Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 09, 1912, Image 3

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    M « Disk- Uliktin —
Von Graf Albrecht von
sit-sending
Bordeit Vorbeil Die Saiten find
gesprungen,
Daran so oft von meinem Glück er
klungen
Das frohe Lied — «
So hör' es jeder, der mich drum be
neidet:
Die tiefste Wunde reißt ein Glück«
das scheidet —
Und meines schiedi
Mein Glück war sie, und lange durft’
ich's hegen,
Und jeder Herzschlag war für sol
chen Segen
Ein ftiller Dank —
Nun ftarb sie hin — verwöhnt vom
Sonnenscheine,
Und winterlahl steh ich an ihrem
Steine,
Von Kummer krank.
Die ihr in Leiden wandelt durch
das Leben,
Wer hat mir fürder noch was Zu ver
geben«
O, wer von euch?
Neickyt mir die Hand, daß ich euch
Bruder werde
Es liegt mein Glück sechs Fuß tiefi
in der Erde, l
Und wir sind gleicht
Fette-.
« -«· Von Ente-I Meisters « .
—
Ein vorzügliches Sonna- eine
Nerli-e guter Gänge, vers edene
Weine, Toast auf Tonst, e gante
Totlettem blitzende Brillanten und
schone Frauenaugen.
Jn der Mitte des Saales sitt ein
junge-, glückliches Paar. Das Braut
paar ist's- das sich vevstohlen die
Hand drückt und sdabei sich glücklich
in die leuchtenden Augen schaut.
So glücklich die beiden auch drein
schauen, das Elternpaar sieht, fühlt
es sich unsbeachtet, recht unzufrieden
aus. Eine besondere Freude ist i en
jedenfalls diese Verlobung i es
Epnzigen nicht. Sie ist ja nur eine
Sangerin vom Theater, so hießen sie
sie anfangs in ihrer Engherzi Leit,
als Eduard den Eltern sein lück
beichtete.
,,Liebster Bater«, so hatte er ge
beten, »ich habe sie ja so unsagbar
lieb, auch hat sie ja vor einem halben
Jahre mir zu Jebe der Bühne, bis
dahin ihr Liebstes, Lebewohl gesagt
und lebt bescheiden bei ihrer Mutter.
So sieht sie ausl« Dabei hatte er
das Bild seiner Herzenskönigin aus
der Brieitaiche gezogen und es seiner
Mutter gereicht.«
»Mutter! Große grau-blaue Augen
und dunkles Haar find ihr eigen.
elfenEhait ist ihre Gestalt und wun
dekvoll ihr Spieli Mutter, Du
mußt sie selber sehen, dann weiß
ich’5, dann hast Du sie auch lieb-«
»Du großer-, verliebt-er Busb’ Du«.
schilt die Mutter lächelnd. Der müt
terliche Stolz verklärt das sonst so
ernste Gesicht
Der reiche Bankier- Kaeearn hatte
ungeduldig auf den Tisch geklovft
nnd geiragl: »Und was gedeuist Du
eigentlich zu tun?« —
»Ich hänge meinen Assessor an den
Nagel, Du gibst mir eine Stelle san»
Deiner Bank nnd dann. dann hei
rate ich meine Roiel Sillaw.«
»Aber bedenke doch. mein Solin :
wenn Deine Braut auch Liebreiz unsds
eine schöne Stimme besitzt, von Gelds
ganz abgesehen, so muß.und soll unif
sere Sclnvirgcrtochtcr doch wenigstens T
eine gesellichinstliche Stellung haben«
Laß ab von ihr: der Rausch ver-geht«
m.4-—e M
»Als lllls tut-much von-u »a:
vergißt daß auch eine Sängerin Ce
iellichaftliche Ansprüche erheben darf
Hat nicht die Frau Doktor fellm
noch auf dem lett-n Dame-Misset
swiei als ihre liebe. kleine Freundin
den Damen Monat Los-nachts
Co m es nun doch Io gekommen
Wenn sie Wen Einsieer ihren qkos
hen Jungen sticht io lieb hätten —- —
nicmals märk dic bestehn-m zustande
pessima-m Aber lo —- -·- —- —
Ram Oasen-v im lauasam den
seldliiknen Semeld ou fein- Lip«
pro und löst die Perlen sinnend
über die Zunge Miso-« Nachdenk
lich ist-M n zum Dromme- htm —
adet. io was denkt n mu. Der
uuqs Ism- stch m Mag-s- Ver-MU
uoch eine Insel hat« den Kot-!
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part und innig: »Helf-z wie der Tag
und tief wie das Meer soll meine
ILiebe sein« Gefühlboll perlen die
Töne aus ihrer Kehle und manches
xderz klopft schneller-. Eduard, hin
Igerissen von ihrem Gesang, driickt ihr
Jdie Hände. »Ich gebe Dir Revanche,
jGeliebte.« Er nimmt sein Jnitrus
ment. Erst zaghaft, als wage er
nicht die Nachwirkung des Liedes zu
stören, streicht er iden Bogen. Nie
mals hat er sein Largo so meister
haft gespielt wie heute.
Es ist bereits die dritte Sinn-de
nach Mitternacht Die elektrischen
Flammen des Saales haben nnn dem
milden Mendlicht Platz gemacht Heil
leuchten am dunklen Firmament die
Sterne. Nur in der Altstadt zeigen
zwei erleuchtete Fenster, daß die Be
wohner noch nicht an Schlaf denken.
Dort sitzen bei mattem Lampenschein
zwei Frauengeitalten. Rosel Sillaw
ist’s, die ihrer Mutter die Erlebnisse
des Abends erzählt.
»Er-he nun zu Bett, mein Kind, es
wird doch endlich Zeit«, schilt gut
mütig die Mutter. »Auch ich bin
müde, Rasek.«
»Ach, Du beste aller Mütter-, ich
kann ja doch nicht zur Ruh-e kom
men, ich hin —- zu -- glücklich«
»Das gibt sich alles wieder, Ansel
der Mensch gewöhnt sich schon daran«,
meinte gähnend die Mutter. »Wenn
doch Eduard Dir heute wenigstens
keine Perlen geschenkt hätte. m
Volksmund sagt man, Perlen br -
gen Unglück und Tränen. Jch siiir
meinen Teil«, sagte die Mutter,
»habe einen Abscheu gegen Perlen
ich kann mir nicht helfen. Rosen mit
natürlichen Tauperlen sind mir viel
lieber als Deine kostbare Perlen
schnur
»Er fragte mich noch vor kurzem
deswegen. Jch widersprach ihm.
Aber erl meinte er, ständen sei
nem ! einen untlen Lieb am besten-«
»Liebe Mutter, ich glaube fast, Du
machst mich mit Deinem Aber-glauben
noch ganz krank. Jch liebe die Per
len- und für mich werden sie höch
stens Tränen der Freude bedeuten.«
s . O
Herbsftlich lie t der Nebel auf der
absterbenden lur, melancholisch
klingt der Schrei einer Mörde, und
matte Sonnenstrahlen küssen verein
zelt die treu-sen Wellen. Mit großen,
ernsten Augen blickt »die Träumerin
dem verschwinden-den trügerischem
letzten Strahl nach —- und leise
kommt es klagenden Tones über ihre
Lippen: »Bei dir dort unten, Gott
der Fluten, ruht sich’s -gut.«
Das bleiche Menschenkind steht
mit-de am Bootsweg·. die Hände aufs
Geländer gestützt-. Die großen, blauen
Augen schauen tieftraurig wie die
vertörperte Melancholie. Wer solch
tiefes Seelenweh durchkosten mußte.
darf es nicht an das Meer tragen.
Die Einsamkeit macht es von neuem
erwachen, dort wächst es riesengroß.
Zwei Jahre, lange, schwere Jahre
sind vorüber, seit Rosels junges
Glück wie Glas zerschellte Die Per
len tragen allein die Schuld, meinte
immer und immer wieder die Mut
ter. Die Perlen? sie nur sollen dran
schuld sein, daß das stolzeBanskhaus
über Nacht zusammenbrach wie ein
Karten-haus? Edsuards Vater, der
reiche Bankier, machte «mit einem
Schusse seinem arbeitsamen Leben
ein schnelles Ende. Wenige Wochen
später bettete man auch die einst so
stolze und schöne Frau Kascarv unter
den grünen Rasen. Die Aufregung
hatte der Herzlranken den letzten
Stoß versetzt. Der Einzige aus dem
stolzen Hause war einsam und arm
nach der neuen Welt gezogen, um sich
eine neue Existenz zu gründen, ohne
seiner Nosel ein Wort zu hinterlas
sen. Wer fragte nach ihr, die auf
den Tod erkrankte und nach Wochen
ihrer Genesung jedes Interesse per
loren und nichts wie Tränen hatte.
Die Mutter hatte immer eine Abnei
gnug gegen Perlen gehabt. aber No
set selbst hatte nur ein schmerzlich ab
wehrendes Lächeln für ihren Aber
staat-Ich
Tiefes und tiefer werden die Schat
ten. schon zeigt da Mond tem muc
Oeticht und spiegelt sich wie eine eitie
Neid im Wette-. mater noch steht
das einsame Neai sind kommst.
« M. Der sind sieht den am Schus
jmps um sapt »Im-a Gleise un
ikiic nnd leite tosend treibt et mit
Ldea setöftm sanften Lotte- fein
ntckitthes spiel. Die Träume-in
iürt das stiet nicht. sowie-Im bät-:
da iies eine Miene M often s
W verzicht. tin-tm see krönen
tidn die sit-first Mast-w Its ob
die GMM von tolle-Im träne
nasttlm mutm- timmt tte minnt
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Im- onts Mist sie IQAMO
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II- m ti· Miit-sung di
Iuiuw W muten
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einen Magebries geschrieben, obwohl
sie wohl wußte, daß sie an seiner
Seite im sicheren Hasen angelangt
wäre. Nun muß sie in der nächsten
Saian wieder ihre Mignon singen·
Wohl mancher wird ihr wieder zu
jubeln, und wieder werden Blumen
griiße ihr zugeschickt werden, —- aber
innere Befriedigung bringt ihr dies
alles nicht mehr. -
Ein verirrtegnseitungsblath viel
leicht von eine Fremden achtlos
weggeworfen, wehte der Wind ihr
Pvegtel in die Sandburg. Schicksals
u e
Es schildert die Romantik eines
deutschen Juristen, der durch unmer
schuldetes Unglück über den großen
Teich gewandert, nach mehrjährigem
Verschollenssein in Deutschland drü
ben als glänzender Stern wieder
aufgetaucht iit. Die Zeitung brachte
sogar ein Bild des großen Künstlers
und Leitartikel verherrlichten den
weichen Strich seiner Hand und die
warmen Töne seines Jnstrumentö.
Wieder rinnen die Tränen und be
seuchten das unschuldige Zeitungzs
blatt, das zwei zitternde, kleine Hände
krampshast halten.
. I
Jn einem eleganten Salon eines
der ersten Hotels liegen Blumen und
Lorbeerkränze — ein Gemisch von
Treibhauslust, Lederkosser und sei
nem Zigarettengeruch durch-Zieht den
Raum. Am Tisch sipt der Künstler
sinnend sein glattgescheitelteö Haupt
in die Hand stützend. «
Es klopft. Der Kellner tritt her
ein. Die Herrschaften warten bereits
gniidiger Herr, es soll serviert wer
den. Der Diener wiederholt beschei
den feinen Austrag Leise, wie fim
Traume antwortet mit ernster Stun
me der Künstler: »Es ist gut, i
konzmzH ’
- · te s-- I«.
Noch einmal nehmen oke sann-neu
Männerhände einen kleinen Strauß
zarter Veilchen, deren Stiele mit
einer Reihe echter Perlen zusammen
gehalten sind. Manch originelles
Geschenk wurde ihm cörhon von zarter
Damenhand überrei t. Mer keines
hat feine Seele 'so erschüttert wie
dieses. — —- —
Schwer sinkt der Kopf aus die Blu
men —- Eduard Kasrarm der große
Künstler, beneyt mit seinen Tränen
die Grüße seiner verloren geglaub
ten Liebe·
V . .
Vosel sitzt n ihrem behaglich ein
erichteten oudoir. Der offene
lugel, die umherliegen-den Roten
lassen erkennen, daß die Künstlerin
inmitten ihrer Proben gestört wori
den ist. Sie läßt das Zeitungsblatt
inken, und die großen, blauen Augen
tarren sinnend ins Leere. — Trotz
der angenehmen Wärme im Zimmer
fchauert die elfenhaft kleine Gestalt
zusammen. Sie sieht nicht das ele-»
gante Auto, hört nicht sein plötzliches
Halten, vie weniger den leisen
Glocken-schlag an der Flurtiir.
Da öffnet sich leise ldie Tür im
Nebenzimmer, Eduard tritt ebenso
leise herein —- seine Linie hält einen
Strauß duftender Veilchen.
Die Tür wird behutsam von der
Mutter der Künstlerins geschlossen.
Er hebt die Hand — sein Blumen
grusz soll die Sinnende treffen, be
vor sie aufblickt Durch die Bewe
gung des Vorhangs aufmerksam ge
worden, wendet sie »den Kopf, er sieht
das stolze feine Prosil, die Blumen
entfallen seiner Hand, eine Perlen
lette löst sich mit zartem Klirren und
gleitet zur Erde.
Rofell —- Taugend Liebesworte
könnten nicht me r sagen. als der
eine Ruf.
Eduard Kascaw kniet bei ihr,
feine starken Arme umschlingen sie.
Seine Lippen kiifsen ihr Haar, ihre
ievt so feucht nnd tief glänzenden
Augen immer wieder. Wie ein Trun
tener wiederholt er nur immer »No
sel — meine Geliebte«.
Sie ist wie betäubt, dann sraat sie
fassitnqsioö, den Kopf an seine Schul·
tek gelehnt: Lieber —- Geliehter —
wie nncsztest Dui Wie fandest Du
MOOI
« so o
«Zekne blauen Veilchen- Geh-h
tiefen miss.
Ja. spiel. Mk Ratten töd- weis
doch niemand. das dqs Veilchen
meine Lithliaqidlw M —- niemand
III Tu.
Und Du wußt-ff IWU —- M
fühlte mkcks so Im- und verbot-m
Im Zu der ficht
Und . die Mille Agi- mä den
WJQ way-. Ich fühlt-. Du
am Un Int. III-i skknadis
Its-m beim Utah-. m is nat Dei
um Wahl-mise- Mqth Wit
meim stumm-It
Uns Ich IIle UND W Ists
Meu. Ihm-U
c- hecks mscl M den-. lau
few n It II Hin Its-. som.
II In sicut Du III- Iok M
seist Je. D must- M m
domng als m biet- Ck Im
esse »das. sum Its-w Ins
sm. Vorm U Its W M
»O m M rate-f Im Ins-II
tm weg-et m gis tin b
mt . um I, ,
use-. Its-m Mk III-II K M
Mi. nnd d- risin W Und-m
aut- tMn Miit-I G
m Im- M tust-di- I
I
' als riese mich jemand. To reiste ichl
nach Deutschland, hörte. dasz Du wie
der zur Biihne zurückgekehrt und
,Deine Mignon noch schöner fängeft
als früher. Jch mußte Dich suchen:
da schicktest Du mir Deinen Veilchen
stranß —- Geliebtei —- —— Jch hätte
früher kommen sollen. Kannst Du
mir verzeihen? —
s Hast Du mich wirklich noch so lieb,
wie ehemals?
f Du fragst noch, Nosel, und fühlst
es nicht, kleine Zweiflerini Rasch
Du meinst gar, jetzt, wo uns nichts
mehr trennen kann, es sei denn der
Tod.
i Die Perlen, Geliebten Deine Per-.
leni Mein Glück ist zu großi —
Sie hedeuteten doch Tränen der
Freude, ich hatte doch Recht. —
Meine Mutter wird es endlich zuge
ben müssen.
Unsere Mutter, wiederholt leise
Eduard Kascarv, und streicht lang
sam seine heiße Stirn. Da legen sich
zwei Hände auf seine Schul er. Ro
sels Mutter, selsber mit beta scht vom
Glücke ihres Lieblings.
Wenige Tage später verkündet die
Zeitung das lehte Auftreten der be
heliebten Sängerin Rosel Sillaw.
Das Orchester ftehts diesem Abend
unter persönlicher itung des be
rühmten Virtuosen duard Kascarth
des Verlobten der scheidenden Künst
lerin· Als diese die Bühne detritt,
herrschte tiefe Stille im Zuschauer
ranm. Diese Minnen nimmt Ab
schied von uns, so fühlt jeder. Als
sMignon ihr ,,Dahin will ich mit dir,
Geliebten stehen« singt, da merkt
das Publikum, daß das Lied nicht
ihm, sondern dort dem dunkeläuaigen
Künstler gilt·
Jmmer wieder hebt sich der Bor
hang und zeigt Qosel inmitten von
Lordeerksriinzen und Blumen. Der
Beifall will nicht enden, stehend er
zwingen die Zuschauer »von neuem
den Aufgang des Vorhanged. Deri
Künstler merkt, wie wenig leicht es
seinem Lieb gemacht wird. Er sieht
dasz seine Braut jeht im Augenblick
nur Künstlerin ist. Er eilt auf die
Bühne. spricht mit lauter Stimme,
Rosel die Hand reichen-d, ihren und
seinen Herzensdant aus.
Da erst beruhiat sich das Publi
kum, nnd langsam, wie der eiserne
Vorhang sinkt, so lanasam verläuft
i sich die froh bewegte Menge
Mutter nnd Hohn.
Eine Palnisonntagö - Erzählung.
BonJ.Schwinck. s
Frau Verdan tritt geschäftig in
Ehr Wohnsismsmer und stellt eine gro-.
kze Vase mit silbrig glänzenden Weis;
oenkiitzehem den bei ihr üblichen!
Palmsoiintagsstrauß, ans den Tischi
Bewnnsdernd blickt sie in dein schon
sganz östeolich geputzten Zimmer um
her: »So, nun kann er losminen,«s
idenikt sie, lächelt vor sich hin unds
streicht über ihren vollen Scheitel, der ?
mit den Silberfäiden in sein-en kastas
nienbraunen Tönen sast der einzige
Verräter ist, daß die Jahre an dieser
stattlichen lFiinfzisgerin nicht spurlos
voriisbergmangen sinid.
Während ihre Finger init einer
halb verlorenen Bewegung so über
das Haar gleiten, spielt ein wehmüti
ger Gedanke mn ihren Mund und sie
spricht leise svor sich hin: »Er kann
kommen, aber wird er es tnniM Und
Meister-e legt sich in ihre Glieder
bei dein Gedanken, dasz ihr Hans
ihr Eins-zisch sich von ihr iosveiszen
könnte.
»Er kann ja nicht, er kann sa
nicht-« beruhiat sie iihre aufsteigende
Angst. »Uns beiden verbindet mehr«
als sonst Mutter und Kind. Jch bin
seine Freundin, sein Kamerad; ich
bin Gabende nnd Enipsansgende —«
sein männlicher Ernst, sein schon so
sei-h geieisiei Charakter-, ach, sie gas:
ben, gaben mehr als mein Altes-, niei·.
nc Weideseksahrung noch syst-items
nnd das alles sollte ich verlieseu.i
’ III —" .
i Q- M ans ihren seinen COM »
Wirt aismqeinnkem missen n
Gedanken. Noch einmal Um sie di
Mm Hort-. die ist beide seitens
- Whn ;
Mc um« doch —- m fing di
IOimme Atti-bang auf T
Este-in Ade-weckt sähst on set
Wächst-W dam n Mast und di
MKMM hatte Geteilt-alles in m
Hm MEDIUM M str W M
Adam das Wunsch sein-»
ten satt-: »
L wem Mich-it — aq- « m
m Im Mo- tvmmaw m
; M Mk nW Mus· T
E Muth-IF —- Gws und W
Im Osts- et M usw-: IM
IIW Inn-n Wi. ou das Its
chtt M set sum-usequ t
. Mai-I Mist we out mit-m Its-Ost
M m M se mi- M
usij mm mm AM
: Eis-mum- — Iris-ums so
fest M M how-uns M
I. und mit sum Mam
Uv W sa- ec. M U U MI
M WÆ NOT M-; I« sil
; synops-In Uns- s» Inn-sp
I
initgegrollt hattet — Dann hatte er;l
fich gefaßt und ruhiger hiwzugefügn
»Meine Liede ist mir heilig, nicht
mit einem Blick mürde ich meine zu- «
viinftige Gattin entwei«l)en·«
Da hatte sie schrill gelacht, als
wollte sie sagen: »Du vielleicht nicht« ;
aber andere.« Jhr eigene-s Lachen
tönte ihr noch seht in den Ohren.
Hatte es nicht geklnngen, als zeebräs
che ein köstliclies Kristall, dass sie beide
bisher als schönsten Schatz dehiitet.——
Auch ishm inufzte ihr Lachen die
Seele zerfchnitten haben. Er hatte
nichts erwidert, nur stumm das Zim
mer verlassen und sie war in sich zu- ·
sammengesuntom hier auf demi
Stuhl, auif dem sie ietzt wieder sasz
Gar nicht gehört hatte sie in ihrem
Schmerz, daß er nach kurzem wieder
hineingekommen war. Er hatte nach
ihrer Hand gegriffen, in ihr kummeri
zenviihltes Asntlin geschaut und ge
sagt: »Mutter-, du besinnft dich bis
morgen. Jch will deine Worte dorthin
nicht gehört haben. Jch schlafe heute
nacht im Bureau, telephoniere mir,
daß ich dir Jnes morgen pusiihren
kann. Du hast in Zukunft zwei Kin
der oder s-— teine .
Sie hatte ih festhalten, sprechen
wollen, aber er hatte ihr schnell die
Hand entzogen sund war gegangen.
Sie blickte auf — Hatte sich nicht
eben erst die Dür hinter ihm geschlos
sen? Ach nein, ein furchtbarer Tag
dhed Warten-, der Unruhe lag hinter
r r.
Er war tnicht gekommen. Nicht ge
stern abend, nicht heute mittag, und
nun sank schon die Dämmerung des
langen Frühlingstages herab. Ein
lenter verirrter Sonnenstrahl durchs
leuchtete noch einmal das Zimmer,
dann wurde es grau und düster und
es Irdstelte fie. —
Sie lstand ank, das Feuer gu sam
ren, das Licht ansudredenz in dem
hellen, gut durchwiirmtm immer
mußte sie doch dies öde Gefühl da
tief in ihrem Innern, das sie wie ein
törperliches Kälteempsinden quälte,
los werden
Ein Buch — eine Arbeit —- alles
entglitt wieder ihren Händen. Da
holte sie das ewig junge Buch der
Bücher hetdeh das ihr auf dem Le
benswege schon so ost Trost und Rat
Gipan hatte. »
Ihre Finger Märterten und such
ten. Da war das Rathhaus-Evan
gelium unid hier die Stelle, die mor
gen in unzähligen Kirchen verlesen
wenden münde.
Ach, was sollte ihr der Jubel des
PalsmarusmtexteT Sie würde den
Sonntag einsam verlchen Ein ent
setzlichcg Angstgesiihl stieg aus ihrem
Herzen aus nnd schnürte ihr sdie Kehle
zu
Karnn wissend, was sie tat, blütterte
sie weiter. Zwischen zwei Seiten lag
ein Esenblatt; sie nalhm es als ein
Zeichen, daß sie dort lesen sollte.
Merdwiiridigl Es war die Epistcl
ans Palmarum die sie so gefunden
hatte, urrd Vers 31 war unterstrichen:
»Denn so wir ans seit-er richteten, so
würden wir nicht gerichtet.« —
»So wir nnd selber richteten — sol
wir uns selider riichtetenl« Wieder
und swieder sprach sie die Worte; rein
»mechanilsrh wieder-halte sie dieselbe-Eh
während ihr Hirn selbständig arbei
tete.
Ein schreckliche-s Gericht wäre es
für sie, wenn ihr Sohn sich von ihri
trennte, und weshalb wiirde es gesk
schehenf —- Glaubte sie wirklich
Schlechtes von Jiies? —- Nein, (er
wir Uns seid-er richteten), Eifersucht
häßliche, schmutzige Leidenschaft, hatte
sie blind und taub gemacht siir des
Sohnes Herzenswiinfsche
Erst jetzt wurde ihr klar, was der
Ton seiner Worte, der Viick seiner
Augen während ihrer Untern-dann
sagten, daß er an die maleilose Nein
deif jenes Mädchens glaubte
»Liebe macht tilindf wollte ihr bis-.
ler Geist ihr zufliistern. aber sit-i
dkiickte sich, als wenn sie die Worte
its-sprachen hätte. die Hand ani die·
Lippen. nnd are ne ne wieder wri
Yo,i·, sagte sie laut: «.0ans, ich rufe
Ists m
! Dann eilte sit mit Mi itmendtichrk
; Lchboitsqktit ans Zelt-weih Filum-d «
Esparsett sit. M fis vom Ist-it dtn
Ins-plus bekam. Mode te dabei-pl
fein konnte iit Ida mit-If
: Da tdnis an ibk Qdu Eit- Gans-I
; Herde-IF I
; Einst Ueber conti· Rot Its-m i
I siehest st. daß tt es status Its
nimmt mtd don- Mim Wiss-m
ists-( u- mt. stt mit-m ist. dass
ist cusisas witte- wsltud wes-,
» its ihm-t- Jst-I tunc-It euch duidt
I Its-Its it Mit It its-Ists mstxg
stüii Mut Umw·
Ihm-d Mit-di- IutttW claim
ti ist tut W III-stets »Wi
Usa M ist alt M ist ists Miss:
In M Nod-sum ist Was sit
Hist- Muntddmouumiuud
, m fu«-m steu- tm
i TaMdesMWsssT
sti- tss it- tt da evid- Otto
: ustt sitt-Q- s» ist sit tust mi
sitt-ists- hwmnvwz
It- Wtwdtu IW Mast ists
EÆIIM III OR Its Mund-III
J.-35·«:å"i-- W
Was wird sie ihr, was ihrem Sahn
bringen! —
Ihre Hände sinkd ineinander gesal
tet und die heißen Wünsche, die aus«
ihrem Herzen aufsteigen, sind eLn
langes, inniges Beten, daß dein He
sianna dieses Palmjonntags kein
»kreirzige, krmziigel« folgen müng
Jshr Herz wär-de tansensdsältig ans
Kreuz geschlagen werden, wen-n i;,·:
Hans nicht glücklich würde
II st- II
Strahle-nd ist sder Sonntag heran-«
gestiegenz weiße Wollanflocken zitter
ten hin und wieder iiber den friilis
linigsblauen Himmel. Die Sonnen
strahlen spielen neckisch mit denWölb
chen, gleiten dann mit zärtlichem Lä
cheln über die Blumen am Fenster
wag und greifen nach Glasprisinsi
nnd Silber, um Regenbogenlia,l—.
unsd blitzende Reflexe uniherxuftreuen
Frau Beedan deutete so sgern ide:
leuchtenden Frühlingstag als einr
qlinftiae Propbezeinna idoch kann sie
ihre zittern-de Unruhe kaunisneiiterm
Jhr ist, als fühlte sie zum etstemnale
die Last ishr-er sünsnisg Jahre, so schwer
liegt ihr die Erwartung in den Glie
dern. s
Dal —- Jst nicht die Entreetiir ins
Schloß gefallen? —- Sie lauscht ge
spannt-.
Nai·n, es war nichts —- alles bleibt
still draußen. Sie will eben ein-is
Arbeit zsur Hand nahmen, da öfinw
sich leise sdie Tür. —- Doch waÆ ihr
Dunst —
Eie schaut aus« —
Nein -.- das ist der verkötperte
Frithlina, Der dort eintreten instit
holst-, zavt nnd doch schwat, ia blit
hend steht Jnes vor ihr. ’ » .
Sie ist Merrascht durch die holde
Jugend-, daß sie zunächst-wie betäubt
dastchtz « « "- «
-- - .-· - ist« .
Uwgswllll suclfc Ock spogll Wi« n
Blick, aber sie sieht ihn sent nicht, ne
siebt nur seine Zukunft. Dann sagt
sie leise, ganz weich und warm-:
Mein Töchterchenl« —
Da eilt-B ans sieizn, ergreift Her
sum Gruß vor-gestreckte Rechte uns
will sie an die Lippen ziehen, aber sie
bat schon das Mädchen amsangen nnd
an ihr Herz gezogen und sdort nesteit
es sich fest. Sie aber bebt das Köpf
chen, das sich sda an sie schmiegt, ein
vor, ibis sie Jnes tief in die Amen
schauen kam-, ans denen es ihr in
Lisebesfülle entgegenlenchtet ,
Da sagt sie noch einmal: »Mein
Töchterchenl«
»Mutter,« spricht ider Mund der
ihrem Gesicht so nalhe ist. Fragend
schüchtern und — nun-ersehnt scheint
das Wort über die Lippen zu kom
,,-«J«a, mein Kind, wie deine eigene
Mutter will ich di « lieben«
Da zieht ein trii r Schatten durch
all' sdas sonnige Glück Eber Augen, die
zu ihr ans-schauen: ,,Mich liebte noch
nie eine Mutter, meine Geburt kostet
ber eigenen idas Leben«
»Mein süßes —- mein einziges
Kindl« Fest hat sie Jnes ans Hers
gedrückt unid —- nun lächelt sie ins
ihre Rührung hinein: »Was M
ich alte Törinl Da sage ich schon
»in-in einziges Kind« und vevgesse
meinen langen Hans, der ganz unbe
holfen dasteht Schau nur hin, Jnes,
wag er für ein iGesicht macht. Seli
wir müssen ihn glücklich machen.«
«Mütterchen« —- nucn kommt der
Na te schon ganz vertraut über die
LinTen —- ich will ja so gerne, ich
hab Ahn so lieb.«
Da küßt Frau Verbau das junge,
lisebe Gesicht, das zu ihr aus-schaun
zieht mit sder freien Hand ihren Dank
aanz nah zu sich heran und fühlt ein
rui)iaes, schönes Glück in ihr Herz
einkehren
Hellseherisch weiß sie: Dieses Mäd
chen, das mit seiner warm data-Ima
teten sinnst schon so manches Mal das
Herz beim-atra wir-d auch ins Leben
mit Künstler-banden hineinareisen
und selbst in Sturm und Not ein
ganzer Mensch sein.
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