Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, January 30, 1913, Der Sonntagsgast., Image 5

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Rom Auslande-.
--—
—- Bei der Heimlelxr aus
Oftpreußem wo er Rinder eingekauft
l)atte, wurde der Gutsbesitzer Berger
aus Langenlenba im Eisenbahnzug
erkannt aufgefunden. Beraer scheint
einem Berbre en zum Opfer gefal
len zu fein. n seiner Barschaft
fehlen 1000 Mark. Der Knecht, der
»Berger begleitete, ist verschwunden.
—- Eine freudige Ueber
raschung ist am Weihnachtsheilig
abend der Besatzung des spanischen
Handelsfchisfes »leualfaracho« zuteil
geworden, der zurzeit im Hafen von
Barcelona vor Anker lag. Der Ka
pitän wurde nämlich durch ein Tele
gramm davon benaclsrichtigt, daß das
von der gesamten Besatzung gespielte
Los der Weihnachtslotterie mit dem
Hauptgewinn von 1 Mill. Pesetas
gezogen worden sei. Das Los war
von Osfizieren und Mannschasten
zu gleichen Teilen gespielt worden.
Der Jubel über diese Nachricht war.
wie man sich denken kann, groß. Das
Schiff wurde illuminiert, und bei
einem festlichen Mahle feierten Offi
zCijelkeck und Mannschasten ihr neues
u .
— Kein Jäger-latein, son
dern eine wirklich verbürgte Jagdge
schichte ist es, die sich dieser Tage auf
einer Treibjagd an der reußisch
bayerischen Grenze abspielte. Jn et
nem niedrigen Gebüsche hatte der als
eiskiger und guter Schütze bekannte
M. von L. das Glück, einen starken
Rehbock direkt vor sich aufspringen zu
sehen. Bis sich der Jäger von seinem
Erstaunen einigermaßen erholt hatte,
hatte ihn auch schon der Bock mit
einem mächtigen Satz zu Boden ge
stoßen, war» über ihn hinweggeeilt
und hatte ihm dabei mit dem Ge
weih die Flinte entrissen und mitge
nommen. Ungefähr zehn Schritt
mochte der Bock gelaufen sein, als’
plötzlich ein Schuß trachte, und zwar
aus der Flinte, die das Tier am Ge
weih mittrug. Anscheinend war der
- Bock mit dem Abzugsbiigel in einem
Busch hängen geblieben. Zum Glück
wurde niemand der Jagdteilnehmer
durch Schrote verletzt, nur der Jäger
hatte im Gesicht und an der Hand
einige unbedeutende Verletzungen, die
ihm der Bock mit den Läusen beige
bracht hatten. Also hätte beinahe der
Bock den Jäger erschossen.
— Ein Einwohner der
thüringischen Stadt Mühlhausen, P.
Mille, kam bei einem Aufenthalt in
Frankenroda an der Werra am 26.
Juli l. J. auf den Einfall, eine Fla
sehe mit einem Schreiben in den Fluß
zu werfen. Der eingeschlossene Zet
tel enthielt die Adresse des Absenders
ncit der Bitte um Benachrichtigung
darüber, wo und wann die Flasche
gesunden wurde. AmZ 12 Dezember
erhielt er zu seiner größten Ueberra
schung aus Paris einen französisch
geschriebenen Brief, der in deutscher
Uebersetzung also lautet: »Verehrter
Herr! Mit Gegenwärtigem teile ich
Ihnen freundlichst mit, daß ich an der
Küste des ,,Kanals« in der Nähe der
Seine-Mündung unweit Fäcamp eine
Flasche mit beigeschlossenem Zettel ge
funden habe, und sende den fraglichen»
Zettel zurück. Jch bemerkte hierzu»
ergebenst, daß letzterer in der Zeit
eine sehr weite Reise gemacht hat, und
man darf wohl nicht zweifeln, daß
dies ein Dauerrelord in der Flaschew ’
post ist. Hochachtungsvoll H. Nah-s
tor.« — Die Flaschenpost ist demnach
die Werra nnd Weser hinabgeschwom
men, durch die Strömung der Fluß
miinduna in die See getreten und,s
wohl infolge der Einwirkungen der«
Kästen-- und ti«"s11alströrnungen, die
besonders in der Nordlee start her-;
vertreten, bis zur Seine-Mündung
getrieben, wo der genannte Herr sie«
fand. Die Reisedauer betrug unge-,
fiiin Eis- Muuule. i
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« s
—- Jn einem alten Bart-I
pfen vor den Toten von hilbao hat«
sich ein atmet Einsiedler häuslich,
niedergelnsth Mk Neu-gin- deti
Bewohner BUon tm höchsten Grase
de erregt Ganze Scharen pilgekn
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wenn sie ihm Mino a geben« dum
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I-— Jm Topschiderpark in
»der Nähe von Belgtad warf sich der
fpensionierte Bezirtsvorsteher Bettv
twitfch vor einem Eisenbahnzuge auf
Tdie Schienen. Er wurde von den
Rädern vollständig zerrnalmt. Schon
Hvor zwei Tagen versuchte er sich zu
Ferse-hießen wurde aber daran gehin
dert. Seine Gründe sind unbekannt.
Petkowitsch hinterläßt Frau nnd Kin
sder nnd einen Sohn auf dem Kriegs
« scliliiiplatz.
—- Für den Wettbewerb
um das Luther-Denkmal auf der Feste
Koburg werden jetzt die Bedingungen
veröffentlicht. Das Denkmal, das
s(),000 Mart kosten darf, soll 1917
eingeweiht werden. Der Wettbewerb
steht allen reichzdeutschen Künstlern
offen. Es werden fünf Preise mit
zusammen J-2,000 Mark verteilt. Die
Entwürse sind bis zum« 20. April
1913 einzuliefern. Die Unterlagen
versendet Pfarrer Kipp- Grub a. F.
xHerzogtutn Kobnrg).
« —- Einen seltsamen Tod
Tand der 21 Jahre alte Anna Ebe
lnnn die bei einer im Hotel Herku
les in Berlin wohnenden Familie in
Diensten stand. Jn Abwesenheit der
Herrschaft nahm das junge Mädchen
em Bad. Da es aber mit dem Me
chanismus der Badeeinrichtung nicht
vertraut war, so war es ihm un
möglich, die Warmwasserzusuhr zu
regulieren und das Wasser abzustel
len. Jn seiner Angst bat es nach
ärztlicher Feststellung einen Herzschlag
im Wasser erlitten, wurde bewußtlos
und ertrank schließlich. Die Herr
schaft sand bei ihrer Rückkehr die
ganze Wohnung überschwemmt und
das Mädchen in der Badewanne tot
vor. "
—- Als rmutiger Lebens
retter hat sich ein Wachofsizier vom
Linienschifs ,,Nassau" erwiesen. Als
das Schiff mehrere Meilen westlich
von Helgoland in der hohen See um
die Mittagszeit manövrierte, bemerk
te der als Wachosfizier Dienst
tuende Leutnant zur See Albrecht
(Werner), daß ein von der Brandung
über Bord gespülier Matrose des in
der Nähe befindlichen Schleppdamp
fers ,,Gebrijder Wrede« mit den
Wellen rang und dem Ertrinken nahe
war. Der Mann befand sich in ei
ner höchst bedenklichen Lage und ver
mochte den ihm zugeworfenen Ret
tungsring nicht mehr zu fassen. Als
der Offizier dies bemerkte, sprang er
l»schnell entschlossen in die bewegte
sSee, ergriff den Matrosen und
sbrachte ihn schwimmend nach dem
fDampser, der nicht ohne Schwierig
steitcn beide ausnahm. Der Matrofe
,war bereits bewußtlos und konnte
erst, nachdem eine halbe Stunde lang
s Wiederbelebungsversuche angestellt
worden waren, ins Leben zurückgew
»er werden.
« — Einen qualvollen Tod
fdurch Ertrinten erlitt ein Landwirt
-Wagner aus dem Orte Gr.-Kallweit
schen in dem an der russischen Grenze
belegenen Wysiiter See. Er hatte
an dem Grenzorte eine geschäftliche
Angelegenheit zu erledigen und trat
abends 9"1,-«·- Uhr zu Fuß den Heim
weg nach feinem etwa 2 Kilometer
entfernten Anweserr an. Schon nach
kurzer Wanderung kam er an dein
sehr dunieln, nebligen Abend« vom
Wege ab und geriet auf das Eis des
an dieser Stelle auf etwa 100 Me
ter gesrorenen Sees. Wagner merkte
zu spät, wo er- bingeraten war und
brach ein. Es war ihm nicht mög
lich, sich zu befreien, da er bis zum
Halse im Wasser stand und außer
dem mit den Beinen im Schlamm
stecken blieb. Seine Hilferuse ver
hallten auf preußischer Seite unge
hört, da der Wind von Südosten nach
der Grenze zu wehte. Auf raffi
scher Seite wurden sie von Bewoh
nern des Städtchens st1·iten, das be
tannt geworden ist, als der Kaiser
ilnn can-h einein grossen Brande von
Raminten an- die erste Hilfe brachte
aelnirtdnch nnkrden diese Helfer von
der rrrssisitlen Greuzwache zuriirige
Pulte-n. So mußte der inne Mensch
einen qnalnoiltin lai.-.gian1en Tod er
teiden Zwei Stunden lana wurden
Mut Oslsstuir aehöktj Tie Leiche
wurde aiil niedern Tit-Je gewissle
— Die Bewohner des ev
Fnamifch gelegenen Du Helleng
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Das Interesse dee StaatsgläubigerE
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tu der Regelung der Balkaufkage. i
Man schäyt den Kapitalwert derk
türkisch-en Staate-schilt n, die in I
Frankreich placiekt sin, auf zweik
Milliarden Franks, den der in «
Deutschland placiertcn auf eine Mil- I
nam, während die englischen Kupits- !
listen ihren früheren sehr großen Be
siy an türkischcn Schulidtitcln fast «
ganz ask-gestoßen haben. Nun ist anzns J
nehmen, daß auch die Siegerstaaten
ihre auswärtige Schuld infol e des ·
Krieges Verniehren werden. o hat
Bulgarien schon vor der Mobilinasj
chung von französischen und deutschen»
Kapitalisten 180 Millionen Franks
Hugesagt, woraus bereits ein Vor
ischuß von 25 Millionen gesehn ist. .
ISerbien wird mit den 70 dis- 80
FMillionen Franks Auslande-antiso
iden, über die es bei Ausdrucks des
Krieges verfügte, bald zu Ende sein
»und an neue Anleihen im Auslande
denken- müssen. Gri enland ist aus
dem internationalen sdmarkte we
;gen feiner früheren schlechten Schuld- »
nennoral sehr unbeliebt: es wird
große Opfer bringen müssen, ehe es
wieder eine augltindische Anleihe zu
stande bringt. Aber, wenn sich der
Krieg hinzieht wird es- nicht anders-«
können- als sich das Wohlwollens der
europiiischen Kapitalisten zu ersaufen
und ein besserer Zahler zu werden«
In jedem Falle wird also fremdes
Geld herangesogen werden müssen
um den Krieg zu Ende zu führen.
Bei dem zukünftigen Friedens
fchluß wird es voranbsichtlich ohne
erhebliche Abtretungen non tiirkischem
Gebiet an die Siegerstaatrn und ohne
die Gründung eines neuen Staates
Albauien nicht abgehen Die Erwer
bung türkifcher Provinzen wird aber
für die Sieger die Uebernahme von
Beiträgen zum Schuldendienst der
Türkei oder die Uebernahme eines
Teils der türkischen Staatsschulden
zursolge haben. Für beides gibt es
Vorbilder ganz neuen Datums. Ita
lien hat sich in den- Friedensfchluß
dieses Herbste-z verpflichtet siir das
ihm überlassene Tripolis jährlich zwei
Millionen Franks an die internatio
nale Detie publique zu zahlen, die
den Schuldendienst der Türkei hand
habt. OesterreichUngsarn dagegen
hatte sich 1909 mit der Uebernahme
von LIA) Millionen türkischer Pfund
siir die Annektierung Vosuiens ab
zufinden. Für beide Arrangenieuts
boten sich keine finanziellen Schwie
rigkeiten, da die Träger der Teilvers
vflikhtungen einen besseren Staats
kredit genossen als- die Türkei Mit
Bulgarien, Serbien und Griechen
land würden aber weniger kreditfä
hige Schuldner dem europiiischen
Gläubigersyndikate gegeiriibertretem
als es die Türkei infolge der sich ste
tig steigernden Einnahmen der Det e
publiaue ist. Das Bestreben der tiirs
fischen Staatsgläubiger wird also
daraus gerichtet sein, einen möglichst
grossen Teil der ausländischen Forde
rungen auf den Schultern des türki
schen Staat-Z zu belassen. Dabei wird
ihnen die Statistik der Dette publiciue
zusvatten kommen, aus- der hervor
geht, daß zwei Drittel ihrer Einnah
-nien aus der asiatischen Tiirkei flie
ßen, die den Herrn schwerlich wech
seln wird. Die tiirkische Regierung
wird aber gelten-d machen, das-; diese
für ihren asiatischen Besitz so ungün
stige Verteilung fiir den Schulden
dienst der ohne Mitwirkung der Dette
publiaue gemachten Anleihe-n nicht
zutrifft und daher einen größeren
Teil ihrer Verpflichtungen gegenüber
den auswärtigen Glaubigern aus die
Sieger atlnviilzen wollen.
Andererseits können die erobern
den Valkanstaaten das Vorbild der
iisterreichifrhen und italienischen Rege
lungeu auch deshalb non sich abwei
sen, weil der jetzige Krieg von ihnen
ganz andere Opfer an Gut und Blut
erfordert als die Lilnnerion Was-neus
und die italienische Erisisditiou nach
ITripolir. Sie werden Provinien er
jhalten dir durch den Krieg ausgese
lgen sind und fiir tangere Zeit nicht
; fähig sein werden, an den Staats-aus«
Innsuduugen ihrer neuen Herren tril
iunrhnnsn Hat schon die ruhige uud
ein«-sittlich lslusi formale Vinneriru
Bein-aus du« Folge gehabt dass exu
.nr»i;ci· ?.-il der uioLmi-.uied.uuschen
«P-.·:Ics!s«-rnn»i ans tiirfkichce Mein-i
jauisirxiudertes in wird ges bei drin Lin
nignirkinus der Zinsen dcr nnEnnds
sciins sit-us natur In PRINT-minnt .i.n
in Tjsrsui:«ii cui-Insti. gegen Ruh-r
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COQIIO HdOsM IM I
Durch reichliche Geldwhlungen nnd
Schuldenüsbernuhmen seiten-I de Sie
ger der Türkei ihre notgedrungenen
Abtretungen zu erleichtern wie in
dem Falle der Anncxioncn von Bess
niEn und Tripoli5, Wird um so weni
ger gelingen, je mehr die Wünsche
der jetzigen tiiri·iscl;en Staat-JOHN
ger von den Großmächten beachtet
werde-« Der Stontskreth Vlequ
rien8, Serbiens und Grskmilands
würde um so mehr leiden, je stärker
diese Länder zur Beteiligung an den
Lasten herangezogen werden, die
früher von den in ihrer Hand befind
lichen Provinzen der eurapäisschen
Türkei getragen wurden Dadurch ist
aber die endgiltjge Regelung derBals
kanfrage wesentlich erschwert
...-.—.x.--.-...«...-—- .-»-.. -.--.. .. , »
s
Opiumschwindel iin scrnrn Westen.
Jnt Bundebdistriktssgericht zu Sau
graut-Mo hatte sitz kürzlich Robert
I onaldson, Ortss- lcarmesnperinteiu
dent der Pacisie Mail Stegniship
Contvantx wegen Beteiligung an der
Einschniuggeluug von Opiuni im
Werte von 812,000 zu verantworten
Außer ihm hatte die Vundesgraudi
jurh den Zollgnsdektor Henrn Gal
lagher und den Lberbootenianu vom
Dann-for ,,Sisberia«, Yung Tai, der
selben Sache wegen unter Anklage
gestellt. Gallagher hätte zusammen
mit Donaldson prozessiert werden
. sollen, doch ist er,toie gemeldet wurde
J schwer trank, so daß er kaum mit dein
iLeben davonkomcnen wird.
) Daniel G. Potvers, früher Hilfs
isnperintendent bei der Western Fuel
; Companh. und Einil Fiedler, Führer
des Leichterschisses »Wellington«, die
wegen ihrer Beteiligung an dem
’Opinmschmuggel eine sechsmonatige
Gesängniestrafe verbiißthahem wur
den als Zeugen vernommen.
Powers bekundete, Donaldson habe
ihn gefragt. weshalb er nicht ins
Oviumgeschiist ginge, dabei sei viel
Geld zu verdienen. Nach-einigem
Hin- nnd Herreden habe er sich dazu
bereit erklärt und Donaldson habe
dann die Vorbereitungen fiir die Ein
schmuggelung von Opium am Werte
von s12,000, das aus der »Siberia«
versteckt war. getroffen. Jeder
Schmuggler hätte etwa 8500 erhal
ten sollen. Er, Powers, habe Fiedler
ins Vertrauen gezogen nnd ihn an
gewiesen, sieh mit einein Leichtersehiff
bei der ,.Siher-ia« bereit zu halten
Die lieberuahuie des Odium-Z sei auch
glatt von statten gegangen.
Der Zeuge erzählte dann, wie sie
das Opiinn nach Oakland gebracht
hätten, wo sie es an den Chiuesen
Wong Lin abliefern sollten. Nach der
Verabredung sollte Wong Yu sie an
der Werste erwarten, doch war er
nicht rechtzeitig aus dem Gefängan
Huo er eine Haftstrafe wegen Schuma
»gelns verbiiszt entlassen worden. —
Fsiedler wollte dass Odium deshalb
nach der Wohnung des Ehinesen brin
gen. doch wurde er unterwegs von
einein Polizisten angehalten und ver
haftet, als sich herausstellte, daß er
Opium bei sich hatte. Ioiners Fest
nahnie erfolgte gleich daraus
Historische Kostüine ans dem Heidel
; berger Schloß.
Während iin deutschen Osten iui
Jahre 1013 dass Sätularjahr der
Freiheitolriege festlich begangen wer
den soll, will inan in Heidelbeer die
Erinnerung an die vor ZW Jahren
erfolgte Verniiihlnng der Prinzissin
Elisabeth Stuart von Gras-drinne
nien mit dein Knrfiirsteu Friedrich
V. von der Pialz durch eine Ilieihe hi
storischer Kostiiiuseftliilyleiten auf dein
Heidelberger Schloß uiarhrufen til-e
plant sind fiir die Tage uoui :t(!.«.’i"uni
bis zum ti. Juli ein Oiildigiiiigcsatt
inzSehloszhoi. ein annier, Tant
und :iieigenspiele. ein Vlniuenboots
lorso (niit teilweise hiitoriuhein Cha
rakteri, ein vaterländisches-J Echtes-,
seit. die Ausführung einer altenglis
schen Komödie iui Vandhause de
Echlesieo und die Stellung von li
benden Bildern tin-J dir iltililjiclnc
der Piaii Die Auoiiihrung der
Veranstaltungen hat der »Von-in iur
Förderung deg- Rreindeiuserlehr-« in
die Hunde generis-non .tiir Erlan
gung non Entnsiirieu iiir ein tun-ite
kistilks Pinliik tTiiisit Nr VUYVIU ill
ebeu ein Brei-»als ·i.lui«;lu«u nnd ti.th
dein Brei nenin Her Preise tTWI
Mist iur «lii-rsiis.iung Lze t-.-«t
wisrle sind bi-- isnii l·« Tot-»Zw- «-·,
dass ltiidtssitus «Ll.-i·k«kO:-h:.ro in Vg
deltserg eilest-streicht u
Ilso is Ists- m Mitte-m
Ist-Ists.
Du Mann M versöhnt-.
UU echt-ins Mo km m cui-ed
kisismh us its « amkts Rats
dem-U M IM« Im tot-m Ue
msma III-Wh- deakebm mut- Im
h todt-MO- IMI schaun-» das a
Its-starken Its-U Die und-kip
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Ums-de Ism- MRW Its
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Der Not-einig l
Zum Iwkilftsn Male hat der Nobels i
tag siinen hellen Glanz entfaltet
Mit Recht sann die schwedische Nas,
tic.,n dic hier oben in hnropnss nich-I
stcm Nord n in Fuhiger Ahgkfchiedcnsj
hcit nnd doch in innigor Fühlung
mit der Welt an der Kriiftigunq sei-;
nor sinltnr nnd seine-is kkiluknsiiew
b«ii:«??.iiiV-:"s sit-end misd ziellnssiv ii-«,: arsi
heiter mit Rischn kann Ni sc Nation
inle «!mnf sein daß der Mu- kn, mit
drisc. Namen sich die höchsten Ehrnns
gen i issiiiiiii feu, die dir K nlturwelt zu
-vcrg.ocn hat, durch Geburt nnd Na
tionaiitiit zu ihr gehört Und sit-;
kann stolz darauf fsew, daß fis: die
hochhcrzigis Tat io gross anfmioms
men und so gros;zii-gi(i, woitblickend
; und csdil hiitet und von Jahr zu Jahr
! wieder zur schönen Tat werden läßt.
, Deshalb if it auch der 10 Dezember
ein Ehrenmg fjir Schweden ein na
tionaler Feiertag, der als solcher von
allen qeiftia Hochftehenden gewürdigt
wird nnd an Bedeutung noch gewin
nen wird, je mehr die Erkenntnis da
von in das allgemeine Volkshewußts
I fein dringt.
Es ist kurz vor 5 Uhr. Eine llnss
zahl Antoinobile nnd Eqni.pagen»
eine Menge-. estlich gekleidetrc Damen
und Herren eilen der Musikalischen:
Akadelnie zu. Der große Saal des
alten Gebäudes ist festlich geschmückt
Die Bühne, eine Jnfel in einem Meer
von Blumen und Palmen, ist ftilvoll
architektonisch angeordnet. Im Hin-«
tergrnnde erhebt sich, von lebendem
Griin kraftvoll emporgetragen- auf
Yeohcsln Postament die Biiste Alfred
- oben-. Jin Vordernrunde links
sihen aus goldenen Stühlen mit fei
denen Polstern die diesjiihrigen Trä
ger der Neben-reife fiir Literatur
Medizim Chemie und Physik: Ger
hart Hauptmann, Dr. Carrel, Paul
Sabatier, Viktor Grianard und Pro
fessor Dalön als Vertreter ffeines er
blindeten Bruders Gusta Talen
Auf derselben Seite hinter ihnen nnd
im Vordergrunde rechts gewahrt man
frühere Nobespreistriiger nnd die
Mitglieder der schwedischen Akademie
der Wissenschaften
Ein glänzende-s Publian wartet
gespannt und feierlich ans den Ve
ginn des Festaites. Da sieht man
Hofsck rgen, Minister nnd Diplomas
ren, a sieht man Männer der Jn
duftrie nnd Kanilnannschaft, alle im
zivilne Festanfua Vor allem aber
erblickt man die Vertreter der Wis
senschaft nnd Kunfl des Landes,
greise, ehrwürdige Gelehrte verwe
aene Forscher, jugendliche Künstler-.
lind, wie hineingemebt in einen dunk
len Teppich, heben sich blühende
Franengefialten hell nnd strahlend
ans Edser ernsten Menge her-nur- nnld
beleben das Bild mit ihrer Schönheit
und Anmut.
Ein leises Sichreaen, ein gediisnspss
tels Flüstern geht«durch die Reihen
und wogt nnd rauscht wie Meeres
wellisn am Abend. Hundert Köpfe
drehen und wenden sich, hundert
Operngliiser sind in Bewegung —- sie
suchen und finden ihr Ziel, doch sie
kehren immer wieder zu den Auser
wählten da oben aus der Bühne zu
rück, die still, und doch etwas nervös,
fast befangen, wie Abiturienten vor
der Entlassung des großen Augen
blicks harren.
Plötzlich erhebt sich alles. Die Men
schen hinten an der Tiir verneinen
sich, die auf der Biihne im Hinter
grunde halb verborgenen Sänger in
tonieren den Königcsaesang: König
Osmia-f- am Arme Prinzesssin Juge
bnr.1, mvd die Prinzsen Carl unld Wil
helm sind eingetreten und begeben
ich, freundlich die ehrerlnetigen
Griisxe erwidernd, zu ihren Stühlen
in der vordersten Reihe. Dort war
ten sie stehend dass Ende dess- Liedes
ab und nehmen dann Plan
Der Feslalt beginnt Nach einer
Begriisznngoansprache des Wener
Wann-»ersten der in seiner Einen
schafl alr- linjlksrntiitcslaniler nnd
Voriilzrstlder der rliobelstiitunzi auf
die Wedentmm des Tom-J hinweist.
folgt die ieierlnhe Preislderteiiunxh
die llelnsrnalns les-;- Divlonle nnd der
goldenen Llliedaille durch den ils-um«
der zedsckinml eine Wnrdinntm der
Neids-um« de( link-slelronien nnd
ist-w Ululislmkm un klle l!ul"l’.l-flr’i’-i’ll
Dei-si- «cnn-den de lsei der til-km
slnw Er Preise sur Pius-it »Entwu
7".inn.«.’««-ni und- ljklcsnp iMlitmkd
Tit m » »in Jahren-r stelltener non
d·«.u iiwizknidkntpn liessei dgl- Zika
—.’««siu—s like Akt -:-".s-«·ris.-nni. Inr llir
diw os-.«n!--«k"«’·1tl Drer- ws dem
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redner« die » Ofinsk en hinunter-geleitet
nie von der Viilme zu den Sesseln
der Königlicksen führen. Die Ver
sammlung erlpe Ist sich Der König
eksmfiiugt stolz-nd den Preisggkröns
ien, iiberaibt ihm Diplom und Me
daille nnd drückt ihm mit ein paar
freundlichen Worten kräftig die
Hand. Dann entljißt er ihn und gibt
mit der Primessin und den Prinzen
selbe das Zeichen zum Beifall
Besonders lebhaft gestaltet sich die
Kundaeluuna, als die Reihe der Eh
nnm nnd Preissiiberaabe an Gerhart
Afmnistmann konnnt. Das liegt wohl
nicht allein daran, daß, wie immer,
dir Dichter dac- Hanptinteresse auf
sich lenkte, das lieat wohl auch an der
inartanten Erscheinung Hauptmaan
die innnenoieder die Blicke auf sich
lenkt. Und als nun der alte, ehrwür
dige Reichssaniianar Hildebrand feine
Ansprache mit den Worten schließt:
»Dein aroßen Künstler Gerhart
Hauptmann hat deshalb die schwe
difche Akademie der Wissenschaften
den Nobelpreid für Literatur zuer
kannt den Sie jevt aus der Hand
Seiner Majestät des Königs empfan
gen möaen«, und alss Gerhart Haupt
mann nun mit der echten Bescheiden
neit nnd dem sellsstbewußten Stolz
des wahren Minstlers vor dem Könt
steht — da findet in einer stürmif
los brechenden Brifallssknndgebuna
dass kiest mit seinem Okbfchlnß auch
feinen Glanz- und Höhepunkt
Die Thrononsprüche der Sonder
beghs. - «
Die Zahl der El)rge»iziaen, die ei,
gelüsten den noch gar nicht vo irde
nen Thron Ausoniens izn beteian,
wächst sozusagen von Stunde In s
Stunde. Die Großmiichte haben un
terschiedliche Kandidaten preian J
die Zeitungen haben sich beeilt, aus
Liebe zur Sache einige weitere mehr «
oder minder ungeeignete Persönlchs —
leiten zu empfehlen, und seht mel «
sich ein neuer Prätenident, der — su
niichst allerdings nur theoretisch —-·
Anspruch auf das interessante Lan-d
der Stipetaren erhebt. Es ist ein
Nachfolger des Geschlechtes der Semi
; derdeghs und nennt sich in einem an
; uns gerichteten Briese . mit vollem
s Namen Giovannicastriota Stank-»er
sbech Marchese di Auletta. Seine
s Mronansvriiche belegt er aktemnäßia
mit einem umfangreichen Stamm
bauin, an dessen Spitze als Begrün
der der Dnnastie Giorgio Castriota,
dettv Sissiidekliegl), Principe dix Al
bauia verzeichuct sieht. Die Unter
siellung, zugunsten minider Qualifi
zierter, etnia dec- Prinzen Ghika, aus
seine wolilerivurveiieii Rechte verzich
tet zu haben, weist Giovanni Castrio·
ta mit ertiiirlicher Entriistniig zu
riiit. Seinem in Neapel in italieni
scher Sprache eingefassten Brief ent
nelmien wir folgen-de Mitteilungen:
Eine- Inschrift aus Berlin vom so.
November an dast- Giornale thcilia
mit dem Titel »Eine· deutsche klerilas
le Kandidatur auf den albanischen
»Ein-du« enthält einige Behauptung-Im
die mich betreffen und es verdienen,
klargesiellt zu werden. Jch finde es
nicht nötisii, mich mit den hypotheti
scheu Rechten des- Prinzen Gliika auf
den Tsliron zu beschäftigen noch viel
wen-use mit denen des Prinzen Ala
dro Fiasirivte Was- ich hauptsächlich
aiiflliiren mochte, siiisd die Angaben
iilier niirli und meinen Vetter Filippo
Baroue di Fvssueem Das Blatt hat,
l mich dei- Inschrift- zniei nugenaue
stienauvtnniien ausgestellt: i. das; ich
» und mein genannte-r Vetter abstam
i nien von Niiimio Ciisirivta Standes
beri lizui nun istiovanni Castriota.
s seinem Vater. Damit nun kein
1 gninsiiei eiitiielu-, Lkiilie ich die Enke
« Sinn-n iii isisrsidiisrik diisi diese Be
·. lninistiinii irisisi ist, da ivit beide in
direkter Linn- isini dein gleichen Ahn
iierrii iilsiiiininieii unsd »die Abstam
iiii:;i, sinicisiuiiiscli ivziteriiiust bis
»zum Linde von ,R-.:«·"iiniiidv Citsiriota
i iiiixderlseil Hiesiinsiieii uni 2.3.:1)iiirz
Ists-, der zwei iuniie i)ii:tekiiesi:
Ariiiciixmii den L-i«n.ievokenen, nnd
,T.is.-«;ip.i. disk ,;«-«uielmrisiien Vom
. i«r!i.ii i:.i.!im: «.-;i-.i.i.io i«iisis.ireii am
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