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Uns-due I c um
Abs-nickt auf die »Ernst-answ
Brit-ni.
Vor mir steht in einem Glase ein
Lorbeer-zweig, dicht besetzt mit Blüten
und Knospen —, so unverwelklich
wie dieser Lorbeer zu sein scheint, fO
unverwelklich ist wohl in vielen Her
zen die Erinnerung an Brioni, wo
er gepflückt wurde. Wer sie einmal
gesehen hat, diese zanberhaste Insel
deriAdria im Schimmer des südlichen
Fruhlings, der kann sie so leicht nicht
vergessen
Jn diesem Frühjahr zieht es mit
gleicher Sehnsucht den deutschen
Thronfolger nach diesem paradiesisch
schönen Fleck Erde, Brioni schmückte
sich für den Empfang des Deutschen
Kaisers-, nicht mit Ehrenpsorten nnd
Triumphbogen — nein, das paßte
nicht sür dieses traumversunkene Ei
land — crberFrühlingoblüten werden
überall ausgeschüttet, die ganz-e Jnfel
hatte ihr Festgewand von Veilchen
Anemonem Krostus und Narzissen an
gelegt Lorbeer und Myrthe stehen in
iippigstser Blüte, alles wie ein großer
Strauß —- daükber strahlt der tief
blaue Himmel und rundum tauschen
die Wellen der Adria.
Wenn man von Norden kommend
in Pola angelangt ist, dort den groß
artigen Kriegshasen besehen und ei-.
nen unvergeßlichen Eindruck von de
alten Denkmal komischer Bau-tu t,
dem ·Aniphietheater, mitgenom en
hat, wird man von leichten, zierlichen
Darm-fern der Firma Knpelivieser
gehörend, oder von Motorbooten hin
übergesührt nach der Gruppe der
Brjonischen . Inseln «
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Man last den Zerregdhafen un» »se
ftark lliefestigte Kiiste hinter sich, und
bald steigt ein gänzlich anderes Bild
heraus, eine Jnselgrunpe, a ün und
blühend; die größte de Inseln
Brioni grande, hat stattliche Hügel,
die Mitte ist gekrönt von einem klei
nen Fort, sonst gleicht alles einem
bleibenden Garten
Am Landnngsstrand liegen Jachs
ten, Motor- nnd Segelboote in Men
ge, und vor uns breitet sich in behag
licher Schönheit das große «Hotel
Brioni« aus« Es trägt aber nicht den
Charakter eines Hotels, ist ein nur
zweistöckigen weißfchimmernder, vor
nehmer Bau mit großen Balkons und
Veranden, mit den naheliegenden
Dependanzen durch einen wohlge
schützten Säulengang verbunden Von
f allen Fenstern hat nian herrlicheAngs
blicke aus das Meer oder die Insel
nnd innen ist man iisberrafchend gut
«versorgt.- Man hat nicht das Gefühl
in einem großen Hotel zn sein, son
dern Man fühlt sieh alr- IGast eines
Landhauses, dessen herrliche Umge
bung jeder in aller Stille genießen
will. Die Jnfel sdietet so Viel«feitiges,
daß jeder sich dort wohl fühlen musi
am anziehendsten freilich ist sie fiir
den, der fern von allein lauten Ge
triebe fich an der zauberhaft schönen
Natur freuen will. oiStnndenlang
' kann man auf einsamen Waldpfaden
gehen, ohne etwas anderes zu hören,
als das Rauschen des Meeres- oder
das Flattern von Fasanen nnd wil
den Puten im Buschivert.
Aber wer den Sport nicht entbeh
ren kann, fiir den sind schattige Ten
nispläve da, oder die fchlanken Segel
boote locken zu Fahr-can rings usm die
buchtenreiche Insel, oder hiniider
nach der bljiteniiberfäten Nar.zissen
insel, oder nach dem interessanten
Dörfchen Fasaini, dessen Abendlänten
feierlich heriisliertönt
—
W VII-Um Den Zauber gibt, Das
sind geben . der verfchwenderiichcxh fast
tkocpischen Vegctatjon wohl hauptsäch
lich die Erinnerungcn an längswcrs
gpngene kömiiche Kulturzeitem die
dies Jnselchen gesehen, und von dot
nen noch so viele Ucbcrceite reden.
Da breiten sich die weiten Mauern
und Treppen einer einst in großem
Stil angelegten römischen Willen da
ragen in schimmernd-er Weiße die
Säulenkeste eines alten Beut-stem
pels, noch vieles liegt Verbot-gen im
undurchdringlichen Dickicht des Wat
dei. überwachen und überwachim
Mk got-s Jst-Zofe ovss INUIW Ass
ten hat die Jus-l gesehen. Mit der
lbblichste Fleck der Insel ist es, wo
Zu Zeiten die Kremsiiqe die Kreuz
abrek in der westlichen wohlaesdüss
ten Bucht tandem-. und Rast hielte-h
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OafiMa zu dem-, deren zerfallen
Mauetn noch heut weithin raste-h
Mem sieht an verschiedenen Stellen
noch das Kreuzes-wichen tm Nematus-n
man sieht neben der Vaillikq aus der
Erde wieder zum-ge kommend IM
Imne Savios-dam- mtt dem Draus-—
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II Its des alten Zeiten wenn man
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jext feine Mühe reichlich lohnen. Ei
erschloß die alten Steinbrüche- die
.schvn das Material zu den römischen
kBauten geliefert hatten, er legte We
s ge nnd Straßen über die ganze Jnsek
Fan, sberisf Gartenkünstler und Arbei
Jter, die in kurzer Zeit aus dem nn
’durchdringlichen Dickicht das mach
ten, was man jetzt mit Recht den
Zauberwald vonBrioni nennen kann.
Durch eigene Dampfer wird ein re
ger Verkehr mit Pola unterhalten;
eine prächtig-e Rindviebherde, die zum
gwßen Teil mit Weintrebern gefiits
text wird, versorgt Hotel nnd Jnsel
mit bester Milch und Butter. .
Herr Knpelwieser selber hat sich
ein malerisclxes, altrsöinisches Kastell
zum Wohnsitz ausgebaut, und wenn
mich die Verwaltung des Hotels in
den Händen eines woblerprosbten Di
rektors liegt, so bat man doch das
Gefühl- daß die Kupelwieserfche Lei
tung über allem schwebt, und ganz
besonders durch des österreichischen
Thronfolgers Vorliebe für Brioiii
immer von neuem angeregt wird,
dies liebliche Besitztum in der Adria
zu beben und zu verschönen
Kritik am Kronprinzem
’ Im ,,Tiirmer« schreibt Giinther
V. Bierogge u. a.:
»Ich bin .über-zeugt, der deutsche
Kronprinz hat bisher geglaubt, dem
Reiche und Preußen pflichtgemäß Se
dient zu haben. Aber unter allen
ernst denkenden Männern, die mit ih
rem Denken und Empfinden noch in
der Bismarckischens Zeit wurzeln
dürfte nicht einer sein, der an der
Art Gefallen fände, wie der erlauchte
Herr den strengen Forderungen des
töniglichen Dienstes gerecht wird.
’Wirtlich ftrammen Dienst hatte er
noch niemals und nirgends tun tön
nen, als er im September des vori
gen Jahres das Kommende der Er
sten Leibhusaren in Langfuhr über
nahm. Mancher preußische Oslfigier
begann aber damals, zu hoffen, daß
er nun endlich dazu kommen werde.
Und in der Tat, keine Stellung im
Heere ist so reich an Arbeit und Ver
antwortung, keine von so einschnei
dender Bedeutung für die Ausbil
dung der Truppe, wie die des Regi
nientstornmandeurs. Bis jetzt haben
sich jedoch die an die Versetzung des
Kronprinzen nach Langfulhr geknüpf
ten Hoffnungen noch nicht erfüllt.
Viel zu häufig war er auch von dort
auf Urlaub. Ja, wann ist er seit
Uebernahme des Regiments in Lang
» fuhr wirklich dienstlich tätig gewesen?
»Unmittelbar nach seiner Ernen
nung begab sich der shthe Herr vier
IWochen auf Reisen, vornehmlich, um
zu jagen. »Wald nach seiner Rückkehr
in seine Garnison sahen wir ihn in
Berlin, teils im Reichstag-wo er den
Verhandlungen iiber die Marottos
frage beiwohnte, teils auf Flug
plätzen Anfang Dezember weilte er
etwa acht Wochen in Schlefien zur
Abhaltung von Jagden auf seinen
dortigen Besitzungen, und Ende De
zember nnd Anfang Januar wieder
in Berti-in Zwischen diese beiden letz
ten Urlaube fiel aber eine Krankheit,
die ihn in Lagfuhr wäshrend des
zWeihnachtsfestes nicht nur an das
XZinrmer, sondern auch an das Bett
fesselte. Al u ernsten Charakters ist
diese Krankleit indessen wohl nicht
Egewesen Sonst hätten die Berliner
Blätter nicht alsbald nach den Fest
tagen berichten können, daß er im
Tiergnkten fleißig dem Wintersport
obliege. Ende Januar kam der Kreu
Zprinz aufg- neue nach Berlin, um den
verschiedenen Festlichteiten beizuwohs
nen, die aus Anlaß des Geburtstages
dee Kaisers und der Taufe seines
viersiihrigen Sohnes dort stattfan
den, um sich nach diesen Festlichkeiten
sofort nach der Schweiz zu begeben.
Wie in den sriiheren Jahren, hul
digte er hier mit seiner hohen Ge
mahlin auf-:- cifrigste drin Winter
s;;c».t; lind wenn er in Erleran viel
leicht länger nebliehen ist, als es an
ianas nevlant worden war, so iit dies
anscheinend inuunf zuiiinczuiiistrm
dass er eines Abends heim Eilihocten
ans-glitt und sich eine Geschwulst an
einer Wange suzoxr Am ti. März
dieses Jahres sahen die Ersten Leib
hninren ihren Kann-tandem endlich
Tini-der in ihrer Mitte-. tin diesem
, Classe gaben iir ihren hie dahin immer
umher anigeichehenen grossen Win«
lett-all im .«T«»imigcr des-. Eigent
lich hai iich der Kioswrim bis heute
»- in der Lindrung der Neulinenw mehr
Ihrs-treten leiten. ais das er selber
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