Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, November 28, 1912, Der Sonntagsgast., Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    per Tag der ver
geltemg.
Don ZEIT-Gran
Ersies Kapitel.
Verhängnisvolle Bot
schaft
Am Abend des 13. Juli 1863 ver
ließen zwei Männer, der eine in
Washington, der andere in Bufsalo,
ihren Wohnort, und zwar unter
merkwürdig ähnlichen Umständen.
Jedem von ihnen hatte die Mor
genpoft einen Brief gebracht, den sie
fogleich Iernichtetem Beide befanden
sich den ganzen Tag über in einer
ftets wechselnden Unruhe; ja, als sie
von den Ihrigen Abschied nahmen,
erreichte i re innere Erregung einen
solchen Grad, daß die bloße Tatsache
ihrer raschen Berufung nach New
York in geichäfilichen Angelegenhei
ten dafür ieine genügende Ertlärungs
bot. Auch daß dort gerade ein ge
fährlicher Ausstand tobte, Leben und
Sicherheit jedes friedlichen Bürgers
bedrohend. lonnte unmöglich der
Grund ihrer heftigen Gemütsbetves
sung sein«
Der Mann aus W·fhington. Sa
muel White, ein früherer Matten
var t eingehender Staats-nann.
CI sur sehr wohlhabend, trieb
aber nicht d- geringfien Luxus, son
dern lebte ganz ftill und zurückgega
sen, loas feiner offenbar ehrgetzigen
und veuntliebenden Natur keinesfalls
wann lonnte. Freilich war es in
« mais fehr unruhigere Zeit des
sursertetegs tiberhaudi nicht ratsam,
seinen Reichtum auffällig sur Schau
s tragen, auein die clnlschbeit oon
ies Lebensweise war fo gros,
do die bedrängte Lage des Vater
W taum- die einzige Urfache der
chriiielung eiu tmte, die er fich
au erlestez d Leute meinten, es
se wohl noch ein geheimer und
Dinger-der Grund dahinter steilen.
« Seine au toar viel leidend. aber
see liebte Geselllgieitp enge, diiefs
ausgestattete Wodnriiunie waren
« durchaus nicht nach thrern Geschmack.
such bei der Erziehung und Aus
bildung. des einzigen Kindes konnte
eine it rtriebene parsamteit nicht
eeviinscht fein. Whtte var tetn Geif
hais und doch hiiufte er fein Oed
der sont an, verzagte feinen An
se isen Bequemlich it und Genus
und fchlos fich selbe von der segens
retchen öffentlichen Wtrlfamtet aus,
r welche natürliche Anlage undl
eiaun ihn beftinmit u haben fchio
sten. sbalb tat er si .
Die rage wurde oft erörtert, blies .
run antwortet. Au sein Sati
n stellte sie eines Tage un er-;
ichrat heftig iiher den Blick voll Sees -
enqua, den er ihr zuwari. Mit
einem liebevollen Kuß machte iie
rasch dem peinlichen Augenblick ein
Ende, zum Zeichen ihres vollen· un
bedingten Vertrauens. Aber sie ver
gaj dies Erlebnis nicht und als sie
nrn 12. puli wieder ienen Ausdruck
in den Jiienen ihres Mannes fah.
und die innere Pein den ganzen Tag
nicht von ihrn weichen wallte. ergriff
tie das unheimliche Vorgeiiihl eines
rasen drohenden Unglücks. Oit schon
tte sie die M lichleit ins Auge ge
ast, das ihr onn tätigen Anteil
enn Kriege nehmen« wohl gar ielhit
ein Reginrent ins Feld führen könne
und der Gedanie an Trennung und
Todesgeiahr machte ihr liehendes Herz
erheben. Aher eine ganz andere Angst
erfiillie fre fest; ein nomenloiee
Grauen vor etwas Unheianntsrn in
der seele ihres Mannes, die bisher
wie ein offenes Buch vor ihr gelegen
hatte. Was sie eigentlich fürchtete,
wußte iie nicht, aher es auiilte Iie so
sehr, das iie unwillkürlich rnit han
getn fragendern Der n die gan e Ler
m enheit vor irenr Gei esauge
Ist hergiehen lies.
sc komm Gaum-l Whlte den
VII-nd au. Im sen-en Lonvstsdti
Ze- aufwach m. waren sie Spiel
MMJI I« Ism- tssm W
m k nimm Im u You
Im Mo Mist im wes-a u
sank sc daheim die der-III
es Zusamflsm und träumte m
Ists-Miso seitens checks-L sei
man Wo- — sp pos- iedeuvh
stockt M du Gedanke botan di
allt Zeit wieder Qui QWQMM
ÆW sent s ers dankin at
kund Oe much-n dem
los-mit Ins Bandw- mis Ums
ssseis ess- --:·. Wiens-;
k n M I e n ts
U. m so nh Mut II.
Its III ei si- m its-i sitt-Iso
zikss u Uhu s WI- Ihm
sitt- Im Im Uhu W
Muts-— Hm me sen
Oh 0 I- iim IIIWIU
M III M das-km »Hast-.
Fu I M Im summ- Its-it
M
»M. man-t- sto IM.
Ich u III- MIIIDI Nu empfun
Ig W im Its-im CI Im
; II nahm«-.
, IM- n It Mmm tun
Ia Oh oh imst- Ut s Mut
sit MMWI IMME
Meø Im ins-n
M sum wo Is
Iin sitt senden-tu
PM. III-IT
Osme NR is
I
nach einer sür seine Gaben angemes
sene Stellung streben würde, hatte
sich nicht erfüllt. Wie stolz würde sie
aus seine Erfolge gewesen sein! Es
hatte ihr Trost und Zerstreuuna ge
bracht in ihrem bei zunehmender
Kränklichleit häufig leidenden Zu
stand, ihn im Staatsleben zu Ehre
und Ansehen emporsteigen zu sehen.
Daß er würdig gewesen wäre, einen
hohen Platz unter den Führern des
Volks einzunehmen, galt ihr sür ausi ’
gemacht. Er besaß einen weiten Ge
sichtskreis, die Arbeit war seine Lust,
er schien zum Herrschen geboren. Und
doch blieb er in seiner Dunkelheit
sund wirkte nur im Geheimes-, gerade
s als schäme er sich seines Tuns —- ein
«Versahren, das zu seinem ganzen
Charalter in völligem Widerspruch
stand. Alles dieses erwog die Gat
tin in ihrem Sinn an jenem Tage
voll innerer Kömpse, aber sie sand
keinen Ausschluß iiber das Geheim
nis, das aus seiner Seele lasteie und
auch ihren Frieden zu zerstören
drohte.
Von den els Jahren ihrer Ehe
hatten sie süns in New York uges
bracht, wo White das Maklergeszchiisi
betrieb, dann waren sie nach Wa
schington übergesiedelt und er hatte
seine politische Lausbahn begonnen,
aber ganz im Verbot enen und nur
wie verstohlen. so da sein Einsluss
sich zwar bemerkbar machte, sei
Name aber selten genannt wurde un
seine Person nie in der sentlich
lett erschien. seit einiger it war
er noch seltener ausgegangen als
sonst und dann und wann sprach eine
Eheimesn si aus seinem sites, die
i der In unst des seiesei am
la Juli ihren chhepunlt zu erreichen
schien. Sie hätte blos die hand
aussirecken dtirsen nach senent Zettel,
unt Auskliirung tiber alle dunkeln
Rätsel zu eran, die sie nicht lösen
konnte. Einen Augenblick eögerte
sie, aber schen war es a- spiitr er riß
den in kleine St e und starrte
wie hilv os ins Leere. Als sein
lanzloses kluge ihrem stagenden Blick
gegneie, streckte er die hand aus.
als wolle er sie ansiehen u schwei
gen, und schwankte aus In im
mer. Etwa eine Stunde spiiter ehr
te er gesaster enriick und teilie ihr
rnit, er habe einen Ortes erhalten,
der ihn ndiige, unverzüglich nach
New York abzureisenz zuvor wünsche
er sedoch seinen Sohn Stanhope zu
sehen, sie rn daher rasch nach ihm
chickein D se Bitte erhöhte noch
hre sesiiir ung, denn cianhope war
aus der , , use in dem mehrere Mei
len entfernten Ceorgetoww hielt ihr
Mann vielleicht die Reise nach Itew
ork, wo der Psbelaussiand tobte,
tir gesshrlich und wollte Abschied
von dein Knahtn nehmens Eine ber
artige Flucht war doch bei der son
stigen Cntschlossenheit und Kraft sei-·
nes charaiiers la m denkbar.
Jnr Laus des ages sah sie ihn
nur wenig. da er meist am Schreib
-iisch beschiistigi war; wie sehr er sich
aber auch zwang, in ihrer Gegen
iwart unbefangen u erscheinen, so
war doch eine ang volle Spannung,
ein iieser Kummer in seinen Mienen;
unt-erkennbar. Endlich ertrug sie ess
nasse sangen i
l NSotnueP tief sie in schmerzli
lchecn Flehen und schlang die Arme
sit-n se nen hatt, Joaz quält dich tot
Was bedeutet diese plönliche Reises
Sind es Staatsgeschäfte die dich
Peter-fein oder ist ex eine petxtiknliche
ngelegen it, vie du mit ni · det
schweigen olltesic«
Er zsgekte einen Augenblick mit der
Antwort bnnn sagte et in eine-n
Tone der the jede weitere Zeuge
abschnittx
..Mieh ruft ein Privatgefchäit nach
New Met. Wäre es gut site dick-. E
wissen, welcher Akt es tit, so rette
ich die mein Vertrauen nicht vorent
WILL-«
vtqs Bette klangen makes-,
doch Ichlps et He dabei mit leim
s Wider Juni Mt la Ue Inn-.
« III-« n ·. I I n eiudtiulch
wiss »das Ist Im lieb It U
sann Ist f- « u m Ums
Romas-was erhole- loasm, bott
a das sit-im mit-sah »
»Ich will yama bis Staub-e
Haus« dachte s- M M .n wird
M mang M Ins Muts
Vom quillt Ins warum u komd
ltei dg- sriit M Um Votk anm
u qu- .·
Ists Glaubt-m Nimmst tust
II M un noch ksiselsafser.
cin m soebe- su N lass-un w
loss- Iud M s küss. IN
n IM- IO Ist-It In IIW
sind v bit-. Its old II fast
am s Dot. tot- a ans M
Iu justus-Oh im- Isd Inb
Its Isme- msf MI- I . s- In
I O u um. ah- UI cis-III
m I- M: ebn- Imiks W
statkndasdawimssa .
Ins IN n das Im IMM.
Mist-i ans nnd IIM NO Muts
t.
spat is sit sus das-. vom Im
M ahead »Ich-II Its-. fuss- u
I III Inst-w wem- db dass M
» »Musik« an use-so so Its ts
IWII. Geta- Mmau mit
sitt- Isniitättksts fremd-usw
Its » Mem-m a IICI Is- m
III m- uss M us Man-O wu
O Ins-IM- IIII Ins-ti- Mc
das-must sysan aus
TM Im n s sit-Isa- unsa
I f O
Lemuel Philippg aus Buffalo, der
an dem nämlichen Tage durch einen
Brief nach New York berufen wurde.
war ein Mann ganz anderer Art als
)Herr White aus Washington. Von
IGestalt schlant und mager, mit sein
geschnittenen Gesichtszügen, fesselte
er den Blick des Beobachters unwill
kürlich, allein, oh es gute oder böse
Mächte waren, die diese Anziehungss
traft ausübtem ließ sich schwer ent-;
scheiden. Er stand im vierzigstem
Lebensjahr; wer aber seinen gebück-:
ten Gang auf der Straße sah, hätte
ihn leicht siir zwanzig Jahre älter
halten können. Sein lebhaftes Auge-E
sein augdruckevoller Mund und sein
rascher Schritt zeigten jedoch, daß er»
-och feine volle Mannes-kraft besass.
Er trat stets leise auf, — wie se
mand der sich verfolgt glaubt und;
zu entkommen sucht, —- sagte man;j
daß er sich stets von Zeit zu Zeit
verstohlen umblickte, bestiirtte die
Leute noch in diesem Glauben, la,l
wäre er nicht ein angesehener Bürger»
und Ehrenmann gewesen, so hätte;
ihm diese Eigenheit allerlei Unan-i
nehmlichleiten zuziehen können. So
aber galt er nur file einen Sünder-?
ling unter seinesgleichen und gele
gentlich iifste ihm wohl ein Bube aus
der Gasse hinter dem Rücken seine«
Gangart nach.
Er lebte in einem unscheinbaren
hause in Westen der Stadt als Pri
vatgelehrter. Was fiir Studien er
betrieb, wußten wenige und niemand
iimmerte sich darum. Es konnte
hin nicht an Mitteln fehlen, denn er
legte sich keinerlei Entbehrungen aus
und steuerte ten Geheimen gu vielen
wohltätigen Anstalten bei. Am »lis
fentl Leben nahm er nicht teil;
bei Mslomeiluvoeo sei-et un
Orten, wo die Leute in artiszerer Un
zahl gn- vertehren pflegten, war er
ebensowenig zu sehen, wie km
Wie out Washin ton. Er lieb
meist in seinen v r Wänden und
selbst lort fiel et etwaigen Bes n
aus« daß seine ruhelosen Blicke ld
nach rechts, bald nach links iiber seine
Schulter schweiften, als siirchteer,
einen unwilliommenen Etndringling
auf Schwelle erscheinen zu sehen.
Dies fortwährende Wachsamleit war
ihm ordentlich zu zweiten Natur ge
worden; alle Dauigenossen kannten
seine Angewohnhett und nahmen
Mielsicht daraus; sogar sein kleines
niedliches Töchterchen tam nie ins
immer gelaufen. ohne zuvor, wie zu
einer Beruhigung, mit hellem
Stimmchen zu rufen: »Vater, ich bin
et« "
Seit drei Jahren lebte er in Bus
salm Zuerst war er allein. später
les er ir end woher sein Kind nach
kommen. s die Wärterin noch aus
dem Arme trug. Er sagte, daß er
ett ftluf Monaten Witwer sei, von
einer verstorbenen Frau aber und
seinem sriiheren Wo nort sprach erl
nie. Trotdem genoß er das Ver
trauen seiner Mitbiirger; die wahr
haft riihrende Liebe, die er siir sein
Töchterchen an den Tag legte,und seetp
stillestelehrtenleben sprachen zu s -
nen Gunsten.
Bei eitvas genauere: Beobachtung
hätte man jedoch leicht an ihm irre
roerden isnnerr. Einem Manne, der
dei jedem Laut erschrickt und sich
iiiechiei, um eine Straßenecke zu dä
gen. muß irgend eine geheime Angii
auf dee Seele lassen. Wächst nun
aber diese Angst im Laufe eines ein
zigen Tages zu iiirmlichem Entseseen
io läßt sich wohl annehmen, das
seine Vergangenheit ein Geheimnis
birgt vor dessen Enthüllung ihm
grau.
Am 12. uii 1863 daiie feine
Zuer und ngigieit den Wer
Grad erreicht. Rudeios verbrachte er
den Tag; zur Schlafenszeit begab er
sich. statt das Lager aufzufinden in
Bin Studierzimmer. too er die ganze
; acht iidee feine Pariere durchiad
»und ordnete. Als dee Morgen an
zdeach nnd dee Postdote lam, war ee
Idee neu-Zier creegung kaum tin
Fsandn dee treuen DienerinIa die· iet
nen - Insekt des-easy sen ones ans
Idee nd u nehmen. den sie
brachte. it behenden sit-seen s ·
nete ee das Schreiben. las ie eine
seite. die es enthielt. und ein unter
deiietter Schmerzenstcheet enteang Ich
feiner strit. Its eine Stunde ins
—tee fein Titchteechen ins Ieiidtiiickss
immer gediiptt iane nnd den Vater
is traurig tad. iieiterte die Meine
idm aui das Inte. ichiang die see-·
chen eine feinen hats nnd iiseedsuite
tdn nett Dissen.
Ils III-i II Ists LKUW
IMMM Inbfissus
its W nd II mä du sitt
Is n U- M III-:- Ihm-O
U In IN woz. . W III
Ast-OF M II ist-n IM
II WORK obs n U- Im
m m W Mos- amtli
ch m IM· «
Idsftkk I ts- mmmn II
II Ocit III aus-es sts
Ins-US Mk sit- Ut säh IM
It
Fuss km I- sts-Es h m Ihn
cis-III- ksu Its M sub
. sw
. is II- W ---— si
ssb M Im M- . Iris
Rot-. Im D u M III
hat«-i Datums ewäu Inh
u . . m
Jk wW
NEM- »J
ihrer mit mütterlicher Sorge anneh
men werden, salls ich nicht zurück
tehref«
»Ich werde sie behüten wie meinen
Augapsel«, erwiderte die gute Frau
» »was habe ich denn sonst Liebes aus
der Welts«
Er atmete erleichtert aus.
. »Sie siirchten sich wohl vor dem
Pöbelausstant«, fuhr Abigail sort,
ihn mit scharsen Blicken musternd,
»das kann id- mir denken, der wiirde
mir auch bange macheu.«
Einen Augenblick sah er sie starr
an, als verstehe er ihre Worte nicht,
dann ging er rasch in das Zimmer
zurück, wo die Kleine schon am Früh
stückstisch saß. Sie strahlte vor Ge
sundheit und kindlichem Frohsinn,
schüttelte ihr Köpschem daß die gol
denen Locken slogen und ihr harm
loses Geplauder wollte tein Ende
nehmen. Der Anblick des süßen Ge
sichtchens, das silberhelle Lachen« das
er so liebte, schien seine Qual noch zu
vermehren. Das Kind schwahte stöh
li weiter, ohne zu merken, welche
sa le Blässe seht in des Vaters Ant
lih trat, als ob ein furchtbarer Ent
schluß plöhlich in ihm zur Reise ge
diehen sei. Er schritt aus seinen
Schreibtisch zu, össnete eine der lleii
nen Seitenschiebladen und nahm ein
Fläschchen heraus.
mzKomm doch zum Frühstück Pa
«,ries das Kind MMM nicht so
ganz allein hiersi
ihrer Stimme guckte ner unwillkürlich
zusammen; dann trat er hinter ihren
Stuhl, er vermochte ihr nicht in die
unschuldigen Augen sehen; seine
Lippen waren achblelch, rohe
ggweihtropsen sianden ihm au der
»Sieh mir deine Milchiasse« , sitt
sierte er rn heiserer Stimme. s
« Sie sah undert zu aan
während er. die Tasse erg ssun
das Fläschchen dariiber hielt. PlZIYE
lich stieß er einen geltenden Schreis
aus- und schleuderte es weit sort in’
die entsernteste Zimmerecke.
«ch tann nicht«, stöhnte er und
san laut schluchzend aus einen
Stuhl ohne auch nur den Versuch zu
machen, seiner Bewegung here zu
werden
Die meine glitt erschwe- ones
ihrem Sih herunter, sah den Vater
einen Augenblick mit bleicher Mienej
und großen verwunderten Augen ans
und lies dann zu Abigail hinaus »
Sie ahnte wohl nicht, wie nahe der (
Todesengel soeben an ihr vorüber-i
gegangen war, denn taum siins Mi
nuten später- lonnte der Vater wie
der ihr helles Lachen und fröhliches
Jauchzen hören, das teine Furcht
mehr verriet. «
Zweites Kapitel.
Um 14.Juli1863.
Es war sieben Ubr abends und in
den Straßen noch bell; trotzdem sah
man schon viele Häuser in New Yorl
sest geschlossen wie zur Nacht. Jn
der Brutto-Straße war dies besonsi
ders aussaliend5 der Stadtteil, in
welchem sie liegt, und hauptsächlichs
die alten Häuser zwischen dem Broadi
way und der sechsten Avenue beberis
bersten damals viele Regen und
überall wo ein Schwarzer im Dienst
stand, herrschte große Furcht. Nur
,eines dieser häuser war, wenn auch»
gleichfalls verschlossen, doch glänzend!
erleuchtet ,was in der Nachbarschaft
nicht setinges Aussehen erregte. Bis
vor lurzern hatte es noch leer gestan
den und ma: wußte nichts von seinen
Zusassen ,außer »daß ein grosser
; eger das Gas angesteckt und die
-Iensierliiden geschlossen hatte. Es
jwar ein altes Gebäude, wie sie in
ssener Stab end bäusig su sinden
sind; die nie en Stusen, welche zur
dansiilr führten, waren von seltsam
esorrnten äseisernen Säulen einke
faszh die obnziminersensier gingen
aus einen Ballen hinaus, und durch
die halbrunde Olasscheibe iiber der
Einsan siiir sab man den einladens
den s der Flurlainpe
Illle Vermutungen aber in setress
der sewobser des still-er leeren Hau
Zei, Ia sogar unsers noq weit W
iaere D arrieien inlie sen
beit ,als in der sur W
das ein Abels-use ins In us W
schon Iernabnr man von weine
unbelloolten Verboten: kabllsse sus·
tritte .etn wildes St lerre
und das Gebrüll einer rasenden
totqu
II aIqu IIIqu III
F oIII IoI III-Im Mid? Fisch
III on I I-.
Arke-few hat IIIIDII Ist
III-I Im. Da Ia san IIIIIIII
IIII Im III
Ist :.«..s. IX s- HAVE
Ins-II III III I
III mIMw III-II IaI Im
Mut II da
IIin IIIIIch III-III II II III-I
List-M III- IIICII IIIIVI III
I sIIIIII III-III III-II II III-II
IOIIIIQ III III. III IIII II
bI III-II IIII som. II IM«
OIIIII In VIIII IIIOIIS
IIIIQIII III III-summ
IIIIIII IIIIIIII sIIIIIIs III III
III In damit- III-Ima.
II III-sann II s- III
III-« IIMIIIL W« »Im
« III
III II IM M IIII III-:
IIII III-. III III
III III-« III III MI
svon einem starken gemeinsamen Ge
fiihl bewegt werden; dann stiegen fie
noch einen Blick auf die Hausnums
Imer werfend, die wenigen Treppen
Istufen hinan, wobei der stattlicher-e
Mann dem kleineren, offenbar älte
ren. den Vorrritt ließ.
Zögernd streckten sie die Hand nach
dem Klingelzug »Sie haben sich sehr
sveriindert,« stieß der Jüngere mit
sleiser Stimme heraus.
, Sein Gefährte schwieg, er bebte am
gan en Körper.
»sich habe weniger Mut als Sie«,
murmelte er endlich.
i Der andere fuhr zusammen und
T og heftig an der KlingeL «Nur
schnell, daß es vorbei ist«, rief er
und fügte hastig hinzu, als drinnen
Schritte laut wurden: »Taten Sie
auch alles, um das Geheimnis zu
wahreni«
»Treten Sie ein« meine Herren«,
ertönte jegt eine siißliche Stimme.
»Sie kommen aus Washington, nicht
wahr, und Sie aus Buffaloi Es
g schon recht; mein herr erwartet
Ie·« »,,..
Jn der geöffneten Tür stand ein
großer Neger mit höflich lächelnder
Miene, derselbe, tiber dessen Persön
lichkeit man sich seit vierundzwanzig
Stunden in der Nachbarschaft den
Kopf zerbrach.
Bei feiner Anrede schreckten die
beiden Antbmmiinge unwillkürlich
uriick undwarfen noch einen langen
litt aus den Himmel iiber ihnen;
und die Straße zu ihren iißen, als
wollten sie fiir immer blb chied neh·"
men von der Welt und allem was
sie bietet. ·
Das Toben nnd Liirmen des na
henden Pöbelhaufens schienen sie
nicht zu hören; eine schlimmen Furcht
iin stigte ihre Seele nnd nicht dran-;
ßeä Ländern drinnen im hause law s
erte Gefahr, vor welcher ihnen»
graute. .
Jeßt waren sie beide eingetreten
und der Sieger verschloß die Türe.
hinter ihnen. Er erwies sich als eins
gefälliger, wohlerzogener Diener.;
»Mein Herr wird bald hier sein«,s
versicherte er. nachdem er ihnen die
Bitte aus der hand genommen undl
in das große Borderzimmerl
rechts geführt hatte; dann zog er sich
geräuschlos zurück. -
Die Männer waren an der Stu
bentiir geblieben und sahen sich mit
ängstlichen Blicken um. Ein reich be
deckter Tisch fiel ihnen zuerst in die
Augen. Der größere der beiden
Männer, in dem wir bereit; herrn
White erkannt haben, trat einen
i
Schritt näher. »Drei!« sagte er mit
seltsamem Nachdruck, auf die Stiihle
am Tisch deutend.
Sein Gefährte, welcher Herrn
Philipps ans Buffalo nusfallend
glich, näherte sich ießt gleichfalls und
begann die einzetnen Geräte auf dem
Tisch mit verwunderten und zweifeln
den Blicken zu mustern. ·
»Er will, daß wir mit ihm spei
sen«, murmelte er.
Der andere starrte die Weingliiser
an, die bei jedem Gedecke standen.
»Ein Mahl von mehreren Gän
gen«, bemerkte er.-.
»Diez Possenspiel widert mich
an«, rief Philipps, »weit lieber wiire
es mir gewesen« hier nichts zu finden
als zwei —« «
Er stockte. und rasch die Hand aus
sireilend, hob er den Deckel von der
Schüssel. die gerade vor einem der
Teller stand. »Ich dachte ez mir
wohl«, stammelte er erbleichend.
While hob niin seinerseits den
Deckel von einer zweiten Schüssel
und ließ ihn nach einem raschen Blick
leise zutiicksallen. »Der Mann hat
sich eine förmliche Komödie ausge
dachl«. sagte er und sitgte nach einer
Pause hinzu: »Sei-en Sie. ei sind
niie zwei bedeckte Scliiiiselii.u (
»Weil-en wir ein Ende« sagtej
Philipps wild nni sich blickend und?
Jan init kräftigem Griss ans der
ersten Schüssel eine kleine, geladene
! Pistole heraus Sein Gefährte erhob
sedoch Einspruch. »Nein. sagte er
! ,nchi lllie stand mit dein Zettel. den
s ich etsieiiz es fehlen noch 15 Minuten
jliis daliin.« Räeiiie nach der
swindr aus dein quasi-it
Muskdn Mitwan —- Eine
stöhnte dee ander-« doch
ltees er die mcistole wieder an lliren
ge und Visite Mir sogleich die
Its
Sdie unheimliche Stille. welche set
entsand ioiiede durch die IIM
des Dieses-I unterbrach-in dee nies
ieie cduWneesliischeii beachte-. Sein
idmdiettses Oele-. seine aufschmi
liche sichs noch länger liill anwese
M Wes IM- mmiiqiu ..
instin- Iqq unso
IZIP h es h keusc- Jst-.
M .
ist Iris-. M
Mai m k- Uitd use
Ums- du U- ms steif-I
st. Inn-II id- smäqm Ia
last- tout
M M M W IMO Un
.«MOUit n auf U- Ut
I III visit-O- N ais-Ists
»Im NU- 00 Dunst IIM
W as II Ist-h
.·.h IIIII ANY III-Inh- N
, Ists- .9 U III- Wiss
vix-M I W Its-h
M Mc its-M
Isth sung
Hand, nicht weiter zu sprechen. Dann
zog er eine Photographie aus der
Brusttasche: »Ich habe eine kränkli
che Frau und —« —
Er hielt Philipp-z das Bild hin,
das dieser ergriff.
»Ein Knabe!" rief er mit beben
der Stimme. Wie von einem elek
ltrischen Schlag getroffen zuckten beide
I
zusammen. White flüsterte kaum
hörbar:
»Er ist erst zehn Jahre alt. O,
—- ich Verstehe es jetzt und deshalb
ergehe ich mich in mein Schicksqu
Mit unverwandten Blicken sah
Philipps noch immer das Bild an,
das einen mächtigen Reiz auf ihn
auszuüben schien.
»Wie schön, was fiir edle Zügel«
rief er, es entziiclt betrachtend.
I Der Vater stieß einen herzzerrei
Ißenden Seufzer auf. »Seine3glei
lchen gibt ed nicht auf der ganzen
JWelt«, sagte er, sein Eigentum wie
; der an sich nehmend. Er»getraute sich
tjedoch nicht, das Bild anzusehen,
; sondern barg es rasch wieder an sei
sner Brust.
? Unterdesfen war es auf der Straße
slauter und lauter geworden; das
:Getiise hatte ietzt einen solchen Grad
erreicht, daß es die Aufmerksamkeit
der beiden erregen mußte, wie sehr
sie auch mit andern Dingen beschäftigt
waren·
»Was geht da vorl« fragte Phi
lipp-« verwundert.
In diesem Au enblick trat der Ne
ger wieder ins immer. »Bitte, be
unruhigen Sie sich nicht ,meine her
ren«, bemerkte er. »Draußen findet
ein kleiner Aufruhr statt. Man ist
augenblicklich nicht gut auf- die Far
bigen zu sprechen und der Pöbel hat
Zahrscheinlich erfahren. daß ich hier
n
Erstaunt liber seine Gelasseuheit
an esichtl der ihm bedrohenden Ge
fa sahen White und Philipp-I ein
ander an. »Kommet: die Aufrtihrer
hierhert« rief. lehteren «fiihren sie
Bisses im Schildei«
»An der Ecke wohnen noch zwei
zamiliem welche schwarze Diener ha
n«, entgegnete der Neger mit un
erschrockener Ruhe. »Da wird es
noch zweimal zum Kampfe kommen,
der, wenn die Polizei rechtzeitig ein
schreitet, lange genug dauern kann,
um Ihnen, meine Herren« Zeit zu
lassen —- Jhre Mahlzeit zu halten.«
Seine letzten Worte brachten die
Röte des Zornez in Whites Antlihz
Philipps aber schien von neuer Hofs
nung beseelt.
»Fürchten Sie sich denn nichts·
fragte er, »man sagt, die Aufriihrer
schrecken vor keiner Untat zurück.«
»Mir eins macht mir Sorge«, lau
tete des Dieners Antwort, »mein
Herr wollte durch die sechste Avenue
nach hause kommen; leicht könnte er
dem Päbelhaufen in die Hände fal
len und nicht zur verabredeten Stun
de hier sein.«
Anscheinend ohne darauf zu ach
ten, in welche heftige Erregung diese
Mitteilung die beiden Männer ver
schie, fuhr der Neger fort:
»Hier unten kann ich keinen Fen
sterladen öffnen. aber wenn Sie es
wünschen, will ich einmal im obern
Stockwerk hinaussehen.«
Er verließ das Zimmer.
»Das ist iein gewöhnlicher Diener·.
sagte White mit dumpfem Ton, als
die beiden wieder allein waren. »Das
Werkzeug ist ebenso gefährlich, als
die hand, die es fährtt Sollte er,
den wir fürchten, nicht kommen, so
ist immer noch ein Zeuge da.«
»Der Pöbel brüllt: Tod allen Ne
gern! —- Wenn ein Zwischenfall ein
tritt —- es fehlen noch siins Minuten
; so iann es unsere Rettung wer
n.«
Neubelebte Hoffnung klang aus
seinen Worten; der Mann schien wie
umgewandelt
Whites Wesen dagegen hatte sich
iaum verändert. .Wiirden wir nicht
trogdern durd unseren Eid gebunden
seini« sagte er kopfschätieind.
Der andere sudr Zurück und sah
idn mit entietztem B ick an.
Jst das Idee Meinungk fragte
er. .Sollte jener Mensch verwundet
—- getstet werden —- wiirden Sie
dennoch — —«
J Er dieit erschreckt inne. Der Matt
" iam mit undördarem Tritt wieder ins
Zimmer schlich-m
.Die chen iirdtu schlecht«. su
psrte er bedenklich »Der-Mai sehen
ann ich sreiiiet nietitt det der Dun
teldeit. aber man hört von allen Sei
ten Steine stiegen und dasrvischeu
Stödnen und Sesmerzentgeschrei Die
susrtidrer dersan eben in einem
der Ischspn Unser die Tilre einzu
rennen. Das wird se nach einige
Minuten dladattenk
Die denen bit-ten schweige-nd nach
der Uhr. wehe die achte Stunde
Gortsqung knirs
sc »g- Egg- fsx
s u u
:..... « »s- -««-.:-.- «
sk nehm IM- cs du«-.
sit-man m mköm sum
M l. IIIW In as Ists-s
III IRWQ III n Ost
mai-mo- ok
Inst . Jus du — mit-·
c- osts-M Us- II
W WI IM M Im