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About Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914 | View Entire Issue (Dec. 26, 1912)
— Der Ziemkubr. s Eine Slizze von Loiie Gut-alle s- Am Ende bee breiten Ptomenadei stand das herrschaftliche Hauz, in dem i Linens Großvater den Pförtnerdienst verfah. Die Straße war an beiden Seiten Inii Blumenteihen und Blumenrabai- ; ien eingefaßt Ganz an ihrem Endes schimmerte der schlanke Turm einees Kirche« » Er sah aus wie ein Riesenarm, der « in den Himmel greift. Wenn der Großstabtdunst mit der Abendsonne Bmpfir. Das große Haus hatte zwei Ein sange. Der eine, nur sitr Herrschaften, wurde selten benutzt. Der Eigentü mer des Hauses weilte meist in fernen Ländern. Kaliske, der Pförtner-, hatte deshalb ein leichtes Amt. Sel ten genug schreckte ihn die Haustlin gel aus seinen Gedanken. Nebenau in dem breiten Torein gang«stand aus einem Blechschild: »Das Betteln und Musizieren, das Herumstehen und Spielen der Kinder im hos und in dieser Vorhalle ist verboten.« . Wenn Kaliske durch das Fenster schaute, das auf die Vorhalle dieses zweiten Einganges führte, siel sein Blick an warmen Sommertagen aus den RollstuhL in dem Line saß. Seine alte, taube Frau saß mit dem Striekstrunipse daneben. Es war Kaiiske zur Gewohnheit geworden, zu seuszen, wenn er aus die beiden sah. Und das Schmerzhasteste dieser Seufzer galt seiner Tochter, die eines Tages die kleine Line bei ihren Ei tern in der Portierl e abgegeben hatte und dann aus N mnierwieders sehen verschwunden war. Das Re en hatte sich Kaliske so ziemlich ab ewiihnt. Mit wem sollte er es tuni enn er sich mit seiner Frau tiber etwas verständigen wollte, mußte er schreien. Das widerstrebte seinem ganzen Wesen. Und Line war erst els Jahre alt und genau so wartkarg wie er. Sie schaute ihn nur manch mal mit ihren großen grauen Augen fragend an. Dann dachte er: »Frage lieber nicht, ich kann Dir keine Ani wort geben« Wenn es ganz warm und windstill war, suhr Kaliste den Rollstuhl mit dem Kind in die» Sonne, - Gerade dem hause gegenüber im Bordergrunde eines Gebüsches von Rotdorn und Goldregen stand eine Bank. Bis die Nachbarskinder aus der Schule kamen, saß Line meist allein in ihrem Rollstuhl und starrte sehnsüchtig die Straße hinab. Sie war gelähmt seit ihrem ersten Lebens jahre. Da gab es nicht ein Glied an dem kleinen stechen Körper, das eine natürliche Form gehabt hätte. Wenn nur wenigstens die Schmer zen nicht gewesen wären, schreckliche Schmerzen, die gar nicht zu schildern waren. Schien die Sonne recht warm vorn Himmel herab, dann fühlte sich Line erträglicher. Sonne — Sonne, da nach verlangte sie sehnsüchtig. Die Kinder von der Straße waren alle gut zu Line. Sie brachten ihr Blumen, bunte Steine und Schnecken häuser aus dem Walde mit. Nur hielten sie es nicht lange aus, still neben ihr zu sitzen. Sie spielten Kis nigsball und Anschlag und Puppen see. Line nahm ihnen das nicht übel. Sie war zufrieden, wenn sie zusehen konnte. ines Tages erschien zwischen den! Kindern ein fremder Junge. Er sah I anders aus als die anderen. Schlank i nnd dünn. Er irng lange Locken bis i auf die Schultern. Sein roiseidenei Halöiiichelchen war so floii gebun den, und an seinem Samiiiiielchen saßen goldene Knöpfr. Er wohnte in dern arise an der Ecke ——— iani inii des « igarrenlpsndlers Tochter. der rcien Dere. Anfänglich iiinnnerie er sich nicht um Linr. Wenn er lief. ct flog er wie ein vom B en enilcn ier Bieii dahin. Arme inne iråiiis er drei. vier hintereinander-. Use Kinder waren um ihn und staunten ihn nn. Dann iarn mii schnellen Schritten ein hagerer Mann. nalnn ihn ärgerlich an der band und fiilirie ihn soci. Eine biiiie ern geweiht was das zu bedeuten dage. Aber die Kinder waren alleinmi hinier den beiden hergelaufen So ins Line allein neben der Vcni unier denr Neidern in ihre-n Iioiliire . Manchmal iain ein grei ier viii iider die Bäume des Parti. nnd hinterdrein irr-wehte eine weise samt-nein Orest-am Kolisie heiie idr nor Jahren eriiiiric .Dae irr-A der sitts. er iiisrl in die PMB D Messen-im Um ihr einfi. als iie besie. ers-dir idre Mai-er iei in die We i mindres-. Nun irdeecie ne is nier euiainnnn bei diese-n daresdrins senden Ten. Sie dir-Die seid freu dig. hold kiriqiinoil its-til einmai nili einein ieleien seine idee Mauer deine iedms wririse Wenn der rein-d nard der one-em Eeiie lernt-. ist-en Moder-M NR die ice-il Ieise-einigen Von- der Meine ging-n sie eue- lind des see »O uns von den »dem-now iti en. Idee die iie nasse-die · ann m- ein-in is diese sie cek time Ae ihren Grosdaiee Ie feines Jst die sieh-i Ia nun in. san .kann sehen, wenn man Zeit hat." ! Aber er, Kaliste, hatte dazu keine Zeit. Alle die herren mit den ge puyten Damen fuhren hin. Das wußte sie von den Kindern. die im-" mer hinterdrein rannten und sich am Kirchentor aufstellten. Entweder gab es eine Taufe oder eine Hochzeit Und alles, was sie im Fluge davon sehen tonnte, war bunt und lustig. Die gute junge Gemeindeschwester hatte ihr erzählt, man empfängt in der Taufe den heiligen Geist. Und ein andermal hatte sie ihr ein kleines rotes Gelatinbildchen mitgebracht: »Die Darstellung im Tempel.« Der heilige Geist war daraus in Gestalt einer Taube zu sehen. Einer Taube, die aus der Sonne fliegt, mitten aus der Sonne. Wenn sie das Bildchem aus ihre warme Hand legte, so triimmte es sich. Es war etwas ganz Merkwürdiges um das Bild, und es war ihr größtes heiligtutm Ueber all das konnte sie nun mit niemand reden.... « Einmal hatte sie der Großvater schon ganz friih neben die Bant un ter den Büschen gefahren; das Wetter war wunderschön. Kaum faß sie ein paar Selundem fo lam der fremde Junge im Samt littel. Er feste sich still auf die Bank und fah lange Zeit-gedanken voll iiber Line hinweg, auch auf die Silhvuette der Kirche. Gern hätte sie ihn angeredet. Eine Scheu hielt fie davon ab. Sie holte aus der Taf-he, die neben ihrem Stuhl hing, das Gelatinebtldchen und legte es auf ihre hand. Ein kleiner weicher Windhauch blies es herab. Sie ftiefz einen Hilferuf aus. Der Junge fchaute fich um« »Was haft Du denn, armes Dingi« fragte er mitleidig. Sie zeigte singst-l ch auf das zusammenge rollte Bildchem »Ah —- fo!« Er hob es auf und gab es ihr vorsichtig zurück. »Der heilige Geist ift darauf,« fagge fie ertliirend und entschuldi gen . Das fchien ihm wenig bemerkens wert« Sie legte das Bildchen auf ihre Hand und meinte wichtig: »Es ist« faft fo, als ob es lebendig fei.« Das Bild trümmte sich tnifternd nach der anderen Seite Dies war dem fremden Jungen ungemein interessant. Er trat ganz nahe an ihren Stuhl und schaute zu, bis es wieder glatt war und fich all mählich anders herum aufzurollen begann. »Da,'« sa te ste mtt einem dem-. schen Enis laß, »lege es mal auf; Deine Hund« s Er griff hastig zu. Und nun sasj ßen sie stumm eine Weile da und be- » schauten das Wunder. Sie erzählteJ ihm, von wem«sie das Bild habe. i »Bist Du auch getaufti« fragte sie; mit strahlenden Augen« froh, endlichl jemand zu haben, mit dem sie über» so merkwürdige Dinge reden konnte. » »Weiß nicht —- ich denke nein.« : »Aber alle Menschen werden ge-! tauft,« beteuerte Line. »Man isi zus klein, man kann sich nicht darauf be- ; sinnen —- manchmal belommt man: es erzählt, manchmal stellt man es! sich vor,« erklärte sie ihm sein schein barei Nichtwissen. . Er schüttelte seinen Lockenlopf und I sagte bestimmt: »Nicht alle. Nicht Beiden, Juden und Türken, undi manche andere nichts« ! »Aber Du hast einen Namens« ! »Ja, sicherlich. Aber ich glaube, sie F werden mich nur angemeldet habest« wie die kleine Aglaia auch. Jch ging i damals mit meinem Vater zum Dotfschulzem Damals fuhren wir noch in einem Wagen. Der Pfarrer wollte die Aglaia umsonst tausen, aber Vater sagte, wir wollten so et-; was erst nicht einführen. Mutter! weinte. mir tat es auch leid, aber et l half nicht-.u »Im Wagen seid Jbr gefahreni« »Nicht wie Du,« sagte er. ein wes ; nig unbarmherzig scherzend. »Der; spiqu ems- dyio ein Institut-has es l war sehr lustig. weist Du! Wir gai ! ben in jedem Dorfe LItttrstellnngemi und Mutter sagte manchmal, es sei besser gewesen ais fest manches i Dahn flog in unseren Topf.« irr seufzte aititug. uUnd Mi? Was tut Jbr jegli« Line fragte ganz aufgeregt. Liegt ist mein Vater im stritti. Mein Vater und ich. Wir arbeiten dort zusammen-« lsr warf sich steigt in die Brust. « L Line bekam senetrate Backen J Wir ost datte sie das Vitd an der J Litsassattie angebaut- Der Meint ging idr beinahe aut. Eine Menaelv Dinge traute sie trauen - aber sie Miste nicht. wo anfangen. »Ihr atdeitet dortt Du nnd kein Vater-i Großvater tagt nennen dar « site unterbrach iiits Fast butt- lie get-tritt Mike dtottuie liaqu tti ee ietne Arbeit W werden« den urtuoliendeten Sag und eetlaeie ils-is Eiern Ita- - tec but einen del-anderen Tritt. tit vettm neu noch zwe- Jadre ist-ers sagen wir iuns dann tanneet tote ans ette Om- tauten eme titcla wide weih ich altes Kurs get-gi. - ern find rann kenne Leute« JOH- TMIP ktne um satte-se Loupe NO Du to et- upeitg Wille-I bitt ich traut-e te einei« IFreitarte verschaffen- Erllären läßt es sich schwer. Aber es ist eine groß artige Sache.« »Wie denn? —— Sprich!« «Paß aus! Also Vater steht auf dem ungesattelten Pferde — es liiust in voller Karriere —- -— hoppla, consin -« er schnalzte mit der Zunge — »ich sage Dir, wie zehntau send,Deibel geht das. Und dann ich —-—" Er sprang von der Banl. stemmte die hände in die Hüften und streckte sein sehniges Körperchem — »Dann ich! Onlel Maltus nimmt mich am Bein — eins, zwei, drei — der Gaul tommt wie der Bliß —-— er wirft mich dem Vater zu —- und ich, eins —-- zwei drei — stehe ich aus seinem Kopf! Mit den Füßen,denisi Du? Ach nein -«--— mit der einen Dand — mit der anderen . . . . Mit ----— Du siehst ganz ariin vor Angst ans-! - Wenn Du es nun erst sehen würdest! Aber gib acht —- ehe dann mein Va ter mich hochwirst --« Das war zu viel für Lines Ner ven. Sie hielt die hände vors Ge sicht. »Gut —- ich werde davon schwei gen," sagte er besänftigend. »Nein —- sprich noch — Dein Ba ter steht aus dem Pserdei Und ei läuft Galopp? ernerzuf Ringiurn —- und ein Mann steht mit einer Peitsche in der Mitte und tnalltf Genau so wie aus dem Bilde dort am Nisus-W »Genau so ——« Ltne schwieg. »Und wie heißt Duf« fragte ne dann nach einer Weile. »Karlo Delphi,« erwiderte er stolz. »Und — siehste, dann bist Du viel leicht doch getaustt« Karlo guckte die Achse-in. Komi sches Mit chen — um was sich die ausregte. Er wußte ihr nichts dar aus zu sagen. Seine Augen leuch tete . Er dachte an seine Arbeit. » si Du letne Furcht —- wenn er Dich so wirsti Keine Furchti Gar ieine Furchti Sprich dochl« l Line mußte die Frage wiederho en. »Ich will es Dir sagen —- aber sprich nicht davon! Nachher —- das ist sehr schrecklich, wenn alles vorbei ist, dann kommt sie, die Angst —- daß es auch hätte schies gehen können. Jch lasse es mir nicht merken. Eint-nd ja auch nicht mißltngen. Mutter- hat einen schönen Traum gehabt —- ich werde es aushalten. Jch darf dann tun und lassen, was ich will. Jch kann einen Pko haben —- ein Boot — alles . . .. Wir haben dann Geld — so viel, nicht auszudeuten.« »Nun werde ich jeden Abend Angst um Dich haben,« ries Line mit be bender Stimme. ,,Unsinn —- siir mich ist gesorgt Jch habe ein Amuleti —« Line machte große Augen. »Was ist das« Karlo zeigte ihr eine lleine Kap sel. »Es ist ein Fehchen vom Kleid der Muttergottes von Rimpach darin. Das schützt vor Unglück und Bein bruch.« Er küßte die Kapsel. Line sah starr aus das kleine Ding. So etwas gabs? Mein Gott! »Warum hat er Dich neulich hier fortgeholi?« »Neulich«i Ach so, oorgesternt Mein Vater — ja —- weiszt Du, das ge schah, damit ich abends nicht ausge regt sein sollte. Und nun zu unserer Arbeit,« sagte er mit einem Kopf nicken. Vor der Tiir des Zigarrenladens erschien der Hagern er liest einen lau ten Psiss ertönen. Karlo warf den Kon zur Seite. »Ich musz heim." Er gab Line die Hand zum Abschied. »Ich muß iiben — und dann schlafen —- also aus morgen! Jawohl, aus morgen!'« Line sah ihm mit geröteten Wan gen nach. Eine neue Welt hatte sich vor ihr aufgetan. Jhre mageren hände zitterten. Sie lehnte den Kon mit den schweren lastanienhraunen Flechten milde iuriich Dann kamen die stinken uuo oce Sud-Ia uni- Fixi ten wie sonst. Des Zigarrenhändlers Mädchen schob bald aus ihre Bitte den Stuhl in die Vorhalle des Ne beneinganges. llske kam ans Imm- aao fragte essen-h wol m M. IM- M Hex· met-m Der-. Lim nich am Ins-I dazu Dek site tm benut. sich thun »Nicht-un konntan Bostichi-II Im den Stadt wes pas Mut-. du di- M w- und-B aiment-. dem Nu- Iss Atti M und IM: .Sckksft. W des-Im is di- Lust inst- sts Minos-B site Ist Im nimm-. das In drei-am It In Im Mo III sdsm Isme- Uns m Hins- ob fsint Oh W U- Iugts sit m. Meist-tu Its II sitts. Its Quem m- uss-I Atm- mit cis I u Ums-di- SMO Ist-tm H- PM. m steh-I- Idu Ruh III M Mist-s Im du Inh. U ns set m III-i liq. Ihn tot mt wiss-du« und NOin II schlief s- IIO sit-« In Ismh Ist Im m- c sm Im m Mu- Msw. IS IIMM MI- sm Mu- biss Qts M« Mist-I Au HI mhsm us via-m- j In MI- Iose a m lia, tat ad h- IMI Ausnaan Kam Karlof War ihm nichts zuge stoßen? —- Und er tatn getreulich je den Tag. Er erzählte ihr von sei-, nee bunten Gauklerweli. von den Hchönen Damen mit Rauschgoldkleis -dern nnd Rosenlriinzen, von der Klugheit der Pferde, die mehr als Menschenverstand hatten, und von iden lustigen Ewan Und Line er zählte von ihren Träumen, und deren iMitteLpunlt war die Kirche. ’ « ,,Vielleicht lann ich darin einge Isegnet werden« sagt Schwester Ded « wig.« Kaer zuckte dazu die Achseln. Einmal, ais das Wetter zu win dig war und sie hinter dem Schirm in der Vorhalle bleiben mußte, kam er auch dahin. Er kletterte einfach über das Eisengitier. So etwa shatte Kaligte noch nie erlebt. Ver wundert schaute er durch sein Fen ster. Seine Frau hatte ihn darau aufmerksam gemacht. «Er spielt nicht mit mir, Grosva ter,« sagte Line, als der Alte sorn werden wollte, »wir erzählen u etwas.« Kalt-te gab brunnend nach. CI hatte nicht den Mut, das Verbot, das· aus der Blechtasel stand, höher an zuschlagen als Lines reude. i »Er heißt Aarlo elphi,« berich tete Line wichtig weiter. Der muq sternde Blick des Großvaters war ih nicht entgangen. »Zum Zirkus scher . er.« Drum auch! Na, meinet en.«· Latigle zog sich brummrlnd sur L· ’ An diesem Abend wurde Line gani gegen ihre sonstige Gewohnheit ge spriichig als sie zu Bett gebracht wurde, das heißt aus dem Sosa l « wo ihr die Großmutter allahendli das Nachtlager bereitete. . Sie erzählte dem Alten alles, tvas sie von Karloe Kunst wußte. Sie hatte sich ganz in Begeisterung und Feuer hineingereded Kalt-le tranl schlucktveise ein Glas Bier und tauchte eine dicke sigarre dazu. Als Line sich miide dam vie len Reden in die Kissen sinlen ließ, meinte er: »Brotlose Künste —- das mit dem Reichtum hat gute Wege — tvie gewonnen, so zerronnen — — Siinde und Schande, da es so was gibt! Bricht sich zuleg doch noch alle tznochen im Leibei« Line richtete sich ganz entsetzt aus. . ,,Sage es nicht so laut — eB. wirlt über — meint Karlo.« . »Abergliiubisch ist das Pack auch noch — schlimmer sind sie als die f Heiden und Türken.« Line iniss die Augen zu. Schlasen konnte sie nicht. ! Furchtbare Bilder stiegen in ihrem ; Jnnern aus« Sie weinte sich leise in ! den Schlus. I Kalisle saß indessen draußen vor der Tür, sah am Abendhimmel jStern aus Stern erscheinen und ahnte nicht, daß Line so trostlol schluchzte. . Am anderen Tage kam Karls » nicht. Statt seiner tam das Zigarrens mädchen, hochrot und aufgeregt Sie - konnte ihre schreckliche Neuigkeit nicht schneli genug an den Mann bringen. Karlo Delphn war tot. Gans tot. Sein Vater hatte ihn nicht ausge sangen, er war gestürzt Geschrien hatte er, als er das bemerkte, wie er sehlgriss —- o —- o Ihre Mutter ivar gerade aus ein Freibilleit dort: Die habe geschworen, nie Ogehe m wieder in einen Zirkus. Ton sei das gewesen, Inan Ohabe sa· etwas, solange man lebe, im Ohr. Niemand habew issen dtirsem dass der Karlo tot sei —- damii die Vor .stellung nicht unterbrochen werde» .. Immer war die Sache gewillt-— ;wie das auch nur gerade diesmal i kam. .! « »Das konnte ar nicht anders z·ommen,« sagte Kalislr. ’ Dore lies sort. um den anderen diF ; Kunde mitzuteilen . Line war fast erstarrt. Sie weinte - nicht nnd konnte auch nichts denke-. ’ » Kalisle mußte seiner tat-den Frau » die Kunde noch einmal in die Ohres schreien. Sie wollte wissen. »was so kommen muste.n T« Da hörte Line noch einmal alles. Ader Traume fand sie nicht« Nachts ant- eo ein Gewitter und danach eins lange Reihe von Regentagen Der Rotdorn und der Gotdreaen draußen wurden weit und geil-. nur die Na ienstreisen grämen üppig. und das laud von den Rüste-n wurde dunk eck. WH- III M Im sitt-nein jtse Mo- dus-IN disc QA MNMJTULNTUS . . s m Loh-sitts. m III-s cum-I « M Miss- Isd sites ist Ists-III MMMU III m is as U- M usi. mit es is Um Its Zeus Isme- IMQ III-Ists III QIW Ist III-U II- su Ist Jos- floss Ist dsdu u seist Ists ftos Man-m is thut IM Ims Mit-Oh- pu- Mt m Is imsmvso seid- Nstm Im Im MMU MU. Ins MI- Ism ihn mm Mos- Muts-. ist« dem n Ins um« — mi Mm .- snses I m Ins mi tv Im si- QJISWIIIUM Mc P- M. st· M « I e m Ism- seku- LIWWW Qustkantengebnrtstes Eine wahre Geschichte von T. A. Raiden " Auf der von Bad Flinsburg nach Friedeberg fühl-enden Chaussee rollte eines Tages bei sengender Julihitze ein durch Sitzbretter zum Onmibus verwandelten vollbesetzter Leiter-va gen schwerfällig dahin, von zwei müden Gänlen gezogen. Das Ge iihtt war außerdem noch mit Mu tkinstrumenten, wie großen Bässen, rommeln, Paulen, diverfen Kisten und Kasten, vollgepackt. Die Jn sasfen, über zwan ig Herren, schienen ein gar ausgelaåenes Völkchen zu sein; sie rumorten wie die Tollen sangen und trieben allerhand Al lotria. Es war die Flinsberger Ba detapelle, die sich zu einem »Gaft konzeri" nach Friedeberg begab. — Der Große-Trommel-Schläger. Trä ger des poetischen Namens Pimpel (ans Neutoniischel in Böhmen) hatte heute seinen Geburtstag gefeiert und diverse Lagen Bier spendiert —- so war die »Juchde«-Stimmung eini germaßen erklärlich. Uebrigens muß ten sich die Leutchen veripätet haben; das Konzert sollte um s Uhr nach mittaas beginnen. es fehlten nur sehn Minuten bis voll nnd ein rit tel des We es war noch zurückzule L sen. Der Xieigent der Badelapelle, ' Ilruroirettor Moti, wor, vao ihm ot serierie Breat eines Kurgastes be nithenin schon vor zwei Stunden noch sriedeberg gefahren, weil ihm dort noch einige geistiäiiiiche Angelegen eenten zu erledigen blieben. Darum atte er die piinltliche Expedierung der Orchesternritglieder, der Instru mente und des Notenmaterials sei nem getreuen Faltotum Pimpel liber tragen, einem sonst äußerst gewissen haften und guverliissigen Menschen« der heute nur —- leider — seinen Geburtstag seiern mußte! Jm Garten des »Gott-wen Strick-« sollte das Konzert stattfinden; schon hatte sich unter dem schartenspendens den Laubdach der großen Linden liiiume ein zahlreiches Publikum ein sesunden. Aber —- o Jammer — noch immer war nichts von der ton Iertierenden Kapelle zu sehen. Endlich holpert das schwere Vehi lel heran —- nun ist es da. Eine lut von Vorwürien und Donner ttern entladet lich ilber die herren Musiker Jeht wendet sich die direltoriale siitzschleuder gegen das Jaktotum ,Pimpel! Das ist ein Standalt So sann ich mich auf Sie verlcissenii« »F biti’ Sie recht schön, lassen’s mi’ heit gehn, heit is mei’ Geburtstaa«, erwidert der Angeredete ruhig, in dem er fortsiihrt, die Instrumente und sonstigen Kasten mit einem Be diensteten des auses abzuladen. Unwillig vor ich hinbrummend, betriti der Dirigent das Orchester podium, wo die Musiker bereits ihre Plätze eingenommen haben. Man be ginnt mit dem Einstimmen. Da läßt sich plötzlich ein Flüstern und Wlspern vernehmen; verstohlen sagt einer um den anderen etwas —- das Hin- u. Herreden wird immer lauter. Jetzt wird der Dirigent daraus auf merksam. »Was ist denn los?« stagt er. »Die Noten!« rust der erste Geiger. »Wir haben keine Noten!« wiederholen mehrere Stimmen im Chorus. Wie von einer Tarantel gestochen, fährt Rols aus: ,,Pimpel!« — « ,Ischs1sseil’s?« l.tv we sind die NotenW IDie Noteni!« Pimpels Gesicht wird immer länger. «Menieh, Teufeigbraten, willst du tnich rasend neaeireniin tobt Reif. »Die Noteniii . . . Die miissen doch da seini« stößt Pinrpei hervor nnd beginnt, am ganzen Leibe zit ternd, den Orchester-rennt ebzufucken »Sieh-Inseln Maria.« ruft er reist «er que, »ich warn- vpre. dar heut noch n Unniiiel gTchiebiF Damit Lebt ägt er sich vor den Kopf need reist schier nnrstrsinien. »Die find er noch in Minsbera. der ganze Pack iest im sinnen Löwen« . . irr-»t« ...t ·.;.t ...«.«... trrnucnt« - De- dielen Dirigenten rinnt der streifin den der Stirn. Ein siege-em- nligenreiner Fittich-nette rrrng tritt ein. Der Soioaeiger nes ersinnt ais erster ieine Fasuna wie der. »Ist werde sie scient« ruit er nnd itiith fort. «Schnell einen Wagens Jahren Sie. dnft die Funken spriiiten2« schreit der Mnsiidireitor ihm noch nmä « dcrnn sinkt er roie vernichtet in seinen Stuhl euriiet Jrn Hintergrunde iieert Mart-ei eieichiniie arti einein Cindiz er preist die Beine sann sen Ich und ringt die Unde. Das Pubiiitrnh due criien spr itregen ioinie und desen Geduld rissen beinahe erschöpft M. bemerkt. Ins irgend ern-ne Mit. und wird renrrtdirrf nun sort isnur schon ver einzeite Miiie So geht ee nier werte-« ruit der Dtrtxeent ruiiprrnqend tke neun dein Institan rnitrteteiit wert-en ser due Konzert rrii irr einer Munde etwa denn-sen han Glut euren Wini fee Referenten stritt der Trompeter sine penirree Ue wird dem Publtfrttrr »Je. dirs rtrrm unsereiner-» werten tott ..i-ä-rientrrrnrl WP L tril! Mess» innen tue them-sen beredet-miser Mart-i itteet rote ftp-Inn wartete »nur ums tin. Irre see-irrt ists erit rechts »»- — M :Sprechen! Sprechen!« ruii das VII blilum hinauf. Endlich- be Inni Pimpel; die Stimme will ihm chier versagen: »Hochvetehri’ — Hochver tehkies PU —- Publikuml Jch —- ich l— habe —- — heil is’ nämlich mei« Geburtstag« — «Bravo! Wir gratu lieren! Prosii!« rufen die Zuhörer unter lchallendem Gelächter-. Das ermuligl Pimpel und er fährt fort: »Danle, danke sehr —- ia. und Infl dnnn is« Ina halt nii ganz beinnandl So is mirs heii gnngen. Und was In guter Musiker is der vergnnni sich holt auch nmol n Glasl Bier oder PWein —- da hnb’ ich meine Kolleqen eing’laden, und wie wir da Messen sein — da hnb’ i« halt d’ Roten ver gessen! —- Sie wer’n aber schon Held «1lierieren’5:’chnii net; qelknis Fien Sie die Freundlichleit —- I·' bitt' SIe gar vielmals um Verzeihung und um a gütige Nochsichl. Hernach rieth Konzert glei los — MId schön wird’s ch drauf Wuan Ihan verlassen. hab' die txt-H ’Schamsser Dieneri« Die Rede hatte einen Sturns von Jubel und höhnischem Beisall ent sesseli. Ziemlich beruhigt iiber das »Gelinaen seines ersten notorischen Versuches lehrte Pimvel auf seinen Plan zurück. Jm Publikum aber nährte und runiorte es; die einen lachten und spitttelten. Andere schimpsten, und wieder andere bra chen anl, nachdem ste sich an der sei-esse izk Ger- sarkm Maasse-es lassen. — Die Fahrt nach Mini bera war selbst irn schiiessten Trade nicht unter drei Biertelstunden sit riiclzuleaenx das machte -.-- einen se rtnaen Aufenthalt aar nicht qerechitet —- siir hin und ber schon andersle tStunden Jen aiinsiioiten solle lonnte also das silr 5 Ubeanakseste Konzert erst um 7 iidr beutnnen« Endlich —- mit dein GlockensW Sieben nahte der erlösendetz Retter Schon von weitem zeiate er trium pbierend den verbtinaniswollen Ro tenpa(i. Die Orcheserknitaliedet lehrten aus ihre Plshe sue-sich ebenso der Diriaent, der dem warteten so logeiger stumm, doch .vielsaaend. seit - sit-erste dankbaren Blick und pilndedruck oin e. l Endlich waren die Noten verteilt, »eingesttmmi war bereits; nun trat . ider Dirigent an sein Pult nnd . itlopste zum erstenmal aus« — sie pAnsangdnunrmer sollte Suvptc cu svertiire zur »Leichten" Kavalierie« Hein. die mit der bekannten Trompe ltensansare beginnt. In diesem klei »nen Orchester war zwar nur eine sTrompete besetzt, doch Dirle isk Ie lannt als ausgezeichneter Bisses-. Il les spitzt die Ohren, als der Diel gent zum zweitenmal auitlopst, gle darauf den Stab erhebt, und na kurzer Pause, den Trompeter im .Auae. den Niederschlag aussiilirt. Brrrl — Wies! —- Was war dass —- Kein Ton lonnnt hervor? Nur »ein schnatterndes Grunzens —- Der kDiriaent wirst dem Trompeter einen sentriisteten Blick zu und schüttelt den ;Kops. Dieser tut desgleichen. isl Fselbst ganz entseyt, untersucht die IKlappen seines Instruments —- sie iiunttionieren tadellos. Zum Zwei ltemnal setzt er an, mit einem W auf den Direiior, der weht sagen sollte: »Bitie, noch einmai —- i wird es geben« Von neuem er Noli den Stab. und. wieder gibt et energisch das Zeichen zum Einst-c — Der Trompeter will blasen, seine Stirnader schwim, er wird tot nnd blau im Gesicht, vie Backen Mism )sich ganz erschrecklich qui, man withi, der arme Mensch miisie im nächsten Augenblick ersticken oder piaien — nichis —- kein Ton, nur ein ermtes Gransen im höchsten Falsett Der sDirigeni rast und isi einer Ohnmäi nahe, ver Trompeter stampii Miid mit dem Fuße, schiittelt sein III-u meni wie ein Besessenen Reis-nd kann sich den Teuseissput eeiiiitenz im Orchester iii alles wie man tnut Bist-ei entnieiiei vor W Ian iiiriische Besen, M tnvi tliks rend zu Boden iiilii. Da aber — nts hätte es mu- dieies Si nais de dursi » erhebt sich im ubiiiuse erst ein homeeisches Geiiichiee. Ums Iein Schreie-h Indien. Reises-. Klop zim mit stiieten und Schirmen aus Zischen und Stühlen. ims. ein oh renbetiiulsenbet Lärm, nii gingt die sgmue Weit zugrunde! Dei IM jqeni nmciit vergeblicht Anstaunte-seh Izu-n siiutstitum zu sprechen. Niemand hört aus itzu. Alles etdedt iktiinat nach dem Butsu-Ich Mit-i Kasse aus was-D niii dets III «zeei ...... Nun bleibt auch im Oedeset M ner mehr qui feinem Mir ; negn II kimis Vorte. der sich iet ii Die ein siniendei gerandet und sein Inst ment immer wiedee von net-II NO seien Ersten drei-! and wendet- End MJ hat es die iiininsieeie Mittaer bemessismmeu ttiid iådti stiil Um iptsen Euei Weit dirs Rose « hekn N im sur-se feie. eins-seit »He Linn due sue ietni In tseneudi » ists. den Stege-III Hub-see zu boten. esdlits Iii O ihm Imi inne-at zum s »Ob« exete Lindeudåeune sit Ists-sinkst Kenntniss Ic- et II eiks-»-seiwedeti und its-like IIM D iesige Nr Vers-stunk sei IOM Is der w- imd tWett d III see iinketiOiiieei