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About Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914 | View Entire Issue (April 17, 1913)
ssu see-use cehseluchn Von Lise von Siiiwni«h. In deiner Dei-nat iiillen Wegen Türen sieh der Zetniee zu hohen Dis-en » Oüiielin Und drüberhin, mit schweren Flügeln Schwulst eine mnde Kriiiyeiisiimc Ein Trümmern kieselt leicz hernieder Und hüllt dnd Land in Träume ein — An nnsrcr Heimat stillen Wegen Bin iiii allein. Du bist ein Wandrer in der Welt ge ivorden, Und nur, tvo sieh dir ferne »,iele zeigen, Baiit sich dein Miit ein iliiiviin Hans-— An deiner Heimat stillen Wegen -— Komm ---- ruhe mit-. sit-zeig Zöpfe. Stizze von R Böhme. Mitzel Flemming «var ein hübschesj Mädchen. Jeder mußte das zugeben. Ihre Angenxoaren groß nnd dunkel.l Die Lippen voll. und weich. Jhre Zähne teihlen sieh wie- Perlen anein « . ander. Jhre Gestalt war schlank und ihr Gang elastisch. Dazu tain noch der Zauber ihrer Jugean Ja, alles « war schön an ihr. Aber nm schönsten waren ihre Zöpjr. Jhre beiden gold blvnden sitt-sc Sie reichten ihr bis an die Knie undtvenn sie das haar auflöse, so umhüllte es sie wie ein Mantel. Aber Mirzel war atm. »Seht arm. Sogar die Aermste im Ist-Mit Dorfe rzel lebte mit thYr Mutter, vie .s siei einer seither-en Stadt ge z tp t und bessere Tage gesehen hatte. . . einer biitstigen Wohnun am Ende «ch,"?or3s. Miit-ätze- imd sTisiiiihter n von n un on gen Und-Arbeiten Aber, da die MutterL oft traut war, hatte Mirzel vie grogie Last der Arbeit zu tragen und ihr Verdienft wollte bei allem Fleiß niebi itnmer fiir die nötigsien Lebens-bedürf nisfe ausreichen. Alle heiratsfiihi en Bauernburschen waren in scheel t. Einen heimis antraghatte ihr jedoch noch leiner ge macht. Wohl manches hätte damit n tgejbgert »- wenn die Eltern ni wären. Aber so ein alter Bauer wi .teine Schwiegertochter, die nichts weiter mitbringt, als was sie auf dem Leibe trii t. Und to stand es mit Mirzels Her qeni Sie wu te genan, daß sie tei ner dan den ithnen der wohlhaben den sauern traten konnte, obwohl sie vielleicht g z gern als Bäuerin in einen stattlichen Bauernhof eingezogen wäre-«- Sie kannte die Bauern zu ge nau und baute teine Lufifchlbssek, die doch bald wieder einstiirzen würden. Sie liess es sich gefallen, wenn man ihr nach biiuerischer Art den hof machte. Sie war ja noch so jung und weiches lzeunge Mädchen sollte es nicht gern fe n, wenn man ihr den of Macht. Gsziire nicht weiblich, tvcire «es anders- « Aber sie dachte nicht ans Heiraten, wenigstens wollte sie nicht -baran denken, und ihre Armut machte sie nicht traurig. Es war wieder einmal eine Zeit ge toliinien, wo sie allein fiir ihren Le bensunterhalt sorgen mußte, denn die Mutter lag auf dem Kranienlager und konnte nicht arbeiten. Um mehr zu verdienen, verrichtete sie bei dem alten Fitrster Walde-weitem trohdem sie daran ar nicht gewöhnt war. — Eines onntags war die Mutter rauscht-darin daß Mirzel in ihrer Angst Dottor rief, der gerade im Dorfe war, obwohl sie keinen Pfennig hatte, fagte er: »Deine Mutter ist sehr trank, MirzeL und wenn nicht bald Hilfe gefehaffen wird, stehe ich für nichts « »Was ehlt denn der Mutter?« gerate-M rzel. der di: Tränen in die tagen kamen. »Was ihr fehlt? Hm, so eine rich tige Krankheit, die man mit Tropfen und Pillen heilen konnte, hat sie nicht. Nein, Tropfen uni- Willen tun es hier nicht. Damit ist nicht« zu machen Die Mittel. die hier helfen, holt man nicht ans der Apotheke.« »O herr Doktor,« rief das junge Mädchen änMiiaY »sa en Sie mir, was meiner utter hil r« «Ja. Kind, das will ich Dir sagt-in We einzqu mqe hi» niier m »in-i retchltate und iriiftige Nahrung Deine Mutter ist ganz von Kräften, wie man zu sagen pflegt. Eine träf tige fleifchbriibm ein paar Tannen,l ein iao guten Wein nnd dergleichenJ dirs hilft. Vier Stint-trete innz eine» solche Pflege und ee ginge nicht mit rechten Dingen zu, wenn Deine Muts ter nicht wieder ans die Beine trinkt« »Ich. Herr Dom-. spie find In so arm-' -LIIUI. Mdtt Mad. Wust Dich u Mit sam- tausend« Ists-ei Amme ds- so Zw III this« Loch m mai IN M- kqu um MI. III-U III IM zu n- Ist-K M Ja w- Ioos sak Iikm um Du Wie-. os. Mut w hause MOIWOU Indiens-P cis »s- wy n Its-m- Visu List tm- VM aus W W Froh W er Ism- sem M u I Im II tm. III-»du wr- Du III its-I muss . MEPHMM « konnte und daß jemand sich Haar kaufte. Jn ihrem Dorfe hatte jeder Haar genug und wer nicht genug hatte, nun, dem war eben nicht zu helfen. Es ging dann auch so. Sie machte ein verdutztes Gesicht. »Brauchst mich nicht so verwundert anzesehen, Kleine. Es ist so, wie ich sage.« »Ist könnte meine Zökfe verkaufen —- siir dreißig Mari?« »Ja, aus mein Wort, Mädchen.« »Wer würde sie denn tausen?« »Nun, haft Du denn noch keine Modejournale gefehen?« Mirzel schüttelte der Kopf. Mode journale kamen nicht in ihr einsames Walddors, das fünf Stunden von der nächsten Stadt entfernt lag. Und es war auch nicht nötig. Man kleidete sich dort noch so, wie die Eltern und Großeltern sich gekleidet hatten. Höch stens ein buntes Band mehr. Das war alles. ,,Siehft Du,« fuhr der Arzt fort, »die Mädchen und Frauen in der Stadt wissen, daß der schönste Schmuck das Haar ist« Ohne Haar auf dem Kopfe sehen die Frauen häß lich aug. Das wirft Du wohl wissen. Das nun vielen zu weni Paar auf dein Schädel gewachsen is, o kaufen ie sich fremdes Haar und stecken es ich an." »Und merkt man denn was nichts« fragte ganz erstaunt Mir-pel. »Nein. Und wenn man es merkt, dann fchadetes auch weiter nichts Die Damen wissen ganz genau, daß das mächtige Haar ihrer uten Freundinnen nicht aus deren opfe gewachsen ist.« »Und dafür zahlen ste dreißig Marki« ,,Manchmal mehr, manchmal weni ger. Das kommt aus die Ware an.« »Und Sie meinen, Herr Doktor, dass- ich dreißig Marl silr meine Zöpfe be ommei« »Ja, der Friseur gibt Dir minde stens soviel. Aber es wäre Schade nin Deine Zöpfe, Kind« Die letzten Worte rief er dem Mädchen u, als er schon in der Tür war. Mrzel sa dein Arzt sinnend nach. «Dreiszig arl,« murmelte sie, »das ist viel Geld. Dafiir iiinnte ich der Mutter alles laufen, was der Doktor sagt: Fleisch und Eier und Wein. Aber mein haart Meine Zöpsel Alle beneiden mich darum. Jch wiirde häßlich aussehen ohne meine Zöpfe. Man wtirde iiber mich spotten. Nein, nein, ich tue es nicht. Jch kann nicht.«« Sie war an das Fenster der arm seligen Stube getreten nnd blickte traurig durch die kleinen Scheiben· Ein Stöhnen der Mutter rief sie an das Kranlenbett ,,hast Du nichts u essen, Micheli Mi hun ert,« sliisterte die Kranke mit wager Stimme. »Gleich, Mutter, gleich. Jch werde Dir sofort Deine Suppe bringen« Und sie nahm die beiden legten Löffel Mehl nnd lachte eine Subpe siir die Mutter. Es war das legte Mehl. Was nun! Betteln! Bei den Bau ern! Nein. Lieber hungern. Aber die Mutter sollte nicht hungern, sollte kräftige Nahrung essen. Das arme Mädchen strengte sich an, um einen Ausweg zu finden, Aber sie fand kei nen. Von dem bißchen Verdienst tonnte sie kein Fleisch kaufen. Den lebten Wochenlohn hatte sie dem Wirt geben müssen. »Es muß sein. Jch darf die Mut ter nicht sterben lassen. Und sie stirbt, sagt der Doktor. Jch bin ihr Mörder. Jch kann sie retten, aber ich will es nicht, wegen meiner Eitelleit. O Gott! O Gott! Es geln nicht ander-. Mögen sie alle spotten. Ich muß Hilfe schaffen. Und gleich mor gen will ich in die Stadt gehen. Ja gleich morgen friib, ehe es mir wie r leid wird· Und ich will gleich jeßt zum Förster gehen und ihm sagen, daß ich morgen nicht zur Arbeit lomi men lann. Ja. das will ich.« Das arme Mädchen machte sich aus den Weg zum Forsthans. nachdem sie sich überzeugt hatte, daß die Kranke wieder eingeschlafen war. Idee Förstee ist in den Wald ne« gaiigen, Mirzel.« sagte die alte Eliang als das junge Mädchen nach dein Förster fragte. »Aber Herr Felddeini ist in seiner Stube. Geh nur hinein, wenn Du was willst-« Herr Falde nie-.- der Geliilse des Försieri. Er galt allgemein als dessen Nachfolger ini Dienste nnd die sniiiien Mädchen schauten ihm heims tieti nach. sobald er an ihren Fenitern darbeitain Mehr wie eine hatte ei M I. Ies- n he m Im Vefas- ui sechs-o Ein M In du ists-III N IW viel Ins I VIII- n Wasser-. u T- Mims si- Uss und Im s a· ich-I sahst Im Im Lim su sum Im is sma III- III. n III- WI M Inus. I III-Mitm- N Ist its-n IM- sts liess-I m Ist ULW Ists M Ovid-, I — UMILU Usz II Uns t- tmic im W III May H m Wes usw Im III su- Qv Wust-u MS W w MI- sat. Ists-II III-I Wis. Mist N MTO MMWIIMIIU rlächerlich gewesen Auch Mirzel selbft war davon vollständig überzeugt und sie gab sich nicht den geringsten Hoff nungen hin. Aber zuweilen konnte sie es doch nicht hindern, daß leise Wünsche in ihrer Seele ausstiegen und eine Sehnsucht nach Liebe in ihrem jungen herzen wach wurde. Und wenn sie sich unbemerkt glaubte, blickte aucht sie verstohlen nach dem Forstge hilfen. der so schön und stattlich war, und ein Seufzer entquoll wohl dann ihrer Brust. Einige Male hatte sie bemerkt, daß auch Feldheim sie bei der Arbeit forschend betrachtete und ihre Wangen waren unwillkürlich rot ge worden, wenn ihre Augen den seini gen begegneten. Sie wußte selbst nicht warum. Auch er hatte dann zschnell weggesehen· Gesprochen hatten sie noch nie zusammen. Und nun sollt sie zu ihm in sein Zimmer gehen. Allein mit ihm sein. Es übertam sie eine Angst, ihr Herz zitterte und sie wollte umlehren. Da wurde plötzlich von innen die Tür ge öffnet und Feldheim stand aus der Schwelle. Der junge Forstgehilfe war ebenso erschrocken wie das Mädchen, als er fsichdso unerwartet ihr gegenüber be an . Mirzel faßte sich zuerst »Ich wollte zum Herrn Förster,« stotterte sie. »Der ist nicht zu hause, aber viel leicht können Sie es mir sagen, was Sie von ihm wollen,« erwiderte Feld hsim, der inzwischen seine Zwang wieder gewonnen hatte. Rom-neu Sie, bitte, ins immer.« Und er trat zurück und leß Mirzel eintreten. »Ich wolle den herrn Fbrster nur bitten, mir morgen frei zu geben. Jch muß nach der Stadt.« »Es ist zwar viel zu tun gerade, aber worin Sie müssen ——« »Za, ich wuß, ich muß.« » ann bleiben Sie nur vonder Arbeit fort. Ich werde es dem Deren Förster sagen.' Mirzei wollte nun wieder gehen, aber sie blieb noch siehen und dachte einige Sekunden darüber nach, ob es nicht schicklich wäre, den Grund des Wegbleibens von ihrer Arbeit näher an ugeben. » s ist wegen meiner Mutter-X sagte sie dann verlegen. »Sie ist so trant.« »Ich habe davon gehört,« erwiderte Eeldheiny der seine Augen nicht von ern jungen Mädchen gewandt hatte. »Aber können Sie denn den weiten Weg zu Fuß gehen. Jst es nicht zu weit?« f »Es muß gehen, ich gehe friih ort.« »Ich muß übermorgen selbst nach der Stadt. Jch habe einen Termin. Vielleicht tönnte ich es besorgen.'« »Nein, das geht nicht. Jch muß selbst hin. Es ist ja wegen meiner Zispie.« « Feidhenn starrte sie an. »Wegen Jbrer Zöpfe?« »Ich will sie mir abschneiden las en,« sagte ie, und die Tränen traten ihr in die ugen. »Sie wollen sich ihre Zöpfe ab schneiden lassen?« Mirzel nickte. Fell-heim blickte das junge Mädchen derstiindnislos an. »Das dürfen Sie nicht,« sagte er endlich, um nur etwas zu sagen. »Ich muß ja, ich muß. Jch will es ja nicht. Aber ich muß. Meine Mutter stirbt sonst.« »Jhre Mutter stirbt, wenn Sie sich nicht die Zöpfe abschneiden lassen?« sragte er lachend. »Ja, der Doktor sagt es.« »Das begreife ich nicht.« »Meine Mutter soll Wein trinken,« fuhr Mirzel fort, »und Fleisch und Eier essen, hat der Doktor gesagt. Ader wir yaoen doch rein Gelt-, das zu kaufen und da hat der Doktor noch gesagt, ich betäme dreißig Mart siir meine Zöpfe.« »Und siir dreißig Mark wollen Sie sich die Zöpfe abschneiden lasse-ji« ries fast entsetzt der Forstgehilfe, dem die Sache jetzt tiar zu werden anfing. »Ja. Es ist wohl nicht wahrs« fragte ängstlich Mirzei, die das Ent sesen des jungen Mannes anders deutete. »Ich wollte es auch nicht staut-en. Je Tsfsstoi M zxeksisz nur Spaß gernncht." »Vertausen wollen Sie Jhre Zöpsei Und siir dreißig Marti« »Ach. wenn ich nur zwanzig Mart oder zedn detiisne. dann könnte ich doch meiner Mutter rae tausen, was der Doktor gesagt dat.« »Das dürfen Sie nicht, Mirzei Tenten Sie doch nur« die schonen W tm u aus« IIW Ina. Rot-. M Ihn sc lass doch Ieise IWI Ins-I los-m Jud sitt Ins IIM sit mä III IIM syst .Ih In WI um sum Ums Itzt Mk EDI- »Im-m um w Im miss- IIW - .I0. Ist III- sc Im - M Im m den Dom-. lthski km cui-nnd Minos »O m mai D du« W its-is Ihm W dick n Us- IMIMIU Mit-Q u- iotm dssd ad WILL W Its-M — rührten die Stelle, wo die Zöpfe sich teilten. »Dieses Haar foll einem andern ge hören, vielleicht sogar einer Dirne! Nein, das darf nicht fein. Die Zöpfe gehören mir, hörft Du, MirzeL Du darfst sie keinem anderen geben« Mirzel verftand nicht, was Feld heirn fagtr. Sie merkte es gar nicht, was er zu ihr fagte. Da erinnerte sie sich plötzlich ihrer tranken Mutter und sie wollte nach Haufe. Aber sie konnte nicht. Feldheim hatte ihre Zöpfe in feinen händen und ließ sie nicht los. »Du darfst Deine Zöpfe nicht ab fchneiden lassen. Keiner darf sie be rühren· Sie find mein. Ich lasse sie keinem andern.« Mirzel wußte nicht, was sie sagen sollte. Er wollte ihre Zöpfe. Für ffeine Braut? Denn warum sonst? !Eine Traurigkeit kam über sie. Sie itonnte sich leine Rechenschaft geben, warum. Aber fie lonnte auch die Träne-« die von neuem ihr aus den Augen fielen, nicht zurückhalten »Willst Du mir Deine Zöpfe geben, Mirzel? Willsi Du? Sollen sie mein fein? Spricht« Mirzel wifchte ihre Tränen ab und erwiderte traurig: »Wenn Sie sie haben wollen, to will ich sie zu Haufe abschneiden.« »Abschneiden! Verstehst Du mich denn nicht«-i Jch will Deine Zöpfe und Dich -- Dich mit als mein Weib. Verstehst Du mich jetzt, Mir zel, meine liebe Mirzel. Ich liebe Dich ja so sehr, nicht erst seit jetzt Jch liebte Dich, als ich Dich zum ersten Male iah.« Ueber das junge Mädchen kam ein Beben und Zittern. Trämte sie denn? Konnte das wahr seint Konnte es soviel Seligkeit geben? Sie schloß die Augen und wagte nicht aufzu blicken. » ' Da nahm sie der junge Mann in seine Arme und küßte ihren Mund und ihre Zöpfe. « sie-e Zunahme-g Gesondert-. Während Segantini wenige Tage vor seinem Tode an dem Tripthchon »Natur, Leben und Tod« arbeitete, hatte er eine merkwürdige Todes ahnung, die met-wörtlich in Erfül slung gin . Ernesto Bezano, der da Ipon erzäälh fiihrt zum Belege einen Brief der Gattin Segantinis an, den »diese am 7. Mai 1900 geschrieben jhat. Darin erzählt sie ungefähr fol .gendes: Den letzten Sonntag, den jSegantini in Malojt erlebte, ver ibrachte er zum Teil in seinem Ar beitsgemache, wo er sich aus einen Sessel zur Ruhe gelegt hatte. Jch blieb draußen und spielte mit den Kindern. Als ich wieder ins Zimmer trat, dachte ich, er hätte geschlafen und sagte zu ihm: »Es tut mir leid, daß ich Dich aufgeweckt habe, Du haft den Schlaf so nötig.« Er sagte dar iauf: »Nein, Teure, es ist gut, daß Du gekommen bist; denke Dir, ich habe geträumt, daß ich auf jener Bahre la, die man dort aus dem Hause tagt (dabei zeigte er aus das Ge mälde des Todes); Du warst eine von den Frauen und ich sah Dich weinen.« Jch sagte ihm natürlich, daß er wirklich geschlafen und dabei ge träumt habe, aber er blieb dabei, wach gewesen zu sein und alles mit offenen Augen geschaut zu haben. Was er gesehen haben wollte, traf 13 Tage später ein. Sein Bild des Todes, aus dem man eine Gruppe von Leuten sieht, die aus einem Alpenhause einen Sarg auf einen be reitstehenden bespannten Schlitten ge bracht haben. stellt wirklich sein eigenes Begräbnis dar, und die Landschaft des Begräbnisses ist die dieses Gemäldes, und die weinende Frau bin ich. ff Lamme sandetateeh Einige char eristische Beispiele don den wunderichen Launen des Dichters der Fleurs du Mal werden in einer Pariser Zeitung erzählt. Je den Morgen gub er einer alten Frau, die er .·ieine Bettlerin'« tu nennen pftegte, etwas mangels-. Diese Bett lerin, eine geiriiminie, verwitterte Alte, die mit ihrer roten Sturnpsnase und ihren gelben Zähnen grotesi wie eine Radierun von Gona wirite. be ichöitiate die ihnntasie Bundelnires immer wieder von neuem, wenn er ihr lächelnd seinen Odotus reichte. Er wolle Verenmeister werden. erzählte «er dann der Alten. und bat sie, beim III-M Mc ihn INme eins-sie Its andermal Ists et in du Issnst. In Ic- et at du Kost ein Dust-I Indem h m uns tm Ist-Midi- csms Inn-U et set INde sict widest-In dm Essi- om ins-esse s m sum W III- zu Mit-. Ins Muh sht dcsd W säm. III 000 cis-I txt-LIM- Ema III-Ido. Ists-d u Matt-: M Im IM Mm Ist-d III-m Ok- Msims Sie h sat« ach da CAN-s- Isolimu Muts- MOIUI Ist-Is- M II usw« Is- VIIIWU III u. muowwdsufe lis- N um M- IMJZIW Ists-Mist Im m Im so m M M- Duus m a mit III-; M II cis-H I R N III-m III- ws Rubin-. — Staatens-ess Slizze von Roger Regis. Langsam rückten die Wagen vor wärts, während die Blumen durch die Luft flogen und einen schwülen, dräckenden Dust verbreiteten. Der Höhepunkt des Korso war erreicht. Unter dem blauen Himmel der Ri viera, der nur noch durch das Blau der Fluten übertroffen wurde, schie nen die Menschen wie verwandelt. Alle Sorgen waren abgestreift, das »Morgen« war vergessen, eine bacchan tische Zügellosigleit hatte die Menge ergriffen. Der Blumenkorso in Nis za, die Apotheose des Taume16, der Löenußsucht . . - Heißer als sonst schien die Sonne, höher als sonst stiegen die Wellen der Lust und des Uebermutes, wandeln den Gärten gleich bahnten die Wa qen sich miihsam einen Wer durch die dichtgestauten Massen der Festteilneh mer und Zuschauer. , Ein Wagen war es besonders-, der die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog. Jn einem prachtvollen Lan dauer, der vollständig unter Vorma oeilchen verschwand, saß eng aneinder geschmiegt ein junges Paar. Er,-der echte Typ der provenzali sschen Rasse, war ein Mann von etwa dreißig Jahren, mit dunkelm Teint und brennenden schwarzen Aq gen, während seine Gefährtin mit Ihrem blonden Haar und dem zar ten Teint die Nordländerin repräsen tierte. Neugierig, bewundernd, neidisch wurden sie von allen Seiten betrach tet, aber sie schienen nichts zu sehen nichts zu hören. Band in Hand und Auge in Auge saßen sie stumm ne beneinander-, aber ihr Schweigen war beredter, als die heißesten Liebes sschwiieex i Es war ein junges Paar aus der hochzeitsreise. Eilig waren sie dem trüben lalten Norden mit seinen me lancholischen Nebeln entflohen, um ihrer Liebe in dem sonnigen Siiden Eeinen würdigen Rahmen zu geben. IEine Woche weilten sie nun in Nizza ’und diese Woche war ihnen wie ein sentziickender Traum zu schnell ent schwanden Blanche träumte. . . Sie sah ihre kalte freudlose Ju gend vor sich, da unten in Minlirs chen, in dem Hause ihrer Eltern, de ren ganzes Leben aus Arbeit und Pflichterfüllung bestand. Ruhig und eintönig war ihre Jugend verflossen, und ihre schwankende Gesundheit hatte ihr nicht erlaubt, an den Spie len ihrer Altersgefährten teilzuneh ’men. Einer zarten Blume gleich, der jeder rauhe Windzug schadet, wurde ’sie gepflegt und von der Ausenwelt abgeschlossen, und oft, wenn ihr Herz sich schmerzhaft muss-ste, hatten die Eltern ängstlich geseuszt: »Wir dür fen sie nichtcherheiratem sie muß bei uns bleiben-« Und die Jahre vergingen, und Blanche war aufgeblühk wie eine zarte, aber um so kostbarere Blume. jUnd eines Abends war jemand an dem Fenster, hinter dem sie mit einer Handarbeit beschäftigt saß, vorüber Jgegangen ein junger eleganter Mann. TEinen Augenblick hatte er sich nach sihr umgesehen, ihre Blicke hatten sich ;gekreuzt. und dasselbe Lächeln bei ider Lippen geschützt. Blanches Herz begann schmerzhaft zu schlagen, aber dieser Schmerz berauschte sie, in ih ren Adern rollte das Blut stürmischer als sonst, und ein ungelnnntes Gr fiihl ließ sie vor Aufregung und sErwartung erbeben. Am nächsten fTage kam der junge Mann wieder ivoriiber und grüßte sie lächelnd. Sie lfehl-iß errötend die Vorhänge. aber iådeinl Abend wiederholte sich das pc Eines Tages glaubte sich Blanehe einer Ohnmacht nahe. Als sie den Solon betrat plauderte ihr Vater mit dem jungen Mann und stellte ihn auf seinen Wunsch ihr vor. CI ever ein reicher Gutsbesiher aus der Uni gegend. den der Zufall an ihr Fen iter chZeiiilirt hatte . .Jeht sahen sie iters, und eines Tages bat er die Eltern um die Hand ihrer Toch ter. Zueril macht der Vater einige Einwendungen: »Sie til noch zu jung —- ibre Ge lundheie tsi lehr tchipantend - viel leicht hat ihr Vers überhaqu noch nicht etler All Blonde gefragt wurde brach sie tn Tränen eue. Ja. sie lieble ihn . . und endlirh gaben die Eltern lbre Einvllllgienn Denn tmnen ble schönen Monate dee Irnntltnndee in denen jeder Jus ihr neue Uedeerniehunqen iei es Vlie Iiek oder lese-re sein«-send draedtr. lind Iehltetiltch nahte der Mild les Ile solt-e ee neitern sen-elen. Iand ei nach dentlied we ihren In seen Die Kinde ever all non Kerl wandten Freunden und Neugier-Gen Ein langer tchmalee Trennt Miete Its zeene lttllnt endlos. wie der M des GlMeG den sie nun teiedrtlt seid-send entiete die blanke-, teil denen die Säulen seist-netzt innre-. sete eine des-m eee Teiles-M er holte- die Mein-e der cereh nnd see Mittels-nie see sehen ein ne sen list-me Iftses send he h entsetzt sen Ists-« nie tm die en eee eee se isten nnes tin see-leiden see-d na. —:— waren sie noch Nkzzs gemil- VIII sollte sich ihr Traum vollenden. . . Iangsam schob sich der· Landauer vorwärts. Von allen Sekten wurde das junge Paar, das selbstvergessm nur einander liebte, mit Blumen überschüttet. Plötzlich flog ein Rosensirauß der jungen Frau direkt ins Gesicht. Mit einem Schreckensrus sanl Blanche nach hinten und Robert beugte sich» besorgt über sie. « » »Hast-Du Schmerzen, Liebling? » a.« »g« Rosen haben Dich verletzt?« »Nein, nein, nicht das. . .« » »Du weißt, mein Herz. . es schlagt so stark. . . es tut mir web. . .« » ,,Dieser Tölpel hat Dich mit set nem Bonanet erschreckt.« »Ja. ich glaubte, daß mir das Herz stehen bliebe.« Robert konnte seine Unruhe nicht länger bemeistern und lehnte sich aus dem Wagen «Rasch, Kutscher, fahren Sie uns cfius dem schnellsten Wege nach Hau e.« »Aber Herr, das ist ia unmög lich. Mehr als hundert Wagen sind vor uns, an denen ich nicht vorbe tann.« »Dann drehen Sie um.« »Ich darf nicht wenden, und au ßerdem ist es ganz unmöglich« ,,Mann, sehen Sie nicht, daß meine Frau trank tit? Wir müsseHlosort nach Hause, oder zum mindeste noch einer Apotheke.«« ) »Ich will es versuchen." f Der Kutscher tnallte mit der Peit sche und seine Stimme til-ertönte den Larrn. Als» Antwort wurde der Wagen von neuem mit Blumen bombardiert, und das Gedrä ge wurde immer be ängstiaend . Inzwischen hatte Ro bert »sich wiedv beforat über feine Jrau gebeugt und ihre Hände ge faßt. Sie war eiskalt. - Er legte sein Ohr an ihre Brust. Das Herz schlug nicht mehr. Da rang sich ein dump fes Stöhnen aus seiner Brust: »Meine Frau ist t.« Niemand hörte i n. Das Lärmen der Menge vermischte sich mit den Tönen einer Musiklapelle, die in ei nem Pavillon lonzertierir. Jn ohn mächtiger Verzweiflun rang der Mann die Hände: » eine Frau ist totpum des Himels willen, laßt mich passieren!« Aber niemand wollte ihn verstehen. Vergebens versuchte er ge gen die ihn umgebende Menge an zutämpsen, dann sank er endlich resig niert in die Kissen zurück. Mit bei den Händen die schlanle Gestalt um ilammernd, stammelte er: ,,Blanchr« meine süße Blanche·« Der leblose Körper sank gegen die Brust des Gatten, als wollte er dort Schutz suchen, und langsam, müh sam suchend, setzte der Wagen seinen Weg fort. Blumen flogen in den Wagen, und da- keine Hand ihnen wehrte, bedeckten sie langsam den Körper des jungen Weibes, das mit ten in Glück und Seligkeit gestorbev war. . . AA steter-ev ils Theater-direkten Eine kaum bekannte Episode im Leben Wielands zeigt ihn uns in den sechziger Jahren als Leiter der Bühne in Biberach, der er »durch seine Tätig keit zu besonderer Bedeutung in der Theatergeschichte verhelfen sollte. Mit 27 Jahren iam Wieland, der schon bei der berühmten Ackermannsrhen Truppe, die seine ,,Lady Johanna Gran« aufführtr. Theaterluft einse sogen hatte, ais neugebackenet Sena tot und Kanzleidirettor in das Schwabenstädtie, in dem er seine Kindheit verbracht hatte. 1761 über trug man ihm die Leitung des Thea ters, aus dem von Jandtvertern gar nicht iibei agiert wur e. Als Direktor jhat unser Poet nur ein Jahr sun giert, aber et hat sich auch nach die Inächsten sieben Jahre bis zum Ab ;laus seiner Bibetachek it gründlich iuen alles, was mit der iihne zusam Pmenhing, unr Repertairegesiaituns, Aueuiiduug der Schauspieier usw. geiiinunert. Hatten die Biberaeher erwartet, Wieiand werde eint seiner eigenen Drainen sue Aussiidrunq bringen, so überraschte er sie griinds lich. Er tam aus den Gedanken. der sitt die damaitge Zeit absonderlich genug war. ein Drama von Spule speare zu spielen. der ia überhaupt nach nicht in deutscher Ueberteagung existierte« und er wählte zu diesem Behuse den .Siurm«·. Am its. Sep Itembee i7tii send in Bideeaw die »in-ernannt erste Autiiidrung eines SdatespearesDeasnae in Deutschland ;siatt. Betasintiich ist der «Dunriet· åeeit eeiie zweit weitre Mite- in »Wie-r gesehen soor n. und die un »gut« wiwtizreee .Vnmiei'-Iuisiid« Lsung in daniduek mit Brod-name ais einiee iund ivnue erfi 1776 statt. ieioude iiekiued periies ersehnst und iu« voe seinem Mann dnt ee noch die einfinden-g von . seienin und Mem-usi· ioigen lasen. Ver aiiem neue sahen dieie Iuisiidruuges seen Aulis-s su Miete-we deriiiinter Ephimeeiiedeese sen-ei Oboe die suisitsru des . tum· wäre es dazu steile t nie Meinan ! s Ja ist-e um ie sie-- de- mi hu ein-I c sehne-h