Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, October 03, 1912, Image 5

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    skke Instituts-ro
Von claui Munchsfdanu
T
-Gnädiger Herr, bitte, Sir) meine
Großmutter ift gestorben.«
Roy Mgckinnom kaiferlich chine
sischer Zollbeamter in Foochow, sank
vernichtet in feinen Stuhl zurück.
Die Welt war ihm noch eben fo licht
und schön erschienen, und er hatte
fich gerade gesagt, daß man doch
eigentlich recht behaglich lebte hier
draußen im Osten. Wah San, eine
Perle von einem Bay, hatte sich heute
Lelbft übertroffen. Tag Eisgetränk,
as er täglich für feinen Herrn bereit
hielt, wenn diefer zum Dinner nach
Haufe kam, hatte er am Rande mit
fchneeweißem Zucker bekränzt, wag
an diesem glühenden Tage den Ge
danken eine angenehm kühle Richtung
gab, und das Klirren der Eiökliimps
chen gegen das Glas klang ordentlich
melodisch. Die kleinen Batnbos
auftern hatten ganz delikat ge
schmeckt, und die gebratenen Reib
ammern, für welche kleinen Vögel
Nah eine besondere Schwäche hatte
waren heute kleine kulinarifche Mei
fterwerke gewesen. Der Kaffee war
tadellos und die Zigarre unbedingt
eine Manila erster Klasse, kurz- allak
war fchdn und harmonisch, bis Wah
Gan fich« in der Tür umdrebte feinen
Herrn freundlich anfah,iind die oben
sitierten furchtbaren Worte sagte:
,,Gnädsiger Herr, bitte, Sir, meine
Großmutteo ift gestorben«
Nicht etwa, daß die Verhältnisse
im fernen Osten so patriarchalisch
wären, daß ein Todesfall in der Fa
milie des Dieners die Herrschaft
stets in tiefe Trauer versetzt. Aber
die Großmutter des Bove spielt in
jedem europäischen Haushalt in
China eine bedeutende Rolle. Wie
ein Alp bedrückt sie das Haus. Sie
ist stets leidend und geht häufig mit
dem Tode ab. Doch ist sie zäh wie
eine Ko und hat mindestens zeth
Leben. o oft den Bov der Freiheit-is »
drang ergreift, den er gewöhnlich
durch mehrtä ige Ausschweifungen
in einem Singfonghaus oder in einer
Oviumhöhle stillt, läßt er feine Groß
mutter sterben und verlangt Urlaub
-um sie geziemend zu bestatten. Da
niißt es nichts, nein zu sagen; da
durch riskiert man höchstens, daß der
Diener ohne weiteres verschwindet
Man verflucht also den Boy und;
feine Großmutter und gibt seine!
Zustimmung Der Stelloertreter
des Lion von dem stets versichert
wird, er sei der Inbegriff aller Tu- ?
gmdenk erweist sich ausnahmslos qlgs
unzuverliissig und ungeschickt, zersi
bricht alles, was er beruhrt, stiehlt so -
frech, daß man es merkt, nicht mit’
Feinheit, Takt und Distretion wie
ein ovdentlicher Boy, und wirkt durch
sein schlechtes Beispiel demorali
sierend auf die übrige Dienerfchaftf
des Haufe-. Die Abwesenheit des;
Boys wird so zu einer einzigen lan
gen Leidenszeit für die Herrschaft.
Kein Wunder also, daß Roys gute
Stimmung in tiefen Kummer über
gag Nach halbstiindigen mutlosen
etrachtungen entschloß er sich zu!
dem Versuch einen Aufschub zu er-!
lan en, a er im nächsten Monat;
selbt seine Sommerferien hatte und i
vierzehn Tage in den Bergen oben?
ubringen wollte. Wah San, unbeJ
ngt der beste Boy in ganz Joachim-, !
stand seit drei Jahren in Roys Dien- !
ten, und während dieser Zeit war«
eine Großmutter bereits drei- bis
viermal gestorben Seit dem letzten
Todesfall waren jedoch erst drei Mo
nate vergangen, und Ray stellte sei
nem Boy daher ernstlich vor, seine
Großmutter noch vier Wochen am
Leben zu lassen. Wah San lächelte
wohlwollend, bei dem Gelben ein»
seichen dafür, daß er fest entschlossen ;
it, sich nicht zu ergeben, und erklärte, ;
daß der Todesfall dieses Mal etwas ;
Außergewöhnliches sei, ein befonders I
bösartiger und ernster Fall. Seine H
Anwesenheit in der Nachdarprovinz
sei aus diesem Grunde unbedingt
notwendig, da er nach alter chinefisT
sche- Siue die tote Großmutter ins
bre Geburtsstadt zurückbringen »
muss-. c« DE :;::: btm Eis-stim-« ;
am nächsten Morgen siidwiiete sah-s
ren, und er mache es seinem Herr-H
xchonend aber unerbittlich klar-. daß»
ie Ingele enheit für ihn eine Kabi- »
Wfrage ,ei Erbitterung iin Her- ;
sen, mußte Zion schließlich darauf
eingeden, den bereits wartenden Ver
treter zu inspi ieren, tmd Wab Gan
erhielt die vespr annit Freiheit
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Itropsen auf drin Gesicht ihres Bor
geietten und singen schließlich wie
gewöhnlich die lehr respektadle Wette
ein, ob heute ein nasser Fleck auf dem
Stuhl sein würde, wenn Monsieur
Lacroix aufstände —- »honny soit
qui mal y pense« pflegte Brandt mit
züchtigen Mienen hinzuzufügen Die
zur Erzeugung des Flecks erforder
liche Feuchtigkeit bedingte meist 102
Grad Fahreuheit, heute zeigte das
Barometer nur 100 Grad, doch
Brandt behauptete, dennoch hoffen
zu können.
Der scharfe Pfiff eines Dampferd
auf dem Fluß draußen unterbrach
ihre respektwidriae Unterhaltung
und weckte ihren würdigen Vorge
setzten Alle drei stürzten an das
sFenstety und Ray wagte kaum, seinen
Augen zu trauen Da kam dag
sDampferboot der Jndo China- Com
pany einige Stunden vor der erwar
teten Zeit, den Fluß herauf, und auf
dem Borderdeck stand Wah San
Rohs schmerzlich entbehrter Diener.
Wenige Minuten später nahm diesetr
draußen aus der Brücke den respekt
vollen Gruß seines Boys mit inniger
Freude entgegen Wah San erklärte
sseinem Herrn, daß seine verstorbene
jGroszmutter nun sriedlich in ihrem
HSarg an Bord der »Haitan« unten
an der Flußmiindung liege, nnd dar
ihn, einen speziellen Zollerlaubnigs
Lchein auszustellen, damit man ihm
ie alte Dame ohne weitere Formalis
täten auslieferr. Er wollte darauf
fofort mit dem Schiffsboot zurück
ahren und am nächsten Morgen mit
feinerteuren Last heimkehren. Wenn
er dann im Laufe des Tages »die
Leiche in das Familienhaus gebracht
hätte, wo sie nach Brauch und Sitte
eine Zeitlang bleiben müfse, ehe die
eigentliche Beerdigung stattfinden
durfe, würde er feinem Herrn wieder
völlig ur Verfügung stehen. Und
mit besonderer enuatuung wurde
von Roy ein Dolument ausgefertigt
und geftempelt, das den wachthabew
den Offizier der »8initan« eriniichs
tigte, Wah San den Sarg auszulies
fern. Dankbar entfernte ftch diefer
mitdem Papier. « - I
Jn der nächsten Zeit machte man
in allen europäifchen Höusern in
Foochows die Erfahrung, daß allge
mein die Dienerichaft immer mehr
entartete. Man fchimpfte auf die
Tragkulis, die fcheinbar im Schlaf
gingen und jeder in feinem eigenen
Tal, was das Sitzen im Tragftuhl
zu einer Tortur macht, auf die Köche,
die das Eser aus Prinzip verderben
Zu wollen fchienen, und auf die Boys,
te ganz unbegreiflich stumpf und
schlaff waren. Nicht unbegreiflich
fiir erfahrene Blicke übrigens. Denn
diefe erkannten bald, daß fo matte
Augen und ein io gleichgültiges We
fen am Tage nur auf zu viel Opium
genufz am Abend oder in der Nacht
zäriickzufiihren fein konnten. Allein
ah San, Roys ausgezeichneter
Bon, bildete eine leuchtende Aus
nahme, er war stets auf der Höhe
und doch hatte er bei früheren gron
mütterlichen Todesfällen bewiesen,
dafz er kein grundsätzlicher Gegner
des beraufchenden Mohngifteg war.
Aber diesmal mußte er wohl von hö
heren und edleren Intereser erfüllt
fein, die sich scheinbar auch in feinem
Antlitz ausprägten.
Was für ausdrueksvolle Physiog
nomien diefe Mongolen doch im
Grunde haben, philosophierte Roy
eines Tages-, als er Wuh San mit
geteilt hatte, daß fein Gehalt um ei
nen Dollar monatlich erhöht werde
man sehe sich nur mal feinen Voy an.
Jn feinem Gesicht liest man die ru
hige Freude, die ihm das Gliick der
Arbeit nnd die Zufriedenheit feines
Herrn schenkt. Und dann betrachte
man anderseits das Gesicht Von King
Chong, dem Eigentümer der meisten
Opinmhiihlen Forschuin dieser fehr
bekannten Größe —- da lieft man nur
niedrige Luft iiber einen fchmntzigen
Gewinn Anfsallend ist es übrigen-T
wie höflich diefer Hing Chong in der
le ten Zeit geworden ist, unterbrach
ti ) Ren in feinen Betrachtungen,
als der Gegenstand feiner Gedanken
zufällig gerade voriiberging nnd sich
mit besonderer Hochachtung verbeugs
is Ray konnte tich diete Ehrerbietung
m nun-ein wenn m M Zog-nn
ve Unser nnd unter dem chwmichen
Ursmän Opinm muss-li, nnd
Roy. der sehr Nenn-i q wqr. lieh
stets alle Unten nn diesen Kaufmann
oder feine Bekbindnnnm intgfältia
untersuchen Wie Ding Ebene nun
dennoch einen Schmucqu hatte ans
hihrcn können. blieb ihm kötieldch
Man das eine größere Mengecpinm
Ankona in den Du gefunden hom.
war Wiens-C Hing Thon-nd stroh
ltnds Dis-non nnd die Demut-amo
tlnn der Ofen-thust bewiesen nnk zu
klu. bis cpsnnn nnn in Monds-w
leicht In bekommen vom-. Dir Iris-Oel
mag wisset-. was n übrigens in unn
nem dani- nsuk. dankte Non. ich hoffe
es Minos ilnn nicht« Und san in
dann Koth pn verlocken
Des bald Inton- Wmeh M Unni
Inmi- Ms tm nme Etwa-M- nm
dem Von nokmnden hatt-. allem Ins
Deut nnd End Sau ging um nicht
tschi-n Mem-n an inn- Ikbm Ren-.
Los-im- Mn Hm somet- Wnd Sen
M Charakter da til meck- On do
futdms dennoch Uefz disku- Wust
Linn Ehe-nn- d-» nd Lamm Me
witdcrdolte in Ren wen unange
nedmn Musen-i uska nnd owns
UC Kann it Unint- M Ase-Nov
Nichts-MUSAin
. »
noch abermals gelungen sein konnte
dad Zollwefen zu hintergehen.
D da, in einer lchlaflofem war
acht, während er sich in fei
nem Moskitonetz ungeduldig hin und
her warf, leuchtete plöhlich wie ein
Glis die Wahrheit in seinem irn
auf: des Vohs Großmutter! ah
Gans verstorbene Großmutterl Der
große Sarg den vor den Fluß her
ausgebracht und der Ray feinem Kol
legen Brandt gegenüber zu der Be
merkung gereizt hatte, die felige
Großmutter müsse eine ungewöhn
lich korpulente Dame sein, —- dieser
große Sorg war mit Opium gefüllt
geweseni Er, Roh Mackinnon, kaiser
lich chinefifcher Zollbeamter, in Joa
chow angestellt um den Ochmuggel
zu verhindern, hatte mit eigener
Hand ein Dokument ern-gefertng
das womöglich —- nein, bestimmt —
genug Opium einführte, um den Ort
für mehrere Monate moraliich und
körperlich zu ruinierenl Roy schau
derte. Er verstand nun Hing Chongs
Besuche in seinem Hause und feine
tief respektvolle, doch gleichzeitig halb
ironische Art zu grüßen. Und Wah
Saul Wah San hatte er seiner Ar
beitöfreude wegen Gehaltszulage ge
eben. Eine schmutzige Freude iiber
feinen wohlgelungenen Schmuggel
und über das blühende Opiümges
fchäft war es, dieselbe niedrige Freu
de wie in dem widerwörtigen Gesicht
feines Kompagnons Hing Chong
Nah ichäumte vor Wut. Er wollte sie
beide anzeigen. Er wollte — er —
nach Rache dürstend, schlief er end
lich ein.
Er erwachve, als Wac- San vornen-«
tig, sast zärtlich das Neh hob und—
ihm einen eiskalten Soebet set-vierte
Roy war·spät in der Nacht aus sei
nem Klub gekommen, der Von aber
besaß die glückliche Gabe, zu ahnen
wann der gewohnte Morgentee mit
einem den Gaumen mehr erstischensx
den Getränk zu vertauschen wäre —
und Ray sühlte, daß seine Nachepläi
ne schwanden Er erkannte plänlich
den Humor der Situation.
« ,,Bon,« sagte er, ,,nun ist also
Deine Großmutter ernstlich gestorben
und kann nie wieder sterben. Das
lettemal war das allerlei-te, wie?«
,,Yes, Sir, thank hou, Sir,« ant
wartete der Boy ernsthaft, doch Roy
glaubte, ein Zwinkern in seinen Au
gen zu sehen, »das lebte Mal starb
sie wirklich, aber, ,,please, Sir,«
sügte er hinzu, nnd Nov hätte daraus
schwören mögen, dass sein Diener sich
vor, verhalte-new Lachen schüttelte
»ich habe noch mehrere ein bißchen
kranke Onkels, das nächste Mal kann
vielleicht ein lieber Onkel sterben,
das nächste Mal können wir einem
Onkel das Leben nehmen«
i sie rncische Miit-erin.
Roman von Martin Prosknner.
i
s
i Gott-hold Piench war Student der
klassischen Philologie. Er besass einen
: Kneiser mit Nickelrand, den die hin
ters Ohr geschwungene chwarze
i Schnur nicht am häufigen utschen
: hinderte, einen moralischen Stand
punkt und einen reichlichen Monate
. wechsel, den ihm sein Vater mit an
iekkeimengwektek Pisa-nichten schickt-.
« Seine Tage gingen friedlich dahin.
i Den Lockungen der Verbindungss
I studenten, die ihm anfangs aus die
s Bude gerückt waren, hatte er, mütter
. licher Warnungen eingedenk, wider
! standen; nnd sein Herz erquickte eine
! Photographie der blonden Pfarrers
s tochter ans dem heimatlichen Städt
chen, die er ab und zu heftig seufzend
betrachtete.
Eines Vormittags saß er im Kol
leg und schrieb eifrig, alk- ihn plöss
lich sein Banknachbar anstieß:
» »Sagen Sie mal, möchten Sie
s. heute abend ins Variete »Moderne«
; gehenW Pietsch sah ihn verständnis
j los an»· Der Student erklärte: « ·
l
j
--
yav nur nomine sur W
ab ein Losenbillet befugt- bin!
aber jeyt plötzlich verhindert Es
wäre schade, wenns versiele.« s
Er hielt ihm einen gelben W.
hin, den Vietfch zöqemd nahm· !
»Ach werde natürlich den sssl
trag . . .« wollte er noch so tu. use-!
der Andere hatte schon a ewinkh
raffte leise feine desto zusammen nnd
ins hinaus. Pietich blieb fis-n und!
trachtete das Billet währt-nd übers
ihm das Wässer-Von M pdiwloskfchenj
Brunnens sich plöts nd trat-s (
Am abend qinq otthotd Piusch
Pächter-non Schrittes in das große
akieti, dessen pranktnde sindqu »
ihm Ins-her im« wie ein sie-Ochs
vokqekommen war-. ddnm dem sich
candendmd unerhörte Dim- obs-ist«
ten. Nun It Wt so nnd M
dem ID. W im und
ordentlich dem-U mische
Gefühl. das sich Io Mo LIMqu
käm-. fand Ia- kmu Mit Io
ci It fah ziemlich HW den
Wien su. W Bonn- n I
Inst W verstand- nnd ais .
Gaudium
Da made nn- W Aus-m aus«
Its-sit- msd eis- INan
wutmdt Tänzerin Wh- on s
sann-o- nes-o Ist-Mada- Omb
anntn wandelt cis-nd mus- »
. mn tin-nis- MI und M- onf U- ps d- »
f n- Lofon män- n Itnm kais-M
f denn Im Unmut da oben sont M
Z
Innmn Rimsin- Mdotd M
ans n Douai-In m M Ist II»
!
sitt-baut tun 9 Uhr geschlossen wur
fdr. ainaen die Bauern mit den Diib
netn schlafen. Jetzt wußte man den
, Grund zum sriihen Schluin Ni»titand
isollte mehr wachen nnd helfen. Also
igut vorbedacht und prompt ausge
i führt« Bis aus das Nächstlteaendc- —
da fehlte es an Einsichtsdie den Geiz ;
und die Habsucht besiegt. So viel
wie möglich soll aus dem Geschäft ge
schlagen werden« Es scheint in solchen
Fällen als ob der Glanz des zu er
beutenden Gewinnes alle lieberlegnng
blendete. Die Mrsicherungssnnnne
sollte gewonnen tin-d die Möbel nicht
"iscrloren weiden. Nicht einmal die
600 Fr. slir den Schutt will man
ssahren lassen· — Dieses Außerachts
; lassen disk einsachsten Vorsicht wieder
-l)olt sich bei den meisten Verbrechen
sank Hab-sit t innner wieder-. —- So
ssand man i einer Feuersbrunst iin
St. Gattischen dass Schlüsselloch Juni
»Sptit;enhaus verstopft nnd noch trai
ser ist der Fall den ein Gattenmoid
vor etlichen Jahren darstellte. Macht
kda ein Ehepaar einen Ansslug übe
einer Straßen, die hoch am See ent
lang siihrt. Der Mann lehrt allein
"von »dem Spaziergang beim nnd be
frichtet, daß seine Frau in die Tiefe
aestiirzt sei. Die ganze Angelegen
,heit ist verdächtig, denn die Ein-leiste
lebten nicht glücklich und die Fran
« nur« die Frau. ist seit wenigen Mana
ten doch lebenwersiehert Die Un
aliicksstrasze ist aber 4 Meter breit.
Bei den Nachforschnn en emab sich.
daß der Mann im abnhvs seiner
Wohnorts ein einsachei nnd ein Re
taurdillett gelöst hatt-. Da bals lein
Leuanen
» Gleichen sich die drei aenannten
Fälle in ihrer Vakbereitnna nicht ac
naui Fast kätselhast ist es, wie die
Vetbrecher aus kleinlichen Gründen
sich selbst verraten. Wie sie im Ge
siihl ihrer eigenen dummen Schlau
heit das Denswertnbgen ihrer Umne
buna nntetschiinein Das bat sein
Gutes- .
’l
l
i
I
»F « Reiseabenteuer is Italien-. s
Ueber die Behandlung eines an b
lichen deutschen Spions in Jta ien
teilt der Münchener Schauspielee
ier der Franksurter Zeitung
mit: m 14.Juni dJ wurde
Schweige-r aus einer Reise, die ihn
aus eine kurze Strecke durch italieni
sches Gebiet führte, in der Nähe von
zwei Carabinieri aus der Straße
verhaftet und zur Gendarmeriestation
in Harman gebracht. Dort wurde
er verhört und gefesselt ins Bezirks
gesängnis transportierh wo er tage
lang mit anderen wegen verschiedener
Delikte bestraften Osästlingen unter
den übelan Verhältnissen in einer
Zelle inne-gebracht wurde. Man hielt
ihn für einen deutschen Ossiziecn der
Spionage trieb, wobei betont weiden
musi, daß man ihn nur wegen ver
botenen Wassentragens verfolgte. —
Am 21 Juni wurde er mit einem
anderen Untersuchungsgesangenen am
Handgelent ziißniiineiigeschlossen nach
dem Qirtsgericht transportierD dao
ihn wegen verbotenen Wassentragenö
zn 40 Tagen Hast und 96 Lire Geld
strafe verurteilte, woraus er gefesselt
in seine Zelle znriickgebracht wurde.
Schweiger legte Berufung ein und
wurde am Lin Juni zu 35 Tagen
Haft und 86 Lire Geldstrase verur
teilt. Da er nicht vor-bestraft ist«
wurde ihm die Strafe erlassen« Er
mußte in seine Zelle zurück, weil er
die Gerichtskosten nicht bezahlen
konnte. Er telegraphierte um Geld.
und am 2. Juli endlich wurde et
entlassen, nach-dem ihm das Geld ei
nen Tag vorenthalten und dem deut
Een Konsul mitgeteilt not-den war.
ß er längst entlassen worden sei,
so daß man ihn ein zweites Mal siir
verschivunden hielt.
Eis japauifchci Absatzes-C
Jm Gegensah zu der nüchternen
Profa in der unsere ists-gesucht
gemeinhin abgefaßt ii ,besleiiszmen
sich die jungen Mädchen in Japan.
wenn iie auf dem auch dort nicht mehr
»:,:s- -—Sb0la(vu Man das Zeituan
Ware-u eint-u Man fachen einer
Anmut der Sprache und einer Poesie
des Ausdrucks. die überaus wisvou
wirken. Das erhellt qui der nach
fudaudeu Inn-mer« die kürzlich in
einer Trich-g Urmmåi skihpc Witz-Zu
n n sung e k es
III-Ida meine packe Man dla
Wunde der Wolken main Tal-It
w den Mu- mad die Sammet-seicht
Blum main Aas M denkes
ltd solt las blau des kauert-seide.
mai-a Maas- Iuoan abide-s den
seiden Adel-I das annahm-Im
W sd M genug an Neid
und M um am main-m Gauen
LWM uns dass-. in Fast durchs
m mit ihm
Its Un II Und-. IIIMM der
Its-man m apum. Wams Osaka
III-lot einu- tmmm Was sum
an Isa- netzt Kik
sann out-us me ms
MM ist II Im dem-F
Jst-w und Im M Mem das
atmm Mode wu W Mann-ON
· mdau IM
0 ums Imde Idou ain cau
mhümaa dann-h Ha Mir-J
Maus-m NO desto-kannst Ins
ardmaa away-um am m W
»sama«
yet-in vorbei, Gottbold Pietfch hörtej
ein gedaan Flatscher dann kam
Petrowna Nierjachowska selbst Sie
strich sich die Locken aus dem erhitzten
Gesicht nnd nahm einen gefüttekten
SeidenmanteL mit dem eine Zofe auf
stand ein dicker Herr mit Frack, Zy
iinder und Brillantknöpten, der der
Tänzerin vertraulich lächelnd den
Arm bot
Da trat Gotthold aus feiner Ecke
hervor, rückte den Kneifet gerade
reckte das Rosenbouauet der Tänzerin
hin, die ihn erstaunt ansah, nnd be
gann mit stockender Stimme
»Barynja, ot wßjewo ßjerdza . . «
(»mit ganzem Herzen, Ortrin«), aber
Petrowna Nierjachowdkm der Stern
des Zarenreiches, drehte sich zu dem
dicken Herrn um wies mit einer Kopf
bewegnnq auf Gottbold Pietfch nnd
iaate ungeniert nnd deutlich:
»So-! mal Willi. wat quatscht der
Dussel da ior Operns«
-· «...»
sie Jst-fahrt H
eine cis-Wat- ppn ruqu vie-use
»Alle acht Tage Urlaub haft Du
Dir richtig wieder 'ransgefchnnden, i
Kathrini’« fagte mit nicht ganz ernft
gemeintem Vorwurf der Kommer
zienrat Martreiter zu feiner Köchin.
iblind nach Krähenfteinthal willst
s u.«
»Tja. wenn das Mareilen doch »
Hochzeit hat, Geer Kommerzienrati« !
entfchnldigte sich Kathrin. l
»Mein schon, bei ener bat immer
eine andere Dachse-ist MS gebt nnn
schon an die sehn Jam sof«
»Wir sind fa man sechst« ertiiirte
Kathrin verfchömt Und Maeeiten
ift die Lehrl«
«B«is auf Dicht«
»Mitt- mag keiner nichts Ich bin
den Mannsens sn biibfchl« fagte das
allerdings auch M verteufelt bös
liche Mädchen. -
»Wir könnten Dich and nicht ent- i
hehren, Kathrin. Mit welchem Zus
fäth Du beeinf«
iit dem legten. Gegen Mitter
nacht. Die beiden vordre haben bloß
dritäkrp M «
» lter Tragens
»sich was, in vierter find ans
Bänlei Und so lange ich nicht In
tomobfl f en kann, krieche ich in
die vierte affei«
»Aha, Ante möchteft Du alfo fa
rent- Nicht übeli" lachte Markte
ter. »Schade, dafz unseres fchon wie
der lavores ist, fonft hittteft Du ja
mal die große Dame spielen nnd
Deine Sippschaft als Sportfee liber
raf en könneni«
» a, das sagen der here Kommer
ienrsetit foi WeiPs entzwei ifti
on .. .«
»Na, wkk weiß, now-kni« 1 t
er. —- Uls sie das Zimmer verlaf en
hatte, ging er ans Telephon nnd ver
langte die Nummer eines Fnhrberm
»Kann ich oihr Mietanto heute
abend gegen »in nhk hab-w
»Ja, das haben wir doai gestern
schon abgemacht Herr Markreiteri'
Der Kommerzienrat finste. Er
hatte nämlich einen Neffen, dem et
In verstehen gegeben hatte- dafz feist
galant-n Unfmerkfamkeiten gwecklos
seien, die er an feine Konfine, des
Konimerzienrats Tochter, bei jeder
Gelegenheit verfclnvendete
»Ach, bitte, sagen Sie mir doch
Eiats mein Neffe mit Jhnen verabredet
a .«
»Heute abend —- allerdings schon
um neun —- fteht das Auto zu Jhrce
Verfügung Er kommt selbst nnd
fährt Sie nach Leipzig gnr Meist-i«
»Ganz rechtl Jch danke Jhneni«
War Marietta dem blendenden Be
lagerer doch inrs Garn gegangens
Plönlich begann er fich auch da
rauf, daß er fie gestern vor den
Schmnckftichekn i Ver toten Mutter
getroffen hatte. r fah· nach. Wahr
haftig, die Ioftbarfien Stncke fehlten.
»Wer ist dat« fragte fie. als er
an ihre verfchloffene Ttir klopfte.
»Dein Vater, Kindl«
Ein Blick dnr das Zimmer iibcrs
kennte il)n, das ie allerhand«ili)äfchc
nnd Garderobe ausgewählt hatte.
»Ich fede, Du willft verreifen, Ma.
»Hm « kaute er obenhin. »Dan mtm «
fragen wobins« s
MHMIUIMPUIUO III IN
weinen 1
»Warum willst Du es denn nicht
stunden- MI III Wo ums doch
einmal lo MU«
wq hat no um«
Ach Ieb« Du weiss II M cllesst
Nichts weis its at Du Ida
stran unwissendes VII-IN MU
Jst loss- alm nickt von Mil·
tief st- M tin-n M . Ins
Roms-It- Imk Im du- Ins
»Das M is Nu Usslu III II
Ill- nist von Ihm Mich U- n tin
Issl geliebt I· sich Im Ink
teim In U
Im Glas IMI du M M
.k:s tin-II VI Ins wh- Wiss
tostadhsittsctuhdu. I
Ism- III-. MI- Mat
e Mis- t:«UI!
H but-« I- Ists II m s
s ist-Im Instit N !
MS I O ;
VII M Ost-O Wss II II f
III OOMIMOUM. « Ist «
M cuMO U cis
was tm Wh- sss Its Is
ist- s-——
lah, um seine Verwirrung zu bezwin
gen, in das Publikum Aber die Ge
sichter der Herren waren alle hintre
Operngläsern verschwunden, die ihre
kleinen spie-geladen Fenster nach d.r
Bühne richteten.
Gottlob blätterie im Programitn
»Pe:rowna Nierjachowsta« stand d-.i.
»russische Tänzerin, der Stern dco
Zarenreiches".
Gotthold blickte wieder nach vorn:
da wirbelte die russische Tänzerin um«
her, wars die schlanken Beine, spannt
sich in den Hüften nnd schüttelte die
shwarzen Locken, daß es Gotthold
ieisch immer wunderlicher zu Mut-.
wurde. Iangsam versank in ihm die
klassische Philologie, immer öfter
kutschte der Kneiser und immer glü
hender wurden seine Ohren.
Während der kurzen Pause zwischen
dem ersten und zweiten Tanz hatte er
sich rasch vom Loaendiener ein Opern
alakaeliehen, und als die Russin wie
derkam, sah er iie noch deutlicher
Mit ihren blanke-n- ichwarzen Augen
seuerte die Tänzerin tüchtig in die Zu
schauer-, die immer heftiger applaw
ierten. Ilm cautesten Gotthold Er
saß da und starrte die Niersachowpka
an, sedee Blick und candkusz schien
ihn su tressen, und ihre schlanlen
Beine verwüsteten sein Herz.
So lam die große Leidenschaft über
den stud. phil. Gotthold Itietsch
Am nächsten Abend sasz er wieder
im Variete und fühlte neue Wonnen
und Qualen. Die klasiische Philolos
gie sreute ihn nicht mehr, er hatte nur
noch ein Ziel: Petrowna Nierjachowsi
ka. Ihren Namen sagte er so ost vor
sich bin, bis er ihm wie Butter aus
der Zunge see ing. Russische Lieder
träumte er si dazu- Märkte voll
russischer Bauern, Tänze in liirms
ersiillten Wirtshäusern und die
Schwermut der weiten russischen
Ebene. Petrowna Niersachowska
brachte sein ganzes Sinnen und Trach
ten in Unordnung · .
Uber das Sihen im Pariete und
das Unstarren genügte ihm aus die
Dauer nicht. Er hätte sie sprechen
mögen, ihr sagen mögen, was sie aus
ihm gema t — aber wie konnte ers
Sie war -ussin, und er sprach kein
Wort Russisch —- Doch wo u war er
Studentl Philologieis r würde
einsach Russisch lernen.
Sotthold Pietsch war eben voll ju
endlichem Unverstandes und im Le
n wie in der Liebe unersahren, des
halb glaubte er, daß russische Tänze
rinnen Studenten der Philologie lie
ben können. Zunächst begab er sich
in eine Buchhandlung und suchte rus
sische Lehrbiicher. Er erwarb: »Mus
xisch in gehn Lektionen« und »Der per
ekte Russe in der Wistentasche".
Mit diesen Büchern beschwert ging
er nach cause und hehte seinen Ver
stand, der an lateinischen Klassikern
das Büsseln gelernt hatte, in die
neue, stemde Sprache hinein. Nach
zwei Wochen hielt er einmal inne und
rekapitulierte. Er konnte schon eine
ganze Menge: »Muse sztanowitsiia
toöchno . .« .«, zu deutsch: »Mir wird
Nr unwohl« (aus »Der persekte
usse«, Gespräch aus dem Dampf
schiss) glitt schon ganz leicht über die
ansangs störrische Zunge.
Als er W aber vorstellte, daß er
nun zur «nzerin Petrowna gehen
könnte, sah er ein, dasi er mit diesen
Redensarten doch nicht ganz das aus
drücken konnte, was er im Herzen
trug. Und auch die andere Perle sei
nes Sprachschayes laus »Russisch M
zehn Tagen«): aus die er so stolz war:
,,Prinseszite mnse, poshalujßta, platjas
nuju schtchotku« (»Vitte, bringen Sie
mir eine Kleiderbiirste«) schien ihm
als Beginn eines Liebesgesprächs
gleichfalls nicht passend. Er ließ also
die Lehrbücher liegen und suchte einen
russischen Lehrer. Aus die Empfeh
lung eines anderen Studenten bin
begab er sich zu einein Rassen, der
nach einer neuen, außerordentlich för
dernden Methode unter-richten sollte.
Der Lehrer, ein riesiger Mann mit
ungeheuer vielen Haaren im Gesicht
rnipsing Gotthold voll Würde und
nahm ihm zunächst das Donorar siir
einen Monat priinumeraudo ab.
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