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About Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914 | View Entire Issue (Jan. 23, 1913)
stammt-Im Von Karl Matiieä Zu das Grau der Nebeltage lanlt eine Sehnsucht hinein Notlockend, ein heiliger Gral Mit dämmtigem Schein. Aus der Seele Einsamkeiten Blüht dieser schimmernde Duft säh auf, Ivie ein knospcndet Zweig u herbstlicher Gruft. Und es ricfeli ciu Verlauaen Heiß durch das schleichende Plus Jm Gen klopft ein bebe idet Drang Die Weise vom Mut Seele, breite Veiie Schwingen Fscrn schon beflügelt den Fuß Das Gliick, sieh es leuchtet und lniugt Dir jauchzendcu Gruß. , Mucki. Von Clara Vliithgen. »Sieh mal, was ich hier alles ein gekauft habe. Du mußt aber wirk lich hersehen und mich um meine Um sicht. bewundern.« Der große Mann beginnt ausru packen· Sorgsiiltig knotet er an ver schiedenen Pateten die Bindfaden aus« schölt mit spitzen Fingern die Herr ltchkeiten aus den weißen-.Papieren· feinen kalten Ausschnitt, wundervoll tarallenrosa Krevettem ein paar ver sprechende Blechdöschen, eine viertau tige, gelbbraune Pastete, geheimnis voll in Papierschälchen steckende erle sene Süßigkeiten. »Nun, habe ich meine Sache nicht gut gemachM . »Das hast du alles eingekauft? Du selbsts« « »Ich muß schon, da meine kleine Hausfrau so hartnäckig ..streikt und nicht aus dem Haus zu bringen ist-« Er klingelt dem Mädchen, hilft ihm selbst, die guten Dinge appetitlich auf dem Abendbrottisch zu verteilen Teilnahmslos steht die junge Frau daneben, ohne nur einen Finger zu riihren. X «So, fertig. Gesällt’s dir?« »Ja —- gewißt« »Das ist mir zu wenig. Du mußt dich ein bißchen darüber freu e:r.« »Ich freue mich ja.« — Kein Leuch ten geht dabei über ihr Gesicht. es bleibt traurig, anteillos wie zuvor Während des Essens berichtet der Mann von seinen Einkäusen. »Und soll ich dir erzählen, was ich noch gesehen l)abe?« Sie nickt ernsthaft. »Nun, das Warenhnus hat sich ietzt anch lebende Tiere. ugelegt, eine lin menge Vögel, Hei-ne eischen, kaum halb so groß wie ein Sperling Wel lensittiche, die so schön miteinander ttsn wie junge Ehepaare in den Füt terwochen Dann ein grüner Papa gei mit roten Fliigelbändern, der natürlich Lori heißt, der außerhalb oben auf seinem Käfig sitzt, jedem Bei suchet das eine Krallenpfötchen reicht kniilhrend das andere fest am Bauer ,ii t.« - Er erzählt in der Art, wie man kranken Kindern etwas vorerzählt, um sie von der Krankheit abzulenken. Ta bei hat er scharf seine Frau ins Au ge gefaßt, ob sie ihm auch wirllich Zuhöre. »Und denke dir, was es da noch weiter gibt: inxeinem großen Käfig drei reizende kleine Marmosette-Aefs eben, auch »Gliirlsässchen« genannt nicht größer als eine Ratte, aber mit Schwanze-n dreimal so lang, wie sie selber sind. Die kleinen Nacker sind das Menschenähniichste, was man sit, denken kann. Stelle dir vor, sie ba ben echte kleine Menschengesichter wie Greise. mit großen, trostlosen Augen, und über den großen Ohrmuscheh ganz wunderliche Pinselchen aus star rer-« hellen Haaren. Du hörst rni drcb zu, Anni?« »Ja« — .,llnd weißt du wth was der klei ne Kerl tat? Rate mal.« . »Wie tann ich das wissen?« »Allo: Es gibt da im Käfig eine elettrtsehe Birne mit Biechichiun da riiber. Zuerst hcate das Tierchen oben darauf. dann ließ es lich an den Händel-en hernieder nnd hing ans nelreitet vor der Biene, usn sich ten Lein daran in wärmen. Das ist drch rrollig, uietrt wahrs« »Ja. dar ist deolli,:.« Der Ton ist klein«-« nsie abwesend Altare die aerin.riie Teilnahme singt darin an. Ver Man iemt mischten uns tot-M Ich ad. Sei-n Geduld M unt set I. Das am mm schen fes z sein is Wild-u III-Ue f- Ieise-. obs- dss Irgend-ist posi Iusq as Heftqu M « fo. MI - . Ists sum its-· m und IU Mut sein-. ca In mutM mal-O stud. das s- I h Mist-It des-s Junkisnmk It aus-m ims- ums-It Dh List-Mist M ims- m Im es- tim-« Mist komm- m mutm- IIIM is m m TM Most-M III-old sei-III It II Ism Ist. Its In »M« full-. Win 0 d ins-u Mist-. its-M- Muts Un. das tu M- nv Wut LI M IM lasset m- zn ou» II III-I und doch it reimw- Isi » woan II s III du most Wiss is t- Iu II mum- m Lucis-; MI- ,I-00isw In fis-ex M Mk I m Im Mut ums micwl Sichalnniihen ohne Erfolg über seine Kräfte geht — außerdem- verlang die Fabrik den Herrn. Man mach te nun den Versuch mit Verwandten, mit barmherzigen Schwestern —- al les erfolglos. Schließlich fand man daß die beiden gut eingearbeiteten Dienstboten sür Arbeit und Gesell schaft genügten —- irgendwelche gei stige Ansprüche stellte die Kranke nicht mehr. »Hättest du nicht Lust, dir das Glücksäffchen mal anzusehen?« nimmt endflich der Mann den Faden wieder ou . l »Wenn es dir Freude macht." — Am andern Nachmittag, als er aus der Fabrik kommt man hatte eng lische Tischzeit —- erwartet ihn seine Frau, den Hut aus dem Kopf. Das nette Zimmermtidchen sitzt bei ihr und hält den Pelz bereit. »Die gnädige Frau freut sich siton auf Mucki.« »Auf Mucti?« »Na ja, aus das Aesschen. Wir haben’s schon getauft. damit wir doch wissen, wie wir’s anzureden haben, wenn es kommt. Nicht wahr, gnä dige Frau?« Auch sie spricht, als ob sie ein Kind vor sich hätte. ,,Mucki heißen sie ja alle in den Märchen. die kleinen Gnomen und Zwerge. Da wird der Name ja wohl siir den Klei nen passen.« Frau Anni läßt sich geduldig den weichen Gehpelz Uberziehen und sich vom Gatten aus die Straße führen. Das erste Auto, das ihren Weg Musk macht sie zittern, aber ihr Mann geht mit ihr vorsichtig, immer die Ent fernungen messend. durch das Stra ßengewiihl, daß schließlich ihre Angst nachläßt. Der vollbesetzte List des Warenhauses führt sie in die höch sten Regionen, zu den ,,lebenden Tie ren.« Da sind sie alle, von denen ihr Mann erzählt hat, und sie erinnert sich an sie wie an alte Bekannte. Und dort ist der hohe, mit starkem Draht netztbespannte Käfig mit den Neff en - Das eine ist von gestern auf heute verkauft worden, aber ihrer zwei sind noch da. Ganz oben im Käfig hocken sie dicht aneinandergedrängt und äu gen neugierig aus ihre Bewunderer. Welcher von beiden ist nun aber Muekis Kein Mensch kann das wissen D doch, die niedliche Verkäuserin weiß es Zu jedem einzelnen ihrer Schutz befohlenen steht sie in einem förmlich verwandschaitlichen Verhältnis Sie kennt alle Lebensgewohnheiten, Alter Nammen, Sippe. Also: das eine Aeffchsn ist hier inPension und trägt den Namen ,,Fumps«. Mithin muß das andere Mucki sein. »Mucki erfreut sich noch der ersten Jugend und zeichnet sich durch be sondere Intelligenz und Liebenswrir digkeit aus. Banane und Mehlwiir mer nimmt es schon aus der Hand Oh, die gnädige-Frau wird eine rie sige Freude daran haben. Einstwei len wird es freilich in einem Käfig gehalten werden müssen, wie dort ei ner steht —- aber später, wenn es erst zahm ist, und man’s auf dem Schoße halten kann wie ein Kind« —- —— — ,,Komm fort, Anni, du vergißt, daß dein Mann noch sozusagen nüchtern ist«, sagte der junge Eheherr, als er sieht, daß seine Frau viel stärker in teressiert als sonst je das Tierchen betrachtet und den Anpreisungen der Verkäuserin lauscht. »Komm jetzt. Liebling, Mucti bliebt dir auch mor gen noch.« »Es könnte aber verkauft werden« »Was täte das? Dann kommt wie der eine andere Mucki-Sendung, und schließlich ist doch eins wie das an dere.« »Nein dieser hat so etwas be sonders Riihrendes.« -— Am Abend. turz vorm Schlafen gehen ereignei sich etwas Besonderes Anni nimmt die Hand ihres Gatten svieit verlegen damit. schmiegt siclp donn an seine Schulter und sagt schüchtern: »Du. ich möchte war-« — ,.Nun, und was möchtest du denn, mein Derzeichen?« «Lache mich ans s ich habe mich in Mmti verliebt. Ich möchte Mut-« ti.« »Aber Kindl« » Jn diesem Augenblick macht sie Uranz den tiindrnet einer non-taten jungen Frau Jdre Atmen baden einen so andern tttlani nie sonst. ein Itsenimtes Enkel des tttnodrniteiz tanst Hist-e two Nesitstitten sie ist sehe tiets Mit nnd setie reizend nsie sie nun find leihst ntser den torntiten Wunsch iJITØinn wvmlkch kd Its-We Most « »Es seid-I den-. was-sichtli Wl ond- Maus des with so Plissi- . t ks costs WZOF auch Ums Des Is- bis-n UM dm III MOMW ! s. u M xsu cis Uns am d- es tm Ins sitt .sfil es, to MI- wir das it Im Miit imst » Im Ism- ia IM- msmt M . m In W Inn-m IQ TM dsti M Wiss-Im UUM »m- cis IIIIO M HMML MI« - MS W m mit Is- wis w um m usw ms m VII W Um Its an »ein-n III II nimm-su- sn ; Mist-. Im tm- Ums-ti- M « cm tin Pressa-— um —- Mit-: Ihm-I U MW sus- sit-M IOI IM « ches Geschöpfchen mit zerzausten Fell-, den endlosen Schwanz gesträubt wie einen alten aninderputzer, die Augen angstvoll ausgerissen, die Zähne ges sletscht. Jn der Todesangst gebär dete es sich, als sei es ein furchtba res Geschöpf, das den großen Mai-l schen da draußen Angst einjngen müsse Mucki wurde mit allen Verruchter-i ten seines beschränkten Küchenzettelsl versorgt, es wurde ihm eine Deckel als Teppich iiber den Ballon gebreitet l und eine Schicht schöner weißer Toisl lettenwatte in die Ecken gesteckt, da mit er sich ein Restchen bauen könne. Man redete ihm liebreich zu, ver sicherte, daß man ihn sehr lieb habe. und daß es ihm hier sehr gut erge hen würde, und nun möge er id freundlich fein, sich nach den Strapa zer. der Uebersiedlung zu stärken. Alter alle Logik und alle Liebesmilbe prallte an Muclis tödlicher Angst ab. Die junge Frau, Auguste, die ver wöhnte- Köchin, Jda, das angenehme Stubenmiidchen, standen hilflos um ihn herum — dann trat noch Doggi. die große, vornehme diinische Dogge heran, um ihn zu beschnuppern — und nun war das Malheur erst recht groß. Es schien, als wollte Muts sich in sich selbst verkriechen, sichmit dem- geftriiubten Schwanz erdroffeln. Schließlich ließ man ihn allein, faßte aber draußen vor dem Schlüs selloch, aus dem der Schlüssel gezo gen war, Posto — abwechselnd die Hausfrau und das angenehme Stu benmädchen. »Ach, ich zmöchte ia so gern, daft er sich gewöhnte, sich »so recht wohl bei uns fühlte«, meinte die junge Frau. aber ein Blick durch das Schlüsselloch überzeuate sie vom trau rigen Gegenteil. Mucki hatte seine Ecke verlassen, iastete das Gitter fei nes Käfigs ab, sorgfältig Stab fiir Stab, faßte mit den Händel-en den starken Eisendraht und riittelte mit der Kraft der Verzweiflung daran. um seinem Käfig zu entfliehen. So« stehend fah man ihm erst an, was er eigentlich war, ein kleiner Mensch aber ein fürchterlichen ein Simson der die Säulen des Tempels zum Stürzen bringen möchte. Dann wur de er ruhig, drückte sich erschöpr wieder in sein Eckchen, zitternd, scheu. um sich blickend. »Wifsen gnädige Frau«, sagt das nette Stubenmädchen, dem die leichte Stellung Zeit läßt· Bücher und Zei tungen zu lesen, »ich habe im Zim mer vom Herrn im Brehm nachge lesen. Ein Marmofette - Aeffchen isi so viel wie ein Uistiti. Sie ge hören zu den Nachtasfen, sind Nacht fresfer und leben am liebsten in Erd höhlen und Baumlöchern. Wir soll-. ten ihm ein dunkles Ställchen bauen, damit er sich bei uns woblfiihrt.« Es wird aus starken Puppen ge baut, die man leicht zwischen die Stäbe des Käfigs, auf den Balkon schieben kann, und andere, die man al- Dach darüber legte. So tann man nach Bedarf seine Wohnung ab tönen. vom ssanstesten Clair-obscur bis zur nachtschwarzen Finsternis. Mucki nimmt’s dankbar hin, so dankbar, daß man ihn eigentlich gar nicht mehr zu sehen bekommt -—-- und nun wird die Sorge immer dringen der: er frißt nichts! Ob er sich ver hungern will, aus selbstmörderifcher Absicht vielleicht? Man häust einen Kreis von dnstenden Bananenschnitten um sein Lieblingsplätzchen, schleicht auf den Zehen hinaus an das Schlitt selloch —- wartet, wartet! —— und endlich, o Freude, kommt Mucki. Ne pomuk aus seinem Verschlag hervor, schnuppert, äugi vorsichtig ringsum und beginnt dann langsam ein Scheibchen nach dem» Andern zu zer nagen Alle, selbst der Hansherr sind be aliickt nnd gerührt: Nepomuk hat ge fressen, Nepomui wird uns erhalten bleiben. Eine selige Stimmung wie um Weihnachten hängt iiber dem Hause. Frau Anni liebt ihn mit leuchtenden Augen an. ««·«»Jst er nicht goldig. der tleine Kerls Wenn er doch wüßte« wie lieb ich ihn habe. und wenn er mich wie del lieb hiitte." »Wie soll er denn aniidiae Frau lieb haben? i.ttnädige Frau ges-Listen sich »sehr um ihn betiimmern Imme ielbst ilitteen und aut iureden· Jst uns itt denn unser anler ’.lennusnt« Wollen wie bem- eusm In detn itali lllen sitzen-P« still-M di, sites-tu ils-il. denmtertounnen.« «. Sie II I um Wu. ihn Ausdin statt Ia- Iitt Mis um Un missen Im Mit-wem das wird M scheu rot Um Mir-W suchte-. Im— Im MAMIM um Wind-ou W Ist In Im II M thHst Und I- nst-I ski- ssui das LIMva M eiim Its-i- ts Iß its-Im soc-I II. m todt cis-I HI. Its-u Muts Mit-U MI. III-MI- mus G II Ins-Ists IF II ais-Mc W oui Ist-Ihn m« Damms-l sie UUMOMII n I. ds- a dess- IIIII MMOU m MI- dass tm- ’", Ins W »Mit mä- si Ocm Its-q- m Mag-m Amm Isi. ji« pmsm um imm- M»k«s« - hin-s Im IMM- GWMI »F Fonds-, s« cum sang-funk- MI tut Most Mk- AIM Diskuss mmo m. un M tmu n Mut um Mu- mi Iw Dt Ins-II Unk- coim II MI- Ut IMMIIII am ON sie aus ihrer Dumpfheit herausrei ßen. sie beginnt, sich um ihre Wirk ichaft zu kümmern, ein leife Freude an Putz und hübschen Kleider zu zei en Eines Tages trifft er sie in ei nem feftlichen rofa Morgentleid am Affenkäfig sitzen; in den letzten zwei. Jahren hat er sie nur in dunllens Farben gesehen. Das Kleidl stammt noch aus der ersten Zeit ils-i rer Ehe wieviel fröhliche Tage-i hatte es damals gesehen! Es ift lacheri » lich, aber das helle Kleid übermannt ! ihn, er hätte die Trägerin in feinel Arme nehmen mögen, oder er höltf an sich und fraat nur: l »So schön, Liebling? Mit einemi Male?« · »Ja,« sagt sie, »Mucki maa michs lieber in hell. Er mag die schwar- i zen Blusen nicht. Wenn ich mit dem i schwarzen Arm in sein Bauer srsse,’ fürchtet er sich.« i »Ah, also um Muctis« Er würgt ein bitteres Gefühl herunter. »Na was macht denn dein Kümrnerlina?" »So sollst du ihn nicht nennen. Er ist ja so lieb, und er wird schon ganz zahm. Jch dars ihm jetzt schon den Rücken trauen. So —- ganz vorsich tig« zwischen den Stäben hindurch. Eben hab ihn auch iroelengelegt.« »Was hast du getan?« »Nun trockengeleat», die Watte ge wechselt. Das muß doch geichehen « Exil-ei wird sie rot itbers ganze Gesj Dem Ehemann wir-W unheimlich.l Großer Gott, wenn diese Liebe zus Muckt zu einem Wahn wird, zu eiis ner neuen Form der alten Erkran-l kung. l Doch Frau Anni hat ihre Berlegens i Fett überwunden, ganz harmlos sagts re: »Am liebsten mag er's, wenn ich; ihm was singe. Dann wird er ganz « zutraulickn Paß aus, wie er dann das Köpfchen schies legt, um genau-» er hören zu lönnen.« Und zu dem» kleinen Scheusal gewendet, sängi sitt an, mit einein süßen, heimlichenl Stimmchen zu singen: l « »Komm ein Vogel geslogen. Setzt sich nieder aus mein’ Fuß-. at ein’ Zettel im Schnabel, Bringt siir Mucki ’nen Gruß.« Und der so angesungene kleine Kerl i duckt den Kopf, wölbt den Rücken-! tugelartig aus, daß er sast wie ein Jgel ausschaut, und ganz langsam, demütig und zutraulich kommt er näher gekrochen. « Frau Anni jubelt: »Mein Marmosettchen, mein liebes. goldiges Glücksösschen, hast michdenn lieb? Komm mal ganz nahe ran, daß s ich weiß, du magst mich.« ! Da faßt ihr Mann ihre Hand nnd ? schüttelt sie heftig, wie es in ihreri ganzen Ehe nicht vorgekommen ist, und sieht sie mit bösen Augen unter zoenroter Stirn an: »Höre aus, ich lann es nicht ver tragen. Alles siir das unvernünfti ge Tier, all deine Zeit, deine Sorge gehört ihm, während ich« — ,.Mucki braucht mich. Er ist ja hilflos. Aber du« —- sagt sie leise »Aber ich? Brauche ich dich denn nicht? Wenn du nur ein Zehntel von dieser wirtlichen ,,Assenliebe« siir mich iilsrig hättest, wir könnten so glück lich sein.« »Es ist schon so lange so zwischen uns - ich weiß ja nicht. ob du es anders wünschest«, murmelt sie scham rot, mit einer Bewegung zu ihm bin. »Ich? Anni « Herzelchen -—— ich? Das ist doch nicht dein Ernst, ich verstehe dich nicht.« Er fühlt, wie sie schwer atmet, wie ihre junge Brust sich gegen seine Schulter driielt. »Wie solltest du« mich denn verste: heu? Jch verstehe mich ja selbst nicht - aber ich brauche etwas zum Lieb lraben« — « Sie wirst die Arme um seinen Halt-, preßt sich an ihn, zitternd und hilflos. llnd der Mann versteht. was sie nur duniel ahnt, versteht das irre aeaanaene Mutteraesiihl des jungen titeschöpses, versteht die aanze Art th rer Krankheit. die im Grunde nichts andere ist als versetzte Liede. die nicht weise. wohin mit ihrem Reich tum. wohin mit ihrem Sehnen. Iangsam und zart ums-, W der Wen gewiesen werden· lito sie ihn iettslt en aedrn miinscht Tit-) .,tiiliiiidaiichen« th tiin ne citat then tennt iie rtm unt-t. der Mann aber win« er nnd kii einein Wurst Nin-i fett-rei A-.A 00 Im- Iusnu Iofmh Ums-um« mus- dat Drum-. cis se Muld- Gtshdcah mt Im smusa m- anch Inn-m stach Is- Uw ad ais-M n tu MO tmw Dis Ost-MO- sum-w nimm SI- my set auf Man geki- IMII n Ihm-amti- MI tm hast«-muss Int. km- m Max Sass- m Mist GIM Mit-sichs MI. Im aus-lädt km m Im Isc- M u· Ast samm- OM Ism Mmsis MO- m Lu- · Im · Sie-; MM n IF- Mmtm mm Ist-M. m Im Nimm-m n mu- Nessus Mc Ins-II m ess« Min- duns IQOMU No mvu Um Zahn km Ists-- Ums Its UMOIOOI Quell-m II- Imm must-h Ind. sus- u U III »Ist IN» dass- Im IM. Ists Uns-Mitinh- Ii Ha n is Cum M aus su- Ism Ismmsd v- Ist uns-Ostw Der ,,Wnuderisttsr«. Erzählung von Nauric Prac. Martal sur Loire war nicht ges rade eine-s der schmutzigen lleintn Nester der Provinz. in denen ers teine Kranken gab. Jm Gegentei!; das Stärichen war bei allen Aerzten tieriächtigt wegen steter Masern, zahl reicher Fälle von Dinhterie und be »fonders hartnäckiger Grippen. Trotz dem hatte der Doktor Bichonneau leine Praxis. Weshalb? Niemand rannte es genau sagen, denn er ge fiel allen. Er war resewiert. ernit in der Ausführung fenes Beruies. spielte außersem gut Tennis. besaß eine nette Stimme, hörte allen Leu ten ruhig zu und tat wenigstens fa, als ob er alles glaubte, was seine nervösen Patienten ihnr errählten Kurz, er nmr ein tiirhtiger Arzt von vorzüglichen Eigenschaften Aber die Kranken ginaen nicht zu ihm, und diejenigen, die ihn zufällig lon suliierten, hiiteten sich. ihm fein Ho norar zu zahlen. Aber wenn es aalt. ein Piclniel oder ein Tanzverantigen zu arranaieren. dachte nran als gu ten Gesellschafter zuerst an ihn und lud ihn mit Vorliebe zu Diners ein. Jn Kraniheitssiillen nahm ganz Martal den alten Doltor Manche main in Anspruch. Dieser war un sauher. brummig und fast taub Moucharnain war eine Tradition der Stadt. Seit mehr denn vierzig Jahren starb man in Martal nur durch seine Vermittelung Dagegen roar nichts zu machen. Dr. Bichonnearr tiirnvste sieben lange Jahre. Während stehen Jahre wartete er in seinem lornfortabel. mit gutem Geschmack etngeeichteten Sprechzinrmer vertrauensvoll auf Patienten. Während sieben Jahre empfing er nur wenige Kranke« die sieh gewöhnlich mit den Worten emp sahlen :,,Sie senden uns Jhre Reib nung zu. nicht wahr-, herr- Doktor-W Die iibliehe Redensart iener Leute, die die Gewohnheit haben, überhaupt nicht zu zahlen. i Eines Tages iedoch mußte sich der unglückliche Dottor Bichonneau fiir besiegt erklären. Er besaß teinen Pfennig mehr. Er zeigte allen rnit einer sonderbaren Miene an. daß er nach Griechenland gehen werde, wo man ihm eine vorteilhafte Stellung in einein Sanatoriurn angeboten habe. Große Diners wurden ihnr zu Ehren gegeben. Frau Grednet Fol bille arrangierte sogar einen Ball in ihren Salon. Eine ganze Reihe herrlicher Fette nnd besonders herzlicher Emrfänge wechselten sich ab· Bis endlich der Dittor abreiste. « Zwei Jahre nach der Abreise Dol tor Bichonneanc lurfierte ein sonder-« bares Gerücht in ganz Martert. Es gab, erzählte man, in der Vorstadt einen Schuster. der die reinen Wun der tat. Nich. etwa, daß er um sonst das Schrhwerl befohlte; nein. er heilte alle Krankheiten der Welt. Man nannte ihn Vater Filu. Bor stig, mürrisch, aber originell, mit einem Bart wie ein Meergreis, lebte er hinten in seiner Kranrbude in Gesellschaft eines Paprrgeis, einer Elfter und eines Wolfbrrndes, der den Besuchern die Zähne entgegen fletschte. Vater Filu verließ eigentlich nie seine fchmntzige Wohnung. Aber man führte ihm die Kranten der gan zen Umgegend zu und er heilte sie alle. Gewöhanh sagte er: »Heru Dich weg, Fifrelim im Namen des heiligen Joachian Gleichzeitig machte er einige geheimnisvolle Zer chen aus die Stirn des strarrien und wie durch Zauber war dieser geheilt. lra gab auch musteriisse Milde-im deren Wirinng geradezu wunderbar war. Verrentunaen und Brüche nraren ein Kinderspiel fiir ihn . Seit mehr denn sechs Monaten lrefr Vater Fitu den Arbeitern und Landleuten seine Pflege zu Teil roeri den und alle schwirren auf ihn. »Viel» HaupttertA sagten sie voll Bewunderung »hatte nicht nötig aus die hohe Schule zu gehen, um zu lernen· wie man arme Leute heilt. un tiiexenteit er taan alten Stadt unten unterrian net-sen tian nsrrtlrrn eines zartes ainr erue Dame der rsteieltsrtraih Frau liar .nllon. die Frau deu- thotara zu ’.-.r!er Fili Dek Wunden-non Hm Ins-m drum Its Ums-es stille- WM m is- uIIIIIM CI Ists II an clm denkt-aus Wo mitten-. ist«- IWI nun-sinds Ums-. tks den Ums-u Its-liquid III Mit-Mk m dem-u MI- os is Umstand- sts u Ist-ans IM. Ins-Ue dreimal Use-. des-- ms a heim san-im tun Beif- III sim Ins-m sit-folgte- usd »M dmsI »Mu- n: »Du-G Missis- fsad Sie modify »in kamt-· « Jst-. ums Ost-»F «M· IM WIML num- Das-« Mo He III-es Mmmd stumm-m Frau Wams Its-: JE- M MU- IWIUQ won- M Mdh mich Mund Isid. »ob diens« »Ist-set öde sum Gott um«- M MI- usc Mak- M ast-m Amen-. du IW losk Madam-. Carcaillon tief also Fis telin an! »Wieviel bin ich schuldig?« fragte sie— . i »Mir dreißig Franks-C antwortete Filu mit unerschiitterlichet Ruhe. Es tief eine völlige Revolution in Martal hetvok, als man hörte, daß lMadnme« Carmillon den Windes dpttot tonsultiert hatte. Die kleine Madame Batgunet, welcher eigentlich nichts fehlte. be eilte sich. dem Beispiel Madame Cakcaillons zu folgen. Filu ein-»i sina sie mit demselben Zeremoniell,. tief Fiskelin an nnd gab ihr eben falls eine Prise weißen Pulvers »Es ist wunderbar. unerbört". tief alsobald Madame Varaiinet aus. »Wie wol-: ich mich iebt fühlet Ge tettet. icb bin aerettet!« lind sie ging enthusiasmiert von dannen. Man ipracks nur noch von Vater IFilu, man dachte nur noch an ihn. Mit Doltor Manche-main wollte man nichts mehr zu tun haben. Was iin ein unmissender, strikidetz ja schäd licher Menichi Den Kavitiin Parleilur. der ar wichtiaite Kopf in Mal-tat quälte eine chroniste Bronchitie und er ent scklosr lich. nachdem er lich lange über den Charlatan mokiert hatte. Vater Filu zu lonsultieren. Auch er war entziiett Der Wundermann aab ihm die dovvelte Vortion weißen Pulvers und eine Medizin die nach Karl-pl schmeckte. Das Mittel war radikal. »Gut-echt mir nicht mehr von den Doktoren«. iaate der Kavititr nach dem er bei Illi- gewesen, .iie vertie ben alle nibts Filu, der brave Sein-ster- weike zehnmal mehr Wim derl;ar ist dieser Mann, staune-es wer Und was das Merlwiirdiaite war. dieier Wunderdoltor sprach fast nichts verließ nie seine binterltube, di-. in einem geheimnisvollen halb dunkel lag. ,.Welch eigenartiger Mensch«. lein ten die Damen mit sonderbarern Scheuern. " »Er ist ein Uebermenl('-«, meinte Madame Carcaillon, sehr stolz dieses Wort anzuwenden . Die grosze Frage war ietzt: »Ist er schön oder häßlich?« Niemandem hatte Peleaenheit aeaebe ., ihn be trachte zu lönnen, keiner halte seine Gesichtszüae in der Dunkelheit. in der er lebte, gesehen. Schließlich wurde allaemein angenommen, das er ein schöner Mann lei. Madame Jensa Lecomcrd, die l-.’ichterin, widmete ihm ein seelenvol les Gedicht Aber zur Verzweifluna aller wollte Filu aus seinem Maulwurssbau nicht herauskommen Man wäre stolz aewelern ihn empfangen zu diiri sen, ihn zu sehen und zu spremew Schließlich gelang es Madame Carcaillon den Widerspenstigen zu einem Diner zu laden Seine Zusa sge war in Martal ein unerhörtes Er ;eianis. ’ Er lam, selbstverständlich mit iVerspätung den Kopf in eine grosse Fiel-use verhüllt und trat so in den Salon ein wo man ihn fieberhaft er-« wartete i »Da kommt unser aller Retter , pries Madame Carcaillon in unbe schreiblicher Aufregung Filu warf darauf seine Kapuize zi.riicl, er hatte Haar und Bart ver schnitten und mar von eleaantem, ju gendsrischem Aussehen- . Rufe, Schreie, Ohnmachten. ,,Aber«, ries Madame Carmillon sast wankend »das ist ja der Doltor Vichonneau.« ,.Jawohl, er ist es lvirllich«, stot urte die Komtesse Lanzalorr. »Ja Person«, sagte daraus der EliseudosSchuiter Filu. »Ich habe mich als Schuster etahlieri· meine Damen, um Sie alle zu heilen. Mit blieb lein anderes Mittel, um Sie zu überzeugen, daß ich ein rarnso guter Arzt ais alle anderen bin-« »Aber die Pulver« diese heilendm umkka i- Sie uns nahen und Wunder getan habe-It« sragte Frau tlrednet Folville »Das war nur Patron, anödiae firau'·. erwiderte der Doltor W ieldimesiilliaem Winkeln —ss..s.--s-— Ia sosutsssmoh Der Leim ihm Mit-dumm als genießt den Rai eine-I Sud-et a distn In »Um smmmmkmih III uns Mantos-A und spielte-fass Bezw hum. M alles SM- M W- es Ist-fragen Um He W Ue itk ebenso MIN- ali l Ists Turm ums in s keimt Rol. III man Zions-n ask-I samt, III Mal M Ihm nu. Ma- IO W M Iman Wiss-sto- Ins-M zog-. Amle »Um » tm IM mva sum Form-. die Ums s busmsd Ihm-du« Ins VIII III ask-Um und Mindms Mk uns-m wom Uhu NO IIIUO Itscsi Ists M um ums-must- M « TWIII Mi- Tsw MIM »Ist In U Iris-usw« stät-II se- OW Im »An-n Hei-? tm müss- , zu- Uscht U IM im Musi- cih M Mk M I sammt-u und n» not-W im- sssu m— W Hi III-I LI.