Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, March 14, 1912, Image 6

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Eins-nun aus dem
Leben
I—
Auf ererbtev Scholle
» Von
« Remhold Ortmann
(8. FortsetzungJ
»Das mag auch sitt die dortigen
Verhältnisse gewiß das Rechte sein«,
Mte sie sanft. »Hier aber darf man
über das Urtheil der Welt wohl
nicht so leicht hinwegsetzen Und am
wenigsten dürfen es zwei arme allein
stehende Frauen«
Horst blieb ihr die Antwort schul
dig, aber er setzte seine Wanderung
durch das Zimmer sort und es war
ihm vom Gesicht zu lesen, wie lebhaft
die Gedanken hinter seiner hohen, ge
dräunien Stirn arbeiteten, ehe sie sich
gu einem bestimmten Entschluß ver
ichteten. Endlich aber mußte er sich
doch wohl u diesem Entschluß durch
erungen ben, denn er blieb plötz
ich dicht vor Martha stehen und sagte:
»Sie versicherlen vorhin, daß Sie
dem himmel danlbar sein würden,
wenn er Jhnen einen befreienden
Auiw zeigte, aus dieser ewigen
Trübsa, an der Sie mitsammt Ih
rer Mutter schließlich zu Grunde ge
hen müssen. Wollen Sie versprechen,
mir nicht zu zürnen, wenn ich, der ich
freilich der himmel nicht bin, Ihnen
einen solchen Ausweg in Vorschlag
bringet-—- Auslachen mögen Sie mich
r in Gotte-nahmen wenn Sie einen
niah dazu su haben glauben. Denn
Ich wliede von Der-en sroh sein. Sie
einmal lachen zu hören —- wäre es
auch aus meine Kosten«
»Ich wenden The-en weder böse sein,
W wende« ch Sie auslachen.
r —
Rein, nein —- -— Kein aber, ehe
Ci- sn sehr-e habest Daß se so
nicht me weiter gehen kann, ist ganz
gowißt Mit diesem mühen, schwer
miittgen Gesichtchen und diesen Au
n, die immer so aussehen, als oh
Sitte Nächte hindurch geweint hät
, sind Sie bei aller aufopfernden
hingebungs Jhrer atmen Mutter
nicht der Trost und die Stütze ihres
Otters, was Sie ihr doch von Gottes
nd von Rechts wegen sein müßten.
Das ist ja beinahe schlimmer, als ob
sie ganz allein dastiinde. Denn zu ih
ren eigenen Kümmernissen hat fie nun
auch noch die Ihrigen zu tragen, die
unt so schwerer auf ihrer Seele lie
gt weil sie ihre Natur nicht kennt
muß Wandel geschaffen werden,
ern-d das einzige Mittel, »das nach
meiner Ueberzeugung hülfe bringen
bann, habe ich Jhnen bereits genannt.
Sie miissen zurück in das Leben. Und
wenn Sie der Leute wegen nicht mit
entr gehen törmen, ohne daß die Art
unserer Be iehungen Ihnen vor aller
Welt ein echt dazu giebt ——- nun, so
könnten wir ja vielleicht den strengen
Anforderungen der Welt Rechnung
tragen. Jch hoffe, Sie halten mich
fiir Zähren Freund Könnte ich Ih
nen er reund nicht auch dann
noch bl ben, wenkn ich nun, wenn
ich vor der Welt Jhr Gatte wäre,
Fräulein Marthai«
Schon während er sprach, hatte sie
einen Versuch gemacht, ihn zu unter
Hkgchkek weil sie wol voraussehen
mochte, welches das Ende seiner Rede
sein würde. Du es ihr aber nicht ge
lungen war, den Strom seiner rasch
rvorsprudelnden Worte zu hemmen,
tte sie das Köpfchen tief sinken las
sen und die schlanten Hände im
Schoße gesaltet. gleich einem Wesen,
das sich in demiitiger Ergebuug un
ter einen neuen Kummer beugt. Nun,
da er geendet, verharrte sie ein Paar
Selunden lang in regungslosem
Schweigen, und nur das stiitiiiische
Wogen ihres Busens ließ erraten
dasz sie umsonst nach den rechten
Worten siir eine lirwiderung rang.
Mit aber. der mit einem Ausdruck
ster Spannuna aus sie met-ersah
srsu te nach eine iieineu Weile ou
aed ieben Mariens:
»Nun. liebes Fräulein MatthaT
Cum laden Sk nicht über den al
Ists Usmiäf « iObetl m Roms meine
u t e man eine mon
M
Nisus sie zu Man Stimmung
Mich beide M Im das Gebcht
nd sog-tm di muck- w minnt. Or
Unse- Mste 0 M u du Sei-tach
IIIII nd und ou achte M ihm
sub- II t m bemächtism
Jl- sc music-u was bade m
IIIUIM JUM da angerichte»
Ihnen Ists Man bade. so
i O. II miser Ehre. msa metm
Mr- O MHQU mII Ia
sämm- obs-i
III WICI M sku on darübe
s Inst Ic- Sic Man und de
Iktb III Wo ihn hör-do aim.
I OIII III 500 NO Mosca
— St AMICI-I und Nimmt
Ob sah- mch Mo schaust
IIO II- Its nnd- Ich undan
is mäss- cvmu Mc Un
I Ums-s Uhu M
Ihn Inn-is ath un
O Ins ums und M
II sichs mumt »O m
II fass wiss-a non usw
pss Ists In II Its Om- kom.
II M Ich-- Mc ask-T
.- Ih sit OW ann
. m- m » vol Mii
— tu Ihn sum- mu
lichen Freundlichteit, in der auch nicht
der leiseste Anklang von Gereiztheit
oder von geträntter Eitelkeit war.
»Freilich, Sie hätten mir Jhr Herz
leid ruhig anvertrauen dürfen, Fräu
lein Mart-hat Das Geheimnis wäre
bei mir wol verwahrt gewesen, und
vielleicht hätte ich Ihnen doch auf ir
gend eine Weise nützlich sein können·
Aber Sie sagen, daß es Jhnen un
möglich ist, und darum wollen wir
nicht weiter darüber reden. Auch nicht
über das andere, was ich da in meiner
Torheit geschtvagt habe. Versuchen
Sie, es zu vergessen, damit es mich
nicht auch Ihre Freundschaft tostet,
wie ich mich damit bereits um Jhre
Unbefangenheit gebracht habe.«
Sie schien willens, ihm etwas zu
erwidern, das vielleicht ein Einspruch
gegen seine letzten Worte sein sollte;
aber in diesem Augenblick wurde die
Fausglocke zweimal gezogen « — ein
eichen, daß. die Pastorin von ihrem
Krankenbesuche heimgetehrt war. Und
hastig sprang Martha aus«
",,Es ist die Mutter«, sagte sie. »Ich
dars sie nicht warten lassen. Und —
nicht wahr -«— Sie iwerden ihr jenen
Vorschlag nicht machen — wenigstens
vorläufig noch nicht? «
»Seten Sie unbesorgt! Jch werde
nichts tun, was gegen Jhre Wünsche
ist« »denn ich sehe nun wol ein, daß»
ei nicht in meine Macht gegeben ist«
Ihnen zu helfen.« z
ElstesKapiteL s
rzlich ersreut über seine Anwe-«
se reichte sdie Pastorin ihrem!
Jugendsreunde beide tin-de.
»Ach, wenn Sie wii ten welche Be
sorgnis ich gestern Jhretwegen ausge
standen habe. Sie hatten mir gesagt
daß es Jhre Absicht sei, aus das
Schloß zu gehen, und da Sie nun am
abend nicht kamen, malte ich mir im
Geist die schrecklichsten Dinge aus, die
sich bei der Wiederbegegnung mit Ih- s
rern Bruder ereignet haben könnten.
Jch weiß ja noch so gut, wie ausbrau
send und jähzornig Sie sind Horst, -
und wie leicht Jhnen in solchen Au
gegtblicken alle Ueberlegung verloren
ge .«
»Ich bin eben in Jhrer Vorstellung
noch immer der alte Horst oder viel
mehr der junge, der hier vor einem
Bierteljahrhundert als das Produtt
einer grundvertehrten Erziehung um
herlies und immer bereit war, seinem
lieben Jch alles zu opfern, wäre es
auch das Lebensglück eines Neben
menschen gewesen. Eigentlich begreise
ich es gar nicht, Margarete, daß Sie
so gittig gegen mich sein können, wenn
ich sdoch in Jhren Augen noch das
Ungeheuer von damals bin.«
»Sie sind in meinen Augen niemals
ein Ungeheuer gewesen«, erwiderte
sie, und es leuchtete wie ein seliges
Erinnern iiber ihr blasses, verhiirmtes
Gesicht »Ich habe ia Jhr gutes Herz
gekannt, Baron Darst, und habe ge
wußt, daß Sie wol in jugendlichem
Leichtsinn oder in leidenschaftlicher
Auswallung etwas tun können. was
den anderen als ein Unrecht erschien,
doch niemals aus niedriger und ers
bärmlicher Gesinnung, wie es sich
.nach Jhrem Weggange die Leute er
zählten·«
»So? Haben sich das die Leute
erzählt?« sagte er, mii der ihm eigen
tümlichen Handhewegung seinen Bart
streichend. »Und es war Niemand da.
der sie eines andern belehrt hättet«
»Ach, wir wollen nicht dariiber
sprechen«, sagte die Pastorin austrei
cheud. »Das alles ist ja nun vergessen
und abgetan. lind es tut mir weh,
auch nur daran zu denken. Sie haben
sich ja nun hossentlich mit Ihrem
Bruder vollständig ausarsöbnt
suichi wahre
»U.
»Da ich schon längst keinen Groll
mehr gegen ihn empfand. bedueiie es
YZMY .»33!8-·f»skp« Ueessmkmmoz nieset
Wie find einander io freundlich bei
segneh wie man es mir immer von
zwei seiidnu eemtien imm. vie
mea. die iich io fremd geworden iind
wie Iir. Und wenn ich nicht iuii das
Mai m seh-ist Utic. in eine-i se
arise essen Vincent-litt aus der bild
iiiicht u erscheine-h wiiede et mich
vieciei i idem geheim beiden. ein
sue Tage im Meiie Heime Familie
naiee dem Dache meines seieclauiee
Fu Ieiiedeus
Itwui sah ids die Winde na.
.U0 in Sie Ic. eiii Oe
Um Ist sitt Heini it weiden
III Mi. cum Iei- Iiie iied ihm zu
nie-neu ais-Ie- btes. sieht mai
Wes Mist-e käute-im nehme-si
Jieiih deu- tsin Ue mich uniei
eines syst da meine Most-M
Miit echt-. does-of es see-Werk
iited sei Mem eine-a ist«-I III-es
Iideestrssi It Ieise slie Im ki
« sue may-s wird-e umso-. ins
is stehn-. es Dieb iiie Iieiei Liede-s
Im iesie Mai semin- ieiu. das m
se messen-«
Isi- Rceisa es see-inwie
m. seitu N its-e Ums-e Um lie
iems u sum Im is- w
IN M iiO IMM- isu its-ims
iiQe c I U endete sie Ists
sie I Isii iien Umges
W m
.OO its-I sie sei Ieise-. II
es Sie hier nicht lange dulden wür
de«, sagte sie nach einem kurzen
Schweigen. »Aber es ist doch hoffent
lich nicht Jhre Absicht, nach dem mör
derischen Erdteil zurückzutehrem aus
dein Sie so lange gelebt haben?«
»Noch vor einer Stunde hatte ich
diese Absicht alleodings nicht« Augen
blicklich aber verspüre ich dazu, ossen
gestanden, eine nicht geringe Lust. Mir
tut Idas asrilanische Klima nichts
mehr zu Leide, nnd siir einen, der ein
mal daran gewöhnt ist, lebt sich’s un
ter den sogenannten Wilden in man
cher Hinsicht viel angenehmer als un
ter zivilisirten Menschen«
»Ach, das ist nicht Jhr Ernst und
Sie dürsen es auch nicht tun. Ehe
wir von einander scheiden, müssen Sie
mir es seierlich versprechen. Es wiod
ja siir diese Welt die letzte Bitte sein,
die ich an Sie richte, und die werden
Sie mir gewiß nicht ab chlagen wol
len. — Aber möchtest u uns nicht
die Lampe bringen, liebe Martha?
Es ist ja schon so dunkel, daß toir ein
ander tannr noch sehen tönnen.«
Die junge Lehrerin ging hinaus,
und ei mochte wol nicht allein das
Bedürfnitt na Helligteit gewesen
Hein, das ihre utter veranlaßt hatte,
»sie fortzuschicken, denn sobald sich die
ITiir hinter ihr geschlossen hatte, fuhr
lxie ttnit vorsichtig gediimpster Stimme
or :
»Sie wissen, das ich nicht aus mu
sziger Neugier frage, Herst, und das
mir nichts so sern liegt als der
Wunsch, mich in hre Angelegenhei
ten u mischen. ber was Sie mir
da ber Jhre Ausnahme im Schlosse
; esagt haben, erschreckt und beuan
s igt mich. Jch be es wol gemerkt
swieviel Groll un Bitterkeit in Jhren
;Worten war. Sagen Sie mir um
Gotteswillen hat es wirklich nichts
seinsdseliges zwischen Jhnen und Ih
rem Bruder gegeben?«
»Da ich ja hrer Berschwiegenheit
gewiß sein dar, sehe ich keinen An
laß, hnen die Wahrheit zu verber
gen. ch stehe aus dem Punkte, Ahi
now wieder zu verlassen, weil man
mir gesagt hat, daß meine Anwesen
iheit ein Hindernis sein würde sür
jdas Glück meiner jungen Nichte. Man
JPlant drüben im Herrenhause eine
Verlobung, und ich bin nicht grausam
genug, um zu wünschen, daß sich das
sgöne Projekt um meinetwillen zer
ss lage.«
,,Fräulein Jrene will sich verloben2
Und darf man auch erfahren, mit
wem?««
»Mit dem Grasen Kurt Winden
:berg, ihrem Jugendgeliebten.«
Von der Tür des Gemaches her
klang es in diesem Augenblick wie ein
schwacher, halb unterdrückter Schrei,
während zugleich eine breite Licht
welle durch »die Dämmerung slutete.
Bestiirzt und erstaunt wandten die
Beiden sich gleichzeitig nach jener Rich
tung hin, und mit einigen raschen
Schritten eilte Horst aus Martha zu,
deren Köpfchen wie in einer Anwand
lang von Ohnmacht an dem Tür
psosten lehnte. Sie hielt die Lampe
in der Hand, unsd der Schein dersel
ben siel voll aus ein marmorweißes
Antlitz mit blassen Lippen nnd halb
geschlossenen Augen. Man mußte
fürchten, daß sie im nächsten Moment
zusammenbrechen würde, und während
ihr Horst mit der einen Hand die
Lampe abnahm, machte er Miene, sie
mit dem sreigebliebenen Arm sürsorgs
lich zu stützen.
Aber in dem Augenblicke, da er sie
berührte, richtete sie sich mit energi
scher Willensanstrengung wieder em
por.
.Jch danke Jhnen'. sagte sie mit
einem Versuch zu lächelst »Es ist
nicht-· Mir wurde nur mit einem
mal etwas schwirrt-Ug. Es ist eine so
schwillt Lqu biet tm Zimmer.·
UZW Thema Jus fu« Was VII Ists-ist«
überlegend-. ca das Jenster. um das
selbe zu Muco. ode- vielleicht auch
ma. um steh den sorgenvoll forschen
dm BM ja tatst-dem die sie auf
ihreknsntlz tut-tu fühlt-, Auf vie
stummen most-I m Mann am
wmm It in freundlich beruhigt-wem
Tin. und NO einer kleinen Welle
nahm str War idem früheren las
Mich tin. auwuichiinuch koi tas.
mit In Novum-I dannmu spit
Ins-du«
dus Obst nahm ihr des Näh-ins
MI. denn wi- Isvm aus imnm he
IT LIMITED-. ihn »Hm-case
VI I- hqu Ist Mut-I lieh-us Ins
It widme- Iusm das aiot m
dem-.
.Itt III-Im NO Ism- sdtsss ILOI
most MI. sma- Hido Adelka
Ism- u. Jlnv kms TO Its-ou eiger
Im mit- ssnl so III-s Its Im
II III .’,«.-.t Ahn-Um M III
I ask-May im sit Ins-Its
wosuh uns It wem money Ist
m- alt-a cum Humm- m
ist-O Ums-U um« Usm Its de I
sss Itsctbsk
che- m Um du Ihnan
Inn It Auf Ins tm- dh Its-is sit-s
kamt-.
Ost-A I Il- IO, Hm Mmh
Inn I ·. Ums II We. v
mu- susdwhm Im Im Tis.
nd Oh M Ins-I Im Ins II
geben, daß ich keines Urlaubs mehr
bedarf.«
Sie hatte sich ihrer Mutter genä
hert und sich über sie herabgebeugt,
um sie aus die Stirn zu küssen, wie sie
es immer tat, wenn sie ihr Gutenacht
wünschte. Plötzlich aber umschlang
sie wie in einer stürmischen Auswal
lung kindlicher Zärtlichkeit mit beiden
Armen die Schultern der Matrone
nnd bedeckte ihre mageren Wangen mit
heißen Küssen
»Kind, Kindl« ries die Pastorin,
mehr erschreckt als erfreut durch diese
so ungewohnt wilde Liebtosung. »Was
ist Dir? Deine Lippen brennen und
Dein Herz schlägt, daß ich es hören
kann. Baron Horst hat recht. Du
bist ernstlich krant. Und auf der
Stelle werde ich nach dem Arzt
schicken-«
»Nein, nein«, wehrte Marthe ab
indem sie die Mutter freigab, »nur
keinen Arzt! Er würde Dich und mich
wegen unserer Aengstlichteit ausla
:chen. Denn wenn mir überhaupt
»etwas sehlt, so ist es höchstens ein
;Schnupsenfieber. Du weißt ja, daß
;sich dergleichen bei mir immer durch
isolche kleine Unpäßlichteiten arm-mel
den pflegt.«
Tochter zu fügen, idaß sie auch jetzt
;leinen weiteren Einspruch zu erheben
;wa.gte, um so weniger als Martha in
Lder Frühe Rhinow verlassen wollen.«
So lange schon war die Pastorin
gewohnt, sich jedem Wunsche ihrer
fester, aufrechter Zaltung und mit
einem unbeschreiin liebenswürdigen
Lächeln auf den blassen Lippen zu
Horst hintrat und ihm ihre Hand
reichte.
»So muß ich hnen wol jeßt Lebe
wol sagen, da ie schon morgen in
Sie war entschlossen gewesen, seinen
sragenden Blick auszuhalten, aber vor
der durchdringenden Schärfe seiner
noch jugendlich klaren Augen mußte
sie doch wider ihren Willen die Lider
« senten.
,,Nein«, erwiderte er langsam und
mit eigentümlichen Nachdruck. »Ich
sage Ihnen noch nicht Lebewol, Fräu
letn Martha! Denn ich habe meine
Absichten inzwischen geändert. Mor
gen wenigstens werde ich unter allen
Umständen noch bleiben.«
Zum neuen Befremden ihrer Mutter
äußerte sie leine Genugtuung über
seinen veränderten Entschluß, sondern
es schoß vielmehr für einen Moment
heiß und dunkel in ihren farblosen
Wangen auf:
»Nein Lebeon also, sondern nur
Gutenacht", sagte sie leise. ,,Eine gute
Nacht aber wünsche ich Jhnen von
ganzem Herzen —-- und nach dieser noch
viele, viele gute Tage, Herr Baron!«
Ee fühlte den festen Druck ihre-!
kleinen, fieberheißen Hand, dann lehr-;
te sie sich rasch ab und verließ in bei-i
nahe fluchtartiger Eile das Zimmer·;
»Wie seltsam das Mädchen heute?
abend is«, sagte die Pastorin mit»
einem tiefen Seufzer. »Aber ich habe
schon gar nicht mehr den Mut, mits
Fragen in sie zu dringet-. Eine Ant
wort würde ich ja doch nicht erhalten.«
»Nein, ich glaube nicht, daß Sie
eine Antwort erhalten würden, nach
den Sie ihr einmal gestattet haben, so
lange zu schweigen. Aber sagen Sie
mir doch, Margarete! Haben Sie
niemals vermutet, daß irgend eine
unglückliche Liebe an alledem schuld
sein könnte? Und haben Sie gar
keinen Anhalt für die Person des
Mannes, die so großes Herzeleid über
Jhr armes Kind herauf beschworen?«
Traurig schüttelte die Mattone den
Kopf.
»Natürlich habe ich daran gedacht-,
sagte sie. »Wie Frauen argwöhnen
M in nie nächste Urfache hinter-jedem
Kammer. Aber ich bin immer wieder
irre daran geworden. denn niemals
be ich tros der schärfsten Aufmerk
....-.« ek- Fegzwzzkkn Aug-scheu da.
eueeeedee
titr entdecken tiinnen.«
Sie sprechen während der nächsten
Viertelstunde nur noch von Martda
nnd dir Vetter-in ab dem Ja end
treunde bereitwillig usinan auf alle
reine rennen-rennen Frage-, ein«-»F
es freilich wenig genug mer« was sie
ihm zu sagen vermochte
rtt wer nicht zu seines Stuhle
Mr kehrt. sondern ern doe von
net eröffnete Fenster getreten·
nnd während er nett ihrer Mutter
lprnch Meter er anderm-net binnen
n die fiernenttuen oder moneteie
Recht
Hissttch des-O er mitten in eine-n
see-inneremv Bose ev. sandte Ilch tun
um nnd srttt noch feinen- die e.
.Jd Irr-I tmc teete er beste
adenn set meet seen stets mer
Web-neu Alten« einen ts neun er
Ihm-en Untern sie errettet-. denen
Sei-eiserne keinen Eritis-e breit-et
Lesen Die wet. Its Irrt Morden
in der Fetts- speede Iedentsese noch
ein-set eei denen eee.·'
dem eer er Ich end neu VI te
tasen Mee» tjr neu stets te
ne en reichen etke ee nett ten-en
teeen erst seen Zins-see nnd ens
Des dereie
Idee es ever-W leises M
Inn scseidenen its-ek. sen ee ein
fcht end-en es sie en
II ene. I hu Beete Mut
auss sreie Feld und weiterhin zu dein
von Wald und Part umsäumten
Usern deH großen Rhinow-Sees führ
te. Ein minder scharses Auge als das
seine würd-: in der Dunkelheit, die
ihren nächtigen Schleier um ihn brei
tete, wahrscheinlich weit und breit
nichts von einem andern lebenden We
se gewahrt haben. Sein Jägerblick
aber hatte schon nach kurzer, hastiger
Wanderung die schattenhaste Gestalt
wieder erspäht, die er von seinem
Platz am Fenster aus hatte aus dem
Pre.diger-Witwenhause huschen sehen
und die jetzt rasch und lautlos wie
eine geisterhafte Erscheinung vor ihm
dahin glitt.
Die Entfernung, die ihn von ihr
trennte, war noch immer eine sehr be
trächtliche, und wenn auch der Klang
seiner rasenden Stimme sie bei der
herrschenden Stille wol leicht erreicht
hätte, so vermied er es doch, ihre Aus
mertsamleit zu erregen. Denn er
wußte ja jetzt, daß es eine Verzwei
selnde war, die er da vor sich hatte,
und die Erkenntnis, daß sie verfolgt
werde, konnte sie, wie er fürchtete, zu
irgend einer unseligen Handlung trei
ben, die zu verhindern nicht in seine
Macht gegeben war, so lange noch
Punderte von Schritten zwischen ihnen
agen. -
»So schnell als seine fehnigen Glie
der es nur immer vermochten, schritt
er aus; aber die dunkle Gestalt vor
ihm schien wie auf Flügeln dahin zu
schweben. Er konnte nicht zweifeln,
daß er ihr bisher nur um ein Gerinsges
näher gekommenwar, und nun, da
sie "«die ersten Bäume der vorgeschobe
nen Waldspitze erreicht hatte, war sie
seinen Blicken mit einmmale gänzlich
entschwunden.
Er wußte, daß sie bei solcher
Schnelligkeit des Laufes von dort aus
kaum noch zehn Minuten brauchen
würde, um bis an das Ufer des Sees
zu gelangen, und es schien fast un
möglich, sie während dieser kurzen Zeit
ein uholen» Aber er gab trotzdem die
Hoffnung nicht auf, daß es ihm ge
lingen werde, und setzte seine ganze
Kraft dafür ein. Atemlos, mit
keuchender Brust und schweißbedeckter
Stirn gewann er den Waldrand, und
die Jugenderinnerungen hafteten
glücklicherweise noch fest genug in
seinem Gedächtnis, um ihn trotz der
Dunkelheit, die eine Orientirung fast
unmöglich machte, den kürzesten Weg
nach dem See einschlagen zu lassen.
Nun sah er den matt glänzenden
dunklen Wasserspiegel vor sich auf
tauchen, und nun wurde er auch der
Gestalt der Verfolgten wieder ansich
tig, die wol ein paar Minuten lang
zaudernd gerastet haben mußte, da er
sonst schwerlich noch zu rechter Zeit
aekommen wäre, die Ausführung ihres
Vorhabens zu verhüten. Sie schritt
langsam auf einer schmalen Land
zunge vorwärts, die sich weit in den
See hinein schob, und die Umrisse
ihrer schlankem feingliedrigen Gestalt
hoben sich deutlich von der unbeweg
ten in ihrer starren Ruhe metallisch
schimmernden Wasserfläche ab. Nun
hatte sie die äußerste Spitze der kleinen
Halbinsel erreicht, und indem sie ihr
Antlitz zum sternenbesäeten Firma
j ment erhob, breitete sie die Arme aus«
zwie wenn es Fittiche wären, die sie
;emvor tragen sollten zu jenen fernen
’ unbekannten Welten.
; »Abeon liebe Mutter!« sagte sie
shaldlaut. »Und vergieb mir dies letzte
sderzeleity das ich Dir antue!«
l Dann ließ sie die Arme sinlen und
strat aus den stachen Stein arn äußer
ssien Ende der Landzunge, gegen den
i rnit leisem Plötschern die Wellen schlu
igen. horst von Bruchhqusen wußte.
dass der See gerade an dieser Stelle
besonders gesädrlich war, weil aller
lei rnniendeo Gewächs den Hineinse
niikztm mit estiicher Umarrnuno un
ten sestdielt. Fu seiner Kunden ett
nmr eine Selistrniirderin ertrnn en.
deren Leiche erst nach Wochen oon den
Wasserdslanzen wieder sreigegeden
worden war. Wenn er nun um eine
winzige Minist-. »in wenn er nur
»Im den Bruchteil einer Minute zu
spät lam. so war möglicherweise alles
verloren. und er wiirde umsonst sein
eigenes Leden einsehen. indem er nach
sprancn nrn sie zu retten. Dieser Oes
donte gab ihm last übermenschliche
Krsstt Ein sliedender Indien-r bät
te nicht rnit gewaltigem spriingen
ums-te stiieknen ttinneen als dieser
alte-alte Mein-. dein m stilrneisy
Mode der solt zerspringen wollte
in der surJtdoeen stiederli n In
der Uns und in der ent Ilieden
IF Im dne dedeoltte Leben dee in
nii Ietiedten Bisses-so
Clittliedntoetie Um Marthe ihn
no. innere ntdt Ietmdet lind nicht
teuer made ide eilends-. des ihr
IIMl r Weil-« einen seedoettee
todt tie. eii do in dem nomine-n
nie-Mc soc sie N vernitdee in die
lith- Ietses sollte. ein eile-Miet
es ihm Messen Leid Wie-sie
III se instit its Hi das siQeee
Licens
Uit einem ist-»Den dee des-time
IM-« wede- tie Im mei. use
sit II du« mwsdemeem mi
der Ists-Int- eeqmiee Initts u.
"iannte, brach fie bewußtlos zufam
men.
Er nahm den leichten, zierlichen
Körper des Mädchens in feine Arme
und trug ihn in den Wald zurück, wo
er ihn am Fuße einer breiiftämmigen
Buche sanft auf den weichen Moos
boden niedergleiten ließ.
Dann ging er an den See, füllte
feinen Hut mit Wasser und benetzte
die Schläfen der Ohnmächtigen mit
dem belebenden Naß, bis fie endlich
die Augen in dem totenbleichen Ge
sichtchen wieder aufschlug und bis ein
langer, tief fchmerzlicher Seufzer
Martbas Buer hob.
,,Wo bin ich!« fragte sie mit schwa
cher Stimme. »Was ift mit mir ge
icheben?«
Aber als zugleich ihre Hand in das
feuchte Moos des fühlen Lagers griff,
auf dem sie ruhte, kam ihr, noch ehe
seine Antwort erfolgt war, »die Erin
nerung zurück an das, was sie hatte
tun wollen, und in heißer Beschä
mung bedeckte sie das Gesicht mit den
händem
»O, mein Gott —»- mein Gott!«
schlu zte sie. »Hätten Sie mich doch
gewä ren lassen. Wäre ich doch toi!«
Gewiß erwartete sie, daß er sie jetzt
mit Bortviirfen til-erschüttern da er
ihr ernsi und eindringlich ins Gen- ssen
reden würde. Sie konnte ja nach dem
Vorausgescngenen nichts anderes er
warten, und dennoch hatte sie sich in
ihrer Vermuthung getäuscht
CFortsetzung folgt.)
Ein schlechtes Geschäft.
(Gaunerstreich in einem Auszug.)
Früh macht ein tücht’get Kaufmanns
au ,
Die guten Kunden la u e t n drauf.
«Was will der Kerls« —- ,,,,Jch woll
te nur««,
Spricht jener, ««einc goldne Uh:.««
Mississ- Dissis äu a uq
schuf-.
Ast los und III-its N säb
e n.
Die namentlich nafma ges mäa
Dis-vom und Inimu Mo m symb
midm Sitte-entbinden ils-n than
dn da I Rastatt-iudi- Wiss-.
Dis am t: M mes- cdtk met-Mk
Cupiden m · km- mä su
. Und m NW Ins-M ou Im
Mel-u Inan —
Wiss-s
Nt II M Ohms-mische fis-.
stets- k , Its-u In H ists
Mis- du not im Norm- Hm
mirs-I H t. M so Im get Ists
Cum-Im ou ums Evas-anhei
tcsmuvs is , Mun- wusch
Ums im aus«-Mc stunan
Imqu Iin wiss tin ask-Witzes
Bhwseiudtshus nimm M du
In- stit-muti- du Yam- o
m I Inn Odium-. U- s- tm
Missi- svmk M ein-sc III
ils II M III
OMRKI um«-III —