Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, November 14, 1912, Image 7

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    M
f Va- Griennunggzeichem
Eriminalerziihlung von Sies. Wille.
—.-—
Noch hielt der große Banllrach,»dee
sich vor wenigen Tagen in der benach
barten Großstadt ereignet hatte, die
Kleinstijdter in Aufregung und Verwir
rung. Denn manch ileizicr Gescheite
mann unter ihnen hatte dabei sein bis
chen Geld verloiwen Tie größte Anteil
nahme hierbei aber genoß das Fräulein
Johanna Heller, die Eesellschasterin der
alten; steinreichen Kommerzienriitin
Börnen Fräulein Heller, eine von allen
im Städtchen hochgeachtetePersönlichleit,
seit langen Jahren bei der Kommerzien
rittin in treuester Pflichterfüllung, hatte
die ganzen Ersparnisse von 30 arbeits
reichen Jahren bei dem Bankkrach einge
büßt. Mit ihren 50 Jahren stand nun
das Fräulein mittellos da, sobald Leiden
oder Alter sic nicht mehr befahigtem in
fremdem Hause ihr Auskommen zu
sinden.
Das war ein Fall, der das größte
Mitleid und die allerwiirmste Teilnahme
erweckte.
Man niunlelte, das Unglück habe das
Fräulein völlig sassungoloo gemacht. Sie
gehe seitdem einher wie eine Nachtwandi
lerin, sei teilnahmoloo siir alleo,’erfiille
mechanisch nur ihre Pflichten und ver
weigere Speise und Trank. Ein Zu
stand, der nicht iange sortdauern könne,
ohne nicht zu einem Ende mit Schrecken
zu sithren. Entweder wurde eineKrants
heit diesen Seelenzustand anslösem oder
Ja, es gab genug Leute im Orte, die
behaupteten, das arme Fräulein werde
sich wohl ein Leid antun, denn sie nehme
sich den Verlust zu sehr zu Herzen.
So standen nun die Sachen, als eine
neue und entsetzliche Schreckenobotschast
das Städtchen durchlies. Ein stirchters
liches Verbrechen« war in der Nacht ge
schehen-»die steinreiche 7llsiihrige Kom
mer Mienriitin Borsten die Herrin des un
ltiichen Fräulein Heller-, war ermor
det worden
Der Fall war so ungeheuerlich siir das
sonst so sriedliche Städtchen, daß viele
eine vanische Furcht ergrissz man glaubte
sich plötzlich seines Lebens nicht mehr
sicher. greilich war die Ermordete die
reichste ame im Ort gewesen und es
iedensalli aus ihr Geld ab esehen.
Die Annahme bestätigte ch bald. Die
Kriminalpolizei, die sich Mort nach dem
Tatort begeben, hatte festgestellt, dass der
Geldschranl geleert und die kostbaren
Juwelen der Verstoran gestohlen
waren.
Wer aber war der Mörder
Das war eine brennende Frage Wie
man dieErmordete gesundenn hatte, gab
zu Bermuiungen, bezüglich der Person
des Mörders Veranlassung, die geradezu
erschutternd wirkten.
Die beiden Dienstmädchen im Hause
der Kommerzienratin waren um die
zweite Nachtstnnde durch lautes Rbcheln,
das aus dem Schlaszimmer ihrer Herrin
drang, geweckt worden. Als sie angster-»
stillt herbeigeeiit waren, hatte sich ihnen.1
beim Oessnen des Schlaszimmers ein
entsetzlicer Anblick geboten. Halb aus
dem Bette hängend, am Halse die blut
drtinsiigen Zeichen der Erdrosselung,
hatte entseelt die Kommerzienratin gele
gen. Unweit von der Toten, ausgestreckt
am Boden, bewußtlos die Gesellschaf
terin, Fräulein Johanna Heller. Neben
dieser, als sei es aus der Flucht verloren,
ein zerdrücktes Halstuch aus Leinewand.
Das Tuch war ohne Namenszeichem
Das Fenster des im Hochparterre gelege
nen Zimmers stand halb offen, so, wie
es die Verstorbene an warmen Sommer
nachten zu haben pflegte. "
Spuren, die aus einen stemden Ein
dringling schließen ließen, waren nicht zu l
finden gewesen. Dagegen auch das ge
raubte Geld und die gestohlenen Juwelen "
bei der Gesellschafter-in nicht, wie man
doch erwartet hatte. Tenn trotz dess
guten Leunnmdes, dessen sich diese ers-s
freute, schien es zweifellos, daßJohanna
Heller den Ranbniord begangen.
Nachdem Be aus ihrer Bewußtlosigs
leit wieder erwacht, war ihre llcbetsithss
sung in das Unteriuchungsgesangnisi er
olgt. i
Du Bei-Wams des Fraumu- aq
im Stsdtchen große Aufregung hervor-.
Einige weichdmice Seelen brachen bei
da Nachricht in Tränen sys. l
Und It-· . »so-»Ist Oe 0 I ·
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»tcn war, und die jedenfalls sie zu der Tat
verführt hatte.
Ter Gestmdheiteznstand des Fräulein
derfchlechterte sich während-er Hast der
art, daß ihre Verhdrung verschoben wer
den mußte
Indessen setzte ibr Verteidiger, der ge
schätzteste Anwalt un Ort alle Hebel in
Bewegung, die Unschuld seiner Kltentin
ans Licht zu bringen. s
Leider sand sich aber auch nicht der
leiseste Anhalt hierzu. Kein Zeuge mel
dete sich, der den Verdacht ans eine andere
Persönlichkeit ablenlte. Auch hatte die
Verstorbene sehr zurückgezogen gelebt,
ein Umstand mehr, etwaige Kombina
tionen nicht machen zu können. Die
Aussaaen von Anverwandten der Er
mordeten waren hier von Wich
tigkeit gewesen und hatten viel
leicht Licht in die Sache gebracht.
Doch existierten Anverwandte nicht mehr.
Der einzige lebende Angehörige war ein
Großnesse der Kommerzienrtttitn Er
war Student und lebte m der benachbar
ten Großstadt
Er sollte ein Bruder Lustig sein und
als einstiger Erbe der Kommerzienratin
slatt leben. Zutveilen hatte er pflicht
schuldigst die Erbtante besticht
Daß dieser Bruder Lustig die grausige
Tat begangen hatte, trar nicht wahr
scheinlich, da er ja der anerkannte Erbe
war
Trotzdem verlangte der Verteidiger
der Angeklagten die Vorladung des
Studenten Bdrner zu der erstenGess
richtdverhandlung in dem Mordproest
Da Fräulein Heller sich inzwischen e ni
geemaßen erholt hatte, war die Verneh
mung aus den zweitnachsten Tag anbe
raumt ·
Als Zeugen vorkeladen waren außer
dem die beiden D enftmttdchen der Er
mordeten, sowie die Locistpirtin des
Studenten Bdrnen
Jn letzter Stunde meldete ch noch
ein Handelsmann, der von der ad
bdrt und debauptete,etwasvan Wichtias
seit aussagen izu ldnnen.
Lautlose Stille tkai ein ais die Nu
gellagte, die Gesellschasterin Johanna
Heller, in den dichtgeslillten Gerichtssaai
gesuhrt ward.
Aller Augen hingen an der schlankem
nochssugendlich anmutenden Gestalt mit
i dem seingesormten Antlitz das-so sym
J patbisch im Ausdruck war. Ein namen
« loses Leid stand in den grossen grauen
Augen zu lesen, deren Blick wie nach
innen gerichtet erschien. Johanna
ler sah blaß, aber gefaßt aus, aus i rer
Stirn lag sene Ruhe, die schweren
Kämpfen gefolgt ist«
Ein beisitlliges Murmeln, das die
Sympathie des Publikums stir die des
Raubmordes Begichtigte verriet, ward
vernehmbarz hier und dort Frauen
weinen.
Tie Verhandlung nahm ihren Laus.
Die beiden Dienstmädchen mußten noch
einmal den Vorgang der Schreckensnacht
erzählen und dann ihre Aussagen be-»
schwören. (
Hieraus ward die Angeklagte ausgext
fordert, zu erzählen, was sie von der(
Sache wußte. l
Deutlich, aber mit leise zitternder .
Stimme berichtete Johanna Heller: Ihr
Schlaszimmer habe an das Zimmer der
Frau Kommerzienriitin gewunden Sie
habe einen sehr sesten Schlas und sei erst
ausgeschreckt durch lautes Röcheln, das
ans dem Zimmer ihrer Herrin kam."
Schlastrunien noch und seines klaren
Gedankens siihig, was geschehen sein kön
ne, sei sie in die Kleider geschlüpft und in
das Nebenzimrner geeilt. Dieses sei nur .
durch ein Nachtlicht erhellt gewesen,
dessen schwacher Schein sie im ersten Au
genblick nichts habe erkennen lassen
Plötzlich habe sie ein stark dustendes Tuch
aus ihrem Gesicht gespürt, das jemand
mit Gewalt daraus drückte. Gleich dar· «
aus sei sie bewußtlos zu Boden gestürzt
Was dann geschehen sei, wisse sie nicht.
Mit atemloser Ansmerlsamleit hatten
die Versammelten der Erzählung ge
lauscht.
«Sie sagen, Sie haben das Bewußt
sein verloren? Wie kennten sie dann
.wissen, baß Sie zu Boden M ten?«
fragte der Staatsanwalt Ue «
klagte. «
»Ich erinnere wich, de M das Ini
quen meines csrperi tte und nach
imme. Mund Inlt sannst-s Ue Sinne
III-umsons- v
»Und gelehnt baden Ae niemdenf
Mct wer Ihnen du Tuch usw
Ot- how
.Nein« U bete niemanden W
Du BUT-»u- uM Uin.«
»Die sub. see neben TM
Boden Muan sied. des t eher
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E »Ich habe Herrn Bin-net an diesem
Tage garnicht zu sprechen bekommen.
ill- ich ihm den Morgenlassee brachte,
schlief er noch Wohl eine Stunde später
-—ich war in der Waschkliche beschäftigt-—
i hörte ich ihn fortgehen. Herr Römer-ist
i in Restaurant zu Mittag und zu Abend;
daher bekomme ichihn oft den ganzen Tag
Ziehte zu sehen. So war es auch in jenem
ae
i »Aber Sie werden ihn doch mal wieder
» gesprochen haben? Ist Ihnen da nichts
. an ihm ausgesallenF
Z »Nein! Er war gerade so, wie er,
F immer ist.«
»Was haben Sie in der Sache vorzu- ;
bringen, Zeuge Beckeriy wandte sich jetzt(l
der Staatsanwalt an den Handelsmann,
i der sich freiwillig ais Ze gemeldet, «
und dem man eo ansah, da es ihm aus
I der Zunge brannte, sprecheng u dtirsen,
Sofort hob der Mann die Hand und
«wies aus den Studenten Bitt-tier, der,
etwas bleich, die Rechte in der Rocktasche «
i vergraben, die tiesliegenden Augen haib
geschlossen, unentwegt auf seinem Platz
l.nerhacrte
»Dieser junge Mann ist mir in der
Nacht, wo der Mord geichehen ist, aus
in demge Grtenzweg hier degegnetl« rief er
u»Das ist nicht wahr-Wer Wann irrt
sich l« brauste Bin-net sehr aus
»Sie haben zu schweigen,h s Sie ge
fragt werden«, verwies ihn der Richter
»Was haben Sie mitzuteilen, Zeuge?«
»Ich war tagt uvar hier hausieren
g.egangen Gemeinia am mit dem Hand
Her Schuh wollte ich in der Nacht zu
uns s« gis-Messe We
zu n m en
I wollten wir uns treffen. Bot zwei Uhr
kann ich aber nicht zur Stelle sein, hatte
Izu-Hagesan —- er taiii nämlich aus
chbar ors .
hPantt zwei war ich asn Or enz.weg
« Schule war noch nicht da. Jch wartete.
Es ward etwas später-, es ward Drei,
Schule kam noch immer nicht. Schon
wollte ich allein den Weg antreten, als
plötzlich jemand um die Wegbiegung
Ism.
»Nun, Schulz, kommst Du endlich?«
rief ich. Erhielt aber keine Antwort.
Dagegen slog ein weißlicher Ge enstand
hart an mir vorbei, udee die E nsriediss
gung bis aus das Feld. Dort blieb er
liegen. Oh es ein zusammengedalltes
Panier war oder ein Tuch, konnte ich
nicht erkennen.
»Du willst wohl Spuk treiben,
Schul P« lachte ich, bekam ader wieder
keine ntwort. Nun setzte ich blitzge
schwind ein Streichholz in Brand und
hielt es dem hastig Vorüberstilrrnenden
ins Gesicht-es war das Gesicht dort,--«
wieder wies der Sprecher aus Vorneh
,,das ich erblickte. Ader erregt sah es
aus, so entleuli erregt, daß es mir so
sort durch den ops s ost: der Mensch
hat etwas verlidtl Sch schloss, heimlich
ihm zu folgen. Es gelang mir. Nach
sast zwei Stunden hatten er und ich die
Stadt erreicht. Jch merkte mir das
Haus, in dem er verschwand. Am an
dern Tage erkundigte ich mich, wer dort
wohne. Der Student Bist-neu hies; es.
Dornen-derselbe Name von dem noch
am seldi en Tage die Zeitungen voll
waren. . ch-erriet den usatnmenhang
und lies sofort zur Polizei —«
»Der Kerl muss gelvncht werden l« er
dröhn te setzt die Stimme des Studenten.
«Uner drt ist es, einem hergelausmen
Mens n von der Straße das Recht ein
zuräumen, mit gutersundenen Geschich
ten andere ins Zuchthaus zu stihreni Jch
verlange-f
»Daß hier die Wahrheit ans Lichts«
kommt l« siel hier der Verteidiger des
Fräulein Heller mit alles tiderhietender
Stimme ein. »Der Verdacht, den «
Raubmord begangen zu haben, richtet
sich stark aus den Studenten Börnerxi
Er hat bekanntlich slott gelebt. Uebers
seine Verhältnisse hinaus. Er hat be- «
schließlich nicht mehr ein noch aus ge
wußt, wie man so sagt. Ta hat der Go- «
danke, sich das Geld der Tante auzueig- ;
nen, ihn gepackt. Dies ader nurm lich,"
indem er die Hiermste aus dem- ege
ritmnte. Da geichah es, daß deren Ge
ieliichasterin ihr Geld bei einern Bank
lrach verlor. Dies war tin günstiger
Moment, die Schuld an der geplanten
Tat aus diese ahznwltizen—es war ja
sehr wahrlcheinlich, daß Fräulein lier
sich das verlorene Geld zurückge nnen
wom- Tae norkatisierte Tuch. mit
dem ee oao muntern oentudn als ne tdn .
dei der Tat til-erreichte, ist der weisse Ge- -
enstand, den Vorurt- sdltter aus das
ekd wars. llm von niemanden erkannt
zu werden. denurte der Mörder nicht den
Bade-zug. londern nahm zu Fus. in der
dunklen Nacht den Weg zur ctadt tu
rtitk. Es ist alles iounenklar. Ich ·
dauute. tee Student Bdrner ist der.
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Tod«-sit las tat III M
Uns-r Gme- II Im IW
sitt- tust nimmst-. Im- sit
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Hörner-. Er hielt iltin die Sünde des
Meineido vor, —- eindringlich leeres
beweglich. Dann schloß er: »Komm Sie
beschwören, daß Sie die Tat nicht des
gangen hahen, so erheben Sie die Hand
zum Schwur-K ,
Mrner tat es.
»Holt! Mit der rechten Hand schwört
Inan. i« ertönte laut die Stimme i es Ver
teidigers der Angeliagten, alo Bdrner
die Linle hob und durchdringend haftete
der Blick des Rasero an der Rechten Bor
ners, die sich ietzt ausfallend schnell aus
der Nocktasche löste.
»Halti« scholl es da abermals. »Hier
soll ein Meineid verdrechen werden! Tie
Rechte Bot-new zeigt verrateriiche Spu
ren-Eindrücke von Zähnen !—8ch be
antragte die Verdasung Bornero!«
Ein unbeschreiblicher Tumult ent
stand. Vergebens mahnte die Glocke
vom Nichtereische her zur Ruhe Xie
ein wildes Tier wider-setzte Bin-nei- sich
der Fesseln, die ihm angelegt wurden,
indco das cmpdrte Publiluni ihn zu
lynchen drohte
Am nächsten Lage erfolgte die Been
digung der Cicrichisverhandlung und das
Urteil. Bötner wurde des Mordes nnd
der Bekundung in der Konunerzienrliiin
Voruer schuldig erlannt und zum Tode-,
verurteiltx ·
Das Ertennunggzeichen seiner Schuld
war die Bißwimdg die seine rechte Hand
auswie0. Gewiirgte suchen sich gegen
ihren Ungreifer ost du rch Beißen zu ver
teidigen. So war es- offenbar auch
hier geschehen. Die Untersuchung hatte .
aber ergehen, daß in die einzelnen Ver- -
tiesuMI der Bißwuitde genau die Zähne «
rosselten paßten. .
m sur-u i
Stizze von .
M sitz-bona
»Die Befihung ist zu ver-la nseniM
a, mein Herri«
mtchte sie gern ansehentt
.8 kann Sie herumführen, wenn
Sie ·wttniehenl«
ch dachte, Herr Der-day. . .«
» , awohl, ntein Mann ist berechtigt,
einen etwaigen Flan abzuschließen. Cr
ist eben mit dem Gärtner in die Scheuer
gangen, mu aber bald zurtlcktommen
enn Sie si die Sache inzwischen an
sehen wollen ..... « ,
Die kleine, rundliche Frau, halb I
Bäuerin, halb Dame, war aus deml
Gärtnerhltuechen zu mir getreten.
»Das Schloß icheint nicbetoohnt?·«
fragte ich.
»Ja, seit ettra fünfzehn Jahreni Es
ist an mehrere Erben gefallen, die sich
nicht vertragen konnten. Aber die Bau-«
lichleiten find gut imstandel«
Funszehn Jahrenl Tamals war ich
Gast der Frau Dnrandv gewesen« der
Schloß und Nart zugehörtr. Unter die
sen Bltunien habe ich viele glückliche Tage
rerlebt. Jetzt ist das einst so leuchtend
gestrichene Gitter farblos, die Blumen
einsassung der Beete rerwildcrtz in den s
Alleen wächst Cras, Efeu und Klentatie
wuchert auf worichenden Stanmren Die l
Terrasse gleicht einer Wie-se, die Garten
mdbel sind zerfallen. Tas Vassin ist
ohne Wasser. Da stehen auch noch die
leeren littbeknso sind die nntchtigen
Oleander hin? Nur der lleine Jus-weg «
unter den Linden ist erhalten geblieben. l
i
Kein Mensch scheint seit fünfzehn Jah
ren den Fuß hierher gesetzt zu haben. Und
die rastlos selfassendeii tur hat Parl und i
Garten umstaltet. as Menschenweri I
war, ist rermedert, die Mauern gestürzt, E
die Wege zerstört Jetzt graben sie sich i
gleich feinen Runzeln in das Gras. s
»Hier hinaus-« l
»Der Weg fuhrt nirgends hin; wenn »
Sie ader wünschen . . .« ;
Ich weiß es besser; treiß wohl, wohin !
dieser Weg iilhrti O, wie aenan ent- I
sinne ich mich noch seinerl Tot-t, hinter s
den Hecken, im Landaana, iaß Jeanine i
jeden Nachmittag mit ihrer Stickerei, ;
nnd ich saß neben ihr und las ihr vor. s
Wo ist sie hingekommen? Was istaue ihr i
geworden? k
uchdee Wie seit um
schwebt diesen Laut-conc- m staut-te
ich einst, eine Gefährtin Um Leben ge
fmdeu zu hohem Hatte mich Jeunim
W Ieise-es Dem-« Me- :.:·. «
Isw me waren beide Ums
sin unbedeutender Streit neunte uns
Wilh TO W erbittert fort und habe
Juni-e nie wieder seitdem
Um den Ah herum an dem Nein-' me
its und Its-diese standen schwere Wk
mbsstt Von it zu Zeit fmäeb das
Mädchen Wut Ue Monden Haare iu
tsck, Ue sich essen-eins um die Zum
kaufte- Wie ans-tut s woe die De j
Im Die jin-ist Ue fonds
Jst see am Im m meinte Admi
W rema- Wtm und data ehe
sm- Wem seut Jst Tonne-en er ;
Inn-. nnd mii ad
— Im tm Atem heut m we,
mä: It Ins Mk Wie-d em
. NO dem m E
esse uas W- Oh NUM
Ia Its-es Idee II Itme
tat-Ists
R III sitt im Immwhisea »
wessdwätinhw smm MCFIW II
W Jus-du«
IKW III-III seh-U me
Ins-I Im Ums-tm owns-! Tut
III. W O III In- dus les III-u
Fuss-IF III Its-; made U- m
W. I MS NW ILM M
Ist-n Ins-its sm- M seku- W
sit-II
»Ist-Mississ
Routine, und ibr Mund zuckt-es Ich
Indien und starrte zu Boden.
»Wenn Sie sich nicht augenblicklich
s wegen Jbres nnerbiirten Benebntens ent
tausend Seht-in pflanzen umstrickt
schtildigen und den Sessel aufheben, sind
Wir gescktiedene Leutei«
Jcit lachte bisbnisckn ein hölzernes, ge
zwungenes Lachen. Sie stürmte an mir
vorbei, dem Hause zu.
Am nächsten Morgen subr ich nach
Paris zurück. Jch verabschiedete mich
von meiner Wirtin und reichte Jeanine
kalt die Hand
.?.iuf Wieder-sehen, gnädiges Fräu
lein.«
»Aus Wiedetscben!«
Wie lange ich das schon berl Ost nnd
ost an einsam-trüben Abenden habe ich
gedacht, daß ich heute«—viellei(bt—schon
längst glücklicher Gatte und Vater witte,
hätte ich mich damals gebückt, um den
Sessel aufzuheben
Seltsam, wie das Leben mit den
Menschen spielt i— «
Wir waren bin ans Ende det Parlr
gekommen, und ich wendete mich an
meine rundliche Begleiterim s
«War nicht stolzer biet herum ein
Laubgang?·«
»Ja-ich glaube-«
.Dats man auch den sehenP
»Ob«-der durfte kaum mehr zugäng
liich sein l«
Ich bog mit Mühe zähe Zweige zur
Seite, trat aus mannebobei Unkraut
und Hausen trockenen Hoher Das
reine Darm-derben schloht Die Frau
folgte mit schweigend, sie txt-litt dems
sonderbaren aber ossenbat sebr er- »
wttnsfbten Häuser nicht zuwider sein. s
Dawariaauchdetka na.l l
Die Erde mit dichtem ood bedeckt, »
der Tisch von Mem Efeu aber-wuchert
Und dort aus der Erde-mit stockte der
Mem-lag ein tmsdrmliches Etwastiåu 4
u
Herz klopfte ea d, ich beuate mich bin
unteeqr war eh-« war der unglück
liche Seiten l
Noch ne t er vore, wohin um mein s
vrniger rm warf-Mulwa Jahre i
st’s berl Das Eisen Weinheim sieckig ’
braune Farbe tiberzieht die Stabe. Efeu
ronkt sich um Fuße und Lehne. Seit
suns ehn Jahren bat niemand mehr den
Lau nng betreten. Der itls Tod der
Frau Dukatens-die Stre ti keiten der
Erben-das Schloß wurde flossen-·
nnr die Gebäude vor dem Verfall ge
schützt——ia, so litsit es sich eriliiteni
Jch starre schweigend aus den stum
men Zeugen meiner ersten Liebe-quä
ner Torheit-bekunden Vergebens ver
suche ich meiner Begleiter-in eine Erkla
kuug meines Benehmens zu geben. Aber I
auch sie ist merkwürdig erregt und siziert l
mich anhaltend, erstaunt. I
Wieder sehe ich meine kleine Jeanine :
vor mir. Jch bin eben zwanzig gewor- j
beu, sie knapp sechzehn. Ich grese rauh ?
noch i rer Hand. Sie springt empbrt E
aus: » kenn Sie diesen Sessel nicht aufs f
heben und sofort ihr unerhörtes Beneh
men entschuldigt-m dann sind wir ge
schiedene Lentel" ·
»Wollen wir nicht weiter?« fragt die
kleine Frau an meiner Seite.
Ihre Stimme zittert, ihre Augen
trüben sich. Liliechanisch hebt sie die
Hand nnd streicht bae blonde, krause
Haar aus der Stirn.
»Wenn es jetzt gefällig wäre-«
Ich hasche nach ibeen -itndcn. Leise,
reumiitig bitte ich: » erzeih’ mir,
Jeanine, vergibi«
« Die kleine Frau flilstert: »Sie sind-—
du bist es—dul«
Die Kehle ist mir wie zuges rt.
Auch sie hat mich erkannt-san fiel
Aber keiner von uns beiden findet das
erlösende Wort.
Schweigend beuge ich mich nieder,
schiebe den Efeu zur Seite und fasse die .
Lehne des SesseleL Er scheint im Boden
zu wurzeln. Ich viittle, ich reine-»ver
geblich——zn lange ist's licr - zn langei s
Naß es gut seini« sagte Jeaninel
milde. »Das ist vorbei l«
Tor, der ich war, zu glauben, daß ich
wieder aufheben könnte, was ich vor
süuszehn langen Jahren verwarfl
Eis mask- goin i
Jn allenszerhöltnissen menschlichen
Zusammenwirkens wird anerkannt
dass Wahn-m Rudern und Bei-Um
tax-· mowa may-CI DUUUQIMU IIUÆ 1
aemöhen Handvan auf die Dauer itchI
erschöpft-m die Pflicht frei-blos und
die Arbeit sauer machen Ein guts-II
Mott. eine freundliche Bitt- und ein.
lsihehcn Loh tun bei out qeatmenl
Meist-den mehr ais alles Heiden au?
kklichei oder vermeinmchcN
Deshalb am es Metall nicht
nur als ein Zeichen der Urstamm-is
Ist-weit Ioadekn es ils miq in PM- »
lichten km Zeichen vom sdsemasviksz
sung wenn man tut die unentbede
sähen Dienste unten- Unme
Ueber die est-a M Its-mais
siom Bot-us ou Ue passiva dass
Risiko-i und Halm sinnst ·
net-well wies M umhaut est-»
ss Dem Manns- und Indus-Umriss
Use-Wirst M mnhskdm Ruhm»
Ums-Nits- II sit Ist IICMM USE
tunme Io« als nd In M Cum-»
pas das Nat-Mast sitt Mitdtmsvr
M- onth-iuon wäs- M IM gute-«
Pius-as sum-M- kaun uns Im auf
»a- »Hei-M Wams-K m ko- such-:
sich »Nqu mai IMM- In kein M
snisz denn M Nimmst Oft mirs-M
M small DIE West-Quid , ,
Mute Fig-usi- IMIII II III-I
WM smsl M II Uti
UI Wm
onna-M WII III
M W h
——«W» »was-» -«·..
iendfackxen Unmägbaxkeitm die dass
Haus zu einer Heimat und einem
Hafen machen, fallen in den Pflichten«
Jkreiiz der Frau. Sie kann hier cin
Mehrer oder ein Wenigereg leisten,
ohne daß von Fall zu Fall ihre mäs
hcsre oder mindere Hingabe an das
Hans merklich in die Erscheimmii
tritt. Daraus ergibt sich obw- weit-·
keg. daß eine Frau das Maß ihrer Te
rniibmmen um das Hans nach dem
Grade der Anerkennung, die sie ge
mrsßt bemessen wird» L «.
Loch gibt jedoch viele Unemamirn
diss. nscnn sie schon nicht fordern n:.)
bestehlen so doch ef- sicis zmn Grund
icLs qemncht zu haben scheinet-, nie
iimis einen Schimmer von Zufrieden
neit merken zu lassen. Alle-s. mais
non dcr Frau zur inneren und äuße·
ren Förderung des bönksiichenLebens
aeleiiict wird. nehmen sie mit still
ichnwinendcr oder gar mürrischer
Selbstverstiindlichkeit hin. Manche
idaar kommen sich besonders weltkluq
und erfahren vor, wenn sie unter al
len Umständen mäkeln. eine Sa
mag so gut sein, wie sie will. Dies
Weisheit stammt aus dem verstaubten
Arsenal der Zunftzeit wo ein Mei
ster ans Angst vor erhöhten Ansprü
chen seiner Gesellen und Dienstleute
niemals ein« Wort der Zufriedenheit
äußerte Die bediensteten Leute muß
ten beständig in dem Bewusstsein ne
halicn werden« daß sie tief unter dem
»Brotherrn« ständen und ihm Huld-XI
scien, niemals aber Dank von ihm zu
erwarten hätten. »
Der ebeberrliche Dünkel ist ein
Seitenstück zu dieser Lebender-fins
suciq. Alt anerkennen-wert betrach
tet mancher Eben-rann nur seine Lei
stung. da er Seid siir die Familie
heranscha ft: was die Frau tut, er
scheint tlnn als eine Selbstverständ
lichkeit, nnd er fürchtet, das. wenn er
Dank oder Lob äußert, die Frau mög
licherweise auf die Jdee käm-. dass its
auch etwas bedeute oder vielleicht gar
in ihrem Eifer nachlasse. Diese Furcht
kommt nun reichlich um ein all-ei
varhundcrt zu piit. Die Frau den
heute wei , was bre Arbeit nicht nur
im Haus it - der Nation- sondern
auch für den Bestand der Familie be
deutet. « Nichtachtung aus Unkennt
niö oder aus piiifts sein sollender
Taktik wird das wußtsein ihres
Wertes nicht rauben, sondern ledig
lich Empfindungen wachrufm die
nicht ohne Riirkwirkung auf iifr Han
deln sind. Sie tut dann was ihre
strenge Pflicht ist und nichts darübez
hinaus, denn wer der Undankbarieit
dauernd Rosen .ftreut, läuft Gefahr-.
sich selbst herabzuwiiidigen —- Dass
diese kiible Abmessung der beidersei
tigen Pflichten dem Hause innerlich
nnd äußerli eine eifige Atnmspifiire
geben kann, i t klar.
Die Männer tun sich doch sonst so
viel zugute aus ihre Kunst, Menschen
zu behandeln. Die Kaufleute uiiddle
Gewerbetreibendeu miißten beruflich
nach zwei verschiedenen Richtungen
bin Lebengkunst betreiben, einmal ne
geniiber ihrer Kundschast, dann ge
genüber ihrem Personal Sie wissen,
dasz sie die Eigenart der Menschen
mit denen sie zu tun babeu, pslealich
behandeln müssen, daß ein bißchen
Leb gegenüber dem Kunden und An
gestellten die aegenseitigeu Beziehun
aen stärkt. Sie sind von dein Wert f
des auerlennenden Wortes so tief
überzeugt, daß sie es im Beruf selbst
dann anwenden-, wo nach nicht-Viel
Grund dazu ist. lediglich in der dauz
richtigen Absicht aufmuuternd zu
wirken. Wie es den Kaufleuten und
Genserbetreibenden gebt, so gebt es
auch im Bereich ihre-I enaeren Ve
rusislreises den Beamten und Gelehr
ten. Auch sie niiissen gelegentlich Iual
ein bißchen Lob spenden, und alle mis
sen ans eigener Erfahrung, wie wohl
tuend es wirkt« einmal auch ein biß
chen Lob zu hören. Der Wert bis-iet
Anerlenuuna lieat saaar nicht muuial
ausschließlich aus dem , isekniitlichen
Gebiet- souderu bat auch eine starke
reale Liedeuiuum denn man lanu lich
aus der Anerkennung die Richtung
entnehmen, nach der man sich vak
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«,i.»—...«. Is« Hut-« suukp sssis wund-»N«
gen zufrieden zu stellen. für die ode
unter deren Autorität man arbeitet
Tie alle-meisten Männern richte-s
lich in ihrem außerhöuslichm Lebs
nacb diesen Seit-braunen und Makk
menz he suchen Los-. und die Werkch
iikskeit. zum mindestens die Musile
gebietet ihnen. fremdes Verdienst au
zukkkcnnm Nur im eigenen Dank
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