Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, June 20, 1912, Image 7

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per Instituts-Iß
os- dik Geschick-i- m sei-m Einst-.
oeu berichtet
M Mc Duell M IIQO Ist des INS
tsssi IS Missetat-II is set-essen
«Das Duell, um das gegenwärtig
wieder der Kampf der Meinungen
entln..it ist« ist viel später erst in
Delikt-stand eingedrungen, als man
newolinlich annimmt. Der altdeut
ichs Zweikampf, der sich noch bis
ins 15.· Jahrhundert als eine recht
liche Einrichtung erhielt, hat mit
vem heutigen Ehrenduell nichts zu
tun. Der Zweikampf zwischen zwei
Wffenfahigen Freien als «eine in
qefehlich geregelter Form geübte
Fehde« ist schon im heidnifchen Ger
manentum bekannt und hat dann in
die Ges esbiicher des Mittelalters
Aufnah e gefunden; im Zweikampf
war »zum-eint die Schlichtung eines
Streite-« von dem Entscheid der Waf
sen abhängig gemacht; der Stärker-e
hatte recht, und für den Angeschuls
digten war das Duell häufig das
einzige Mittel, um sich gegen die
von einer mächtigen Sippe vorge
brachten Liigen zu schützen. Auch als
Oratel fur den Ausgang einer
Schlacht wurde der Zweikampf iin
germanischen Heere angesehen, in
dem namlich ein auserwählter Krie
er aus dem eigenen und ein Ge
angener aus dem feindlichen Heere
miteinander kämpfen mußten.
Auf ver Höhe des Miit-Halten
wurde dann der Zweikampf vielfach
nur noch als Beweismittel verwendet.
Er war das vornehmste Gottesurteil
und wurde im 14. und lö. Jahrhun
dert vor bestimmten Kampfgerichten
a »efochten. Ueber die Art Und
Wer e eines solchen gerichtlichen Zwei
kampfes bestimmt der Sachfettipiegelz
»Der Richter soll denen, die fechten
tollen, zwei Boten mitgeben, die an
sehen, daß sie nach rechter Gewohnheit
gerlistet sind. Leder und Leinen kön
nen sie antun, so viel sie wollen,
Haupt und Füße sollen bloß sein und
an den Händen sollen sie nur dünne
Handschuhe tragen. Ein bloßes
Schwert in der Hand und eins oder
zwei —- das steht in sihrer Wahl —
umgegiirtet. Ferner sollen sie einen
runden Schild haben, woran nur Holz.
und Leder ist- ausgenommen den
Buckel, der von Eisen sein darf. End
lich tragen sie einen Rock ohne Aet
mel über der Rüstung Bei Todes
strafe soll man dann für den Kampf
plafi Friede wirken, damit niemand
den Kampf störe. Jedem soll der
Richter einen Mann lbeigchem der eine
Stange zum Bearenzen des Kampf
platzes trägt. Die Sonne soll man
Leiden gleich zuteil-en, wie sie gegen
einander gehen. Wird der besiegt
aegen den man klagt, so richte man
ilgoer ihn; siegt er, so entlasse man
i n.«
Hier sind eine Art Sekundanten
die GrieswiirteL vorgesehen, wie sich
iilberhaupt die rechtlichen Bestimmun
nen aii den altge maniichen Halm
gang —- so wurde er Zweikampf ins
Norden genannt ——— vielfach anschlvis
sen. Beim Holmgang wurde eint
funs eilen lange Haut oder ein Tep
pich hingelegt und aii vier Pfählen
befestigt Auf dieser ,,beiriedeten
Mari« traten sich die Kämpfer-, jeder
mit drei Schilde-in ciitgegen: mai-en
diese zerschlagen, so begann dei
Kampf von neuem. Wer außerhsalt
der Greiizpiäliile zuriiilivich war iii
die Flucht geschlagen; floß dass Blut
des einen auf die Erde, so konnte der
Kampf als beendet angesehen werden;
wer bis zum Soiineniintergaini sich
tapfer verteidigte-, wurde von der ge
aen ihn erhabenen Klage freigespro
chen. Greise-. Kranke-. Geistliche, ievi
hohe Herren, auch Frauen konnten
einen Stellvertreter vorichickcm doch
sind auch zwischen Mann nnd Weit
gcrielitliaie Liniciliimiisc ausgefochten
worden-. da aber die Regel galt: »Ein
ioip iii ein halber -iinii«, io innsite de:
Wein-O d» Mk iiiii einer Feste rekissi
recht sci;ins.i. ltis inr Mitte deo Kor
pers iii einei- Mriilie stehen
Diese kimtuchs wannan you
cämpfc. bei denen es sich darum dan
deltr. eine schwer zu erweise-m
Rechts-frage durch das eie lich one-·
kannte Genosse-ichs n ( Man-on
der zuständigen Als-m zu entscheiden
kam ammwmä mehr und meta- ai«
und »ja-km Wir-Mich m Vergessenheit
Ja dec- msmen Hälfte des M. Jud-«
banden-u kamen pages-m stetsämpfc
Leu »dem Un in tmttchland unf.
uns die km einzeln-n um ihm zuge
hon Wurm-u . eine Vers-sung
Man Iris-Sausen du töten wem-.
Wo Dis-aim- M Aus-M M den n
ottut-M VIII-Ia kam-Indem m
»Um Ihn Monds-n III-Wurm
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»C- s--—« «.-.»-w-«,---. ,. —
deren mit den Sekundanten gefangen
eeen. Am s. April 1698 wurde in
rlin an zwei Ofsizierem die lich
duelliert hatten, die Ezekution voll
zogen; der Sieger wurde lebendig ge
hangen, der im Duell Gefallene auf
einer Schleife zum Galgen geschleppt
und aufgekntipft —- trotz des Ein
fpruchs der Kurfürstin Aber alle
Edikte niiyten nichts, denn, wie Chri
stian Weise richtig bemerkt, »die Fürs
ten und Herren selbst, ob sie schon die
Sache verbieten, halten dennoch am
missen von einem Edelmann, der sich
brav resolviert erwiesen hat«
Wiofcherofch schildert uns in feinen
»Geschichten Philanders von Sitte
wald«, wie ein Raufbold, ein soge
nannter Schnarcher, um der gering
fugigsten Ursachen Händel sucht, wie
die Freunde und Sekundanten an
dem Gefecht teilnehmen und das Ge
tmrnmel nicht eher endet, als bis meh
rere auf dem Platze bleiben. Wie
nichtig die Anlaer waren, beweist
z. B. die Forderung eines Grasen
Fugger an den Freiherrn von La
mungen auf Pistolen, weil dieser ein
Schreiben des Grafen, das nur die
Ueberichrift: ,,Dem Esdlen und Ge
ftrengen« trug, unerbrochen zurückge
lansdt hatte· Die Duellwut beschränk
te sich jedoch auf die Kreise des Adels
und des Offizierstandes, der akade
mifch Gebildeten und der Studenten,
die das Recht des Zweikampfes für
sich ausschließlich inAnsspruch nahmen.
Jn zahllofen Familienchromlen
kann man lesen, daß bei Festmahilen,
Hochzeiden und dergleichen die Gäste
bei irgend einein Wortwechfel zu den
Waffen griffen und mancher tot lie
« gen blieb. Von Frankreich ging dann
s
gegen Ende des 17. Jahrhunderts
eine Strömung aus, die ein strenges
Zeremoniell lliei der Behandlung und
Aussechtung der Ztveikainpfe durch
flkhrte die ganze Sitte aber dadurch
noch mehr zum Recht und seit Pflicht
der Kavaliere machte. Das Duell
galt damals als ein schöner Sport
und eine prächtige Schaustellung. So
trafen fich s. B. ein junger Gras
Dohna und ein Herr van der Myle
im Hang auf der »Mallie-Bahn" des
Nachts bei Fackevbeleuchtung: 24
Spielleute begleiteten den Zweikampf
mit Musik : jede Partei hatte drei Se
kundanten. Van der Myle, der letzte
sseines Geschlechts, wurde erstochen.
EEin französischer Hoffechtmeifter, den
ein deutscher Edelmann gefordert
fie, mußte auf dem Kampfplatz auf
iesen warten; da ,,erlegte er zum
Zeitvertreib erst zwei andere Kava
liere« .....
—
Oiite dich vor Zersplitteruug.
Das Leben geht jetzt anders als
noch vor 20 Jahren. — Die Menschen
haben alle schrecklich viel zu tun, und
zur inneren Einschau und ruhigem
Nachdenken kommen die wenigsten.
Auch die Frauen, die keinen direkten
Beruf habcm weihen ihr Leben so
vielseitigen Interessen, daß sie für
das, was doch so sehr nottut, nämlich
Vorausblick und Rückschau ins eigene
Innere, in die Angelegenheiten ihrer
Lieben, kaum einen Augenblick Zeit
haben. —- »Ach wie kann ich daran
denken, nach S. zu fahren. zu meiner
Schwiegertochter, die erkrankt ist und
drei Babies hat, ich täte es ja gerne-—
sagte kürzlich eine ältere, sonst sehr
gute Dame zu mir — aber ich habe
jetzt gerade den dritten Vortrag im
Orientalischen Seminar über Renaiss
sance gehört, ich möchte die andern
drei nicht gern schießen lassen, sie sind
so wichtigi Und dann haben wir
auch noch drei Tees vor und diese
Woche den Wohltätigkeits-tout bei
Exezellenz X. Ja, wie kann ich da
noch nach S. fahren, nach dem Rechten
sehen. . ich habe absolut keine Zeitl«
—- Was soll man dazu sage-ti- Ge
wiß ist es interessant und belehrend,
gute Vorträge zu hören, sicher verdeu
ke ich es niecnaudz wenn er die Gesel
ligceit Missi- — Mw qui verstehe III
daß die Musik« die Kunst an sich einen
großen und breite-n Inn-n iin Leben
einnehmen kann. aber-. .. wenn sie
kennte Schwimekiochter rnit: Mutter
kontin. hilf mir. die Kinder werden
Wechi behütet. ich seide- din krank,
mein Mann im Dienii... was ist
denn da die nächste Pflichis Die ans
dee niien Zeit hätten wahrlich nicht
Wndeet da sn entscheiden. denn
eins gründlich inn nnd qui. das iii die
Quiwiicche das. was uns nni nächsten
Lied-i. nnd wo wie nötiq find. adee
nicht nuiend Kinkeeiim nnionoen
von denen wie nichts anderes haben
vls eine ils-Music nnd IUmnnuncn
nnd die niemand ein-ne Kniee inn.
sendinniiee denn-neu
sei penndwnnden Ieoi non m
beede«-nun Ein-d Most in Wes
cannot-met sinnen du nnni duns
zisenoådeendee W sen kalte-n
i W mode Mk Wi Usns
e non sein-in spie-ins- eie man
III 0 sinnt-n W Inn »den-.
W Inst-Ists- sodann-n
ein« sofern Im Ie- su
ssse IM. Ins Inii
H IUDOQ in edee
HWMUM in
E We Im Leben ein-· seien Mem
M ein Weis IM. iii ein ichs-.
ins-see Umii nnd eine items-usw«
inn. I-. Stute-.
smkiimss »mus.
ssatdecknttgem die bei Auögrabuuges
in Neu-Mexico gemacht wurden.
—
vstimsmmqe psunmsqm um sum
Von hohes- ssmmsinu Zeugnis tue-ts
»Die umfangreichen Auögrabungem
dte der Direktor der amerikaniscan
Schule sür Archäologie, Dr. Edgar
te. Havett, seit einiger Zeit im Rio
GrandesTal von Neu-MexiXo vor
nimmt, haben zu überraschenden
neuen Ausschlüssan über die Urbewohs
ner Ameritas geführt·
Zunächst wurde bewiesen, daß diese
irrahistorischen Höhlentuenschen in
einem ausgeprägten tvtnmunistischen
System lebten. Jn gemeinsamen
großen Häusernswaren fie unterge
bracht; die wenig bewässerten Land
gebiete, die sie mit großer Mühe kul
uvierten, gehörten ihnen allen ge
meinsam· Ebenso wunden die kom
plizierten Bewässerungsarbeiten von
allenzussanrmen ausgeführt und die
Verteilung der gewonnenen Produkte
eriol te in der gleichen lommuniitls
schen arm. Wie im ,,American Maga
zin« aufgrunid der Berichte Hewetts
ausgeführt wird, nennt man dass
Volk, über dessen Lebensformen man
nunmehr eine gewisse Klarheit er
langt hat, die Pajaritaner, weil sie
das sogenannte Pajarito-Plateau im
Rio GrandsTal bewohnten '
Zwei grosse gemeinschaftliche Häu
ser wund-en ausgegraben, sodcssn eine
sehr geräumige Höhle in einer der
Klippen des Rito de Los Frisoles,
an die sich ein riesiger unterirdischer
Raum für allerlei religiöse Zeremo
nien anschloß. Das. genaue Alter
dieser pajaritanischan Zivilisation lässt
sich nicht angehen, doch schließt ma
aus vielen Anzeichen daraus, da
Jahrtausende seitdem verstrichen sind
und setzt sie etwa in die Zeit der
frühesten babylanischen und ägyvtis
schen Kultur. Die Ausgrabueigen
stießen auf gewaltigeSchwierigteiteH
die Trümmerschichten von Jahrhun
derten mußten erst fortgeschafft wer
—den,"bevor die großen Gemeinsschaftsi
häuser usnd die Höhlen zum Vorschein
kamen. An den Arbeiten waren die
im Rio Grunde-Tal wohnenden
Puebloanidianer beteiligt, von denen
man annimmt, das; sie die Nachkom
men des Urvolkes sin·d. Der interiefs
santeste, neuaufgedeckte Bau ist das
kreisförmiae Haus von Tyitonyi, das
bisher unter seinem Erdbofen im
FrijolessCannon verborgen gewesen
war. Das Gebäude-, das eine gewisse
Aehnlichkeit mit dem römischen Kalei
seum hat, ist in seiner Architektur
gang einzigartig: keiner der primi
tiven amerikanische-n Bauten kann
ihm an die Seite gestellt werden. Eis
war augenscheinlich ein in Terms-en
aufsteigenden treisiörmiger Bau. der
wenigstens drei Stockwerke hatte.
Während andere der Gemeinschaftss
häuser der Pajaritaner durch bestän
dige Zubairten erweitert worden find
ist »dieses Kreishaus nach eine-m ein
heitlichen Plan außerordentlich regel
mäßig angelegt und legt beredtes
Zeugnis ab von der Geschicklichkeit
dieser primitiven Architekten
Die Akt-lage des Baues war auf
die Verteidigung berechnet. Die
Wohnräume betrat man von dem
inneren Hof aus, isn den man auf
Leiter-n von den Dächern hinab-stieg
Der Hof war nsur durch einen einzi
gen etwa sechs Fuß breiten Zugang
an der Ostseite zu betreten. Aehnlicts
angelegt, wenn auch nicht ganz so
tunstvoll ausgeführt, ist das andere
Gemeinschaftshaus von Puye; es
war sdas Zenit-um eines ganzenStatn
mes, zu dem viele Feisendörier in
den Eannvns der Nachbarschaft ac
hörten Es war am Rand eines tie
fen Cannons errichtet; eint hoher.
viere-Eises Bau. m seinen Wenn o
nen etwa 300 zu 275 Faß. Um einen
Wissen sei schlossen sich die Min
ine, die eben alll nur sehr sei-ver zu
qänsiich waren Wiwge Resultate
sind sodann durch die Essai-schaun
set rings bei-umliegenden Höhlen a
wonnon worden so das insn nun von
diesen bisher völli unbekannten ge
beimnitvollen «ekion sie-unisonenu
Ums Viid innen kann
einDieu e qenotiiqsie u interessant-si
Inedeckmi bei den Croimnfen aber
isi wohl ie stoss- ödle m Niiv
de los s dies. die ed untee obvi
siidisihen ais-n nutdednie und zu
eeiiqiösen Zeeeinonien diente Nin
steifi aus iiie dann in einen denn-tei
em n M hinab. der si- einem
mä gediese-en Raum säh-i In disk
km 100 Its-I breiten und w Knie
iiesen Odie dein-eben sich säumt in
W noanl- die Ruhe-er
unt Hei-im wohnten Mund die
kommen in denen tee von ten
mit-new verehrte sogen-sit ne
seieei mit-de in dee untersten UI
III iieion Use Monden
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com Msietdode siMetien nnd die-i i
Dosen-»An t O- iin Ii ein un
eine Mast Messe M Dim
W M TOMMZHM m Baum III
In met-am- temmteh des- eus Urm- U
Cpsm des stetem-us sus.
Der angesehenste amerikanische De
tettiv Willtam J. But-n- erejöblt kn
teressante Kriminalfälle, b denen
die moderne Detektivkunst eine ent
scheidende Rolle gespielt bat
Ja Danke, in einer Hasensttase
bewohnte Frau Marie Pallot allein
ein zweistöckiaes Heu-, das sie soms
ssäliiq durch Löden und Schlösser
sicherte. Bei cas, während sie aud
ginq, ließ st: es bewachen, nachts aber
schloß sie ssch em. Eine Zeitlang
hatte sie möblterte Zimmer vermieten
Ihre Nachbarn vermuteten bei ihr
, erhebliche Geldersparnissa außerdem
aber nmnkelte man, sie tränke abends
Moder-e Detektivknust
s
gern und viel Schnapö «- dae war
alle-s, was man von ihr wußte. Jiu
Oktober des Jahres 1909 faßte ein
Schutzmann die Türllinke des Hause-S
, an, um zu prüfen, ob es verschlossen
sei. Zu seinem Erstaunen war die
’ Tür offen. Nun ging er hinein- und
i alsbald fand er Marie Pallot ermor
« det tn ihrem Zimmer. Sie war mit
einem Totschläger aus den Kon ge
;trofsen und etwa seit einer Stunde
tot. Ebenfo rasch, wie das Verbrechen
; entdeckt wurde, fand es seine Auf
f klärung Die Kriminalpolizei bat
s Professor Reiß, den Lausanner Kri
( minologen, um seine Hilfe. An der
s Tiir fanden sich Mai-stellen von der
sgewaltsamen Oeffnung herrührend
s außerdem entdeckte man einen Holz
I splitter mit Blutspusen Jm Jnneru
der Wohnung waren weitere Blute
und auch Stearintropfen zu sehen.
außerdem fand Professor Reiß noch
einzelne Kleinigkeitem die er genau
untersuchte Nach kurzer Zeit war er
» fertig und sagte: »Frau Marie Pal
’ lot ist von einem liulehändigen
« Manne mit einem kurzen, roten
Schnurrbart ermordet worden. Wahr
scheinlich nsar er ein Sizilianer, der
niit der »Donna Maria« (dem leeten
Schiffe aus Sizilien) angekommen ist.
Er kannte die Frau vorher, vielleicht
hat er einmal bei ihr gewohnt, jeden
falls wußte er, daß sie Geld hatte. Er
kannte auch ihre Trunksucht, nutite sie
aus, indem er die Abendstunde ab
n-artete, wo sie vermutlich schon be
trunken war, drang dann gewaltsam
ein, tötete fie, weil er fürchtete, sie
könnte ausmachen, bevor er wieder
weg sei, brach ihren Geldbehälter aus
und entfloh dann. Veriuutlich trägt
er bei sich ein Lichtstiinipfchen, an
dessen untere-n Ende der Docht her
vorragt.«
Den erstaunten Polizisten gab Pro
fessor Reiß auch die Begründung fei
ner Behauptungen Die Fußfpur des«
Eindrinalings war in der Wohnung
zu erkennen. Links davon waren
Vlntiötropfem rechts Stearintropfen
Der Einbrecher hielt also in der rech
ten Hand das Licht, in der linken
aber, die er sich wahrscheinlich beim
Ausbrechen der Tür verletzt hatte,
sein Mordwerlzeug Die Blutfpuren
an der Tiir sowie die Stearintropien
recht-:- von feiner Fusispur wiesen da
rauf hin, daß er linkshändig war.
denn bei seinen Absichten war das
Licht Nebensache-, die Waffe die-Haupt
sache, und diese triine jeder Mensch in
der Hand, mit der er gewöhnlich ar
beitet. Tiefe Vermutung konnte Prof.
Reiß dadurch bestätigen. dasi die Spur
sich änderte, sobald der Mörder die
Frau erschlagen hatte. Fortau näm
lich hielt er, wie die Troper zeinten
das Licht in der linken Hand, weil er
nichts anderes zu tun hatte, ais- das
Zimmer abzuleuchten Die Stearins
tropfen hatte Professor Reiß mi
kroskopisch untersucht Es war kein
französisches Stearin, sondern fizilias
ruscht-Hi Stearinkerzen sind billig
woraus folgte, daß höchstwahrfcheins
lich eine Kerze benutzt worden mar,
die nicht als Oandelsware iuwortiert.
sondern von einer Peinnttipkfim mit
aebrncht worden war. Es inufite ainii
seinaud fein, der noch nicht lange in
Haisee war. denn fonft hätte er la in
noch Kerzen gehabt. Die nächste Ver
mutung. es sei ein Sei-month mußte
znriickgewiefeu werden, weil Sei-leiste
nicht mit offenen Kerzen, fondernsniit
Lampen w leuchten pflegen
Die Was ansah-n waren ok
W l" Wuweiieth denn
von dem S nun-hakt den Professo
Reih dem Hex-breche- suftdrikb· hatte
et zwei danke aufgefunden. Dir
Mimäualvolhs fodudetk mm somit-Ich
aus eint-u Wann an Vers der »Don
na Wonach des ein-u mm Schnur-«
hakt hätt-. und kmd Ida auch als
bald. M made Most in M Moch
’ dass ask-MS III-Mo- Iei diru
ihm tim- itoud Its en
i nat-M matt Halm cis-I
tm Mid- Husse Hei-. Hin-im
was M seu- det Mit Wo M
ka- Oemtuduis M IIIMI demu.
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WAND
Der Sultans im Exil. z
—
Im de- ssem Ihm out-II Mo II Ist-Its J
cis Hm ums-tu j
Aus Salcmiki wird aeschricbm: 1
Man behauptet —- die Aerztc allein !
wissen es —, daß Ersultan Abduli
Oamid sehr zufrieden sci. Ist bat !
das Region-n schon längstkiderleknt
Er kann viele-, viyle Stunden des »
Felle-n Tages in feinem Patriakchens »
cbnstuhl sich und die Hände selten «
und wache-nd schlafen. Da die Mauern
eines Gatten-s gewaltig aufgerichtet
ind. würde er unbemerkt im Garten
hcrumwmcdern können. Er will ei
nicht, auch jetzt nicht zur Frühling-s
seit Ja seinem Zimmer bleibt er
ans freier Eingebung Er befiehlt
daß die Fenster fest verschlossen blei
ben. Er will nichts von der Welt
er will nichts von der frischen Früh
-lingslnft. Jtn Dunst nnd in der
Schwiile will er leben, im feinen, die
Kehle beizenden Staub von den Spit
nen feiner Hobelbanb Denn man
bat es ja schon oft erzählt, basi er
sich in dieTischlerei verliebt hat und
auch in ben Maleriarbentovf. Er
liebt einen fchreienden, wilden Ge
schmack, da er alles, was seiner Hand
begegnet, mit inallrotem « arbenkleid
onst-seicht Frühe-r schlief er Sultan
wenig. Jeyt sind feine Augen viel
geschlossen. So iiiird es ihm gar
nicht schwer, die kargen Stunden sei
nes Wachens auszufüllen Sein Tage
werk ist mit drei Dingen bezeichnet
mit der Badewanne, mit der Oobeb .
bant und mit dem Malerpinseb Tini
lauwarmen Wasser su ist-M OW ?
Pfeife zu sangen und vielleicht zu
träumen, das ist ber lange, lange Be
ginn des Tages, ehe die anderen Ur
beiten des Greises unternommen wer
den. All das ist wenig kaiserlich, all
das ist sebr bescheiden, im Haufe sel
ber sehr gewöhnlich- Nur bleibt bat
eine Rätsel ungelöst: Wie konnte der -
Mann, der so viele Macht verwaltet
hatte, in dieser Nentnerruhe fich su
srieden siihlenf Es ist nicht richtig,
daß er vom Greisenalter bedriickt und
seiner Geistestraft beraubt worden
ist. Aber er verbirgt hartnäckig, was
ihn bewegt. Er läßt nur all die
friedlichen Seiten seines Charakters
sehen, obwohl er früher nicht selten
hängen und enthaupten ließ und
ähnliche Negiernngegefchäite mit
wohlbekannte-r Ziihigleit zu betreiben
pflegte. Jetzt ist er ganz sanft ge
worden, etwas schläfrig, aber gar
nichi kranti Dass versichert der Arzt
Wiirde Zer es früher auch gesagt ha
ben, dass sein Patient »gesnnd wie ein !
Teufel-' ist's Was da von anderen «
Nachrichten in die Welt wanderte, war
niemals richtig. an list-ten Winter
litt Libdnl ssaniid an einer Heiserteit
wie sie auch uns-«- anderen Menschen
zugestoßen ist. Da wurde ihm ein
illieditanient ver-ordnet Er nahm es
nicht nnd freute sich seines Widerstan
disss gegen den Arzt· Er hat früher
weitsichtigerxsn Männern widerstan
den. Bad-Invaan Hobelbant nnd ;
Findenpr das sind die Tageestatios s
nen des Sultans, und wenn er die
leichten Pflichten abgetan hat, und
wenn er nicht mitten ini Sonnenlicht
lisifis schnarcht. dann widncet er sich
feinen Franc-n. Wer zu Nacht bei der
Viila Allatini vorbeimandert, wer sich
in der genügenden Entfernung hält
nni nicht von dein itolbenftofz ber
sit-engen Waclfttsosten getroffen zu
Euer-dein der kann ans einein verhäng
iisn Verandazinnner Licht flackern
sehen matten, von vielen Vothingen
gesitnviichten Schimmers Tot Win
derer kann auch Waise-Hatte vernele
nirn Dann innfiiieren und tanzen
die Frauen vor ihrem Herrn, denn
isiitt«iroiitisii Fiaiser Abs-Hut Idaniiv
ifr liebt das Klavierspiel, nnd die
leichten Walteriieden die jetzt durch
die ganze Litelt gesungen werden, cr
insitern auch ihn. Allein diesen Eing
sami hört er noch ans der Welt Liiico
atmen-, was me Geschichte schafft, den
til-im seine-) eiaenen Landes-. die
Acaiiiricineik die sonst aufreizend über
Jn· sinke Ti.·.tt:z·i;, daI daii « nicht
isiirin Von alledem nsikd er sorg
sinn abgeschnitten Bill-sit lichu der
Weit txer in ilnn nur tiinen alt ein
Honihtisk Vitaliertuib siissungen, gespielt
gi·ii—-.t Von fernen »Nun-. - Unn
siuiri hist itnn die tiiititniiien Lin-« irr
I:. Lis::;..n«n nnd Rinier-innen net-»ti
t .I . Jwr ans-s fein- nnten Oaufciin
·-·i: sc -"" Eintreten viin tin-unt nnd
.-«« trank-steil Zie ninssisn im
Ist ai..- steil-en bis Juni Lebe des
Orts-n
Ihm ad MWW
Jst des Mit-Mk M CQIW
Mind- in Preuss-a wird out M
Dahinaus km tm U · am
Ende m m Um umwob
Iwaqu Un ums-m doan
dtb m est-I Juba M Ums Mu
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tsc- two-M Mel-dumm W
s Inst-. M
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v im damit must FWM sm«
Indus Its-M «
Los m
Ists-MS Cis Mist M M
Japaniiche Ehe
timd m Islml sei eins-we Ieise me M
Imssism Deinen Muth
Die japanischen Ehererhöliniiio
werden, besser als durch Wände ge
lehrter Bücher, durch eine verbiirgxe
Geschichte beleuchtet die jiiant durch
die Tokioer Zeitungen ging und auch
vom «Ostasiattichen Lloyd« Gehen-z
hai) wiedergegeben wird. Zwar-kro
keines Zeichens ein Zimmermann und
reißiq Jahre alt. heiratete nor drei
Jahren in feiner Vaterstadt Shiznokcx
und zog mit seiner jungen Frau me
slokio. Der Lohn war knapp, das
Leben teuer: man lebte in heissen
digen Sorgen. Doch diese waren
noch gar nichts gegen der- Schssrch den
die arme Frau eines Morgens be
kgnh als sie erweckte-« daß M) ihr
Psalm aus M Ocmf WWI W
Kmuss ie- iit idr Name, dacht- natür
lich, der Mann bade sie ins Stich qei
lassen. cis dlicd ihr demnach nichts
übrig, als mit ihr-a hör-de Werk
ihren und des Kindes Unterbalt zu
bsstreiten ' Sie hatte aber das Glis-k
dasz gute Freunde the einen anderen
Gemahl verschaisteik wovon sie in den
Osten zwei, drei tagen nach dem
Verschwinden des ersten nichts hatte
wissen wollen; als dieser jedoch nach
einer Woche noch nichts hatt-. von sich
hören lassen. ichloii sie einen zweiten
Ebedundp Dies geschah im Dezember
de- voriaen Jahres-: seitdem ledte
Kane an der Seite eines Herrn On
in Kandm einem Geschäftsbin M
totia Inzwischen war aber M
taro durchaus nicht müßig gewesen-.
handelte es sich doch für ihn darum
ln möglichst kurzer Seid durch Fa
milienriirkiichten und-mat, auswärt
eine Summe Geldes zu erwerben und
seiner aeliedten jungen Frau zu Fit
ßen u legen. Oe zog er denn nach
der åachbarstadt Chidm arbeitete mit
eisernem Fleiß, dardte sich jeden ir
gend entbehrliche-i Piennig vorn Lohn
ad und deqad sich Ende März rnitlei
nen ziemlich deträchtlichen Erspar
nissen triumphierend nach der haupt
siadt, wo er jedoch zu seinem Schreck
die Wohnung von mildsretnden Men
ichen besetzt, von seinem Weil- indessen
keine Spur vorfand. Arn nächsten
Morgen, nachdem er allgemnch iiber
den Beet-leid der Kane doch Wind de
konnnen hatte, stürzte der erboste
Ehemann nach Kanda in das Haus
des Ono und stellte den zur Rede,
wie er sich unterstehen könne, die Frau
eines anderen zu stehlen. Es ent
stand ein Aussen-L die Polyei mischte
sich ein, und das Ende vorn Liede
war, daß dem Jwataro vorn Schulz
rnann als Ersten das Vorrecht zune
standen wurde-v Kane packte einiach
ihre Sachen und folgte dem Zim
mermann. Damit ist die Geschichte
siir alle Beteiligten erledigt
Tabalkosten
Es gibt imstanzösischen Finanz
miniiterium eine Kategorie von Br
amten, deren Tätigkeit im Publikum
wenig detannt ist« Das sind die vom
Staate angestellten Tabakioster Die
ier dode Gerichtshof, der über das
ganze in Frankreich verarbeiten
Rauchiraut sein strenges Urteil fällt,
besteht aus einem Vorsitzenden und
suns Sachverständiaen und bat vom
Morgen bis zum Abend nichts au
deres zu tun, als Ziaarrem Zinarets
tcn und Pfeife zu rauchen, um sich
üer die verschiedenen Tabaköaualitäs
teu, die ihnen vorgelegt werden,
kiiechrnschast zu geden. Ader nicht
nur die Produkte der einheimischen
Industrie haben sie zu brachten, son
dern auch dir fremden Ziqarren und
Tiinnretteir dir in Frankreich verkauft
werden« unterliegt-n dein Miit-rinnt
ihrer Linnae, und es ist der ausenelp
niere- Tcsil ihrer Arbeit, wenn sie die
teuren Oavunazinarreu zu kosten de
ionmnsm die von der Regierung ver
kauft met-drin Diese Beamte-n die ein
stunden-i- und norantiuarluuqsrrichcs
Amt ausüben sind seithero Inspekgw
»k» »n- «.nO.--·.ruusriten, du- ein ne
nunrndeti Dienstalter nnd durcthkos
insn tim- ltirsutimuua iur diese Tätig
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