Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, June 06, 1912, Image 6

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    sont Ausland-.
— Vor acht Jahren ver
chwand auf bisher unaufgeklärte
eife der Taglöhner Eisenhut in St
Jngbert in der Rheinbfalz und wur
de für verschollen erklärt. Ein Sohn
des Verfchollenen verunglüdte kiirzlich
im Bergwerk und wurde schwer ver-—
letzt. Jm Fieber bekannte er nun,
daß er den Vater vor acht Jahren
erschlagen und im Garten vergra
ben habe. Man grub fofort nach
und fand tatsächlich das Gerippe.
Lord Cromer, der kürzlich
die Präsidentschaft der internationalen
Liga gegen Frauenftimmrecht nieder
legte, empfing einen Journaliften, dem
er allerlei Amiisuntes iiber die merk
würdigen Briefe erzählte, die er von
den wütenden Frauenrechtlerinnen er
lten hatte. Jn einem dieser Brie
e wurde er gefragt, was wohl ans
ihm geworden wäre, wenn er keine
Mutter gehabt hätte? Er erklärte lä
chelnd, daß es ihm wirklich unmöglich
sei, hierauf eine Antwort zu erteilen.
Ein anderer Brief begann mit den
Worten: »Du alter Halunke!« In ei
nem dritten Briefe wurde gefa i, es
Ei allgemein bekannt, daß er ch in
gypten einen Harem gehalten habe.
Lord Cromer ist der Meinung, daß
Briefe dieser Art die besten Beweise
dafür find, daß es mit der Erziehung
der- englischen Frauenrechtlerinnen
noch recht traurig aussieht.
—- Jn die Wohnung dek
in der Militärtechnischen Akademie in
Berlin wohnenden Professors Kranz
wurde ein Einbruch verübt. Der Dieb
konnte jedoch keine Beute machen,
da Professor Kranz und seine Frau
erwachten und die Festnahme des
Einbrechers veranlassen konnten. Die
ser hatte sich mit einem Dietrich Ein- s
ang in die Wohnung verschafft und
ch in das Schlafzimmer des Ehe
aares geschlichen. Als das Paar in
olge des verursachten Geräusches er
wachte, verkroch sich der Einbrecher
unter dem Bett der Frau Professor»
Kranz. Dort entdeckte ihn der Pro- !
fessor und hielt ihn so lange fest, biei
der von Frau Kranz herbeigerufene
Wachtposten herbeigekommen wars
und den Dieb verhaftete. Er wurde
als der dreißig Jahre alte Schlosser
Frau Zimmermann festgestellt und
der sszolizei übergeben.
—- Seit kurzem erscheint
in Vriissei und Paris eine Zeitung,
die unter dem Titel ,,La seuille limi
raire« mit den gewöhnlichen Tages
bliittern nur das Fortnat und die
starke Auslage zu Hunderttausenden
von Exemplaren, damit also die Mög
lichkeit störkster Verbreitung gemein
ha. Jn der Tat handelt es sich
um einen originellen Versuch, Litera
turwerie in Volkskreise einzuführen«
die das Buch, auch die billigste Volks- ’
ausgabr. nicht zu erreichen vermag.
Die Zeitung erscheint alle vierzehn
Ta e und bringt aus ihren acht sechs
s a iigen Seiten zum Preise von 10
ntimes ein Drama, einen Roman
oder eine Novelle ungeiiirzt in zuver
lässigem Texte zum Abdruck. Es sol
sen nur Meisterwerle und gediegene
Unterhaltungsliteratur veröffentlicht
werden. Jn einem beigedrucltent
Programm erklärt der Leiter dieses;
perdienstvollen Unternehmens, Herrs
Arthur Boitte, daß seine Absicht nicht
etwa sei, den Buchhandel in Frank
reich zu schädigen, sondern dadurch
u fördern, daß in weiten Kreisen
z reunde an der Lettiire guter Litera
tur wachgerufen werde. Sache der»
Verleger werde es sein, dem BerlanJ
gen nach billigen gediegenen Büchern
u entsprechen. Der Ausruf soenM
ch in bewegten Worten an die
Schriftsteller, Bicchhändler und Volks-s- .
erzieher und dittet um Verbreitung
und Unterstiißnng des Unternehmens.
—- Tin eigenartiger Fale
von Selbsthilfe gegen einen Verbre-«
eher lain in einer Verhandlung
m- Sprache. die vor dem;
ue eeichl in Kreield erfolg-!
le. nier der Anllage der ver
iuchien und vollendeten Rot-acht bal
to fu« sue Zauberei-Zeus see »unm
Wien Der Bursche legte lich ne
Whiij in einsam gelegenen Sirn
sen an die Latier und iiel Frauen
und M dchen an« die auf dein deims
W von der Urdeii waren. Tros
Iesi die Bei-Zehen eifrig hinter dem
Iiiesiilet bei waren. gelang es
licht ihn sie lasen Schließlicks m
ee ones einer verheiratete-r Fig-· we
Nil an. Daraufhin sei-Ging ein
Waden der grau-· qui eigene
I en mindern dee lind-edlem
sie weiden. Der Mann
III Wider-eilten sog Irkimnllei
Its as und see-meinte des Wende
I Ie- »Die-users- in den-en die lieder
EIO sei Lilien Oe holte
aus Ost-. Voll eeldiess see
W III wie-Ot- siedet iem
IIOW esquisses Des Nu
We III-see so man mild
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II sue-i Oe geh-U Iei- sm
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M sei Iei- Ism km- »
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lesee Du Heu n Ine
Wseie M Ums-M -e «
Wem-neue sen two
i— Miksisslch
—JnKünf.ierkreisen in
Rom tut-steten atarmierende Geriichte
tiber den Zustand des Kolossalmonu
ments Viktor Emanuels Il» die nach
Information aus autorttativen
Quellen wohlbegriindet sind. Das
Denkmal, an dessen Vollendung noch
immer gearbeitet wird, weist Sprünge
auf, und zwar so bedenkliche, daß eine
sosort einberufene Kommission be
schloß, die nötigen Reparaturarbeiten
unverzüglich zu beginnen. Es handelt
sich keineswegs um kleine Ausbesseruns
gen, sondern um einen in die Millio
nen gehenden Schaden, da es nötig
sein wird, die Fundamente, die höchst
wahrscheinlich zu schwach berechnet
wurden, um die riesige Reiterstatue zu
tragen, bis mehrere Meter unter das
Straßenniveau steizulegen. Diese
Nachricht ist einem Berliner Blatte
brieflich zugegangen; den Versuch ei
ner Uebermittlung aus telegraphischem
Wege hat die römische Zensurbehörde
soereitelt.
— Das englis e Heim des
Herzogs von Orleans, es verbannten
französischen Thronprätendenten,Wood
Norton bei Evesham, wurde vom ge
genwärtigen Herzog an den Richter
der Vormundfchastsabteilung des
.obersten Gerichtshofs Sir Charles
Swinfen Eady verkauft. Der Her
sng von Aumale kaufte den herrli
schen Landsitz Anfang der sechziger
sJahre von dem damaligen liberalen
Unterbausmitglied Holland. Die kö
niglichen Verbannien verschönerten
und erweiterten den Besitz, der setzt
ttber 6000 Morgen beträgt, noch be
deutend. Durch die Tore durften
nur königliche Personen Einzug hal
ten. Dort sind seinerzeit König
Eduard als Thronerbe, Kaiser und
Kaiserin Friedrich ebenfalls als
Kronprinzenpaar, der ermordete Dom
Carlos von Portugal mit seiner Ge
mahlin, der verbannte König und
seine Mutter Königin Amelie, schließ
lich König Gevrg mit der Königin
Mary, die Königin von Norwegen
und die Prinzessin Viktoria eingezo
gen.
—- Ein Leipziger Gericht
hat dieser Tage die ernste Frage ent
schieden, ob zlirten eine Sünde sei.
Es lag nämlch folgender Fall vor:
Eine in einer Leipziger Kunsthand
lung angestellte Kontoristin war von
dem Chef ohne Kündigung entlassen
worden, weil sie mit dem Prokuristen
geflirtet hatte. Der Chef selbst hat
te dies auch wörtlich in der Verhand
lung vor dem Kaufmannsgericht
vor dem er von der Kontoristin aus
Zahlung des Gehaltes bis zum Ab
lauf der gesetzlichen Kündigungsfrist
verklagt worden war, als Entlas
sungsgrund angegeben. Das Kaufs
niannsgericht aber stellte sich auf den
Standpunkt, »daß so ein kleiner,
harmloser Flirt keine Sünde ist und
auch lein Grund, eine Angestellte
deshalb vom Fleck weg zu entlassen.«
Deshalb muß, wer die sofortige Ent
lassung gibt, das Gehalt bis Ablauf
der Kündigungsfrist zahlen. Die
Herren Prinzipale werden es also
schon mit erzieherischen Maßregeln
versuchen müssen, wenn ihreGeschäfts
damen ihnen gar zu flirilustig schei
nen.
—- Eine eigenartige Ver
giftungs eschichte hat sich in Wil
mersdor bei Berlin zugetragen
und einen Todesfall und zwei Er
krankungen verursacht. Der in Wil
mersdorf wohnende bejahrte Pfarrer
a. D. D. Liebig wollte in Gegenwart
seiner haushälierin infolge eines
Anfalles von Uebelleit ein Schnäpzs
chen trinken. Er nat-m aus einem
Schrank eine kleine Flasche mit der
Aufschrift «Anifekti« heraus. Kaum
hatte er dann einen Schluck dar-ans
genommen. als ihm sofort derart
libel wurde. daß er innerhalb weni
gen Minuten bewußtlos war. Die
Dauihtilterin holte in ihrer Angst
ihren Mann, einen gewissen Engens
Keiner. IMM- Ck nahm nun seiner
lelts den Stöpsel der Flasche nnd
letkte ihn ab. um möglichst festen .
;·fiellen. was der Inhalt fei. Weniew
Mino-im waren vergangen. oa jun-te
auch er sich vollkommen elend. « ie
beiden Männer wurden ine Lichter-—
feldee Krankenhaus geb-acht Ruf
der Fabel dorthin bekam Enaenlkei
ner einen Toblnchteanfatl Im Lan
te der Nach: ifl et wieder zu lich a
ioannen und konnte entlasten werden.
Du Pfarrer daaeaen lsi aeftorden
ohne auch nur das liewußiiein wie «
dereelanat u baden- Ole Polim
heilte Nach aelchungen nach dem Jn
dali der Flasche an. und dee Mit
De. Finden ging mit der Molche tu
einein spotteten Diele- naseee einl
Ie Troste-e ans die dankt und leetee
dam. Innerhalb wer-her Minu
ten eekeasiee auch ee ichwee und
see-sie iefeet äretiche tlle tn Ins
Mut sei-sen. l am rette anne
Ueiuse Die eine "lite see Ma
lQe teueee Ie- eantestaute l
yeeltsociditeielde sue Untersucht-es
Ist-pedes see andere lete sit De.
Hoden unterqu und sen-in fes
selte. Die Milch-. ane eee per
eeee sen met-einigem sitt-le
het. me eine ceistenelilesze dee
sie-a satt-I III-einst stie
Iee heiterer sitt-ek- Itekee Diese-a
Dies sum-teilt das Ue fes-Ists
tiise tu eise- eemeeu let-e Inn ues
Wm W sie-use wede
Ieee. seine an Ie- ceieeet see ask
Mich Ists-me Mk wisse-I
Ue III seit fes see see Messe
Isme- eeess I. .
l —- Auf dem Artillerie
lübungsplatz in Jüterbogi hat sich ein
Ischrverer Unglücksfall ereignet. Es
gwurde dort scharf geschossen, wobei
jeine Granate krepierie. Der Ka
Hnonier Krüger aus Neu-Zittau, »der
sin nächster Nähe stand, erhielt hier
jbei so schwere Verletzungen, daß der
kTod auf der Stelle eintrat. Eine
Illntersuchung über den Unglücksfall
sist eingeleitet. « »
) —- Die französische Regie
;rung geht mit dem Plan um, ein
Funkentelegraphennetz um die Erde
"zu legen, um so mit allen ihren Kolo
nien in direktem, drahtlostelegraphi
schem Verkehr zu sein. Zentralsta
tion soll der Eifelturm in Paris sein.
der bereits mit einer Reihe voll Cin
lanischen Plätzen in Verbindung
steht. Von hier aus soll ein Ver
kehr mit leistungsfähigen Stationen
für größte Reichtoeiten rings um die
Erde eingerichtet werden. Die größ
ten Entfernungen betragen ca. 8500
und ca. 8000 Kilometer-. Die Ko
sten der ganzen Anlage sind auf 12
Millionen Franken geschätzt.
—FrauHermionev. Preu
schen, eine bekannte Berliner Künst
lerin, war in Japan das Opfer eines
Raubiiberfalles. Sie besuchte kürz
lich ans einer Reise um die Welt auch
die japanische Jnsel Enoshima. Ein
Japaner versuchte, sich ihr als Füh
rer aufzudriingen, wurde jedoch zus
rlickgewiesen. Seit diesem Augen
blick verfolgte der Mann Frau v.
Preuschen auf Schritt und Tritt. An
einer einsamen Stelle verlangte ei
von Frau v. Preuschen Geld. Als die
Forderung abgelehnt wurde, warf
der Mann die Künstlerin zu Boden.
Dann verfuchte er sie zu wtirgen
und ihr das Geld und die Schmuck
sachen zu rauben. Frau v. Preu
schen setzte sich jedoch zur Wehr. Auf
ihre Hilferufe eilte ein Reisegenoffe
der Ueberfallenen hinzu. Bei dessen
Anniiherung ergriff der Räuber die
Flucht.
—- Die abenteuerlichen
Fahrten eines lipvischen Bolksschuli
lehrers standen dieser Tage vor der
Strnfkammer in Detmold zur Ver
handlung. Am 4. Oktober 1911 wu
der Lehrer Wilhelm Potthast zu Ba
venshausen mit annähernd 17,000
Mark aus der Schulkasse verschwun
den. Nach einiger Zeit kam indes
Nachricht von dem Flüchtling aus
Amerika, wo er sich dem deutschen
Konsul freiwillig gestellt hatte. Er
wurde nun nach Deutschland wieder
zurücktransportiert Er gab ohne
weiteres die Unterfchlagnng zu. Er
erklärte seinen Fehltritt damit, daß
er Schulden gehabt hätte, die ihn
drückten. Da habe er nun seine gan
ze Hoffnung auf die Gunst Fortunas
gesetzt und drei Jahre lang zwei
ganze Lose der preußischen Klassen
lotterie gespielt. Als das erwartete
Glück aber ausblieh habe er von dem
Gelde des Schulneubaueö 11,000
Mark genommen und sei nach Mo
naco gefahren, um die Glücksgöttin
zu bezwingen. Er habe dann einige
Stunden in Monte Carlo am grünen
Tisch zugebracht und auch anfanas
4000 Franken gewonnen. Später
seien ihm jedoch 4000 Franken und
die 11».000 Mark wieder abgenommen
im Spiel. Ganz verzweifelt sei er
wieder nach Badenshaufen gefahren,
habe nochmals 1100 Mark genommen
und sei iiber Antwerpen-London nach
Amerika geflüchtet. Hier ging es ihm
aber derartig schlecht, dasi er sich frei
willig dem Konsul stellte. Die
Strafkannner erkannte gegen den An
geklagten wegen Untrene in Verbin
dung mit Vergehen im Amte in zwei
Fällen auf eine Gefängnisstrafe von
drei Jahren.
— Seit Monaten tauch
ten in Leipzig salsche Fünfrnarts
itilcke aus« die troy ihres dleiernen
Ausfebens und schlechten Mannes
ihre Abnehmer gesunden hatten. Die
Falschmünzer drei-achteten nämlich
die Instit die Geidltitcke inrrner in
der Dämmerung oder Dunkelheit an
den Mann en bringen. to auf ver
Strahenbadn aus der Messe nnd in
später Stunde in den Rachteases. Die
Bezeichnung «an den Mann dem
gen" ltlnrnet allerdings nicht ganz.
denn mit besonderer Vorliebe beach
ten die Verdrecher ihr salichee Geld
«an die Freier«A Sie smdten Liedes
adenterrer nnd die hierdurch entspdens
den Untohen deetten sie nett den sal
iQen Itinimartstilcken So führten
die Falles-allow jedenfalls ein-e
Zeitlang ein Mit veranstaltet-es und
arnuteeeteiee Leben, die die rächende
Ren-est die nd auf be trate. ttnp
diese create am ihnen made sen
kener seite. nn die se send harre
der-entsen- setnttstt teuren. cis
tunc-I Viehe-. das Muts m et
nseu deren nett eine-e I Ists
se te reeeien soe. enM set
nd rer se M selbe s
idee- erehen see Is. das le
intsoee RW erhalten Irrt-. M
bnssämslraestesrndms te
decteeesnc eines one-ern out ie
IIMI erstickt-» Irr-Os- Is etnen
Mär-Ismene arti m eigen-rennst
sie-tm- autneerttas» Or III
iets senkten teurem teWm
III ente- telnesese. In es S n
Iie Wien Gelt-e Ists-its
beseelt-. soweit i M see r
»ideeeUedI-eeetnumnedetsne
sf M see-set Mike etc-ne
; ; Ost die se
i W seine-Umsons- Ia
s net-th- tesrs — .
Z
——.Jn einem großen Spitzen
geschäft in der Rue de la Banque in
Paris spielte sich ein aufregender Vor
lfall ab. Als der Direktor des Ge
schäftes, Herr Baron, seinen Kassierer
Iiibek Unstimmigkeiten in der nasse
tzur Rechenschaft ziehen wollte, zog
J dieser einen Revolver hervor und tö
Itete den Direktor durch 3 Schüsfe
j Es gelang dem Mörder zu entfliehen.
s —- Jn einem Gefängnis
j an der russischen Grenze gelang es
lzwei schweren Verbrechern zu ent
Jweichen Als am nächsten Tage der
zHändler Otrembsti aus dem preußi
sfchen Birkental bei Myslowitz mit
s seiner Frau durch tiefen Wald fuhr,
Jtraten die beiden Verbrecher an den
-Wagen heran und forderten Gel .
«Otrembski hieb wild auf die Pferde
;ein, die im Galopp die Straße ent
Zlang jagten und den einen Verdre
lcher, der sie festgehalten hatte, über
den Haufen rannten. Gleich daraus
jknallten Schüsse. Als nach einiger
IZeit die Häuser des nächsten Dorfes
sichtbar wurden, wollte die Frau mit
dem Manne, der noch immer stampf
haft die Zügel festhielt, sprechen. Als
er ihr aber keine Antwort gab, be
smerkte sie zu ihrem Schrecken, daß
fein Toter neben ihr saß. Eine Ku
sgel hatte ihn von hinten durchbohrt
— Eine Zeitung in Kiew
hatte am 1. April berichtet, daß in
IKiew der Glockenturm der Andreas
iirche bei einem Erdrutsche eingestürzt
sei. Jnsolge dieser Meldung fuhren
Tausende von Bewohnern Kiews mit
der Straßenbahn hinaus, um sich den "
,,Ort der Katastrophe« anzusehen.
Viele Kiewer machten dabei zum er-.
stenmal die Entdeckung, daß die An
dreastirche überhaupt keinen Glocken
turm besitzt. Der Erbauer der Kir-:
che hatte gerade in der Befürchtung-«
daß der Andreashiigel infolge der
lErdrutsche die Last nicht aushalten
i würde, die Kirche ohne Turm gelassen.
JDer Herausgeber der Abendzeitung
? und die Straßenbahn machten, der ei-!
. ne durch einen großen Absatz, die an
dere durch den großen Straßenbahn
J verkehr, ein glänzendes Geschäft. Das
qublikum kehrte halb belustigt, halb
sbeschämt von dem Aprilausflu nach
Hause zurück. Der Polizeimeifter je
doch nahm dieSache ernster und mach
te seinem Aerger dadurch Luft, daß
er die Zeitung zu einer Widerrufung
der Aprilnachricht zwang. Und ganz
ernst nahm der Gouverneur den
Spaß, indem er das Blatt wegen
Verbreitung einer wissentlich falschen
Nachricht mit einer Strafe von 300
Rubel belegte.
---— Daß Nebe, wenn sie ge
jagt und verfolgt werden, mit Vor
liebe dem Wasser zugehen, und als
gute und schnelle Schwimmer Fluß
läufe zu übersetzen imstande sind, ist
bei den Jägern eine längst bekannte
Tatsache. Von einem Retord selten- «
ster Art jedoch wußten die Schiffs
leute der Brauerei Wiidenswil bei Zü
rich kürzlich zu berichten. Als sie
auf ihrer gewohnten Fahrt nach Zü
rich unterwegs waren, bemerkten sie
plötzlich ungefähr eine viertel Seewei
le von Obermeilen entfernt zwei dunk
le große Punkte auf der Seefläche.
die sich rasch näherten. Anfangs
hielten sie diese fiir zwei große nor
dische Schwimmvögel, die den Stir
chersee zeitweise aufsuchen; unter Zu
hilfenahme des Feldstechers überzeug
ten sie sich jedoch bald, daß es sich
Um Rehe handelte, die im Wasser mit
erstaunlicher Schnelligkeit näher ta
men, und. den See in seiner ganzen
Breite überschwimmend, der Halbin
sel Au zustenerten. Gerade beim
Landnnggsteg Au entstieg dann zuerst
das erste der stattlichen Tiere. anschei
nend der Bock, dem Wasser und er
wartete dann die nachfolgende Weiltl
um dann gemeinsam mit ihr in flüch
tigen Sprüngen dem nicht allzuiernen
alde zuzustreven.
—- Ein Handlungsgehih
le einer Bremer Großfikma haile
einen Scheel iiher 10.000 Mark ge
lällthl und has Geld auf her Bank
ahaehphen wo man eh ihm da er»
den Besen-sen heianni war, aus an
stanhslos ausgezahlt hatte. Ehe er
nun aher hie von ihm heahsichliate
gessen Reife antrat rüsiele er sich
erst rnil neuer Garverohe ane. um
auch in her Inneren Erscheinung ale
Lamller austreten zu können. lln«
ier anderm kaufte er lich eine neue
Wiesen«-. in her er den größten
Teil feines Ilaudee unterhrarhie Er
halte aher das M« hie Brieflalche
sie dem Gelde Ia verlieren. sure
darauf wurde lle von eine-I Iler- i
Ihn-theilten gesunde-. der hie Ja
ide. in her steh M Mael helanhem -
eu- san-am header Il- N aher
see seelierer war siehe melden sed
I lan- Inas anl des Annales halt
e N Idee den rede-Uly- cr
perh sei Ielhei siehe teil-he hie-m (
W Will-irre- lilases. sah Ida-·
lese-e Im vieler vers-eures aus-N
rede haben ver sowie-er lelhs (
see Oder leln N Iass eereseellelsj
seae sen- iesr harre er la leise Ort
tu ve- eis Lichte nie seist I
desle leM III-e III-heiser ja
ten leere Iesen loslckee er eise
Meen M Ie- aeoseen Ie
I ahee hin le an sei-sahen
has san Ier M asl Ie- sei-es
ig- Ieeasii Im- INW
Lein-« « « III-s «- «
I III
net-se- sm Ioieh D rotes
lsee-s W It
Les W — ·
; — Eine Postanweisung
» über zwei Pfennig an Hans Belling
shausen in Bonn lagert als Unan
Ebringliche Postsendung bei der Ober
fpostdirekiion in Bonn. Die Ober
jpostdirektion sucht nun mit bekannter
j Gründlichkeit den Abfender oei
!»Summe« und droht ihm an, wenn
Her sich nicht in vier Wochen meldet,
Iden Betrag der Postunterstiitzungs
kasse zuzuwenden
— JnParis fand kiirzlich
die Gründung der Gesellschaft »Sou
venir Orange« statt, die sich zur Auf
gabe gesetzt hat, freundschaftliche Ve
ziehungen zwischen den 20,000 Fami
lien, die in Preußen als Nachkommen
der vor 200 Jahrhunderten durch das
Edikt von Nantes ausgewiesenen
Franzosen wohnen, herzustellen. Der
Leiter des ,,Journal d’Allemagne«
hielt einen Vortrag und legte eine
Liste von etwa 40,000 Familien Ber
lins und Umgegend vor, die zweifel
los französischer Abstammung seien.
Zum Vorsitzenden des Vereines wurde
der frühere Deputierte Marquis de
la Rochethulon gewählt. Jm Ju.i
wird die Gesellschaft Berlin besuchen.
— Vor kurzem starb in
rankfurt a. M. im Alter von 7«7
Jahren die im ganzen Deutschen Ret
che bekannte Schwester Amalie Les-oh
enannt die ,,eiserne Tante«. Die
erstorbene machte die drei Feldziige
1864, 1866 und 1870-U als Kran
kenpflegerin mit und stand oft tm
schärfsten Kugelregen. Von Kaiser
Wilhelm I. wurde ihr im Jahre 1870
das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen,
ferner besaß die Verstorbene sämtliche
Kriegsdenkmiinzen derFeldziige, sowie
die Zentenarmedaille. Die Beerdi
gung dieser Frau, die ihr Leben in
den Dienst der Menschheit stellte, fand
auf dem jiidischen Zentralfriedhof in
Frankfurt a. M. unter allen militä
rischen Ehren statt.
— Der angebliche Kaufmann
Feuerstein lernte in Prohycz die 21
Jahre alte Schneiderin Zimmermann
kennen, die er beredete, ihm nach New
York zu folgen. Jn Hamburg an
gekommen, verschlepvte er sein Opfer
auf den nach Buenos Aires gehenden
Dampfer ,,Cap Ortegal'·. Auf der
Reise nach Buenos Aires übergab er
das Mädchen einem.Ehepaare. Es
wurde aber an Bord bekannt, daß er
die Zimmermann fiir ein berüchtigtes
Haus in Buenos Aires bestimmt habe.
Der Kapitän wurde davon verstän
digt; er hielt Feuerst"ein, als er in
Rio heimlich das Schiff verlassen
wollte, fest und brachte ihn und das
Mädchen wieder nach Hamburg zu
rück. Feuerstein ist, von der Ham
burger Polizei als Mädchenhändler
erkannt und in Haft genommen wor
den«
— Während der »Golf-Woche«
von Argelkss bei Pau wurde kürzlich,
wie aus Paris berichtet wird, ein
hitziger Damen-Wettkampf ausgefoch
ten, dessen Preise in hocheleganten
Kunstwerken erster Pariser Putz
ateliers bestanden. Große Heiterkeit
herrschte bei der Preisverteilung, als
die Siegerinnen sich mit den ihnen
überreichten Kopfbedeckungen schmück
teu. An Ort und Stelle wurden
nämlich nur monströse Papierhiite
von nichts weniger als Pariser Schick
den Preisträgerinnen präsentiert
Diese Papier - Ungeheuer konnten
später gegen die wirklichen Preise,
Hüte der allerneuesten Mode mit
wertvollen Pleureusen und Blumen,
eingetauscht werden. Zwei Englän
derinnen errangen die beiden ersten
Preise. Einen ,,Trost«-Preishut, um
den gelost wurde, erhielt eine Com
tesse de Gallifet.
—- Seitdem 22. April war
die neunzehnjährige Eigentümeer
Apollonia Schulz, geb. Plotowsti
aus Grünberg im Landtrejse Brom
berg, verschwunden Jetzt wurde ilp
re Leiche in der Feldmart Keusch
dors vergraben ausgefunden, nnd da
bei stellte man fest, daß sie ermordet
war. Unter dem dringenden Ver
dacht. Mord verübt zu haben, wurde
die Schwiegermutter der Ermordeten.
dir Attjtsutn Martszw Schulz,
verbastrt. Diese legte bald daraus
das Geständnis ab. mit der Schsvte
gertochter tn Streit geraten zu tein
nnd ste in der Scheune mit einem
gotzpantosset erschlagen zu baden
kestnestettt ist wette-. das die Mdr
dertn vor etntgen Tagen das Haue
tdreö Sohnes angesteckt hatte. so hast
dne junge Ehepaar Hab und Gut
verlor. Its dte Mördertn dein ttns
tersnedunnertwter vorgetttbrt werden
sottte. send rnnn ste erhängt vor.
-« Insel-einend uns einem
notettth hedttesnte obs-betten tm
net in Ists etn neuer Verein qedttden
der »Ist-ists herein gessen Medi
säste t- teussnänsttsen und gewerbs
ttssen beenden-« Die denen Sm
men stie- ee anscheinend se ers-r
Heut-Dem Ists dte sehst der Its-tust
Mein ntett numth uns ebnen nat
der sen-er zu Men- Deestetd guts
mirs use Setssdttse In ver weis-n
du unter-untre sun- beten-r
. II I IIUOI Drin-into
neuen e t- euer- Sntdees m
Mir-stude« send Besteuer sei-it
det nettes- nnd end Ina- een Jst-ein
sen-erstern Im bieten Des-amt
ttesen tn see Im treten runde Der
— Deut- Ittt M r- Urtcteeseuee
sitt- W. er sitt reinre
ties »Ist-meinen
Ies see Orten steten-ne
ues-see endete- Ind see Kett-er
« MWM
«.;—- « " Knmkalk
Ueber einen Besuch dez von der its:
lienischen Flotte beschossenen tin-f
schen Dorfes Kumkale plaudert LI:
Ehinger:
Wir sind in einer kleinen Jacht TIE
Dardanellen heruntergejagt und sit
chen Ankergrund in der letzten weit-i
Bucht vor dem Meere. Das Wirku
dorin ist trüb und seicht. Der klei.:.
Skamander füllt mit dem sein«
Sande, den er vom Jda her-übertraf r.
die tiefe blaue Rinne nnd schiebt mit
siegreichemEigensinn das flache weich
Ufer ins Meer. Das südliche Ka:.1.
das er erschaffen hat, trägt Dorf und
Fort Kumlale
Wir eilen hinter einigen Vollschifs
sen durch, die auf guten Wind war
ten, sum gegen den Strom hinaufzu
kommen nach der Stadt, sich einstwei
’ len mißgelaunt von den kurzen Wel
. len stoßen lassen und darüber mit den
’ kahlen dünnen Masten fuchteln.
f Bald waten wir durch trockene
stachlige Binsen und heißen Dimen
Zsand mit dürren prangenden Disteln
E Zwischen gelben kleinen Hügeln taucht
» ein Reisiigdach auf weiter vorn, am
s Ufer, erheben sich pathetisch alte
Istarke Türme. Das gefährliche mo
derne Fort liegt unsichtbar, zufam
sfneåigeduckt irgendwo im Sande ver
te t
Bei den armen, sandigen, von
s Lehmmauerchen und dürren Zweigen
befriedeten Gärten entdeckt uns ein
langer Polizist, und dann die Kinder,
Buben und kleine barfüßige Mädchen
— die größeren sitzen gefangen im
Hause· Jm Zuge führt man uns
szischen den Holz- und Steinbäuzss
s chen durch in die heisze Dorfstrasze, in
i die Amtsstube des Bürgermeister-z
Ieinem kühlen dämmerigen Waren
speicher mit einem Lehmsußboden.
Getreidesäcke und Berge von Brot In
gern an den Wänden. Der Bürger
smeister sitzt ernst vor dem mächtigen
»Pseiler in der Mitte des Raume-;
Dem Aktenpapier aus seinem Tische
sieht man es an, daß es, seit Jahren
unberührt, gelernt hat, sein eigenes
s Leben zu lebe-t.
! Man bewirtet uns mit Kaffee und
frägt· Ein blasser Telegraphist mit
feinen Manieren versteht etwasFrans
aöiisch.
Dann durchstreifen wir das Dorf
und die Landschaft. Zwischen den
letzten schiefen Lehmhiitten suchen ein
paar Schafe und eine Herde Schweine
nach Nahrung auf den nackten Diinen.
An einer steilen kahlen Höhe über dein
Meere liegt ein Griechendors So
» meiden sich diee Völler: keines wohnt
»freiwillig mit dem andern·
f Durch mager-e Getreidefeider und
Wiesen nahen wir dem kleinen Trüm
merfelde, das von den Hiigeln jen
seits der Ebene heriiberschimrnert:
—- Troja Auf uralten steinernen
Bogenbriicken schreiten wir über den
vielgewundenen frischen Skamans
der. Herden und Hirten lagern an
seinen Ufern. Jn zahllosen Tüm
peln mit dunklem griiulichen Wasser
und hohem saftigen Kraut sonnen
Schildkröten die flachen Köpfchen,
während ihre breiten Leiber schief in
die Tiefe hängen Nach uiid nach
wird die Ebene ärmer an Leben. Das
Meer liegt in hartem Blau hinter den
müden gelbliche-n Feldern, auf dein-i
einzelne bnfchige Eichen und extra-;
und Aehren sich im sauseuden Winde
neigen.
Der steile Hand, unter dessen Ende
die kleine, ruhiiibedeitte Stadt liegt
triigt spiirlichegs Gras. Ein Teil der
Stadtmauer und der winzigen Wohn
bäuser und Giisilein liegt die-s;. in de
nen die Helden gelebt haben Schmet
terliiige und Bienen. die Den ksn Rel
dern rings-um ivegirren, besuchen den
Ort und die Blumen aus dem Echutt.
Man schaiit nieit umher. Selbst die
wilden Berge von Enuiotiirnke iielit
man noch niisrngen hinter den Fort-z
auf dem hoben llier jenseits der Dar
daiielieii, und Lemnos- liegt nists blLius
iickier Dunst hinter ihm-fu« ji«-«
htnter einigen Eichen verbirgt
Gratiaten sind iniii iin Zorie lie
isiert Halten iIiksålsiclit auch Ins limi
rnsiine Gase bei der Tiiirieiiiiskiiirei
und du« .H.-izl«nni du«-ist ixiicisiiiswi
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