Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, February 06, 1913, Der Sonntagsgast., Image 3

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    Der Ionntagsgast
Be iaclg zur »ooBl omfic ld Germauia«.
Zwischen Etat-l nnd Eilen.
Kriegsskizze von Herniann Dreßler.
Jm Hasen. Finstere Nacht. Das
Meer steigt und fällt in leichter Dü
nung. Die feindlichen Panzerriesen
liegen mit abgeblendeten Bullaugen,
etwa acht Kilometer in See.
’ An einer Stelle der Küste steht
aufgeregt flüsternd ein lleiner Trupp
Menschen. Scheinbar höhere türki
lche Offiziere in weitumhüllenden
Unisormen.
«Oger, hast Du das Läutewert
tcntrolliert?« fragt einer.
,,Jawohl! Bist Tu ängstlich?«
Aengstlich ——? Nein, aber unge
duldig! Es dauert mir etwas lange.
Sollte der Funlspruch nur eine List
der da drüben gewesen sein?«
»Hm! —- Horch, ich glaube, der
zAnier hämmert!«
Fast im selben Augenblicke setzt ein
Glockensignal ein, gedämpst, durch ei
nen an der Küste angebrachten Unter
wasser-Schallsignalapparate erzeugt.
»Al! risghtt Sie sind’3!« ruft Ogeb
»Zurüc! ameraden!«
Die springen einige Schritte hin
ter die zerschossene Mauer eines Hau
les zurück und bleiben dann tehen.
mähtend Oger plötzlich einen leinen
elektrischen Scheinwerfer aufflammen
läßt, dessen Strahlenkegel er zweimal
kurz hintereinander in die Tiefe zu
seinen Füßen richtet, daß man am
Strande den Kies wie tau end Dia
manten ausblitzen sieht. ann er
lischt der Schein wieder.
Die Kameraden kommen zurück.
.,Zast Du sie gesehen?"
» ch glaube, ja! Jäch sah einen:
schwarzen Schatten an er Küste ent
lang gleiten. Jch denke, daß es eines
.von unseren Booten ist!"
Sechs paar Augen suchen gespannt
die Wassersliiche ab, die im blassen
Scheine des Mondes schwarzgriin
schimmert.
Plötzlich scheint es an einer Stelle,
als ob ein leuchtender Edelstein lang
sam aus dem Grunde heraufstiege.
Das Wasser blitzt ans, aber nur einen
Augenblick, dann liegt es wieder
schwarz, wie ein weites, sanft ge
schwelltes Kissen.
Aber bald daraus dringt an das
Ohr der Lauschenden ein leichtes
Brausen, ein dunkler Flecken erscheint
cus der Oberfläche, breit und schwarz
wie der Rücken eines Riesensisches
und kommt im langsamem Zuge der
Küste zu. »
Jetzt hört man das Knirschen einer
stayternen Verschaiung in ihren
Scharnierlagern und bald daraus ein
leise abgegebeneö Kommando.
»Allah il Allah!« ruft Oger durch
die bohle Hand.
»J! Allah!« schallt es zurück.
Zugleich beißt ein Anker in den
Grund des flachen Strandes. wei
Decklaternen werfen ihr sahles icht
über den breiten Rücken des Untersu
bootes, das in der Dünung leicht aus
und niederschwanit.
Ein Boot wird losgeworfen und
bald sind zwei Osfiziere der Besat
sung an Land.
»Guten Abend, Kameraden!"
,,Guten Abend und Gliicl zum Ge
lingen eures llniernihcnecih.«
, »Wir haben nicht viel Zeit. Hier
sind die Kartensiizzen über die Stel
lung der seindlichen Schiffe und hier
die Ordres.«
Der alte, graubartige Osfizier Uber
gibt den Kameraden ein Päctchen Pa
piere.
. »Habt ihr Berichte der Kommun
oaniurs«
«.Ja, hier sind stei«
Der Oisizier nimmt sie in Em
pfang nnd wendet sich, um wieder an
Von seines Bartes ,««N»mitor« du
gehen.
»Du hast es eilig, Jdn Davud!«
Der wendet sich erst dein Kamera
ben zu.
»Der Kommt-kaut eines unt-r sj
bestes hat in solchen Zeiten Im ·
ht. —- Wcs samt mi- cli sandte-WO»
let passive-Its cis- Misct tu Ue;
Cis-geweiht oder el- swwtfptittu."
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tor« hört ihn durch das Rauschen
des Wassers wie den Stoß eines Ge
genstandes an die siählerne Wand sei
nes Fahrzeuges. -
Er wird um einen Schein blässer.
»Bolldamps!« gibt er das Kom
manda nach dem Maschinenraum.
,,Volldamps!« gibt der Maschinen
telegraph als Kontrollmeldung zurück. (
Die Schrauben sangen an zu raten
und peitschen das Wasser zu Gischt
Und Schaum.
Plötzlich fällt ein blendender Schein
an die Stelle, von der der »Durmi
tor« eben verschwunden ist.
,,Ltlllah schütze uns!« murmelt der
Kapitiin zu seinem zweiten Ofsiziet
gewandt, »sie haben uns doch be
merltl«
Von Bord des, nächsten Kreuzers
ist ---- wie das Tagesgestirn selbst -——
der Scheinwerser ausgeslainmt Und
wirst seinen grellen, ruhigen Licht
regcc weit über die Wasserwüstc
streckt ihn aus wie einen tastenden
Zeig-fingst und glüht durch vie Nacht
wie das blutgierige Auge eines
iprungbereit lauernden Raubtiere3.
Dann fängt er an, langsam und
gleichgemäß zu kreisen, mit seinen
Strahlenmessern scharf hineinschnei
dend in die dichte Schwärze der Nacht
die umliegenden Panzerriesen und
Torpedos bald in blendend weißes
Licht tauchend, bald wieder in die
Finsternis zurücksinten lassend.
Unter-dessen surren an etwa vier
Meter unter Wasser die Propelier
u. jagend das leichtgebaute Boot mit
größter Schnelligkeit durch die lut.
an Davud sin vor der Matts ibe
des Peristopes und sucht si nach der
Stellung der Feinde zu or entieren.
Er sieht einige seindliche Tarpedoö
nach allen Richtungen auseinander
-!·ch«ieszen wie hunde,-die nach dem
Wuoe suchen.
,,Fidor, sie machen ein wahres Kes
seltreiben auf uns. Laß den Peri
slopmast einholen!« befiehlt Jhn Da
vud dem Kameraden. Es geschieht,
denn die Offiziere wiifsen wohl, wte
gefährlich ihrem unter eeischen Maul
wurf jetzt der schwache hohlmast wer
den kann. Er wirft bei dieser grel
len Beleuchtung einen scharfen Schat
ten und bietet den feindlichen Gra
naten ein sicheres Ziel, um den Mii
telpuntt, das Zentralorgan, das Hirn
ihres Fahrzeuges u zerreißen.
ine Zeit lang fahren die tapferm
fr- dahin, ohne Or entierung, ohne
eine andere Richtung als die unsi
chere, die ihnen die vibrierende Kom
paßnadel weist.
t« Eine gräßliche, auszehrende Situa
ion.
Mit starren, weitausgerissenen Au
gen steht der Kapitiin am Maschinen
telegraphen.
· Siemiissen jeBt dicht an die feind
ltmen Schiffe erangelommen sein.
Vielleicht lauert schon der heimtückische
Sporn irgend eines Panzers di t un
ter der Oberfläche auf sie, bere t, ih
nen einen tötlichen Empfang zu brin
gen und sie sind vollständig machtlos
dagegen, rennen in blinder Verzweif
lung vielleicht im nächsten Augenblicke
ihrem Fahrzeuge felbst die talte
Stahckspitze in den Leib.
Das ganze Boot zittert leicht unter
Dem Stoße der Maschine wie ein
gehetztes Tier, das in ver-zweifelten
letzter Kraftanstrengung schon alle
Qualen des nahen Todes empfunden.
Einen Augenblick troinmelt der its
Pitän nervös gegen die Aluminiuni
vl.«.tte des Tisches, dann driiclt er den
Hebel im Ataschinesitelegraphen auf:
»Stopp!"
»Stopp!« ---— Kontrollmeldiina.
Das Brausen am Hinterteil hori
zugleich auf, aber das sanfte Rauschen
des an den Wänden dahingleitenden
Wassers itt fast noch aufregender.
Mit trainpshast iusammenaedittenen
Zähnen presst der tlapitäu das Gesicht
klugen die dicke tttlasscheide des Ober
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Etsnadeln Da über ihm erscheint·
ein mächtiger, breiter Schatten. Dich
ter und dichter wird er, schwarzer und.
bestimmter und fliegt heran wie eine
Wolke im Sturmwind.
Der Kapitän kennt diese furchtbare
Erscheinung, eigentlich hat er ja nichts
anderes erwartet.
Es ist einer der seindlichen Kreu
zer, der da oben auf ihn zusagt. Die
werden sich freuen, wenn sie an Bord
den Stoß fühlen, der ihnen hier un
ten den grausigsten Tod bringt. Sie
wissen nicht, welcher Zufall ihnen da
einen wehrlosen Feind vor den spitzen
Rainmdorn legt. Sie brauchen nur
drauslos zr fahren, den Ohnmächtigen
nur zu tiberrennen. Wart-e nur
noch einige Augenblicke, blutgiereger
Polyp, dann darfst du dein Festmahl
halten.
,,Sinkventile auf!« schaltet der Ka
pitiin das Kommando ein nnd schreit
es dazu laut hinaus, als könnte er
dadurch die Tätigkeit der Maschine
beschleunigen.
Langsam riiclt der Zeiger-, am Hy
drobarographen im Kreise nach rechts
Milltrneter und Mitlimetet: zwei ein
Viertel, zwei ein Halb, zwei drei
Viertel . . .
an Davud weiß, daß er minde
stens bis au 9 Meter sinken muß
ium den sur ibaren Gegner unschäd
ilch über sich dahingletten zu lassen.
Der kommt näher und näher.
7 —- 8 —.— seinhalb Meter —
Jetzt ist er da, —- — jetzt — —!
Ganz finster ist es ttber ihm.
Er preßt die Handflächen vor die
Augen. Nicht sehen, das Schreckliche
Grausiget
Jeht — ein Stoß —- ein Knirschen
wie von reißendem Stahl und Eisen
— das Boot zittert und kreiselt. Der
Kapitän wird zu Boden geschleudert.
Ueber sich hört er die wütenden Schlit
ge eines Propeller3, der das Wasser
Peitscht Er springt wieder auf die
Füße und wundert sich, daß die sal
ztge Flut nicht bei-eingestürzt kommt,
um sein Fahrzeug auf den Grund zu
drücken.
Ueber ihm wird es allmählich hel
ler und heller. Der Schatten gleitet
geräuschlos vorüber.
Lebenshossnu zuckt durch seine
Nerven. Keinneiitlicher Stoß, nur
eine Kollision! Wenn auch eine schwe
kc
Woher naht nun wohl die nächste
Gefahr, vielleicht die lesteit Lauert
sie schon itber ihmit Oder ia t sie
in Gestalt eineö Dynamit ges liten
Torpedoö aus seine Flante zuit
Jezt muß er sich orientieren, muß
das ehte wagen:
»Nimm-en ani« gibt er Kommandm
Die Kolben sangen an zu schluck
zen. Langsam hebt sich der »Durmt
tor« zur Oberfläche empor.
Die Scheinwerser wandern oben
allmählich ab. Der Kapitiin des
Kreuzers triumphiert und befiehlt,
durch Martonidepesche die Nachricht
an den Admiral zu geben:
»Spion in den Grund gerammt!«
—- — Jetzt ist es oben wieder sin
ster. Der Walfischrücten taucht in
die Stetnennacht empor. die Ober
lucke wird geöffnet. Der Kapitän
steigt auf der schmalen Leiter hinaus
und holt erst ein paarmal tief Atem,
denn die Lust da unten ist fast wirt
liche Grabesluft
Die Austrittverschalung nrn ihn ist
ausgerissen und wie nasse PCPPC Sek
ichlitzL Das also war der Stoßt
Ihn schaudert-·
l »ii·) Zentimeter tiefer, dann lägen
wir am Grunde!'« murmelt er und
.Späht, innerlich noch,zitternd, nach
Iden seindlichen Fahrzeugen.
i Die liegen ihm ietzt am Rücken. Er
Ieriennt deutlich ihre iandseitt abge
lbis-untreu Dectiichter. Noch ist er nicht
zweit von ihnen weg, aber die trete
See liegt vor ihm. nnd die iennt et
,nnd ist mit ihr vesteundet.
s Er kehrt zurück, läßt die Verscha
ktnngen schließen, den Perittotnnast
wieder aussehen nnd .Maschine unter
doller Kraft« lautem
) Daan gedt er zu seiner Mannschast
»in den Maschinenraum urn sie auszu
-tlaren, denn er wei dass sie. wie et
trivit anat. ichre iiche klingendtnte
kantneitnndsen sähest
« Sie sind noch sehe bleich, aber wie
sie nun ihren alten Kapitan mit dein
ruderten Antlts eintreten irrem sattrn
sie einander in die ist-nie nnd trium
tsitsreens »Mir-mit«
— Im m som- n- u
In Im Its fis-. Ist-I l
It msigsy m Im m um stö
»Es-«
Wie i
Its-u las :e sur-onst- Mpm
III-U
i - Wut« Nimm- tm
Ulrich-sucht
Wanst-us bonum
Mka
NU—':«IMOIZ
Ists-W I
WWMW
Pflicht-m
Eine Sliz«;e ans· dein VergInaUUSIeben
von Joscf Buchhorsk
,,Karl!«
Mit einem jähen Ruck wandte sich
der breitschultrige Mann von dem
schmalen Fenster, vor dem er Sinn
den um Stunden gesessen und geson
nen hatte, in die dämmrige Stube
zurück.
,,Karl!«
Er wies mit beiden Händen die
Vorwürfe, die in dem Klang der Init-- ;
den Frauenstinnne lagen. von sich.
»Ich hab tein Geld; Du weißt es,
Kauz seit gestern nicht und seit vor
gestern nicht -- möglich, daß wir
morgen neue Mittel erhalten. Aber
die Rassen sind erschöpft — sind leer
»— allenthalben . . .. Und dabei setzte
die Bewegung so verheißungsvoll ein.
Wenn nur nicht diese Bande —- die
vslichts und ehrvergessene Bande ge
iwesen wäre —-— wäre der Streit ge- »
gliielt dann -—-«
»Fort —- Katl — ich hab' Dich
so «gebeten, laß ab; hab« Dich so ge
warni »s—«
«Dui Ja —- das hast Du! Die
Streilscheu liegt Dir eben noch von
Deinem Vater her in den, Kno
chen —«
»Laß den Vater —- er war ein zu-.
sriedener und gerechter Manni«
»Zusriedeni Allerdings. Leider!
Aber gerecht? Nein —- gerecht war er
nicht. Er war immer nur eine Krea
tur seines Herrn; immer nur Knecht,
Dienstmann.. . Er trägt jetzt im
lenten Grunde die Schuld daran, daß
wir uns in diesen langen Wochen
harten Kampfes verbluten. —- at
er nicht gleich die Christlichen au ge
boten, als wir zum ersten Ansturm
gegen den Menschenschacher der Ze
chenherren übergingen; als wir die
ganzen weiten Revier-e im Umkreis
aus den Kriegssusz brachteni Seid
untertan der Obrigkeit, die Gewalt
iibereuch hat, ging seine Predigt.
Steht zu euren Brotherren; denn
wenn sie verdienen, habt ihr eure
Nahrung. —- Damals, als es wie ein
sinnerweclender Rausch iiber die Ge
nossen lam, als sie sich allenthalben
organisierten und wuchsen und furcht
bar wurden, ging diese Predigt Dei
nes Vaters nur in wenigen Herzen
ein. Wir hatten die Triirnpfe rn der
Rechten, und wir spielten sie aus:
Seit Jahren hatten wir lein Teil ge
habt an den riesengroßen Verdiensten
der Gewaltigenz wir tonnten zehn
und zwölf Stunden in den stickigen
Stollen schuften, indes sie Feste iiber
Feste feierten. Wir standen jede Mi
nute vor dem Tod, und sie ritten zur
Schniheliagd und spielten Tennis und
Tamburin ---«
»Und als die Wetter damals die
ganze Grube fast in Flammen sehten
— wer war zuerst am FördertorM
Wer zuerst in den Schächten, da es
am gefährlichsten war? Wer ging von
Kranienbett zu Kranienbett? ·Wer
von Witwe zu Witwe? Wer gab mit
vollen Händen und sorgte für die
Waisen —«
»Das war die verdammte Pflicht
und Schuldigleit dieser Schlotbarone!
Daß sie zahlen konnten, hatten die
Opfer der Katastrophe möglich ge
macht . .. . Aber nun hub Dein Va
ter an —- nun war er obenanf. Und
nun fand seine Predigt ein Echr...
Ja, unsere Direktoren. unsere Herren
das sind Kerle-! Wo der Tod seine
Fallen gelegt hatte, standen sie; im
mer vorne; immer acn Feind. Und
die verblendete Masse verließ unsere
Fahnen und scharte sich um die Be
ruhigung-staunt Deine-S Vaters....
life ist tot irh will ihm darum nicht
wehe tun als-r daß unsere Nieder
lage iein Wert ist daß alle nn
sere hoffnunaen durch ihn vernichtet
sind horch. Kiitek Schrie da nicht
nnser « s«
Zu Nu war bot seist-man in dem
an senden sit-mer« and »Amt«
Mit-. so komm doch - es töchslt!«
Mo Frau imst- die mum
Uudo auf dass fian q; Ihj
Mit ums-it aber um Use soc-(
us Mk elsdmt Scholl stM Its
s M ihn eines cis-W »s- das
Isi- tt Jst-. Ists. fo com-I· Mi« (
Un Im tim- msn Its-sont
pas U- Inm aus« ds- sodes I-«
esse-. . Atm- lasu ke;
It sum-I- IW und II Ist-»
IN du« di- MMIIII mds
and XII-z III-. Staude
costs it is I häufen-Ili- Ums-s
stammt-h Myliu Laufs
is ost- Int dem-um Ident- usdi
is Ists Im miqlitdts ROHR-. (
Msm dtäumh Weil-n imij
» Us- Gomtmustmk Ema ist«
Est hd III Im Ums-a Is- Im
II not-nd aus« sa- mmt-div- soe
Hsh Im tm W sum-. M- Im
Hsiumm m Imp- somit-.
L U- Jmi Miste out Nu
i Imät soo- Iwms —- aus si
z u- im Its-» ni- s« M Im
aus einer Stirnwunde slosz »Mit
Verlaub « sagte er, »ich will nur ein
wenig das Gesicht saubern und ein
Tuch unt den Kops legen damit ich
)- aber wag ist das » Schnell beugte
er sich zu der Frau am Boden nieder,
richtete sie aus und setzte sie in einen
"Arinstul)l. Rate ilang es da wie
der aus der Schlafstube, «Ft«iite!« —
»Hier gibt es, wie mir scheint. noch
Hilfsbediirstigere als mich.« Er sah
nach der Frau· Sie war eingeschla
sen. Wie sie bleich nnd verhärmt
wars »Ja, ja, der Streiti« Er schob
ihr noch eins von den Sosatissen in
den Riiclen, dann ging er in das Ne
bengeniach Der andere sah erstaunt
ans den Fremden· Einen Augenblick
lang. Dann guckte es in seinen Au
gen aus« »Der Matthes Ries?« -—
,,Derselbe!« —— »Dann scher’ Dich
zum Henker. Du Judas! Jch will
nichts mit Dir gemein haben!« Die
Frau im Nebenzimmer stöhnte aus
und das Kind wimmerte.
»Du sollst auch nichts mit mir ge
mein haben, aber die da drinnen und
das hier-. Und wenn Du Deine Frau
gerne hast und Dein Kind behalten
»willst, dann tritt mit Deiner Wut
beiseite und las; den Streit aus dem
Spiel. Du tust mit, ich nicht. Du
siehst alles Heil in der Auslehnun,
ich sehe allen Vorteil im Autglet.
Feder nach seiner Art. Nur soweit
olltet ibr es nicht kommen lassen,«
dabei deuteie er aus seine noch immer
unverbundene Stirn, »daß et an das
Leben und die Gesundheit gehi, zu
mal ihr mit solchen Gründen die
Richtigkeit Eurer Auffassung kaum
dartun werden«
»Das ist auch nicht die Absicht der
Streitieitung,« murmelte der andere.
Dann ließ er das wimmernde Kind
»in die Kissen gleiten und nahm, wenn
auch widerstrebend einen seuchten
Schwamm von dem Waschiisch und
reichte ihn dem Gegner hin. »Hier
ist auch ein reines Leinentuch.« -
» »Wollt Jhr es mir hinten gutnos
ten«?« Der tat so. »Ich danle Euchi«
l »Keine Ursache!«
: »So —- nun nehmt mal zunächst
diese Butterbrote —- sie waren siir
meine Morgenoesper bestimmt, ich laß
auch meinen Kassee da — Euch wird
ein Schluck aus dieser Buddel gut
tun-« »Ich mag nicht.« »Nedmtt«
»Nein — aber, wenn Ihr meiner
Kiite —-«« »Geme, recht gerne, und
filr das Kind soll meine Frau eine
Jwarme Suppe tochen. Wenn ich den
Dolior sehe —« »Der kommt nichtl«
»Und ich sage Euch, der kommt —
er will ja nicht Euren Fanatismus
kurieren, er soll ja nur Euer Weib
und Euer Kind vor dem Aerglten
bewahren. Und nun noch, im Ver
trauen, Karl Kosten ein Wort von
Mann zu Mann, wenn ich Euch mit
einer Kleinigkeit auöhelsen kann —'i«
»Nicht um die Weltt« »Aber um das
Kind und die Frau —.- es hat seine
Eile mit der Niickgabe. Jch steif in
Brot und Ihr-—- na, lassen wir das.
Also ich schick’ Euch meine Frau und
den Doktor. Glückauf!« »Gliick
aus!« sagte auch der andere, wenn
auch nur mechanisch.
War das nicht der elendeste Hohn
aus das ganze Unterfangen, das er
mit unternommen hatte? Wenn das
die Genossen wüßten? Wenn sie er
fuhren, daß er von einein Streitbre
cher hahahahm das war ja die
reinste Komödie, das war ja . .. Jm
Nebenzinrmer riihrke es sich. «Kiite!«
»Ja, Karl’«t« »Wie ist Dir’s?« »Bes
ser der Schluck Koguai und das
Brot« er hörte, wie sie gierig zu
biß — -— »wer war der Mann, iher
Jn seinem Halse wiirgle es. Er
wußte, wenn er den Namen nannte,
lannle sie ihn, ianute seine Art und
seine jetziae Sieiluna m bet Auf
ruhrbenseanng im Revier iroydemt
»Es war der Malthea Ries.« Er
dörie mit ossenen Ohren in die Sijlle
hinein was wiiedr sie anlworteni
Wiirde sie ilnn usit neuen Vonoiirsen
kommen, ilsu gar hol-«an Nur das
sum «——- im nim- -.:Iq sind-. das
sk an uns Mk aussah sehtde
;dci.· stumm fl- Imd um IMM
Wlo. »Ich suchs· now n usi
Hdmk ast- Ue Mut ichs-s Ists du
Wd.... Inst- .«I-I N U
jsu s III-steh ds- Iussnis M ek
Ienr. Mem caftmh Uhu des su
MU send-s IW cis-III Wh.
kwts ei III Mfl It Ists-l ou
; Ast-Miit . est-M us
Jst-a Dicke-Muse in Im s MS
zimm tin sum-di Its-M Us
,esn. . cis-Im Mii- Ucm m
IMMII Mit MM Inh, Ist- du«
III cum Mosis-I tm was-m dass-«
M im- sumds etc-W - U
Its . W IM- iim um« satt
Uhu sum MOI Is( som- uss cis
IIUWM Kanten-nim- c i
Stdn »Am das Im M swz
III IM. me Mit- MI MI....
WI. Man-K OM W- N Oh i
III-Im t- W Im. »M« II
III-. im III-I D- m Oummä
m Um Ida-non Mk Uns-Oft
Gott! Es geht um unser Kind, um
unser einziges, Karl!« Da trat der
Bergntann aus die daniabtvehrende
Frau zu und sagte mit gepreßier
Stimme: »Vergelt’s Goti!" ,,Keine
Utica-ist« lächelte die- »so was ist
Menschen- und Nächstenpslicht!«
»He, Kösier,« rief es leise durch
»die Fenster. Der schral zusammen:
«,,Der Mengelmann." »Und wenn’s
Szehnmal der Mengelmann ist,« flü
sterie Käte ihm riiclgratstäriend zu,
indem sie mit miitteriichem Glück
dem Kleinen einen Löffel nach dem
sonderen einsuppte, ,,er gibt Dir nur
sgrosie Worte, aber lein Brot fiir
lDein Kind, siik Dich, fiir -——- mich!«
»He, Köster,« ries es da noch ein
mal durch die Fenster. Diesesmal
aber lauter und energischer. »Ja,
Mengelmann?« gab der andere zu
rück. »Ging nicht vor einer Weile
Lder Ries von Eurer Schwelle? Hmi
»Ach sieh, und ist das nicht seine Frau
J dort --— oder sollte ich mich täuschen?«
an dem Bergmann jagten sich die
Zwiderstreitendsten Gedanken. Wenn
der Parteigewaltige vernahme, das
der Ntes ihnen in dieser Stunde der
Not geholfen hättet Dann —- ande
rerseits, wie konnte er dessen Ein
greifen leugneni Da stand seine Frau
ja als sprechende Zeugin. Und dann,
hatte der Ries nicht mit einer Seil-it
losigteit an ihm gehandelt, dere-n et
— gar nicht fähig gewesen wäret
Oder deren er sitz-nicht fiir sit ig s:
halten hättei ,, a, Ihr hab a .
eine lan e Zeit nöt , um auf eine
einfache rage eine e nfache Antwort
u geden. Ich sann mir ja deuten,
aß sie Euch nicht leicht stillt . . ..«
,,Leichter ais Jhr denkt,« klang es
da hinter deni Rücken des Berg-nann
— seine Mite: »«a, der sties war
hie-. Zufällig Zuk- Leun neuen
ihm den Schädel blutig geschia en —
da fah er unsere Not un tro ern er
im anderen Lager ,eht, aif er unIX
»hm —- und die artei assei Nani«
»Von der wissen wir schon seit drei
Tagen nichts mehr-« »Hm — und
Euer Wort, Kösteri hnr?« Der ab
ieine Antwort; er zuckte nur hii os
mit den Schultern. » rn, und Euer
Wort, Kösteri Hm?« ragte der an
dere eindringlicher und höhnischer
als zuvor. »Wir-d zu Schimpf und
Schanden, wenn es das Leben eines
Kindes gilt,« klang ed da wieder hin
ter dem Rücken des Bergmannes. Da
straffte der sich und siigte iurz und
heiser an: »Und das Leben eines
Weibe«
Der andere pfi f langfam durch di
iibnr. »So al o steht die Sei-bei
o also — na, dann gehabt Euch
wohl —- auf der anderen Seitei«
Auf der anderen Seitef do oi
So weit war er nun doch noch nt i
So weit -—— auf der anderen Seite
— aber — ja, richtig! Nun witrde
ed kommen, all das Eile, das fo oft
schon einen Abtriinnigen getroffen
hattet Verachtung und Haß; das
laute Gebell der onftürmenden Meu
te; nun würden sie ihm Steine in den
Weg fchleudern, fo viele und fo große
sie am Straßenrand finde konnten
—- nun hieß es, einfam w rden, ber
fehmt sein. s— Aber das Kind? Die
Frau? Waren sie nicht ein Opfer
wert?
i Und dabei hatte er eine lnappr
»Stunde Zeit vorher noch den toten
iSchtviegervater geschmäht, der viel
: leicht weiter gedacht und vernünftiger
Lgebaut hatte, als er? Aus diesen Ge
Hdantengängen heraus reichte er feiner
IMite turz die Rechte. Die drückte fie
iInit treuem Druck. Und ihm wur,
inls ob er neue Kräfte aus diesem
ltreuen Druck gewänne. Neue Kräfte
i zu neuen Kämpfen . . . .
! Er trat on das Fenster. tn das
iient das Silber des Vollmonds
Ibliniir. Dritt-en Minnen die Titani
nren in den Abend. Da ging das
Rad der Arbeit feinen steten Gang,
«in das die unersättliche Wunschdegiet
der ewig Unzufriedensn sich vermes.
einem-essen Vor ihm wuchs das
isten-i der Schleusen in due Daniel.
Ader iitser die Schlimm war ein
neue-i Leben netreteu Bau-n reihte
tiiti an Baum, und durch diese Belan
reinen fiel das iunne Licht der Nacht.
iind durumx nd eo auch fest no.
.t.tit-.nienduntel in feinem Innern war.
ein nenesi reden wurde schon eis
neue-z Licht in ietn Hoffen und feil
litt-miser- niueintmnen ...... Cis
neues Bei-en .. ein neuer Licht....
Wust nutk
... -»- » -.--—- — —
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