Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 15, 1913, Der Sonntagsgast., Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    —
Git- suter Zerl. ·
Elizze von Maxiniilian Schm’"
»Sol! es denn gar kein Mittel ge
ben. denBanierott von uns abzus
tvenden?'« fragte Frau Annette ihren
Mann, den Kaufmann Joseph Schwe
ringer, und ihren Vetter, den Reisen
den des Gefchöftrs, Heinrich Lieber.
nt.chdem dieser die Bücher visitiect.
Aktiva und Passiva festgestellt und
zu dem Resultat gekommen war, daß
erstere winzig klein, aber letztere er
driickend groß waren.
Der Vetter hatte fein ganzes ver-»
fügdares Geld bereits dem Schwager.
zur Verfügung gestellt. Er gehörte;
gleichsam zur Familie und hatte eine;
tief eingetvurzelte Freundschaft undj
Anhänglichkeit an seine einzige Ver-«
wandte Annette.
»Ich würde ja gerne helfen«, sagte
er, »aber mein ganzes Vermögen steckt
in euerern Geschäft und —- ich fürchte,
daß ich nicht einmal die mit erstem
künftigen Monats sättige Prämie mei
ner Lebensversicherung zahlen kann.
Damit wären dreißigtausend Mark
verloren, eine Summe, die euch ein
mal wohl tun wird, wann ich vor
euch sterbe.s«
,,AO,. bis dahin sind wir tangsr
am Bettelstabe«, meinte Annettr.
,.Uebrigens, lieber Heinrich, wünschte
ich dir ein recht langes und glück
lickes Leber-. Das weißt du, Atti-·
Annettes Gotte aber, der Kaufe
mann, meinte: »Ja, dreißigtausend
Mart —- fetzt in der hand. —- dann
hiitte unser elendes Leben ausge
hört. Aber tvir haben sie halt nicht
und so bleibt nichts übrig, als den
Konturs zu erlliiren.«
»Das iiberleh' ich nicht!« schrie die
Frau nnd schiuchzte gerade hinaus,v
wobei sie sich an die Schulter des
Vetters lehnte
»Liebe Annette«, tröstete dieser, »du
wirst noch wie vor lebens«
»Nein, lieber Heinrich, — mir liegt
nichts mehr am Leben, wenn ich die
Frau eines Banterottierers bin, und
ietzt, wo ich mir gerade die schöne
Sommergarderobe angeschafft, die mir
so gut steht.«
»Ja, das ist freilich hart«, meinte
der Vetter, der Vase schönes haar
streichelnd. —- .,Könnt’ ich nur helfen
—- helsen —, aber ich müßte geradezu
iterben und —- das geht nicht so nach
Wunsch« —
»Hör’ aus, Heinrich, das ginae mir
gerade auch noch ab!« Dabei sah sie
ihn sehr zärtlich an. —
,.Annette«,, sittsterie er, »dich der
Schande zu entreißen, könnte ich —
ja, in, könnte ich ——-«
,,Was?« fragte die Base.
»Ich will einen Spaziergang ma
chen und nochmals versuchen, darüber
nachzudenken, wie das Unqliick ab
zuwenden wäre. Zum Abendessen bin
ich wieder zu Hause. Also aus Wie
dersehen!«
Heinrich Lieber fand sich auch zur
gewohnten Stunde ein.
»Nun?« fragten Herr und Frau
Schweringer. »Weißt du einen Aus
weg?«
»Halt) und halb«, meinte der Vet
ter. »Aber —- ich muß mir die Sache
erst ausdenien —- ungestört ausstudie
ren. Jch mache morgen eine Gebirgs
partie. In der Berglust kommen ei
nem frische Gedanken und — vielleicht
stillt mir etwas Gescheites ein. Darauf
wollen wir eine Flasche Seit trinien
und was Delilaten essen; ich habe
alles mitgebracht.«
So wenig es Annetie um Essen
und Trinken zu tun wor, so sehr ließ
es sich ihr -atte schmecken. Heinrich
bemühte sich, so heiter als möglich zu
sein und oft ward aus eine aliiclliche
Zutunit nnd eine veraniigte Bekannt
tie Heinrichs angestosren und get-kuns
ier«. —
Andern Togg in aller Frühe- als
vielen im Tonrisienlpsiiim mit Bem
flock und Nucklack versehen. Abschied
nahm. schien er lebt bewegt zu leln
und Tränen standen in feinen Angel-.
Dle sattlckbleibendeu hielten es file
Teilnahme im llmm hereinbrechenden
Unin. —- Wieylm make et nom
..Llebe Stumm auf meinem Schreib
lllcde findest du elu an dich nimmer
les Schilflstlleh das nimm-u dlr —
welhl . wenn ver Mensch elne Welle
fal. am et me alles denke-IS Nimm
umarmte et Schaume und Schwil
qetlm als alt-ge es über den Ozean
und — lett wae ek. —
stammt Erim wac. oul del-Mem
Alma-et zu ellea und bat Schelflllllef
Du Muse-. CI essblelt die Beiw
nmgssslke Esset Instit-laufend Mark
mll Ies- Uusmt das das Volu
menl l- halb III-leimt des person
mv speist-se m Ismene Melu
Kek . «
.Des gute Ochs-ist« elel lie. .M
del-M ee N as altes Inst- Oft
IIIAZH das Obst III Unglllck des-«
IM
Uite ens Mit-c Usle bund m
dlt Lake la III stss see Ins-Is
ru lass-se lässe- Iem seen- m
Qelt D Amt lmlWlst Des
Qui-Oe Mensch soda- IQ soe. M F
estes-. LI- MI alle-la II sc I- ,
htm- läe sehnend u leide-. et Ivdle
M Ie- Ileskuts geliebt aus-e —
MI- soct tu Oe Nile III diese
LU- IIW Indes-. Jst se soll
le D- M IN in käm-malt aus
W W
M . — les-n eilt GI
sms III Mee» Inm- Im
—
Lluisiieg auf die Zugspitze —- gegen!
Mittag Absturz und Schluß
Mit diesem Programm beschäftigt,
eilte Heinrich Lieber bei herrlichstem
Sommer-wettet mittels Eilzug den
blauen Bergen zu. l
Der Waggon tvar überfällt von4
Reifenden und Ausfliiglern Jnj
Starnberg ward zuerst gehalten; da
schaute Heinrich Lieber zum ersten’
sMale durchs Fenster und sein Auge.
haftete an dem iiber dem herrlich
leuchtenden See emporsteigenden Fel-:
fentoloß der Zugspivr.
»Wie prächtig die Zugspitze sich re
präsentiert!« rief man. ..,Gerade als
wollte sie uns einen Gruß entgegen
sendeni Morgen um viele Zeit sehen
wir von dort oben herein ins Land.
Herrlich! Wunderbar! Jube!« So
und ähnlich lauteten die Ausrufe.
Heinrich, der Selbitmordlandidat,
sah sich aber in Gedanken bereits über
die schroffe, westliche Felsenwand ber
benrzeln —- auch morgen um diese
Te t.
Merltviirvig schnell lam der Zug
in Garmifch an. Es schien ihm or
dentlich zu pressieren und fast ärger
lich sagte Heinrich siir ficht
-,.’s ist nur aut. daß er nicht auf
die Zugspitze dinansiiihrt· Vierund
die Zugspitze hinaussährt. Vierund
zwanzia Stunden gibt man sa jedem
Verbrecher vor seiner Hinrichtung,
Jund ich will tie auch genießen!
! So ward ein Gastth ausgesucht,
wo er sich ein Zimmer geben ließ,
seinen Rucksack und Bergstocl ablegte
und einen Platz zur Mittagstasel be
Istcllic
» Dann schlenderte er nach Patien
Ilirchem genoß da mit vielem Appetait
sein zweites Frühstück und kehrte,
tdie satale Zugs-sitze sortwiihrend ..·.
Angesichte, wieder nach seinem Hotel
Iin Garmisch zurück.
Beim Mittagessen lani er in die
Nachbarschaft eines Fräuleins, das
mit seinem nebenan sihenden Vater
erst heute angekommen war und nach
dein Eibseehotel wollte, um morgen
die Zuaspitze zu ersteigen, wozu be
reits ein Bergsiihrer gemietet war.
Heinrich wußte selbst nicht, wie es
lam, daß er »aus einmal mit seiner
anmutigen Nachbarin in eine Unter
haltung verstrickt wurde. Er war
so unvorsichtig, zu sagen, daß er mor
aen ebenfalls vom Eibsee ans die
Zugsine besteigen wollte. Damit
war er geliesert.
»Ach, es wäre herrlich- wenn Sie
sich mir und meinem Führer an
schließen würden«, ries das Fräu
lein. »Wir Jsmd ganz fremd-hier.
Mein Papa ist der Großhändler Wel
zel von Nürnberg«
»Und ich heiße Heinrich Lieber,
Kaufmann aus München«, stellte sich
der andere vor »Ich habe schon die
Ehre, Ihre Firma zu lennen.«
·,,Lieber?« sragte der Nürnberger.
»Ein Lieber ist mir bekannt, er war
Konseltionsgeschäitsinhaber. Ein bra
ver, sehr reeller Mann.«
»Das war mein Onkel«, versetzte
Lieber, »ist aber längst tot.'«
»Er hatte eine Tochier -——«
»Ja, die ist an einen Kaufmann
Schweringer verheiratet.«
»Und geht’s ihr gut?«
,,O——o fal« Wenn ich erst tot bin,
dachte er sich dazu.
·- »Wenn es Jhnen angenehm ist«,
sagte jetzt der Nürnbergee, »ich habe
einen Wagen nach Eil-see —-—«so lade
ich Sie zur Miisahrt ein.«
»Sie sind sehr gütig, aber ich
mischte nicht genieren.«
..Genieren?« lachte das Fräulein.
»Wir können Ihnen nur danlbar sein.
erfahren wir doch dieses und jenes
von der hiesigen Gebiet-Zweit Ach,
es isi so unaussprechlich schön hier.«—
Lieder nahm an. Nach einer ilei
nen Siesla besiiegen die drei den
Zweispiinner und sori ging’t. dem
Lvisachiale entlang nach Graben-, von
wo ans der märchenhasie Badeeiee
besucht wuede und dann von hiee
aus zu dem hochgelegenen Eibier.
Das Eidseehviel war sie-ei besucht
Mit vieler Nat gelang es den Nen
angeiouuneuesn Qnaeiiee zu seinen
men.
Der telegeaphisch bestellte Beeaiiihs
seee pour bereits ne Stelle. Dein-ich
ILiedee Inussie zu ins-nein das er mii
iden- Feiiulein die Windes mache
i M waren einige Musikanten an
s wesend. die Kitdee und Guitneee Mel
»ren. und einige Burschen zugegen, die
Esoioei durch Schnbviaiteln die Gei
»iellichnii eegösiem so das bald alles.
Jus des greulichen Sinn-vierte dee
iTiinzen iich wie ien sinsimn iiibcie
knnd sich neben den Sueichen und
spie-bin ins Tanze dreht-.
F Iued heimisch ieiee mai-I nui
die maegise hinsank » et tanzte
Teaii dein sieh-lei- nsd Mem noli
Fie- enden-.
z Exil SUIUW IS ii ii Plastik
.iieien sie Juki-den«
: Mit Hing-annim- nmv ve- Ini«
iilieg um«-.
s deines Liedes time were-Mich
EVEN-ex und ins Im n non im
dsn Mome- Itmsiikw das Inn die
wösivnhinewtnnks ims- iei Inspi
nehn souv· ihm NO Ist sein«-iste
Wi um« he Mit VOM ists-ei
»Im-sit Uns-ihn Mel-. (
Idee eins sent-m ih. das wes
neune-. via-e m- ieds fes-i
ibi- dti bis-m Abs-es Mag u
Ma takes-. — Ist-b te M
isw m- ede im Weisen Die Ida-·
PM
derte so nett nnd in einem-fort —
lachte nnd brachte ihn zum Lachen,
so daß der Bergfiihret einmal sagte:
»Oes seid«s wohl a frisches Hoch
zeispaarZ Zarnpafsen iuafs Ineniisch
guat!«'
Das Fräulein lachte ieyt noch
Mehr; Heinrich lachte auch, nnd der
Bergfiihrer. dem erstere ein Geldftiick
Hab. lachte erst recht.
Vor. lauter Vergnügen kam Dein
rich wirklich an einem engen Felsen
wea dem Abgrund feiir nahe
Der Betgfiihrer machte ihn aus die
Gefahr aufmerksam und bat ihn.
Obacht zu geben —— leicht könnte er
über die Felsenwand hinabstürzen
»Da tviire ich tot?« fragte Heinrich.
»Da Chören der Katz!« erwiderte
der Führer.
« »Der Katz?« fragte Heinrich. Er
besann sich, dann meinte er: »Was
läge am Ende auch viel daran!«
I »Das wäre sebr traurig«« erwiderte
Idas Fräulein, heinrich freundlich an
blickend.
»Aber siir » einige vielleicht ein
großes Gliick«, versetzte heinrich.
..«Das glaube ich nicht. das wäre
fchiindlichts
»Es würde anen leid inni«
»Aber Derr Lieber, wie mögen Sie
so tragen!« «.
Esdauerie nicht mehr lange, gin
gen sie band in Hand — um sich
gegenseitig var Schwindel zu hewo
ren’,» aber auch an Stellen, wo dnr -
aus leine Gefahr war.
Der Bergflihrer kannte fich schon
aus «beim Strumpf« und,« lachte in
sich hinein. Dann fagte er: »dann
si schon viele da beraben in Ver
sprach geben, weil halt auf-die Berg
W Blut leichter fließt nnd d’ Der en
Pilz gebet-, wie-? wirtli Mein-first
ein«
»Ist das auf uns beide gemänth
fraate Heinrich das Fräulein
»Ich weiß nicht«, erwiderte diefedj
errötend.
sAber Heinrich wußte genug.
Am Gipfel der Zunfpitze1 angelangt.
bewunderten beide die Großartigteit
der Bergwelt —- sie fchmärmtm
»Wallt’s mit mein Perfpeltin d’
Frauentiirm in Milnla fehgn?« fragte
der, Bergfiibrer. .
,,München2« rief Heinrich iaft er
schreckt. Er dachte und —- dachte «—
pliitzlich lachte er nnd rief: »Königin,l
das Leben ist doch schön!«-». « (
Das fühlte er ient —- er fühlte iich
überhaupt in Gegenwart des Fräu
leins als »Mann« und fragte jetzt:
»Sagen Sie mir, wäre es eine
Dummheit, fein Leben hinzugeben, nm
einen anderen aus einer Verlegenheit
zu befreien?« L
»So was wiirde doch-der andere
nicht annehmen!« meinte das Frau-;
lein. »Jeder Mensch fleht doch iiir
fiSch felbft ein. —- Aber wie lammen
ie -———«
»Ach, es ist nur fo ein Gedanke ge
wefen. Nichts mehr davon.«
Jm Unterlunftshaufe trafen fie eine
fröhliche Thuriftengefellfchaft von Da
men und herren, nächtigten dort und
bejubelten am nächften Motan mit
den anderen den prächtigen Sonnen
aufaang.
Lieber hatte den Mut, des Fräu
leins Hand zu ergreifen. feine Lippen·
daran zu drücken und den Nmnenl
zärtlich betonend anszurnfem «Adele,
ich bin wegk« —
Der Betgfühtet brachte sie« alllcllich
zu Tal und beide kamen als gule
Freunde nach dem Eil-see zurück. here
Welzel sah es nicht ungern, daß zwi-!
schen den beiden innan Leuten eines
Annöherung stattfand. Er fördeele
diese durch die Einladung an Dela
rich, als Puck-haltet in sein Geschäft
zu treten. Als vorsichtiger Mann
halte et sich in Abwesenheit der nn
deten lelepbonlsch mit einem Mun
chenet hause in Verblnduna gefest
um übers-Velntlch·« Lieber Auskunft
zu erhalten« die fllt diesen vollkom
men günstig lautete. Heinrich war
sübetleliq. und das Fräulein ebenfalls
Ja München aber war eine andere
Summa-w ein guter bekannter und
Nachbar halte deine-ich bei der Ad
lnbel am Bahnbvf gesprochen. Oef
len Reden kamen llnn sonderbar doe.
Er halte zu ihn- aelagk »Bei-ist dich
Ovid alles Freund wenn wie uns
nicht mehr lesen lalltest-«
Aal vie Jenae: »Geh-P erwiderte
del-nicht .Je nun, wenn man elne
Berge-stelle macht. weih man nle. oh
und tole man wiedee heim kommt-«
»Da wills doch vie dumme Mel-e
sdee dsstrzene nlwi entlme
Messe ver andeu. Dan- leaale ek
lbs mein dem hellstes lelnee Gesten
Hatte und feines Hafe. mein-il del-edel
IInll eigentümliche seien-ne ans-se
Met »O. dem wird ee solt mi
Laus weh-. Delos W Inn-IF
; Elle M Ausw. das Die Ostsee
leis-gleiten hold »Wie wette-e
bele leltnahsnstl see Ideen-II
»Wald; Ilelleeese Des reimwe
.I-Melel Sie- unmens
Dsa fee Zug »Ist-Oh mehre Ue Un
eeewllunu »Hei-essen weilen Muts
see its-Um neue-see M lese-u Geke- ;
kee- Ikeee Dein-W Rese- nue III-IT
ee alte llcs neune Use so et aus
sie-O nam- Iawee net-um eng-Un
ask-Mem III-Im WORK ee Os.
u Wem sie es. use eesel leise-exf
nee- ouem zu les-en est«
lex-l sue Eies-W esse-site beim send-«
up I
»Ist Jhnen an Heinrich bei seiner
Abreise nicht-s ansgesallen?« fragte er
Annette.
»Er war etwas eigentümlich — als
wenn er etwas vorhiitte«, antwortete
diese. »Nun ja —- seine sagst-inbe
steigung wird es eben gewesen sein«
»Erschien es Ihnen nicht. als ob
er eine gewisse Ahnung gehabt hatte »
«Eine Ahnung?« Sie dachte an die
Police, die er ihr vorsorglich zune
schrieben hatte. Jetzt erbleichte sie,
nnd den Besuch fest anbliclend. fragte
sie mit bebender Stimme: »Es wird
ihm doch kein Unglück begegnet sein(
»Oder wenn er gar ein solches ge
sucht hättes« platzte der Nachbar her
ans.
»Das wolle Gott derhiiten!«' rief
Annettr. »Warum sollte er anch —«
..Vielletcht nni —- er sagte, daß
morgen, also heut-. die Schwierigkei
ten in Jhrern Geschäft gehoben mä
ren —- irh weiß, er hat eine nam
haste Versicherung aus sein Leben —«
»Nein, nein!« rief fett An.nette, sich
erhebend — »unserethalbe sich op
sern, nein das dars nicht ein« Das
dort nicht sein! Joseph! Du reife
into-i dem Vetter nach — sosort
Er wird doch nicht! —- Aher so eile
doch! Mit dem nächsten Zuge! Aeh,
äuwltehe Dei-trittst Es wäre mein
o " .
,,Wobin soll ich sdenn sahrenW
fragte text Schwerte-gen der durch
die Aufregung seiner Frau von wei
verschiedenen Empfindungen ersiillt
wurde. Die eine war die leise Hofs
nung aus Errettung vor dem Ban
lerotte durch heinricht Erbschaft. die
andere die Erkenntnis, daß der Vet
ter nicht nur bei der Thuringia, son
dern auch-im Herzen seiner Frau ver
sichert war. Eine dieser Versicherun
gen mußte unbedingt-stillt werden
und da toar er in erster inie Ge
schäftsmann, so dass er sene der Titu
ringia vorzug. Doch behielt er seine
Gedanken bei sich. Was sollte er
lange polterni Sah er doch die Be
strafung seiner Frau schon seht, wo
noch gar nichts gwiß war, und wenn
dies erst der Fal. d. b. wenn der
Schtvager das Unglaubliche geleistet,
war die Strafe eine riesig große, siir
ihn aber ein Gliiet, das er sich nicht
zu träumen wagte.
Der Nachbar hatte unterdessen das·
Eisenbabnlursbuch zur hand genom
men und nachstudiert, wann der näch
ste Zug nach Garmisch gebe. Dasl
war in einer Stunde der Fall.
Annette drängte. und Herr Schwe
ringer tat. als beeilte er sich, zur Reise
«vorzubereiten.
Da tam eine Depeschr.
Ein dreifacher Ausschrei erfolgte.
««Tott Er ist tot!" jammerte die
Frau.
»Er wird doch nicht —«. Herrn
Schweringer wurde es seht doch etwas
gruselig. Aber die dreißigtausend
Mark mäßigten seinen itn Anzuge be
findlichen Schmerz, und so meinte er:
»Was steht denn in der Depesche?«
t»Ich itssne sie nicht!« schluchzte An
ne te.
»Ich auch nicht!« versetzte der
Mann.
»So will ich es tun, wenn’s erlaubt
ist«, sagte der Nachbar-, und die bei
den nickten beiabend.
Und also össnete er die Depesche.
»Nun«, rief Schrot-ringen »Mit-ent
lich ister geborgen?«
»Geborgen?« entgegnete jetzt der
Nachbar,sin belles Lachen ausbrechend
«Geborgen ist er freilich und ihr mit
ihm.«
»Und dazu können Sie lachen3«
schrie Llnnette empört.
Der andere las jetzt den Inhalt,
welcher lautete: »Habe mich mit der
Tochter des Großhändlers Welzel in
Nürnberg verlobt, in dessen Geschäst
ich eintrete. Dieser wird in dankba
rer Erinnerung an Annettes Vater
euch gründlich arrangieren. Gruß.
Heinrich«
Aas-me hatte die Rude- Malt-M
»Gott M get-US« rief sie.
Schwinger hatte vie Dewa aus
des Nachbars band genommen nnd
im« fis Wo duns
..Gtchiss amtmimnk murmelt
ek. »Du »M« mir lieber fo.«
»An-me Um mit das Um ch
W nnd tief im: »Ja. » es A
mit elm Not-M Ruf CAN B
et uns sinkst Ahn Nimm-I I
in nicht aus des Wem«
Am anderen Tage kam deines-In ku
küct. Er wurde m allen fund
dmtüst und bestätigte mit-Mut M
n Hm Miste-Mut
Raums komm Ist ums-is.
zu Inm« MÆ MIOWW II
sum-c uad Ins Ue w aw- Hist-h
Us. t
stin- I«. uva da sch.
»O sum n MMIMQ um duns
cs imm- IU Miit-Im M
lasss st- Injssss cmä Its Ins
Ist-dem- md III-Ins da II III P
fuss- Uosss Ist-d smed Mk mkd III
»so m MI
Ha U Ums tust IW Tit-I
m mem- mi Ost-misse- m
usw mka Wiss p- Muse »du-;
We Mc Ums m- W z
Js- Mk Ist-ff « »Im-me.
einem-w edi- Un til-In as
Ists MI- Ost-»als ammsii W-:
bezw-; hsp sub Ists-u »oui« ;
Am das III-m M Im »O
.- kh Mk
n « Ia VII-o Qui I III-P I
Opfer-.
Siizlr von Einst Rhnt arm .
Fern-erraan Sag-ne i- nd Bli»
tnen · sagte Roderich Wulshardt in
dem er sein bleiches Gesicht zur Tiir
wandte, durch die seine Vase Freda
soeben eintrat, in der Hand einen
Strauß Feldblumen. Ein heller
Sonnenstrahl, seit langer Zeit ter
erste. stutete im gleichen Augenblick
durch die große Kranlenstube. Fteda
legte die Blumen aus Redekichs Bett,
der dabei ihre schlanke, weiße band
ergriff.
»Bist Du zufrieden. Nod?« sragte
sie zart, als es ihr licht aus Willf
bardts Augen entgegenschinrnterte.
»Na-endlich glücklich, Fredak Da st
ist das Gliick dessen, der nicht mehr!
von dieser Welt ist dass alles ilsmj
gehört, was et mit starkem Herzen
erfaßt hat: Mein ist die Sonne nnd
mein bist Du. Du Huld-. Jmmergest
liebte Ich spotte der Mächte, die
zwischen uns siebent«
Fredai Augen stillten-sich mit Tris
nen. Sie wußte selbst nicht. galten
sie dem Sterben Wulshaedts over
der Gottseliatett die van ihm ans
ging. Vor wenigen Tagen noch hatte
er eine bange Klage iiber sein Las
gehabt. Eine Mage, nachdem er so
groß gewesen war. Bei einein Ret
tungswerl in einem brennenden Vauie
war ihm durch herabstilrzende Teilen
mer die Brust verleht werden. Seine
Angehörigen jammerten damals, er
hiitte an seine iigutierlosen Kinder
denken müssen. Erkabersagtet »Das
Gefühl war eben schneller als der Ge
dante.« Er hatte nicht bereut. Und
dann tam doch ein Augenblick der
Schwäche, als die Lebensiehnsnchi
des Starken sich nach einmal aut
bäumte. Aber nur Freda hatte sie
gesehen, hatte stumm seine iinde ge
aßt und ihr Gesicht darau, gedrückt·
Jeht hatte er überwunden, und sie
war wieder still bar Ler Heiligkeit
der Minute. 1
Da wurde die Tür heftig aufge
macht und Lisa, Wulsh..rdts Tisch
terchen, trat herein, mit geriitetern
Gesicht. heftig schluehzend, daß ihr»
ganzer schlanler, gehnieihriger Körpers
davon gesehtittelt wurde. Die brau
nen hängelocken waren zerzaust und
die blauen Augen blisten var Zorns
und Tränen.
,,Friiulein Milla shat uns geschla
gen. Erst Radi, ·veil er ein Buch
vertrihelt hat -—— und dann wollte ich
ihm beistehen —- und dann hat sie
mich auch gehauen, das alte, häßliche
Biest —-«« «
Die junge Frau sag die Kleine an
sich und strich ihr die wirren haare
aus dem Gesicht.
»Ich werde mit Fräulein Mille
reden, und dann geht Jhr mit niir,«
bestimmte sie ruhig. innerlich erschreckt
iiber die Verwilderung des Kindes.
Sie führte. es hinaus und trat dann
zu Wulshardt.
»Mach Dir teine Sorgen, Rod,«
sagte sie in ihrer milden und doch
festen Art, »ich werde schon einen
Weg sinden."
Folgsani und vertrauensvoll gin
gen die Kinder neben ihr her. Liia,
die fiir ihr Alter groß war, hatte
einen triiitigen, iedernden Schritt,
der vierjährige Rodi trippelte an
Fredas Hand in einer rührend wich
tigen Art und Weise.
Die junge Frau beantwortete lieb
reich die häufigen Fragen der Klei
nen. aber unablässig bewegte sie der
eine Gedaniet Wo war die Möglich
keit, Roderich Liber das Schicksal sei
ner Kinder zu lseruhigeni Und auch
zu Hause. wo sie mit verichlungenen
Händen aus-— und niederging, dachte
sie nur dies ems. Rot-I pay m ou
Soiaecte mit einem Spietzeuz Ltss
betrachtete eine Mappe mit Bildern.
Als Fteda zufällig des Kletntn Mo
ttvfenmüschen in die Land nahm.
Mitt- sich da Junge wie etu m
äug tes Vögel-Im tu vtt Polster.
« tcht wieder zu Fräutein Mtlla,«
bat ek.
Jud-IS Heu Umsipr M sah-m
mea.
Fräulein Mille-. sollte tba stellt
tm Lebt- dtt Kinder aus-Neu III
ten. Ide- botd Ists-de Tant- Mi
ttMs du Mo stets dort- fetw. Muh
tttdts wallt-acht mit dem eettsm Oe
Itcht und den harten Musen-. wie ge
schauen Ia litt-allons Mitleid
tu tthfth das Mädchen brachte
eine satte. Itde tot den stumm
ans du- tht Kutten und Mitt
ttn seltsames Mist-Mk Ja itm
ttq user Gorg- tetnttm du«-i
Stumm-sit IMM- ets guts-i Tit
Mut-. ttsd K- mu M stim
000 so unt Ihn-s stimmen gis-kut!
»Ich-ist Sie de- duks Quant
st ins MusitptakmtV
Ists-I sich Itt sit-du Ists act-H
Mu. sta- scu Matthias-m soc »
Its-m Its WMO dtt IMM- m
du MI- me m- Isush m
Ist-; tun dem Uns-sonsten ten-.
Wut-aus« Manns-u was m- stut
thd Wem tuttdcttu Month
Hut-I Stank txttttmmn ttsm us
»so-I Eim- ni M kamt with-zu
TM umrann-Ists Nahm-It tin
nd- RM soll Sosissstsstsmmj
and Sen-Gm- m sitts- its-old
Links-A »O Inm- » tut-whi« I
Fuss Ums mm titMsutm 1
Am MIIM »Ist tm tm Mk
Haupt-» »Hi- tsc Mk (
»Ach ja, Du Lied-, Du hast fu«
während der ganzen lehten Jahre
nichts als Krankenbetten gesehm
Erst was-Z Dein-. Mutter, denn Dein
Gatte, jetzt ist esz Dein Vetter-« Et.
. nahm mit Heftiqrcii ihrexHände «
»Aber nun oiri s anders Jehh «
Freda, komnt d1s Leben, das schöne
heilige Leden, in dem alle Kraft. alles s
Glück schöpfcrifch und liefeligend bei «
fchlossen liegt.«
»New-nun sind Alkrrlfhnrdts Kinder-.
Theo.« bot Fredck M wollte wie in
verganqenen Tritten ein Jimts iiber
die irane Fr u kommen der von dem
itarken aber von Weltanfcauungvers
fchieiertm Sinnenieben ihres Bericht -
ten ausging. «.
»Die Kirrder?« rief er mit deutlich "
wabrirehmborem ilntvi.ten. »Du
wirst doch nicht daran denke-« noch
ber die Kinder zu Dir zu nehmen?
Darem würde ich nie ivilligem Freer
Jch will Dich haben, ohne jeden An
bang ’
Freda starrte mit großen Augen
vor sich hin. Nein. daran hatte sie «
bit lebt nicht gedacht Sie wer ver- ,
liebt und hatte kennten weiser-. Cis-T »
nerr lebendtroyeiu tchssreetmdwfpriråss s
vollen Mann Wie hätte sie daran
denken tdnnen die Niesenpsiichten
der Erziehung von Rade Kindern im
iibernehmens Aber jetzt dachte fis
daran Sie wehrte zwar den Gedan-Y» ·,
ien ais unsinnig ab, aber er saugte
sich förmlich fest in ihr.
»Warum sagst Du uichtk Frei-Mk
drängte Riemann. nnd plötzlich schlug
der elegante Mann in verhaltener.
Wut mit der Faust leise aus dett
Tiich .
»Ich binit niiide init Deinem Vei
itk! Er iii schuld· das seh spie- sey
Liebtosung stehlen muß bei Dir. iIS
etviger Angst vor lielieretasOlIMWesssf
Nur weit Du unsere Berti-demg
immer eheim hältst Wesen U
hardt, get Dich vor einein QW
Jahren verehrt hat. So find dir .
Weiber! Erst iaunisch und unders- «
chenbar und dann einseitig, die- sont :"
seauenzeu ihrer Dandlungstoeise in.
ziehen!« ,»
Creegi ging der Baumeister auf
und ab das Geficht seen etiitet X
Freda lehnte am Tisch. blei und
ivortlos. Sie konnte im Augenhlis
nicht darüber ins Klare kommen. odis
Riemann recht hatte oder nicht. Ader
ihr innerstes Enipsinden einniirte ksiO O
gegen seine Art. die ihr brutal schien. .
Eine Kluft öffnete sich zwischen ihr
und ihm, sie schaute hintider in eineW
fremde Welt. »
»Es wird besser sein wie trennen«
uns silr heute, Theaf sagte sie ruhig. -
’ »Weder Deine noch meine Stimmung
ist danach angetan, daß wir uns der
siändigen.« «L
Riemanus Eriilteiung sog aus der
erneuten Verletzung seiner Eitelkeit
neue Nahrung. Wenn er auch nicht«
erwarten durfte daß Freda ihm fett «
gute Worte gäbe, so hatte er doch«
gedacht, daß sie mit Schwellen und
Tränen, die bis zu einem gewissen
Maße schönenFrauen so lieblich an
stehen, um Versöhnung bei ihm wer
ben iuiirdr.
»Adieu,« sagte ir und ging, ohne
die iunge Frau nur anzusehen ·
Sie lauschte eine Weile an dei-A
Tiir, ob er nicht zueiicktiimr. .Dann ,
ging sie mit wantenden Knien, sich,
an den Tisch zu lehnen. Ein dump- .
fes Gefühl sagte ihr. daß sie verta
ren hatte, was seit Monden die
Freude und Hoffnung ihres Lebens
gewesen, daß es ein Abschied war von
Jugend und Frauengliiit Ein
Schluchzeu stieg ihr in die Kente.
1Da hörte sie die Kinder nebenan und
zeafsie sich zusammen
se
l
IF Izu Kozyt-using im Istslm und
: te a wo m guie Ha m
jhes Miasma mit den MLW Ists
ihr te ne Zodi. an sich zu deutsc,1md..
als sie sich Mk sit-n vie W du
Sålufesden be te. übetlam It It
lückead ein di von Mitwin
kä. Erst kn· dir Methodik-IS Mk
Stille ihm Schtasgmatdu Inst-ei
die Abends-hu acht wieder mächtig-II T
ibe. und drauf begann du f I
Kampf. der bis in die Mome- Inw
damit-.
I Sie was bleich. und die bew
,Liuim ihres EIN-is warm DIka
kund Mit gewendet-. als sie N IMI
Ins-oh Sie M gewachsen-IRS
kdm Spiegel und fischen-. ·DQI MI
Idmsm es IIIU Mr K- dds by km
Iam RAE Mn M. mkd III
Echten-san msmiiwtn MZM Ini’
m id» muss-tm
, Ei- miei ca Wes-Jesui- sichs
Und IIIUMIOL wiss XII If H
Wulst-NR- Eit has I Ies- mi
Inst-.
»He-dik- Imf t- o-. qu Nu Ins
ng uns III-v . sen-Ost »Ist-.
nicht III-il D Its Jjåk »Hu
MI- NBOI M Lohe-s gis-M
man «
»Ach dems- tsu Inst- RGO-M
Ums met km mu- III-M
Dumms- IYII mass sein Jst Its
Dom-m Ums-tm Nil-ist MI- III
up cis-us NO ussxuMObn Its III
.M samt-«
Ist hin-m mt Umfass-, ils
man-m ons- Imk W
bog-u- Jud-NORDI—
IIM Its MW III — »
W III-II