Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, July 10, 1913, Der Sonntagsgast., Image 7

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    Isshn Roki drinne Wese.
Humoreske von Boyee Storch.
»hen,« rief Mrs· Tiddy, trat ei
nen Schritt vom Ladentisch zurück
und betrachtete den großen Rom-ein
fieck in der Borderbahn eines wei
ßen Cheviottocks, »wieoiel sagst Du
daß Du für den weißen Chrviotrock
bezahlt hättestN —- ,,Vier und ein
halb,« antwortete Henry Tiddy durch
fiiebeoffene Tür der hinteren Laden
u .
»Pfund oder Guineen?« erkundigte
sie sich fartastisch.
Es kam nicht sofort eine Antwort,
aber gerade als sie den Mund zum
Weiterfptechen öffnete, drückte sich
ein großer, ungelenter Mann in
Hemdiirmeln Righaft hinter den zu
fammengelegten Anziigen und Klei
dern hervor.
Er sah besorgt nach dem Eber-iet
kntl hin und warf dann schnell einen
Blick iiber seine Schulter, als ob er
einen Fluchtversuch plante.
»Schilling, Liebste,« sagte er mit
einer dünnen Stimme und rieb sich
die zitternden Lippen mit den Finger
spitzen. Er hob die Augen zum Ge
fecht seiner Frau, das den gewohnten
steinernen Ausdruck zur Schau trug.
»Es tut mir leid, wenn ich es
wieder falsch gemacht habe, Liebste,'«»
fuhr er zerlnirscht fort, »aber dies
junge Person versicherte mir, sie hät
te iiber drei Guineen fiir das ganfe
Kastiim bezahlt, und es schien alles
richtig«
Mrs. Tiddy legte den Rock aus den
Ladentisch und starrte drohend aus
einen Biberhut mit Federschmuck, der
an einem schweren-Mottenschaden litt.
»Ich werde diesen Hut aufheben,s
damit Du stets daran erinnert wirst,
was siir ein gottbegnadeter Narr Du
bist, Henery,« sagte sie boshast. »Ich
bin nur gespannt, was siir Lumpen
iammlerlram Du in dem Ballen ge
laust hast! Jch habe Dir hundertmal
eingeschiirft, nichts zu laufen, ich hal
te Dich so knapp bei Gelde wie nur
möglich. Aber wenn ich Dich auch
nur zehn Minuten hier allein lasse,
mit ein paar Schillingen in der La
denlassem dann tausst Du Dinge
wie dies und das. Wenn ich Dich
mit einigen Pfund sortschicke, Ware
zu laufen, dann läßt Du alter Esell
Dich mit tätlicher Sicherheit aus der
ersten Kunstwolleaultion absangen
und lausst einen Ballen irgend et
rcas —- irgend etwas —- Gott al
lein weiß, wie! Wenn ich Dir Geld
gebe, das Gas zu bezahlen, damit es
nicht abgeschnitten wird, so be
zahlst Du die Naten, um die ich noch
gar nicht gemahnt bin. Wenn —
srehe nicht da und starre mich an, Du
diimlicher. schäbiger Laternenpfahl
Du! Jch mag Dich gar nicht mehr
sehen.«
»Ich —- sehe nicht ein, warum u
mich schäbig nennen darfst, Lieb e,«
protestierte Tiddy sanft; »ich trage —«
»Hal« Maul und mach, daß Du
wegkommst!« ries sie ungeduldig.
»Ich lann Deinen Anblick nicht mehr
ertragen, sage ich! Bier und einhalb
Schilling fiir diel Und ich werde
höchstens einige Waschlleider dafiir
leiommenl Und hier! Sieh’ Dir das
an! Und das — und das —- und
dcsl Und Dich habe ich genommen,
sum eine Hilfe zu haben, verstehst
Du! Und ich habe versucht, Dir was
lseizubringenl Ebensogut könnte man
einen Elefanten zur Hühnerjagd ab
richten wollen! Vorwärtsl Mach,
daß Du Dein Essen herunteririegftt«
Das Geräusch eines rollenden Wa
gens, der plötzlich vor dem Hause an
hielt, gerade als sich der Mann in die
hintere Ladenstube zurückbegeben hat
te, veranlaßte Mrs. Tiddy, einen
Blick aus die Straße zu werfen, nnd
ihre Augen fielen- sosort aus einen
großen Ballen, der auf der hinteren
Klappe eines Lastwagens lag.
»Den,« rief sie ärgerlich, ·hier ist
tser kostbare Ballen! Vielleicht hast
Du auch das Geld, die Frucht zu be
zahlen. da Du ihn ja gelausi hasti«
—- Tiddh lam mit vollem Munde
zurück und stand zaghast da. with
rend der Rolltutscher den Ballen
hereinbrachte und ihn aus dem Fuß
loden niederseßtr. Dann suchte er
nach dem daran befestigten Zettel und
betrachtete ihn eingehend.
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· m u m Ist-u m- Mms II
spriinglichen geringen Preise von
achtzehn Schilling getrieben und sich
ohne daß ee es merkte, immer selbst
über-boten hatte, und zwar zum nicht
kgeringen Gaudium der anderen
IOändler. Er war kein Geschäfts
manii -- ueiii —- aber er war auch;
nicht absolut ein Narr. !
» »Oessne den Ballen,« kommandierte;
kseine Frau und schob ihm mit heftig- j
I.eit die Schere zu. »Vorwärts«
wiederholte iie,da er nervöi zittersj
ie. »Ich will do sehen, was ich
für meine siebenun sechzig Schilling
zwei Pence bekommen haben. Jch
jage Dir blaß. wenn —- Aber nun
mal lass« « « I
« - - - «
- Ci- war ein sehr langsamer one-:
;sciiäst, all die Stiche auszuttennemz
mit denen das Packtuch genaht war,
und Hen ging besonders langsam
vor, da er eines abscheulichen Gefühls ’
rächt Herr werden konnte. Aber es»
aing doch nicht, den unvermeidlichen
Augenblick aus unbestiinte Zeit
hinauszuschieben, und als er endlich
mit kühnem Entschluß die Um
stkiillung herunter-ist« sauste Mes.
iTiddy hinter dem Ladentisch hervor
stund griff aus ihrem Wege nach dem
; StaubwedeL
» Mit diesem Staubtvedel hatte Tids
sdy bereits intime Bekanntschaft ge
,iiiacht, und er zog sich deshalb etwas
i·uriirk, als er ihn sah. —- »Westen!«
schnappte die gute Dame völlig per
vlex und liesz sich mit einem Seuf
Izer äußerster Erschöpfung aus den
Tniichsten Stuhl fallen.
’ Tiddn fiir gewöhnlich blasses Ge
isecht wurde grtln, als er auf den;
hausen roibrauner Westen starrte. Er I
war kein Geschöftsmann und hatte
iiste Einzelheiten des Kleiderhandels
lerst seit seiner betrat mit huttons
sWitwe erfahren, die das kleine Ge
Hschiift in der Mittelreihe eröffnet
;hatte; aber soviel wußte er, da in
»dem Geschäft absolut keine Nach rage
nach Westen herrschte. Man konnte
»Hosen, osen und Jacketts, Jacketts
Hund We ten verkaufen —- aber nicht
fWesten allein; in einem Trödelladen
ist keine Nachfra e nach Westen, die
nicht gerade P antasiewesten sind.
Aber diese Westen waren absolut uni
verkiiuflich, vorweltlich; rotbrauner
Tweeb, beinerne Knöpfe und Auf
schläge, wie sie zu Olims Zeiten Mode
ioewesen sein mochten. Uralt und ver-l
segen und aussprechlich unniodern
zwaren sie. Und es waren mindestens;
’siinfzig Stück davon da. Das
Schweigen seiner Frau öngstigte ihn,
Hund er beobachtete sie besorgt, als
sie die oberste Weste aufnahm und
sie iiber ihre Knie legte.
»Bist Du nicht ein Esel, heuery2«
erkundigte sie sich mit unheimlicher
Ruhe. »Warum gehst Du nicht und
reibst Dein häßliches Gesicht gegen
seine rauhe Wandl«
»Mein Gesicht hat nichts damit zu
tun, Ria,« entwortete er empfindlich,
Idenn persönliche Eitelkeit war einer
seiner stärksten Züge. »Wenn mein
Gesicht irgend etwas damit zu tun.
liiitte, so würde schon alles recht
stin. Wie es nun einmal
ist, brauchst Du mir gar nicht zu sa
gen, daß ich alles verkehrt gemacht
habe: das kann ich selbst sehen. Und
es tut mir wirklich leid. Jch hatte
die besten Absichten.«
»Es wird Dir noch viel mehr Leid
tun, ehe ich mit Dir fertig bin, Du
alter wackliger Kleiderstork!« schrie
sie, und damit kam die Wut langsam
an die Oberfläche. »Da stehst Du nun
mit Deinen alberiien, unnützen Hän
den iii den Hosentasehew hängst den
Kopf, als ob Du einen Karbunkel im
Nacken hättest, und auasselst mir
etwas von Deinen Absichten vor, wo
Du doch — Du doch --—— Du doch
—« sie sprang mit einer Behendig
keit auf, die einer weniger umfangrei
chen Person alle Ehre gemacht haben
würde, faßte ein Bündel der Westen
iind wars es ihm an den Kopf.
»Du haft sie gekauft und wirst sie
zu verkaufen haben!« schrie sie erbost.
»Das sage ich Dir! —- Du hast sie
zu verkaufen! Jch werde Dir 14
Tage Zeit lassen, sie zu vertausen.
und zwar mit einem Nuzen von drei
Verm pro Stück, und iveuii Du das
nicht kannst. und ich zweier keinen
Augenblick dass Du es nicht kannst
dann ’raus init Dir-! Das ist mein
Ernst. vergiß das nicht. ikine Frau
ist nicht verpflichten- eiiien blödsinni
gen sent-r in ernst-um wenn m
nlidt will. und Ich mälm ia odean
vetkscki Mu wie Du. wenn ich das
töte. Du ist-H mkfx den-rot —
·raus »Ob« man sie in vierzehn
Jesus nicht alle smaan MIN«
Jud man II Its ans-met
n Im I Uhu In Lo
de- est its Ahn III-·
Inst »- Du fis m senkt-»
usw-f Un soll du sum cum
ckss Ist sk- IIW ihm-f
stuka und III-Ost
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M Inst Us mu. In Mosis
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Nat-u tits- Iu ON M III-m
innt-II St Its-Ih- sas u i
Kuh Ist-. Im Ob its- n Nu
its Ists-Im mit-usw« mita
ne Weiten. noch dazu mit Nutzen ver
kaufen? Er fette sich und versuchte
zu denken. Die Kniipfe waren wert
—- vielleicht vier Pence das Dut
zend im einzelnen, Tuch und Futter
zwei Pence das Pfund als Lumpen,
die Schwellen drei Pence das Dut
zend, vielleicht Zwei Pence und ein
hal r waren zwei und einhalb Pen
ny, «an mochte es nun rechnen, wie
man wollte. Mit einem Nutzen von
drei Pence veriaufeni Unmöglich!
Es war alles aus! Er konnte sich
isur erinnern, ein ein iges Mal in
seinem Leben einen ann esehen
zu haben, der solch eine Weste ge
tragen hatte, die weder zur Dose,
noch zum Jacketi paßte, und das
war der alte Josua Man gewesen«
und der war jetzt tot. Und als er
weiter darüber nachdachte, siel ihm
ein, daß des alten Maas Weste
wirtlich sast genau so gewesen wie
diese. Indessen, der alte Mack war
ein bischen absonderlich und ein
Geizhals und war tot — sowohl
neeriiett, ein Gei hats und tot! Da
oliihlich begann söich in Mr. Iiddys
Kopf eine Jdee zu sormen —- eine
Jdee, eines Genies würdig.
Jeder tannte die Weste das alten
Mart von Ansehen, aber so genau
war sie in niemandes Erinnerung,
dasz man sagen würde, sie sei es
nicht. wenn man eine ganz ähnliche
zeigte.
Berstohlen lehnte sich Tiddn iiber
den Ladentisch, össnete leise die Geld
schiebladex und entnahm ihr vier
Schillinge.
Sein hut und seine Jacke waren
in der Ladenstubr. Da war auch
Mes. Tiddy. Deshalb borgte er sich
einen Rock und eine Miize aus den
Marenbesiiinden und schi pste hinaus,
sohne die Ladentlingel n Bewegung
geseht zu haben.
Er eilte durch die iteine Stadt
mit niedergeschl enen Augen und
besand sich endlch in der Vorder
gube des kleinen säuschens der Mes.
etham, bei der ohsua Mart with
Zerxd der legten zehn Jahre gewohnt
a te.
»Freilich,« murmelte Mes. Betham,
.-eine bewegliche, kleine Person von
sechzig Jahren, mit einem trocknen
Lachen« ,,sind ein paar Kleider da,
die er hinterlassen hat; aber ich glau
be nicht, das sie noch jemand ge
lsrauchen kann. Na, ich will sie Jst-»
nen gern zeigen; und Sie liinnen
sie auch bekommen. wenn Sie sie ha
ben wollen; er hat mir alles hinter
lassen, und i lann mit den Sachen
machen, was ch will.«
»Das war sehr anständig und rich
tig von ihm, meine ich,« antwortete
T ddh nachdenklich. »Gleichzeitig«s
meine ich aber auch, daß er Jhnen
außerdem nicht so viel hinterlas
isen haben wird, daß Sie nicht ganz
ern einen oder zwei Schillinge tir
feine alten Kleider nehmen, de ie
ja doch sonst nicht mehr gebrauchen
.tiinnen.«
»O Segen meiner Seele, nein,«
antwortete sie lächelnd. »Er hinter
Jließ mir dreiundvierzig Pfund, die
Her sich gespart hatte, lauter Gold
stiielez aber seine Kleider sind tein
Atom siir mich wert.'«
? ,,Dreiundvierzig Psund,« sliisierte
iTiddy erstaunt.
z »Ja. sehen Sie, er hielt sein Geld
izusammen und sparte sein ganzes Le
iden lang — etwas versehroben in
imanchen Dingen. Jeder wußte es
Hnnd nannte ihn einen Geizhals. Es
wurde behauptet, daß er sein Geld
in seine Kleiden einzuniihen pflege
cBiber er tat nichts dergleichen, dessen
bin ich völlig sicher. Er hob sich all
sein Geld im Kasten der Küchenuht
aus. Die Leute müssen etwas zu
reden haben, nicht wahri Jch will
Edie Sachen aber holen. Sehen Sie
iscch so iange.'«
» Tiddh sehte sich.
i Es machte sich alles großartig.
Wenn er diese Westen nicht alle bis
aus die lehte ver-sauste. so wollte er
sie aussressen. Er war zwar ein klein
wenig enitiiuscht, dass Maus Erspars
Irisse im iihrtasten gesunden wor
iden waren. den er hatte eine entserns
;te, phaniastische Idee, das das Ge
»iede. aus Grund dessen er die siinss
zig verdrehten Westen zu deriausen
gedachte « nämlich. dass Matt seine
rsbarnisse in seine Weste eingeniiht
sdatte wahr sein könne. Seine
Absicht ging dahin. eine loiaie Nach
trage nach attmodsschen. rotdeaunen
iWestem die sonst undertiiuslich dile
sten. iu- Wert zu sehen. Seine Zug
tueist hing davon ad.
f Mes. Ins-un km mit muss Its-I
Jst-s IMP- Ins-DU
- Um fis se stumm-I Ists
W aus Mit- uns-nimm
tun Ist-sum n. ei M W II
Ums-fl. M aufst- mitn
Ich Mtm Im Im. · Ins-me
Hu. »Im Dis-ON III-I Mo
ses-I- ts ums mum- tin-um«
Me. cum-m se lich-II- Jst
ACTUA- stto Dis-II n Ists-s cis
stunk Is- W IM ists
( ds. I. Im deta- tu Its-.
»Mit- Ste Ist-um M OOII as
m »Im- ttmw III n Im- Atti
du n- deo Mo sum U Ums
was? sing-s worum k. des is
»u- Mit-Mk -
T Amt ed Ida-sc n IIW MOO
Immiutttif Ins-It U es sum tat
LIW is. N- est-m- cssu Rad
Lust-Im sit-In sum Ums am O
miqu Ri- Zm sichs mi« Ists-III
»in Anspruch genommen haben. Ma
dam, nnd wenn ich vie Weite reini
- e, kann ich sie vielleicht noch ver
anfen. Wieviel wollen Sie denn
dafüe 12.1ben?«
»Wieviel wollen Sie mit denn da
ftie gebe-M
»Seben Sie einmal,« erwiderte ek.
»Es wird sich sicherlich ereignen, daß
Leute wegen bietet Sache fragen kom
fmem Madame —- so viele Leute las
:sen es sich nngelegen sein, billig alte
Kleider gestorbenee Leute zu laufen.
YWen Sie neu-, ver Nellame wegen
iedetn der bei Ihnen anfeagt« sa
»gen, das Sie die Sachen on Mes.
anttom die Tesdleein in der Mit
-te!teil)«., verkauft hätten, dann will
xiix Ihnen vier Schillinge tilt den
Hganzen Keam geben«
»Oh, so —- sol Das sehe ich ein."
» »Sie sind es sa nicht wert, sehen
seie, Madam,« fuhr Tiddy ·sort. »Ich
sbeztveisle ja sehr, daß ich irgend et
swas davon vertausen tann, aber die
siteute tönnen ja denten, er hatte et
irren ganzen Schrank voll Sachen ge
ibabt, und wenn Sie jedem, der nach
sragt, sagen, huttoni hiitten alles
getaust, so ist das eine gute Nella
nse siir das-Geschiist.«
s Der Patt wurde also abgeschlos
isen. Tiddy bezahlte seine vier Schil
iltnge, packte die Sachen zusammen
Hund eilte nach der Mittelreihe zurück.
i Seine Frau war im Laden, alt
Fee eintrat, und begrüßte ihn mit ei
Jnem Blick, der Wut. aber auch so et
lnie-s wie Schadensreude ausdrückte
,,Hast Du die Westen verkauft, Jdi
etli« höhnte sie.
; »Sieh« etnmal,« erwiderte er, durch
iden Erso seiner Mission bei Mes.
jBetham t hn gemacht. »Wenn Du
still sein willst und das tun, was ich
sDir sage «
« »Niemalb!« schrie ste. »
i »—-tust, was ich sage, und vergißt,
swie die Westen ins baut kamen,
Tdann tannst Du Stück siir Stiick
’mii dreiundeinhalb Schilling vertau
Isen und wirst Nachfrage nach mehr
svon der Sorte haben.«'
J »Uebergeschnappt,«, murmelte sie.
«.Vollständig übergeschnappti«
»Arie« was ich Dir ge agt habe,«
entgegnete er geheimnitvo und ver
sschwand mit seinem Biindel in der
;Ladenstube. Kurze Zeit daraus lanI
lsee wieder, nahm den Ballen Westen
lBestand trug ihn nach dem Wasch
u e.
sfiir den Rest des Tages war er
eisrig beschäftigt, die Just-ödem Fen
ster, Wände, den os, die Treppen —
lurz alle-, wo chmuh zu sinden
war — abzuwischen und zwar —
mit den Westen. Dann besprihte er
sie leicht mit Tiinche nnd beschmierte
sie mit Kleister
. Wieder und wieder rebellierte Mes.
Eiddy gegen sein sonderbares Trei
ben; einmal verseßte sie ihm einen
Fußiritt, und zweimal gab sie ihm
einen Stoß von hinten, daß er zu
Boden stel. Aber er blieb standhaft
bei seiner Arbeit Find beobachtete iiber
Hdie Gründe seines Tuns hartnäckiges
Stillschweigen. Am Abend gin er
Izu einem Konzert in die Arbeteri
balle, wo er einige seniimentale Lie
der zu singen hatte, hauptsächlich iiber
Liebe in der Len eszttt und die
schreckliche Leere, ie der Verlust ei
nes Weibes in des Mannes Derzen
hinter-läßt Zwischen diesen An
strengungen sprach er zu diesem und
jenem gesithlvoll von dem Tode des
olien ,,Geizhalseö Mael« und von des
sen Eigentiimlichteiten und ließ das
alte Gerede von des alten Burschen;
Ersparnissen, die er in seiner Weste!
eingenäht haben sollte, neu ausless
ben. Wenn Mre. Tiddn ihn so hätte«
hören können, wiirde sie ihre Meisi
rang, daß er ein «Jdiot« sei. geän-(
dert haben, denn er machte seine Sa-»
che äußerst schlau. Und sehr ersolgii
reich obendrein. denn etwa am Mit
tog des folgenden Tages erschien
ein Mann bei Mes. Tiddy und ver
langte eine alte Weste —- »etwas
Munierei und Geräumiges -——«
bsiiunlich vielleicht. Es schadet nichts«
isenn sie ein-ab schöbig und schmutsi
ig ist Misset, ich will sie mir!
schon selbst reinigen« Und Mrs.
Tiddn begann sich tu wundern Sie
legte eine der Westen vor. genau
nach ihres Mannes Vorschrift und
war außerordentlich überrascht und
iehr angeneher berührt. als der Nun-J
de. ohne eine Miene »in oelzieden,s
itie dreiundeinhalb Schilling zahlte.«
die sie nur zögernd zu verlangen ges:
wagt battr.
Wismsd du Mittagspause des
Jud-tm seit-Im II uW m- e
alt Its-s OM Mifn unslaudl
IMM- IM eisu- teisus sams
ms UND Ins-d sit-s selten In
fwy s- i- ums sum im m
chduo Ost-. III Its-.
v- Uo nd com-im
zw is GI- ssdmu CMQM
IMJIII summte-.
) III n Judith-. Dum- MI
;kktu ans III um ein-II IM k
Mm III m Mut- mm s s
the- Im im ein Im just-I
III-th. U- Is Ie- ssusvs M
osis-usw« Mem-. si- W
Hm Himm- WM sm W.
NO Mit-M Its-Wem hast«
fet- Ms In hist-. cis- Wiss-·
soc-Ia Im III-stim- UT
IS It s.iisi- I-« t
LHTIR Im em- M M
III W
. Ou· sum-m It m mit
langen Schweigen. »Ich —- weiß
nicht. wie Du es gemacht haft, aber
ich habe das Geiiihh als habe ich
nicht recht gehandelt. Jch bin minnt-»
ter etwas tutz zu Dir gewesen Aber:
wenn Du es vergessen wolltest, so
könntest Du doch einmal verfuchen,3
mit den Manchesteehosem von denen
wir allzuviel auf Lager haben, anf
zuriiumen.«
Er entinitete seine Zeitung mit
der Miene eines Stunden und hüll-.
te sich in wütdevolles Schweigen (
»Wenn Du Weiten vertauien
iannit, so kannst Du auch Manchester
boten verkaufen,« fuhr iie mit Ueber
seugung fort. »Und dann sind noch
etwa vierzig Tiveed- und Cheviothos
xen im Hintserziinmek, ohne det Ki
:e voll Binsen zu gedenten.«
»Jmmer hübsch eins nach dem an
dern. Rin.«
uns er am folgenden Morgen
berunteriani, sand er. daß seine
Frau all die Arbeit, die er gewöhn
lich verrichtete, schon getan hatte und
emsig im Waschhause beschäftigt
war, eine Anzahl Manchesterhosen
mit Tiinche u besprigen und mit
Kleister zu beschmierem
Sie erschrak iiher sein Lachen und
sah sich übelnehmerifch um« besann
sich jedoch und zwang sich zu einem
Lächeln.
.,Lache nicht, hem« sagte sie sanft.
TM das nicht dasselbe, was Du ta
e «
»Du haft so etwas schnell begrif
fen,'« erwiderte er zweideutig »Aber
Du weißt nicht alles.«
»Was ist denn das, was ich nicht
weiß« fragte sie. und ihre natiirliche
Reizbarieit brach sich iro aller guten
Vorsiihe Bahn. »Es i besser, Du
sagst es mir, oder ich hole es aus
Dir heraus. Jch habe heute morgen
noch zwei von diesen Westen ver
taust, und ich will nun endlich die
Geschichte innen und aukkn wissen.
So, nun weißt Du est as ist ai
so damit los, erzähle, sonst schrub
be ich mit Dir mit dieser Bittste
Dein häßliches Gesicht, daß Dir his
ren und Sehen vergeht.«
»Ria,« sagte er pathetisch und trat
etwas zuriich «sei oorsi tig. Jch
warne Dich. Alles, was u jegt tust,
tust Du aus Deine Gefahr.«
inopfte schnell seine Jacke auf, z
sie auseinander und zeigte ihr ei
rothraune Weste darunter.
»Schlage mich!« forderte er spöt
tisch aus; »rutsche mir den Buckel
hinauf und wieder herunter, tue est
—- ich bitte Dich, tue est Tue est«
Ihre Hand, die den Meisterpinfel
hielt, zitterte, und sie sah-verwundert
an ihm auf. «——..
»Zum legtenmah schlage mich,
tiiiat« bettelte er. »Man ich gehe
in dieser Weste heute Nachmittag nach
Kanada.«
Sie sah aus seine Weste, auf den
illeisterpinseh auf die besprentelten
Manchesterhosen und wieder inssein
Gesicht; dann schlug sie pliisiich mit
dem Pinsel nach ihm. Er wich dem
Schlage aus. Sie machte teinen wei
teren Versuch. —- Seine heraus
forderungen schien sie völlig entnernt
zu haben.k
»Es war nicht Deine Schuld,
Ria,« sa te er tröstend, »Du tatest
Dein Betes. Du iannst Dich stets
erinnern, mich zum legtenmal zu
schlagen an dem Tage, an dem ich zu
hundert Pfund tam und nach Kana
da segeln-«
»Wie dentst Du denn, wie Du
dorthin kommen willst, Du häßlicher,
damlicher Wirriopf; unter dem
Frachtgut verstaut«i«
,,Nein,« antworte er und wars ein
diinues Papierbliittchen, das lang
sam zu Boden flatterte nach ihr hin,
»das werde ich nicht. Jch werde mei
ne lieberfahrt bezahlen. Das hier ifi
siir die Kost, die ich in all der Zeit
bei Dir gehabt habe, obwohl ich ver
ieufeii hart dafiir arbeiten mußte.«
Sie entdeckte den Wert der Vani
note, die vor ihren Füssen niederge
failen war, und schnappte nach Luft
«Pen,« ieuchte sie, »Du bist doch
nich --«
»Nein. ich bin nicht.« schnauzte er
sie ärgerlich an. »Ich hin u diesen
siins Pfund aus ehrliche Heise ge
ioininen ebenso wie zu dem ande
ren Weide. Ich habe ein doppelies
Geschiist n.it den Westen gemacht und
bade soviel verdient. dass ich diese
einr, die ich trage es ist die des
alten Joshua Matt — nach den Loto
Hin ervoriieren nnd dort ein Ge
schiesi einrichten werde. Lebe wohlt«
Sie iiarrtr aus die Bontur-te die
sie ausgedcden hatte und in ihren
Rinden dieit
Mo sie aussah war er gegangen
A
Asff
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Its- Onumruss tm m Ists-Music
stut- m Ists
Ioi tm stumm
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Vms II Uns M ists DAMA
Iscs Wiss-in su- TM fis
aus« II di- siismms It
Just-Im Nun VII-M
IUW um Anna-dem
hun- mtd du Iscdsk set mass-h
M Unsintheitm We sit-n
Ists-um sum im m is Us
Mslass sammt-h m- »W
Bitt-Pu- AMO Umfass-. Zu
cis-i « I »W. it
ums Nessus-Unmut bis-limi
fich darauf, allgemeine Richtlinien sei
geben, nnd ließen in der Wahl der·
Mittel zur Erreichung des Zielet
f«-eien Spielraum. Die Meinun des
höheren Vorgefetzten wurde entcheis
read-fein Wille eifthe die früher
schliefen Paragraphen Und f
war es auch bei uns. Viele fanden
sich gar schwer in die neuen Verhält
nisse, und es gab oft recht drollige
Zwischenfälle.
Der neue Kommsndeur der Attil
»ietie befichtigte die Stallungen. Bei «
"der Batterie des houptmanns W.
war alles in tadellofet Ordnung.
Die gutgepflegten und tiant gereihten
Pferde standen ruhig rnit gesenkten
stöpfen in ihren Ständekr. Sie tie
fzen sich in ihrer Ruhe Und Behagiichi
zieit durch keine Stall:nufterung,auch -
Twenn sie vom Kommaiveur höchfts
»perfönlich geschah, nicht im gerin fien
;ftören. Aber das gefiel diefem o feu
sbak nicht recht, es schien ihm eitvsnti
Izu fehlen; und am Ausgang brachte
Her es zum Ausdruck.
» »Gegen Ordnung und Reinlichieit
hier läßt sich nichts einwenden,«
wandte er sich an den Dauptmanm
»aber ich vermisse den richtigen
Stalldienst. Sie verstehen schon,
swae ich meine, und werden das
Kindern, Herr Hauptmann!« Eine
ileichte handbewegung nach deni
lMiinenrand und sort war er. with
irend der derbiiiiste Batterieches, der
»sich ieiner Schuld bewußt war, ihm
bestürzt nachsah. .
Endlich erholte er lich und wandte
sich an den begleitenden Feldwebei,
einen altgedienten, erprobten Unter
fossizien «
- »Wissen Sie, was er mit dem
richtigen Stalldienst gemeint hatt«
»Nein, Ihere Hauptmann! Es war
jdoch alles richtig im Blei, tein Ohr
Fund tein Schwanz hat sich gerührt.
Iganz wie ei unsere Stallordnung
vorschreibt-« «
i »Dan, daßiifszn wir es, wir sind
a je t preu .«
»Jet, da wird der Fehler stecken,
There Hauptmann· Jch will den
)Futtermeisier rusen, der ist ja ein
alter preußischer Sergeant, der
wird’e wissen!«
Der Futtermeisien Sergeani Ro
ther, wird herbeigehoii und befragt,
was der Verr Kommandeur mit sei
nen riitselhasten Worten wohl ge
meint haben könnte. "
»Zu Beschl, rr auptmann, ich
Eis-»F
weiß ei,« ist d ntwort.
»Na, also! Was fehlt's«
»Unser Daserlasten must Rollen
bekommen, here hauotmann.«
»Kreuzdonnerwetteri Sind Sie
verrückt, oder —« "
»Hu Befehl, Herr hauptmanrn
aber ohne die Rollen bringen wir
keinen rechten Stalldienst in die
Vatterie hinein.« »
»Na, das soll einer verstehen! Were
tit das mit den Rollens«
»Unsere Pferde stehen dem Herrn
Regimentsirmmandeur zu Juhig, In
teiinahmlos, sie sollen mehr Ans
mertsamteit und Interesse zeigen site
das, was im Stall dorgeht.«
»Ja, ja, das verstehe ich schont
Und Sie wollen ihnen das mit den
Rollen beibringen?«
»Ja, damit lernen sie es in 24
Stunden, sogar unser Dummtollee
dort in der Ecke-«
»Na. meinetwegen! Lassen Sie
einmal die Rollen an Lie Futtertiste
machen, FeldwebeL dann werden wir
11 sehen, worin das Geheimnis des
preußischen Stalldienstes besteht.«
Damit ist zunächst die Sache erle
digt. Die Futtertisie kommt aus
Rollen, und der Futtermeisier beginnt
seine Schulung. Sie besteht darin.
daß vor jedem Futtern die Kiste ein
mal durch die Stallaasse geschoben
wird. Der Ersolg ist wundersam
Sobald die Pferde das Rollen Men.
srihen sie die Ohren, wenden die
dese. wedeln mit den Schwäan
Der Hauptmann schmunzelte inner
lich, nachdem er das Mandver ersast
hatte, lieh sich aber nichts merken,
sondern herrschte den Sees-erwies
an: «
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