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About Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914 | View Entire Issue (April 18, 1912)
« Feuer-selber 128. Eine Londoner Sensation. ·Jnspektor Davis von der 3. Poli gecstation von Pickleton, Nord - Lon on, saß in seinem Buerau, den Kopf in die Hand gestützt, und dachte tief nach. Diese Geschichte war merk würdig. Zuerst diese verdächtigen Geräusche in der Erde . . . Man hat te von diesen Sachen schon genug er lebt, Einbrecher, die Gänge gruben und die Hinterwand eines Hauses durchbrachen, um in einen Laden zu gelangen, dessen Jnhalt sie reizte. Aber hier war von leinem wertvollen Laden die Rede, das Haus stand ganz vereinzelt inmitten einer Umzöunung aus windschiksen Latten Wettge genstände gab es hier in dieser öden Gegend überhaupt nicht; Das einzi ge bessere Haus gehörte dem Schau budenbesitzer Augustus Treegarden, der auf dem leeren Grundstück seine Wagen aufstellte, und dem auch das in Frage kommende leere Haus zu eigen war. Er war übrigens meist aus Reisen. Was sollte man also davon denken? An den unterirdischen Gang, von dem Sergeant Murton sabelte, glaubt er nicht recht. Seme ant Murton behauptete viel. Da war aber noch etwas anderes Sonder bares. « Zweimal waren nun schon an der Ecke von Pickleton Crescent und HobartRoad bei dem dort ste henden Feuermelder Nr. 128 in einem Spalt eingellemmt weiße Zettel ge funden worden, mit Worten tn einer fremden Sprache geschrieben. Man hatte sie sich übersetzen lassen, die Sprache war, wie sich herausstellte, Deutsch. Eben dachte Davis über diesen Umstand nach, da stiirtnte Sergeant Murton herein, wars die Mütze aus ven Tisch und grüßte seinen Vorge setzten. »Weil Gan-man'« sagte er, indem er ihm ein Stück weißen Papiers vor die Nase hielt. —- »Wenn Sie ietzt nicht glauben s—« HWoher kommt das?« «Wurde gestern abend abermals an unserm Feuermelder gesunden. st wieder in diesem verdammten Deut ch geschrieben. Jch ethhnen die Ue berseßung, hier ifdas Origiinal!« Mpettor Davss prüfte genau. Das war wieder dieselbe Art Papier und dieselbe Schrift wie bei den ersten Mitteilungen. Er las folgende röt selhasten Worte: »Von Freund. Mon tag, den 1.. Januar alles bereit hal ten« 8000 Kugeln bewilligt. Vic toria - Bahnhos dann srei.« Beide sahen sich an. Ehe der Jn speltor reden tonnte, nahm Murton das Wort: »Ich meine, daß das ilar ist! Paßt ganz genau zu dem, was ich Ihnen schon am vorigen Mittwoch auseinander eseßt habe, und wenn wir jetzt nicht rasch machen und das ganze Nest ausnehmen, ist es zu spät siir uns und siir Alt-England!« »Sie glauben also immer noch —?« »Ich glaube, daß da ein Anschlag der Deutschen im Werte ist, durch ei nen unterirdischen Gang in die City einzudringen, ohne daß sie sich der Ge fahr aussetzen, von unserer Flotte Schläge zu bekommen. Denn mit ih rer Flotte und mit ihren Lustschifsen, das ist alles nichts! Das war Sand, den man uns in die Augen streute. Sie kommen durch die Erde, unten durch, und durch einen Gang unters dem Kanal durch, das ist viel siche rer. Da stört sie niemand! Dumm find sie nicht, diese Deutschen! sinnt-r pocsplis ———« »Sie reden Unsinn, Murton.« Diese Bemerkung erhitzte Murton ,·Unsinn?! So?« tiefer erregt. »Ist das auch Unsinn, die Nachforschungem . die ich seit dreiJllzochen angestellt ha- ! be, und die ergaben, daß sämmtliche( Grundstücke in der Nachbarschaft —i hören Sie. sämmtliche —-— schon seit zehn Jahren in dein Besitz von Deut icken find? Daß das größte Haus in Vickleton Cresrent die Katessabrit von Sinith nnd Walter ist, diese ein zwei- i tes Haus in citende in Belgien hatl -- « ganz genau so eingerichtet. wie die ses hier? Jst das Unsinn, daß das leere Hans von Treeaarden nachts« Bein-ne esapiingi. me sau- sum tose meu und geben fiel-if Ich sage Ihnen, Goveruor es M ein weitmswelstey höchst deutlicher lau im Werte. auf einem unterirdii Gange me ce Zais oder Oiieade her in die Em- zu kommen und dann —'« Ach weiss sie-kais ist doch in deu( Händen der Franzen-. die unsere gu ten Freunde sind — umas pauicnfche Phantasie war durch vielen Minos-w etwas verwirrt Jst-MI. no ie! Idee Use-Ide. das M bqule und qui Ue Bei-see Wams wir une deren-used nicht verleite- chf oge Pompej Deusiches beben einen useeelrdiioes wem geendet-. von Oder-de ans die in die Mes. und eines Nöten Meri seae seie- Ie mli Wen Osten-eise uud Wesen-ende- yor rer Am s-« Melker Mund-U zu dem M muste- se se untre tm Meere esse mm m ene- Wo sites-ere- VII te Messe- sum-P Na. Ink! sen- be seyn Jud-e sw M Use-. me met- sur Der III ste- Oe Iso- dont-this Ase m d r Um muss- se Mo esse-ev sie unsere Messe m Mee Eisen vermesse- Q es Hub dumm-dem Kette diese keus fidest Im mehre-se Irre-. des us sei- den-Ists Iemp treue In Wen esse-e use-em- ssm Gep i ( — geö ists der in Ostende in der genann ten Fabrik anfängt, daß die Deut schen hindurchmarschieren werden, und daß sie pünktlich am Jl. Januar in der City erscheinen werden. Das geht Ia aus dem letzten Zettel klar hervor. Am 1. Januar, weil da Festtag ist, und niemand bei uns zu Haufe ist. Von da können sie dann mit der Un tergrundbahn nach Westminster fahren l und die Bude sperren. Na, ich habe meine Schuldigleit getan, das Weitere geht mich nichts an.« »Ja, wie die Dinge liegen, muß ich jetzt auch höhern Orts Mitteile machen,« sprach Davis. Sergeant Murton, wie man sieht ein energischer und lurz ungebundener Charakter, gehörte zu den Leuten, de nen Beschränlung auf den engen Kreis ihrer Pflichten völlig unmöglich ist. Die Leltüre des »Töglichen Lügenbengels« hatte ihn zudem zu ei nem bedeutenden Polititer gemacht. Dieses Halb-Penny-Blatt versorgte das ganze britische Reich mit den um fassendsten und aus absolut sicherer Quelle beruhenden Nachrichten iiber die niederträchtigen Absichten der Deutschen rings aus dem ganzen Erd lreis. Sein wöchentlicher Bedarf be lies sich aus sechs oder sieben deutsche Spione, drei oder vier neue deutsche Kohlenstationen und einen neuen Jn vasionsplam stets direkt dem deutschen Kriegsmtnisterium entnommen. Ser geant Murton mußte in guten Be ziehungen zu dem Blatte stehen, denn einiae Taae später stieß der »Was-li ——.-—— —.— . — -——.——-.————.—-—.4——— che Lügenbeutel« ga z gewaltig ins Horn. Ein Artit : »Der Krater von Piclleton Creseent« alarmiertez das sorglos den Neuiahrssreuden ent- ; gegenschlummernde London. Mit bei i redten Worten war darin geschilderh wie in der gedachten Straße sich jeden Augenblick ein Abgrund öffnen tön ne, durch den der Eroberer in die Reichshauvtstadt einziehen werde. Der unterseeische Tunnel zwischen Ostende » und Dover sei eine Tatsache und ver- ; mutlich schon seit zehn Jahren im? Bau. Die Belgier, die unzuverläs-« sigen Verbiindeten, hätten ihr Aus salltor dem Feinde zur Verfügung ge stellt, die See werde England nicht mehr schützen. Das sei so lla wie Sonnenlicht Wenn man sich jetztT nicht aufrafse, werde die Sonne des ersten Januars blutigrot tiber dem letzten Tage des britischen Reiches. aufgehen. ! Ein Schauder lief durch London,? als man dies las. Der patriotischh Geist brandete in gewaltigen Wellen« Jnspeltor Davis und seine Vorgesetz- « ten sahen, daß ihnen die Sache aus den Händen genommen war, und daß die vom »Täglichen Lügenbeutel« ge schaffene Volksstimmung stärker war als sie. Die Behörden trafen Maß regeln, das fragliche Grundstück wur de mit Truppen umringt, Patriotische Bon-Scouts machten Rundgänge im ganzen Stadtteit Piclleton und bezo gen, von den Hausfrauen des Vier tels mit lKaffee und Kuchen gestärkt, nächtliche Wachposten. Es ereignete sich damals ein Vorfall, der mit den obigen Ereignissen im Zusammenhang zu stehen schien, und der dem Arg wohn neue Nahrung gab. Das so zialistische Hauptblatt von Dinlels bühl, Mittelfranlen, veröffentlichte ei ne evochemachende Enthüllung, wonach bei den letzten Marinemaniivern aus dem Scharmiitzelsee bei Berlin bei dem Verschlußstiick eines 18 Zentime ter-Schiffsgeschiitzes sich eine Schrau be gelöst habe, worauf Admiral Tir pitz dem Kaiser schleunigst den Rat gegeben habe, auf jede künftige Wirk samkeit der Flotte lieber zu verzich ten, sie sei nicht triegsbereit. Un ter der triumphierenden Ueberschrift: ,,Wo ist eine Schraube los?« liber nahm die gesamte gelbe Presse Lon dons diese wichtige Enthüllung des Dinkelsbiihler Vollsblattes. Jeyt sah man es ja klar, vor der deutschen Flotte brauchte man sich nicht zu fürchten. die Deutschen suchten ihre hinter-listigen Pläne eben aus andere Weise zu oerioiriiichen. Das bewei se der unterirdische Gang in Mitle ton Crescent. Das eintaestte wäre tot nun aewes » sen. wenn man tn das leere han« auf dem hete, der Teeegaeben get-sei ! te. eingedrungen träte und die Sache untersucht hätte. Der Schaut-aben besiiet befand sich aber entstanden tn sehe-Mund man hatte nach N von then autge ebenen Adeette tete gtqutekt und tsn sue Rttcktelte ant eefotdeet. die jept nbee noch tetne( Antwort erhalten. Seine Feen- und tetne Tochter. die man tn ietnee Pet vetwodnn In vtetteton ceeeeent en tket. ver eten« das et ste same onst-Ieise steh Itchee paid suettstedeen wem. Dte neeRttIen Gattudel deutet see Erde U used He Feste - and scie- dntums nicht west- eeJ theilt werden. ctn Beete-stie. des ein set-meet ums-te. das diene Mut tu setesen und tn die Kettee einzie hen-sey geteilte von Ist-etwa Des-te zteeg tetett txt totee nennt din. da en ettee Oetes sue see settz des-Ue It. bestes-. see-ed es see- E beten tet. tI etn cost Ioe tue tptsese - Mutes I ten-te llmtnste est-eue- z dont et. esse smedtttet tit- ; due-te see III te send tu desess Amte-thut ettumetnqew tu est-. ! me see in Fee-et j AS des tot« ; Jst-stimmte T te ttt Ist-e esete .« I »Nun ttl senkte en matten- sue sen-Ie- wette-« »sa- tene niett eine Wette-ente« ; l akte die besondere Erlaubnis für die sen Fall geben?« »Das Parlament ift in Ferien." »Ja, wag ift da zu tun?" Die Ver sammlung war ratlos-. »Ich habe einen Plan, laßt mich nur machenkk bemertte SergeantMnr ton, und alle Welt war überzeugt, daß dieser patriotische und erleuchtete Geist das Richtige treffen werde. Um es kurz zu sagen Sergearzt Murton hoffte von dem Eindruck sei-· ner Männlichkeit einen Sieg, der so wohl seinem dienstlichem Ehrgeiz wie seinem Patriotismus zugute kommen mußte. Er war in der» Tat stattlich gewachsen, hatte ein frisches Gesicht und einen ftauenmordenden, kurzen Schnurrbari. Während feines Be suchs im Hause Treegarden glaubte er bemerkt zu haben, daß Phyllis, die blonde Tochter des Schaubudenbesits zers, ihn mit großer Aufmerksamkeit betrachtete. Es war ihm gelungen, einige galaute Worte anzubringen, die sie mit niedergefchlagenen Augen, aber mit sehr entgegenkommendem Lächeln anhörtr. Kurzum, er zweifelte nicht. Die Mutter bot ein weit weniger norteilhastes Aeufzerez, sie war dick und schien zum Jähzorn geneigt Schon beim zweiten Besuch der Po lizisten verbat sie-sich energisch diz Be lästigungen, denen sie ausgesetzt sei. Sie drohte sogar mit Klage,· wenn irgendein Schade angerichtet werde und wenn die neugierigen Hausen, die das Grundstück umlagerten, nicht ent fernt würden. »Das alles ist nicht riar," angeki Murton zu Jnspektor David, »die Mutter kann eine Mitschuldige sein, Diese Leute haben alle möglichen in ternationalen Verbindungen, die ver dächtig sind. Wir müssen sie über wachen.« « Er selbst übernahm persönlich die Aufgabe, Fräulein Phyllis zu über wachen, zu ivelchem Zwecke er sich abends mit ihr Rendezbous im Vic toria - Port gab. Von zärtlichen Worten war man bald zu Küssen ge kommen, und Murtenhatte ihr einen Plan entwickelt, dem sie nach einigem Widerstreben und heftigem Erröten zustimmtr. »Wir müssen auf jeden Fall die Ke er untersuchen.« prach er. »Dort mü det offenbar der Gang. Durch das Tor können wir nicht eindringen. Es wird eine äußerst gefahrvolle Un ternehmung sein, und es kann zu ei ner Schlacht auf Leben und Tod da unten kommen Dafür wartet auch un ser Ruhm, der nie untergehen wird, solange England steht. Und diesen Ruhm, meine siiße Phyllis, wirst du mit mir teilen!« »011 dem-", hauchte sie, indem sie seine Hand heftig drückte und aber mals errötete. Sie stellte sich dabei unter eine Gaslaterne »Du wirst uns also heute nacht um halb eins durch das Fenster des er sten Stocks einlassen. Strickleitern bringe ich mit, und dii brauchst uns dann nur die Schlüssel zur Kellertür und einige Werkzeuge zn geben, dann wollen wir mutig den Kampf mit den Schurken aufnehmen« »Alles, wie du willst, Liebling." Man trennte sich unter Küssen. Phyllis blickte dem sich unter den Bäumen Entfernenden lange nach, und ihr Busen hob sich unter heftigen Walluiigen. Ja, sie selbst, so sagte sie sich, würde in die Bücher der Ge schichte mit einziehen, vereint mit dem Helden, den sie liebte. Der Ruhm der Heldin von Portsmouth, die den verräterischen deutschen Leutnant Helm zur Strecke gebracht hatte, liefz sie nicht mehr schlafen. Auch sie war berufen, Großes für ibr Vaterland zu tun· Schon träumte sie von einem Denkmal mitten auf dem Obstniarlt des Vororts, darauf würde man die Worte setzen: »Der beldeiiniütigeii Jungfrau von Pickletonl« Während London angstvoll den , toinmenden Ereignissen entgegensah,i schlichen sich in einer duntlem wollen schweren Nacht Sergeant Murton uiid. fünf Kameraden iii die Umgebung! von Treegardens Hauc. Draußeni blieb wartend ein ganzes Batailloml um ihm Matt zu Lille sie kommen- i Sie vermieden das Tot. das zufäl lig weit eilen final-. das aber durch das Oele Dein-ichs li. geschin war, und begs u sich na der Viuieeieiie des nie-. Ein Pf il ekiiiuih Oben »ich u, lieblich in dee doppelim Um kahmu del Fausten und ibeee blon den L en. Phyllis und öflseie das sie-lin. Marien mal llse die Gleis leiiee su. die lie tiefemle dann llieq ee als eepee totesmui hin-a. bereit das Geheimnis des see Klifm equ les su euidkilleih Butsu lie et leiste Leute use-Nu vie seen-es sin abqedns die zum elleeeissqmp Qu diaiee luueeie dee ius. lle erme M. das isiiöai sie-ausl- iu de duule wohnte. du es sue als sus dewteusysoel lk Ueauililesi und kleidet diesm. Dieiee list und ek ieliieu um so oesdiidiiciee us Ue ie is die ein Rufe-Mc wiedeeusi Geisuid den Tkiileu sit-set see Uih ko. le elcvud vie Wlsleeilisqesr. liueg eniiqls eu. de- Unions-g ia m sond. ei Ae- essi Mut-es sie Lilie-iu- uul uns Tod — ; M les ein hell etleuxielet dudiei singen-edlem Gelt-usw weils w- ei nem eHies Tiiit und eise- Mu lsQe sein ein mem idem Den sil les-aszet- cdmmi und stiehlt-il Mk des-Muts sm- uulseisilpiies solt wehte-d eine sie-« und les Iaikid Juni-. die aus leise-s suspe i gesessen hatte, mit einern Schreckens fchrei aufsprang. Ringsurnher stan den gepackte Reifekoffer. »Vater!« schrie Mifz Phyllis, die hinter der bewaffneten Macht einge treten war. Der dicke Herr, der niemand anders war als der Augustus Treegarden, er hob sicb bestürzt. »Was bedeutet das? Was will man von mir?« fragte , er stammt-sind Auf derWolizeiftation. wohin man ihn führte. klärte sich das Geheimnis des Kellers anf. Der würdiye Direk tor, schon lange der Fesseln des Ehe standes müde, hatte die Absicht gehabt. mit seinem ersten Stern der französi schen Tänzerin Madeleine, eben der jungen Dame, die man bei ihm getrof fen hatte, nach Frankreich zu entflie hen und dort ein neues Unternehmen anzufangen. Auf den »-1. Januar war die Abreise angefeht die Koffer waren gepackt. Für feine Nendez oous hatte sich Treegarden unter dem fetten besuchten Lagerhaufe schon seit längerer Zeit einige Kellergemöcher einrichten lassen, in denen er von Zeit zu Zeit verschwand, um mit angeneh men Erinnerungen bereichert wieder aufzutauchen Er nannte das die fchottifche Tourn6e. »Aber die Korrespondenzen am Feuermelderi die 8000 Kugeln, die geliefert werden follten«·’« fragte Da vis. Man zeigte ihm die Zettel, die am Feuermelder 128 gefunden worden waren· Ja, ja, den Feuer-meidet hätten sie zum Anstautch ihrer Kor respondenzen benutzt, weil seine eiser süchlige Gattin seine Briese überwache. Und die 8000 Kugelni Er « lachte. Dem Herrn Jnspektor fe? wohl un bekannt, daß in der Artistensprache mit demAusdruck Kugel Watte-) eben soviele Franken gemeint seien, näm lich die 8000 Franken, die er seiner geliebten Madeleine vorn I. Januar an, am Gehalt zulege. ,,Doch warum in deutscher Spra che?« »Weil das meine Muttersprache ist." Ebenso wie die von Fräulein MadeO leine.« »Sie sind Deutscher?" schrie Ser geant Murton. « »Freili«'ch. iVor dreißig Jahren nannte ich mich Baumga:t, wenn Sie nichts dagegen haben. Ebenso. wie Fräulein Madeleine Cbrtstine Müller hieß. — Alle sranzösischen Varietä tönzerinnen sind Deutsche. « Sergeant Murton sank aus einen Stuhl. Der Schlag war zu stark siir ihn. »Die Deutschen brauchen wirklich nicht mehr herüberzuloinmen!« mur melte er. »Sie sind schon überall.« Und ob! Treegarden nickte. »War nicht Lafayette, der große Zauber liinstler, der in Edinburg verbrannte, von deutscher Familie? Ganz wie Sir Herbert Tree, Englands größter Show - Mani« »Und wie Sir Edward Cassel, der große Finanzmann!« bemerkte einer der Anwesenden. »Und wie Seine Maiestät König Georg selbst,« setzte Jospektor Davis hinzu, die Hand respektvoll an die Mütze legend. Kurzum, man mußte die weitere Untersuchung ausgeben, weil gegen standslos. Das ausatmende Lon don erfuhr, daß es sich wieder einmal umsonst geängstigt habe. und kehrte beruhigt zu seinem Neujahrstutkey zurück. « Wir verzichten darauf, die Angem andersetzung zwischen dem unterneh menden Augustus Treegarden und sei ner Elsehälfte zu schildern. Sie war kurz und beredt, spielte sich aber nur im engsten Kreise ab. Nur so viel sei gesagt, daß der galante Direktor nicht imstande war, am 1. Januar zu reisen. Der Keller siir die schottischen Tonrnfen wurde sogleich vermauert. Sergeant Murton bekam von sei nen Vorgesetzten einen derartigen Wi scher, daß er es vorzog, seinen Ab schied einzureichen. Auch die schöne Phyllis wollte nichts nsehr von ihm wissen. Er verzagte nicht, sondern er entschlosz sich kurz nnd trat in di lttedaktion des »Tiigliel·en Lügendeus ::::« :«.:·.. Dak- Blakl eaiioikkeiie sich mit ihm zu ungeadnter Höhe, und der Bedarf stieg aus zehn Spinne tiiglich und ein Dußend Kohlenitationem die die Deutschen in allen Weltteilen an legten. Ja, Murton fügte eine Spe zialität hinzu. die itebemsaraung der zahlreichen deutschen Brrkirre in Lon don. Das Recht. andere Nationen einzuieisen. erklärte er musse durch aus England-ern vorbehalten bleiben. pedes lsindringen der ETeutsrden in die-s sstrivileg sei zu verhindern Its OIIII CI UI OM III IIIII IIIMIIID des Dorf »Ist M in UI III- M II inm. III III-Is- mt mome mit Schwisudn III III-II III-III Hqu III. Wesen-IN stät-II . Is( III- Ium s I Ih ismss III sI IIIIII du OMII Mit IMIMI Inn III III III-I ImM us mkstets-I M W not um WI Mast-M IesV-II III dIII III-MS s II sts set-III III-II III mM ruht-Im dang Mist-sus VIIIIIIUII WI- II IIII III- ms m Midas-I IIIIU pur-O M II sum-In Iowa-III Des gehet-missen Kabinett. Von siäte Luborvsli. Der alte Rentier Sielenburg galt allgemein als ein reicher Sonderling. Er war erst als hoher Fünsziger in dem kleinen Städtchen Griesheim ausgemacht bewohnte seitdem ein al lerliebstes Häuschen am Stadtgraben, den eine Schar stolzer Schwäne be völkerte, und beschäftigte sich damit, pünktlich seine Steuern zu zahlen nnd ein möglichst beschauliebec3. dabei aber unbestritten einsames Leben zu süh ren. Dies aber reizte die Neugier nnd schließlich die Befürchtung der Klein städter. — Rentiers gehören nun ein mal zur Gattung der »Gemiitlichen". Sie haben znmeisi freundlich rote Ge sichter, sitzen fast den ganzen Tag in dern Gasthaus und gelten in Wein, Bier- nnd Zigarrenlagerung als eine Autorität ersten Nanges. —— Nichts von alledem traf bei Herrn Sielens burg zu. « Er las wohl einmal in der »Kon ditorei« die neuesten Zeitschriften, die. nebenbei bemerkt, einem Zielel ent stammend, bereits ein siinfmonatliches Alter hatten, bielt.sich aber sonst ie der Massenversammlung mit leucht friihltchen Nebenerscheinungen sagst lich fern. Jntoohl . . . ängstlich! Denn es war doch nnnatiirlich und absutd, daß ein reicher, gebildeter tslltlatnn so ganz ohne Passionen sein o e. Das ,sbjse Schicksal wollte es. pag Herrn Sietenburgs alte Wirtin nach der Vollendung ihres sechsundsiebzigs sten Lebensjahres sanft entschlief und daß er sich jetzt Ersatz beschaffen mußte. Fräulein Schmiedlich die Nachfol gerin, war aus Griesheim gebitrtig und trat um so lieber in die Fuß stapfen der heimgegangenem als sie die weitgehendsten Verheißungen aus Belohnungen aller Art empfangen im Falle sie Jnteressantes iiber den alten Sielenburg herausbrachte. Denn daß« jener sogar zu »Kaisers Geburtstag« seinen Schritt kn den Moten Affen« getan, konnten ihm seine Mitbtirger nicht vergessen. — Die Ursache dieser Unterlassung frei lich brachte Fräulein Schmiedlich auch nicht heraus. Aber eine außerorden lich wichtige Mitteilung tonnte sie ihren Gönner-n dennoch sehr bald machen. Herr Sielenburg hielt sich täglich von siinf Uhr nachmittags bis zum Abendessen in einem kleinen Kabinett : auf, dessen Schlüssel er beständig bei sich trug. Ihre sanfte Bitte, es gründlich reinigen zu dürfen, lehnte er mit ängstlicher Schrosfheit ab und war vorsichtiger denn je mit dem» Verwahren des Schlüssels. I Baumeister Holstem der seiner Zeit dies Häuslein gebaut hatte, wurde» vertraulich um Auskunft gebeten, obt sich wirklich ein solcher Raum dort! vorfande. ; Ja — er mußte es bestätigen! Ein i Kabinett war fraglos vorhandenri Zwei Meter breit, einen Meter tief! und auf ausdrücklichen Wunsch des Vorsitzers —- eines Chemiters Franz, der is als Laboratorium benutzte — erbaut. Was aber hatte der alte Sielen-. burg in diesem Kabinett zu schaffen?; Es stand fest, daß sich darin ge heimnißvolle Dinge vorbereiteten Man zerbrach sich dir Köpfe —— man zermarterte das Hirn. Was treibt er nur darin? Was ist es, das er ängstlich nnd lichtscheu zu verbergen hat? Und fand doch keine Antwort. All miihlich artete diese anfänglich hartn iose Neugier zur Leidenschaft aus. »Wir müssen es in Erfahrung bringen, toste es, was es wolle.« « Jn dieser Zeit wollte es das lin glurt, day Herr Sielenbnrg auf der Post mit einer großen Summe Gel des ein Martstiick einzahlte. das als Unrcht beanstandet nnd tchtietrlichanch wirklich so festgestellt wurde. Jetzt wuchs sich die Angst und Leidenschaft des Spähens zur Panit ans. Kein Zweifel der alte Sieienburg de nnste das Kabinett dazu um Wiss-fes Neid zu prägen DJher stannnte auch seine Meu schenteindtictiteit. die sichtliche Furcht vor jedem noch so harmlosen Fettge lage — drs Abtei-neu jeder tfinla dr.na. Nu kWiHi Rachtichtcadhuh Durst imst- ssoiltsm Its-Ich Ich-irdisch und vm Iaidmsh tu U- ns Ue Holmssumstnq ihm ! III Wit. apan ums-n ; VII MI- MI tm dass nd sts Wiss-In bit : Jus-I In Did uitsz·n M M tot-Me- Itmsmss II- . VI M- vam morgens JE- MJ Ist-In III Katimi.t.« Ums Ins-i lau- Iap Uns-Ists Mi- ID YMO Ils- IWIml III pu. sm- Mdn sich-samt Mist nd sonst-I Ihm-is « tu a ansam- - in n Inst M Msk M- inim- sms usw-S m U- W m aut- Ists-I tsme . dass-dah MO ists-I III-di Ists-das It OIW II WII EINva i Und wieder spannen die einfluß reichsten Bürger einen langen Rat miteinander-. « EL .vnrde beschlossen, dafam näch sten Sonnabend besagter Deteltiv nn ter Zuhilfenahme der beiden Polizi sten, denen völlige Nüchternheit seit die zweite Hälfte des Tages zur Pflicht gemacht wurde, in die Woh nung des Rentiers Sieienburg geben und die Oeffnung des Kabinetts ver langen sulktr. , finr Sicherung mußte sich der Selilosser Hinderich auch noch im Ge folae befinden. Der alte Sieleubnrg sak) mit stil lem Lächeln von einein zum anderen nnd lächelte seltsam. »So, so ·— mein lleines Kabinett wollen Sie in Almenschein nehmen? Schaden kann Ihnen allen seist Ein blick niklitä Darum will ich so gut sein obschon Sie meine Angelegen besten nicht das Geringste angehen« ,,(Frlauben Sie," sagte der Betei tiv. ..e8 sind Anzeichen da —« TäSchon gut. Folgen Sie mit te —" Und die Vier schaben sich kopfschüt telnd hinter ibm her. Der enge Raum wirkte kalt nnd unfreundlich. Nichts als ein hols schemel stand in seiner Mitte. Nicht mal ein Tisch fand sich vor. Da-. aenen zieete die Wand ein greises Bild. das, beleuchtet von den hellen Strahlen der Sonne. allen Eintre tenden deutlich entgegenleuchtetr. — Ein wunderliches Bild. — Eine ausgezeichnete Kinernatogrns vbenausnabrne, die einen sinnlos Truntenen darstellte, der inzerritses nein Rock, beschmuhtem Hut — Inil einem von allen Leidenschaften ver zerrten Gesicht von zwei Polizisten, halb gestoßen, balb geschleppt, mith sam dahinschwanlte. , « Der Trunkene aber trug, ganz ohne Zweifel, die Gesichtsziige des als ten Sielenburg —- der zur Zeit sehr ernst die Blicke des ratloseu Detels tivs suchte. - - . »Das iiberrascht sie, nicht wahrt« sragte der alte Mann leise. »Ist« Jhnen auch nicht zu verdenlen· Euch Polizisten lann meines Geschichte viel leicht auch« nützen, obschon Ihr de reits ziemlich ties tn dein allen Laster drinsitzt Also ein wenig Gehör: Ich besaß einst einen schwerreichen Vater und absolut keine Neigung zu ernster Arbeit. Jch as; van jeher gut — tranl aber noch bei weitem besser-. Ja, als die Eltern gestorben und ich baltlog und unsertig im Leben da stand, verging lein Tag, in dessen Nacht ich nicht schwer bezechi, kaum meiner Sinne mächtig, in mein ele gantes Junggesellenheim getan-nett wäre. Der Arzt —- ein alter Freund meines Vaters, warnte mich wieder holt. Ost genug saßte ich aneb gute Vorsäszr. Alle-in ich siihrte sie nicht durch. Das Laster hielt mich zu seit i« den Klauen. —- Da gewahrte ich eines Abends, als mich ein viittzlicbes Uebelbesinden noch vor der zweiten Flasche nach Hat-se trieb, einen Bett ler im Straßenunrai. Er wußte nichts von seinen Sinnen. Ein wi derlicher Schnapsgeruch strömte von ihm aus. Zwei Polizisten waren ne ichiistigt, ihn sortzuttagen. Als ich ihn näher betrachteäe, erlangte ich ei nen Jsugendfreuutz in ihm. dessen trauriges Schicksa ich bereits von anderer Seite erfahren. Er halte sein ganzes, nicht unbetriichtlichei Vermögen — vertrlmien. veriubelt nnd bettelte nun in den Hat-sein um her, nur um sich nicht den Genuß des , armseligen Fusels versagen zu bran cl)en. Wie ich an jenem Abend in meine Belmusung gelangt« weiß ich nicht. Von Erban erdriielt — von bittersten Selbstvarwiirsen zeraaiilt, saszle ich einen Entschlus-» Schon am nächsten Tage begab ich malt zu einem mir als arnial bekannt-It Bei sider elner Ktnemat aplsenlnbetl. wurh mir die beiden alt-isten alt und miemte ihm fele etrergltsr dle Rolle des verlommeuen ltlerl vor. Das Resultat hol-enM Sle —gelelteu — »- Oaswov III-J Jst m alle auch. Er sollte latkrach- vor eluer Wtederdolung —- etnem Sternes-l und Berlinlen tu drm allen Mut-I bewahren Und bot ei get-a. — s-· Tagelana habe lch ln der erllen Zelt unter Qualen und wider Ierqu Witnlchen vor dem Bllde seiest-. Jesl trelltch hätte tch das erlebt W nötig. aber aus alter litt-acht und Daselbst-lett verbitt-me leb wies heute n met-re Wut-networ- um ter teln Aue-m -- Jst will Ihm ollm dtstvel Free-r tsalted mich tu Stil-Mein llillee Ilsenstein-o m res.« Wubte ex lich iesl listed-lud me dle vlec Mög-es »und II se- etsm der hohe Stadt-at urrlt der here Blu .rermetttek lelds « —- —- —· Ilse- lte Urteil llm stett trieb-· Ele jagten tm Sturmldettts Its Etrus- Ilmmter. wo see III Rat tm Alle-ten Alte-· edeer der-M Is kzermlvls hinte. Der alte Stole-sum oder to— fällt tu M- dtsets. eetilltt m II les-den tltewthdetl duh M III-It niemand med- um let-s wedelt-IM let Ustdlnett hellt-amer- MI Eis-»s- —-:---W«s" Kludeemsned Mit Ost llt Milluh em Wucltlplel Mel-It Wt list-Me- NV W etth MM Ilt IM« tritt Matten Jst QUMIM somit-es tot-edel «