Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 19, 1912, Der Sonntagsgast., Image 4

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    per Tag der ver
geltemg.
Von Kisten-.
(5. Fortsetzung)
»Nehmen Sie meinen herzlichsten
Dani,« sa te er, »für alle Glite und
Freundlich eit, welche Sie dem sun
gen Mädchen erwiesen haben, auch
für Jhren Anteil an meinem Kum
mer. Mary ist mir das Teuerste auf
Erden. Zwar hat sich meine Lage,
seit toir uns zuleßt sahen, gänzlich
geändert und ich muß die Möglich
keit, daß sie meine Gattin wird, als
völlig ausgeschlossen betrachten, aber
ihr Wohlergehen liegt mir doch vor
allem am Herzen.«
»Der Tod Jhres Vaters --« he
gann Fräulein Gro ia.
»Mit meine Ver "ltnisse plöslich
umgestaltet,« siel ihr Stanhope ins
Wori. »Ich teile Ihnen dies mit,
weil ich friiher gegen Sie andere Ah
sichten geäußert hab-. Marh ist lllr
uns verloren, wir sehen sie vielle cht
niemals wieder, doch möchte ich von
hnen nicht mißt-erstanden werden.
liebe und ehre sie mir nur je ein
Mann die Gattin seiner Wahl geliebt
nnd geehrt hat; aber heiraten darf ich
sie n cht· Gewichtige Gründe verble
ten ei mir.« , « «
Er xnh ihr die Entragte-Jung am
Gesicht an und seufzte. Wie fehr sie
sich auch mühte, freundlich und teil
nehmend zu erscheinen, innerlich war
sie gewiß entrüstet. Der Gedanle lag
nur zu nahe, daß, nun er das väter
liche Vermb n geerbt hatte, das
kunge Mii n von dunller herlunft
einen Ansprüchen nicht mehr genügte.
Alles was er hätte sagen Weine-n
um seinen veränderten Entschluß zu
eriliiren, totirde e nicht til-erzeugt
ben, wie sehr e ihm unrecht tat.
o siellte er denn nur unsedie Fra
ge, ob sie auch, ihrem riprechen
mith, gegen Fräulein Evens ge-:
schwiegen nnd ihr nichts von seinen;
iih en fiir sie mitgeteilt have. ;
hre Versicherung, daß das junges
Mädchen durch sie kein Wort davon;
wisse, beruhigte ihn sichtlich. m Pest
risi, von der gutherzigen ehrerinH
b ied zu nehmen« fragte er, schon;
auf r Türschwelle stehend, wo So-;
Itte ießt sei und ob sie nicht Auskunft »
her ihre Freundin geben könne. !
»Sie ist noch bei mir, Herr White, i
aber viel tränken als da Sie sie
Iuleßt sahen. Es hat ihr fast das
Berg gebrochen, alt Marns Brieei
aus lieben. Soll ich Sie viellei tH
su spihr [tihren!" « :
Dlaliyppc s ckcc clllcll All cllciichs
ber das Picderiehen wäre zu
chmer lich gewesen« »
»F werde ihr einen Korb mit
Ebnen Blumen schicken. Sagen Sie,
s sie von einem Freunde kommen,
der um Mart-s Verlust ebenso tief
trauert; wie sie selbst."
Auf dem heimweg überlegte Stan
hope, was er nun tun solle. Er hatte
beschlossen, seine Wohnung im Klub
Zu nehmen, vorher aber noch eine
leine Erholun steife ins Gebirge zu
machen. Jetzt iihlte er aber unwider
hliches Verlangen, sich nach Phi
adelphia zu begeben, und beschloß,
schon in den nächsten Tagen die Reise
an uireten. Während der Ueberfahrt
qui der Fähre dachte er dariiber nach
un überflog mechanisch die Abend
keitunz die er sich unterwegs getauft
tie. Der Raine feines Vaters ward
gäqu darin erwähnt; man gedachte
riihrnend seiner Verdienste und be
klagte sein jähes Ende. Die Zeitun
en brachten damals viele solche Ar
el, aber Stanhog war außer stan
de. sie zu lesen. ie Zweifel an der
Gesinnung feines Vaters gegen ihn
in der Todesstunde verdüsterten sein
set-ist und machten ihm jede Er
wähnung seines Namens sur Qual.
se wandte das seitun sblatt um und
Hutte betroffen, als ein Auge auf
die folgenden Zeilen fiel:
eheiennisveiles tier
kehtrsintsrrt det Manne: mit
der starbe.
»I: Man iii teii dem N
des enais n in feine aph
nung arti dein echtem-Me- str.
s su kehrt. Or iii ein ann
von stoe undiiisisig Jahren und
t ein ieltlames seiennun spei
n aus der linken nd ii .
nstniith toei starben. ie N n
W inie treu-n Es wird
drin-nd bete-. athricht itder
den Mut tsesrt dieses Mannes
unter ger Idrese an feine Toch
ter sein-gen su tosen-«
Its- Ieide War-. rote die hier
leistete-. satte staat-see hat-r
aus der Uan dude getr
Its missedtges solange-tatest
Und her Mee- Iear ehre-drei- an
dem Isites Iedmag reitst-n
deQ sein es aus card-it me ge
das dies sieht au diese
Ieruhh te der-M taub-e
des Wien IM tes «- ser
Iex das den seiden ie fett
Isnnees t nd eine
III-. fei
s- rIe seiest-es em.
er
OW. Ieeetueete
BRUNO-um ein
es nicht, bei welcher Gelegenheit der
Vater seine hand so schrecklich ver
letzt hatte. Sie bedeutete ihm nur-,
daß er nie wieder davon sprechen soll
te, weder mit ihr, noch sonst jemand
auf der Welt.
Stanhove erwähnte denn auch die
Narbe nie wieder, aber in Gedanken
beschäftigte er sich oft damit und
jetzt, da seine Neugier auf so seltsame
Weise erregt worden war, ließ sie sich
nicht wieder beschwichtigen.
Als er aus der Fähre ans Ufer
stieg, stand sein Entschluß fest. Er
wollte sich unverzüglich nach dem
MarlhamsPlatz begeben und näheres
iiber den Mann zu erfahren suchen,
der an der linken Hand genau die
selbe Narbe trug wie iein Vater.
Zwölftes Kapitel
Marsham-Platz Nra. S.
Die Dämmerung war bereits her
eingebrochen, alt Stanhope die Stadt
erreichte. Bald leuchteten an allen
Seiten funkelnde Lichter« auf und
mahnten ihn, daß er tliiger tun witt
de, das Unternehmen auf den folgen
den Tag zu verschieben statt sich al
lein Zur Nachtzeit in eine ihm vitllig
unbe annte Gegend zu wagen Aber
seine Ungeduld wars ugroszzer dach
te an keinen Aufschub Nach einigen
Grlundigungen nd er den Weg in
jenen abgelegenen StadtteiL Er hatte
erwartet, überall dem Anblick von
Armut und Nat zu begegnen und war
san-genehm itberraschi, als er um die
der kleinen Straße bog, die auf
Iden Plai führte, das die Gebäude
ringsum u der besseren Klasse oan
Mietsbtiu ern gehörten und einen
sauberen, ansibndigen Eindruck mach
« tmbira s war bald gefunden; auf
Stanpr Lauten te eine lab
me, alte Frau die Te Sie sah den
stattlichen iun en Derrn zuerst ver
duit an, saba d er aber den Namen
Dalton nannte, geleitete sie ihn dienst
beflissen durch einen schmalen Gang
nach einer Glattltr ,die von innen
mit einem Vorhang bedeckt war.
»Da drinnen hat er gewohnt,«
sagte sie mit schlauem Lächeln; aber
er ist fort. Eines Ta ei ginåer
aus und tam nicht weder eine
T tkr weis- sich nicht zu raten und
zu en.«
Wöbrend sie sprach glaubte Stan
ho e einen Aufschrei zu hören und
sa sich bestiirz t um.
»Fräuletn Dalton fürchtet sich
vor fremden Leuten,« bemerlte die
Alte, welche das Geräusch auch ver
nommen hatte.
«War das die Tochter und ist sie
nach ein Findi«
Die Alte grinste. »Jung genug
ist sie wohl.«
Ich möchte sie nichi beunruhigen.«
kagie er. »Ist ani niemand im sau
e, der ihren aier gekannt hai
i »Mein Mann kann Jhnen Ans
innfi geben« wenn er will. Manch
Hmal isi er aber brummig und man
muß ihm ersi die Zunge lösen. Sie
haben wohl keinen Tabal bei sichs«
»Nein. aber der läßi sich iaufen.«
Er drllckie ihr ein Geldsiiick in die
nd und sie hiniie ihm voran den
ang hinunter nach einer Stuben
iiir, in die sie einirai.
Jm Begriff ihr zu folgen, hiickie
er noch einmal zuriick Was war dass
Tränmie er. oder sah er sich pl lich
in eine Welt eniriieti, wo selige
sier einander begegneni Da siand sie
in der Glasiiiy sein Liebling. seine
Math, mii ausgestreckien Armen, die
Augen von Tränen iiberfirömi. Rein,
das war keine Täuschung; sie war es
seibsi. er haiie sie wieder gefunden
—- und an diesem Orie!
,,"Marh, rief er, alles um sich her
vergessend. Aus diesem einem Worte
fpraeh sein gan es Sehnen nnd Ber
langen. Sie rie es und über ihr
iiebreigendes Aniiis flog ein holdes
Lächean sie war in dem verflossenen
Jahr sur Jungfrau erbliihi
»Don fchieii mir einen Freund.
gerade da ich ihn am niiiigfien bran
rhe.« rief sie nnd irai in das Zimmer
uriiei. Orandope folgte ihr. doch du
iir hinter ihr blieb offen.
.sq tun-. um Thomas Donov in
sachku. du verschwunden M« fast
m »das ich GI- Im finde —'
Du den Sie IW Damit
mum- ift mein Vumk Lamm-tu
Ich weis nicht warum —- M
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Aber es lag ja ein Abgrund zwischen
ihnen, den er nicht überschreiten
sollte, — das durfte er nicht ver
gessen.
»Teilen Sie mir mit, was Sie be-·
unruhigt,«' sagte er mit brii licher
Herzlichleit, »vielleicht kann ch Ih
nen helfen und einen Ausweg fin
den. Haben Sie keine Ahnung, wo
hin Jhr Vater gegangen ists«
»Nicht die geringste.«
Er sah sich jetzt genauer in dem
seltsam ausgestatteten Raume um, in
welchem sie sich befanden. Das Zim
mer war einfach möbliert, doch kei
neswegs ärmlich, und aus dem brei
ten Biicherbrett, das rings an den
vier Wänden herum lief, standen viele
Werke von bedeutendem Wert, wie er
aus den ersten Blick erkannte.
Sie beobachtete ängstlich, wie seine
Augen von der dunklen Zimmerdecke
nach der bloßen Diele wanderten und
von dort nach dem Tisch, der mit
sonderbaren Dingen von unheimlis
chem Aussehen bedeckt war, iiber deren
Zweck und Wesen sie sich schon häufig
elbsi den Kon zerbrochen hatte,
wenn sie den Vater damit arbeiten
und hantieren sah.
«Besitzen Sie denn außer Jhrem
Vater keine Angehörigen?" fragte
Stanhove nach einer Pause.
.Nein,« lautete ihre Antwort, wir
stehen ganz allein in der Welt. Meine
Freundinnen aus der Schule sind die
einzigen, die ich je besessen habe. Jch
fiihle mich sehr einsam.«
«Sind Sie, seit Jhr Vater fort
isi, hier ganz allein in der Wohnung
geblieben '
.Ireilich,« versette sie zusammen
schauernd, «es ließ sich ja nicht än
dern. Jch mußte ihn hier erwarten,
wo er von mir gegangen ist. hätte
er mich nicht von meinen Freunden
« nt —- aber ich darf ni tso
ber meinen Vater reden. Er i die
Güte selbii gegen mich. So lange er
bei mir ist, fehlt mir nichts, nur in
seiner Abwesenheit siihle ich mich be
drückt. Weshalb nur hat er mich
ohne ein Abschiedswort verlasseni Er
mußte doch wi en, wie bang mir u
Mute sein w ede. Glauben S e,—«
daß ihm ein Ungliick zugestoßen sein
kanni« X
Sie sah ihn mit verstbrten Blicken
an.
Statt der Antwort schwebte Stan
hope eine Frage auf den Lippen, die
er fiir sein Leben gern gestellt hätte.
Doch fürchtete er sie zu tränken.
»Wie ist denn das Aeußere Jhres
Vaters —-'« sagte er endlich; »lönnen
Sie ihn mir beschreiben —- ist er
großs«
»Nein, eher klein und schmächtig,
nicht so grosz wie Sie.«
»Ist der Zeitung ist eine Narbe er
wähnt, die er an der linken Hand
hat. Trägt er sonst kein bemerkens
wertes Kennzeicheni«
»Ich verstehe nicht, wag Sie mei
nen.«
»Hat er nie die Blattern gehabt,
ist er nicht pockennarhigi«
,,Bewahke, wie kommen— Sie dar
ausi Mein Vater hat schöne und
feine Züge das Gesicht eines Gelehr
ten; aber er sieht oft sorgenvoll aus. «
Stanhope sah ein, daß er auf einer
falschen Fährte gewesen war. Dieser
Mann hatte also nicht die Pistole
siir seinen Vater gekauft. Er war
enttiiuscht, faßte sich jedoch schnell.
»Wie schien denn seine Stim
mung, ehe er verschwandi War sie
gedrückter als gewöhnlichi«
ie Tränen, die in ihren Wim
pern gezittert hatten, rollten ihr jeht
langsam über die Wangen.
.U Ia; over r part Jnnen niqu
davon sagen, er t mir immer ver
boten, von feinen Angelegenheiten zu
reden; er muß einen furchtbaren
Schrecken Fehabi haben, denn fein
Gesicht — sie steckte, die bloße Ir
innerung ina ie sie schaudern.
Aber Sinn ape durfte sie nicht
chong n nur um seinem-ihm
ondern nu in ihrem eigenen Jn
.-.:«« Ost-:- « wes-Mis
e n. . n r s n n
werden teil. Fräulein M M
Rasse Patron bellte idin nicht ttder
die Lippent. te ditrfen Sie nichts vor
mir verderken.· feste er eindrin fid.
Sie Weie und schwankte. n
har wurde ihr der Entschluß schwer.
Doch plöin ers-nannte sie sich- .Bie
eilen alles totsens rief sie. .!iite
ans ich schweigen wenn fein West
erseseen vielleicht ietn Leben qui dein
sitt-te sieht —- er tell-it toiiede das
nicht verlassen. Hishi wahr. Sie
werden inei- beeircuen ehren nnd
Dem die peiist usier noch
s—« sie hielt plssltch inne ad teu
tete sag ds- vovsnne Mc
Iirttieeiie bis-R M te sie.
» .IW Itr letiee.· riet er. is
see- n- n- agt ten-w bis
site tat einen Me- Insdrnt i
Iest Das-I te ite mit-nd
J te U nie In esuieis M
sie sie III iOIII O·
us
sehe- Iater ahnte Its
Aug
Wenn ich es nur selber wüßte! Er
saß hier am Tisch, — sie deutete auf
den alten grünen Ledersessel —- ich
hörte ihn plötzlich ausspringen, eilte
aus dem hintern Zimmer herbei und
sand ihn an dem Platz, wo Sie seht
stehen, zitternd wie Espenlaub. Jch
hatte ihn schon ost in ähnlichem Zu
stand gesehen, aber niemals in sol
cher Angst rsnd mit so wilden Blicken.
Noch ehe ich genug Fassung wieder
gewonnen hatte, um ihn zu fragen«
was ihm sehlte, zog er einen Schlüs
sel aus der Tasche, wars ihn mir zu
und stürzte zur Tür hinaus. Als ich
ihm nacheilte, war er schon fort aus
dem Hause und ich konnte ihn unter
der Menge aus der Straße nicht mehr
entdecken. Seitdem ist er verschwun
den; ed scheint mir so seltsam, so
schrecklich.«
» »Aber,« wars Stanhope ein, »ist
er denn barhaupt sortgegangeni
LÆissen Sie, ob er Geld bei sich hat
ein«
»Damit war mein Vater immer
reichlich versehen,« beteuerte sie im
Jliisterton und mit einem Seitenblick
nach der Zimmerecke, wo ein alter
Kasten stand. Den ut hatte er im
Vorbeigehen vom Ti ch genommen,
wo er ihm stets Zur Hand lag; ich
durfte ihn niema s sorthiingen, auch
sonst nichts aus dem Tisch anrühren.«
Stanhope betrachtete die Gegen
stiinde genan, welche methodisch aus
dem Tisch geordnet waren.
»Ihr Vater hat sich mit elektrischen
Versuchen beschäftigt-« sagte er.
»So —- meinen Siei Dann ist
dies wohl auch eine eleltrische Ma
schinei Sehen Sie, bittet«
Sie war leicht wie eine Eise durch
das Zimmer geglitten, wo sie in der
dunkelsien Ecke einen langen Bor
- ng uriiclzog, den er bisher nicht
meet hatte. Er solgte ihr und
beugte sich vor, um den enthiillten
Gegenstand näher zu betrachten.
«Fassen Sie et nicht an,«' rtes sie
schreckensbleich und eeite die Hand
aut, um ihn zur uhalien; dabei
entglitt ihr der Vor ng und schloß
sich wieder, so daß er den Gegen
». tand ihrer Furcht auss neue verbarg.
»Verzeihung,« stammelte sie, »ich war
zu hastig —- aber mein Vater —«
»Bist doch nichts geschehn, —- ich
glaubte einen Schrei zu hören,« titu
te ieszt eine diinne Stimme hinter
ihnen: die labme Alte stand in der
iir.
»Fräulein Dalton bat sich ein we
nig erschreckt, als sie mir ihres Vaters
Apparat zeigen wollte,« erklärte
Stanhope mit rascher-"Geisieggegen
wart. »Wir sind alte Bekannte, das
Fräulein und ich.«
»Das ist ja schän; vielleicht können
Sie ihr etwas Trost zusprechen,« ver
seyte die Alte mit erheuchelter Gut
miitigieit und hintte wieder hinaus.
Marv atmete erleichtert aus. »Ich
bin froh, daß sie die Maschine nicht
esehen hat. Vater- wurde einmal
sehr böse als sie hereiniam, während
der Vorhang ausgezogen war. Er
bat sie nie jemand gezeigt ,und wenn
Leute im Zimmer waren, mußte ich
immer acht geben« daß keiner in die
Nähe kam. Jch siirchie mich selbst
davor und vermeide jene dunkle Ecke
»B; viel wie möglich. Wo ich den
ut hergenommen habe, sie Jhnen zu
zeigen, weiß ich selbst nicht«
Sianbope hätte die Maschine gern
noch einmal gesehen, doch wagte er
nicht darum zu bitten. »Sie haben
iso lange hier mit Jhrem Vater al
lein gelebt, das isi der Grund Ihrer
nerväsen Aengstlichleit,« sagte er.
»Wohl möglich,« murmelte sie und
versant in träumerisches Sinnen.
Wie tie so dastand in ihrem ein
fachen Kleide, tonnte er die Augen
nicht abwenden von der zarten, lie
ben Gesiuii. Die reine weiße Stirn,
umrabmi von einer Fülle trausen
Goldhaars« der tindlich sanfte Blick
der Augen, die sein flegeselnvungenen
Linien um Nase und und, die dem
Gesicht einen so vornehmen. geistvol
len Ausdruck verlieben. die weiche
Rundung von Kinn und Wange —
kurx dir ganz mitban Erschei
nung, bald schelmis Anmut. halb
weibliche Wurde, sesselte ihn unwi
dersteblitlr.
In i em Wer-n schien ein Kamp
doer se. . eusn haben Sie m·
nur gesea t,'· slitsterte sie nach einer
Weile« . mein Vater Viotternaei
den im Gesicht hättet sit Ihnen ein
solcher Mann bekannt
se südli. wie then die Röte in
dk Man n stieg. war idm denn
ganz ent alten. was idn eigentlich in
ieses dau- Iesitset hattet Beichte
ee n.ue noch an sie und ihren Mun
. III
Fürchten —- ich glaubte, ich müsse
vergehen vor seinem Blick?«
»Ging er gleich wieder fort, als er
Jhren Vater nicht sandi«
»Ja, doch schaute er sich erst im
ganzen Zimmer um, auch mich-sah
er an und verzog sein Gesicht zu ei
nem häßlichen Lachen.«
»Und gleich nachdem Jhr Vater
verschwunden war, kam erim
»Jawohl; ich traf ihn schon hier,
als ich wieder eintrat; Frau Braun
war bei ihm; die Alte, welche Sie
eben sahen.«
»Also war er schon im Hause, als
Jhr Vater es so eilig verließ. Viel
leicht —« Er stockte. Sollte er
Furcht und Argwohn in des Mäd
chens Brust erwecken? »Hm er ir
gend einen Auftrag hinterlassen oder
gesagt, er würde wiederkommen8«
forschte er weiter.
»Nein, es blieb nur noch einmal
auf der Schwelle stehen und lachte
höhnisch. Mir war sein Besuch sehr
unheimlich, und als mein-Vater gar
nicht wiederlam, sing ich an zu fürch
en —«
»Sie dürfen nicht hier bleiben,«
fiel ihr Stanhope eifrig ins Wort.
»Ich würde es mir nie verzeihen,
wenn ich Sie mit Ihrer Angst allein
ließe. Backen Sie« Ihre nötigsten
Sachen zusammen ———«
Sie schüttelte jedoch den Kopf. »Ich
darf nicht von hier fort,« ertlärte sie
traurig und sorgenvoll. »Ihnen
möchte ich den Grund sagen, aber es
wäre gefährlich, wenn sonst jemand
darum wüßte. Minuten wir nicht
unsere Tür ein wenig schließeni«
Stanhove blickte in den Gang hin
aus, es war niemand zu sehen, aber
die Tür des gegenüberliegenden Zim
mers stand gleichfalls offen. Er stieß
dieselbe leicht zu, daß nur noch eine
Riße blieb. Dann schaute er Marh
fragend an, aber sie schien unschlüs
Eg, was sie tun sollte.
»Ich bin zu jung und unerfahren
für solche Verantwortlichkeit,« rief
sie seufzend. ,,Bielleicht begehe ich
einUnrecht gegen meinen Vater, wenn
er noch lebt, aber ich fürchte, jener
rätselhafte Mann mit den stechenden
Augen ist schuld an seineni Ver
schwinden. Er hat sich noch einmal
im Hause blicken lassen und — —
hier,« sagte sie plötzlich entschlossen,
,,nehmen Sie diesen Schlüssel, er«off·
net den Koffer dort drüben, prüfen
Sie seinen Jnhali. Ich mißtraue den
Brauns und werde unterdessen an
der Tür Wache halten.«
Verwundert, was das zu bedeuten
habe, tat Stanhope ihr den Willen.
Der Schlüssel drehte sich leicht in dein
Schloß des großen altmodischen Ka
stens, und als er den Deckel zurück
schlug, sah er zu seinem Erstaunen
nichts als eine Menge alter Kleider
sauber zusammengelegt und über die
ganze Oberfläche ausgebreitet. «Anf
einen Wink Marhs nahm er sie her
aus und fand darunter einen wirkli
chen Schatz. Gold, Silber, Bantnoten,
Coupons von Staatspapieren, alles
lag offen da aus. einem viereckigen
Stück Tuch aufgehäuft. Bestiirzt
breitete Stanhope die Kleider wie
der darüber, als fürchte er, die Wän
de miichten das Geheimnis verraten
und gierige Hände sich noch den
Reichtümern ansftrecken.
»Den Kasten können Sie freilich
hier nicht zurücklassen,« sagte er,
Mary den Schlüssel wieder einhiindis
gend, »den nehmen wir einfach rnit.«
»Ich wußte nichts von detn Jn
halt des Koffersz nie hatte ich einen
Blick hineingeworfenI versicherte ste.
»Mein Vater war schon zwei Tage
fort, als ich ihn öffnete. Daß er
mir das viele Geld überläßt, scheint
daran hinzudeniem daß er lange
fortzubleiben gedenkt. Meinen Sie
nicht Meiji«
Stanbope hielt es fiir ein Zei
chen, daß der Mann in den Tod ge
an n iet, doch sprach er feine Be
kürtnn nicht aus. Jm Gegenteil
er beenu gte die Tochter mit der Ber
iicherunz der Vater habe ibr alle
niitigen Mittel ebt Verfügung stel
len wollen. iiir n Fall seiner its-·
geren Wenheit Sie glaubte dies
gern und Stand-we eriannte, mit wie
froher Liebe nnd Verehrunf iie an
drein Vater bin, troidern deier sich
in io oiele Mit ei limite.
»weil .« rief fle, »das fäde ihm
ganz sie . Er war innerer o liede- I
ooii nrn mich deiorgi und les es
mir an ni is fehlen. irgie
ich nicht« da wir io reitldD wären
Wann nrit den sintternarden aber
toeis es vielleicht« er iiinnte wieder-»
tot-sen und dann —"
.Uiirde er weder Sie noch den«
sahen sehr vorfinden. erssnste
standen ·s ert Ioeroe ich einen
net-ie- ia en.
III aber sein Vater suriicss
iefrtep
.Oo wird er Ideen Unter-thous
ort regnen RIJ drin-e Sie en
Eu- tezse Ist und freund
mrd wird cie sersiies leisten-;
U vorbei dies
Most-ils tust Mr
»Bei-i is im- m re
Utah-treu site Ort-est
itieines Irr-en Mir-· aber s
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M stritt-P
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sit ie sitt-n Institut
Mary liebte ihn, und fie war kein
Kind mehr, sie hatte ihr Herz erkannt.
und dies Herz follte er brechent
Dreizehntes Kapitel.
Neue Ueberraschungen.
»Bewahre,« rief Stanhope, sobald
er sich wieder gefaßt hatte, »ich bin
nicht verheiratet. Die junge Witwe
meines Vaters, von der ich sprach, ilt
ungefähr in Jhrem Alter. Sie ver
mag mehr fiir Sie zu tun als ich.
Darf ich Sie zu ihr bringen?«
Er fah ihre Augen glänzen und
die Farbe in ihre Wangen zurückkeh
ren und dachte mit bitterem Schmerz
an feines Vaters letzten Befehl Als
sie eingewilligt hatte, ihm zu folgen,
machte er die Zimmertiir weit auf.
»Ich will dem Hausmeifter unser
Vorhaben auseinandersetzen, während
Sie den Koffer packen,« fa te er.
»Sind Sie ihnen noch etwa schul
dig, oder ist alles bezahlti«
»Frau Braun hat fich gestern die
Miete auf das nächste Vierteljahr
von mir vorausbezahlen lassen.«
»Um fo besser. Sie werden Jhres
Vaters Bücher und den Apparat doch
vorläufig hier lassen wollen. Den
Schlüssel zur Wohnung werden wir
den Braunz freilich anvertrauen
müssen.«
Mary zögerte noch einen Augen
blick, sie kämpfte mit ihrem Gewissen;
doch zeigte das glückliche Lächeln in
ihren Mienen, wie gern sie sich den
Anordnungen des Freundes fügte,
dem sie von ganzer Seele vertraute.
Als sie in dem hintern Zimmer
verschwunden war, schickte Stanhope
sich an, den Tausmeister aus usuchen.
Plötzlich ftan er jedoch ill und
lauschte. Er hatte Geräusch ver
nommen, das nicht aus dem Neben
zimrner kam, wo Marh ihre Sachen
usammen·packte; auch war es ver
schieden von dem leisen Gemurmel,
welches aus der Stube jenseits des
Ganges zu ihm herüberschallte. So
bald er daraus horchte, verstummte
es, doch jetzt begann es von neuem
und er zweifelte nicht länger, daß es
leise, hetmliche Fußtritte waren, die
sich von der» Haustür her näherten.
Es dauerte- lange, bis der Eint-ring
ling die kurze Strecke zurückgelegt
hatte, so vorsichtig kam er herange
schlichen. Wer konnte es sein, und
was suchte er zu dieser Abendstunde
hier im Hauses Unwilliiirlich dachte
er an den pockennarbigen Mann.
Vielleicht stand er schon im nächsten
Augenblick dem einzigen Menschen
gegenüber, der ihn iiber die wahre
Ursache von seines Vaters Tod auf
tlären konnte.
Jeßt mußte er schon ganz dicht
herangekommen sein, denn der Lau
fcher drinnen konnte ihn atmen hö
ren, und doch trat er nicht ein. Stan- «
hope ertrug die Spannung nicht länk
ger, rasch öffnete er die Tiir und
blickte hinaus.
Er sah eine Gestalt, die sich ängst
lich zurückzog, — aber der pocken
narbige Mann war es nicht. Ein
bleiches, glattes Gesicht verbarg lich
hinter dein breitirempigen Hut. Un
ter großen bufchigen Brauen schau
ten ein paar scharfe Augen hervor
und die feingeschnittenen Lippen beb
ten. Der Fremde war in einen losen
Mantel gehüllt und sein braunge
locktes Haar, das über den Kragen
herabhing, zeigte, daß er noch weit
jünger sei, als der Ausdruck des
Gesichts vermuten ließ.
Wer aber war dieser seltsame
Mensch? Stanhope zweifelte nicht,
daß et Herr Dalion selbst sein miifse.
So oerbeugte er sich denn ehrerbietig
und war im Begriff feine Anwesen
heit an diesem Ort verklären, als
jener sich hoch nufri tete und rnit
argwöhnischer Stimme, der man je
doch eine große persönliche Erleiatex
rang unt-drin in scharfem Tone «f
»Wer sind Sie Herrj Wat halten
Sie Wlkier in meiner woonung zu tunt
st meine Falstaff
:.Wenn Sie here Dallon nd, wie
Betst-OWNE- Fee etc-access
ifnen zu sagen, daß hre Tochter
oeben vie nötigen ordereitnnsein
trifft unt sich auf einige Zeit in
den Schuh einer Dante zu
da fie Ihre Miete got-old ni er
wartete. Jest wir freilich totini
schen hier In bleiben.«
Der It wohn des alten Mannes
schien dur diese Antwort nicht se
hosern cr trat rasch in das stra
mer. und während er die Ittre Its
ter sich schied tiiette er sics M at
len Seiten unr. wobei er de endete
den ericktid nen sorda un den
Irosen Leser int case erste.
III tat NO anstean Rächer
tre Ioohtsestattetenn
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