wenn es sich vom Lan
dunggsvlatz noch weiter entfernte, wa
ren bald nur noch die Lichter in der
Gondel zu sehen, dann verschwand
es im Dunst. » Sehr fühlbar war hier
der unbegreifliche Mangel eines»
Zcheiiiwerfsers, wie er in Jahannisii
:«hal vorhanden ist und auf jedeanfti
schiffhalle unbedingt vorhanden sein«
musi. Auf dem Hallendach und vom
zelde aus machte man deshalb pri-»
knitive Winkversuche mit Handlaters
nen
So vergingen mehr als zwei Stun
Ien, dann benutzte man ein Abflauen
des Windes zu einem neuen entschei
denden Verfuche. Das Luftschifs er
schien langsam gegen den immer noch
sehr kräftig wehenden Wind fliegen-d,
iiber dem Plan und operierte fo, daß
esI mit Hilfe der Schrauben fast still
ftand. Dann unternahm man einen
sehr gefährlichen Versuch Wegen der
Enge des Plane-T der anf der einen
Zeit- von der Hafeb auf der anderen
von einem Bahndamm, im übrigen
von Gebäuden, Zännen unsd Wald be
grenzt ist, war ein schräge-i Absteigen
mit dynamisch-en Mitteln bei dem
herrschenden Wind und der Dunkel
hett nicht möglich. Man versuchte
deshalb, das Schiff in horizontalek
Lage senkrecht durch Gaöablassen zu
Boden zu bringen, dabei entstand
natürlich die Gefahr-, dafz dass Schiff
zu schwer werden« durchsakken und auf
den Boden aufschlagen könnte. Der
Versuch gelang aber ausgezeichnet
Tros- des wieer nufkommenden Win
des gelang es, das Schiff zu halten
und bald festen die Gondeln auf dem
Boden auf. Man hörte zwar ein
verdächtiges Knirschen und Knacken
im Gestaqu dann aber lag dass
Schiff fest und konnte mit Hilfe der
s, Einlanffchienen in der Halle geborgen
Z werden.
l Min- IMK gest-Ists
In Dmgha Nein-. wurde ein
langjähriger Bewohner der Stadt
Edwakd Spelletbeks zur l
Ruhe beitritt-r Er hatte ein tm
i von 75 Jahren erreicht und femme in
Idok Beim-U uns Heim-r kochte-. Frau
Osaka-:- Wchstdach das Iseitlichsx tu
Zdemung erfolgte unter dahint
’chet Beteiligung von der Maria«
s; Muqdafena stier am auf dem Mit
1601 katholischen Friedhof Vater
THE-me Imm- dik itauerikiokusm
tm Spruner war ein eins-Mk
ist-pi- DOILWL Möge m Erde
gthm Ieicht Mu.
Ums Mist hist-Hm
-« Ho- dmbis thsdclw and nam
mhm Umstande-Mu- die M M
vorm-to- d tm ankski tm.
Heu am swalvmt und Neste-w m
. samt find sit-f We vom-II und
drei Ists W Indes wadele
iudt um tm- W Wehmut-.
die fein-I sowie Im im du Ut
Gegv des RMMM km es
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um«-« aus Im mini- HM
Tkmm ais Ue Gott« aufsu- III-I
w Mc stchm bist-M M I
don.
.Ws M III-s
—r—4— f
Les im Horte der Sälen-.
Unter dem Vorsih des Fürsten von
Bsilov and kürzlich ini Rathause
von Oeilgendamin der Familientag
des Geschlechts v. Vülow statt, bei
dem der Erkanzler in einer kleinen
Ansprache an die Versammlung auf
ti.:rbildiiche Mitglieder des Geschlech
tcs hinwies und dabei l.-:«t Jlierkleni
Nrger Nachrichten« folgende-S er
gjiixlte: »Mein seliger Vater hat
sit einmal erzählt, das-, als er den
Fürsten Bismarck gefragt habe, ob er
wich als Attache in den Auswärtigen
Tienst übernehmen wolle —- das ist
stizon lange her, dass war vor 40 Jah
rcn —- er es siir seine Pflicht gehal
ixn hatte, den Fürsten darauf auf
merksam zu machen, daß schon drei
Viilmos dem Auöwärti en Dienste
enge-hörten: mein Vater se st, der da
mals Staatssekretär des Auswärtigen
war, der Geh. Rat Ernst v. Bülom
Viilow l·, wie er während vieler
Jahre im Auswärtigen Amt genannt
n-nrde, und der langjährige Reise
lsegleiter unseres alten Kaisers und
spätere Gesandter in Rom, Otto von
Viilow Mein Vater frag, ob vier
Viiiows nicht etwas zu viel wären
nsorn if der Jiirst freundlich erwider
ste: »Von der Sorte können wir nicht
»in-sang bekommen« —- Und als ich
einige Tage spät-r dem großen Man
ne dargestellt irurde —- ich sein- ihn
noas ver mir. die Riesensigur, die
butchigen Augenbrauen, und unter
den Augenbrauen das tiefe, mec
grnndliche Auge — da fcng er mich
in feiner bunter-vollen Art and nnt
d.«r leisen nnd feinen Stimme, hie be
seiner Reckengelmlt doppelt «i»drnils3
soll war: »Habt-n Sie schon einmal
einen dummen Bülow gesehen?"
Nun, ich bin immer ehrlich gewesen
»Alle Biilows ei)rlich«, lautet unser
alter Wappensprnch, und die Wahr
heit ist, daß es auch bei uns —- min
der Erleuchtete gibt. Also ich ant
wortete dem Fürsten: »Am-obl
Durchlaucht —- aber nicht vielel« Da
lachte der Fürst und erzählte uns, in
seinem elterlichen Hause habe ein
Major v. Viilow verkehrt, der ein
großer L’«honilsres-pieler gewesen sei
nnd dabei einen unbändigen Stolz
ans seinen Namen besessen habe; der
hätte mit Vorliebe die Aenßerung des
genialen, aber unglücklichen Dietrich
v Biilow wiederholt, der von seinem
Bruder Friedrich Wilhelm, dem Den
neniilzer, zu sagen pflegte: »Mein
Bruder Friedrich Wilhelm ist der
diimmste von uns Brüdern, aber im
mer noch der beste Offizier der Ar
nsee.« —- Fürst Vülow gedachte dann
des aniliiums der Freiheitstriege
nnd der Regierung Wilhelms Il. und
brachte zum Schluß das Kaiserhoch
ans, zu dem er mit den Worten über
leiteite: »Mögen für alle Biilonis,
mögen sie nun im Staatsdienite ste
hen oder die eigene Schelle behalten,
den Pflug füllten oder mit der Feder
hantieren, immer maßgebend bleiben
die Grundsäye strenger Ehrenhaftigs
leit, vornehmer Denkungsart und
jener echten Treue, die nicht den eige
nen Vorteil sucht und die eigene Be
quemlichkeit, sondern das wahre nnd
dauernde Jntreesie des Fürsten und
des Landes.«
» Gratisrestanrant im italienischen
i Reichen-.
» Das italienische Parlament hat vor
! anderen Parlamenten entschieden
; einen Vorzug; das ist sein Gratiöres
;staurant für Abgeordnete Für Er
; sri-fchungen, die dieses Restauranst lie
zsert, brauchen die Abgeordneten in
sder Tat nichts zu bezahlen. Sowie
»sich ein Abgeordneter oder auch ein
Herr von der Regierung erhebt, unt
zu sprechen, sofort stürzt dicnitc1;r.
ein galonierter Diener herbei und
stellt auf sein Pult Wasser, Zucker
nnd Kaiser, kurz alles, was ein Mens
schenherz in solchen Augenblicken nur
begehren kann. Dabei bat sich die Ge
pllogenheit bei-ausgestellt. daß dek
der neben dem Redner sind die Ver
pflichtung Mel-nimmt ihm die Ge
ztriinke zurecht zu machen, den Kaliee
« mit Zucker zu versehen, die Linienade
-un!z!!riihren nnd man dergleichen
kleine Oilseleiitunaen mehr sind.
Das Ganze gewädrt einen recht desi
liaen Anblick. Auch an der »duvette«
zahlt der Abgeordnete keinen Heller
für die Getränte. die er entnimmt
Dabei wurde die Benutan aeinackw
dnß von alkodniholtiqen ustssiinien
fast nur Kommt alt Zntat zu skaiiee
oder eine-m anderen Getriinlp nnidlt
wird. Kaiser wird ildriqene s.(. ach
tenswerten Mein-en verdrousbn nis
likti etwa 40 Liter: am höchsten tit
aber der Mrauch an Mineralwal«
sem. von denen allein tiir etwa redn
taniend Liee slltitdrltch getrunken
werden Jus übkiqen braucht man
nicht tu denken. das die italieni den
Unitedeten ledr veran n
Gebrauch von dieser Iliimenden
Mindest Mr ans see-Motten annu
trsnlen tue erwähnt-s machen san
umt- ldnen taan nacheilende-. ch sie
th mäsn lind; denn die W
svesen der » wette· bedeuten its tut
rund warnt-tausend Lite. le das
also ans den ein-einen I ers-M
Mitm- stn We nie-eilst gessen
i III-it W Betten etM Its-M
erst Gen qidt ikt ein seien-Ists
Urteil sen-O eine stetige Iler
I Dust-« seen-c
Rom Auslande-.
, — Reulich nachts kam es
jin Nancy nach einem Streit in ei
lnem Case am Stanislausplatz, an
z dem sranzösische Gäste und Deutsche
jaus Elfaß-Lothkingen beteiiigi wa
kren, zwischen dem Studenten Marcel
ECaWt und dem 26 Jahre alten Ei
.senhiindler Karl Conrad aus Hun
ingen zn einer Schlägerei Callot.
der der Angreiser zu sein scheint und
betrunken war, wurde verhaftet Cal
lot und Conrad wurden verwundet.
jedoch nicht schwer. Die Untersu
chung ist eingeleitet.
—- Jn der pommerschen
Stadt Triebsee wurde die Familie
eines Eisenbahnbeamten durch ein
niedliches Mädchen bereichert, das
nach Beschluß des Familienrats Hen
ny benannt werden sollte. Die »Hu-ge
Frau« begab sich zum Standesbeam
ten und erfüllte alle Formalitäten.
»Sie soll Henny heißen!« Kutzer
Hand belehrt der Standesbenmte
aber die »kluge Frau« mit den Wor
ten: »Das Kind heißt Henriette!«
Sprachs und trug es ein in die Liste
der Zeitgenossen. Vergebens sucht der
Vater um Abänderung nach, auch der
Pfarrer vermag nichts. Man be
lehrt sie aber: Die töntgliche Regie
rung hat eine Liste der zulässigen
Namen herausgegeben! Der Name
Henny ist nicht dabei!
— Ein hübsches Vogel
idyll wird aus Bayern berichtet. An
der Reparaturwerlstätte der Eisen
bahnstation Aschaffenburg war ein
Güterwagen längere Zeit stehen ge
blieben. Ein Rottehlchenpaar hatte
an einem Puffer sein Nest gebaut
und brütete Als nun der Wagen
weggeschoben werden mußte, nahm
ein Arbeiter das Nest und setzte es
an die Vuffer des anderen, nun zur
Revaratur herbeigefahrenen Güter
wagens. Nach ganz kurzer Zeit kehr
ten die Rotlehlchen zurück und brüte-·
ten weiter. Als man das Nest an
eine andere Stelle dieses Wagens tat
blieben die Vögel aus, dagegen lehr
ten sie sofort zurück, nachdem das
Nest wieder an die Puffer gesetzt
wurde. Das Vogelpaar hat sich
merkwürdigerwetse an den ständigen
Uning so gewöhnt, daß das brüten-«
de Weibchen, wenn das Nest von dem
Arbeiter an die Puffer eines anderen,
an die gleiche Stelle gefahrenen Wa
gens- getan wird, im Neste sitzen
le t.
—- Jn der Wiener »Ura
nia« werden im nächsten Winter un
ter dem Namen Vrautlurse Vorträge
gehalten, die fiir alle werdenden Ebe
frauen und Mütter von großer Ve
dentnng sind. Welch eine Fülle von
Materien in diesen Vorträgen be
handelt werden, erkennt man am be
sten, wenn man einige der zu behan
delnden Themen erfährt. Da spricht
ein Arzt über »die wissenschaftlichen
und praktischen Lehren für Küche,
Kochlunst und Tisch mit besonderer
Berücksichtigung der diätetischen Kü
che«. Ein anderer Vortrag behandelt
das sicherlich für Hausfrauen sehr
wissenswerte Fach: »die ölonomischen
nnd technologischen Momente beim
Eintaufen von Nahrungsnritteln.«
Weitere Vorträge beziehen sich auf
den Vlumenschmucl der Wohnung,
Kosmetik, Möbel, Körperpflege, Kle -
dung und Mode. Ueber Schmuck
und Goldschmiedelunst wird ein Mu
seumstusios sprechen. Daneben fehlen
nicht belehrende Referate über die
soziale und rechtliche Stellun der
Fran, über Süuglings- und K nder
pflege sowie über die Probleme der
ersten Erziehung. Schließlich sei noch
erwähnt« daß von Professoren und
Dozenten hygienische Vortrage gehal
ten werden.
—- Unweit des englischen
Städtchens Nuneaton in der Graf
schaft Wartvick wurde vor wenigen
Tagen auf einer zu dem Ort führen
den Chaussee ein junges Mädchen von
einem Fremden überfallen. Miit
Cadntan dankt ei nur einem Zufall,
dul- det tin «ngedachtc tötktchc Stoß
mit einem langen Dolchrnessee seine
Wirkung verie lie. Ihre hiifernfe
wurden von enem Manne gehört,
der sich auf dein Deitntveg von Nu
neaton befand. Er eilte herbei und
deireite das ange rtssene Mde
von dem Unhold. . is die Ueber-falle
ne später ihre Kleidungkittitfe unter
suchte, fand sich in seinem Blase nnd
iiniertqille ein kleiner Schnitt, wie
von einer Messerspise herrühre-In
Und unt Korfeti konnte dann ieitsei
elit werden. das ein ichs-riet spihes
nsrnsent gesen eine der breiteren
thflan an der tinten Seite Ce
Ioees un ein wenig von oben need
us en en itzr enttans seicht-satt spar
drnictis bat diese ten-m stimme
eeite soriettsionye die T serin vor
einer ichs-neu Irrt-sung wenn Inst
r der dem Tode bewahrt Dido
Senats-erben dieses Horte-tie- sour
de M III sein-Mit des ein Jein
Why-. est-Im III-IT des san
II steter ist Ort seiest- snt. am
eise- IIrII In its-u Mine
itiids itvei Enden instit sen-mis
Esan-M den-w Im imme
see. sue Ie- . rim us m
m n Yes-Ficke in iu
IQTLM UMWW
’ II I II
— Os-—
I . .
! George hogg, ein Forme
,von Searle, Tusealoosa Countv, Ja»
!verlor dieser Tage drei Kinder aus
JeinmaL Beim Holzhacken slog der
jKops der Axt vom Stil, traf ein
HKind und erschlug es. Er trug die
jLeiche nach Hause, um dort zu sei
Tnem Schrecken zu srfAhUUs daß zwei
iseiner anderen Kinder von einem
iMaultier totgeschlagen worden wa
:ren.
) Alexander Telenöly, ekn
»Bergarbeiter von Woodson Parl,P-.1.,
Iwurde durch das Gedränge oor einem
Tiesbahnzug an der 14. Str.-Staticn
in New York von seiner Gattin se
trennt, die durch eine Seitentiir in
einen Wagen geschoben wurde, wäh
rend er draußen blieb und die Türen
geschlossen wurden. Er sprang auf
den kleinen Türvorsprung und hielt
sich fest, während der Zug abfuhr.
Später verschwand er. Der Zua
hielt und die Geleise wurden nach
seiner verstümmelten Leiche vergeblich
abgesucht. Fünfzig Fuß von der
Station entfernt aber sand man ihn,
eifrig damit beschäftigt, seine Kleider
vorn Staube zu reinigen. Er wurde «
wegen ungebührlichen Betragen-z ver
haftet, jedoch vom Richter mit einu
Verwarnung entlassen.
Recht romantisch tunc-(
die Geschichte einer Stradivarqu
Geige, die im deutsch-stanzäsiscl,«tr
Kriege dem Besitzer, einem Sei-gear
ten der preußischen Armee Namens
von Moltle, abhanden gekommen ni
während er aus dem Schlachtfelde tu
Sedan verwundet darniederlag. Der
Srrgeant ist mit dem kostbaren Fa
milien - Erbstück in den Krieg ge
zogen und hat seinen Kriegslamera
den im Lager manchmal aung
spielt. Jn Sedan verschwand die
idel, die er im Tornister verwahrt
IFattr. Die Familie forschte nailn
aber erst vor drei Monaten wurde
das Jnstrument in einem Jnstrjs
mentladen in Paris entdeckt. Die
Familie erwarb sie läuflich und sa ;
te den Beschluß, sie Paul H. von
Moltke, einem in Pittsburg ansässi
gen Verwandten des Sergeanten,
szu schenken. Ludwig v. Moltle, der
die Fidel in Paris ausgestöbert hat- ·
ist jetzt aus der Reise nach Amerika-.
Einen eigenartigen Gast
beherbergte neulich nachts die Poli
zeistation in Orange, N. J. Der
Mann, H. G. Haßler, alias »Harm
cong Joe«, der aus einer dreijährigen
Fahrradtour von Lake Hopatcong
Inach San Francisco und zurück un
jterwegs ist, weigerte sich, in dem
IStationshause zu schlafen, da ihm
Hbei seiner anstrengendeu Reise vorge
Hschrieben ist, stets unter sreiem Him
’mel zu kampieren und, da die Beam
jten ihn nicht vor dem Gebäude liegen
lassen wollten, aber der enge Seiten-·
weg neben dem Statiosrshaus u-r
dacht ist, so stieg der Radler der hei
ligen Hermandad in des Wortes ver
iroegenster Bedeutung auss Dach, das
heißt, er richtete sich sür die Nacht
häuslich auf dem Dache des Gebäudes
Hein. Vor einigen Tagen hat Haßler,
zwelcher in Newarl wohnt, die Tour
snach San Francisco von Lake Ho
spatcong angetreten. Es handelt sich
sum eine Wette, die verschiedene Be
dingungen einschließt. Eine dersel
ben ist, daß der Krdler stets möglichst
nahe einer Polizeistation schläst, ohne
ein Dach über sich zu haben. Wenn
der Mann die Tour, die aus drei
Jahre berechnet ist, mit allen Be
stimmungen durchsührt, erhält er
810,000 von den Hotelbesitzern am
lLale Hopatcong, mit denen er die
fWette abgeschlossen hat. Seinen Le
bensunterhalt muß Haßler aus dem
Verlauf von Ansichtslarten und Vor
trägen bestreiten.
I Als dieser Tage der Damp
fer »Advance« von der Panama-Linie
in New York einirai, weiieiierten die
Passagiere und Mannichaften in dem
Bemii n, einen verzweifelten Kampf
zu s iidern, den der Kapitän des
Dampfers »Jame3 J. Ciarie« in der
Limon Bad mii einer Anzahl nach
Menschenblui diirstender Haifische zu
bestehen hatte. Der Kapiiiin woiiie
sich, ais der Dampier in der Pay
svse Anker ins. in einem Ruder-asz
Ian Land begeben. Das Weiter wise
keegneriich und die See ging ietniich
kdoelp Kaum hatte der Knpiiein den
;Dampier verlassen, ais dni Boot von
;hciifiichen umringt wurde. Einer
;deeieiben. ein Riese, versesie dem
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mit feinem Schweif. daß das Fabr
-zeug ieniecie. wobei der Kapiiiin ins
Wasser iiiimr. Im nächiien Innen
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