Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, January 03, 1913, Der Sonntagsgast., Image 7

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    . persis Ists nichts
Ulbnmblath Von Max Matatvskr.
Hältst du den schmalen Band in deinen
. änden,
Um seine Blätter langsam umzuwen
n,
Kommt die Erinnerung mit leisem
. Schritt-,
Und tausend tiefe Stunden wandern
mit.
Du sielsst dein Lebaitstill vorüber-klei
cil,
Mit seinem Leid, mit feinen Seligkei
ten,
Wenn es in banger Some Zu dir lam,
Wenn es dich jubelnd in die Arme
nahm.
Still lächelnd blickst dn ans die Blätter
. nieder,
Und dn erlebst die alten Zeiten wieder.
Du siehst aus deinercckärennde bunte
s- r
Und auch in manches liebe Augenpaar
cie ariißen dich ans dies-; Buche-«
Zeilen »
Und werden auch in Zukunft bei dir
weilen.
Und unter ihnen ist »auch mein Mc
ficht —
Jch bitte herzlich dich: vergiß mich
« nichtl
serv-stiftete
Von Henri Duvernoic s
Herr Monichaux sagte zu seinems
Sohne:
»Dein Berufl Du führst kein an-;
deres Wort mehr im Munde! Ich
hatte in deinem Alter auch einen Be
ruf; ich hatte mir eigentlich vorge
nommen, in eine Huifabrik einzutre
ten, aber dieser Gedanke hat mich
durchaus nicht gehindert, in Stiefeln
en gros sehr gut vorwärts zu kom
men. Du willst dich mit Dichten
beschäftigen, aber du wirst ein tüchti
ger Kaufmann für Tuch- und Woll
warenfabrilation werden, weil du
klug bist und ein kluger Mensch es
überall zu etwas bringt. Uebrigens
habe ich mit Herrn Groguy schon dei
netwegen gesprochen, und er« will dich
sehr gern versuchsweise anstellen. Du
hast die Warenrechnungen in ein
Falturenbuch abzuschreiben; die Arbeit
ist interessant und vielseitig. Nicht eine
Rechnung gleicht der andern. Du
weißt mit allem im Hause genau Be
scheid, und wenn die Firma jemals in
Konturs geraten sollte, bist du zuerst
davon unterrichtet. Es sind also auch
schriftliche Arbeiten, die du zu ma
chen hast, du siehst, daß ich dir in
deinen Wünschen etwas entgegenkom
me.«
Frau Monichaux wollte sich ins
Mittel legen
,,Laß ihn noch ein halbes Jahr zu
Hause bleiben . .. Nicht wahr, Ernest,
du wirst leine unpassenden Sachen
mehr dichten? Siehst du, er nickt er
verspricht es. Und dann möchte er
so gern ein Stück für Amerika schrei
ben; laß doch dem Kind ein wenig
Freiheit!«
Das Oberhaupt der Familie geriet
in Zorn.
»Freiheit? Jch verstehe nicht! Frei
heit? Jst das türkisch? Jst es chine
sisch? Großer Gott, wohin würden
wir kommen! Da spricht die Frau
von Freiheit! Die darf man nieman
den gestatten. Weder Ernest noch ir
gendeinem anderen Burschen . . .«
»Ich habe ein unglückliches Wort
gewählt,« gab die arme Mutter zu.
Aber Herr Monichaux benutzte diese
Gelegenheit, um seinen Willen durch
zusetzen. Schon am nächsten Tage
ging er mit Ernest zu dem Tuch
und Wollwarenfabrilanten Herrn
Mannel Groguy, der sie mit melancho
lischem Wohlwollen empfing.
Er war ein Mann, dessen Alter
sich nicht genau feststellen ließ, groß,
gebeugt, mit grauem Barte, nicht nach
der Mode gekleidet, ein Mann, der
aus Bescheidenheit oder Eitelleit eine
Strawatte mit so langen Enden trug,
daß man nicht feststellen lonnte ob
Herr Gtoguh einen Orden hatte oder
nicht.
»Ich müsse mich sehe iteen,· et
iiiieie er Monichaux und wies auf
seinen ohn. wenn dieser Schiingel
nichi der gebotene Tnchs und Woll
ivqtenhändiee ist Züechien Sie iich
nne nicht. ihm Arbeit in geben. Den
Magus-; Ceneii sieht ein wenig
seizwiichiich ems, sbee ee ifi kräftig.
Später Wnnen Sie ihn mii dee five
nesponnenz bei-cum et bei einen
knien Siih weil et Geiechifch nnd La
ieiniied eleeni dei· womit ee sich shet
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cnn Ihnen sehn-seen. des ee alles
neeqeiim bei ...«·
JE- gebe ihne cis Inicnssqednli
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Mande- npmie e und site seien
Ien nnd-meist see ein sie-te ce
ieesn eui de- ein senden Wiiis
kee see-eisi- ies. se Ieise sene
spitzbogige und fließende Schrift, die
den modernen Literaten eigen ist und
die er durch das Kopieren von Auto
grammen großer Schriftsteller erlernt
hatte- Diese eigenartigen Buchstaben
sianden zu der kalligraphisch schönen
Schrift seines Vorgängers an dem
Kontobuch in starkem Widerspruch,
und Ernest gab jede Hoffnung auf
sie jemals nachahmen zu können. Jn
dem Bureau war kein Fenster; den
ganzen Tag brannte eine elektriiche
Lampe, die ein grelles Licht verbrei
tete, und in dem Raum roch es be
ständig nach feuchtem Flanell. Aber
Ernest Monichaur beschloß, mit der
glücklichen Anpassungsfähigkeit feiner
achtzehn Jahre seine eigentliche Be
stimmung mit seinen jetzigen Pflichten
zu vereinigen. Jn feiner Schublade,
die fein einziger Trost wurde, sam
melte er ein ganzes poetisches Arie
nal an. Es befanden sich einige Bän
de seiner Lieblingsdichter darin, ein
Reimlexikon, Zigarettim Bonbong,
mehrere Gänsefedern und eine kleine
Glasvase, in die er täglich eine frische
Blume stellte. Außerdem lagen in ei
ter Schreibmappe, die von den zarten
Händen einer Cousine mit grünen
Lorbeeren besticlt war, seine letzten
dichterische Versuche. Betrat nun tr
aendein Kunde, ein Angestellter, ein
Vorgesetzter oder der Chef selbst das
«Bureau, so schob Ernest schnell die
Schuhlade zu, beugte sich über das
entsetzliche Leute-buch, um einige Mi
nuten später die noch glimmende Zi
garette und die noch nicht getrockne
ten Verse wiederzufinden
Natürlich ging das nicht ohne Un
ruhe und Herzllapfen ab. Herr Gro
guh schüchterte seine Angestellten durch
seine strenge Haltung, feine trockne,
kalte, abgemeffene Sprache und etne
solche Traurigkeit ein, daß niemand,
selbst sein bester Kunde nicht, sich eith
men konnte, ihn jemals lächeln gesehen
zu haben. Weshalb war er so traurig?
Das wußte niemand. Sein Geschäft
war gut, er hatte eine junge, niedliche
Frau und zwei hübsche Kinder. Und
doch lag es wie.geheime Angst auf fei
nem Gesicht, und sagte er: »Ich bin
mit der Jnventur zufrieden,« so klang
es, als ob er ein Unglück angetiin
digt hätte. Während zweier Monate
hatte er nur zweimal das Wort an
»Ernest gerichtet. Das erstemal sagte
fer zu ihm: »Nehmen Sie teinen Spa
Izierftoch wenn Sie ins Geschäft kom
men, das gehört sich nicht,« und das
zweitemal: ,,Tragen Sie keine Hand
sxchuha das demütigt Jhre Kamera
enxsv
Jetzt wurde ein Sonett von Ernest
in einer Zeitschrift veröffentlicht, und
nach diesem literarischen Erfolge be
schloß er, sich trotz der Väterlichen
Unversöhnlichleit seiner Kunst zu wei
hen und den Tuch- und Wollwaren
nur noch sehr wenig Zeit und Auf
merksamkeit zu widmen. .
Eines Morgens nun, als er ins’
Bureau lam, und feine dichterische Be
geisterung durch das rasche Gehen
noch mehr in Schwung geraten war
öffnete er seine Schublade, zog ein
Nechnungsformular heraus und krit
zclte auf das Geschäftspapier folgende
Verse:
Jst’s meine Schuld, daß mein Blut
pocht mit heißer Wärme?
Jst’s meine Suld, daß noch fern
mir der Tod?
Daß azurblau der Himmel, so
rosig die Ferne?
Daß ich jung bin und start, so
schön und so rot?
Jst’s meine Schuld?
Um die Wahrheit zu sagen, war·
Ernest sicher jung, vielleicht auch start, l
jedoch über seine Schönheit konnte
man verschiedener Ansicht sein; jeder
mann weis-, daß ein poetisches Arsenal
keinen Spiegel birgt, der ja übrigens
auch der dichterischen Begetfterung
schaden würde. «
.- -. -« m
Mit-Mut wies-ergoss- cr can Ju
braust:
Zth meine Schall-f
zitterte et: vor ihm stand fein
Gef. trauriger denn je. mit feinem
m! etsmmten Bart-, sei-uns rohen
Fig-s und feinem nicht me sum
Evas ist nicht Ihre Schuch
fragte n.
In feiner seitossmhm dem Ek
tkes vergesse-h die Schutt-lade zusa
Hishi-h
.Ste schreiben mit einst Gänse
fedn.« fuhr cm Deckm- fott. Jes
sea Ci- dsch mal
Und ei erbllsie la der Mahl-de
die kleine sit-IMM. km soll-· this
und ein taki-Wem Gedicht.
Ach schrieb Um privat-usw«
Komm des its-m Bestand ;
Von OIOIUI IOIOMU den its-H
.Cis umst- M IN Inst-. il
sms Nimm-I aus eh Rats-sags
Iimmlck mini- dcsiti in »mi
tssf rief n cas. »Bist- sic mu
du cum TO Um som- III
IIm-. das u Unf- sadk« ·- « »Es-Oh
lkq ums· Jst sind UMIP wie-T
dessem Mc miß dm Mosis-. I
Uhu-d einiger III-Islin
Instit ist-thut c
alos-ums sit sum est-d via-H
sod- UII is Im- Msutkomu·« III-;
t- m IM- z
M- osumdu III! Guns
Nabosu sma- dii Ins-s du«-p;
sit-I fein-. Und most sum Ins-s
M- dsm set Im Mit a sites
Ins-St II bot Mis- Osss Its
Inn-Wirth im sit-m n. i
»Jn den nächsten Tagen komme ich
zu dir, um dich bei der Arbeit zu sek
hen,« tündigte er ihm an.
Dann wandte er sich zu seiner
Frau:
»Du solltest ihn nur sehen! Er hat
ein Kontobuch, das größer ist ais er!
Wäre ich in seinem Alter aber stolz
gewesen! Jch hatte nur ein Notizbuch,
das hielt ich aber so ordentlich, daß
jeder, der es sah, sofort wußte, was
aus mir werden würde!«
»Wie rechnest du denn jetzt,
Ernest? Das muß schnell wie der
Wind gehen Und deine Schub
lodeZ Sieht es auch sauber in deiner
Schublade aus? Die stöbern nämlich
die Chess zuerst durch, um zu sehen,
ob ihre Angestellten auch Ordnung
zu halten wissen. Jch spreche mit dir,
Crnest, vielleicht hast du die Freund
lichkeit, mir zu antworten.«
»Lasz ihn doch zufrieden,'« rief
Frau Monichaux mit jenem göttlichen
Ahnungsvermögen der Mütter. »Er
tut alles, was du willst. Quöle ihn
nicht Jch finde, er sieht schlecht
aus«
Der Nachmittag war schlimm.
Soltuaue, ein Kollege von Ernest.
hatte der Szene morgens beigewohnt
und betundete einen trostlosen Pessi
mismus. , -
»Höre. Freundchen. wenn er dich in
sein Privattontor bestellt, ist es nicht
um dir ein Schnäpschen anzubieten.
Er wird dich mit seinen eisigen Blit
ten anstarren und dir sehr böslich sa
gen: »Lassen Sie sich Jhr Gehalt
auszahlen. Jch bedauere ..." Ich
habe es mit Marchand Prugntand
und »dem kleinen Emile erlebt. Und
die fabrizierten keine Verse in ihrer
Schublade.«
Um sechs Uhr klopfte Ernest lei
chenblaß und entschlossen an die Tür
rson herrn Groguy.
»hereint« ries dieser. »Ach, Sie
sind ess«
,,Derr Groguh ...«'
Waben Sie den schönen Zettel bei
sich? Geben Sie hin mir-«
Ernest streckte ihm betroffen das
Stück Papier entgegen, sein Chef
nahm es und las es erst schnell,
dann langsamer durch. Darauf be
trachtete er seinen Angestellten mit
Blicken, Iin denen ein ungewohnter
Glanz war.
»Und das finden Sie wunder
bübscbl« spottete er. »Das ist sehrl
schlecht-hören Sie, sehr schlecht. Wie
die jungen Leute uns auf die Nerven
damit fallen, daß sie nur von ihrer
Jugend sprechen. Sie bewundern sich
so sehr, daß sie nichts mehr für die
Frauen übrig haben. Und die Frau
en, junger Freund. sind eben die
Poesie Sie sind Natur«-use wie ichs
sehe. Und sie reimen ,,Wiirme« auf
»Ferne« —- mein Kompliment! Sie·
haben ja teine Ahnung von Bersmaßl
Und kann eine Wärme anders als
heiß sein? Und »azurblau der Him
mel,« »der Himmel azurblau.« Sie
konnten das hinschreiben, ohne daß
Ihnen übel wurde? Nun rechtfertigen
Sie sich! Antworten Sie mir! Haben
Sie ieine Furcht, es ist sechs Uhr vor
bei, ich bin nicht mehr Jhr Chef, ich
bin Jhr Kollege! Ja, lieber Freund,
Sie brauchen mich nicht so überrascht
anzusehen, es ist ein unbestreitbareö
Faktum: Gatåan die la Privan
didre steht vor Ihnen, der Verfasser
von »Bergessener Duft« und »Mein
Poetisches Testament« oder ,,Eine Fla
sche im Meere« Hütten Sie sich
je träumen lassen, daß Gatesan de
la Privandidre und Manuel Groguy
ein und dieselbe Person sind?«
Er fuhr fort:
»Ich schrieb auch meines Papas
wegen meine Verse in meiner Schuh-i
lade» ach, nnd meiner Frau wegenl
muß ich sie weiter verstecken. Hier
dichte ich, wenn ich eine Minute steh
tcn tann . . . Man wird so häufig ge
stört, das werden wohl Sie am besten
wissen! Nun aber einen Nat — der
Kollege spricht jetzt mit Ihnen, nicht
der Chef. merken Sie sich daher, be
nutzen Sie die Rechnungsformutare
des Geschäfts nicht. Wie wollen Sie
darauf etwas Gescheites zustande
bringen! Kommen Sie nur immer zn
mir. ich werde Ihnen gutes Papier
geben
sus mmoci In bor- ussum UI
Folgendes QMWM »so-M tm
Lipan statt in demka symp
.Mckt III-is Instit eins in einst
Dummheit ttm müht-I Bis-i
fns hum: Amt III fes-. Sie
II Mut-« I u Ruf syst-h »Ich
hast Mc fli- l strä. ZU Mes
MII cl- Usiuh ad III Ist Im
fFu cis-II des Its-I sum-IX »s
· IMM- Sic N« m m- de
cusmtsuk XII M ein ists-n us
st mu. I is in miser so dt
eine as Unentwegt-II III
das Unser Its-i den« made-.
sei-u IM- scm cis-o seitw. fest
Isi M Ists-c und Mist-I us Ih
diu VIII Its-steh M u cum-s
rundes « Js- und chk ft ei
du Its-Im erstaunt-M s- — .I «
Mit- IJMI Tuch JO but-IM
iks Qui MI- Musik«
Oc«
VII-»Hast Mut-sc
.MMOII, Im m Ist Di- VIII-tm
ums Mom- smthn Um m
Ist-C ers-IM. Its-I mts u tm
must Mus
Fer- Innre-scherz.
Von Fiötc Lubotvöli.
Fräulein Wachleitner fuhr mit rein
Malpinsel allzu kräftig in das Sebia
aus ihrer Palette, weil ihre Auan zu
dem zierlichen Mädchen hinliesen. das
traumverloren zu den das Dörfchen
grüßenden Bergen empor-schaute . .
»Gell, erche, siehst mal in die-,
Küch’ und tust noch a Schuß fis-ori
gen an die Kalbhax. Der Doktor
mag’s halt gern.«
Die feingegliederte Gestalt zog un
mutig die schmalen Schultern hoch.
»Du verwöhnst ihn schrecklich, Jan
te Wachleitner.«
»Meinst, Herzel? Und wenn Hon!
So einer wie der . . . verdient’s.
J bin net wenig stolz draus, dasii
ihm in den zehn Jahren, wo er be:
mir speist, a ordentliche Wettersckicht
an’inttert dab'.«
»Schon zehn Jahre also bematterst
Du ihn? Da tenn’ ich den allnuidp
tigen Arzt nun ja auch bereits ein
rolleö Dezennirbn,« lachte Fräulein
Wachleitners Lieblingsnichte, die all
jährlich eine Zeitlang ihr Berliner El
ternhaus gegen das Künstlerheiin ih
rer Mutterschwester vertauschte
»Natürli . . . er hat Dich damals
doch als Neunjiihriges . . ."
ergard Werners seingezeicknete
Bronnen zogen sich zusammen
»Dars ich vielleicht vollenden. Inn
teli — Also . . . von dreierlei Krank
heit. der Rippen-, Lippen- und Hals
entziindung gerettet, so daß ich das
kostbare Leben er lten be. Aber
art bin ich seit r gediehen · . .
schrecklich zart.«
ränlein Wachleitner schüttelte
mi billigend den Kopf. t
»Bist nun doch mal halt tei Nie
sendame,« tröstete sie, »a" Taill’ zum
rbrechen und Händ und FLW wie
ern zwslsiiihriges und da er aus
Dich paßt und Di» aieweil zu
G’miit itihrt . . . dafür is er halt,
Arzt.«
»Wie einen Säu ling behandelt er
«tn7ch . . . fühlst u das denn gar
nichts«
»Na! . . . so eins verklopft man
doch, wenn’s Mucke hat und dös hat
er — soviel i weiß — noch net hei
Dir probiert.«
»Seht viel fehlt nicht mehr dran."
Ein dunkler Schein stie in die
klaren Augen des jungen ädchens·
Ihr Atem ging kurz und erregt
»Ich habe ihn gestern nämlich ge
beten, daß er mich mor en zum Wet
tersteinwirt aus die Krmes mitneh
men möchte . . .«
»Und · . .«
. ,,:Zlufgeregt hat er sich . . . schreck
li .
»Jhm druckten vielleicht die Mit
tagslnödel . . .'«
»O nein, die Großmannssucht und
das Herrentum waren’S. Sonst
nichts. Da tollten nnd Hechten sie
. . . und wären außer Rand und
Band . . und Tabaksqualm und
Wildheit gäb’s . . . und . . ich dürf
te aus keinen Fall hin, weil ich doch
. . . so zart wäre . . .« "
Der dunkle Schein ballte sich zur
Wolke, die mit dicken Tränen auf die
schmalen Mädchenhände herabsloß.
»So sehr hängst Du an dem Ge
dudle der Kirmes?« wunderte sich die
Taute. »Schau, schau!«
»Sie lachen mich stets in Berlin
aus, wenn ich kleinlaut eingeftehen
muß, daß ich mir das Fest habe schen
ken müssen.«
»So . . . das is denn was anme
Aber . . . Rat wei i mir Leinw
tvenn er net will. kann Dich da
net hinbringr. Ein annsbild muß
dabei sein. Er freiii könnt Dich scho
schütze. Vor ihm- habe-» alle Re
sspelt. Da is kein-, dem er net we
nigstens ei’mal Leib und Seel’ zu
sammengeflicli häii’. Aber yod...
da klingt sein Schritt. Tu ix den
Heutigen an die hax — derweil wert-'
i mit ihm von der Kietnes eede.«
Es hols aber nichts, daß seine
ireuesie Verebtetin sogar heftig nui
ihm wurde.
»Gut-Ihm Sie sieh dran. Reue-sey
daß sie holt tei Deeikösedoch mehr is.
goqu soll sie die Kiemes hatt net
sue.
Sein weiieeqebeiiunies. treue- Ge
sicht wurde tot und oeel en.
»Sie busseeln und s nacken da in
sitz und Tons allerlei . . ."
.Dos es den Weeieesiein eedokm’
. . . Nsses . . . Sie Met- Mi ein-II
busseefn und schanden. wenn's mais
s» weit ie.·
»Und sie sonni« sieh eelöiien,« son
ie ee seltsam lau und diesen-.
Sie sod ihn sue nnd sehe-es nn.
.Glaade Sie egeniii wadete-Isi
dos Sie ein-as Idee des dese in
sage istsidenio
ist eesedeot Iooilie sich Umwqu
und seoeteeee M nue in dissipsee
Veeevieeedeiir .Jn void . . . so seen
»wenn sie wie beweise konnt des
sie lese und date und Aesund um's
des-n en Geist Komm' ·
Neunter-i Muts-leistet Cis-esse Ums
noch see Im deu. im ein niese- os-—
sen fund III-te deute em sites list
wen schien-nee- sesem spie et sie Mid
ee trug liest M adee suchet son
dieses Wuan nie-seen inne-em
emtie not neu-sen Este ioisspe Wen
sei-it time-fes« Re- see-mi- Ssbssu "
esse M sent bot Munsekeetduue am
Mist-in do aus see Leinwand me «
Die Eins-s Neu Jud i on Des med
Weis me Just Ema-Oe W somet
Hr Jst-sehn cisisee Inst Hist-ON
tote-e festen-et Use Nimmt-.
digft zur bezeichneten Stelle hin, ge-·
wcbrte aber nichts von der Wir!.ichi
teit, weil sein geistiges Auge ein
schmales Gesichtchen mit einer Fül
se blonder Ringellocken nicht freige
bcu konnte.
»Sie is halt gar zu znri,« murmel
te er traurig. Tante Wachleitner
aber schlug die Hände zusammen und
sagic bitterböse: »Sie hänge ganz
und gar in den Wolle, Doktor-»
ich wett. net mal den Heurigen an der
Hax werdens halt schmecken...«
— —— —-— Beim Wirt zum Met
terstein ging es heute hoch her! Vom
sriihen Moraen an herrschte Ausge
lassenbkit. Der Gottesdienst und die
Messe hatten nur eine kurze Unter
brechung gebracht. Nachher wurde
kgl nur noch toller. Doktor Reutner.
der den Leuten an diesem Tage sei
ne Zugehörigteit beweisen wollte saß
mitten unter ihnen und warnte nur
zuweilen: »Na zu toll Leut’ .
allzu mutig Pserd hält tei langen
Galopp aus.«
Die Jüngeren taten. als mertten
sie s«ch’s. Nur der alte Steinduber
Sepp, der längst dte hundertste Be
steigen-s- der großen Risseltoandtvtse
hinter sich hatte, lachte ihm zu: »Herr
Doktor, beuer nehme wir uns Me
dezin vor’s ganze Jahr ein . . . un
san uns soll Jlina tat bis moege
ore.«
Bis vier Uhr nachmittags war al
Ieit ganz gemiitlich. Dann aber farb
ten sich die kühnen Gesichter ticler.
die Zungen wurden schwerer und die
Füße rerloren die Richtung
«Jes-3 nur keinen auswärtigen Ba
tienten." dachte Doktor Neutner.
Aber dieser Wunsch blieb nnerlitlli
Das Telephon vom Herzogsltandi
haus meldete, daß die Frau Wsrtln
droben vor argen Schmerzen nicht
mehr aus noch ein wisse.
Reutner parlte in seiner Stube al
les in den Ruasack, was nötig war
gegen derlei Leiden, die hier zu
meist lamen. Auch die Mel-Kassen
te sitt das alles stellte er in seiner
Hausapothete usamrnen. Bet gutem
Wetter brau te man zu Fuß bit
ilikitd vier Stunden. Heute ließ
sij nichts bestimmen. Von Urteld
stieg ein schmaler Steg sast letzen
gerade hinauf und die süße waren
die einzig möglichen Pser . Zudem
jagte ein heftiger Ottoberwind aus
grauen Wollensäcken ein« feines
Schnregertesel vom Himmel. Seuf
zcnd nahm er die große Blendlatsrne
und die Termosslasche mit heißem
Tee zur Hand. Wo nur der Träger
und Begleiter blieb, der nach unliigs
licher Mühe in der Gestalt eines nier
zehnjährigen starken Gaisbuben end
lich artgetrieben war . . .
Eine Viertelstunde später hörte
ergart Werner unter ihrem geöff
neten Fenster ein herzzerbrechendes
Schluchzen Sie erkannte sosort den
Littrr Peter, denn er hatte den Wetk
termantel noch nicht über den Kops
aezrgen
»Was hast Du nur, Peterle?« frag
te iie teilnahmsvolL
»J soll...mit dem Dulter auf
D« Herzogsstand, weil alle andern net
grad stehe könne . . . un i hatt doch
erst siir den Abend srei nach de
Rirms...«
Das junge Mädchen zitterte plötz
licl, in heißer Erregung. «
»Komm mal sofort zu mir, Peter
...tch habe Dir etwas Wichtiges z
sagen.«
Und der Gatebube verschwand In
kein t’renndltelpen hnus von räulein
Wachleitner, die auf allzu vel Mtts
ta etchweineschinten und Knödel ein
bi el vtel steifen »Hochwanner« (ein
heißen Geteänt aus Rum, seinigen
unt- Zimme) geseht »h»atte und zur
Zeit einen festen Schlaf tat. — ,
Doktor Neutner, der doch Sag-sue
tagein feine sieben Stunden bei Wind
und Wetter herumkraxeln mußte
Ivurde dieser Gang sehr Ichwer. Wie
tein Begleiter hatte er den Loben
ninntel mit der Kapuze fest angelegt.
denn der Schnee stob scharf in dte
Angen. Die Laterne Init dem Neut
iaet Esel ihm hurttg voran-. ’
Wie der Junge laufen konntet Un
qtanvlicht Ueber vte geiöhethen Stel
lIn tlomm » wie etne Nase CI
war doch etwas rrliches ntn solche
selte. rclle ugen kraft. »
Jtnn Ielb wurde etn paar-mal et
gentittnltch fehng set Mute.
Idee nur nieste meeten leetlenm
Du tm wohnte Vte enns von
Wein und ler rächte ed en dem
lo«-«t Mästgen Die Kräfte tiefes
fühlt-at nach. »Auf dee Hätte
tee Weges mußte er sich platt tn des
Steg legen. Der Bube Im tief-·
reted und teen um ihn bemüht lsen
den Ruetlaet unter letnen sent nnd
flehte then Tee ein.
Iangsam erholte lich der Rest. Ader
e-. sauste lich die eette We Innde da
nkt does need ganz gehst met des
tät-In lmm Beselettnnn sinke-.
wegen zieet Udc nncdte wann sie
endlich .:m stet. Der Wette-e wire
um user nnneswvnsen Wenndett
««tt««.eete.« tust-te er nnd dtett dem
Iskpistsetxtmen die du«- nm »Du dttt
« wem Wert und von des-n nett
nur« nett . Zu ist-te w» sinke-»die
»s» em- «
Fee denke Wem-. ging ee Use-te
Ueber kenne gut Das Uebe« Kette
tspd sent »Mein-dem Wes- den-ten
Jst-en- det Leim-He M Knebel end
Nis- eäsetsntmns mit-ge- den«-gewet.
ktu unseren Festen ttselte Im Teltek
Instit tot Wt Wer site ein-ruhe West-s
dem net-de . Heute Mr ee »wes
Iahin ind sagte nur« als ein festse
.get Kassee vor ihnen batnpfte: .M
ster, nimm die Kapuze runter.
Fretlältst Di sonst nachher . . .'«
s Aber Peter wollte nicht. Da Faß
Tte er in einer Anwandluna der tril
iberir Kraft selbst zu nnd sitz-si
Fbetunter —- —— fvrana aber im näm
Hicben Augenblick entsetzt von der
Idkvlzbanl auf und ftotterte: »Alle au
ften Geister . . . das is ja net uns
zulenle . . . Fräulein Jtmche .«
In sie war es wirklich! Kein Teu
teln gab’s daran und . . . einentlich
jiaum glaublich, wie schnell er begriff,
warum sie es getan batte. Das All
tansoewand von Peter vafzte ihr uns
Lgezeichnet . . . nur rot nnd verlean
Hvor sie drin. . . gum Stube-it
l Kanne schaute et sie an. s«
· Dann tat er vlötalsch einen Fuchs
m- und tin sie in leine Arme . .
Gang in alt-» Kraftl Gse aber beuqs
te sich ein wknig tutikckund fliistekte
ihm ins Obe: »Es kann nickit Hin
Herr Doktor . . . Sie sind Felder so
zart . . . so schrecklich zart» «
Er aber küßte ihr tämtltche Fee-Z
nnd Rachegedanken von den Lippen
und als sie beimginnen war-es ims
cemachte Sache. dosi sie dle niikästt
Kimes neben ibm feiern würde . . ·
als sein junges Weib! . . .
Der Kampfhahn-.
Jnr Mittelalker w» der Halm-n
iampf in manchen Ländern fv fett
einaetvurzelt wie sent noch in Spa
nien das Stiernefecht Kur alle-einei
nen Vottsdetuftiaung tchrvana es FO.
nnteritiitit durcb die einnebvmte
Wettsucht, namentlich in lfnalgnd
auf. wo manche Miniae ihn hoch be
aiinftiaten Indes bat ihn dort.,.tvie
la auch auch biereulnndr.s irr-Untern
tin-freundlichem Zeit ein aeletzllthes
Verbot betreffen: ibn nämlich aus
zurotten, will freilich nsch nicht gelin-.
nen. In der Sprache tit dein Kampf
babn iedeniatls nvcb ein liinaeres Le
ben aefichert dursb den bildlislsen Clas
druck ttrpy iives likis strittig-«
ksoatct. Der Veraleicb zielt nicht auf
die Streitluft des vaelst denn Ins-m
kann auch in der inzabl faqu- do
lirsesn like- n Nichtfortseme erse
ziebt sich vielmehr auf den-Umstand
daß man die gefiederten und ges-(
fvornten Naufbolde. von denen der
Ausfall hoher Weiten abbtnm tMp
bezalilen rathe und dementsprechend
forasiiltia pflegte nnd fiitterte, um
ihre Kraft nnd ihren Kampfesmut In
erböben. Die Redensart ,.er lebt wie
ein Kampfhahn« deckt sich alfo un
aeiijbr mit dem deutschen aefliiaelim
Worte: er lebt wie Gott in Frank
reich. oder um nicht zu weit Um
Reiche der Biiael abznfchineifent er
lebt wie ein Tini in- Hanffamen.
Als Sinnbild der Wachiarnleit war
der Halm bei den alten Griechen der
Wider-e lseilia: daß er dieie feine re
iiaiöfe Bedeutuan auclp ins Christen
tnrn biniiberqerettet bat. beseitan
viele Kirchtiirmr. Rualeirb aber fu«-e
er wegen feiner Kamvibereiticknifh
die ja mit der Wachfamleit manchep
aerneinfarn bat. dem Krieaäaott ne
meibtz nnd diese Einenfckrait bat den
ftnlzen Voael zum beliebten Turniete
beiden erhoben. Dis-g Andenken on
einen aliicfverbeifkenden Konrvf zweie
er bäbne im Beainne der Meinst-Zier
ae wurde in Athen durch jährliche-.
Drinnentämpfe aeieiert: mit andern
ariechifchen Sitten verbreitete sich der
Brauch weithin über das Abend- und
Moraenland
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sine Liede i«t der anderen vert.
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ii Eine hübsche kleine Geichichie met
dem Ebeleben eines Schriftstellers er
zählt eine Londonee Zeii«icht·ifi.· Die
Gattin ist außer sich. «Wirtlich, ntm
werde ich die Kinder züchtigen mitf
sen!« -—,,Abek was ist denn los, NO
lingi« fragt der Mann. »Sie haben
mit meinen ganzen Rähtifch in Un
ordnung gebracht. Nichts« aber aus
gar nietitei Regt auf seine-n Mes
Radeln, Gaeneollen. Schere, Me,
alles iit beiseite gebt-acht nnd liegt an
den unmöglichpen Stellen. III
kann mode-it wahnsinnig Laube-Z
Der ann seist iich wohin-eilend see
feiner besseren Dslitn nMein Lieb.
das waren nicht die Linden des des
ich nein-P — Idee Ideenne den-IF
.Ach. nur in dein Weiche. bei-e
liedevolle Osteinlt zu use-idee
Hiaetdens du meinen Schutt-ils is
iehiin anigeeiiuntt nnd alle Genie-e s
pednet han« me es seit ein seen-s
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deinen Midiiich in Oednunq zu seis
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