Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 23, 1912, Image 5

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    Vom Auslande.
— Im Leipziger Stadtteil
Lindenau lauerte der zwanzigjährige
Schleifer Horn seiner früheren Ver
lobten, der bei ihren Eltern wohnhafi
ten Arbeiterin Lindifch auf, und schoß
mehrere Revolverschiisse auf das Mäd
chen. Eine Kugel traf den Kopf, eine
streifte den linken Oberarm Die
Schwerverletzte wurde nach dem Krau
kenhaus gebracht, der Täter stellte sich
selbst der Polizei. Als Motiv zum
Anschlag gab er Rachsucht und Ge
kränktheit darüber an, daß das Mäd
chen nichts mehr von ihm wissen
wollte.
—- Wegen Leichenberau
bung und Betruges wurde auf An
ordnung der Staatsanschaft in Bre
men der Jnhaber eines dortigen an
ges-Ebenen Leichenbeftattungsinstituts,
C. H. Meyer, verhaftet und dem Un
tersuchungsgefängnis zugeführt. Der
Verhaftete wird beschuldigt, in zahl
reichen Fällen aus Särgen, die ihm
zur Bestattung anvertraut waren,
kurz vor der Beerdigung der Leichen
nachts heimlich seidene Decken und
Kissen wieder herausgenommen und
auch eine höhere Wagenklasse berech
net zu haben, als er in Wirklichkeit
gestellt hatte. Die Angelegenheit er
regt um so peinlicheres Aussehen, als
der sehr wohlhabende Meyer eine
stadtbeiannte Persönlichkeit ist und
lange iJahre hindurch als Vertreter
der dritten Klasse der Gewerbeirei
benden der bremischen Bürgerschaft
angehörte.
— Ein verhängnisvol
ler Unglücksfall, bei dem ein Knabe
den Tod fand und ein zweiter schwer
verletzt wurde, hat sich in Berlin zu
getragen. Dort hatten sich die fünf
jährigen Knaben Viktor Lawinskh
und Erich Krombecl auf die herabhän
« genden Fässer eines an der elterlichen
Wohnung des ersteren vorübersahren
den Faßbierwagens gesetzt und fuh
ren ein Stiicken mit. Als die Kinder
später wieder absprangen und über
den Fahrdamm liefen, wurden sie von
einem entgegenkommenden Bicrwagen
zu Boden gerissen, und die Vorder
und Hinterräder gingen über sie hin
weg. Der kleine Lawinsky starb auf
der Unfallstation in der Warschauer
Straße unter den Händen des Arztes;
sein Spielgesährte hatte schwere Ver
letzungen am Kon und den beiden
Beinen erlitten und wurde nach der
elterlichen Wohnung gebracht.
— Aus Miskolcz in Un
garn kommt die Nachricht von einem
grauenhasten Verbrechen. Dort war
vor einigen Tagen der sechsjährige
Knabe des Landwirts Anton Molnar
spurlos verschwunden. Jetzt hat die
Sache eine schreckliche Aufklärung ge
funden. Als der Bauer Nagy seinem
Gehöft zuschritt, sah er ein scheuge
wordenes Pferd sich entgegeneilen.
Der Landmann ging auf das Pferd
zu und faßte es am Zaum. Da be
merkte er, daß an dem Schweif des
Pferdes ein menschenähnliches
Knäuel befestigt war. Zu feinem
Entsetzen erkannte er den kleinen
Sohn des Bauers Molnar. Der Kör
per des armen Jungen war entsetzlich
szugerichtei. Es stellte sich heraus,
daß zwei Zigeuner den Knaben ge
stohlen, an den Schweif des Pferde-Z
gebunden und hieraus das Tier da
vongejagt hatten. « Von den Unholden
fehlt jede Spur.
—- Mit einer Erfindung,
von der Sachverständige einen ent
scheidenden Einfluß auf die elettrifche
Industrie erwarten, tritt jetzt der
Präsident der Polytechnischen Akade
mie von Kopeuhagen , Prof. Humo
ver, hervor. Der Gelehrte hat einen
neuen Akkumulaior konstruiert, der
gegenüber den jetzt in Gebrauch be
findlichen Akkumulatoren bei demsel
ben Umfang und demselben Gewicht
das Fünfsache an eletsrifcher Energie
hervorbringt Das Wesentliche der
Erfindung liegt in einer neuen vorb
sen Bleilegiernng, die der Gelehrte er
funden nnd Porenmetall genannt hat.
»J» Umstand-« daß die Nieiblisster mit
LUtillionen mikroskopischer Poren oder
Löcher versehen sind, bedingt die Stei
gerung der Leistungsfähigkeit Die
neuen Vltturnulniorein die voraus-sicht
liiti teurer fein werden irlsz die alten,
sum-neu in erster Linie fis-r Flngum
fktijneiu llciterseedoote und sur die Ve
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— DerBudapesterMiidchens
mörver Rumpf, der in München ver
haftet wurde, ist, nach den Ergebnisscn’
der Untersuchung, zur Zeit des Mor
des an der neunjährigen Maria
Schmelz vor vier Jahren nicht in
München gewesen. Der Münchener
Polizeiarzt hat festgestellt, daß Rumpf
unheilbar wahnsinnig ist. Er wird
somit als nichtverantwortlich der
bayerischen Jrrenpflege anheimsiilleu.
Er wird als deutscher Staatsangehö
riger nicht mehr nach Ungarn ausge
liefert, wenn sich auch Beweise dafiir
ergeben haben, daß er die zwölf Jahre
alte Kellnertochter Gisela Schwarz in
Budapest ermordet hat. Vor dein
Münchener Untersuchungsrichter leug
nete der Jrre. Vielleicht wird der
Mörder aber doch noch nach Budapest
gebracht, um ihn dort mit Zeugen zu
konfrontieren, die ihn der Tat wenig
stens überführen könnten.
—— Eine tolliiihne Fahrt
zwischen Leben und Tod auf dein
Trittbrett eines Eisenbahnwagens,
und noch dazu irn heftigsten Schnee
treiben,vollfiihrte ein junger Arbeiter,
der von Bunzelwih nach Ochweidnisz
fahren wollte. Er erreichte die Halte
stelle erst im letzten Moment, als sich
der Zug bereits in Bewegung setzte.
Da er zur rechten Zeit in seiner
Arbeitsstelle in Schweidnitz sein woll
te, sprang er trotz der warnenden Zu
rufe auf den letzten Wagen des ab
fahrenden Zuges. Sein Bemühen, die
Coupätiir zu öffnen, war aber ver
»aeblich, da dieser Waggon als An
sbängewagen fuhr und die Türen ver
sschlossen waren. Der junge Mann
mußte nann, da der Zug inzwischen
in schnellste Fahrt gekommen war, auf
dem Trittbrett stehend und sich an
einen Türgriff anklammernd die
Fahrt tm größten Schneetreiben bis
nach Schweidnitz mitrnachen, wo er
halberstarrt vor Frost ankam. Die
Fahrt dürfte ihm eine Erinnerung
für Lebenszeit bleiben.
—- Jn Temesvar wurde un
längst der Raubmörder Stesan Ba
lasz hingerichtet. Nur Amtspersonen
und Journalisten waren anwesend.
Die Hinrichtung selbst vollzog sich
ohne Zwischenfälle. Ein peinlicher
Vorfall entstand nur, als nach dem
Abnehmen der Leiche der Staatsan
walt den Gehilfen des Henkers aus
sorderte, den Strick, womit die Hin
richtung erfolgte, ihm zu übergeben.
Der Henker weigerte sich dessen und
behauptete, der Strick sei sein Eigen
tum, und er werde nur der Gewalt
weichen. Der Staatsanwalt forderte
dann den Stadthauptmann auf, den
Strick mit Beschlag zu belegen,
worauf der Stadthauptmann dem
Henkersknecht den Strick abnahm. Der
Staatsanwalt erklärte dem entrüste
ten Henker, daß er den Strang nicht
zum Gegenstand des Feilfchens und
Verkaufs machen w,olle.——Der Strick,
womit ein Mensch hingerichtet wurde,
oder ein Stück davon gilt unter der
abergläubischen Bevölkerung als glück
bringend oder wundertätig und wird,
ganz oder geteilt, zu hohen Preisen
vertrieben
— Ein Osfizier in Mün
chen und ein Freund von ihm hatten
Ifürs 10,000 Mark Gefälligkeitswechsel
unter-schrieben die von Münchener
I Geldverleihern aus schleuni st an eine
k Lombard- und Kreditansta t in Düf
jseldorf kamen. Als die Wechsel
! schuldner erfuhren, daß sie als Valuta
jnur 8000 Mark bar, für 2000 Mark
Iwertlose Shares, einen Brillantring
»für 500 Mart, ein Gemälde, eine
Strickmaschine und ein —- Gram
Emophon erhalten sollten, verlangten
sie ihre Wechsel zuriick nnd verweiger
sien die Zahlung bei Vorzeigung. Sie
wurden durch die Kreditanstalt in
« Diisseldorf beim Landgericht in Mün
chen verklagt. Dieses ordnete das
persönliche Erscheinen der Parteien
an und stellte fest, daß der Misset
dtrfer Geschäftsführer gewußt hat
oaß er sogenannte ,,Kavaliersvechsel«
Tause. Darauf hat das Gericht all
ns Beweiserhebung die Klage abaei
mipien· da ein mächtiges aeaen die
guten Sitten ortsioßenveo Mermis-ie
aeschäft vorliege. Jin iidrigen wurde
dann Anzeige bei der Staatsaciiimlts
Mast aeaen die Diisseldoeser Kläaer
Nan Windes erstattet.
J Juctmeunheimusesli
Nation erset« du Kasus-I stand
goom Po dem-in «Groaada« der
«Dambukg-Ametita-Liaie. du dieka
DTa e mit einem gross-I Treu-von
wil k Um von day-Ihm ou Hort-.
auf du Reife auch sue-m Mut den
haft-I in Entde- cnties. um dort zu
unt-m Its III-Mo Frau-I am
»Hu-d mich nimm Ade-musique
feine sc im Mich M ms thm m
m Dus- ildm zwei fu- ssde sagen
unweit nnd M Im Cis-Mam
des mit-siche- MQII Ich n In fei
nem aktt qui-mit Inmit- Man
sannst-ist- fctwoc es costs-h m
kM nackkläth die aus mma
fees san-bis Ida-. Ins sum
III auf It- coh usw-. Isqu
w Volum-In nnd Meist- du
Inmit- mum U- nu. des Ilse
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du Mem sum a dem-. Cis
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»in-s Ism- MIM sieh-som
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II III· . .
II- -Q« -
ser Tage der Burggraf zu Domm
Lauck, und mit dem Mann ift eini»
Original dahingegangen· Der altes
Herr gehörte zu den belanntesteni
Persönlichkeiten der Stadt. Da ers
auch einen guten Tropfen nicht ver-Z
schmähte, iann es nicht wundernehsk
men, daß man sich in den rauchigen.
Trintstuben allerlei Geschichten voni
dem Grafen Dohna erzählt. Bei ei- I
nem Zusammentreffen des Kaisers j
mit dem Grafen Dohna-Lauck sagte»
dieser: »Majestät, das Geschlecht der
Dohna ist doch älter als das der
Hohenzollern!« Lachend erwiderte der
Monarch: »Das ist richtig, aber die
Hohenzollern haben es weiter ge
bracht.«
—- Auf etwas ungewöhn
liche Weise hat eine Pariser Scheuer
frau, Victorine Coctivy, an ihrem
Hauswirt Rache dafür genommen, daß
er sie vor die Tür setzen wollte. Die
46 Jahre alte Frau kam auf die son
derbare Idee, sich selber aus dem Le
ben zu befördern, um dem Verhaszten
einen Streich zu spielen, auf den er
nicht gefaßt sein konnte. Sie erlitt
zu diesem löblichen Zweck den wenig
angenehmen Tod des Eristiclens durchs
Kohlendunsi. Ein an die Polizei ge
richtetes Schreiben, das die Selbst
mörderin zurückgelassen hatte, enthielt
folgende Mitteilung: »Ich nehme mir
das Leben, um meinen Hauswirt zn
iärgem Die Leute, denen er die so
lange von mir bewohnten Würme-ver
Imietet hat, werden sich weigern, die
iWohnung zu beziehen, wenn sie er
säalzrem daß ich mich darin getötet
! a e."
—- Jn Stettin stakb die.s
I
i
—- Der ehemalige Leut
nant v. Wolfframsdorf mußte sich in
Berlin unter der Anklage der schwe
ren Urkundenfälschung in 27 Fällen
verantworten. Der Angeklagte hatte
zals Ossizier in einem feudalen Ka
vallerie-Regiment weit über seine Ver
hältnisse gelebt und war derartig in
’Schulden geraten, daß er in Verbin
sdung mit anderen Dingen schließlich
Egezwungen wurde, den bunten Rock
iauszuziehem Die Anklage legt ihm
Izur Last, zahlreiche Wechsel mit dem
zNamen früherer Kameraden gefälscht
’und sich dann damit Geld verschafft
zu haben. Als er schließlich die Eus
deckung fürchten mußte, flüchtete er in
Begleitung seiner Geliebten nach San
Sebastian, wo er aus Grund des hin
ter ihm erlassenen Steckbriefs verhaf
tet wurde. Vor Gericht gab der An
geklagte in einigen Fällen die Fäl
schungen zu, während er in anderen
Fällen die Behauptung aufstellte, dasz
er die gefälschten Wechsel selbst von
einem gewissen Lenpamann erhalten
habe, der inzwischen flüchtig gewor
fden sei. Der Staatsanwalt bean
stragte drei Jahre Zuchthaus. Das
;Urteil lautete auf ein Jahr Gefäng
.nis.
—- Beiden Vorbereitun
sgen zu einem Richtfest in Escher im
Kreise der Grafschaft Schaumburg
iexplodierte eine Flasche Kohlensäure
til dem Festzelt. Ein Mann war
s sofort tot; drei andere Personen wur
den schwer verletzt in das Kranken
haus nach Rinteln befördert, sind aber
unterwegs bereits ihren Verletzungen
erlegen. Zwei weitere schwer Ber
toundete befinden sich in Escher im
Krankenhausr. Ein neunjähriges
Mädchen wurde an einer Hand so
stark verletzt, daß das Glied wahr
scheinlich verloren ist. Die Wirkung
-der Explosion war furchtbar. Dem
Wirt Oberheide wurden beide Beine
und ein Arm abgerissen. Der zehn
jährige Knabe Licht erlitt so schwere
Verletzungen am Kopf, dasl er auf
der Stelle tot war. Zwei andere
Kinder, der achtjährige Piepenbrint
und der 1«t«)jiit)rige Sohn des Arbei
ters Heiland, erlitten entsetzliche Ver
wundungen am Unterleib. Der
Wirt Obekhcide sowie die beiden rein-s E
der Heiland und Piepenbrint sinds
wie schon erwähnt, auf dein Wegel
nach dem Minielner Krankenhaus as- l
ftordelL Das Zelt Ioulkve vollständig
,-«lrtriimnlert. Einzelne Eisenteile
wurden hunderte von Metern fort-reif
schleudert. eine eleltlischc Stkolilleis«s
tllnn qerrifs
—-Dee englische Iliesee
Codn wollte kürzlich in Mdeefbot alt
Hinweis in feinem neuen fiinfsifigen
« lugzeujp das von feinem Schüler.
Leuenan Medchey gesteuert wurde.
einen Anfslu machen. Beim Infec
een sum Au stieg auf der Landstraße
bog plöslich ein see-»wegen In rufen
dee Indes unt Ue Ecke. Um einen
Zustimman Ia vie-neben. wne her
Offislee inne en. in ebne Gaum
geuvve d net-zu see-. Des Raps-I
gene- Ue säume Idee is semleh
das das III-W in this-e Gew
eeeMMm ward. Cose- eoneve M
Mem Im- Udee essen Insel Uns-u
gefwteudeee und Ost let-m entsee
Weetesvnses sowie Misset- und Mag
Mist- dsm dem-. Ietdqee laue
met Deut-It the-Ce- nnd eeaee
teuteen Gebietes-Witwens- das-I
cis-soc cost-. see N auf esse-pude
md t- Iee Röte sei nahst des-u
fass Nie-tu I M fah III den
und-I es Ia Ost-. Un ein-se Weste
ee see e m Reises-essequ um Ies
Ieen Dasein III N so HM
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we biet need N Wem-ausfin
OMMII seit-see- ce sum esse
see-IM- voe Mete- Qlaees bund ein
Insan way kee mundt- U
Im um«- . . . »»...
—- Bei Kanalisationss
arbeiten in Belgrad ist man auf den
geheimen Gang gestoßen, der aus dem
königlichen Palais in die Belgrader
Festung führt. Der Tunnel ist sehr
stark und solid gebaut. Der Gang
hat auch bei dein Belgrader Königs
mord eine Rolle gespielt. Als die
Verschwörer das Königspriar ,nicht
gleich fanden, vermutete man sie in
dem geheimen Gang, doch stellte sich
dann beraus, daß er vermauert war.
Diese Vermauerung soll vom König
Milan veranlaßt worden sein, der
fürchtete, daß inilitiirische Versiinvörcr
durch den Gang ans der Festung in
das Königspalais eindringen türmten
Jetzt wird seine Demoliernng erfol
gen.
—- Eine unverliosfte Freu
de wurde den Hinterbliebenen eines
vor turzem verstorbenen lisinlvoliners
in Geestemiinde zuteil. Beim Ordnen
und Durchsehen von Schriftstiicken, die
sich in einem Geheimsach dei- Schreiv J
tisches vorfanden und augenscheinlichj
schon seit einer Reihe von Jahren dort J
gelagert hatten, entdeckte man eine
größere Anzahl von Banlnoten, unter
denen sich auch mehrere vreufkiiche
500-Martscheine aus dem Jahre 1870
befanden. Da die Scheine inzwischen
außer Kurs gesetzt sind, wurden fiel
der Reichsbant in Berlin über-sandt, !
die jetzt den Betrag hierfür in bar
ausgezahlt hat Es handelt sich um
eine Gesamtsumme von etwa 10,000;
Mark. i
— Die Tochter einer armes
sehenen Familie in Noisv- --—le See bei
Paris war vor wenigen Monaten aus
ihrer Familie verfchwunden, ohne je
wieder Nachricht von sich zu geben.
Kürzlich konnte sie der Familie von
der Polizei wieder zugeführt werden«
aber in Männertleidung Das junge
Mädchen hatte das untätige Leben satt
bekommen. Um völlig unabhängig zu »
sein, hatte es sich Männertleidung zu "
gelegt und war als Arbeiter in eine
Kartonfabril eingetreten. Als diese
Fabrik kürzlich abbrannte, ging derf
angebliche junge Mann zu einem Ma
ler in die Lehre Die Wirtin, bei wel
cher Fräulein Hernard unter einem
männlichen Namen wohnte, schöpfte
jedoch Verdacht, und die Polizei sah
sich den «jungen Mann« etwas ges
nauer an, worauf das unterneh
mungslustige Fräulein ihrer Familie
wieder übergeben wurde.
—— Einen hübschen Wahltricl
wendet man in Siidfrankreich, im
Sonnenlande der Gascogne, an, um
Gegner niederzuhalten Er ist dort
unter der Bezeichnung ,,(ssquittat«,
tvas in der Mundart dieser Gegend
»Nuß« bedeutet, gang und gäbe. Das
Verfahren ist höchst einfach. Der
Wahlvorsitzende hat Stücke getrockne
ter Nüsse ohne Schale in der Tasche.
Sieht er nun einen ,,Feind« an die
Urne herantreten, dessen Stimmzettel
sicherlich seinem Kandidaten ungünstig
sein muß, so steckt er, als ob er an
gar nichts dächte, die Hand in die
asche, zerquetscht ein Nuszstiick zwi
fchen Daumen undZeigefinger, nimmt
dann den Stimmzettel und läßt ihn
in die Urne gleiten. Alles ist also
sehr korrekt von statten gegangen.
Aber der Stimmzettel trägt nun zwei
verdächtige Flecke, Oelfingerabdrijcke,
wegen deren er bei der Stimmen
zählung als ungiiltig erklärt werden
muß.
—- Ein Pofener Bürger,
der dieser Tage in Bromberg geschäft
lich zu tun hatte und mit dem Abend
zuge zurückreiste, knüpfte mit einigen
Unteroffizieren und Feldwcbeln, die in
demselben Abteil saßen, eine Unter
haltung an; er fragte nach der Gue
sener Garnison, nach der Stätte der
dortigen Besatzung usw. Da tauchte
in unseren Vaterlandsverteidigern der
Verdacht auf, daß sie es am linde
mit einem Spion zu tun hätten. Die
ser Verdacht verdichtete sich bei ihnen
zur Gewißheit, als der Nitiitgahuende
in Posen ichleunigst den Zug verliefzi
und im Laufschritt die Bahnbofgau i
lage durchguerte um die tue Vltifaifrt
bereite tslettrisase zu erreichen. cttsnett i
Od.ssa0·sa Oas-»-::1ai« des-ais ais-ca stoss
::s saiddpaasuaaa isaaisi oa via-a a,is
ihm nach und veranlaßten die Fxst i
nahnte des aus allen Walten Falten i
den. Er mufkte tue «tioliseis:n1et)e, wo
sich der Irrtum bald autttiitte Der
«Vekböet)tige« hat aeittnuuma tat) nie
mehr uder ntttttartsttse Truge tu un
ermatten.
--—- sinnt ebenso eigenartimni
Ioie ge tm Scherz leiimm ftch Ost-ei :
diebm muri-m in dem Wäuek
Daika ways-unbeso- UDM
stand Mc tisims Tagen ein ihm-f
foll; spähst hu Hinsche- hist
tm im- Iie zwei Mage- iims fu«
ins Ochsen sur Schmause-n aud
dsetm pessima des samsttlptash
laut W sit-( aus des MIML Ni
Doisvbs tin-at Nimmst sum-VI
u »Ich Sei-m lahm di- VII-i
imst- chd samt numqu ;
law stund-s und-m Im wiss-Its
Wust wiss san-NO Usmggndsmt
III-r IMME- Osk sum Im
VII- sim must-Wo Monds-«
W csisis .MOMm« gis-m
Ums Its III-Im du Ost-it Im
IIII It Hin-Im is U- asz.
s M III wisse-s m sum
its-II Indus das- m sum
M II ca den Was-sank
Syst- WIMIN Midas-g w
QM Git- »Hast-O wo
musw Im month des-:
u- RGO-s- thu a Ins
mit-UND mu. .
—- Eine Uhr, die außer den
Zug- und Spiralfedern vollständig
aus Glas heraestellt ist. bat ein in der
Theresientaler Kristallfabrik von PO
fchinger beschäftigter Glasschleifer na
mens Joseph Bayer aus wiesel in
Bayern, verfertigt Gehä rie?, Ziffw
blatt, Zeiger und Reidertoerk sind
aus reinem Kristallglas geirbliffen
Jnfolqe der peinlich genauen les-s . »
runq bat die Uhr einen absolut fis-rn
ren Gang. Das Gebäu -«a:" Tne
Höhe von 16 Zoll und eine Breite
von 7 Zoll. Oben ist in einer Hö
he von 4 Zoll das Porträt des
Prinzregenten in Glas eingtaviert.
Das Kirnstioert ist fiir den Preis
von 2500 Mart verlänflich.
— G r o ß e Aufregung
berrscbte kürzlich in dem Dorfe Wicht
bausen in Thüringen Es war be
tannt geworden, daß eine Spezial
lominission aus Schleusingen dort er
scheinen und mit den Arbeiten der
Separation beginnen wollte, gegen
die sich die Gemeinde mit Händen und
Fiißen sträubte. Da alle Petitionen
und Berichte bis jeßt erfolglos ge
blieben waren, hatte sich die ganze
Gemeinde dahin geeinigt, der Sepa
ration eventuell Gewalt entgegenzu
setzen Es wurden die Sturmglocken
geläutet, und grosz nnd klein, nicht
nur die Männer, sondern auch dte
Frauen und Kinder, zogen nach der
Dietzhäuser Grenze, um der Kommis
sion das Betreten der Felder zu ver
wehren. Angesichts dieser Sachlage
zogen die Herren es vor, in Dietzhaus
sen zu bleiben.
- — Eine Trinkgeldsteuet
für die Duisburger Straßenbahns
schasfner hat, wie gemeldet wird, al
len Crnstes die dortige Steuerbehörs
de beschlossen. Zur .,,fteuerlichen Er
fassung« des durch Trinkgelder er
worbenen Einkommens sollten an
fangs die Schaffner gezwungen wer
den, jeden erhaltenen ,,Sechser« so
fort in aufgelegte Listen einzutragen.
Auf die energische Erklärung der
Straßenbahnschasfner. daß sie dazu
beim besten Willen keine Zeit hät
ten, hat nun die Steuerbehörde ei
nen Pauschalsatz von 150 Mart als
mutmaßliche Jahreseinnahme an
Trinkgeld für jeden Schaffner festge
setzt und die Schaffner um diesen
Betrag in der Einkommensteuer ge
steigert. Jn den Kreisen der Dreis
burger Bürgerschaft herrscht über das
rigorose Vorgehen der Steuerbehör
de große Entrüstung
——— Die Entsendrtng einer
deutschen Tiessee - Expedition fordert
Dr. Alfred Merz, AbteilungssVor
steher ain Berliner Museum siir Mee
res-stunde. Jm Hinblick auf die Größe
der Aufgabe, durch systematische Un
tersuchungen den Fortschritt der Ge
zeitenwellen über den Ozean festzu
stellen und so die Lösung eines der
größten Probleme der Physik der
Erde anzubahnen, Aufgaben, denen
chemische nnd biologische Fragen von
eininenter Bedeutung zur Seite ste
hen, ist es die Ueberzeugung des Ber
liner Gelehrten, daß eine großziigig
angelegte Tiefsee - Expedition heute
das dringendste Bedürfnis der Ozea
nographie ist. Wie die englische
Shallenger Expedition ihre unsterb
lichen Erfolge nicht nur dem glänzen
den Stabe ihrer Gelehrten, sondern
auch dein Umstande verdankt, daß sie
reis gewordene Probleme im richtigen
Zeitmomente erfaßte, so könnte auch
jetzt wieder eine solche Expedition die
reichsten Ergebnisse ernten.
—-« Jn der englischen Stadt
Nottinghani lLincolnshire) bewohnte
ein früherer städtischer Laternen-An
ziinder namens Spowage mit Frau
nnd Kind ein etwas alleinstehendes
zweistöctigeg Hans-. Thomas Spo
wage war seit längerer Zeit arbeits
unfähig und befand sich unter ärztli
mer Beolnichtung wegen seines Gei
stesznstaiideo. Der hieher siir harm
Ino gehaltene Mann schickte eines
Utaitiinittaae seine Frau in einer Be
soranna fort. staunt war die Frau
außer seh nnd Hörweite. ais Spo
waae sein einziges Rind, ein hübsch-L
IN.:HHYI sure »Im I:W. In dgsi
höchiigelegene Hirn-net des hanieh
eine Maninrde iider dein zweiten
Stock. schleppte und die Meine mii
einer Schlinge um dexr halt an lan
gem Strick aus dem Fenster hinaus
hnnnir. Das Sirickende beseitigte der
Mann ans Feniierieeu4. Denn er
nriii er das Seil und sog das
irnrnpidaii zappelnde Kind irren cnii
ieien der ruscht-runden Menge immer
crni und nieder roie ein Spähen-.
Männer wollten in das ne ein
drinnen. doch ware- niie iires fes
verschlossen und verrieceit Do see
iriisemerie ein irr-see Maueerpoiiee
sen niesen ein Besser. M ice- er
sei-di seit da auch die nötiiie Mir
verfehle-sen enor. Sesiiediieii Hei-n
ee ihrer. dieie send mich einiye andere
Feier- uninteress- Mike-s der
Inviere nun ieider wie ei- Innre-i k
get die Treppen dimniiiiirseue heieF
der innre-eine Unter de. grausamen
Spreu weise due Seii lasen Uns-h
sein-im inse- sseieri Nr di- einein
Musen ans der M wie niederstrei
neweeerenen Menge qui die Mutter-;
eines niederen net-is n neue-. eure
dieiee eeiiesie see eeeeiek iediee ist-i
rrende sind uns seid-M here seit
Dis m eine-e Im »Gehser sei
Geborene-risse Umi- riuiq. Vers
beim Ie- doi ein-me Mit-se
W rette-. Ieieeie in , W
W
— III-O
»s- Die in letzter Zeit viel
aenannie Drachenburg, aus halber
Höhe des Drachenselfens oberhalb Kö
nigswinter am Rhein gelegen, ist von
einer amerikanischen Gesellschaft für
jährlich 50,000 Mart bis «zum 31.
März 1914 gepachtet worden. Es
sollen Konzerte auf dem Schloß, ei
nem vor wenigen Jahren errichteten
Bau, der mit der alten romantischen
Burgruine ausder Spitze des Feste
gels nichts zu tun hat, veranstaltet
werden. Der bisherige Besitzer. Ritt
meister a. D. v. Simon aus Charlot
tenburg, über dessen Vermögen der
Konlurs verhängt, aber später wieder
aufgehoben wurde, verläßt das Sie
beugebirge.
— Eine Statistik, die vor
kurzem vom Ministerium des Jnnekn
in London veröffentlicht wurde, zeigt
genau die jedes Jahr gradweise zu
nehmende llnsallzisser, die mit dem
gradnnise wachsenden Motorverlelye
gleichen Schritt hält. Jm vergange
nen Jahre gab es in der englischen
Hauptstadt 85,210 Unsiille, und da
von erwiesen sich 1,557 als tötlich. Im
Jahre 1910 war die Zahl der Un
sälle bloß 31,077, davon 1.,827 mit
töilichem Ausgange. Jm Jahre 1909
war die Zahl noch geringer-, nämlich
28,023 mit l,151 tötlichen Fällen;
Die Unglücksfiille, die Menschenleben
losteten, wurden im lehten Jahre
durch 623 Automobtle und Motor
cyclen verursacht, durch 117 Motor
omnibusse, durch 123 elektrische
Trambahnen, durch 10 von Pferden
gezogene Omnibusse und von 670 ver
schiedenen anderen Fahrzeugew
s-— Vor dem Landgertcht
zu Magdeburg erschien der Rechtsan
walt Dr. Hein aus Barby zu einem
Termin kurz vor der Verkündung des
Urteils, und zwar ohne Verteidiger
robe. Der Vorsinende der Kammer,
Landgerichts - Direktor Hildebrandt,
tilgte das Fehlen der Amtstracht und
bemängelte auch die von dern Vertei
diger getragene schwarze halsbintm
Nach den bestehenden Vorschriften
habe ver Verteidiger eine wetßetBinde
anzulegen am zu einer erreg
ten Augeinandersetzung zwischen Ver
teidiger und Vorsitzenden, in welcher
ersterer erklärte, als Leutnant der
Reserve sehr empfindlich zu sein.
Bei anderen Gerichten werde eine
weiße Binde nicht gefordert. Eine
schlichte schwarze Binde sei ebenso
würdig, wie eine weiße. Der Vor
sitzende forderte jedoch, das; die siir
Magdeburg geltenden Vorschriften
innegelsalten würden Schließlich
wurde Dr. Hein aus Antrag des
Staatsanwaltschastsrats Metsch we
gen Ungebühr vor Gericht in eine
Ordnungsstrase von 100 Mark ge
nommen.
-Ein Tiere sangender
Pilz ist in einem Tümpel bei Grat
wein in Steiermari und in einem
Bassin des Botanischen Gartens in
Gras beobachtet worden. Der Pilz
bildet eine neue Gattung und Art der
Phncolnyreten und wurde von seinem
Entdecker Sonmierstorss nach seiner
Eigenart Zoopilelgus iusitliews
(nachstellender Tierfresser) genannt.
Nach einem Bericht bleiben an den
Kurzsädenzellen der Pilzrnutter Rä
dertiere hängen. Sie schlagen heftig
mit dein Schwanze und werden nach
einer halben Stunde bewegungslos,
wenn es ihnen nicht gelungen ist, sich
zu befreien. Die Kurzfademelle wächst
sehr schnell durch die Mundöffnung
in das annere des Tieres hinein.
Dort bildet sich ein Saugorgan, das
ans verzlveigien Schläuchen besteht
nnd die Resvrption des Tiertörpers
herbeiführt Zuerst treten in dem
geiangenen Tiere Oeltröpschen aus,
die bald in Brolvnsche Bewegung ge
raten. Die resorbierten Nährstosse
fördern das vegetative Wachstum der
Vanasadeniellen Wenn größere Ro
titorien ( Zalpinai gesungen werden.
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