Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, March 21, 1912, Image 6

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    Auf ererbtev Schelle
Von
Reinhold Optimum
Ein Roman aus dem
Leben
t«9. Fortsetzung)
Denn ihr Retter tadelte sie nicht und
sprach mit keinem Wort von der
Sündhaftigieit und Berwerflichleit
ihres Vorhabens« Was er ihr sagte,
waren zart und feinfiihlig gewählte
Worte voll innigster Teilnahme und
wahrhaft väterliche Liebe, Worte,
die wie lindernder Balsam auf die
Wunden ihres zuckenden Herzens fie
len und ihre hoffnungslofe Verzweif
lung mehr und mehr in erlösenden
Tränen dahinfchmelzen ließen.
Während der ersten Minuten erwi
derte sie nichts. Aber er mochte wol
auch gar nicht auf eine Erwiderung
gerechnet haben, denn er fuhr fort, sie
zu trösten und auszurichten, wie wenn
er sie nicht bei der Ausführung eines
träflichen Beginnens ertavpt hätte,
ondern wie wenn sie freiwillig zu ihm
efliichtet wäre mit ihrem Leid. Und
keine hochsinnige Tat besiegte allge
mach ihre mädchenhafte Scheu. Sie
hiirtc auf zu weinen und richtete sich
empor.
»Ich danke Jhnen, Herr Baron!«
fliisterie sie· »Sie behandeln mich viel
heiser-, als ich es verdient habe. Es
war wol recht schlecht, was ich da
tun wollte. Aber ich fühlte mich so
unglücklich ——— so grenzenlos unglück
lich ———i erfädien mir als ein so
elendes, berfl ssiges Geschöpf- daß
ich meinte, es gäbe fiir mich keinen
anderen Weg mehr zu Ruhe und Frie
den als den-«
»Und Jlfre Mutter, liebe Marthe-W
fragte er anst. »Dachten Sie denn
gar nicht an ef«
»O ja! —- Aber haben Sie nicht
selbst an diesem abend gesagt, dasz ich
er ni t der Trost und die Stühe
i ees A ters set, wie ich es von Gottes
und Recht-wegen sein müßte —- und
dosz sie durch den Kummer, den ich ihr
bereitete, schlimmer daran sei, ais
Winde sie ganz allein? Jch war mir
wol bewußt, dasz ich ihr durch meine
Tat noch ein-mal einen großen
Schmerz zufügen würde; aber dies
witre ja dann auch der legte gewesen,
und ich hoffte, ihr Leben würde sich
ruhiger und zufriedener gestalten«
wenn sie mein trauriges Gesicht nicht
mehr zu sehen und sich nicht mehr mit !
mir zu griinren brauchte. Jch dachte;
sng .. - s
ie stockte. doch ans Horsts väterlich i
giiti e Frage suhr sie sort: i
,, ch dachte auch, daß sie sich dann;
entschließen würde, mit Ihnen nach»
msburg zu gehen, wie’s ja unmög-«
ltchsewesen wäre, so lange ich lebte.«;
« er größte Teil der Berantwar-J
tung iiir ihre traurige Absicht fällt»
also aus mich! Nein nein, widerspre-!
then Sie mir nicht, liebste Marthat !
Ihre legten Worte haben mir un
ideuiig bewiesen, daß all’ dies
drichte und unüberlegte Zeug, das
ich an diesem abend zu Jhnen ge
grochem den fürchterlichen Entschluß
Jhnen gereist hat, Und bis an das
Ende meines Lebens werde ich nichi
aufhören, mir deshalb die bittersten
Vorwürfe zu machen.«
Einen Irrtum, der solche Wirkung
auf ihn hatte, durfte Martha nicht
fortbestehen lassen. Sie fühlte sich so
ties in seiner Schuld und ihr Herz war
io voll heißester Dankbarkeit siir die
Woltatem die er ihr während dieser
lehien Minuten durch seine hochber
ige Zärtlichkeit erwiesen hatte, wenn
iie ge ii ert hätte. ihn von seinen
rund ofen Selbstvortoiirfen zu be
een.
Wohl kostete es ihr noch einen leiten
schweren Kampf. ehe ihr jungfräuli
s Schamaesithk ihr gesiattete. ihm
de ganze Wahrheit zu offenbare-n
Iber der Katnps war doch nur von
kurzer Dauer-. und die tritsame Situa
tion, in der see tirh befanden die
II tust Armut-Im die fee imme
Ytg verhinderte, den Ausdruck der
chter zu erkennen. machte ihr das
se Indnii ja schließlich auch leichter
sl set ihr an irgend einem andern
Orte artnuen wärt-.
Wes-IS sagte sie. »Sie hoben was-«
U. Inst den ninghm Gnad. sich
ausstieg-et an wenn » tot-IM
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Gewissenlosigteit und Brautalität, die
ein vornehmer junger Lebemann einem
arglos vertrauenden Mädchen ge en
iiber an den Ta gelegt hatte. as
Erlebnis hatte ich zugetragen, als
Martha eine Stellung als Lehrerin
in der Hauptstadt bekleidete. Ein
Zufall hatte sie die Bekanntschaft des
jungen Grafen Wollenberg machen
lassen. Aber er hatte sich ihr nicht
etwa unter feinem wahren Namen
vor.gestellt, weil ihn die ganze Art des
Mädchens fürchten lassen mochte, daß
sie jeder Annäherung ausweichen
würde, sobald ihr die Kenntnis des
großen Standesunterschiedes die Ge
wißheit gab, daß von einer ernstlichen
Heiratsabsicht des feurigen Bewer
bers nicht die Rede sein tonnte. Er
war fiir sie monatelang nur ein stmp
ler Assessor Berg gewesen, und er hatte
sie mit feinen in langer Erfahrung
geübtenKiinsten so ganz «umgarnt, daß
ihre Liebe für sie gleichbedeutend ge
worden war mit dem Inhalt ihres
Lebens. Allaemach aber war er ihrer
überdrüssig geworden, wie er bis dahin
noch jedes weiblichen Spielzeuges nach
kurzer Zeit überdrüssig geworden war,
und mit einer Rücksichtslosigteit, die
er als bestes und einfachstes Mittel
oft genug erprobt haben mochte, hatte
er die erste, beste Gelegenheit benueen
wollen, um einen Bruch herbeizusch
ren. Aber er hatte sich diesmal in dem
Charakter seines Opfers getäuscht
s iten sieh bis dahin die armen Be
storten noch immer auf die eine oder
jdie andere Weise mit der tötiichen
I Verlegung ihrer Miidchenehre abfinden
lassen, so sah er sieh hier zu seiner un
langenhmen Ueberraschung einem We
Tsen gegenüber, bei dem die landläufi
’gen Auslunsttmittelchen vollständig
versagten Ihre Liebe war ihr etwas
ko Großes und Heiliges gewesen, daß
ch ihre stolze Seele mit leidenschaft
lichem Ungestüm dagegen auslehnte, sie
als eine sliichtige Tandelei, als ein
leichtes Spiel der Sinne von dem in
den Staub gezogen zu sehen, zu dem
sie bis dahin anbetend und vertrauend
emporgebliclt hatte, toie zu einein über
irdischen Wesen, Sie, die bis dahin so
scheu und zurückhaltend gewesen war,
daß er gemeint hatte, gar leichtes-Spiel
mit ihr zu haben, war ihm plötzlich als
eine hoheitsvoll Fordernde entgegenge
treten. Und so satal war ihm diese so
unerwartete Unbequemlichteit gewe
sen, so lebhast hatte sie seinen Uniwil
len gereizt, daß er sich kurzer Hand
entschlossen hatte, der Assaire ein siir
alle Mal ein Ende zu machen, indem
er der noch immer Ahnungslosen höh
nischdie ganze Wahrheit ins Gesicht
schleuderte und den Schimpf dadurch
noch surchtbarere und vernichtender
machte, daß er ihr eine Geldsnmme
als angemessene Entschädigung siir
ihre getöuschten Hoffnungen bot.
Halb wahnsinnig vor Scham und
Schmerz war sie aus ihn zugestürzt.
Er aber, in der Meinung, daß er von
einem Attentat aus sein tostbares
tFehen . droht sei, hatte seinen Stock
erhoben nnd hatte sie geschlagen, um
sich dann rnit einer Drohung und ei
nem verächtlichen Wort zu entfernen.
HTagelang hatte die Unglückliche ihr
iZiminer nicht verlassen dürfen, so
Jlange die Spur der erlittenen Miß
Yhandlung aus ihrem Antlih brannte,
und während jener Tage war jene
Wandlun in ihrem Jnnern vorge
gangen, die aus einem jungen-, lebens
srohen, glückverlangenden Geschijps
das stille, schwer-nütng todebtraus
rige Wesen gemacht hatte. als das ihre
Mutter sie wiedergesehen und als das
barst von Bruchhausen sie kennen ge
lernt hatte. An dem Morgen« als sie
sich anschickte. ihre Lehrtätigkeit wie
der auszunehnien. hatte sie von dem
Vorsteher her Schule einen Bries er
häilteiy darin ihr unter Beisiigung des
»Es-fes kn- nie ganze baldiubr mit
geteilt ionrde, dass man in Anbetracht
eioisser Geiliehte iiber ihre private
tebenlsiihrnng aus ihre weiteren
«Dienste verzichten iniisse.
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uimpi mai-i Taff- näher sage-M
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sie ihre Erzählung »Ich hätte ja da
mals nicht den Mut gehabt, Ihnen
zu gestehen, daß ich durch die Hand
eines Elend-n entehrt bin, Und nun
werden Sie mir ja auch glauben, daß
es nicht Jhre hochsinnigen Vorstellun
gen und Vorschläge, sondern daß es
einzig Jhre ahnungslose Mitteilung
war, die den lange gehegten Gedanken
inßmir zum sesten Entschluß werden
lie
Er hatte ihr zugehöri, ohne sie zu
unterbrechen, »und da sie seine Züge in
der Dunkelheit nicht zu erkennen ver
mochte, lonnte sie ihm auch nicht vom
Gesicht ablesen, welchen Eindruck ihr
Geständnis aus ihn gemacht. Nun
aber fragte er mit seltsam gepreßter
Stimme:
»Sie — Sie lieben diesen Elenden
also noch immer?«
,,Nesin«, erwiderte sie ohne Zögern,
»ich liebe ihn nicht mehr. Aber die
Baronesse war meine Jugendgespielin,
und wenn ich sie auch je t nur selten
sehe, habe ich sie doch no immer sehr
lieb. Jch würde vor Schmach und
Schande vergehen müssen, wenn ich
ihr vielleicht eines Tages an der Seite
dieses Mannes begegnen sollte."
»Sie werden nimmer einer solchen
Möglichleit ausgese t sein, Martha——
niemals! Gras oldenberg wird
nicht der Gotte meiner Nichte werden
und noch vor Ablauf der nächsten vier
und zwanzig Stunden wir-d er die Ge
martungen von Rhinow verlassen
haben, sum sie nie mehr zu betreten.«
Jm Tone seiner Stimme grollte
etwas, das dte junge Lehrerin mit
neuem, namenlosen Schreck ersiillte.
Allmächtiger Gott. Derr Baron —
was haben Sie vor? Wollen Sie mich
vollends unglücklich machen, indem
Sie sdas, was ich Ihnen anvertraut
habe, auch andern preisgeben —— viel
leicht in der Absicht, mich zu rächen?«
,,Fiirchten »Sie nichts, Marthe-!
Jhre Ehre wird in meinen Händen so
gut aufgehoben sein, wie in denen
eines Vaters oder Bruders. Aber Sie
müssen es doch begreifen, daß ich jetzt
nicht mehr untiitig zusehen kann,
wenn ein Mädchen, das meinen
Namen trägt, im Begriff steht
ahnungslos ihr Schicksal mit dem je
nes Nichtswiirdigen zu verbinden.«
Sie hatte ein paar Sekunden lang
geschwiegen. Dann sagte sie leise:
»Ich begehe vielleicht ein Unrecht,
indem ich es Jhnen verrate, aber ich
glaube, daß Sie allerdings ein gutes
Werk tun werden, diese Verlobung
zu hindern. Denn ich habe vie Baro
nesse Jrene heute gesehen und ihr Ge
sicht war so wenig sdas Gesicht einer
glücklichen Braut wie ihr Benehmen.«
»Sie vermuten also, daß man sie
zu dieser Verbindung gezwungen ha
ben könnte? -—-— Nun, gleichviel, so
oder so -—-— zu Stande kommen wird
sie jedenfalls nicht. Jch traue mir die
Macht zu, es zu verhüten. — — Und
nun, meine liebe Martha, fühlen Sie
sich nun start genug, unter meiner
Führung den Heimweg anzutteten.
Es wird empfindlich kühl, und ich
fürchte, ein längeres Verweilen im
euchten Wald könnte Ihnen ernstlich
chadeu.«
Sie war sogleich bereit mit ihm zu
gehen, und sie lehnte es auch nicht ab,
sich aus den Arm zu stützen, den er ihr
bot. Wenige Worte nur wurden auf
dem Heimweg zwischen ihnen gewech
selt, und als das epheuumsponnene
häuschen vor ihnen auftauchte,
hemmte Horft feinen Schritt.
»Hier will ich mich file heute von
Ihnen verabschieden«. sagte et, und
IIII einmal klang all-die innige Zärt
li eit, die eI file sie iIn tzen trug.
ans seinen Worten. »F II Mutter
kdnnte ja inzwischen bte Abwesenheit
bemerkt haben, und II braucht nichts
davon zu wissen, das Sie den Abend
fmteeannx an den Sie He Qltzuhen
machen mähen III nIeIeIeI Jesuitqu
nnIIIIIoIIInIen haben. Wesen Sie
steh sue Ruhe IInd fee-gen Sie. das
Msie Indes-In Init hellen sagen wie
dIIfIndI E aber geloben Sie IniI
me nnd feierte-I III die dann: Einen
VII wie den« tm Sie da deute ans
IIIIIII sonsten. weIdIn SII me wieder
III Ihen IIIIIIQIIIF
II Inkan IIIIIIDIIII sie. indem
II IIII dont In die feind-e setzte. CI
Wafle De nIit Mit-I DIIIQ und dI
Ueu se W Ian Bin-II tang. Insti
IIIB men IIIII weitem Ieu wi den
III- IIOIII III-III. VII-II cit
II III I such Instit Ismene-II IIIII
Ihn Ins-II Denk-II Sei-enden
Ist der Indes III-II ded- III-is
III- IIII n MO- DIIIIM Ink
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IELII Ists-I dessetrn R
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III du VIII IUII .Ns
—- VIII- snz IIOIII deme
IIII III-Inn Inne- IIII II III II
IIII YOU den II Im use-now
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III eI III IIMI m IIOILIIDIQIIIIO
II- IIIM nnd Inn-Ich MOII
IIII den-. se III-II III-III Inst m
III-Inst III-III its-Im NO pm
sBerringer iiber seine Persönlichkeit
genau unterrichtet war.
»Und Sie glauben wirklich«, fragte
der Fabrikant, »daß Jhr Bruder mein
Anerbieten jetzt annehmen, daß ich
mich nicht abermals der Gefahr
einer schroffen Abweifung aussetzen
würde?«
»Wenn Sie, wie ich es Jhnen vor
geschlagen habe, Jhren Abgesandten
morgen Mittag zu ihm schicken, wird
er sich nicht weigern, den Kaufvertrag
abzuschließen, der fo, wie er zwischen
uns Beiden heute vereinbart worden
ist, ja ebenso sehr in seinem als in
Jhrem Interesse liegt.«
Trotz dieser Versicherung wiegte
Berringer noch immer zweifelnd und
bedenklich den grauen Kopf.
»Ihr Wort in Ehren, Herr von
Bruchhausen! Aber fre sagen selbst,
daß Sie aus seinem eigenen Munde
eine derartige Erklärung bis jetzt noch
nicht empfangen haben. Und die Zu
rückweifung, die Jhr Bruder meinem
Sohne zu Teil werden ließ, war von
einer so unzweifelhaften -—— ich möchte
beinahe sagen: von einer so beleidi
genden Bestimmtheit daß mir ei ent
iich meine lanfmännifcheS Selbfiach
tung verbieten sollte, die Verhandlun
gen wieder aufzunehmen, so lange
nicht die Anregung dazu von der an
deren Seite gekommen ist. «
»Sie mögen es immerhin auf meine
Verantwortung hin tun, Herr Ber
ringen Ueber die finanziellen Schrote-.
ri leiten, in denen sich mein Bruder
be invet, waren Sie ja, wie ich mäh
rend unseres ersten Gespräches erfah
ren habe, schon vor meiner Ankunft fo
genau uneekricheee, daß ich varuver
kein Wort zu verlieren brauche. Und
wenn ichshnen nun wieder-hole, daß
die Mehrzahl der auf Rhinow lasten
den Hypotheten sich tatsä lich in
meinem Besiß befindet und da ich nur
das Subhaftationsverfahren einz-ulei
ten brauchte, um binnen wenigen Mo
naten der legitime Besißer des Gutes
zu sein, so werden Sie es, wie ich
denke, einigermaßen glaubhaft finden,
daß ein von mir ausgesprochenes
Machtwort wohl im Stande sein
kann, die Ansichten meines Bruders
über den Verkauf des Borweris Und
über die Fortführung des unsinnigen
Prozesses gründlich zu ändern.«
»Gewiß. Aber ich habe zufällig er
fahren, daß sich driiben auf Schloß
Rhinow seit einigen Tagen Dinge
vorbereiten, die Herrn Ewald von
Bruchhausen doch noch einen anderen
Ausweg eröffnen und ihn -— vorläufig
wenigstens -—— von seinen Hypotheken
gläubigern unabhängig machen könn
ten. Man erzählt sich von einer nahe
bevorstehenden Verlobung der Baro
nesse Jrene mit dem ungeheuer reichen
Grafen Woldenberg, dem es ein leich
tes sein würde, seinen künftigen
Schwiegervater aus allen Verlegenhei
ten zu befreien, ganz abgesehen, von
dem verzehnfachten Kredit, den eine
derartige Famsilienverbindung Ihrem
f Bruder eröffnen miißte.«
f Miso auch Sie haben davon bereits
sgehört. Jn der Tat, Herr Verein
Jger, die Schnelligkeit Jhrer Informa
’ tion setzt mich in Erstaunen.«
»O, Sie dürfen nicht glauben, daß
ich fpioniere. Meine Wißbegierde
reicht nicht weiter, als es fiir einen
anständigen Kaufmann geziemend ist.
Jch würde mich um die Familienan
gelegenheiten des Herrn von Bruch
hausen gewiß nicht etiimmeri haben,
wenn sie nicht durrs ein Geständnis
meines Sohnes fiii mich ein sehr
starkes, persiintiches Interesse genom
men hätten.«
»Da sie ein solches Interesse natur
gemäß auch fiir mich haben müssen.
wäre es da vielleicht unbescheiden. Sie
um eine nähere Erklärung zu bitteni«
« He keinen Ins-wagen
Mystikje . dnm zu permis-tm ob
mst us ask-LIMI- cazf «tz:: BU«
sehnt-Mit usw-. Bis ge ern hatte
sein M der törichtm poss
mmg di den« das es ihm U n
weide. MU- Dand des Ist-le us
von Its-Cianfa zu erst-usw«
.Du te Doktor I II ei rass
UOI na. somit ich ihn muten
cum nnd ihn hier Xa feinem MI
En beobachtet hab-. glaube ich. meins
e usw« damit Ma- wischte
Ia genosse- hsbw Ida warum
M n N fdk denn nicht aus-U
sama m n nicht km und Mit m
chgtvuiuk sm- n n fertig se
it Im. U- Litdi Its Mc ,
zu gesinnt-. Nu fik- mumt su
M Hat Mn malum-n Ostqu Isc
Isudts Hoch-· fi- Wu Zu sen-is
sit-.
.ciii misse- dcs Ins-mauss
f0h). dm III Machst-km um sie
ums-I Ot- nmnsm s Fas. m
Its m dem M Inst sen ji«-Mut
Miit s u III-U In uns- II h
W s- eh GEM- I I Ies
iu satt Ue d- I n m
usi- Famu m- ust-tm Im
Mit- tssmh us ei m Ist sov
Msw sc fihm Isi- MO III s
u — es m muss-tm
m III-bis Mem- Cis-ich
Uhu-K
.IH II Io- sm M .
msn cis-mai Us- m W
W Umo- Ius Und Its-e
Nichte hat ihn glauben lassen, daß sie
ihn liebte?«
»Es muß wohl etwas Derartiges
geschehen sein, wenn mir mein Sohn
auch keine Einzelheiten darüber mit
geteilt hat« Gestern aber hat er jeden
falls von dem Fräulein einen un
zweideutigen Absagebrief erhalten« Da
er mich nun einmal in sein Vertrauen
gezogen hatte, um sich als guter Sohn
meiner Zustimmung zu versichern, lam
er mit treidebleichem Antlitz zu mir
und teilte mir auch dies mit. llnd
wenn er auch ein tapferer Bursche ist,
der von dem, was in seinem Herzen
vorgeht, nicht viel Aufsehens zu ma
chen pflegt, so kenne ich ihn doch zur
Genüge, um zu wissen, wie lange und
wie schwer er an dieser Enttiiuschung
zu tragen haben wird. Sie werden
es jetzt vielleicht noch besser verstehen,
weshalb ich mich so schwer entschließen
kann, Jhrem Rate zu folgen und eine
abermalige Annäherung an Jhren
Bruder zu versuchen.«
Während der letzten Worte des Fa
brikanten war horlt ausgestanden
und hatte nach seinem Hute gegriffen.
»Nein, unter diesen Umständen
sollen Sie es auch nicht tun«, erklärte
er. »Daan habe ich nichts gewußt,
und es ändert die Sachlage vollstän
dig. Jetzt muß es allerdings Ewald
sein, der zuerst die hand zum Frieden
bietet, und Sie mögen rugig warten,
bis er es tut. Dafür, da es gesche
hen wird, bürge i Jhnen mit meinem
kaufmännischen ort."
Betringer schien zwar im Stillen
ein wenig verwundert iiber diese eigen-»
tiimliche Wirkung seiner vertr--auli »
chen Mitteilung, die er vielleicht so
gar schon ein wenig bereute; aber er
gab seinem Befremden teinen Aus
druck und verabschiedete den Besucher
ebenso höflich und zuvortommend als
er ihn empfangen hatte
Mit ernster und nachdenklicher
Miene wanderte Horst aus der gutge
haltenen Landstraße dahin, die von
idem Fabriiterrain nach dem Dorfe
IRhinow führte. Aber er verfolgte sie
Inur bis zu der Stelle, wo der aus der
Rhinower Forst kommende Waldwegi
in sie einmündete, und schlug danns
nach kurzem Ueberlegen diesen Weg»
ein Nach wenigen Minuten schons
hatte er das Gehölz erreicht, das sich
unmittelbar an den ausgedehnten
Part des Herrenhaufes anschloß und
schritt nun langsam zwischen den
Stämmen dahin, in der Richtung nach
»dem Schlosse zu. Plötzlich aber blieb
er aufhorchend stehen. Sein geübtes
Jägerohr hatte den Hufschlag galop
pirender Pferde vernommen, die aller
Wahrscheinlichkeit nach bald auf dem
schmalen Waldwege vor ihm auftau
chen mußten Und da ihm offenbar
daran gelegen war, die Reiter früher
zu sehen, als er von ihnen gesehen
wurde, trat er ein wenig beiseite, um
sich hinter dem mehr als mannshohen
Unterholz zunächst ihren Blicken zu
ent iehen.
eine Vermutung erwies sich als
BUUZUUIUQeII r;cht.g, daa Stqmpfen
und Schnauben der Pferde kam sehr
schnell näher, und bald konnte Horft
die Gestalten der Rosse und Reiter
zwischen den Stämmen erkennen. Er
sah seine Schwägerin Leonie an der
Spitze der kleinen aus drei Personen
bestehenden Kavaltade. Mit ihrer
prachtvollen Figur, die in keinem
Kostiim besser zur Geltung kommen
konnte, als in dem knapp anschließen
den Reittleide, sah sie hoch im Sattel
noch fast schöner und bestechender aus
als vor zwei Tagen in ihrer eleganten
Dinertoilettr. Aber die reife Pracht
ihrer Erscheinung trat doch weit zu
riiel hinter dem gerade fasciniekenden
Eindruck. den die jugendliche Anmut
und die wahrhaft tönigliche Vornehm
heit der ihr folgenden Reiter-in auf den
nngesehenen Beobachter hervorbrachte
Eæaq Wekzkkss umso-m « mal
II . Ose
sieh dann unt einem kleinen. etwas
wehmüti en Lächeln daran zu erin
nern. das vie Gesiin Jung, die et alt
eine sen iche Erscheinung im Gedächt
nis bette. ists in sehen eine alte. eine
sehe site me fein miisn Uka e:
wissen da se sich augenblicklich mii
den beiden Kind-en ihres verstorbenen
Sohnes auf Odium aushielt nnd io
unterlag es wohl feinem ZweiM daß
dies ide- Cneeun me.
In den- siidieden Mmi n Mann.
see fid. ohne geend- vimh d e Sei-inni
ieie dee W dazu ten-unge- Ia
sein« mein sinnt sie ne n see Deine
hielt, nie-nie es un Omedtnnien
nieset-es eines eee tin sei-ne eige«
sen Ihnen-G sie i e idem ee
feieee meins in need- ele einein sage
dieses tust-es suceensiingiing
Reis-en m Im se mit-sättigen
es hie « Muse fes send denen
Miit-. e me We meine
sie senp zustehe-as see Odem-e Je«
sen-.
.IM seie. Its entstehe von femme
Ieesmee sie m Mee- Meeen den«
inne-eit- dees see U m. Umer
ee den Inten- demieeen seen um«
essen .0e Ieee eue. a e ten-n u
Ue IIW IIIO M IN einen-sit
en Idee- missen-·
Ie leis-se Heime Bei met-Im m
ee Ists-it III ee est mis- die
Ists SICH-II seit-eine We. die ee
sda hatte an sich vorbeipassieren lassen.
Ein zweites Paar noch tauchte vor
ihm aus der grünen Waldesdämme
rung aus. Und auch über die Namen,
die er diesen Beiden zu geben hatte,
konnte sich Horst nicht lange im Unge
wissen befinden.
Das reizende, schlanke Kind, das so
totenblaß und mit so schmerzlich zu
sammengepreßten Lippen auf dem
seingliedrigen brauen Tratehner saß
es war sicherlich keine andere als
die »gliickliche« Braut des Grasen
Woldenberg.
Und in dem eleganten Kavalier an
ihrer Seite, dessen begehrliche Blicke
unberwandt an dem jungen Mädchen
hingen, während seine verlebten und
blnsirten Züge deutlich genug Von
stürmisch genossenen Daseinsfreusden
erzählten, hatte er ohne iallen Zweifel
den Menschen vor sich« bon dessen
Charakter ihm Marthas gestrige Er
zählung ein so unzweideutiges Bild
entworfen hatte
Siedend heiß strömte dem abseits
vom Wege stehenden Manne das Blut
in die Stirn und zum Herzen.
»Das Schicksal selbst führt ihn mir
in den Weg. Nun wohl, warum soll
es nicht ebenso wohl hier unter freiem
Himmel sein können als an irgend
einem anderen Orte!«
Er hatte es halblaut vor sich hin
gesprochen und im nächsten Augenblick
trat er aus seinem Versteck hervor,
dem Reiter in den Weg.
CFortseßung solgt.)
Das hie-etliche Theater-.
Hierüber lesen wir im Dezemberheft
der Welt des Kaufmanns folgende er
götzlicheSchilderungem An einer Seite
der Bühne hat die Musiibande ihren
Platz, verheißend stehen und liegen da
allerlei Instrumente, als da find:
Gong, Kastagnetten, Becken, dreisaitige
Guitarre, Steintrommel, Flöten mit
Fistelstimme und Pfeifen u. a. m.
Diese Instrumente und Teile vonihnen
sind aus mannigfaltigem Material ge
fertigt, es existieren solche aus Seiden
s (z. B. die Geigensaiten), Bambusrohr,
Holz, Porzellan, Darm, Kürbisschale,
Stein, Eisen und anderen Metallen.
Die Melodien, die diesen höllischen
Werkzeugen entströmen, sind dem Chi
uesen höchst willkommen, denn er ver
sieht das System, das ihnen zugrunde
liegt, und ist stolz auf seineMusik. Daß
er aber auch Verständnis für europiii
sche Musik hat, beweist der Ausspruch
eines Gelehrten, der, als er einst Bee
thovenmusik hörte, sagte: »Das ist die
Musik, die meine Ahnen verloren ha
ben.« Er erkannte die ergreifende
Schönheit an, aber er wollte nicht gel
ten lassen, daß ihr Ursprung ein ande
rer als seine Heimat wäre und hörte
mit tonservativem Ohre zu. Der
Gong ertönt nun in einigen wuchtigen
Schlägen, und in Ermangelung des —
bei uns —- sich hebenden Vorhangs, öff
net sich die linke Tür, die Eingangstiir,
die Schauspieler treten auf. Phanta
stisch sind sie angezogen, denn sie stel
leer in den meisten Stöcken, die fast alle
Chinas ruhmreichster Vergangenheit
entlehnt sind, Fürsten, Wiirdenträger,.
Generale und Soldaten dar. Vielfach
tritt die Allegorie als Aushilfe zu dem
Personal der Truppe. Dann trägt
zum Beispiel ein solch bunt angezoge
ner Schauspieler hinten am Rücken be
festigt zwei lleineFahnen und stellt aus
diese Weise ein ganzes Heer dar. Das
Gesicht ist je nach der darzustellenden
Tzzpe geschmintt, ost fällt ein langer
künstlicher schwarzer oder roter Bart
aus die Brust herab, tnanelmurl bedeckt
eine schreckliche Muste, die den bösen
Geist andeutet, das Gesicht Beim
Selmiinten sieht man daraus, dasz der
Smauspieler je nach seiner Rolle gut
mütig oder heimtiiaisch klug oder
dumm unstet-a Die Anwendung der
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