Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 09, 1912, Image 4

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Ein Roman aus dem
Leben
» kmwwtssttt l Its-III KW
Im Moorgarten
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Von
couife Both
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Issvsvvavvvvvvvs- — —
(2. FortsetzungJ
»Er ist wie sein utaier,« murmelte
sie. Sie sah der tra,«iiaen großen Ge
stalt nach, bis sie ihren Blicken ent;
schwanden war. Immer behandelte
Hans Jochen sie respektvoll, nie machte
er lleine Scherze mit ihr wie Wolf.
Der konnte sehr liebenswürdig aber
auch abscheulich hochmütig sein, gerade
wie seine Mutter.
Die hübschen Stubenmädchen mußte
Babettchen vor ihm verstecken, weil er
nichts weiter dabei sand, sie hin und
wieder zu liissen
Viertes Kapitel.
Der Moorgarten war ein lanaae
streckteg schmuckloses Gebäude, dem
man ansah, daß es einstmals nur ein
einfaches Bauernhaus gewesen war
Jede Generation hatte daran derbes
sert, mit dem wachsenden Wohlstand
versucht, ihm ein herrschaftlicheres
Gepräge zu geben Es war leiner ge
langen Troh des ausaesetzten Stock
wertes und der vor der Front sich
aufdelynenden Terrasse mit der brei
ten Freitreppe hatte es seinen ur
iseriinglirhenHe Charatter behalten.,,
lt wu- sein herr, dem befstiindig der
sauer im Nacken sitztc legte Frau
Linda zu sagen.
Lachen Mal-net unterwars das
as vor seiner Hei-at einer gründ
n Pensionierung Der Speisesaal
im Erz-schoß mit allen der Ren-est
den Ansatderun n sowie
ein Galan seit traulichen tschen und
Msaetabler Einrichtung waren das
"—-"«Iststiaen aller Rissen as Rei end
im ganzen n blieb stets ran
satte-do Nach seit, nach
Æze zehnten, erkannte man, das es
Ist eine liedende band geschaffen
Utic.
Den größten Reiz des Moorgap
tens bildete der große Part. von dem
das Gut seinen Namen herleitetr. Ge
rade wie am hause hatte auch hier
de Generation erweitert nnd verbes
rt. Das aritszte Verdienst daran siel
enetn Christian Täubner zu, den das
Dasser hinaus in die See getragen.
Er war ein Gärtner nnd Träumer
fewesem Jm Frühling, anstatt hinter
dem Pslnae berzngebem hatte er die
Pferde allein lansen lassen, reglos war
er mitten im Felde sieben geblieben
nnd hatte dem Boaelaeiang geiaulcht,
ieich wie der Mönch vom Dritter
. Bostetts wollte er im Pakt an
legen, in denen die Vögel einen Un
terschlnps sanden. Schon den nächsten
Tag pflanzte er Springen, Goldke
sen und Schneeball, die noch jetzt im
grübiing durch ihr iidpiges Bliihen
nge und Geruch erfreuten. Abends.
wenn Eltern und Geschwister ermü
det von schwerer Arbeit am Tisch
einschliesen, saß er nnd las von den
Itosenseldern in Schiras. Ein Mär
chenland mußte das sein! Mit osfes
nen und geschlossenen Augen träumte
er, er hatte das ganze Hans mit einem
rohen Rosengarten umgeben. Sonn
ag na«chmittag, während die anderen
Neisenrauchend vor der Tür saßen.
fing er an den Feldraim Rosenwild
inge n boten. Mit aeschickter band
perede te er sie Daß der Vater
doch nicht beständig iider seine Narre
tei aebelsert hättet Und als er eines
Tages in hefiiaetn Zorn Shristians
Psleglinge autriß nnd sie ihm vor die
Füße wars, rannte er in seinem
Schmerz ties hinein in den Bart nnd
wart sein ganz verfahrenen Leben ins
Ost
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Ins fuhr aus dem Schlaf-.
Wills- dek Fuchs scharrte vor der
ustst und warme auf seinen
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uns-IN Art sp- Im Senkt aus nach.
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III-ums st- ihn Teilst-.
MUW Inst-I ut In Zimmer
Ums- in sorfaal erwartete sie Maus
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ihinautz in oen Pakt trai, und es ihr
rot und gelb entgegenflamrnte, hellte
er sich wieder auf. Wahrlich, der
Herbst war ein unerreichbarer Künst
ler. Als ob die Sonne einen Teil ih
res Goldes auf die hohe Ahorngruppe
übertragen, fo leuchtete ihr Blätter
gewand. Wie stolz bie Dahlien noch
ihr Haupt trugen. Rut schnitt davon
fo viel ab, als sie erreichen konnte.
Auch von dein bunten Herbfilaub
nahm sie. Nun stand sie auf der Ter
raffe und band einen Strauß. Tief
hing die blutrote Jungfern-ehe nieder.
Jhre Ranten legten sich iiber Rats
braunen Scheitel. Ganz beriieft war
sie in ihre Arbeit. Sie wollte ben
Kaifeetisch schmücken. Onkel Jochen
mußte bald zurückkehren. ·
»Er-ten Morgen, liebe Rut.« Wolf
stand vor ihr. s
Warum schrat sie zufammen? Dass
hatte sie bei seinem Anblick noch niel
getan.. »Du bist schon auf, und sonst!
pflegst du der letzte zu sein«, ihre
Stimme klang preßt. Eine rote
Kattutvahlie ent iel ihrer Hand.
Wolf hob sie aus, er gab sie ihr
nicht zurück. Unverwanvt gingen seine
Blicke an Rut. Sie war i m noch nie»
so scher erschienen wie in diesem Ali-s
genblick mit ihrer steahlenden Jugend-»
iiber ihr das Gerant des wilde-H
Weint " s
Rat slihlte instinktiv, baß ein-ais
Anhergeioiihnlichei kommen wahres
Sie wollte sortsefn Doch ihr Wille
versagte·—— hie F sie waren wie fest
«Deinetwegen, Nut, bin ich zeitig,!
ausgestanden, ich mus dich fprechen.«
Were-h umfchmeichelte sie Wolfe
Stimme, er hatte ihre hand er riffen,
sie war eiskalt —-— der große åteauß
fiel zu Boden. Das junge Mädchen
verstand nicht, was Wolf sagte, ei»
war, als ob es hinter ihrer Stirn
brauste, dazwischen hörte sie deutlich»
Pellys Trit. AllesFardestdar ausz
ihrem Gesicht gewichen, ihre Knie zit-;
ierten -— sie war sich felhft eine ganz!
Fremde. Pldnlich ging ein Ruck durch «
ihre Gestalt, Rut hatte die SchwächN
überwunden «Lafz mir Zeit«, wolltes
sie sagen, da fah sie in Onlel Joche-is
Augen, das Aufleuchten das Zwin-;
gende in seinem Blick. Sie hatte tei-.
nen Willen mehr. Noch immer hielt
Wolf ihre band in der seinigen, sie«
entzog sie ihm nicht. So standen sie
vor dem Vater.
»Wir bitten dich um deinen Segen«,
hörte sie Wolf in ernstem Ton sagen
Zwei traftvolle Arme umschlossen
sie. »Sei mir willtommen als meine
liebe Tachter.« Jochen Täudner drückte
sie fest an feine breite Brust und tiißte
sie auf die Stirn. »Daß mein her
zensivunseh so schnell in Erfüllung
geht!« — Der sonst so ruhige Mann
war erregt. »Und du willst es wirt
lich mit dem Taugenichts wagen?«
Kein Ton tam iider Rats Lippen,
nur so diel stand fest, ein Nein würde
es nicht gewesen fein. Sie schlang die
Arme um Ontet Jockiens Hals, ein
Gifiilsi des GesetzenseinL der Sicher
heit überlam sie.
»Gott gebe seinen Segen«, sagte der
Amtsrat herzlich.
Wolf iiifzie seine Braut. Im Haufe
wurde es lebendig. Die Gäste fanden
sich im Speisesaal ein.
Ein launiger Zug glitt über Jochen
Täubners Gesicht. Er tonnte taum
erwarten, den Anwesenden die Neuig
teit u vertiinden. Dach zuerst mußte
die iuiter sie erfahren. Er faßte
Wolfi und Rate Hände und trat mit
ihnen hinaus in den hellen Sonnen
schein. ·Frau Gretel Frau Grete!
Linda, Linda!«« rief er mit Sie-stor
stimme.
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Seite hatte er nicht gedacht. »I:eilich
ist es wahr. Gott sei Dani!«
»Nun gehört er ja nicht mehr mir«,
schrie die Frau laut auf und brach in
ditterliches Weinen aus«
»Aber Linda, sei doch vernünftig.
Wolf muß eine lluge charakterseste
Frau haben, ich sagte dir ja gestern
chon, welch große Sorge mir sein
Hang zum Spielen macht. Er liebt
Rut, an ihrer Seite wird er —-«
»Ach, so meinst du es«, unterbrach
» ihn Linda lebhaft. »Die Jdee ist nicht
ischlecht Wenn Wolf nun mal unter
Iden Pantofsei kommen soll --—- darauf
Hläuft es doch hinaus ist mir Rut
Idon allen die liebste, die wird auch
Idaraus halten, daß er im Regiment
ibleibt«, und triumphierend siigte sie
Thinzu, »da hast du wieder den Be
weis, wenn ihr Täubnerö gute Frauen
haben wollt, holt ihr sie euch von den
hollnegg3.«
Das Brautpaar trat an das Bett
der Mutter
J »Mein Wolf, mein einzig lieber
JJunge Rut, daß dir ecn solches
IGliia widersährt.«
i Der junge Mann umarmte dieMut
Tier.
« »Wirst du mich noch ein wenig lieb
"behalten?« hat sie fast demütig.
« »Du bleibst mein goldigei Manni
chen, und Rut wird dir eine sehr gute
Tochter sein.«
»Ich will dir gern alles zuliebe tun
jpaa in meiner Macht steht, Tante
unpas
! Wirklich? Ach, Kinder, ihr seid
reizend. Rur viel zu jung zum Hei
raten, Wolf ersi fünsundzwanziq und
Rut noch keine neunzehn —- die rein
sten Kinder.«
»Wartet-, jung geseeit hat niemand
gereut-« — Wolf legte den Arm um
, eine Braut. be ich n« t guten
;Geschmaet, Caris mai Nut g eicht dir
;aufsallend,·ein Grund mehr, daß ich
siW niern Derz ansie verlor."
« »So lieb hast du deine Mutter,
mein herzenswolf.« Lindai dünnei
»Stimmchen klang zärtlich. »Ich war
Lviel zarter als Nut, nicht so groß und
snicht so braun. Liebes Kind, du bist
verbrannt und mußt tiinstighin dei
znen Teint be er pflegen. So! Und
jnun geht zu ante Grete, ich möchte
!nufstehen.«
! Die Maiorin war so gerührt, dasz
Isie gar nichts sagte, Rat und Wolf
abwechselnd in ihre Arme schloß und
dazu weinte. Trohdecn bemerkte sie,
das Ruti Toilette der Situation
nicht angemessen war.
Eind, zieh schnell dein Organdy
tleid an'«, riet sie.
Frau Grete wollte der Tochter beim
Umlleiden helfen, aber da siel ihr ein,
daß sie Willh sofort von der Verlo
bung in Kenntnis sehen müsse, auch
die Töchter wollte sie benachrichtigen.
Jn ihrer Erregung begann sie bald
dieses, bald jenes, suchte nach Brief
dapier und Feder —--- obgleich beides
vor ihr lag, fand sie doch nichts und
wars auf RutsSchreibtisch alles durch
einander. Dazwischen weinte sie. Als
sie ihr Batisttuch hervorzog und dabei
in der Tasche Willys Rechnungen mit
erfaßte, faltete sie die Hände und be
tete in einer frommen Anwanvlungr
»Der Herr hat Großes an uns ge
tan.«
Heiße Glut schoß in Rats Gesicht.
Etwas Häszliches lroch über sie hin.
Ach, es war ja nicht nur das Glück
ihres Kindes, das die Mutter in die
sen fast berauschten Zustand verschie.
Hestig faßte sie ihre Hände. »Mut
ter, versprich mir, das-, du Onkel
Jocheni Güte nicht für Willn in An
spruch nehmen wirst·«
»Aber Kind, was sind denn für
Jochen Täubner so«n paar tausends
Marter. Er must doch auch seine
Gründe haben. daß er gerade dich als 1
Schwieaertochter wünscht. Rein aus;
dem disk-schen ist er vor Freude-" J
Geschick hatte erruu Seel-. syst-J
rend sie mit der Tochter sprach. die
JRechnungen unter eine Mavve gescho-;
F
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Ia m Tür klopfte das Musen-I
wisse-. Du dm stumm liest th!
Vom Ums-J Ist-tm tm iman
Ihm MMO bis-steh
Heim III-Mc verkündete Joches
Ruhm Ue Umsde Es gab ein
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Its OW. Mu- IMMM Im m
Um. Lin om sum-n Un »
sagt, und der Herr Wvls hat ihr je
ii t."
»Er hat mir auch gelüßt«, ries
Mine, das lecke hlvnde Küche-mäh
then.
»Halt dien Snut, dumme Deern«,
verwies Babettchen streng. »Nein,
das ist doch rein ivnträr gegangen."
,,Wiesv denn? Weshalb denn?
Mamsell, Jhnen braucht die Herrschast .
bei ihre Verlobungen nicht um Rat zu;
fragen. Jck habe det längst lvrnmens
sehen. Wo Barvneß Rut stand, stand;
ooch der Herr Wais«, Franz sah her-J
ablassend auf Babettchen. i
Die saß noch immer wie geknickt.
»Richtig ist das nicht«, murmelie sie.
»Me, richtig is das nich«, echote es
im tiesen Baß aus einem Winkel der
Küche. Roßner, Hans Jochens Bur
sche, war es. Er putzte Messer und
nahm nie viel an den Unterhaltungen
der Dienstboten teil.
Das Frühstück wurde heut’ länger
als svnsi ausgedehnt, die Unterhaltung
war lebhaft.
Nur Lea von Tondern war still.
Zum ersten Male neidete er den Taub
ners die Millionen. Er selbsl besaß
nichts als seine Leutnantsgage und
einen mageren Zuschuß —— srei nach
dem setzen wählen wie die Töubners
tonnie er nicht. Da fiel sein Blick aus
hans Joche-is leeren Plag. »Am-er
Kerl«, dachte er unwillkürlich.
Lev von Sondern hielt es sür seine
tameradsehastliehe Pslichi, ns Jo
chen unter vier Augen von olss Ver
lobung in Kenntnis zu sehen.
Jm Vorsaal trat ihm der Erwar
tete mit dem Gewehr aus dem Rücken
ihm keine angenehme Perspettive, mit
seinem ugossen und Bangen in einem
groxn reis weilen zu müssen.
Morgen hat uns bereits eine
Ueberraschung Hbrachh lieber Taub
ner.«
hani Jochen horchte auf, Tondern
sah niedergeschlagen aus, dazu das
fröhliche Lachen im Speisezimmer.
Warum wurde hanc Jochenz brau
nes Gesicht plö lich fahl?
»Nun, was i eö?« fragte er turz
und schroff
»Wolf hat sich mit feiner Kusine
Rut verlobt. «
hans Jochen zuckte zusammen, als
habe ihn ein Schlag getroffen, die
Sprache versagte ihm, dann fuhr er
empor: ,,,Mensch das ist nicht wahr
—-—- ist nicht möglich«, schrie er laut
auf und faßte den Kameraden heftig
am Arm
»UmGottejwillen Täubner, schreien
Sie nicht so, man hört Sie drinnen.«
Tondern war erschrocken von dem
elementaren Gemütsaushrnch und
versuchte, den Freund fortzuzirhen, der
hörte nicht.
»Rut hat meinen Brief nicht erhal
ten sonst könnte es nicht möglich fein
»Noßner!« rief er laut in das
Souterrain hinunter.
Jm nächsten Augenblick stand der
Bursche vor ihm ---— er mußte die
Treppe hinaufgesloaen sein.
»Herr Oberleutnant?«
»Hast du den Brief an Baroneß
Rut adgegebrns«
»Ja Befehl, ja. Jch habe ihn in
Baroneß ihr Zimmer gelegt, wie der
Fserr Oberleutnant befohlen«
»Er wird zu spät in ihre Hände
gelangt sein'«, murmelte Hans Jochen.
»Sieh nach ob er noch dort liegt,
fahl er. »
Der Bursche sprang davon.
»Taubner sind Sie denn des!
Kuckuckst Begehen Sie doch leine Un l
überlegtheiten« sagte Tondern in hel
ler Verzweiflunq. f
»Lassen Sie m: ch. ich muß Gewiß .
heit haben. ;
Nogner kehrte zurück »Der Brief
ist fort. Ich weih auch, daß Baronesis
’cllktsllt ill ils-»Im Zins-un grobe-UT i
sind. "
Tgäsim das Jriihstiick noch nicht hern
det? fragte er verwundert. Es war
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(
Es M sw
! Der sitka machte Kehrt.
I .So bat Ile Nbst entschied-III
Lüsten Ich-m dont Jochm an der
send u am von summ
Ipaduu It u den Im um feine
Wut-n sum- Sde. Aume
atmend darf cis in diesem Mosis-nd
Mut Esset III disk-at Ia den l
Ists-. Its Im- agde vers-lasen
IV Mk Instit-IRS NO samt ja
yet-ft- Iukdes usw smd deute
est-Uns III-w (
Ho je Indem um BI- NO
tm's hin dui ist- umso-ON
wiss-M k m Im Roms-I
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Kro- ls Ists Imm- -
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Inst-us ts- muti
II III-u Ins-Mai vom
dag U mn mu- Inst
mitne- Ist Iowa
Aus-Imp- w m
Ilsftusnilot
Ins Im tm m Mit-tm m Ins
Itm sticht
s Wolf schrieb ihr jeden Tag.
s Das junge Mädchen stand am Fen
ster und sah zu, wie der Wind die letz
ten Blätter von den Bäumen zaustr.
»Der Brief war ihrer Hand entglitten.
JEs stand so gar nichts drin, trotzdem
er volle vier Seiten lang war.
Sie seufzte leise. Jm Grunde ge
nommen kannte sie Wolf recht wenig,
sie wußte nicht einmal, welcher Art
seine Interessen waren. Ihre Unter
haltungen hatten sich meistens um
Jagd und Alltäglichteiten gedreht. Er
hatte eine elegante Art zu plaudern,
hin und wieder ein Bonmot hinzuwers
sen. Jetzt, in der Entfernung, ver
mißte sie etwas, schrieb sie ihm, wußte
sie nichts zu sagen. Mit Hans Jochen
würde das nicht der Fall sein. Wie
hatte er früher in Metz, trotzdem sie
damals noch ein Schulmädchen war
anregend mit ihr geplaudert, und
wenn es nur galt, ihren Aufsatz durch
zunehmen.
Ein Regenschauer schlug an das
Fenster, der November war recht un
reundlich.
Freilich, im Moorgarten hatte hans
Jochen sich nicht ein einziges Mal mit;
ihr unterhalten
Rut streifte sich mit der Hand über
die Stirn . . . . und nun war sie Wolss
Braut. Jhre Freundinnen beneideten
e.
Wieder folgten Rats Blicke dem
Spiel des Windes. Wie grimmig er
die tahlen Aeste peitschte. Jm Moor
garten wiirde es recht still sein. On
tel Jochen weilte als Reichstagsabge
ordneter in Berlin. Rat hatte Sehn
sucht nach ihm, nie quälten sie in ei
ner Oeznwart irgendwelche Zweifel.
Die - ntter trat herein. »Da liegt
wag-hastig der Liebesbrief auf dem
Fujo n.·« « « « «
---
(
i
i
i
Mut ducke sich Und yvv sci- echter
ben au . i
»Mit deiner überlegenen Ruhe bist
du wie geschaffen, deinen Mann der
finst zu dirigieren«, fuhr die Mutter
ort.
Sie hatte sich seit Nutz Verlobung
verjüngt. »Das schreckliche Rechnen«
wurde ihr vorn Moorgarten aus in
mancherlei Weise erleichtert. Jede
Woche schickte Babettchen ein solides
Partei, um Frau Gretes magerer
Speisetamrner auf uhelfen. Willhs
Rechnungen hatte sie nicht wiederge
sehen, wahrscheinlich waren sie auf
Ruts Schreibtifch liegen geblieben
und von dort an die richtige Adresse
gelangt. Als Frau Grete den Miet
zins entrichten wollte, war er schon
bezahlt. »Wie in einem Märchen
isi’s«, sagte sie oft. Ruts Aussteuer
wollten Tüubners übernehmen. Nur
Spihen hätelte sie meterweise.
Rut würde sich von Onlel Jochenå
Wohltaten brdriickt gefühlt haben,
wüten sie nicht in feiner Weise ausge
übt worden. Jn dem Gedanken an
Onkel Jochen schwanden ihre aufstei
genden Zweifel.·
Wolf hatte sich für Sonnabend an
gemeldet· Rut machte sorgsam Toi
lette zu seinem Empfang, sie wußte,(
daß er Wert darauf legte. Nun stand
sie auf dem Perron und wartete auf
den Zug. Sie wünschte, freudig er
regt zu sein« aber ihr Herz schlug nicht
rascher als sonst.
Der Zug fuhr ein.
Wolf stand am offenen Fenster und »
warf ihr eine Kußhand zu. Sie war
fast frapviert von seiner schönen ele
ganten Erscheinung. Ein stolzes Ge
fühl schwellte ihre Brust, als sie an
feinem Arm durch die Stadt ihrer
Wohnung zuschritten.
Wolf preßte zärtlich ihren Arm.
»Den Kameraden. den Reaiments
tommandeur, allen habe ich von mei
net schönen Braut erzählt. alle findt
neugierig. dich zu sehen-« Jn der iiei- l
nen Gartenvilla war es riesiq gemüt
lich. Wolf ieiate sich voll iartser Auf- !
Inerisamieit für die beiden Frauetr.s
deute vornehme Rai-· ;««.-»«i.«.:. ::z;i;.
dazu war sie io lieb. Er iiisite ihre
Hände und fagte ihr unsiihlige·
Schmeicheleien. l
« .--I
Mk Ivkus vermag mus. III Inn l
im Im lac. überlegte sie sich. das Ist
jeixustlich nichts Mkuüuftices gespro
jchm doma. Das war wohl bei den
Wem-u Braun-must sp
Dtu fu«-Hm Mem-a war ei win
mlid Mi. sdn die Sonne Nie-h
steif him- Msm sum einen Mem-·
volle- Iofesimnh cui via MIMUO
Im. Im Im with samt »Mu
fsi m Ilde is Mk Idemldc
ost- n in Ihn sum-among Ums-.
cis Nimm dies im- IMO It
sst II sog IIW tu Odem cis-.
des Dis-set Ic- whmt Dominiks-cui
Abs-W Jst Dis tm Its-II
is Ins costs Its« Uns M m.
Ist Ists-u Mc vIst-G auf m
Iiw MS Ums-g un Mo as
Im Ins- Iss Miso Im Jason-ils
Ot- Ismits. H
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s Itzt-Instit ist-III hin Satt
ums- i- Ists-sit m set-«
« I du »O um IMO ten-s
s Eintritt in dieses Haus der Alltiiglich
J keit entrückt?«
[ »Liebe: Schatz, im Zusammensein
» mit dir bin ich immer und überall der
; Alltäalichkeit entrückt."
s »Ach, bitte, nicht sp«, wehrte Rut.
!,,Hier aus dieser Stätte versetze ich
Imich ganz in die Vergangenheit und
habe jedesmal das Gefühl, als müsse
der große Mann mir entgegentreten.«
’ »Wöre mir höchst unangenehm,
liebe Rut, der wackere Herr würde sich
zweifellos in dich verlieben, war er
doch sein Lebenlang ein recht gefähr
licher Schwerenöter.«
Nui war aus den kleinen Altan ge
treten und blickte hinaus in den Gar
ten. Wie so manchesmal hatte der
Dichtersiirst hier das neue Leben in
der Natur, ihr Blühen und Sterben
gesehen und mitgesiihlt. Der Wind
wehte Rut ein dürres Blatt vor die
Füße, sie bückte sich und ho es auf.
Es dünlte sie wie ein ruß. Da
fühlte sie Wolss Hand auf ihrem
Arm. Sie zuckte zusammen.
»Ich bin nicht sonderlich im Goethe
bewandert«, sagte Wolf, während sie
die Treppe hinausstiegen. »Wird er
mal im Theater gegeben, na —-- da
geht man eben nicht hin.'«
»Aber man lernt Goethe doch nicht
im Theater tennen.« Rut war er
staunt iiber diese Auffassung
(Fortsesung- folgt.)
Die peelunltlte der Industrien.
Vierzigtausend Tote, an zwei Mil
lionen Berwundete, die gleiche Zahl
und mehr Sieche, frühzeitig erschlafft
und marode —- das ist die Verlustliste
aus dem Jndustriekrieg der Ver. Staa
ten . » Das ist der Tribut, den jedes
Jahr der weitverzweigte Industriebe
trieb in diesem Lande allein fordert.
Wir zitieren diese Zahlen aus dem
Buche des hiesigen »American Museum
os Saseth«, welches in der richtigen
Erkenntnis, daß sich gar viele Leben
der Industriearbeiter erhalten ließen,
wenn die Fabriken und die Bergwerle
und die Transpottgesellschasten und
all die anderen, die zu diesem ungeheu
ren Verlust an Menschenleben ihr Teil
beitragen, mit den besten und modern
sten Schutivorrichtungen versehen wä
ren, vor mehreren Jahren hier ein Mu
seum zum Lernen und Belehren ge
gründet hat. Würde ein prosessionel
ler Agitator, dem nur daran liegt, Un
zusriedenheit und Unrasi wachzurusen,
diese Zahlen nennen, wir wären ver
sucht, sie sür übertrieben zu erklären.
Aber diese Gesellschaft, die in dem Ge
bäude der Engineering Societies, 29
West 39. Str., eine Lehranstalt für
Arbeitgeber begonnen hat, will ja ge
rade zu dem besseren Verständnis zwi
schen Arbeiter und Kapital verhelfen,
und der Unzusriedenheit derer, die täg
lich ihr Leben aufs Spiel setzen müssen,
den Grund benehmen.
Berpestete Urban-taume, ungesunoe
Werkstätten, unreines Trinlwasser,
schlechten Bentilation, ungenügenden
Schuh gegen Feuerssefahr, allzu gro
ße Waghalsigleit, um einen »Trict« in
dieser Industrie oder jenem Unterneh
men möglich zu machen, Rücksichtslo
iigteit gegen die, welche unter all und
jeden Umständen arbeiten müssen, wol
len sie nicht verhungern, all das sind
Gründe, weshalb, hier mehr als in
jedem andern Lande, die Zahl der
Opfer so groß ift. Kein moderner
Krieg, den Amerika mit einem fremden
Feinde führen könnte. würde größere
Opfer fordern. Kein Krieg ift aber
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strielrieer unserer Zeit. Das Leben des
Einzelnen gilt da nicht viel. Ueber sei
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