Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, July 03, 1913, Der Sonntagsgast., Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Der Ionsntagsgast
Bejlage zur »quomsield Germania«.
H
Ins teure Fouper. »
. »O
Slizze von Ret Makut
Ein guibefuchtes, jedoch nicht iibers
fiilltes, sehr elegantes Weinrestaus
rant an einem nebensächlichen Wo
chentagsabend Das Publikum, teilsi
einzelne Herren, teils Gruppen von,
Herren, teils einzelne Paare, teil-z.
doppelte Paare, je nachdem Theater,
Konzerte oder Vorträge fie zufam
men geschaufelt und dann wieder
ausgeschüttet haben, sitzen an kleinen
weißgedeckten Tischen. Hinten im
Raum, unausdringlich, lonzertiert
ein Streichquartett und erzeugt eine
bald fröhliche, bald gleichgültig
Stimmung. Man wird auf die
Musik tiberhaupt jedesmal erst dann
aufmerifam, wenn sie zu spielen auf
hört oder eine zu lange Pause macht.
Vornehmtuende Kellner schlängeln
sich.eilfertig zwischen den Tischen
hindurch und verteilen mit überaus
graziösen Gesten Speisen und Ge
tränke on das schwanende und
fchtnatzende Publikum Es herrscht
die regelrechte und üblichz Reftauras
tionsschwirrerei.
An einem einzelnen Tische sitzt
unauffällig ein junger, gutgeileideter
Mann. Er läßt sich ein Souper mit
Vorspeiie und drei Gängen servterea
.-und bestellt dazu eine Flasche Wein
in der mittleren Brei-Egge, tote fie.
ihm der Kellner als besonders preis
tvert empfohlen hat und wie sie in
diesem Lokal und zu dieser Stunde
am häufigsten verlangt wird. Ein
wenig hastig ißt der junge Mensch.
Aber das fällt kaum weiter auf, denn
viele der anwesenden erren haben
seit Geschäftsschluß aum ettpas
richtiges gegesfen und sind insckges
defsen ausgehungert, so daß man ih
nen das raubtierartige, betend
Schltngen nicht so übel anrechnet.
Schließlich befinden sie sich ja auch
nur in einem öffentlichen Reftaus
rant und nicht aus einer vornehmen
Familienfeftlichieit.
Das Gesicht des einsamen Gastes
ist bleich und graue Schatten liegen
unter seinen, etwas hervortretenden
«Mninochen. Von den Nasenslügeln
Herab Fu den Mundwinieln zieht sich
eine d nne Linie, die ibn7um einige
Jahre älter erscheinen läßt als er,
seinem sonstigen Aussehen nach zu
urteilen, fein kann. Seine Klet
duna verrät den teuren Schneider,
der für das erhaltene Geld nicht blos
Ware liefert, sondern sich bemüht,
Kunstwerke zu schaffen· Aber über
diesem Anzug lieat so ein unerklär
licher Schimmer von Nachlässigkeit,
die sich nicht Fenau bezeichnen läßt.
Man ist genegt, zu sagen: schlecht
abgebiirstet. Die Hände sind gutge·
pflegt, aber sie machen den Eindruck
einer saulen Schlafsbeii, zu der sie
gegen den Willen des Besitzers ge
zwungen worden-sind. Es vibriekt
in ihnen ein nervöses Zittern, gleich
sam als wollten sie sagen: warum
haben wir nichts zu tun, wir möch
ten gern arbeiten.
Der einsame Gast Mr ruhig va,
aufrecht in dem dicht an den Tisch
gerückten Stuhle, die Ellbogen aus
die Karte gestützt. Seine tiesliegen
den Au en slackern über den schwir
renden num nnd verlieren sich fern
an den Wänden. nie wären diese weit
binauigeriieiL Sein Atem gehtgleichs
mäßig und schwer mit- preszt sich
durch die blassm Lippen, die sich in
folge des Druckeö leise öffnen. Zu
weilen iegt er den Kopf zurück und
scheint aus die Musik zu zachten, die
n solchen Momenten zerslntternde
Bilder nni seine-n Gesichte wieder
spiegelt webei iein Mir-per sich nn
bemrst in den Noth-nat der Töne
einschmeichelt. hin nnd wieder greift
er nich deen Weit-Einse. das ilnn der
ausmerlsnme Kellner stets aus« neue
tlillt Und wenn er dann netrnnten
bat. spielt ein verlorenet Ltideln ltver
sein Gesicht Man weis eigentlich
nicht recht tvnt man aus-ihm machen
soll. Ader diese stille Einsamkeit
die den ils- und-seist die so siel se
dantensedseres Inn M verbreitet.
teilt seh IIIuetliQ und M nach
bring stete- WM mit. denen
iWW
nied. esse es: entnerm wel
kt. meot id- rnetsre e stu
segnr ein-et
Miee sperrten ob Use die Ieicht In
it« an ihren Tisch indes new
Ins-it er der se eiteln-e mt sit
und Nie teeend hier ist etwe Ie
ieti t betont-lex denn san eamät
durchaus nickt i see
Itee m Hm sei-I- lOIWich sites
Ier nat .Ieue weisser sagtest-.
eteseidt it er sie ist-sonsten see
de yet-Oe das- is ei ten-steti
ner ist. In er the-es eines
seed W Eteok- Wie
Ieiel sites-. sue »O te
isnrt Our-. sit ttir untere din- so
Wen Inn-lasse our gute
daß sie alle ihn wieder sich selbft
überlassen, steht er sich aufmerksam
im Lokal um, steht auf, nimmt sei
nen Ueberzieher vom KleidersiiindeH
seinen ut in die Hand und geht«
Einen urzen Augenblick nur später
kommt ein Kellner an seinen Platz,
schniisselnd bewegt er seinen Kopf,
wirft einen Blick ganz kurz aus den
Kleideritänder und springt dann mit
einem mächtigen Sake zur Aus
gangsiiir. Die Tiir ist in ihrem
oberen Teile von Glas, infolgedesan
werden die Gäste Zeugen alles fol
genden.
Der Kellner isi hinausgerannt und
bat den einsamen Gast wieder mit
sich zurückgebracht. Eine Weile ton
seriert er mit ihm. Der Gast schilt
telt verlegen mit dem Kopfe. Ein
anderer Kellner kommt hinzu; uno
mit einem Male ist auch der Besitzer
des Lotals selbst anwesend. Man
hat gar nicht recht gesehen, wo er
überhaupt so schnell herkommen konn
te. Einzelne Giiste werden stutzig,
horchen auf und gleich daran fallen
auch schon Worte wie ,,Zechpreuer«,
»Zhochstapler«·, ,,Gauner« und derglei
en.
» Zum Teil beruhigen sich die Mist-.
zwas ihnen um so leichter fällt, weil
zdie Musik sofort mit einem tempera
imentvollen Marsch einsenh als sie
merkt, daß irgendwo irgendetwos
nicht stimmt. Das haben sie stet
noch immer als das sicherste Beruhi
gungsmittel mit Erfolg angewendet.
HEinen Augenblick wird das Thema
drinnen noch besprochen, ähnliche
Fälle werden angeführt, man mokiert
Isich über die Unversrorenheit solcher
iDriictebergey fordert die» strengsten
jMaßregelungen gegen Subjekte sol
scher Art und vergißt dann zule t dir
!ganze, an und fiir sich ziemli be
Ilanglose Sache, Um sich dem plan
pernden und viel angenehmeren Zeit
»herumbringen riikelnd hinzugeben.
:Der junge Mann selbst ist längst
’vergessen. Von allen.
J Draußen im Bestibiil jedoch geht
Iman nicht so leicht darüber hinweg.
Hier wird die Sache ernster genom
men.
Der »Gauner« stand da« den Hut
unfchlijssig in der Hand, den Ue
berzieher knautschig hinausgewiirgt,
den Kopf ties gesenkt, als wolle er
isein Gesicht vor allen zudringlichen
iBIickem die ihm physischen Schmerz
Izu bereiten scheinen, schützen. Das
sGesichi war fest so weiß, daß man
den Ansatz des Magens nicht zu ek
tennen vermochte. Um ihn herum
standen der Restaurateur, drei Kell
ner und einige Herren, die von vor
hin noch draußen geblieben waren.
Den Portier hatte man bereits zur
Wache geschickt
»Wollen Sie nun bezahlen oder
nicht«« schrie der Wirt aus ihn ein.
»Ich möchte ju gern, aber ich habe
lgm kein« Ge!d," versicherte der
» auner«». »
ess- s-. Os
«Uus yelyl gut nicht-, yet-sen ve
iibethaupi kein Geld oder haben Sie
es nur vergessen. Wo wohnen Sie
denn?«
»Ich habe keine Wohnung."
,,Haben Sie irgend einen Wettge
gensiand bei sich, eine Uhr, Ring
Nadei oder dergleichenk«
»Nein, das habe ich alles schon
verkausen miissen, denn ich bin schen
sehr lange Zeit ohne Einkommen und
ohne Siellu.tg.«
»Nun und dee Ueber iebeti« .
«Deni« Mii schreite-se ausgeris
senen. brennenden Augen sah er
rasch hoch und biiekie sich halb im
Kreise um«
»Na warum nichik Sieben Mark
ist er sicher ja noch mei«
»Nein, den kann — ich —- in die
sen; Maniei schiase ich des Naebis
un -—-«
»Dann wetden.Sie eben mai in
eiwas anderen- sei-lasenu
»We- ich schlafe, da kann man nicht
in etwas anderem schiasen.«
«Ja. ediee dere, das isi neie doch
ganz egoi. worin Sie Miasm, akso
.iind —- noenn ied Ihnen meinen
Mandel be. dann bekomme ich iibees
san-i i e Siesuns mein'
Eise ines Mi. Sie wesen
nichiF
Des kann cis-ON -
·J. Sie can-s sen-eine Innnee
Sie. sie Linn-. sie sie-e.
haben kein Eis in du Ins nnd
IF« M« This-easy »i«
n Iean I e n en
Iee mMeei G » ist-been nnd
ieinien eine W is sei- da
n, ieetsesn sie sein« u Use-.
L kseenenk
II c es Ieise ,
sie ne niedeeiWe Indes-. sie
MU·
see . Inei- iia ee sei den
Besten - Mist ais
Me- ee einen Iis Iee kais
eeieemem esee esi ei
nes — III-se ee D n . ais
Masse-ei MIC
stürzen. Wie er den aber sieben sah,
mit hämischen Augen, die dönde in
den Vosentaschen und dadurch mehr
als durch andere Dinge zum Be
wußtsein seiner Lage kam, schrumpsi
te e- ganz klein zusammen, Und de
mütig, kaum hörbar sagte er: »Ich
habe seit drei Tagen nicht einen Bis
sen gegessen, deshalb wußte ich gar
nicht mehr, was ich tat. Und nun,
da ich zum erstenmal seit drei Mo
naten wieder satt geworden bin, weiß
ich wirklich nicht, wie ich dazu gekom
men bin. haben Sie Erd-—- —·«
Das »Erbarmen« brachte er jedoch
nicht itber die Lippen, er stockte und
schwieg, als er wieder in das kalte,
rein geschiistömiißige Gesicht des
Wirtes blickte.
Jn diesem Augenblick kam der Por
tier zurück. »Warum haben Sie
nicht mit dem Portier gesprochen nnd
gesagt, daß Sie unger- haben, in
der Küche hätten ch schon ein paar
Nester gesunden. Aber nein, da muß
gleich draus los geschlemmt werden«
da muß betrogen werden. Anders
geh» sa dei Euch Spidduben nichi."«·«
»Im ich bin kein Glis-«
» ai, einen großen Mund wollen
Sie auch noch haben? Na, Bursche,
Dich werden wir gleich haben. verlas;
Dich heilig draus. Mit Brüdern
Deined Gelichters machen wir nicht
viel Umstände. holla, waren Sie
aus der Polizeii« - «
,,Jawohl, ed wird gleich jemand da
sein,« sagte der Portier.
Als der ,,Gauner« das Wort »Pa
lizei« hörte, guckte er wie srierend zu
sammen und wars seine Augen blitz
schnell herum, als versuche er eine
Stelle zu entdecken, wo es ihm gelin
en könne, durchzubrechen. Da be
am er etwas von einem tödlich ver
wundeten Tier.
Der Portier hatte aber seinen Blick
ausgesungen und sagte höhnisch: »Na,
mein Jung-, wenn Du denkst, Du
könntest uns hier entwischen, dann
hast Du Dich aber verrechnet, dasz
laß pir gesagt seian
»Warum duzen Sie mich denen-·f
fragte der ,,Gauner« schüchtern.
»Wir werden vielleicht noch ,,Cuer
ZochwohlgeboreM zu Dir sage-, Da
umpenterl, was-W schrie der or
tier ganz erbost and machte Miene,
auf den ,,Gauner" zagt-springen und
ihn ins Gesicht zu schlagen. Der
,,Gauner« blieb aber ruhig stehen,
ohne die geringste Furcht zu zeigen.
Da kamen zwei Polizisten herein,
und der eine sagte sofort, ohne erst
lange zu grüßen: »Wo ist denn der
Kult«
Im gleichen Moment aber, wo der
Polizist .zupaeten wollte, sagte einer
der anwesenden herren: »Ich bezable
siir den Herrn die Zeche, lassen Sie
ihn lause . Jch bin überzeugt, wenn
er es ni bitter nötig gehabt hätte,
würde er sicher nicht in diese saiale
Lage gekommen sein.« «
Der Schuhmann ließ sofort die
Hand des Mannes los, und aus des-·
sen Augen slog ein danibarer Strahl
zu dem zahlangswilligen HerrnAber
der Wirt sagte: »Nein, wie kämen
Sie denn dazu, sr den herrn die
Zeche zu bezahlen? Der Kerl gehört
ins Gefängnis stir seine Frechheit«.
»Aber das tann anen doch egal
sein, die Hauptsache ist doch jedens
salls nur die, daß Sie keinen Scha
den haben-«
»Nein, mein Herr, so egal wie Sie
vielleicht denken, ist mir die Ange
legenheit denn doch nicht. Um diese
paar Mart ist ei mir wirilich nicht
zu tun, das ditrsen Sie mir schont
glauben, die tann ich gut ver-schmer
en; aber solche Leute gehören ein
,iir allem-! isyt Gesangerti Wenn
Sie wiißtety wie wir unter Zechprels
lekn zn leiden haben! Das Muth-n
ist eben. man ertoischt selten einen.
Und wenn man dann einmal einen
triegt, dee Inn siir die anderen mit
bitsen Das st letzten Indes bei srlsj
len Sachen so·« l
«Dck den ist mein Gast also bit
te, la m Sie ihn fut«
Mc itflch MI- Mk es
bleibt bei via-. Dass Scäfmbabh
sur ans Ue III ils du
sum-sum WI. as
um CI den Its-usw ou dn I
Im
und dass
BE »He- »s. Wiss
s In m
as- Fa MO- sm ein I tu
MAX-s W« «
a c I n I Os-.
IINO los hu mä- tm
tm II S s u
mä: o Is- III-M XII-was
In IUM oft-W Its Ue
M Its Ost km stets-Um all
MZUOTUIN MM MIN
IMII as U Mist
Ums JIW Otto-. mi
E b aw Its-Ja FIIL BI- si!
ist Ins Its-mu- u
III M m
si- UII is Us- Ist's-st
wohl etwas wie Erinnerung auss»
steigen; denn in seine Augen kam
ein unbewußied Verlorensein und in«
seine ganze Gestalt ein laum merk
bares Wiegen.
Da schlug ihn der Polizist leicht
aus die Schulter, der »Gauner« zuer
te leicht zusammen, blinzelte mit
den Augen, als besänne er sich aus
etwas. lind als das Besinnen in
die Wirklichieii überging, «ivoiiie er
aussahren. Aber er erinnerte sich
noch rechtzeitig genug der Gegen
wart, machte eine kurze, strasse Ver
beugung und sagte: «Gesiatten Sie,s
bitte, da ich mich aus einen Augen-s
blick ent erstei« Der Polizist sah dens
Wirt an, und der meinte: »Seieni
Sie unbesorgt, er kann nirgends
entwischen.«
Der »Gauner'« zig rasch seinen
Mantel aus und gab ihn mitsamt
dem Hute einem der beiden Polizi·
sten. Da sagte der Wirt: »Sie
haben doch nicht etwa einen Revolver
einstecken, daß Sie mir hier noch Ge
schichten machen?" Aber der Angen
deie erwiderte: »Bitte!«, woraus der
eine Polizist mit schnellem Griss an
der Kleidung des Mannes herunters
strich. Dann ging der ,,Gauner« und
ein Kellner brachte aus Geheiß des
Wirtes den beiden Beamten zwei
Sehnt-tust
Die Polizisten warteten siins Mi
nuten und dann noch ein kleines
Weilchen. Endlich dauerte es ihnen
zu lange, und als auch der Wirt
wieder hinzu tam und die beiden
Beamten noch immer resultatlos
herumstehen sah, schickte er den Por
tier fort, damit der sehen solle, wo
der Mann eigentlich geblieben sei.
Nach wenigen Augenblicken lam
der Portier schon wieder zurilch mit
einer erschreckten Gebärde und hinter
ihm drei Kellner, die vor Entsehen
lein Wort herausbrachtem dann die
Herren, die vorhin die Sache durch
Bezahlung wieder gut machen woll
ten, und außerdem noch einige Gäste.
Der eine Kellner brachte abgerissen
nur immer dasselbe hervork »Er hat
sich mit seinem Taschenmesser das
Herz duxchtwchemk »
J Drei Minuten tpaier war das Lo
kal völlig leer. Mit sichernder Hast
versuchten die Gäste, die Straße zu
erreichen. Die beiden Polizisten
zuckten dik Achseln, die Kellner stan
den unsch itssig erum, und der Wirt
war ganz in atlosigkeit aufgelöst
Er lief verzweifelt im Vesiibiil « hin
und her, und ohne sich anscheinend
über den Sinn der Worte richtig klar
zu,tverden, schrie er fortgesetzt: »Ich
habe ihn nicht gemordett Das habe
ich nicht gewußt! Jch habe ihn nicht
ermordet! Was kann ich dafüri«
Jn all dieses C ob hinein spielte
ununterbrochen dki usit und urn so
viel lebhafter und nachhaltiger, se
eiliger das Publikum sich entfernte.
Kein Mensch schien überhaupt die
Musik zu hören. Infolgedessen emp
fand auch niemand das Ueberfliifsige
der Musik. Und niemandem fiel es
ein, der Kapelle, die auf dem Podis
am saß, Ruhe zu gebieten oder ihr
wenigstens zu sagen, was passiert sei.
Aber als jetzt das Lokal lexr und
das Spielen zwecklos war, warf der
erste Geiger den Kopf zurück, strich
noch einmal schmungloi und ele ant
mit dem Bogen über die »E«- aite
und dann war es ganz still. Und in
dieser Stille entkorkten die Musier
gtoei Flaschen Sekt. schenkten sich die
Gläser voll und tranken auf die
Gesundheit des freundlichen Spen
i:rs.
Der freundliche Spender war der
..einsarne Derr«. Als er noch ein
knal durchs Lokal gehen muste, hat
te er bei feinem Keltner, der von dein
Vorfall inr Vesiibiil nichts erfahan
konnte, weil er weiter hinten im
Lokal beschäftigt war, zwei Flasche-i
Sekt fiir die Musik bestellt. lind der
stellt-er hatte kein Bedenken gehabt,
den Befehl sofort auszuführen Denn
der here sah ja gang solide aus.
cclh Wust Oh sen-if
fes-Ha Ihm-i itcsu stim- thun
sscms Icu ob u Dis-. am Ists
»Hu las Cis aus« erhielt n
m W « Wut-m EIN sh
i
cis-I E Ihr-I stracks-II mäs
Mja is: Uns Uns Mut so
adehäahzt costs-Ok- dk Ists-tm du
It
Ocdsukcssplntu Um
Im m UW Gift-m samt-MO
lxt mit-P Its-Uhu IN II Us
u
— such tu On- IM
mstms n cui Vol-II
O M
us In- sicher-— dir-:
m- On du m Ists
M M Im III-Im
sie pranlrereinnp
Siizge van Louis Maul-and
»Sie glauben natürlich nicht dar
an'i" fragte Frau Mouisa:.
Die Unterhaltung hatte sich bis seht
langsam hintre-schleva Jch schauielte
im Rockingchair und kaute an meiner
Mentbolzigarette.
»Mein Gott!« sagte ich ask-sel
zuetend. »Ich verdamme deshalb nie
mand, der ——'·
»Sie sind ausgeblasen, wie alle
Männer!« erklärte die Hausfrau besi
stimmt. s
Die Sache an sich liesz mich völlig»
kalt; nur um einen Gesprächdstoff zu
haben, spottete ich:
»Die Wabrsagerin ist also ein
Dogmai«
»Ja und der Teesasz auch! Meine
Freundin Mary bat die Gabe darin
zu lesen.«
»Und alles, was sie vorhersagt,
trifft pünktlich einl«
,,Lachen Sie nur, lachen Sie nur!
Ich habe Dinge erfahren ---«
»Dars man die vielleicht wissen'."«
Darauf batte Frau Maussac nur
gewartet. Sie warf mir einen Blick
su, der weiland Kassandra Ehre ge
macht biittr.
»Es ist bis seht freilich nur ein
merltvlirdi essusammentreffen gleich
:lautender Zrapbeheiungem Aber wenn
»Sie spotten, fang’ ich erst nicht an.
Die erste Warnung erhielt ich in
Dison. Wir, mein Mann und ich,
hatten den Zug versäumt und warte
ten den niichsten auf der Terrasse des
Gasthaufes ab. Ein zerlumptes
Mädchen —«
»Die tlasstsche Zigeunerin!«
»Seht richtig! Eine Zigeunerin
also bettelte mich an und erbot sich,
mir wahrzusagen Jbr Rassegesicht
ihre wilden Augen gefielen mir. Sie
legte ihre schmuttgen Karten auf den
Tisch. mischte und bat mich, mit der
linken Hand abzubebem Pliiniich
schrat sie zusammen.
»Glauben Sie an Provhezeiungem
schöne Damei« fragte sie ängstlich.
Jch schwieg betreten. Rasch hob sie
die Karten zusammen und wollte
gesen. Aber nun hatte ich Blut ge
.le t.
»unsinn!« lachte ich. ,, atuknch
glaub« ich nicht daran! ag’ mir
nur ungeniert, was Du in den Karten
siehst!«
Die Zigeunerin mischte die Karten
nochmals und ließ mich wieder ab
heben. Und so dreimal hintereinan
der: Endlich sagte sie zaghaft
»Es ist ja nur Spaß, nicht wahr-?
Aber hier steht, Sie werden durch
Mord enden. ichsne Dame!«
Damit entlies sie uns, und ich habe
sie niemals wieder gesehen. Das war
vor vier altem-«
»Und ie leben noch?«
: »Warten Sie ein wenig! Vori
-geg Jahr begleitete ich eine meiner
Freundinnen zu einer renommierten
»Kattenschlägerin. Sie war sehr poms
ps- eingerichtet. Plötzlich fällt mir
Imeine kleine Zigeunerin ein. Jch sor
jdere die Patentrerte Pythia aus, mir
»die Zukunft zu entschleiern.« Sie
ist natürlich gleich bereit.
l »Ich sehe ein Landgut!« oratelt sie.
;,,Zwei mächtige Bäume am Ende einer
iAllee —- einen brünetten jungen
iMann —
T Hier stockt die Alte und sieht mich
erschrocken an.
»Gehen Sie ja nicht durch eine
solche Allee!« sagte sie.
,,Sonxt?«
) »Sont tönnten Sie dort ermordet
tverden!« -
Natürlich begriff ich sofort, das die
Kartenschliiqerin als gewiß gelesen,
was sie itsltcherwcise als bedingt in
stolite. un aber wußte weder meine
Freundin. noch die Potbia um die
voridergegangene Warnung der Zigeu
ner n.
Die-mal war tm icon inva- denn«
ruht-L und heisses Mott. Maus und
ihren Tief-H toufnltimu
Mars M e e tomlidk Wu- Pet
bot-TM M- s W den Zwiqu lacht
Lamms-Mk Ue sie Im
Los htle betreibt Ihn U
It is IW besi- fo ils-MO.
III Ue tm M
Wisse munt« Mit-us sit und
usw- Ue Maasse-Institut sitts
aus Du Mist Raums de
i in Landgut - — Veto Eis-um- —
sm Inst Ums M mächtige
III-u Du ges alt ihm
Ists-« spot- mn ans-c Wem Or
uns-M V !"
Mars las mäd echt-isten und feste
M d Un ne
umäts M dich Dust-Miss«
uW aus usw-! ums-u kais
d- Ius Und-: Motsz III
Ist-si- san-im
u du IIIIÆ
sb-:ls tin M toka III-I
III hu can-m das-us seh-Inst
m Uhu us whian
l IN II M sub-I Im Ists.
die Kartenschlägerin und dte Zigeune
rin, unabhängig voneinander, gewett
sagt!«
Ist O M
rau Maussac schwieg. Die Dun
tel eit war hereingebrochen, laum
konnte ich mehr die Silhouette der
jungen Frau erkennen.
»Nun?« fragte sie erwartungsvoll
Ich weist nicht, war es die Nacht,
das merkwürdige Zusammentreffen
dreier gleichlautender Prophezeiungem
oder der ehrliche Glaube des »Op!ers«
— ich siihlte meine Stepsis schw Iden
und sagte tröstend:
»Da Sie ein eigenes Landgut gar
nicht haben, gnädige Frau!«
»Das ist es ja geradet Jch habe
mich bestimmen lassen. dieses hier zu
tausen! Gerade dieses Landgut!
Mit einer großen Allee und zwei
mächtigen Kastaniendiiumem an deren
Endei«
Jch schwieg betroffen. Die Frösch
auatten melancholisch im nahen Wei
her. Schon sah ich Frau Moussac
am Ende der Allee, tot, ermordet
biuibefiecki liegen. Schon das Kains
zeichen des Schicksals aus ihrer
Stirne. Ich sriistette, ein Schauer
überlies meinen Mitten
«·’ist Jhnen Ialt9«
» in wenig, sat«
»Wotlen wir uns etwas Bewegung
machen?«
»Mit Vergnügen!«
Jch bot Frau Maussar den Arm.
Unwilltiirlich vermied ich die Alter
und nahm den Weg um die Blumen
rabatten herum, zum Springst-umrer
der nielancholisch plätscherte.
Aber Frau Maussac zog mich im
mer wieder zu der Miee hin. Nun
widerstand ich nicht länger.
Ein stirchterlicher Gedanke, eine Art
Suggestion, hatte sich meiner uemiichs
tigt. Es war, alt oh mein eigener
Wille den Körper verlassen und ein
anderer, mächtigeren in ihn eingezo
gen wäre.
Es war Nacht, sinstere Nacht.
Weshalb auch spielte die Frau mit
den duntien Mächtem weshaldsalgte
sie Schritt vor Schritt der chreckiichen
sPrvphezeiungi
chk Wllcsc Ilc llllk, Willst l W
»Willen, von einer stärteren and Ten
Untergang entgegengetciehen
»An-ei mächtige Bäume am Ende
der llee —- ein eigenes Lan ut —
ein brünetter junger Mann —
Daö alles stimmte. ch bin beil
nett, bin ed an haar, att, Au en
und Teint la lehr, daß ich häufig fiie
einen Spanier gehalten werde.
war allein mit der sun en Frau,
allein in der Allee, die i r verhiin -
nisvall werden sollte; ich, der briinei e
Mann, der ihr dreimal als ihr Mör
lder bezeichnet worden wart
Der Parl lag im Dunkel. Von
Itveit her durch die nächtliche Stille
zdrang ein miides Stöhnen wie des
sAuSatmen eines Sterbenden. Jth
swaren wir auch bei den zwei mächti
igen Bäumen angelangt. «
Feau Maussac windete sich miv leb
haft zu. Jch sah ihren weißen Hals
durch die Dunkelheit schimmern nnd
bohrte meine Augen in seine lie.
Meine Hände zogen sich lramp st
zusammen. meine Muskeln spannte-Z
sich zum Sprung-.
« Plötzlich lachte die Frau heil aus.
»Ganz exalt xvar meine Geschichte
nun nicht!'· sagte sie spöttisch. »Sie
wissen ja, Wahrheit und Dichtung!
So zum Beispiel gehört mir das
ILnn ut nicht zu eigen, ei ist nur ge
Imiete. Aber Sie scheinen Fu fes
"stein. Wir gehen wohl besser ins
Hans hinein!« «
«- s
t— A
sie neue Inte.
ys n einem kleinen wem-unsich
Städtchen ilt Mino-. die neue
le zum I. Ast-U ltt lbcstt stat
Dtenft getreten. Nachdem der M
unter Hat-andern und Staunen Its
Nonsm ist. tot-d the am Ist-d
von du Daumen sehst: Ema-.
ed- vu tut sitt sag, ftp-is du aus
Wohnstmmm tuqu Wie und
bisw« »Gott Musik«
wird dato II. es wird sti
Hit. Mann us tut nickt Otto-s
cis-mich cost die hausba- Uns-O
Wann fMt t- deItd mit M Las-s
m da gab tu du Kasus-Mit
»Mu- sdQM du solltest doch III
tm »Oui« Nacht' hsmk
Munde wollt-· ist kommt-X loo
ts hat«-m Nat-It
o wosteft du komm-f
d hu ich dutte mit Ia sit-O M
est ·
Unten It III-Hist
kdcea End You-tu IW n IÆ
h n
Ifowis ts arm-MI
U M II us Its-III
TGUIMUMWIW