Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, July 04, 1912, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    s · Issichem ",·"
Niemals hat in der Welt mir holder
ein Plätzchen gelächelt,
Niegends erschien mik’s so schön, nir
gends so herrlich wie hier.
Nicht, weil lrönender Wald rauscht
hoch aus den welligen Hügclm
Bergsend im grünenden Schuh statt
- lichen Wildes genug;
Nicht, weil schäumend der Fluß stürzt
nieder in tosenden Fällen,
Wo, von der Sonne bestrahlt, Iris
den Bogen uns malt:
Nicht, weil einsam vom Horst sich er
hebt der gewaltige Adler,
Strebend mit mächtigcm Flug in das .
unendliche Blau:
Nicht, weil silbern der Bach durchs
üppige Wiesen sich windet, !
Zier-sicher Fischlein Spiel zeigt demi
begehrlichen Blick; i
Nicht, weil würzig die Luft, durch
tönt von den Liedern der Vögel,
Und, wie ein köstlich Geschmeid, Blu
men umsäumen den Pfad; »
Nicht, weil hier die Natur mit ver
schwendrischer Güte vereint hat
Was uns als Größe erhebt, was uns
als Anmut ersreut —
Nein, weil mein sie hier wardi Die
als Braut mein Herz sich erkoren,
Schmiegie als liebendeä Weib innig
dem Gatten sich an. — z
Dankbar scheid’ ich von dir, du Stätte
der aliicklichsten Tage,
Lieblicher lächelte mir nimmer auf
Erden ein Ort.
« M.Holthausen."
pas Zäschew
Novelle von Guts de Mannes-net
Meister Chicot, der Gastwirt aus
Even-me- liesz sein Wägelchen vor
dem Hofe der Mutter Magloire hal
ten. Er war 40 Jahre alt, von gro
szer Statut, hatte ein getöteteg Ge
sicht und einen dicken Bauch und wur
de allgemein für schlau und listig ge
halten.
. Er band das Pferd an den Pfosten
— des Tores nnd ging aus den Hos.
Seine Besihung grenzte an die Lände
reien der Alten, die er schon längst
' gern besessen hätte. Wohl schon
zwanzigmal hatte er den Versuch ge
macht, sie ihr abzulausen, allein die
Mutter . Magloire widersette sich
hartnäckig.
»Ich bin auf dem Hofe geboren und
will daraus sterbenl«« sagte sie.
Er sand’sie, wie sie vor der Tür
Kartoffeln schälte Mit ihren i 72
Jahren war sie well und runzlich. Sie
ging gebückt. doch war sie unermüd
lich wie ein junges Mädchen. Chickt
klopfte ihr freundschaftlich auf den
Rücken, dann setzte er sich neben sie
auf die Pszbanc
»Nun, Mutter, wie geht’5 mit der
Gesundheit? Junner noch frisch?«
»O, schlecht gerade nicht. Und Ihr,
Meister Prospekt-«
· ·,,Ach. .. ach. .. verschiedene Pla
gen. Sonst ginge ja alles zur Zu
friedenheit."
»Na, dann um so bessert« Weiter
sprach sie fein Wart. Cliicoi sah iln
bei der Arbeit »in Ihre hgsenfökgyxis
gen, fnarrigen Fittich hart wie dir
Scheren eine-J Krebs-IT griffen dit
grauen Knollen in einem Korbe. Si
drehte sie schnell und Unter der Klingt
eines alten !Vi’i-ssers, das sie in des
andern Hand hieit ließ sie die Schal
in langen Streifen hervorquellen
Und wenn sie die Kartofsel fertig ge
schiili hatte-, so dass sie ganz gelb aus
sah. warf sie sie in einen Eimer nii·
Wasser. Trei dreisie Hühner kann-i
eins nach dein andern. uin die Schalei
aufzuheben nnd ihre Beute im Schna
del fortzutraaen — Cliicot schien ver
legen nnd ängstlich zu sein —- es las
etwas Zögerndeis in seinem Wesen
als habe er etwas aus dein Herzen
das nicht recht heran-i wollte Schließ
lich aber raffte er nch ani, und sich zu
der Alten wendend begann er:
.·Host Max Murm- me. .- t
»Was wollt Ihr denatsp
XII-nd .. den Hof . .· wollt Jbt
Ihn mir noch immer nicht versume
»Nein. nichts das Daraus sum
Jdk Euch nicht zu M Ich h
es Euch sehnt und J MW Ist
nicht wieder davon ausnimmt-U
»Hm» Iwichhaheimnsud
wes Hund«-. durch den uns seide
nksplfeu werden Gott«
Atti-so drauf«
T »Aber der Hof, gehört der Hof dafür
nicht euch i« .
»O, deshalb braucht Jbr euch kei e
Sorgen zu machen. Jbr bleibt s ·
lange hier, als der lieb Gott euch nur
leben läßt Jhr seid ganz zu Hause,
Mutter Magloire Nur lassen wir
uns beim Notar ein kleines Schrift
stiick aufsenein damit er mir nach eu
rem Tode gehört. Jhr habt ja keine
Kinder-. . nur Neffen, an Wien euch
nichts gelegen ist. Paßt euch das?
Jhr bebaltet euer Giitchen zeitlebens
und ich gebe euch 30 Taler zu 100
Saus ntonatlich Bei dein Handel
könnt Ihr noch viel berdieneni«
Die Alte war iiberrascht uud von
einer seltsamen Unruhe bel)errscht.
Doch das Anerbieten war so verlo
ckend . . . .
»Ich schlage es nicht rundweg ans,«
versetzte sie. »Ich will es mir nur
erst einmal überlegen. Kommt doch
im Laufe der nächsten Woche noch ein
mal vorbei, dann sprechen wir weiter
darüber-. Jch sage euch dann, was ich
davon halte-« »
Und Meister Ehicot ging —- zufrie
den wie ein König, der eben ein neues
Reich erobert hat.
Die Mutter Magloire blieb ganz
nachdenklich Jn der folgenden Nacht
schlief sie gar nicht. Bier Tage lang
kämpfte sie mit dem Zögern, das sie
fieberhaft aufregte. Sie witterte wohl
etwas fiir sie GefährlFäö dahinter-;
doch der Gedanke an die Taler mosj
natlich, an das schöne, klingende, Geld-I
das in ihre Schürze rollen würde, so
ganz wie vom Himmel gefallen, ohnef
daß sie etwas dafür zu tun brauchte
das reiste ihr Verlangen, ihre Be
gierde
Und sie·snchte den Notar ans nnd«
erzählte ihm ihren Fall. Er riet ihr,s
Ehicots Vorschlag anzunehmen, doch
solle sie 50 Taler zu 100 Saus sat
dern, anstatt 30, da ihr Hos ohne
Frage 60,000 Franks wert sei.
,,Denn wenn Sie noch 15 Jahre
lebten,« meinte der Notar, »hat er
ans diese Weise nur 45,000 Franks
bezahlt «
Die Alte hebte bei dem Gedanken,
50 Taler zn 100 Saus monatlich zu
erhalten. Dach sie war nach immer
mißtrauisch, fürchtete hundert unvor
hergesehene Fällkund versteckte Knif
se, und sie fragte hin und her bis zum
Abend und konnte sich nicht sum Fort
gehen entschließen Schließlich aber
ersuchte sie ihn, das Schriftstiick vor
zubereiten nnd kehrte nach Hause zu
riick —- sie war so verwirrt, als hätte
sie vier Glas frischen Apfelwein ge
trunken.
Als Chieot kam, um ihre Antwort
zu hören, ließ sie sich lange bitten —
sie erklärte, sie wolle nicht, obgleich die
Angst sie peinigte, er könne es abschla
gen, 50 Taler zu 100 Saus zu geben.
Dach, da er ans seinen Plan bestand
teilte sie ihm schließlich ihre Forde
rung mit.
Er fuhr enttiinscht empor und
cehnte ab.
« Um ihn nun zu überzeugen, sing sie
von der mutmaßlichen Dauer ihres
Lebens an.
»Ganz sicher, mir bleiben nur noch
iiins oder sechs Jahre. Jch bin schon
73, und gar nicht mehr rüstig Schon
neulich meinte ich eines Abends es
wäre alle mit mir. Es wurde mir
so schlecht, daß man mich ins Bett tra
gen mußte. «
Doch Chicot ließ sich so leicht nicht
sangen.
»Na, aber hört doch mal, Mutter!
Jhr seid fest wie der Kirchturm Ihr
werdet mindestens 110 Jahre alt.
Ganz bestimmt Jh.« begrabt mich noch
eines Tages.«
Sie verloren fast den ganzen Tag
mit ihren Diskussionen Doch, da die
Alte nicht nachgeben wollte, willigte
der Gastwirt schließlich ein, die 50
Taler gn geben.
Am nächsten Taae nntergeichnetc sie
das Schriftstiick.
Drei Jahre vernimm wie gute
Ilte hielt sich wie eine Weißbuchr. Sie
schien nicht einen Las gedauert zu ho
ben. und cbiwi set-its in Verzweif
fomq It oft IVOIO Z
I —
: ...
m III-O Its- It Its-ds- O
sy
Refe Heu-non Don seit einem hell-en
Jahrhundert . ihm war es. als fes
et Möspelt worden« und et glaubte
Ich tm plain nahe. Von seit zu Mit
Mut-te et die Maus-h gerade so wie
man im Juli onst Feld seht. um ca
M. ob das Gemis- Ær die Sense
reif M. Sie tun-Mc ihn mit einem
listigen sw. Man hätte sagen mä
Ieu. sie Frei-e M über sen schönen
IM. M sie ihm MPMQ han«-.
und et M itmeü wieder in fein M
Ieldku tm Man . Mk
a .
»Du hie-II esse- imnm noch
elies Muts
Ie umhe- siotzt Im ee tun sollt-.
s- tim- iie entsinnen Wu. wenn ee
Im fad- M Its-h he Im wisse-h
RGO-den das . . . Im dem des
III Weisen Ver-me so M se
Its- mä »Um-In und M m
Ievtet m most-m stec- su komme-h
Most-M stä- ee its-e em- To
IIC Its-set Ins-m et M die MO
M.MNMMIWMI«IU
n ist Ie- Oeysel W»
Und W be eith- Ihm-es
Wie-i nimm ef
JMO bis-A satte-. Datum guckt
III denn uMs Ies Im dem-«
III-m ZW- mth Masse komqu
Ins-M Um Ums-I Reis
M M me Ame W such-»
Ie
Vsmssiussnsw us
i
lwith doch, bei mir braucht Jbr nicht
s zu bezahlen. Es kommt mir nicht auf
ein Mittagessen an. Solange Jdr
s Lust habt, kommt nur, es macht mir
innner Veranüaenk
Mutter Magloire ließ es sich nicht
zweimal sagen, und als sie am über
nächsten enge mit ihrem von dem
Knecht Cölestin gesiihrten Karten zum
IMarkte subt, stellte sie ihr Pferd bei
Meister Ehicot ganz unaeniert in den
Stall und forderte das versprochene
Mittagessen. I
Der Gastioirt strahlte mit dem gan
zen Gesicht und behandelte sie wie
) eine oornelnne Dame — er servierte
i ihr-Halm Bluts und Leberwurst
sOainmelteule mit Speck. Doch sie asz
; fast nichts, denn von Kindesbeinrn an
; war sie an Mäßiakeit gewöhnt und
; hatte stets von einem Teller Suppe
« und einer Kruste Brot gelebt
Cliicot war ganz enttäuscht und
drang in sie, denn sie trank auch
nichts. Sie wollte nicht einmal den
Kasse-e anrühren
,Aber ein Gläschen Wein werdet
Jbr doch annehmen ?« fragte er lau
ernd.
»Ah, das. .das schlage ich nicht
aus «
Und er ries mit aller Kraft seiner
Lunge-n, so daß main es im ganzen
Gasthof hörte:
,,Rosakie, bringe die seine die su
perseine Sortet« - i
Und die Magd erschien mit einer»
lanaen Flasche, die mit einem Wein
blatt aus Papier geschmückt war. l
Chieat fiillte zwei Gläser: !
l
i
.,Probiert einmal, Mutter-, der ist
ganz sum-ist«
lllld die guts Alte begann M ganz
lleinen Schlückchen zu trinken um ihn
recht zu kosten Als iie ihr Glas ge
leert erklärte sie:
»Ja, ja, eine feine, eine sehr feine:
Marlel« ,
Sie hatte noch nicht ausgeredet, als
Chieot ihr ein neues Glas einichenltel
Sie wollte ihn hindern, doch es wat
schon zu spöt, und sie leerte es in lan
gen Zügen wie das erste.
Da wollte er ihr zum drittenmal
einschenken Allein sie wollte nicht.
Er aber beharrte:
»Das ift ja die reinste Milch. Ich
trinke zehn, zwölf Glas davon, ohne
jede Mühe. Das geht herunter wie
Zucker-. Nichts im Leib und nichts im
Kopf. Es ist, als verfliige er auf der
Zunge Es gibt nichts Besseres fiir
die Gefundheiti«
Da es ihr so gut schmeckte, gab sie
nach, doch iie trank nur das halbe
Glas aus.
Da meinte Chirot in einer An
wandlung von Großmiitigieit:
»Nun ja, weil er euch gefällt, will
ich euch ein lleines Fäßchen davon
überlassen, um euch zu zeigen, f»das;
wir immer noch gute Freunde sind«
Die gute Alte schlug es ihm nicht
eftln und mit einem Rausch ging sie
ort·
Am nächsten Tage erfchien der
Gastwirt auf dem Hofe der Magloire
und holte in kleineö, mit eisernen Nei
ien beschlagenes Fäßchen aus feinem
Wagen hervor. «
Dann sollte sie den Inhalt beichnres ;
elen, denn er wollte ihr beweisen, daß;
es dieselbe feine Marke sei. lind als «
die beiden je drei Glas getrunken hat
ten, erklärte er beim Fortgehen:
»Und dann, wißt Ihr, wenn er alle «
ist. .es ist noch mehr da Geniert
euch nur nicht Es kommt Inir nicht
darauf an. Je eher Ihr es leer habt
desto mehr freut es ncich.«
lind er stieg wieder in fein Wägels
Vier Tage später kam er wieder.
Die Alte war vor der Tür und schnitt
Brot für die Sappe.
Er trat näher-, tagte ihr guten Tag
und fchnüffeltr. mn ihren Atem zu
riechen. Und ek bemerkte einen leich·
ten Altodoldunst
Da helltessein Gesicht lich auf »Ihr
bietet mit doch ein Gläschen ans
lag te ek.
Von dieik Zeit on sinnen ehre
re Male zusammen und en qei
Quid-. d o . essfo
uscuqquseuw Wo tu Wut
Doch bald verbreitete lich das Ge
eiicht in der Gegend Mutter Wegs »
loiee trinke heimlich. Z
Bald innd nmn lie in der Miste lie
gen, dnld im date odee qul den de
nqtddakten Wesen. nnd let-tot wie
eine Leise muhte man iie mit vieler
Milde nach deute drinnen '
Alt et im tolnenden Wintee noch
Kleid-suchten ging itaed lie —- iie sont
betrauten im Stdnee liessen geblieben
und bei dee Weit-n Kälte eeteoeen
Und Meilteeildieot erste den M
dol und meinte:
Inn dummes stibtdildi Nod
gehn stude- tonnte tie let-en wen- tie
sinnt to unmitnatttn set-mite- Ist
. s
- -MWW
seteeth Iedst.
Rosette sue dem Uns-iste- sen
tidsetu ttni Ante-it
www-· mute
Ont set-sit me endet ten-n Ies·
Its-Musen tin-die nat denen Us
m Idm Getan ein Its-d m W
sit
» keine Meintest Istts Mttt
out ein-es Ondne deute- edee IW
Inn-w- sn Im et- Uetd dass-is
Iit «
lss s-W·"« lSaus-im s
Feuzssiist sei-erste irrer die
deutsche Heeresverwaltung.
Ein Teil der Pariser Presse he
ichäftigt sich nach immer angeln-send
iich mit der deutschen Wehr-vorlage
nnd ein Morgenblatt hat« um die
Tragweite der Oeeresverinehrnna in
bezug auf Frankreich zu erariins
den« vier der Reserve angJörende
»seiner-Eile uni ihre Ansicht peinigt
da die aktiven Ofsiziere sich iiher po
litische Fragen nicht öffentlich aus
sprechen dürfen. Der ehemalige Ge
neraliisirnug de Larroir erblickt in
der deutschen Maßnahme var allein
eine Hebunn der Offensiviraft des
Dei-rez. Bei Kriegsausbruch werde
die deutsche Armee in erster Linie
weniger Reserviften zählen als bis
her nnd daher geeignet sein, di:
Strapazen des Krieges zu ertragen.
Auch das Obertomrnando nnd in
allzienieinn das ganze Offiziertorps
werde eine Verjiingung erfahren.
Die Vergrößerung der Zahl iei al
iu nichts im Vergleiche zur Ver
mehrung der Ofteniivkraft der Nr
cnee. General Vonnal glaubt in
der deutschen Oeeresverniehruna
hanptiiichlich ein politisches Mand
ner. eine Art Blitfi, sehen zn sollen.
Deutschland habe einen moralischen
Eindruck hervorbringen und etwas
Kolossales (iicl) machen wollen.
dielleicht werde Deutschland eines
Tages iiir feinen Hochmut biiizen
müssen Frankreich könnte feiner
seits keine größeren Opfer an Gut
und Blut von feinen Bürgern ver
langen, schon wegen der zurückgehen
-n Geburtenziffern nicht. Doch lie
fe sich die schwur e Armee lehr wohl
verwenden. Aug müßten die vielen
nionvalnrs ausaemerzt werden.
End-lich könne man anstatt einer Re
iervebrigade deren zwei bis drei
dem Urmeekorps angliedern, um so
die Truvven erster Linie zu ver
sstärten Die beste Deutschland zu
serteilende Antwort besiehe aber dar
in, die französische Vaterland-liebe
zu kaltieren General Verein, der
ehemalige Kabinettschef dei weiland
Kriegsministeri Andere, erblickt in
der Herespermehrunq weniger eine
timitvermehrung als eine begin
nende Schwächnng, nnd zwar wegen
der immer schwieriger werdenden
Verpsleaung im Feide.» Schon 1870
habe das deutsche Heer groß-c Schwie
rigkeiten dieser Art empfunden,
trenan es in offenen Städten wie
Nauey reichliche Vorräte vorfand.
Die Sache wäre vielleicht anders ge
kommen, wenn man französischer
seits beim Zurückgehen alle Vorräte
zerstört hätte Auch fiir diesen Be
nrteiler bedeutet die Zahl nicht alles.
Der französiscbe Soldat fes dein
deutschen sicherlich überlegen. eben
so der Unteroffizier und der Offizier
in der Roueriinie Was das Ober
konnnando anlange, so reserviere er
sein Urteil.
Um Mammon.
Skizze von H. Schaffellios er.
Von fern her tönte das Rauschen
und Brausen des Flusses-, ans des
sen Wsafserfläche iieh matte Licht
icheine sei-selten
Jn der Luft lag eine diiftere Stim
mung, die jeden traurig nnd ernst
ftinnnen mußte.
Die beiden auf dem laufchinen
Bänkchen fin Walde fußen fchnieinenb
nebeneinander und horchten dein Nan
schen nnd Lisneln der Butten die von
anderen, längst vergangenen Zeiten
erzählten
Nach einer Weile hob der junge
Mann sein Haupt nnd blickte lange in «
die tiesfchwarzen Augen des Mäd
dient-.
Magd es m atio Dem Wille. ku
bestehst darauff«
»Land, ich liebe Dich. lage es Dit
weil « wahr sit. Um Dir aber end
giltiq zu fass-, daß ich für immer
fük's ganze Leben Dein gehöre. da
muß ich mich von Dir eine Bedenk
zeit tun out-m Jota-e »Was- WI
ich mir alles genau überlegen unt
alles qencu kmäceu sams. Und selt
Hanii. Du qovähkst mit meins Bim.
ich liebe Dich ja soc-B
Er stand out Im eigenartige
Wölfe bedeckte Itiu Rath während
et must-indem IM- antworten-:
»Du verlanqu von mit eine Vo
deukzeit von kånem Jade Weist Du
auch. um km Jah- iM Ja Urian
Jahre übe-We Dir smin und »
mäqk dana: M dm ein Ursein-. ein
Miste-. muss-Ost Its-jun uns-il
tu und würd-it Du mit Ists ems
Mp werdens tat Umw- ktk uns
smä ISM VIII Idee mit käm
MIN- TO III am M Me
is- MW cost Ins cis-m » du
W- isse Dei-is Ist-Wut K. Dis
am komd-ds- tu die seu- M
mO m Jud-n los-tat U WI
ct Mass- tdtt dont
»Hast M Ist Wisse M
TH Un ti- III-Mu- WAI aw. m
rsn Its-. um MMI tq mö
IOM Ihn-d Inn sum-m und w
s- » III-seit k- am Im sich
sah-f
slio WM M as ist
Jus-. sum sub m imm- Tut-.
Usb Ia- um n und soc-IM- h
I — . I Its-w .
Und bei demselben Bänlchen trafen
iie sich wieder.
Herbstblötter gelb und braun la
sen am Boden
Er wollte iie an seine Brust zie
hen und ibr Geständnilz, ihren Ent«
ichlnß W —- als er in ihr Antlitz J
blickte. Er wich zurück — von die
sem Antiiy konnte er die L- abrbeit
nur zu deutlich lesen.
Ein eigenartiges nerviiies Zacken
mnipielte ihre Lippen
.,Mizzi, sprich. sage mir die Wahr
heit,« entrang es iich iniihjam feinen ;
Lippen. «
»Hans, in dem einen Jahr Bedenk
zeit habe «ch alle-I nenan iiberdacht
und erwogen nnd bin dahin gekom
men —— ich will offen mit Tir re
den —, daß ich mit Dir nicht glück
lich werden kann«
Sie fuhr fort:
»Ich habe einen anderen gefunden
Dieser andere vermag mein Leben so
zn gestatte-n wie ich es immer ge
träumt batte. Er vermag mir
niiyernde nnd ranfchende Seit-entlei
der iunkelnden nnd costbarenSchmnck
zu bieten und vermag alle meine
Wünsche zu erfüllen. Du biit ein
Arbeiter, kannst mir nichts als die
Liebe bieten nnd das iit inir nicht ge
nun Es iit beiier. wie scheiden iiir s
Leben, innit wiirden wir ielleichi beide «
unglücklich werden!«
Lange ichwiege
Es war ein i
der ibn bestürmte
erer Seelenkambi
Dann sagte er contes
»Mizzi, ich habe Dich geliebt nnd
gerade weil ich Dich liebte nnd lett
noch liebe, lage ich Dir: Jch will Dir
weiterhin einen Tag Bedenkzeit ge
ben —- und dann wiihle entweder
mich, einen armen Arbeiter, der Dich
unendlich liebt und Dir vielleicht ein
glückliches Heim qriinden kann, oder
einen reichen anderen, mit rauschen
den Seidentleidern und inntelnden
Schmuck. Morgen lage mir Deine .
Entscheidung. Du hast zu wählen, ich
stelle eMDir stei, doch höre und er
wiikle genau —- die Reue kommt zu .
a « —- -- -- «
Sie trafen sich wieder.
Er erfaßte ihre Hand.
»Mizzi, wer ist edi«
Sie blickte Zu Boden.
»Er, der andere, der Reiche
Da sant er mit einem ichweren
Seufzer aus das tauieuchte Gras und
barg weinend sein Antlih auf die gel
ben Derbitblätter.
Sie stand vor ihm. Keine Thröne
perlte sich a O ihren Angen, iie ichien
kein Gefühl mehr fiir ihn im Herzen
zu tragen.
e»Dann raiste er sich ani, der Stolz
wurde in ihm wach
»Mizzi, weißt Du, warum ich ge
weint habe. Nicht deshalb, weil ich
Dich verliere, sondern ich habe um
Dich geweint, nur um Dich, weil Dich
der gleißende sunlelnde Mammon be
thört hat, weil Dein Glück das tiefste
Unglück if .« s
Dann ging er —- wie ein Traum- ;
verlorener. »
Dentlich aber brauste es noch in
ihrem Ohr-, als er ichon längst im
grauen Nebel verschwunden war —
»ich Liebe Dich, ich Liebe Dich, werde
glücklich, ich wiinsche es Dir« — er
hatte ed gesagti
Jahre iloisen dahin. -
Da trascn iie lich wieder —- zufäl
ligerweiic. «
Und als er in ihr abgebörnites,
blaiies Antlitz blickte und sie fragte
ob iie glücklich wäre, da iah iie ihn
tiettraurig an und weinte bitter-lich
, Er aber blieb unerbittlich. kalt
selbit ihr llehenilicher Blick konnte ihn
ans seiner rnbiaen Fassung nicht
· l
stumm
»Mitgl- ith bebe es Mr vor Jahren
Mast- Mle. sit-Most und bedenke
komm —- die Reue kommt zu spöt.
Ums stehst Du es. Mich haft Du ver
Mem mit its ein einfachen atmet
Ist-beim wes-. mäch. der es ehrlich und
MOIJMZ W Mk wes-Oe »Ist-SOLO
user-s w Noah da Dir den M
mit geltend-m Mammon bestreut-.
sit ich Mos. Du hast mit die
Mc mäms Its-us geraubt Mo
SICH-I IM es nicht« um beweis
wsldss Da mir sag-s i heit. war
viel In stos- sls das ch ums-ihm
könnt-X
III Ist in fein unerbittliches. bek
M IKMO Mist-. do IM Ue Ihm um
den Osts.
. seid-. stupid-L
Ir Miit-id- ste von »O ab Ims
Intu- IIOI ein SW Mit tm.
W W nnd sum-c
Ida Nimmst-am Dem-IM
Mutwmämsssssostma
si, Its-It
end-II me und Ums n ver
DMMIIQ nimm-d must- Its-muss
Ins »Ile
Indes Mie- m seiden nnd sum
Iks dessmtäwk zu Rohm- a« man
Ob tu Mast most Mit-M sich-n id
IIO Ost-its M M am- du WM
« sw-.-«---.... ... —- wx —
IUM owns Wes w.
M Ists Im Ma- mmon sum
tmng
— W NO We M Dis bu,
II — M onst OMU soc-im
c u
I « um
— t
Jcctimes von dct deutschen «s’
Diplomaiir.
Der »Noland von Beklin«. der LIES
wejlcn sehr gut iibcr intime Vorgänfk
der deutsch-en Dislunmtie unten-ins i
ist, macht üer die linkriere ch— z:r·i
Botschastcr in London crna:n::»i.
Herrn Mai-scholl von Vielwisstcisk
einige bisher wenig bekannte Miit-HI
langen:
Staatsiekreiiir ists-S Aussmärtncti
Amtes wurde- Marsiimll im April des
schlimmen Jahres lslia nach Wiss
mai-cis Voril1z111nn. wic- wir ans du
indiskrctcn Menioircn des Fürstin
Clllodlvig Holwnlvilc wissen. ans Vor
schlag des schon damals hinter den
Knlisicn mäklniarn nnd oiuilnsrcixlzkn
Herrn von Halm-in Man miilllie ilin
als einen Onlsidok, ans Bedenken-Brit
nieil man niemand anders fand nnd
sich bereits einige Körbe geholt hatte.
Das alles ist längst Geschichte von
gestern. Eins aller bat uns noch
kein Chlodwig Onlienlohe verraten
dasz nämlich der Freiherr Marschall
von Biebeksicin der Prozent- des ba
dischen Hoer und im besonderen M
verwittweten Großlirrzoain Linie ist,
auf deren Urteil ibk kaiserlicher Nef
se Wilhelm Il. mehr hört. als« die
Oessentlichkeit ahnt. an Schloß zu
Karlsruhe wurden die Entschließun
gen gefaßt die den Freiherrn Max
schall von Vioberstcin ans dem Dunsttl
des Manniieimer Gerichtsgeliiinth’
mitten hinein in die weiten Hallen
der Wein-Miit vorilanziem und in
Karlsruhe hat ietzt das Dein-L seit «
ilni in London hegten-bist die listig-its
chriii des Oberhanvtks des Denn-lieu .
ciN erhalten Wird leitikilsnkiiiiin, .
in London beendet sein-Te Vielertkij
Ingrimm sprechen dafür-, daher-M
selbst nicht glaubt nnd währendvnrf ?
einigen Wochen tioch der FMNM «
Clemens von Schweines-Ader die
meint Aussicht hatte, Herrn v-, Reib- s
man-i collwea zu nie-new darf kiqu
es seytsnls möglich aufs-idem Miit-Eis ,
Freiherr Mai-scholl v. Viehersiein inqu ·
kurzer Mission von tief Titemiis ins
das Palait in der Wilhelmsimßteiw «"
ziehen wird. », l» J :
· As I ji«-« . « »S
E Jst poliiichrn Zirkels
lännst kein beimnii mirs-R’ ,
Freiherr Hans von Wansgenheisrn--best.""s
irii dem Anfang dexz Jahres Was "«
druiicher Gesandten- in Athen ist« die
Erbichafi des Freiherrn Marichaii von H
Fieber-stritt am Goldenen Horn er
hoiiie. Nun iii sie ihm in disk Tat nn
trii geworden Niemand wird bestrei
ten, daß er eine Art Anrecht nui iir
besaß. Während einer Reihe wand-akz
rrn war gr, als Vatiazaiisrah Herrn
v. Marichalls rechte-Hand Er ist klug, ""
energisch. stark non Nerven und ein
lebendiger Beweis dafür-, daß man in
der Diplomaiic mich ohne Protrkiion »
etwas erreichen kann. Sein Verirr
war kobnraifchcr Farsnnciiier, und er
ietbii stand als Leistuan in einem
teineswegs sehr nrifiakmiiichcn Fia
vallericreginicni, als ers-sich znin dip
ioniatiichcn Dienst melden-»- in dein er
dann rasch eini- Etappe nach Der an-.
deren surücclegia Jeht ist erpersi 52
Jahre alt, aus demselben Jahrgang
1859, ans dein Fiaiixr Wiiheim Il.
und fein fünfter Kanzler genannan
Freiherr bon Wangcniieim hatte- iirh
1886 mit der in Paris net-armen
Tochter eines Deutsch-Aicicriiaiirrs,
des Herrn Charer Iiizrcnfrla ver
heiratet. Die Ehe wurde iWL als
er Sein-tät der preußischen Gesandt
ichaft in Stuttgart mar, geschehen·
Die Froifran non Liiangeniieinn ac
borene Ahrcnieid, veriniiiilte sich ei
nine LU- main später mit einein wiirts
tenibcrgiichen iniriisic dein iiiraian
Waldernar von Uxinllsisiulirnband,
mit drin ihr orncr Gatic zuvor ein
schwere-s Duell ausgefochten hatte.
Seit dem Jahre iiiw ist Freiherr v.
Warmenizcinr mit der Frciin Jahans
nn Hugo v. Spitzrinlirm sank-innen
einer durch unriciriaixniichc :’:nn!ni
aussen-scharfem nach iiinvndintkan
Dante, deren Mutter ais Witnrc rrss
1380 vorne-denen neiirttetnbrrcciscktrn
Gesandten bei-n vrrniiiinws idJir In
Berlin icbi und rinkt In dxsn Latinen
des Hauses Visnmrii Untier Tor
ieizine Berliner isirsnnfas sizkiiriicnii
dems. der ncirisnnsiisinr Junker-r Wer
Ums Vsikiibiiick III-i u·-k-.».«iiJ Esii
Unuir disk irr-im Innre rinikt niaixskk
M, und disk Tit-stimmt ier neu-X kå Un
Abgsisordnrirngunie-z der IT str o
Ekiia find its-U .i««.— ? EIN-er
nkk til-F Bruder der Links-un :..;: usi
;bkrii. DER-inu- dkr Art-»Ernst is »H;
kneniieinr der uns-i .:i-.-sii!a?-.idrixv
sdr Kinn-irr- .xäi.-nhmd nirsrrs ds- in
Hin-sinnt Pan-« -:-’-.:«« Irr merk-, in
nmii man Mit Tun-n nnd Dorfs
lmdrrirnsspiiknixtrr M W VOLK-Ah
kais » nie Me- «n«14-.k--sriri Musik«-sur
IMNQMQ wir-rissen nii . . .
w—.«- .
M
Its Im III n saethcthi
Und M« M am die Use-.
Mo sen-n Mut Wem-II
ks W- Itn Uns-If verw
oä sey-M tät-IT ZU nnd M »
s« Im M II
Qui-« ims- ji« nd KATER-Lobi
It rud- zueudwkadtx
Max b- t« M- EWO et
Kaki W ist. «- fid- est
M O- · II m M
Btm L- W a ot- m«
soc-» www-VI