Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, March 06, 1913, Der Sonntagsgast., Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Der Sonntagsgast
Beilageurz BlmsildGmi
Der Gums rmu Totentus
Von Fritz Bied.
Jm »Schwarzen Bären«. Jn den
Gläsern funtelt der Schwarzrote vom
Küstenlandr. Aber die zwei, die jeht
über den Tisch gebeugt im Dischturies
ren sind, haben über ihre Kreidestrb
ehe und Fleckerln anz aufs Aus
trinlen vergessen. er alte Förfcht
ner Ramoser ist’s und sein neue
ster Lehrling. Freilich auch tein
heutiger Var mehr: einen Vollbart
trägt er und am Schädel angehenden
Mondschein, als sei ihm im Kloster
die Tonsur ausgeflecti. Aber doch des
Förlchtners Lehrling, und grad jetzt
bei dem Spetuliern und der Zeich
nung auf dem Tische handelt sich’s
um Lehrvertrag und Freispruch
Das tam nämlich fo. Als der
Jagdgaft vor Jahren zum ersten
Male zur Birich hier am Steinernen
Jäger und Unter der Gamzmutter
lam, musterte er im stillen die Grün
joppen vom Tale. Waren weil alle
woiterne Steiger und salrische Jaager
gewiß! Diitr und wettetbraun und
dazu unter buschigen Brauen Augen
mit Adlerbliclen. Die Singen nicht
gerade von der neuesten Art, aue
noch für Schwarzpulverladung Aber
gut beisammen; man sab’5 dem sau
beren Schießzeuge an, da es sein
Kügerl auch sauber mitten us Blatt
schwarz bohrte. Der norddeutsche
Gast, der seinen Stutzen um die
halbe Welt getragen hatte, soweit sie
einsam und menschenleer ist, war bald
kein Fremder mehr unter diesen seh
nigen, schneidigen Kerlen. Aber was
er auf dem Herzen hatte, mochte er
doch keinem von den »Grünschniibeln«
sagen, die alle noch in den Vierzigern
steckten, wie er selbst. So ging ed im
zweiten wie im Vorjahre. Der För
ster vom Orte oder der Holzmeister
brachte den Gast auf der Birsch auf
Gams an oder ließ ihn zur Brunft
zeit »a bissel hihocka«, um einen alten
Raufbold zu erwarten. Ab und an
drückte ihm der großmäulige Ko
watsch aus dem windischen Dorfes
wohl auch mal an der hinübrigeni
Seite vom Tale auf dem Zwangs-»
wechsel einen Alten mit dicken Pech
trucken heraus. Und waren gute Kerle
unter der Beute, einer ein Mordsprü- ;
gelboch wie er lange nicht aus demz
Berge herausgetragen war. ;
Wenn solch einer an der Hüttentür
hing, schlief sichs doppelt gut in lal- s
ter Herbstnacht auf der Fichtenstreui
im Stadl, durch das der Wind in
daumsbreiten Niyen pfiff. Und da
heim die strahlenden Augen von Weib
und Kind, und gar das Erstaunen
der Freunde, wenn beim Sechöachteb
schoppen in »Rosenhecl« die Krucken
von Hand zu Hand gingen- Manch
eine von denen hätte eine Medaille
verdient, wenn dem Erleger das Aug
stellen nicht zu dumm vorgelommen
wäre.
Was zum Kuckuck liegt denn an
solch einem blaulen Klimperdinge,
und was an dem Gaffen und Wun
dern der Zechgenossen, die vom Gebir
ge und von der Jagd noch weniger
verstehen! Herrgott, sakra, das isi
keine Jagd: sich so an einen Bock
ranfchieben zu lassen, grad bis er da
steht und nichts zu tun bleibt. als
draufzulnallen. Und in all der err-.
gottgpracht all-weil den Führer h nter
sich wie die Kindsmagd mit der
Ludeli Rein zum Auswachsen ists
für einen alten Wildnibjüger, der in
der Jagd die Freiheit sucht und liebt!
Und für ihn stand es fest: so durfte
die Geschichte nicht weitergehen, so
«ichl! Ell-er wie lsäleuuuen von die
sen lieben Menschen, denen die Augen
vor Freude blitztem wenn’s am näch
sten Morgen wieder los ging hinein
in die ilare kalte Nachts
Der hob- Cekichubof tu Magen-I
satt dem endlich ein Mai-den und!
hakt wei Weiber bauen month
Ioel W ndlsclw und M del-of wacker ;
n die Rausche- gegkissnh di- dem-H
ed wie cis-essen Ind. Und Icfchlmpit T
und schelten dem-I sie einsam
sum use-Oh sskfchum Im sm
Jslh dies-nd vom I et un
Hi miser Ist-. seit-u M se
n n nnd lachend am skhdnt se
nkt was usw-l U- tmäu 1
In streitend-I Inn soc usw«
Und III Jak- osm Ins-u s III »
Au als s Ism- IMIIM hu .
i
das li- T I d Is- . « »
mu- mim Institution-e Liszt-h (
l
Jesu. die das
Um time Web usw« m ftp-Io
m iudicatis-des nnd-til Io- bis-i
Im U »Im-. m am III-ums
m- Icks use sum m sonst-»
Mitm- Idoads ists n tm Inf«
Ist-Hi NO sommttismi III fuqu
is II den miqu tu m IMI sit I
M Ists- wbcu tu Adams-usw«
sllsi n Um a bis-II M Ucibscij
its-I stumm aufs-new Ue I
ns- ms M Ue Orm- Icm ad
Ists-I Mo Insect-ums
Dann könnt man die Gamfetln
leicht auf der herübrigen Sonnfeiten
treffen. Zu Schusse sollt der Herr
wo kommen
Um halber fünf am näckften Mor- "
gen, als der Gast an den Fenstern
den des Forfkhiiuschens klopfte, das
wir ein Schwalbenneeft er den Fels
liber der Raibeler Straße angeklebt
ist, war Ramofer schon munter frisch
auf und gleich bei dem Herrn. Der
Wind blies hübsch kalt zum Tale
herang, aber der Alte ging wie im
mer im offenen Hemde, das hilaterl
hinten auf den Bergfack gebunden, in
dem auch kein Greisl zu viel war.
Grad ein paar Aepfel, fonft nix.
»Bal oan z’vui frißt, nacha kria t
er a Durst, un bal er a Wasser fau t,
schmilzt er, un nacha frierter drob’n
an der Schneib —- und wann er fie
vertiihlt, na is er ba’ni Teifil«
»Stimmt, Förfchtner!«
»Es-T tz für a Sanges grad VIII-na
a Apfel oder, bal’ö hoch kinuni,
zwar-»
Dabei naan der Alte einen Schritt,
wie ein Sechzehnender, fo da der
Gaft bitten mußte, anfangs a ifferl
langfarn anzugeben, bis man auf
Stein komme.
d
l
»Ja, ja, die Berg g’salln manchem,
wann iei ? Steig’u net war!'«—
Aber dann bog er doch rechte ab,
und aus selstgem Steige singkl wei
ter in dem geruhsarnen nieschritte,
der so langsam scheint und so wacker
fleckt. Ehe das blassewriin der Delo
miten in Dunkelrot iiberging, standen
die Jäger aus der Schneid am Eindds
tar und blickten schweigend in die
sanstgeneigte Tiefe, in die der Mor
gennebei von Krummholz und Alpen
rosen flatternd Abschied nahmen.
Der Wind begann an der Sonnsei
te aufwärts zu ziehen. Die Schatten
unter der drüberen Wand wurden
matterz iibeer die Schneid brach das
Licht herein. Die Jäger waren nie
dergesessen. Tick, teck, tack —- tongt
drüben steinelt es.
Ramoser arbeitete schon mit dem
Specktiv. Der Jagdgast zupste ihn
leise am Aermei und ruckte dichter an
ihn heran. ,
»Woll, woll, sella Bock tenn i guat ;
gnuai Aber i wüßt's hart inz’richt’n, i
dem anz’temma.«
m, freilich: aus dem Bande stand
er chert Von oben nicht einzusehn.
Und sobald sich von unten was regte,
barg ihn ein Satz in die Laatschen.
Aber von hier aus sollte der Schuß
nicht zusammenzubringen seini Der
Gast setzte aus seinen Stretsenlader
das Fernrohr, stühte den Ellenbogen
auf's Knie und zielte sich ein«
»Kruzitiirien, iiö werW do net
-schiaß’n!«
Pengt —- —
Driiben schlegete der Bock in den
Laatschen.
,,Blattschwarz abgetomrnen!« unt-s
woriete der Schütze gelassen. i
Der Alte schaute entrüstet auf deni
Herrn und dann mit dem Speitiv(
auf den steintot driiben liegenden
Bock. i
Dann seufzte er und traute sich
den weißen Kopf. ;
»Da soll der Teisi heuni Gamsbock I
spannt-« (
Der Gast lachte, und sie iraxelien
hinüber zu dem Bocke. Mit dem er
sten Grisse fühlte der here nach den
Krucken. Sakra, das Mordztiech und
die trutzigen Latini !
Ramoser besah den guten Blatt-T
schusz und wendete den Bock. Keins
Ausschuß, doch unter der Decke stihlte !
er das gestauchte Kitgeri Mit eins
paar Griiien war der Auibruch aest
tan und der Bock zum Auettthten ge
richtet.
Von der Laatsche brach dei- Alte
einen Trieb, tauchte ihn in Schweiß
und legte haar vorn Cinschusse dar
aus. Dann ans dem Messet dem»
Gaste den Bruch reichend, sagte ers
ntit einem seltsamen Zittern in der
Stimme: !
»Da. Den-, nehm's den Bruchts
Ader i bitt schön, sagte batettiess
dient toaner Seel nöt. wta weit tie;
di'a'dalt'n both J mitst mt z«Iod
d'rschament«
owns- Iii ani- iium us
iii dis wiss IW
Dir Ist-m edit It Mist-It
Hm im ii m c W ums
.Iis dii Umi- iii si
si iiii. sitt gib-Ema 0 Ist n dis
md via-( Ihn
tii sit-i days Hi Händ
Vo- W Iki Nisus its IM
Musik«
sit-Mit Keim Iiii scs iin Mi
yiiii Naiv au. Dei Isid- iim bis
dumm-i üdii Ui Ists-. Ida
Ins ist-i I Qui-h im is- Mc
m din: Mist Mii- M- IT
is dii Ilii is
Im nu IW Um W
das-F liest-m ist-P "F·«..ä
M « is- imitsm mä
daß das alles keine Gamgjagd ist«
was da heutzutag getrieben wird. Und
ob Ramoser ihn nicht als Lehrling
nehmen möcht und ihn zum richtigen
Jaager erziehn, von Grund aus und
vorne an? Wie sie so im Bachbette
von Stein zu Stein kraxelten, hatte
der Fremde sich das alles von der
Leber herunter-geredet Dann an der
Straße, als sie a wengerl rasteten,
tte der Alte nachdenklich hinüberges
chaut aus die Gräben am Gewänd,
als weilten seine Gedanken in der
alten, alten Zeit, da er noch selbst
als Lehrlmb bei seinem Vater selig
war. Na, und dann sind sie einig ge
worden in der Handelschaft. Der
Gast hat seitdem immer nur gebeten,
ob nicht der Ramoser ihn siihren
dürfe. Und zwischen ihnen ist's ans
gemarhk, daäz im heutigen, als im
dritten, Ja re der Herr sein Gesel
lensiiick ma en olle: einen alten Prit
gelbock allen ,eh ausmachen, allein
angehn und abends vorn Buckel ablie
fern im »Seht-argen Greifst
Ja, so kam·s. Jent bei dem Dischs
kurse dreht sich’s um den Kriiselwind
im Gamsmutterlar. An- Welschland
drüben kommt ja nicht mal ein guter
Mensch, geschweige denn ein guter
Wind. Und wenn der dort oben sich
stößt, ist alles geseit. Ader schließ
lich, so wie der here es vorschlägt,
ma W gehn. Also in Gotts Nami
ie trinken ihren Wein ani, und
mit »Weidmannsheil« verläßt Roma
ser das Herrnskiibb um durch die
Nacht heimwärts zu italien.
Um Mitternacht ist auch der Jagd
gasi draußen und schaut empor zu
den im Glanze der talten Sternen
nacht geheimnisvoll slimmernden
Dolomiten. Dort oben zwischen den
hohen Stöcken liegt das heiml e
Kar, wo der alte Exzellenzbock ste t
— o heißt er, weil ihn der Exzellenzs
gr s von Wien aussi gefehlt hat vor
drei Jahren, als er ihm plößlickh um
eine Ecke diegend, gegenüberstand.
Keiner ist seitdem mehr aus den alten
Schlaumeier zu Schusse gekommen.
An der Straße hier unten slüstert’s
wie Totenlied in trocknen Maisstens
geln, und wie Todesgeruch weht es
vom dtirren Fallaube herüber.
Vorwärts! Vor Büchsenlicht musz
der Jäger am Sattelgries sein, tvo
das Edelweiß so viel schön tut wach
sn und der Ausblick aus das desle
am Karmunde ist, aus dem der Alte
einsiedelt.
Der Wind zieht talwlirts heute,
nach Welschland hinaus. Da bleibt nur
der Ausstiefg im Bache mdglich. Eine
halsbrecher sche Klettereil Durch die
Grünerlen in die Höhe, vom Gis t
durchnäßt und in hartem Kamp e
mit den niederwärts gesträubten
Zweigen.
Am Sattel droben tritt das Spel
tiv in Arbeit. Aus dem Spih des
tleinen Köpsels, das mitten im Kare
sich erhebt, hat der Alte seinen May
Richtig: da steht er schon und schaut
wie gestern hinab. Er weiß, keiner
lann ihm da ankommen.
Der Jäger schaut aus die Uhr
dann schliest er vorsichtig zurück und
wendet sich dem Steige zu, der von
der Schasalm herabtommi. Er
braucht dort nicht lang aus den al
terbub zu warten, den er herbe ellt
hat. Und der Toni nickt nur, als er
kommt. Weiß schon Bescheid.
Also lraxelt jvt der Jäger weiter,
in der Spalte nah aus den Kar
rund, soweit er gedeckt ist. Inzwi
schen steht der Toni au dem Sattel
sranl und srei und ru t, als ob er
seine Schafe locke: ,,Saaalz« Saalz,
Saat-ist« Dann tiiszt er sich gerade
wegs htnab uns gesät am Schatten
hange des Köpsels hn.
»Saalz, Saal-. —— Saaalzt«
Der alte Bock ist schon verschwun
den. Aus den Hang an der Sonnen
seite ist er getreten. Ehe er doet Um
schau hatten tanu. ist der Jäger unter
thd unter den Laatschen am Schat
tenhange. wo eben der Toni durchge
angen ist. Der But- aber traeelt
fest an der sensetttgen ttaeivand hoch.
Jest steht-er droben. und llae tltngt
es deettden .Saaals. Sucht«
Dann lehrt der sub sueitck und
geht· immer noch rasend. an der
Oonnensette durch. Rudtg tst tldne der
alte Bock ausgewteden Dentt ntcht
daran. dein Lausdnden gutied sein
Mosel en vertagen Grad nur aus
dte andere Seite tritt ee Idee - da
W st'e g·settt
s— s-«
M
Its-Osmi- utst m Muthes
in Ins .
UID II- du Jus du Ist-es
Mms du No stehn stät-W
U u t- his sub III um
muss TM
VIII- III-i - stumm iso
und
HEXE Hot ÆUL
Inliuw Im Ins nd III
Mut www III su- Inst
aussrischend und zu Hellem Jubel und
dann getragen verklingend der Horn
rus: Gams tot!
Zwei Stunden später liegt das
Gesellensiiick vor dem »Schwarzen Bö
rrn«, der alte Trutzbock vom Köpsl im
Totenlar. dem keiner gekonnt hatte,
weil et jedem Versuche, ihn anzubir
schen augwich und. sobald er die
Treiber vernahm, sich aus dem
Kreise stahl.
Den alten Namoser deckt nun längst
die kühle Erde. Aber an den sonnigen
Nachmittag, an dem vor dem
»Sei-wagen Bären« der Freispruch
seines Lehrlings begossen wurde, er
innert diesen ein hübsches Bild. Und
das hat auch noch seine kleine beson
dere Geschichte
Ørad als die Förster und Jagd
gebiisen nach Vollziehung des seierlii
chen Weidrnannibrauchei lustig bei-n
Toitrinken waren, rollte ein Wögerl
heran, in dem die Frau Hauptmann
von den " ern aus der Grenzseste
salz, die nat rlich wissen ins-sinnre
es hier so Lustiges gab. Und dann
wollte sie eine Ausnahme wagen und
bat und schmeichelte solange, is Ra
rnoser »liebt« war und den Garn-bo
ausruelte, um sich und den deren zu
sammen irn Graben hinter dein
»Alten« am anstehenden Gesteine ans
nebmen zu lassen. Was die Herr n
will, will Gott. Also zog man lachend
ins kleine Tal inein.
Grad in die ern Augenblicke kam
Kowaisch, riß Maul und Nase aus
und dann stammelte er verwundert
,,Jeslas, Jeisas, hiaziragtg iis woll
die Gambsei'n in’n erg eini!"
fff
le rigätl
Von Mite Heimat-.
Daisy Kingleton lag in dem ho
telzimmer auf ihrer Ehaiselongue und
träumte . . . . Nur noch vierzehn
Tage, dann mußte sie wieder nach
Amerika zurück. Schade, daß die Zeit
so schnell verging!
Es war der erste Sommer, den die
junge Amerilanerin in Europa ver
brachte. Nach wochenlangem Umher
reisen war sie hierher nach Lehnih
gelommen, einem aufblühenden Ba
deorte in der Nähe der mecklenburgi
scheihheimat ihrer ver orbenen Mut
ter und nur eine hat Stunde von
dem Gute Neuhof entfernt, das fett
von Daisys Onkel verwaltet wurde.
Hotel Germania, in dem e wohn
te, war nicht sehr iomsorta el, wenn
es auch das größte des Ortes war.
Aber trohdem fühlte die Amerilane
rin sich hier wohl und dachte ungern
an den bevorstehenden Abschied. Na
türlich war sie der Star von Lehnih.
Denn ob sie neben ihrem Onkel iiber
die Landstraße ritt, die zu seinem
Gute führte, ob sie mit der Zofe die
Dünen entlang zum Bade ging, oder
ob sie bei der tubiu Mir-te in ihrem
reizvollen Amerilanisch-Deutsch sich
bei der Unterhaltung beteiligte, im
mer lenlte Daifh alle Blicke auf sich.
Sie erhob sich, um ihre Zofe zu ru
fen. »Maggi, Sie brauchen heute
leisten Tee zu machen. Jch gehe ru
hern nnd kamm- erst abends zurück.
Helfen Sie mir jeht beim Umziehen.
Nein — nicht dieses Kleid. Meinen
Sailor-Dreß fiir heute. Der ist kom
fortabler.«
Als Daifh ihr Spiegelbild prüfend
anschaute, war fie zufrieden. Jn dem
weißen, fußfreien Matrosenlleid, der
Tellermii e auf dem vollen braunen
Zaun sa sie frisch und jung aus,
j nger als sie war. Sie nahm ihrs
Cape iiber den Arm und ging durch»
die Oauvistraße nach dem Waldweg
der hiuunieemsmu Strande führte. z
«halioh, iidei, wo wilifi Du!
denn hin in dieser Hinei« .
Sie blickte sich um, denn sie hörte
einen Reiter im Galopp näher som
M !
»M. Onkel Quot
Mo nicht fide erfreut über meinen
ach. wi- mit fes-Mk
k Im abst wagen und dWI
Nu Wird am
. O habe D IIW etwa-M «
II Du U mittels-h hin to
FLZUL das todt Minute Nu
umnaspdo
tm Ostsl upon-i
nun Bist-M u. dissm ums
wiss Mc sk- Mm auftut-du
satt Iwh M sum m Its-«
aus III r Mast aus Ob un.
Im Im n Mut MA- sm III-«
M s etwas Indes all In aus. 1
JI I Im Im Inst-I. VII-M
h is das Im « Wäscht-. Ihn In
III i od- Ics Mut-mä
U Roms auch nahm-h m as
sum holt-um lädt-r M vix
M READ schenkt M denn Mas!
Mc
com M- em sank IIqu
m scma Du Im asl
umt: uml- ds wollt-W
Hätt-I Ists mit IM qui cum-tm.l
r
-Iks III Im ( mattva Om
iel.« Daisy sah nach der Uhr. »Sei-n
Minuten habe ich noch Zeit. Jch bin
nicht gern unpünltlich.«
»Schön, Kind, dann bind’ ich mein
Pserd hier an. Und wir setzen uns
aus eine Bank drin im Waid. Was
ich Dir zu sagen habe, wird leine
süns Minuten dauern·«
«Well«i«
»Alle kurz und bündig: Dein Be
nehmen hier gefällt mir nicht«
»Oh!« rief Daisy und guckte mit
ihren ilugen grauen Augen ganz ver
blüfft den Onkel an.
»Ja, Kind, es ist nicht all right,
wie Du zu sagen pflegst, nicht satt,
nicht ladylilr. Uis!« stöhnte er, nahm
eine Mütze ab und legte sie neben
ich. »Verstehsi Du michs Jch habe
in Deiner Sprache geredet. Nicht all
rights« wiederholte er.
Seine Ni te schüttelte verständnis
los den Kop .
»Noch blos- nicht so unschuldige
Au n, Mädel. Es iii so. Wenn
De ne Mutter noch lebte, draus-te ichs
Dir nt t zu sagen. Aber ip mu
ich. Mi wem gehst Du spazieren
Mit wem sigesä Du in den Dttneni
Von tvem wilit Du AK gar nock
malen lasseni lles der arl siehs
gen. Stmmtsi« »
»Al! right«
JGar n cht all right. Tensel noch
mol, Du bist doche n tlnges Mitdei,
Daisy Merlst Du denn nicht dass
Du dem jungen Menschen den Kops
derdrehsts Den Sport lass« mal blei
ben, verstehst Dus Der Junge hat
schon nen großen Namen als Maler
und ne utunst. Soll sich nicht in
Weiberge chichten einlassen, die ihm
den Kop s wer machen. Das u ist
er mir zu chade. Ge lieber noch
Ostendei Da hast Du PJa und Aus
wahl sum Mitten. had'den
Karl s r den SommerJ n mir einge
laden, daß er sich von einer Atelters
tust erholt und ni t, dasz er ein lan
ges spignasi es Ge cht kriegt vor un
glücklicher L ebe.«
»Oh, er sieht aber brillani aus. «
»Ja, bwiljant«, ahmte ihr der On
tel in seinem Aerger nach. »Und Du
wer ihn nattirlch heiraten wollen,
w e «
,,Vielleicht, Onlel, ich bin nicht
sicher. Du weißt, Papa möchte mich
mit einem aus seinem Trust verhei
raten. Jch will aber nicht. Deshalb
bin ich gereist Deutschland gestillt
mir. Wenn ich einen smarten Mann
sönde, ich würde hier bleiben Ich
siihle mich hier so wohl — —s«
»Du siihlst Dich wohl, meinst Du« ,
verbesserte Jarchow schon halb ver
söhnt. »Na, ich wollte Dir bloß
meine Meinung sagen Du weißt
erarls Vater war mein bester Freund,
und der Junge steht mir nahe. Das
ist ein anderer Tnv wie Euere smari
ten Trustleuie drüben. Ja, D.
Du hörst wohl gar nicht mehr zus
Wohin gucksi Du denn«
»Oh, ich dachte hinter uns Schritte
zu hören.« Sie zog die Uhr. »Du
verzeihst, Onkel -—-«
»Aha. Viel Vergnügen also. Und
überlea Dir mal. was ich Dir ge
sagt habe.« Er schüttelte ihr kräftig
die Hand nnd ging.
Als Daisn über den weißen Sand
znr Brücke schritt, vor der die Boote
lagen, sand sie Karl Rehagen schon
unten an der Treppe wartend.
Sie stiegen in ein Boot, Daish
setzte sich an das Steuer, während
Karl die Ruder nahm und mit iriiss
tigen Stößen das Boot durch die
Bkandung in die See irieh. Sie
sctzante in das grangriine Wasser. das
in kleinen Wellen das Boot umgab.
Rande Trovlem die vom Ruder su
riict in dte See steten, gtiserten in der
Sonne. Da hinten dehnte sich breit
der Strand ans wie ein glaties, gelb
lich-weißes Tuch. Die Badeaiiliehati
ten vor der Nachmittaasglnt in den
Etwndbiittsn nnd Mirbrn Ttlitth M·
sucht. Nur die Kinder litten nicht
unter der Hitze nnd antben steissia
iin Sand· oder sie iieien mit ausge
txtniuten Kleidern ins Blasier
Datsns Blick glitt zu dem Maler
hin nnd versotnte den ateichknässigen
IMMUI IMM
IM I. Karl Wo la komm
III Mittels miss. Gans Im sc
NMU situ- usd Mit we n.
mdktmaifct Iw. m l r le sys
IJM Im u Im Maus Instan
Uam s sc M M III als
Mi- husi m Muse Mii- us
.UM- faan- Ioik elimihf
Jst-us s M mum·
Ost-n mum wi- ss du IMIII
III-I Ia Unm m UW W
I UI cons- WML II
II tschi-. und Uns New Ih
Mi Io- Jtma NO das M
M IM- vm W us I- III
mmum III-.
VI du«
II tim- Vorhin-Lin MI
IM III-I It aut. s OIW
II. m muss m- Mffn III
ben war, hatte kaum hundert Meter
Durchmesser-. An der einen Seite
schossen lange Schilslolben empor,
saftig grünes-, hohes Gras an der
Seite.
Karl Nehagen wars sich aus die
Erde und zog sein Slizzenbuch aus
der Tasche. Daisy stand vor ihm
mit dem toten Sonnenschiktn in der
Hand. Der Maler iniss das eine
Auge zusammen und sal) sein Modell
scharf an.
»Seht gut so,« murmelte er. Aber
er machte gar keine Anstalt, mit dem
Sitz ieten zu beginnen und blieb tu
hig Hen.
»Welli«
» ektig!«
» h, Charlie, was machen Sie da
sitt Schqu
»Das-Gen nicht« Jht Bild ist sit
und fertig. Hier — —- und hier —
-—-«, et wies aus Kon und seit-;
IDann ttaud et auf un ging zu ,
lhim »Gegen Sie, Daisth was ist ei
gentlich smatt aus Deutschc«
Die Amerika-nein etriitetet »Sie
haben gehorchti«
»Der Wald bat keine Mittel-X
«All right. Des entlich hörten Sie
besser su, als ich i Dnteis Stras
ptedtqt Mich s liiseet sein Meilen
bueger Dialett mueei ein. Der
klingt wie das Gesumme einer Sein
mer nenn
,, her was ist smari —- dittei«
»Smartne —- tch denke, es i
s wer zu her esem Energie vie
le agi, Eaber lie vLixbtntirätåise Euer e,
a eganss n , was
Deutschen Schwierialeit nenni.«
,,hm, Daislh dann wiirs vielleicht
nicht fmart, wenn ich seit das se
sprlich mit Ihnen fortsehtn das Ihr
Onkel mit Ihnen begann. Wollen
Sie mi höreni«
«Dh ch willi mufz fa. Ich
tann doch nicht al ein im Boot fort
rudern und Sie hier dem hunger
tode aussehen. Also reden Sie. Jch
will versuchen, besser zuzuhitrem als
vorhin." — »Ja, Daisn, deshalb has
ich Sie auch auf die Insel verfchledpn
Denn sehen Sie, ich habe ein paar
Worte gehört aus Ihrem Gespräch
hr Onkel pflegt ziemlich laut zu
prechen und ich glaube, vom Heiraten
war die Rede. Stimmisl«
Daisy nickte und fah gespannt zu
dem jungen Maler hin, der net-vö
mit dem Stift auf fein Stizzenbnch
klopfte.
»Er hat Ihnen jedenfalls Vor
würfe gemacht; man sieht Sie zuviel
mit mir zufammen, nichts«
»An right.«
»Und wann —- Sie erlauben do ·
die Frage — wann wird äeheirateii
Daisy fand den Ton s net Worte
recht ungemütlich; sie zuckte die Ach
seln, well sie nicht wußte, welche Ani
nort sie ihm geben sollte.
»Reden Sie nur ruhig. Weiden
Sie mich in Jhre Pläne ein« Ihr
Onkel ist ein Prachtmenich, das muss
ihm der Neid lassen. Aber wann
wird man Sie in Neuhof als Herrin
begrüßen? —- —— Sehen Sie mich
doch nicht so nn, als ob Sie iein
Deutsch verständen. Jch meine
wann werden Sie denn also Ihre
eigene TanteW
Jetzt erst begriff die Amerilanerin.
Karls Gesicht ivntde immer sinsierer,
während sie hell auslachte.
»Charlie! Sie sind nngeiibt tm
horchen. Alles haben Sie blofk halb
gehört. Oniel Otto hat ia nicht die
mindeste Lust, mich zn meiner eigenen
Tante zn machenz nnd ich wlln anch
anr nicht werden« Viel mehr Lusi
hätte ich --- — «
Karl sclzsnie sie an nnd begegnete
einem so aiiiiaen nnd zärtlichen Blick
in Datfns Anaen dafs et illte Hände
ergriff nnd leideitfchaitlicis Mille
»Hal) ich denn diesmal reeist ver
standea«i« rief ee »So-I Inir’s noch
mal, dass ich's alnnden kann· Blos
smei Worte Welcher-«
»Al! kiniit«, siilslekie ihm Deliss
»i; nnd er wiederholte jubelnd: »Als
kijfhi!«
L www-— - - -·i-«—
»- Gewissens-« sein du
smm »Du jung Maus M II ic
daqu weiss n Ins-i vom W
m! Ists Ich st paid "IIM
Um III Mut
Mut deswi«
—- Massad Mo WI
ismoUl sahen As du. n HGB
das Qui Stdn IIMWII
III-Imm- thudt Ich-U
s einst mä mal-is ÅJO so
s- disk
esan
III-» thm Mit may —
MI
..,»«.t0;:. usw W
s
;,: gss MOIOMÆE
syst-« sei-Ok- unt-— Ost-W
Ums-s