Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, January 16, 1913, Der Sonntagsgast., Image 6

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    Grimm-up
s Ist-Z
. Of
Von Anton Karl Mars-.
Un einer stillen Nacht half ich m
dir geträumt
Die m ekiüru von ems- OW
hellem Schimmer-—
Seitdem hat oft das Herz ftch schlach
zend aufgehäuft-et
Doch jenen Traum der stillen Nacht
vergaß es nimmer
Dann ward zu Leben die r Traum
der fernen chi,
Du Eine kamst zu mir mich segnend
nnd beglückw,
Und hast zum Himmel mir die ganze
lt-gemscht
Zu deiner Liebe Sekigieiten mich ent
rückend.
DochalgdekAMWMdie
Go ssm schMI
Und wir nicht lockend deine helle
Sti timme lachte
Da dachte ich in heiser Sehnsucht
met n dich (
sUnd an dein herz, das mäne Tage
Z somäq macht-. I
l
Von Gustav Klitschee s, (
In- ans vom sen-ei Ums
—
Der Leutnant v. Zennn galt bei al
näheren und weiteren ·«8eitqenos-·
, die se mit ihm in Beruhrmtq g;
men waren, für einen steck-da . «
ad nicht hinderte, das- er bei den;
meisten dieser Zeitgenossen M äußer
ster Beliedtheit erfreut-. Denn der
keutnant d. Zenim hatte eine goldene
Eigenschaft, durch die er die Welt me
iner wieder mit seinen Frechme
sie-ten anesdhnte Er was ein die
ser-ist« Ein humorist, der naht nn
fee Iotldleeisch in seinen M wer,
Im es galt ein lustiges Ziel zu er
edn hemmt-ist Idee auch, der
nnd seine skistens aus« Spiel
te, wenn e- uw einen seiten
M handelte as ist das Besen
ds echten Worts-m der Spaß
t allemal vor. — s- gewissen
nne ein Wesens-Fugu ihn bildete
Widerstan « euse, die Ehe
ttin desseestvengen Maja-. Sie
. M Ich niemand-e Qieblin »
Ieicht einmal der ihres Mannes. set
bar eine herbe rau, die durch ihre
usend Unspr e aller Welt und de- s
nders den jungen Ossizieren das Le
wetdlich sauer machte. Sie ver-»
— nd es ausgezeichnet die, welche ir-;
kndwie von ihr abhängig waren-»
een persönlichen Zwecken die ari
bamcksn Zudem lieh ihr se obe-!
Se. stdewu tsein nicht das ge-»
IIste zu wüns en übrig. Von ihr-ers
ehlbaeleit war sie seliensest über
t. sie wußte allei. Ja —- was
lmrnee war — sie Aste alles M
, Und doch sollte dieser See-»
enen Dame eschehem das sie hilf-s
los vor einein ngliick stud- das überi
ihr Haus hereinbrach. ’
Jenasqesneten Mai dieses gesetz-ie
ten I res verbreitete sich im Stadt
den das beteiidliche Gerücht: Die
Hühner der Kommandeuse legten
· . sie verweigerten mit uner
Bedarrlichteit das Geschäft
eue dein doch einzig und allein ihre
E derechtigung innerhalb der
schl chen Gesellschaft beruhte. Der
Herr Maior asz gern srische Eier und
r etwas mnvirsch dass er seine be
m. Das wäre jedoch noch nicht das
immsde für die Hier-u Majorin
Inesen Ader sie as- e selber gern
d bekam auch keine, Und das
We sie bitter-lich. Alle M ds
pen sie mir irgendwie hat-daß werden
konnte, hatte sie versucht um Hahn
snd Oennen zur naieenenden PTicht
Musiideen Alles war verae lich.
der-wehte die schnöde Uns-rucht
· es aus dein Sühne-stell du dan
Oin Weine-reiste Zorn ver
des Innere dee Maioein itil
. seit sagte sie i Seid Mein Is
ssneekde leicht, idr lte durch-end ira
IW Me· der die We auch von
dee deiteeen Geile sieht.
Wscucsl an XII-Nr war es
— uns i An des
m spat-IN situ- durch
IWOO Der usw«
wardst si- ON I
IOMMMWWU wide-O
s-— sutt I. M komm sie
W. die die Wen-wegk
isc durchaus nicht wehrt-um«
fes hist-« Ist-ou laus- dam et
IMM M für mmä W Us
I zu rächt-I see Iie than aus-um
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Mit-u c- Nod-II
VII-W IWW sls III
VIII-muss
»Auch das Salz vom See Tengri
Not-I« frag-te da Leutnant weiter
scheinbar achtlos, indem seine unschul
digen Miste den Bahnen einer sum
mendeu stiege folgten. Die Dame
die W wußte, wurde aufmerksam
Sie wollte nicht zugeben, daß sie von
einem See Tengri Not noch nie in
Ihrem Leben gehört hatt-. .
»an See Tengri Not-W fragte
sie daher vorsichtig forschend
»Sie wissen, gnädigk Frau, der
große Sahste Tengri Not in Fidei
4680 Meter über dem Meer, 80 Ki
lomctsr lang und bit 40 Kilometer
breit- bitt-Un Wallfahrtsort . . .«
«Jamhl- ich erinnere mich,« er
,widerte die a sende Majorin mit
» Herz-Minder S eit.
. »Es-c du und der Teufel«, dachte
»Br- Leutnqnt. Er ver-dankte feine
z ißenichcit einer langweiligen hal
,ben Sturm im Kasinm wo i m des
M »T« des Konvetfarions exikms
in bit Hände gefallen war. Aeußer
lich aber ließ er sich natürlich nichts
Cum-seit .
» freundlichen Untersuchungsrichters:
i
wird von Sven Heddin und anderen
Jst-, das die Hühner nirgends so
II
»etwas un tier, ale sie erwiderte:
I
solanialwarenhändler Salz vom See
Den-ei
»Wenn Sie sich des ice-es erin«s
nun-« Jr er fort, »so werden Sie
such , daß sein Salz eine ganz
spezissch fördernde Wirkung auf das
Eierlegen des tönusaefliiaelg ausübt
Bei den Eingeborenen Tibets ist es
daher hochgeschätzt, und tatsächlich
berühmten Forschungsreisenden ve
end viel Eier legen, wie in jenem
fl merkwürdi en Lande-«
Mai-ein hlte sich doch schon
O g ube davon gelesen zu ha
»Ja warum benutzen denn gnädigl
8 au dies ausgezeichnete Mittel
·n ti« fragte der Leutnant in hol
der Naivitiit mit dem Tone herzlich
ster Ilnteilnahme.
«Clauben Sie, daf; ich hier beim
Not pfennigweis taufen
kanni« kam die Gegenfrage ziemlich
setz zurück
er Humorist schüttelte bedauernd
den Kopf.
,-J - is —- dies elende Nest.« —
Eine Pause entstand Dann schnipptc
er mit den Fingern- als wenn ihm
ein glücklicher Einfall käme.
»Ich könnte von meinem alten
Perrn ein Pfund zur Probe kommen
afsen. Er bat auf unserem Gut eine
große Gefliigelzucht eingerichtet und
verdankt nach seinem eigenen Ge
ständnis seine großen Erfolge haupt
sächlich dem trefflichen Salz. Mein
Vetter Lantwitz hat bekanntlich die
englische Ort-edition nach Lhassa mit
keritten nnd damals mehrere Kameles
adungen erportiert.«
Der Leutnant zuckte mit keiner
Mr bei dieser Erzählung Die
Mast-tin aber, die sich plönlich vor
eine Intlcheidun gestellt sah, wurde
missirantsch Se sah den Freund
des Metanischen Salzes mit ihrem
durchdringendsten Blick an und fragte
mit der Stimme eines menschen
»cerr v. emm —- ich bitte mir dass
aus —- Sie wollen sich doch nicht
etwa einen Spaß mit mir machenW
Der Humorist sprang auf:
»Aber meine verelirteste gnädigl
Frau —- wie werde ich mir jemals
Ort-milden —- Nein —- Jch bin ja be-l
reit, der gnädigen Frau die Tatsachtl
zu beweisen. Ich werde das Salz
von Tengri Nor kommen lassen und
die gnädige Frau probieren es. Stellt
Lieb der ersehnte Erfolg nicht ein, so
It sich Furt v. Zentn- wiedek ein
mal dlsmiert nnd legt es zu dem
übrige-. Hilft et- aber nun. so
bade ich meiner gnädigesten Chefeuse
einen Dienst erwiesen, der mich glück
lich macht, und der Herr Major be
kommt wieder frische Eier.«
Er verneigte sich mit edler. nnters
würiiger lilitterlichleit. Die Majorin
überleate es zu dem übrigen Hilft
es aber —·—s nim« so bade ich meiner
anädigsten Edeieuse einen lDienst er
wiesen disk möeli isiiirflieii Inn-M nnd
der Herr Mater bekommt wieder ski
sche Eier«
Ir ist-meinte sich mit edler, unter
wiiriiarr Eliitterlichtett Tit- Malerin
überlegte Was-s konnte ein Versints
llik ichadeni Wenn der Ventnnnt int.
bin-nieste liatte ne itire Dem-ins
ireude dar-an wenn Miit tu nsak eso
ihr einen-er Vorteil Indern lum- et
ibre Neugierde non-eilt lind d«
Wimich idre Qui-lust- m den mit-aus«
Iiliitmett der ein-lieben Uempttiitiiult
zstinkt-mindern war nennska its
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r .M. Dis bauen wir eine Pros
HIM Lust Les-Meu- Mmt b
braust
M Ums Uc.
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» VIII-Mut m me ds- Us
I W» m a m b
gend einer JunggesellenveransialW
übrig behalten hatte und schickte das
Ganze mit einer ungemein erg .
Empfehlung an die Frau Masern-.
Als Zilinski von dieser Mission zu
rückgekehrt war und berichtet hatte
daß das Geschenk sehr gnädig ausge
nommen worden war, winkte der
Leutnant den Burschen ganz nahe öU
sich heran.
-Nimm mal die Knochen zusam
men, Kerl — Jnstruktionl Sperr’ die
Ohren auf, daß du’s in deinen dicken
Schädel reinkriegst· Also höre zu:
Du kennst doch den Hühnerstall des
Herrn Majorg?«
,,Zu Befehl, Pan Leitncmtf
»Der Zaun ist doch nur niedrig,
man kann leicht übersteigen« Ueber
das Gesicht des Polen verbreitete sich
allmählich ein verschmitztes Grinsen.
»Ja Befehl, Pan Leitnant.« —
,,A1so: du wirst jetzt jsde Nacht do
einsteigeu und ein paar Eier in das
Nest legen. Verstanden7«
»Si- BesehL Pan Leitnant.« —
,,Also, was sollst du tun?« Der ol
Hstrablte förmlich-vor innerem er
J gnüaen. «
,,Jede Nacht bei Pan Major ein
steigen und aus Nest Eier nehmen —
zum Frühstück für Pan Leitnant.«
Bei allem Respekt konnte er sich
nicht enthalten, stoßweise zu lachen·
Aber ein heiliger-, Frreuzhimmels
Donner-werter unterbrach seine glück
liche Heiterkeit Zerst war er sehr
verstört, doch allmählich begann et
zu begreifen. Er sollte die Eier, die
ihmder Pan Leitnant abends ab«
nachts in den Hithnerstall des an
Majors legen. s
Er fand diese Maßregel ganz ungesI
heuer dumm. »Aber Befehl ist Ve
fehl«. Das mußte ihm genügen
Schade nur um die schönen Eieri —L
Die Frau Majorin hatte dem Fut
ter ihrer gewissenlosen Hühner eine
Prise Salz vom See Tengri Not
geioissenhaft beigemischt· Uebrigan
ohne viel Zuversicht und Hoffnung
ihrerseits-. Sie glaubte nicht an die
Künste des windigen Leutnaiits. Und.
doch betrat sie den Hühnerftall amj
nächsten Morgen mit einer gewisser
neugierigen Erregung (
Mit gekünstelter Ruhe warf sie»
einen Blick aus das Nest, das sicheis
wieder gänzlich öde und leer sein
würde. Da stieß sie einen kleinenj
Schrei der Ueberraschung aug: Jn
dem Nest lag ein Ei. Gleich daraus
schämte sie sich ihrer Schwäche Sitz
nahm das Ei in die Hand und priifte
ess. In der Tat, esJ war ein veritabi’
les Hühnereil Sollte das Salz von
Tengri Nor wirklich --——?
Aber nein das konnte Zufall sein.
Vielleicht war das moralische Gefühl
in ihren Hiihnern doch wieder erwacht
und sie besannen sich auf ihre Schul
digleit auch ohne medizinische Ein
wirtung
Am nächsten Morgen schmückten
zwei Eier das Nest. War das wieder
Zufall oder Neue des Federviehsi
Am dritten Morgen fanden sich schon
vier, am folgenden sieben, dann gar
neun Eier vor. Von Tag zu Tag war
der Glaube an das Salz vom See
Tengri Not im Gemüte der Frau
Maiorin gewachsen. Als dann am
sechsten Tage gar zehn rundliche.
weine appetitliche Gegenstände im
Neste lagen, da zweifelte sie nicht
mehr an der unfehlbaren Wirkung
des tibetanischen Wundermittels»
Sie war so begeistert, daß sie nicht al
lein dein so mäßig geschätzte-n Leut
nant ein sehr warme-s Dankschreiben
sandte, sondern auch bei allen be
kannten Tainen vom Bataillou und
in Zivil herumlief, uni die frohe
Kunde zu verbreite-r Die ganze
Stadt geriet in frohe Bewegung unt
von Hans zu Haus eilte die beglü
ktende stunde: bei Maiors legen dir
Hühner wieder-. Dass Salz von Ten
gri Nor hatte diess- Miralel bewirkt
szo lautete die iiberraschende Vot
s sihiist
Und wer hatte dies köstliche Arka
num beiomtk dlcatürcich der schar
mmsfs Omtmnns v Ren-m Jts offen
Straße-n tönte das Lob M unüber
tnsssljchen Humor-Mem zumal in der.
näckslten Tagen die Einlegen-i bei
Mascer auf Is. 14 und 15 Stück hin
ausschssellns. Aber die Damen tobten
nun nur den trefflichen Zalzipendet
Sie alle ins-lieu in der Mitten Statt
einen Qithwksmll usw fühlst-n bald
den bearejslichen Wunsch sich für ihn
eigean Zwecke feiner qewinnhkiuqens
dem »Um-ih- m bedien-sit Tlc eksti
smk Imu Hin-Manna Nimm-Ihm
die schon m Ihm- disenitlichen cicqss
Most ein »Ian darauf m hohes
glaubst-. und das-um dem dann-Mut
Um Weis-I Ums-v- kk mischte ist onst
ein Mund Sah Stube-I kann ist-We
Hi Frau Amt-entweiht des ist-m
Damms-w auf der stroh- dw act-ichs
Bmse vo- Dik Mem Haft-»in M
mmt ihm samt-Den Mund-a dat
n den kostbaren Stoff aW um«
Maus-n somit-« can« W Mit-III
Rest-nisten M ctsm Nimmst M
wumant um M MW solt
vom see Inmi Mir
km Hei-Wahn mad- exkl-usw«
singst « IMM- sise n M um
O- » m besmk Deo sog uns-.
sommkt Mii- gu MON- «
män spo- ms komm Atti-sk
WWN m M sm- Its-Wes
W Nisus-MU- esgska IW
käm-; aus Be kamt Mc dei- Ihm
M QM VIW
tm W M m tin-W
W« " W ——
.
Iidiese Eier nicht an schnödem Mam
mon.
! Die Konsequenzen waren unüber
Hehbar Dem Leutncmt schaudert--v
Liefekte er aber das Salz ohne die
Eier, dann war Salz vom See Ten
j gri Nor in ldinterpimimern auf ewige
xZeiten um jedes Ansehen gebracht
jDabei fiel ihm ein, daß er fiir die
-Eier, die er in die Küche-deines viel
f eliebten Majors gratis geliefert
kgatte schon ein recht gutes Fläschchen
·htitte trinken können· Der Spaß
shatte wirklich seine Schattenseiten
So keschleß er denn, das Netz, das
sieh über ihm zusammenzuzieben
drohte, mit kräftigem Griff zu zer
reißen.
An diesem Morgen hatte die rau
Majoriu noch 17 Eier im Nef ge
funden. Eine recht stattliche Anzahl,
wenn man bedenkt, das sie nur 15
Hühner ihr eigen nannte. Zwei hat
ten also doppelt gekegt Sowie-gen
Zwillinge. Das Salz von Tenqri
;Nor war wikllieh über alle Begrier
Hrosartia Noch am Abend erzählte
»in- emer kleinen Mel-oft die sie
sue-laden hatt-, von ihren phänomena
len Erfolgen Mit siegesaewisser
Zuversicht schritt sie am nächstenU
Morgen zum Stall. Sie hätte sich
ritt-i im geringsten gewundert, wenn
L-- Eier im Nest gelegen hätten. Sie
war aiif alles gefaßt, und twenn es
das Ueberraschendste und iingiaubs
lichiie gewesen wäre. So seft ver
traute su- aus die Wirkung des un
iibertresslichen Salzes. Aber auf diii
Entdeckung. die sie jetzt machte, war
sie doch nicht vorbereitet Jnt Nest
lag nicht ein einziges Ei, sondern -—
ein Brief, der in trakeligen Zügen
ihre Adresse trug. Sie erbleichte, als
sie ihn aufnahm und von allen Seiten
krstraihtete Mit zitternden Händen
zerriß sie den Umschlag und las fol
gende Verse
Das hittere Seesalz von Tengri
Nor — Kam uns gleich äußerst wirk
sam vor. —- So haben mir denn
dank seiner Kraft, ———- Tagtäglich ein
emsiges Werk geschafft — DoclzE ist
ein Ding auch noch so schön, —- in
mal muß es zu Ende geh’n. —- Das
Eierlegen ist gar so schwer, —- Ver
ehrte Frau — wir können nicht mehr!
Als die Majorin dies gelesen hatte,
fühlte sie ihre Knie beben. Sie mußte
sich an die Wand lehnen und rief
Himmel und Hölle zum Zeugen der
scheußlichen Untat an, deren Opfer
sie geworden war.
Um sie herum aber standen 15
Oennen und ein Hahn und lachten —
lachten gerade so lieblos wie Menschen
lachen.
N
. Irr Mast-ihm
i
I
Bon Henri Duvernois.
Autorisierte Uebersetzung von
Gutti Auen. «
i Herr, Frau und Fräulein Thirans
neau waren gerade im Begrifs, ihre
Sappe zu essen, als ihr Dienstmäd
chen Armande in das Eßzimmer
stürzte und mit der ihr bei den be
langlofesten Mitteilungen eigenen
Miene, die einen Unglücksfall zu ver
künden schien, ausrief:
,,Gnädiger Herr, der Portier ist
da und möchte sie sprechen.«
»So lassen Sie ihn eintreten-«
sagte Herr Tiraiineau.
Der Portier erschien und erging
sich in folgender Rede:
»Seien Sie gegrüßt, meine Her
ren und Damen. Jch sehe, daß Sie
bei einer angenhmen Beschäftigung
sind und wünsche Jhiien guten Ape
tit. Ich koniine Ihnen mitzuteilen
daß ich iuit meiner Alten« Frau
Choru, morgen früh um Si Uhr .t.')
aufo· Land reise. Meine Schiviigerin
wird uns vertreten. Alle Einwohner
und verreist. Nur Sie allein sind iin
Hause geblieben Jch möchte die
Herrschaften daraus aufmerksam ina
rhen, daß meine Schwägerin ein uns
"3»: hist-i- kliiizelki minnt Da .!.
lauch nicht mehr ganz die Sehkraft
ziiiaiizigiiiiiriger Augen bat. so wer
den Sie wohl auch die Brieie . . .«·
»Sie ist-kreisen also, Herr Chorii."
juiiterbraiii idu Frau Ihirauueau iits
E lieusuuide
»Man ist doch kein Hund das;
man iii einer solchen abide in Band
Edleideii sann-A antwortete der Pei
iter
Mit den tsseinsii Wiiiiiitien sur dik
Woiiierkietien der Runde-senden iiki «
lsich hieraus iurini viie Ftiijia..s«-»si
itien entstund das zissiuicm Latiu
iieau Ichiirkiisiit ist«-nie uiu dem ange
iiieimsu Weit-til itwdruet in ieiscii
. kieie Wut- tmiseii tut-Eli wirkt .i: —
usirt Nenn nd daran deute- dati :ii-:-i
aieieu Lein-mir weitsten-en »Ur-i
Weil deine Muth-i in- Muts-i
iu isiei Ost-T sur isiic »san«-Leisten
sei innen-Li« entgegnet-.- iskkk Ilmiz i
GEimassh die den Tränen voraus
qe t.
,,Gabriele,« befahl ihr Vater, »ich
verbiete dir zu weinen, verstehst due
Paris ist gerade im Juli und im Au
gust wundervoll. Nur dann haben
die Franzosen Gelegenheit, ein we
nig Ausländer bei sich zu sehen. Wir
haben das Bois vor unserer Türe
und j.-den Sonnabend werde. ich dir
auf ijne Stunde einen Wagen zum
Spa; crenfahren mieten.«
qu Thiranneau zuckte wütend
die Schultern Sie erklärte, daß sie
die Absicht habe, ihre Bekanntschaften
einzuschränken um nicht in den Au
gen aller Welt für eine arme Viehe
jerin zu gelten, wag dem Fortkommen
Gabrieles schaden könnte. Um dem
vorzubeugen, haste sie beschlossen
ihren Eltern und Freunden mitzutei
len, daß sie alle ungefähr für einen
Monat ver-reisen würden —- für die
Zeit der kenn Anmut-ea- von sei
ner Beer e aufgezwungenen Ferner-.
sie würden die Fenstetladen herab
en« um nur in der Nacht auszu
. Ihre Schwester Her-manch
die sich nach der Schweiz begab, wür
de es gerne übernehmen, die ihr ein
gesandten Postkarten an die Adresse
ihrer hanptiiichlichsten Bekannten
weiter zu befördern. Aus diese Weise
würde der Schein gewahrt werden
und sie hätte nicht nötig, bei der
Heimkehr der anderen zu ertöten.«
»Wie heiter-F schloß sie diese Aus
führungen, »daß man zu Lügen die
ser Art gezwungen ist, wenn man
sechzigtausend Francs gehabt hat«
Herr thraneau senkte den Kopf
Er war ein Koloß, kahl und voll
bliitig, und mit einem gallischen
Schnurrbart und fürchterlichen Mus
keln ausgestattet Er sah seine
Frau mit der verächtlichen und beunsl
ruhigten Miene eines Elefanten an«
der von einem Floh belästigt wirds
und der Beachtungen über die Nutz-s
losigkeit der Kraft anstellt. Doch erz
schwieg, da Armande eines jener ge
streisten Hühner auf den Tisch brachte-,
deren Zubereitung ihr Geheimnis-;
war, und die eine rohe und eines
verlohlte Seite aufweisen. i
Acht Tage später bot das Haus-s
welches sie bewohnten, dem in Flam-!
men leuchtenden Himmel nur noch
den Anblick überall geschlossener Fett-H
sterläden. Die Familie hatte einige(
Besucher ins Haus X elockt und im
Verlauf des Gespräches mit Hüllen(
bezogene Möbel, Koffer im Voraunr
und kampferbestreute Teppiche sehen»
lassen. Seit der Zeit hatte alles, waBJ
sie aszen, den Vorteil de geschlossenens
Fensterlädem welche er Wohnung;
überraschende Kühle spendeten Tags
Dienstmädchen Armande war abge
reist, ebenso die Portierzleute die
eine taube, blinde, unfähig-: und idio
tische Matrone vertrat, und der man s
zwanzigmal hate wiederholen müssen,
wie sie allen Fragestellern die Abwe
senheit Herrn, Frau und Fräuleins
Thiranneaus erklären solle. Diese-J
schrieben zahllose Postkarten, die die
lücklicher gestellte Verwandte getreu-J
ich weiter versandte. Gabriele, die
sich für die Literatur interessierte,l
erging sich in lyrischen Redewendun
gen: »Welche Ruhel Welch' geseg
neter Friede! Welch’ tiefe Poesie inJ
diesen schattigen Tälern- durch welches
silberne Bäche dahinrieselnl Nichtsj
fehlt zu unserem Glücke, als die Abs «
wesenheit unserer lieben Freunde . ;
—,,Herzliche Grüße an alle«, schriebs
Frau Thiranneau· »Die Verpfless
gnng ist vorzüglich, und es war ein?
glücklicher Gedanke von mir, eins
Plaid mitgenommen zu haben, dennF
die Abende sind kalt. Gabriele ge«
fällt überall und die Berge find nochi
viel schöner, als ich es mir gedacht.«s
Herr Thirannean bestätigte dies mits
seinem bnreaulratisch nerschnorleltens
Name-nosqu dem inweilen ein sur
its-E- Postskriptinn bciaeiiiat innr, in»
dein er jedoch trotz alledem seine Mist-s
mnig lundaaln »Es-J ist schön, doch
nichtö kommt Pakt-J nnd einem auten
Vridge gleichk«
Jeder ::s:·:s;, k:«:!.’: ::".«.!!s..:·.-k!el"ns«t
Veschiiitignna dass stachen ntiiliredj
der Hundstage ist. Tie Ibiranneauw
verletbtrn sich also nnr ans Wurst ins- Ä
stehende klkaiirnna ein. nnd dac- Rad
niiiienoberininlst mußte ne olino Wiss
dem-or verkehren Ware es nicht!
in der Tat etwas stark lich dagegen
ausleiinrn zn wollen wenn man denZ
kommen nseder die Gusse No
Ozean-T nciti die Musen-it are ? iwen-L
aitwt antun-n kanni- i
Eis sactcn ne an Hin-in sonnt-»in
nat-it Nin Inn-r in ein«-in drum ihn-«
mer beisammen Der Vater iaa inne
cis-Luna du« Mutter t.tnnanlte unent«
ichiditm neusten einer ite.i«xnc«siei.in
Zinsen-i nnd einem iuitzinbisn Eil-uni
IW nnd Gaben-le Worin-is »O nun-n
bstirken Bktmkdtnnarn als ein Me
ianiin ne nistet-eilen ims. is wes
del-H Muth Zinstrsknikntz swdi
list-II m ein-ist EiijiJW sm- ie..3 Tit-«
Mc
MMIIP Wut Ami- Usan
— Its mit dass m OW
ist-m sue-du«- IW. »beme
W vix Im Ida-i- msta- das
W W was OR« M .
oh an. I Y· .
Im W «
Ost III-I MU- fmi Ist-it
M. Und is sum-West III et
U- Wuu usw W cis-J
Its Ils. W ta- m f- Mit
-mänauMMWnski-v
IMO » »Es-Wiss
! drücken unb mit Leichtigkeit ein Fünf
«zigcentimesftück auseinandetbrechcn
! kann. —
F »Ruhet« gebot er, ,,stellt euch hin
ztcr mich und fürchtet nichts.«
Zu gleicher Zeit wurde die Türe
leise, schweigsam geöffnet Herr
Tliiranneau sprang mit einem Satze
»vor. Doch .der Einbrecher setzte ihm
lin seiner Ueberaschung, Leute anzu
.t1effen, keinen Widerstand entgegen,
«Dreiviertel erwüqu von einer eiser
nen Faust zurückgehalten, durch ein
gegen seine Brust gestemmtes Knie
unbeweglich gemacht, stöhnte er:
»Ich bin geliefert. wie? Aber Sie
werden mich doch nicht töten?«
,,Gabriele-« sagte Herr This-an
nemi, während feine Frau ohnmächtig
wen-de, »hole mir einen se ten Strich
Und er umklammette i n noch fe
ster und fügte, zu dem Apaclien ge
wandt, hinzu:
»Du Lumpenkerli Du Gezüchtl
Jetzt hast du deinen Meister gefunden,
was-? Nur eine Bewegung und du
bist gewese t«
» ,.Wenni Ihnen doch sage, daß
ich mich ergebel« beteuerte der Eins
brechen
Er war ein bleicher lingling, der,
wenn man von den chuhen ans
Leinwand und Gummi absah, sehr
anständig gekleidet war. Aengstlielz
wiederholte er: .
,,Tun Sie mir nichts anl«
Als dann Gabriele den Strick
brachte, ließ er sich eingeschüchtert nnd
resigniert fesseln. Herr Tbianneczu
durchsuchte ihn und sörderte em
Stemmeisen, ein Brecheiseu. einen
geladenenRevolver, ein gekerbtes Mes
se:-, einen amerikanischen Totschlägch
einen Leinensack voll Sand, drei Por
temonnaies und einen kleinen Löwen
aus Nierenstein — ein Geschenk der
Tante Hermanee —- den er iin Vor
zimmer gestohlen hatte, ausS seinen
Taschen zutage. Der Anblick dieses
Löwen entsachte in dem Herzen Herrn
Thianneaus die Wut des Besitze:s.
Er rerabfolgte dem Einbrecher eine
Ohrfeige, die einen Ochsen hätte nie
derschlagen können. «
»Und nun,« sagte er, »auf zum
Kommissariatl Gabriele, hole mit
rasch einen Wagen1« s «
Bei diesen Worten erwachte Frau
Thianneau aus ihrer Ohnmacht
,,Nein, Gabriele, höre nicht ans
deinen Vaterl« stöhnte sie. «
Herr Thianneau verstand und
kratzte sich den Kopf. Es war ja
klar, daß diesem Gange aus-s Rom
nrissariat die Veröffentlichung in den
Zeitungen folgen wii de. Dank der
,,Bermischten Nachrichten« würde
ihre Freunde und Bekannten ersah
ren, daß diese Familie in Paris ge
blieben war. Sobald die List mit den
Posilarten ausgedeckt, wäre die Lä
cherlichkeit vollständig . . . Und elf
des durch jenen bleichen Lumpen, der
dort gefesselt, mit lebhaftem nnd neu
gierigem Auge und endlich beruhig
ter Miene aus dem Teppich lar, als-s
ob er verstande, daß das Nachdenken
seines Henker-J sich zu seinem Vorteil
wandte·
»Nun, daraus warten Sie, um die
Polizei zu holen? . . . murnzelte er.
»Wenn er uns verspräche, nicht wie
der aiizusaiigeii? . . - schlug Frau
Thirannean vor.
,,Hiire!« sagte Herr Thiranneau zu
dein Apachen, »et— liegt mir nichts da
ran, noch länger non einem Kerl dei
ner Art belästigt zu werden· Jch
werde deine Fesseln lösen und du
kannst dich anderswo aushängen lasse
sent Aber wenn du dich riihrst«
schlage ich dir die Eingeweide ent
zuteil-«
Der Einbrecher lsatte die vage Em
pfindiiin3, das; diese Büer nicht
gerne inlt der Polizei zu tun haben
wollten.
»Wartet-i baden Zie inir eine Obr
feiae retselth antwortete er. »Ich
werde nur fortgehen wenn Sie mir
mein Oandnierleieug wiedergeben.«
Herr Thirannean wars seiner Frau
einen tragenden Blick zu, entlnd dann
den klievolver und sagte: »Da sind
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»Und dann siniiiite ich kiern etwas
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